I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 29. September 2013

Die RTF und die Temperatur

RTF's sind einfach Gewöhnung, fährt man einen Sonntag eine, ist es -wenn's nur irgendwie klappt- am nächsten Sonntag wieder so. Heute ist so ein "wieder so" Sonntag. In Bad Homburg findet eine RTF statt. Treffpunkt ist vor dem neuen Fahrrad Denfeld, geparkt wird auf einem Firmenparkplatz 30m entfernt. Schon die Ausschilderung zum Start ist vorbildlich, und so wissen der Zeugwart und ich ganz schnell wo es langgeht. 

Es ist kalt in Bad Homburg aber die Strecken versprechen, dass zumindest mir kurzfristig bestimmt recht warm wird. Wir planen das Fahren der 70km Runde und weil 1000hm dabei stehen, bin ich total unbesorgt was die Temperaturen angeht. 

Bei dieser RTF hat man die Möglichkeit beim Radladen Laufräder und Rennräder zu testen. Das ist natürlich Musik in des Zeugwarts Ohren und so hat er bereits vor Tagen, als unsere RTF Teilnahme sicher wurde, einen Laufradsatz reserviert. 


Mit dem Laufradsatz, der am Hinterrad mit einer ganz speziellen Narbe ausgestattet ist, von der ich keine Ahnung habe -klar- testet der Zeugwart heute ein Gerät von Garmin. Das zeigt ihm nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Geschwindigkeit, Kilometerstand und Stand- bzw. Fahrort sondern, dank der speziellen Narbe im Hinterrad, auch die Wattzahl, die der Zeugwart tritt. Der Umbau wird fachmännisch direkt vor Ort durchgeführt und dabei bekommt der Zeugwart auch gleich neue Bremsbeläge, weil die bei den Zipp Felgen eben passend sind. 

Bei mir ist heute wieder mal die TomTom Uhr am Start. Die Radhalterung funktioniert auf dem Triathlonrad nicht, deshalb trage ich die Uhr am Arm. Während wir die Räder zusammenbauen und auf die Testlaufräder warten, starte ich die Uhr, die sich nach dem letzten PC Kontakt wieder mal auf Englisch umgestellt hat, 20ml aus Versehen. Da ich bisher keine Tastensperre entdeckt habe, ist der eine Bedienknopf ständig in meiner Berührungszone. Das nervt. So hat die Uhr dann allerdings flott das GPS Signal gefunden, als wir losfahren wollen. Das ist natürlich auch was wert. Was überwiegt kann ich leider nicht sagen... das Glück des schnellen Findens oder das genervt sein. 

Wir steigen auf die Räder und ich kann nur falsch rum aufsteigen, weil ich mein rechts Bein nicht so hoch schwingen kann, dass ich über das Rad komme. Die Leiste schmerzt immer noch. Nervig. So übe ich also falsch rum aufsteigen, so übliche Sachen einfach mal anders zu machen, kann ja auch hilfreich sein. Beim anfahren nutze ich das Ziehen und Drücken meines linken Beines, das rechte ist einfach nur am Pedal. Paßt irgendwie, aber gut ist es nicht. Die ganze Kraft nur mit einem Bein aufzubringen ist halt nicht so effizient, wie mit zweien. Nachdem mich dann auch noch ein Rollerfahrer so knapp überholt, dass ich seinen Spiegel am Ellbogen merke, sage ich dem Zeugwart, dass ich nur die 40km Runde fahren werde. Heute scheint nicht mein Tag. 

Der Zeugwart und die Zipp Laufräder fahren weiter auf die 70km Runde... und weil er sich spontan entscheidet, dass ihm 80km zu weit sind, fährt er heute einfach mal den Sandplacken rauf. Respekt. So wird Faulheit also bei dieser RTF belohnt. Wahrscheinlich wären die 10km außen rum weniger anstrengend gewesen? 

Ich fahre mein Tempo, wobei man das heute eher weniger Tempo nennen kann. Die Strecke ist anstrengend. Nach Wehrheim geht es ewig nur bergauf. Allerdings überhole ich ganze vier Radfahrer und das nur mit links. Die Radler, die an mir vorbei ziehen zähle ich nicht... das ist mir zu anstrengend. Egal. Hoch nach Wehrheim wird mir ordentlich warm, runter ist es dann schrecklich kalt. Selbst meine Windstopperkleidung kommt hier an ihre Grenzen. 

Die Streckenausschilderung ist vorbildlich und so komme ich irgendwann wieder am Start an und hole mir ein Stück Streuselkuchen. Während ich auf den Zeugwart warte, betrachten sich Trauben von Menschen mein Rad und debattieren darüber, ob es wohl ein 26 Zoll Rad ist, ob es ein Triathlonrad ist und was die Besonderheiten sind. Die Menschen fragen sich, ob es ein Serienmodell ist, sie machen Fotos und starren. Ich schaue einfach nur zu und sitze in der Sonne. 

