I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 9. Mai 2010

Mainz Halbmarathon

Die Startnummer habe ich mit meinem Gutschein bereits gestern um 10:10h abgeholt. Dazu gab es einen Kleiderbeutel. Darüber war ich überrascht... immerhin hatte ich mir schon einen Sportbeutel daheim gepackt und mich gewundert, was meine Freunde da immer so bei ihren Läufen reinpacken. *grins* Hat nicht alles in mein Sportbeutelchen gepaßt.
Na ja...wieder was gelernt.Dann sind wir noch kurz einen Chip abholen gegangen und haben einen Spaziergang über die Messe gemacht. Dort habe ich mir noch einen dummen Spruch von einem Bekannten angehört:"Ach Du läufst nur den Halben... ich auch, hab auch nicht richtig trainiert!" Ähhh???? Wie?? Was heißt denn hier nur den Halben? Und was heißt >auch< nicht richtig trainiert? Man man man... manche Leute könnte ich einfach nur schütteln. Na egal.Wir fuhren über die lange Gerade Richtung Weisenau zurück nach Hause und ich habe mir schon mal angeschaut wo es so lang geht. Und wo der Wendepunkt ist.Abendessen und pünktlich bei "Schlag den Raab" bin ich dann eingeschlafen.Die Nacht empfand ich als unruhig... ich war einfach viel zu aufgeregt.