Als der Zeugwart zurück kommt, gratuliert ihm das Garmingerät zur persönlichen Bestzeit. Herrlich, wenn Geräte versuchen einen zu motivieren. 

Den Nachmittag verbringen wir im Krankenhaus. Ich kann mein Bein nämlich weder zum aus- oder anziehen noch zum Treppe hochsteigen anheben. Festgestellt wird eine Entzündung und womöglich eine Zerrung. Kein Wunder, dass nix ging. Am Trainingszustand lag es also nicht. Das ist ja auch was wert. 


Freitag, 27. September 2013

Kinderrhythmus

Ich habe Muskelkater, nur ohne Muskeln quasi. Meine Leiste schmerzt und zwar rechts. Ich merke sie bei jedem Schritt. Zwar nur leicht... aber immerhin. Und dabei gibt's da ja nicht wirklich Muskeln. Zumindest nicht bei mir soviel ist sicher. 

Und weil wir heute sowieso Abends Pläne haben und meine Nennnichte besuchen, lasse ich aus Schmerzgründen das Lauftraining ausfallen. Damit trotzdem irgendwas cooles und sportliches passiert tanzt die kleine Nennnichte für uns und wir stellen fest, dass sie ganz offensichtlich einen herrlichen Musikgeschmack hat. Auf jeden Fall meiner Meinung nach... was andere davon halten verdränge ich. Aber gutes amerikanisches Kulturliedgut kann einfach nichts verkehrtes sein. Die Nennnichte hat zumindest einen tollen Rhythmus im Blut. 

Donnerstag, 26. September 2013

Ja zueinander

Ein freier Tag mitten in der Woche, da ist doch was im Busch! Und richtig, so ist es heute auch. Heute ist nicht einfach irgendein Donnerstag, heute ist DER Donnerstag. Endlich ist es soweit... der Hochzeitstag. Die Teamchefin und der Profiathlet wollen heute Ja zueinander sagen. 

Bei uns daheim geht's gleich nach dem Aufstehen richtig los. Heute wollen wir überpünktlich sein, das ist irgendwie Ehrensache. Zwar hat die Straßenneubauflut im Vogelsberg etwas gegen unseren üblichen Weg zur Teamchefin, aber wir fahren einen Außenrumumweg und dann paßt das schon. Wir sind tatsächlich mehr als pünktlich vor Ort und ganz nebenbei hat das hier auch irgendwas mit Sportlichkeit zu tun. Immerhin heiraten zwei sportliche Leute.

Die Standesbeamtin traut den Profiathleten und die Teamchefin auf ihren gemeinsamen Ehenachnamen und beim Unterschreiben beobachte ich den Profiathleten sehr genau. Denn er unterschreibt als Erstes mit seinem neuen Nachnamen, ehe die Teamchefin ebenfalls unterzeichnet. Ich unterschreibe ebenfalls. Ich darf diese Trauung bezeugen. Das ist eine ganz besondere Ehre. 

Als das frisch gebackene Ehepaar das Standesamt verlässt, sind sie Eindrücke für die Beiden überwältigend. Erst dürfen sie ein Herz ausschneiden, dann fliegen Tauben, es gibt Sekt, ein Buffett und zu guter Letzt wird mit jedem der anwesenden Reiter noch ordnungsgemäß angestoßen. Da die Teamchefin neben dem bischen Triathlontrianing nämlich auch noch regelmäßig das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde sucht und findet, kennt sie dort ebenfalls jede Menge Leute. Der Platz vor dem Standesamt ist voller Pferde und jeder Menge Gratulanten. 

Nach einem sehr leckeren Mittagessen und einer familien-integrativen Geburtstagskaffeeeinladung bei der mir durch Anzahl und Menge der vorbereiteten Kuchen und Torten fast schwindlig wird, legen der Zeugwart und ich uns erst mal aufs Ohr. Soviel Zeit muss sein. 

Pünktlich zum Polterabend wachen wir auf. Manchmal ist timing  eben einfach alles. Nicht nur beim Sport. 

Wir wünschen Euch eine lange, glückliche und natürlich sportliche Ehe!

Mittwoch, 25. September 2013

Die Elite isst Nudeln

Weil Marco Schreyl in Berlin die "Goldene Henne" moderiert, ist der Moderator beim heutigen BMW Expertentalk Kai Völker. Er stimmt uns auf das heutige Lachmuskeltraining mit Dieter Baumann ein und stellt uns den Vertreter der BMW Niederlassung vor und natürlich Jo Schindler, den Renndirektor der Veranstaltung. Auf Grund des 40. jährigen Jubiläums des Berlin Marathons am kommenden Sonntag rechnet man dieses Jahr in Frankfurt mit dem zweitbesten Meldeergebnis der Geschichte. Letztes Wochenende wurde die Strecke vermessen, es spitzt sich nun also alles zu.

Dann versetzt und Kai Völker zurück ins Jahr 1992. Ich bin ehrlich, ich habe mir diesen Lauf von Barcelona erst in den letzten Jahren angesehen, an 1992 erinnere ich mich nicht. Das Video vom Zieleinlauf, das wir gezeigt bekommen wird von Gerd Rubenbauer moderiert, der kurz vor Schluß vollkommen außer sich ruft, "die Lücke wäre da" und schon läuft Dieter Baumann als Erster ins Ziel. So einfach ist das.

Und dann springt er auf die Bühne in seinem Asics T-Shirt.

Das gefällt mir vielleicht gut. Ich bin von der Überleitung begeistert und ganz offensichtlich packt es noch mehr im Saal und wir klatschen euphorisch über den Sieg und darüber, dass er so leibhaftig vor uns steht. 

Dieter Baumann knüpft sofort erste Kontakte ins Publikum und fragt nach den diesjährigen Ersttätern beim Frankfurt Marathon. Er findet heute zwei Damen, die bereits jetzt 5 lange Läufe gemacht haben und obwohl er eigentlich nur mit Marathonläufern per Du ist, macht er hier eine Ausnahme. Immerhin ist er sich sicher, dass beide Damen ihren ersten Marathon gut ins Ziel bringen werden. Wo ja die langen Läufe so ordentlich abgelaufen wurden. Dann fragt er, wer denn öfter läuft und genau vor uns meldet sich Matthias. Er ist schon 17 Marathons in seinem Leben gelaufen und macht außerdem Triathlon. Dazu kommt jedes zweite Wochenende ein Wettkampf.

Matthias und beide Damen begleiten uns mit ihren Geschichten durch den Abend, denn Dieter kommt immer mal wieder auf Matthias und seine Trainingseinheiten oder auf die Damen und ihre langen Läufe zurück. Wie im letzten Jahr wird Dieter Baumann nicht müde uns zu motivieren und zur Landeselite zu zählen. Von 18 Mio. Deutschen, die angeben regelmäßig zu laufen, ziehen wir einfach die ab, die unter regelmäßig einmal im Jahr verstehen, sind dann noch bei 12 Mio. Läufern und davon laufen lediglich rund 100.000 überhaupt Marathon. Ich erwähne gegenüber Dieter Baumann nicht, dass ich also nicht zur Elite gehöre, weil ich ja gar keinen Marathon laufe und mir das auch überhaupt gar nicht vorstellen kann. Es ist viel zu weit und dauert auch unsagbar lange. Ich schweige und höre zu.

Seine Geschichten über die letzten 4 Wochen ähneln denen vom letzten Jahr. Ich glaube allerdings auch, dass man nicht wirklich etwas anders machen kann. Innerhalb diesen einen Jahres wird sich keine so große neue Erkenntnis gebildet haben, dass alles was letztes Jahr galt in diesem Jahr ein alter Hut ist. Und keiner kann ja etwas dafür, dass ich heute wieder hier sitze.

Eine wichtige, und für mich irgendwie doch neue Sache ist, dass wirklich das Schlimmste in einem Wettkampf die Stellung der Sinnfrage ist. Sobald man damit anfängt, ist es quasi vorbei… ich kann das Bestätigen und bin dennoch bisher nicht darauf gekommen, dass ich die Sinnfrage ja auch einfach vermeiden könnte. Ich glaube, aber auch, dass ist die eigentliche Schwierigkeit.

Die abschließende Pastaparty ist wieder äußerst lecker, die Auswahl an Soßen toll und wenn so heiße Pasta im Käselaib geschwenkt wird, geht da ja eigentlich sowieso nichts drüber. Unser Abendessen nehmen wir dann in Gesellschaft von Kai Völker und einem seiner HR1 Kollegen ein, die sich mit ihrer Pastaportion zu uns gesellen. Der Zeugwart und ich unterhalten uns sehr nett und lernen ganz nebenbei jede Menge wissenswertes über das Radiogeschäft. Es ist total interessant, wenn zwei vom Fach so lebensecht berichten. Ich werde außerdem dazu animiert, doch einfach mal bei HR1 reinzuhören. Scheint auch genau meine Richtung zu sein, also mache ich das bestimmt mal.
Heute verlassen wir die BMW Niederlassung wirklich spät, aber es hat sich gelohnt. Die Sinnfrage kam zu keinem Zeitpunkt auf.

Das letzte Mal

Viele Dinge passieren auf der Welt zum letzten Mal. Das passiert ganz automatisch, wenn nämlich einfach etwas zu Ende geht. Das passiert in schlimmen Situationen, aber es passiert vor allem auch in tollen Situation. Manchmal macht man Dinge unbewußt zum letzten Mal und manchmal passiert es eben, weil die Zeit dafür gekommen ist. Heute ist so ein letzter Tag an dem ganz viele Dinge zum letzten Mal passieren für die Teamchefin. 