Frühs dann Laufklamotten angezogen, Jogginhose drüber, Fleecejacke an und die Regenjacke griffbereit im Auto. In Mainz hat es geschüttet. Wir parkten bei einer Empfehlung (herzlichen Dank dafür!) und liefen durch den Park runter zur Rheinstraße und in Richtung Start. Mein Mann verließ mich um mit seinem Fahrrad an die Strecke zu fahren (damit er mich ein paar mal sehen kann hat er sein Fahrrad dabei gehabt)... ich ging in Richtung Parkhaus Rheingoldhalle und suchte mir ein Plätzchen wo ich mich meiner Jogginghose entledigte und meinen Gurt samt Startnummer anlegte.
Die Abgabe des Kleiderbeutels hab ich dann auch schnell kapiert und dass es kein Rückgabemärkchen gibt war dann auch nur noch logisch.Dann machte ich mich auf die Suche nach bekannten Gesichtern und natürlich habe ich den, den ich sehen wollte nicht getroffen. Dafür lief mir eine andere Laufprojektteilnehmerin über die Füße und wir haben uns kurzentschlossen entschieden zusammen zu bleiben. Außerdem habe ich noch einen anderen Bekannten getroffen... purer Zufall!
Nach einem kurzen Toilettenstop war es eigentlich soweit zum Start zu gehen. Der Ausgang war allerdings so überfüllt, dass wir uns in die Schlange stellten und uns dann kurzfristig über ein geöffnetes Gitter 30Meter vor den Startmatten in die Meute einordnen konnten. Es regnete weiterhin.
Schon nach dem 1.km merkte ich, dass wir etwas zu flott unterwegs sind... meine ersten Freunde standen schon jubelnd am Straßenrand... das beflügelt natürlich. Das Schottwerk war blitzschnell erreicht, es kam mir nur wie ein paar Minuten vor. Verrückt. Das Getränk habe ich im Laufen schlucken können, das lief sehr gut.
Weiter geht's in Richtung Mombach... beim Auslaufen aus dem Werk sieht man die Läufer die vor einem sind, weil sie einem entgegen kommen... wahnsinn wie viele Läufer! In Mombach lief's locker, ich war allerdings noch immer etwas zu schnell für meinen Plan. An der Eisenbahnbrücke stand meine Mutter, der hab ich erst mal meinen Buff in die Hand gedrückt... klatschnass war der, die Arme.
Etwas weiter oben, direkt am neuen kleinen Kreisel stand mein Vater und machte mit seiner Kamera im Hochgeschwindigkeitsmodus Fotos. Gut, den hätte es bei meiner Geschwindigkeit nun nicht wirklich gebraucht... aber vielleicht wollte er die Funktion auch einfach mal nutzen? :-)In Mombach war eine super Stimmung, ich sah meinen Mann das erste Mal und das hat auch gleich wieder beflügelt. Schon super.
Am Bismarkplatz habe ich an der Verpflegungsstelle eine Gehpause gemacht und eines meiner Gels gefuttert. Das funktionierte ganz gut... allerdings hab ich beim anlaufen meine Beine deutlich gemerkt. Dann kam ziemlich schnell Km10 und es ging in schnellen Schritten in Richtung Christuskirche. Da war ich irgendwie schon ziemlich fertig. Die Psyche halt... meine Beine konnten noch gut.
Meine Freundin, die zum anfeuern gekommen war, hat sich spontan mal entschieden mitzulaufen und hat mich ab der Christuskirch begleitet. Als VIP Läufer hatte ich so jemanden der vor lief und mir Wasser von der Verpflegungsstelle holte und der den Zuschauern mitteilte, dass sie ja zum anfeuern da wären und es jetzt Zeit dafür wäre. *grins* Echt souverän hat sie das gemacht.Die Altstadt war schnell passiert... ich nahm noch ein Gel und spülte mit einem Becher nach und schon waren wir am Kino vorbei und ein weiterer Fanclub wartete auf mich... vorbei ging's und die bekannte lange Gerade lag vor mir.
Hier ging es doch tatsächlich stetig leicht bergauf... das kann die Stadt Mainz nicht vor mir verbergen! Ich habe das deutlich gemerkt.Bei der Verpflegung habe ich nun immer Gehpausen gemacht, das funktionierte ganz gut und ich hab auch ordentlich was trinken können. Alles die Psyche...unglaublich. Daran muß ich noch arbeiten!Der Wendepunkt kam und jetzt gings nur noch heim... noch eine kurze Gehpause um ein paar Schlucke zu trinken...wieder nur für die Psyche... und dann gings auch schon um die Kurve in Richtung "Zielgerade". Am DB Gebäude war eine große Bühne aufgebaut und schon von weitem hörte ich den Moderator meinen Namen nennen... da hatte meine Freundin doch glatt mitgeteilt er solle mich mal ansagen!
Echt cool... ich wurde erneut beflügelt und konnte sogar noch Gas geben und meinem Fanclub weglaufen. Auf den letzten paar Hundert Metern hab ich noch einem anderen Läufer Mut zugesprochen der kurz vor dem Ziel mit Krämpfen geplagt war. "Komm, wir laufen gemeinsam." und meine Freundin hat ihm auch noch mal gesagt "dass Aufgeben kurz vor dem Ziel nicht gebucht war"
Besonders lustig fand ich die Fotos mit Ankündigung auf der Zielgeraden. Ich bin gespannt wie die aussehen... habe mir zumindest zweimal Mühe gegeben auch in die Kamera zu schauen. Wir werden sehen, noch ist nichts online.
Das Ziel war plötzlich einfach da, erst wirkte es noch richtig weit entfert...dann zack...so schnell, wie Weihnachten, plötzlich und unerwartet. Ich lief über die Matte, zeitglich beendete eine Frau ihr Marathonrennen, und bekam meine Medaille umgehängt. Dann zog meine Freundin mich in den Verpflegungsbereich und ich bekam Iso (Bääh) und Bananen serviert. Bewaffnet mit noch einer Brezel gings in Richtung Kleiderbeutelabgabe.Da war nix los, also bekam ich meinen Beutel super schnell und zog mir gleich mal auf dem Fußboden meine Jogginhose drüber. Shirt und Unterhemd waren klatschnaß vom Regen, also schnell einen frischen Pulli drüber, meine Fleecejacke an und dann die Treppe hoch auf das Plateau um zum Rhein zu kommen.

MMhh.. Treppe hoch? Unangenehm, ging aber. Über das Plateau, kein Thema... dann die Treppe runter zum Main. Unglaublich, was Schmerzen. Also rückwärts die Treppe runter und da warteten die Fans. *lach* Tolle Freunde, ganz durchnäßt und selbst völlig alle. Echt klasse.Weil mein Mann vom Radfahren total durchnäßt war, sind wir dann wieder in Richtung Parkplatz gepilgert... allerdings habe ich jeden Bordstein gemerkt. Es gibt erstaunlich viele... hätte ich gar nicht gedacht! :)
Meine Zeit für meine HM Premiere war 2:34:31Std., es hat viel Spaß gemacht, die Psyche hat mir einige Streiche gespielt (daran werde ich also noch arbeiten) und meinen Fußchip habe ich behalten. Quasi als guten Vorsatz.

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