Wir haben schon seit letzter Woche angefangen darüber nachzudenken, dass der letzte Freitag tatsächlich der Letzte in ihrem Leben war, den sie als unverheiratete Frau verbracht hat. Genauso war es mit dem Wochenende und eben jedem Tag seit letztem Freitag. Bis heute. Heute ist quasi irgendwie Finale. Man macht zwar kein großes Aufheben drum, und es gibt ja auch genug Leute die behaupten, ob verheiratet oder nicht, es ändert sich nichts. Und doch ändert sich natürlich etwas. Man ist dann eben verheiratet. Ein großer Schritt für ein Menschenleben. Ein großer Schritt für das eigene Empfinden und doch eigentlich nur ein kleines Wort. 

Ein Ja, was zwei Leben dann ab morgen im Idealfall für immer verbindet. In der heutigen Zeit ist ein Ja-Wort und eine Hochzeit manchmal sehr variabel. Schließlich kann man prima auch ohne Trauschein zusammenleben und es ist daher für viele nicht mehr wichtig eine Ehe einzugehen. Oder es passiert gerade deshalb, weil es eben kein Muss mehr ist? Heutzutage haben Ehepartner unterschiedliche Nachnamen, die Kinder heißen oft ebenfalls anders und so ist es gesellschaftlich längst nicht mehr essentiell verheiratet zu sein. 

Und wenn zwei Menschen dann trotzdem, obwohl sie vollkommen ohne Not sind und sich einfach nur lieben, das Ja-Wort geben und heiraten finde ich das großartig und etwas ganz Besonderes. Die Teamchefin ist in den letzten Jahren ein wichtiger Mensch in meinem Leben geworden und deshalb fiebere ich vielleicht auch in dieser Zeit besonders mit? Es ist heute ihr letzter Tag als unverheiratete Frau. Sie wird ihn bestimmt ähnlich verbringen, wie jeden üblichen Mittwoch und vielleicht erst heute Abend etwas aufgeregt ins Bett gehen. Ich weiß, wie man sich an diesem letzten Tag fühlt.. und es ist ein schönes Gefühl. 

Heute kannst Du Dir die Zeit nehmen noch mal darüber nachzudenken, was bisher geschah... denn morgen geht es einfach weiter. Nur für immer in Liebe verbunden - ganz offiziell. Eigentlich nichts Besonderes, weil es täglich mehrfach passiert und man keine besonderen Fähigkeiten braucht und doch ist ab morgen irgendwie schon alles anders. Für Dich. Und natürlich für den Profiathleten. Aber dieser Post ging nun mal nicht um ihn. 

Dienstag, 24. September 2013

Psychologisch am Limit

Der Zeugwart beschließt heute mittag beim Blick in unseren Trainingsplan, dass wir uns heute mal um die Belustigung der Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs im Rhein-Main-Gebiet kümmern werden. Ich bin skeptisch, aber der Zeugwart ist sich sicher, dass es am Bahnhof genau die richtige Länge Trainingstreppe gibt, die wir für unsere Trainingsplanbelange brauchen, als stimme ich der Belustigung der Fahrgäste zu. 

Vorher gehe ich noch zum Arzt. Der hat mich einbestellt, weil es in meinem Alter jetzt an der Zeit ist mal einen Check zu machen und diesen auch noch zu besprechen. Es ist unfassbar, dass ich tatsächlich in so einem Alter bin. Nun gut. Da kann man wohl nichts machen. Beim Abhören fragt der Arzt ob ich eigentlich mal darüber nach gedacht habe Sport zu machen. Oh je. Ich muß denkbar unfit aussehen! Ich erwähne, dass ich Triathlon mache und Anfang des Monats eine Mitteldistanz ins Ziel gelaufen bin und der Arzt sagt puppenlustig "das hätte ich Ihnen nicht zugetraut". Eine wirkliche ehrliche Haut, der Arzt. Ich mag ihn irgendwie, sage "willkommen im Fettnäpfchen" und gratuliere ihm zu seinem gestrigen Fitnessstudiobesuch. Über meine restlichen Werte müssen wir nicht mehr sprechen. Er ist zufrieden und erwähnt wie nebenbei, dass ich einen kerngesunden und sehr fitten Eindruck mache. Aha. Na, dann kann dem Treppentraining zu allgemeinen Bevölkerungsbelustigung ja nichts mehr im Weg stehen.

Wir warten heute nur wirklich kurz auf die TomTom Uhr und schon hat sie das GPS Signal gefunden. Vielleicht mußte sie sich auch erst ein paar Wochen einleben? Wer weiß. Heute klappt's auf jeden Fall flott und wir laufen los. 10Minuten einlaufen verkürzen wir spontan auf 9Minuten oder so, damit wir nicht noch an der Treppe vorbeilaufen müssen. Am Ziel vorbei geht ja psychologisch gar nicht und immerhin hatte ich heute schon die Arztbelastung. Psychologisch gesehen.

Heute steht "jede zweite Stufe" auf unserem Trainingsplan. Leider ist die Treppe tatsächlich doch nicht hoch genug. Wir sind bereits nach 8Sekunden oben. Also vereinbaren wir, dass wir statt den vorgegebenen 5 mal ganze 8 mal hochlaufen werden, pro Intervall natürlich. Klar. Verrückt. Wir hüpfen also jede zweite Stufe nehmend 8 mal die Treppe hoch. Ich kriege meine Beine kaum in den Griff. Es ist ziemlich anstrengend. Der Zeugwart spurtet an mir vorbei wie auf Federn und stoppt die Zeiten.



Sinnvollerweise richtet er es so ein, dass die S-Bahn während unserer Pause ankommt, so dass wir den Menschen, die in ihren wohlverdienten Feierabend strömen, nicht einfach von uns plattgewalzt werden. Ich stelle mir kurzfristig vor, wie schön es wäre, wenn der Zeugwart und ich einfach während alle runter wollen, hoch spurten würden und dass das dann garantiert eine prima Fahrgastbelustigung wäre. Aber es passiert nicht. Die Treppe ist leer, als der Zeugwart den nächsten Spurt hoch ankündigt.

Die 10Minuten Laufpause vor dem nächsten Intervall machen wir ins Industriegebiet. Wir sind überrascht, wie viele Menschen uns hier begegnen und als wir zurück zur Treppe kommen renne wir gleich sofort wieder hoch. Das wird mir fast zum Verhängnis. Meine Oberschenkel können das nicht. Ich bleibe fast hängen... nach der nächsten Pause klappt's dann wieder ganz gut.

Irgendwie motiviert mich mein Arztbesuch heute und so brenne ich nochmals 6 Treppensprints auf die Stufen. Die letzten zwei passe ich leicht an und nehme jede Stufe. Ich kriege die Beine einfach nicht mehr hoch.

Wir laufen zum Auto zurück und das Losfahren wird schwierig, weil mein Bein es kaum schafft die Kupplung des kleinen Autos zu treten. Was denkt sich der Trainer nur bei diesen Einheiten? Vielleicht sollte er mal mit meinem Arzt Kontakt aufnehmen?


Montag, 23. September 2013

becoacht.com - Be coacht!

Ehe man unzählige Trainer abtelefoniert und sich durch mindestens ebensoviele Ratschläge in Foren, von Sportkameraden und Leuten, die einem eh immer gerne mit Rat zur Seite stehen, durcharbeitet, kann man ab sofort auf den Service einer neuen Seite zurückgreifen. www.Becoacht.com hat die Vision den Sports Coaching Markt effizienter und transparenter zu gestalten und genau das klappt ganz gut. 



Statt also zahlreiche Telefonate zu führen, weil man von überall her Trainerempfehlungen bekommt,  oder stundenlang das Internet zu durchforsten, kann man ab sofort bei becoacht.com eingeben für welche Sportart man wo einen Trainer für welchen Termin sucht. Und becoacht listet einem alle eingetragenen Trainer, die diesen Suchkriterien entsprechen, auf. Später kann man dann auch noch weiter sortieren. Und wenn man einen passenden Trainer gefunden hat, kann man ihn oder sie über die Plattform auch gleich noch zu einem gewünschten Termin buchen. Seine Verfügbarkeiten gibt der Coach nämlich praktischerweise gleich mit an. In der Theorie spart man also zukünftig jede Menge Zeit, die sich dann fürs Training benutzen läßt. Und weil Zeit eh knapp ist, wäre das klasse. 



Derzeit befindet sich das Netzwerk im Aufbau, das heißt Coaches aus allen Bereichen sind bereits registriert, aber was die komplette Abdeckung des deutschen Sportdschungels angeht, braucht es noch ein paar weitere. Heute in einem Jahr möchte die Plattform die Hauptsportarten in Deutschland vollumfassend abgedeckt haben und bereits ins Ausland expandieren. Schon jetzt werden die Fühler kräftig ins Ausland ausgestreckt um das Angebot breiter zu machen. 

Eine weitere tolle Möglichkeit bei becoacht ist, dass sich auch Idole für Trainingseinheiten zur Verfügung stellen. Hier können sie gegenwärtige und ehemalige Profisportler registrieren und der interessierte Athlet kann sich ein Training mit seinem Idol gönnen. Ich habe ja mal so ein Training mit einem Triathlonprofi gewonnen und war total begeistert. So ein Tag oder eine Trainingseinheit finde ich, ist wirklich etwas ganz besonderes. 

Das Team hinter becoacht wird von Frederik Roever, der auch der Kopf hinter dem Unternehmen ist, geführt. Er ist selbst sportlich, fährt gerne Ski und Rad, joggt und spielt Tennis. Überhaupt scheinen die Mitarbeiter von becoacht recht sportlich, Reitsport, Fitness und Kraftsport sind nur einige der Hobbys  und der Marketing Manager Colin ist kürzlich sogar mit dem Rad einmal quer durch Europa gefahren. Offensichtlich haben sich hier Menschen zusammengefunden, die sportbegeistert sind und für die der Aufbau einer solchen Plattform eine herzensangelegenheit ist. Das klingt erfolgsversprechend! 

Sonntag, 22. September 2013

RTF Götzenhain

Wir sind in diesem Jahr längst nicht so viele RTF's gefahren, wie geplant. Irgendwie kam einfach immer was dazwischen. Damit wir das Jahr, in dem nicht mehr viele RTF's anstehen, aber noch so gut wie möglich ausnutzen, wollen wir heute in Dreieich an den Start gehen. In Götzenhain wird heute am Sportplatz gestartet und der Zeugwart und ich sind um 8:30h verabredet. Zum einen mit Pantone, die heute mal wieder eine Radrunde drehen möchte und zum anderen mit den Herren vom Radteam Rhein-Main. Die fahren so flott, dass ich sowieso nicht mitfahren kann, aber es ist nett jemanden an den Kontrollpunkten oder im Ziel zu treffen. 

Wir sind fast irgendwie pünktlich, der Zeugwart meldet uns an und dann kann es auch schon los gehen. Die TomTom Uhr fährt heute mit dem Rad mit und ich schalte sie schon mal an, als ich die Startnummer "montiere". Das GPS Signal ist gefunden als wir losfahren und die Uhr meldet es engagiert mit einem Vibrieren. RTF's sind immer herrlich ausgeschildert und so können wir auch heute wieder die Natur und das klasse Wetter genießen, ohne ständig auf eine Karte schauen zu müssen. Unsere Route sind heute 77km, Pantone verläßt uns daher an der Streckenteilung und wir fahren alleine weiter. 

Wir schließen auf eine Gruppe Herren auf, die fleißig treten was das Zeug hält. Ich bleibe am letzten dran, der Zeugwart ist vor mir, im Pulk. Ich versuche mehrfach zu überholen, aber der Herr findet das keine gute Idee. Er schlenkert, er gibt Gas aus heiterem Himmel und er schaut sich ständig gehetzt um. Unglaublich. Ihm ist es definitiv nicht recht, dass ich hinter ihm fahre und versuche dran zu bleiben. Das ständige plötzliche Abbremsen und Schlängeln wird mir zu blöd. Ich lasse mich zurückfallen und fahren ganz langsam. So bekomme ich einen ordentlichen Abstand hin. 

Dann überholt mich ein netter Herr und ich kann gut mithalten. Irgendwie scheint es bei RTF's ja üblich zu sein, dass man sich "ranhängt" und mitfährt und so hänge ich mich ran, gebe mich zu erkennen und darf natürlich mitfahren. Dieser Typ tickt richtig und wir fahren durchs Land, als wenn wir einen Motor am Rad hätten. Und zwar einen an jedem Rad. Irgendwann überholen wir den Schlenkerradfahrer und zwar sowas von volle Kanne, dass ich kurzfristig zweifle ob ich noch im GA1 Modus unterwegs bin. Das ist mir in diesem Fall allerdings egal, denn der Ehrgeiz hat mich gepackt und so ziehe ich hinter dem richtig tickenden Typen her, die Brücken hoch und immer am Hinterrad fahrend, lassen wir den Schlenkerer schnell weit hinter uns. Herrlich. Ein inneres Fronleichnamsfest. 

Irgendwann docken wir wieder am Zeugwart und seinem Zug an. Der ist noch eine Ecke schneller unterwegs. Irre. Ich kann ein paar Kilometer mithalten. Dann habe ich 77km auf der Uhr und die RTF ist zu Ende. Ha... veräppelt. Ist sie nicht. Vom Ziel und dem Sportplatz bisher keine Spur. Unglaublich! Ich muß noch weitere 5km fahren, bis ich das Ziel endlich sehe... so gut die Schilder, so schlecht die Messung offensichtlich. 

Der Streuselkuchen im Ziel ist hervorragend! Einfach super lecker. Die TomTom Uhr stoppe ich bei der Zielankunft und sie zeigt exakt die gleiche Entfernung wie mein Fahrradtacho. Na, das ist doch schon mal was. 


Samstag, 21. September 2013

Crosser gehören dreckig.

Wenn es um die Auswahl eines fahrbaren Untersatzes geht, so haben der Zeugwart und ich tatsächlich eine beachtliche Auswahl zur Hand. Nichts desto trotz fahren wir heute nach Rödermark zu Andreas Hunkel und nutzen die Möglichkeit Crosser Probe zu fahren. Ich habe ein Mountainbike, aber wirklich gut zurecht komme ich damit nicht. Außerdem brauche ich für die Begebenheiten, die ich so fahre, auch wirklich kein Mountainbike. Ich fahre niemals querfeldein durchs Gestrüpp und ohne hat so ein Mountainbike ja auch nicht wirklich Spaß. 

Ein sogenannter Crosser ist für meine Augen eigentlich ein Rennrad mit dünnen Mountainbikereifen. Mehr nicht. Sicherlich hat er auch noch weitere Vorteile oder Unterschiede, die kann ich mir aber nicht merken und sie sind mir letztendlich auch egal. Heute fahren wir mal welche Probe, um zu testen, ob wir uns vielleicht Crosser zulegen möchten. Mein Mountainbike 


würde ich dann ebenso verkaufen, wie mein Rennrad: 


Denn auch im zeugwartschen Haushalt gibt es nicht unendlich viel Platz und leider auch nicht unendliche Ressourcen. Sehr schade eigentlich. 

Ich fahre die kleinste Größe Probe, die es im Angebot gibt. Das macht mir nichts und ich habe das Gefühl, ich komme ganz gut mit dem Rädchen klar. Der Zeugwart und ich fahren aus dem Hof raus und gleich in Richtung "quer durchs Feld". Ein Schotterweg, den ich mit dem Mountainbike ebenfalls gut fahren könnte, aber selten auf diese Geschwindigkeit komme. Wir fahren in Richtung Wald und der Zeugwart nimmt nicht nur die normalen Wege, er schickt mich durch Pfützen und Schlamm, richtig querfeldein und über Wege, die ich sonst noch nicht mal ohne Fahrrad in Angriff nehmen würde. Mit dem Crosser klappt das wirklich ganz gut. 

In diesem Wald ist die Hölle los. Reiter, Jogger, Radfahrer und wir mitten drin. Alle grüßen freundlich und ich frage mich, ob Sonntags Mittags am Main wohl genauso viel oder vielleicht sogar weniger los ist. 

Der Zeugwart fühlt sich auf seinem Rad nicht richtig wohl und so fahren wir zurück und tauschen es aus. Bei so einem Probefahrttag ist die Auswahl ja riesig und so kann der Zeugwart prima ein anderes Fahrrad nehmen und wir fahren noch mal los. Als wir dann wieder das Feld von rechts nach links und andersrum einmal komplett umpflügt haben geht's wieder in Richtung Radladen. 

Wir bringen die Räder total eingesaut zurück. Und, obwohl ich mehrfach anbiete, dass ich sie gerade sauber putze, stellt Andreas sie dreckig weg. Ich glaube, Crosser gehören dreckig? 

Nachdem ich noch genau erfahre, was das Rädchen kann und dass ich es selbst designen kann, fahren wir heim. Ich entscheide mich, dass ich mein Mountainbike und mein Rennrad verkaufe und einen Crosser kaufen werde. Und ich schlafe den ganzen Nachmittag auf der Couch.

Freitag, 20. September 2013

Stadtlauf Hanau

Ich finde Gewalt ist generell keine Lösung, auch wenn mir manchmal ebenfalls irgendwie doch danach zu mute ist. Ich glaube, keiner kann das verdrängen, diese Gefühl der Ohnmacht, wenn man einfach nur draufhauen möchte und doch genau weißt, dass man mit dieser Aktion rein gar nichts erreichen würde. Gewalt führt einfach zu nichts sinnvollem und ich finde alles, was unsere Gesellschaft von Gewalt fern hält ganz gut. 

Leider nützt das nichts, wenn es um meine Arbeitszeit geht. Da kann die Sache noch so ehrenhaft sein, von der Kernzeit wird nicht abgewichen. Es ist schließlich Kernzeit und schon im Begriff sucht man völlig umsonst nach Flexibilität oder Dehnbarkeit. Wenn es drauf ankommt kann mich das oft agressiv machen, oder lethargisch und deprimiert. Heute ist mal wieder so ein Tag, wo es eigentlich drauf ankommt. 

In Hanau ist heute Stadtlauf. Der findet regelmäßig statt und steht unter dem Motto "Stärke zeigen - Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen". Die Teilnehmer setzen ein Zeichen. Sie denken wie ich und sind gegen Gewalt. Ein tolles Motto für eine Sportveranstaltung. Und weil so zwei Dinge mit einer Klappe gemacht werden können, haben sich der Motivator und der Zeugwart für heute zum Stadtlauf angemeldet. Bis zum Start scheint nur den Beiden klar zu sein, wer wen zieht und warum. Sie sind gute Kumpels und behalten das Wesentlich eben für sich. 

Ich schaffe es noch nicht mal an die Strecke. Der Kern der Zeit läßt es einfach nicht zu und so bin ich auf die neuste Technik angewiesen und kann nur im Herzen dabei sein. Das muß für heute einfach reichen. Ich bin machtlos. Noch. 

Mit den beiden Kumpels laufen heute anscheinend über 3.000 weitere einmal quer durch die Stadt die Strecke über 6km. Zu Beginn ist es so eng, dass die zwei sich an den JP Morgan Lauf zurückerinnert fühlen. Die Enge hindert den Motivatior allerdings nicht daran direkt vom Start an Vollgas zu geben und den Zeugwart quer durch die Stadt zu ziehen. Und der läßt sich nicht abschütteln. Bis auf die letzten 300m läuft der Motivator heute nicht alleine, berichtet der Zeugwart. 

Und läuft einfach so nach etwas über 29Minuten in das Ziel des 6km Laufes. 

Respekt. Das ist absolute Bestzeit und in meiner Welt sowieso unheimlich schnell. Der Motivator war sogar noch davor! Unfassbar. Die zwei Kumpels können wahrlich Stärke zeigen, wenn es drauf ankommt. Das wünsche ich auch vielen Frauen, die das vielleicht nicht so leicht finden. 

Donnerstag, 19. September 2013

5 Sterne bitte...

Ich mache bei Fit for Fun bei einem Voting mit... dafür benötige ich hier :


5 Sterne. Es wäre toll, wenn Ihr das machen könntet! Vielen Dank. 

Mittwoch, 18. September 2013

Waden on Tour

Gott sei Dank habe ich eine schier unendlich scheinende Menge an Schuhen zur Auswahl, wenn ich morgens zur Arbeit gehe. Ich kann zwar nicht in Turnschuhen hingehen und für Sandalen ist es mittlerweile auch etwas frisch... aber trotzdem bieten sich genug Varianten um heute morgen ein paar zu finden, die ich ohne allzu große Schmerzen in meinen Waden anlegen kann. Das es draußen auch noch in Strömen gießt schränkt die Auswahl zwar ebenfalls merklich ein, trotzdem findet sich ein Paar, dass es heute also sein soll. 

Da ich tagsüber meistens sitze und in den PC starre, kann sich Muskelkater in den Beinen klamm heimlich einschleichen und fast unbemerkt festsetzen. Ich merke also nichts vom ungebetenen Gast und leide dafür umso mehr, als meine Anwesenheit endlich beendet werden kann und ich die kurze Treppe zum Garagenzubringer nehme. Oh je. Länger dürfte die Treppe wirklich nicht sein. 

Der Zeugwart wartet zu Hause und weil es früh dunkel wird, ziehen wir uns nach meinem Eintreffen gleich um, legen die technisch hochgradig ausgereiften Uhren an, und verlassen das Haus. Die TomTom Uhr ist nicht fit und fügt sich damit nahtlos an mein Wadengefühl an. Nach guten 2Minuten gebe ich es auf und wir laufen ohne das TomTom GPS Signal los. Nach 500m schalte ich die Uhr nochmals aus und beginne dann von Neuem. Jetzt findet sie das GPS sofort. Wenn's doch immer so wäre. Dass man noch mal anhalten muß ist indiskutabel. Entweder es klappt sofort, oder die Uhr taugt nichts. Ich werde das beim  nächsten Mal nochmals probieren. Klappt es dann nicht so, wie ich mir das vorstelle, breche ich den Test ab. Für Kindergeburtstag sind mir meine Trainingseinheiten dann doch zu wichtig. 

Der Zeugwart und ich laufen heute 1Stunde 20Minuten. Meine Waden laufen mit und versprechen, dass sie mir im Anschluß und vor allem morgen ordentlich weh tun werden. Ich ahne schreckliches. Ich  drehe früher um und laufe zurück, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass ich für den Rückweg länger brauche, als für den Hinweg. Am Schluß hatte ich damit auch recht. Bei meinem Wadenmuskelkater helfen selbst die angelegten Kompressionsstrümpfe nur bedingt weiter. Irgendwann kommt alles an seine Grenzen. 

Als wir zurück sind versuche ich mich an der Dusche... aber es ist wenig erfolgsversprechend. Ich werde zwar sauber, aber das Verlassen der Dusche und das Anheben meiner Beine geht so langsam von statten, dass soviel Zeit vergeht, dass ich fast schon wieder dreckig bin, bis ich es geschafft habe. Meine Waden melden an mein Gehirn, dass ich -höchstwahrscheinlich- nie wieder laufen werde. Na, das werden wir noch sehen. 


Dienstag, 17. September 2013

Treppenargumente

Der Zeugwart und ich sollen heute Treppen laufen. Der Trainer denkt wahrscheinlich, dass wir im nächsten Jahr wieder in Köln mitmachen möchten und baut deshalb vor? Ich möchte ja vielleicht gerne in Moritzburg starten, weil das so schön zum geplanten Trainingslager paßt, aber sicher ist da noch gar nichts, von daher steige ich nicht in eine Diskussion über die Trainingsnotwendigkeit von Treppenläufen ein. Wahrscheinlich hat der Trainer sowieso die besseren Argumente?

Auf dem Plan steht nach dem üblichen einlaufen, dass wir 15Sekunden hoch rennen sollen und dabei jede einzelne Stufe nehmen müssen. Für das Runtergehen sollen wir uns 2Minuten Zeit lassen. Ich denke darüber den ganzen Tag nach… wie schnell denkt der Trainer bin ich, damit ich eine Strecke die ich 15Sekunden lang laufen soll, in ganzen 2Minuten zurücküberwinde? Das kann doch gar nicht gehen, wenn ich mich kontinuierlich bewege. Ich versuche es kurz im Büro-Treppenhaus, bin aber natürlich mit Pumps und Hosenanzug nicht konkurrenzfähig und kann deshalb leider keinen Beispielwert für heute Abend festlegen.

Wir fahren mit dem Auto zum Laufen hin. Das ist ungewöhnlich, denn wir wohnen so ländlich, dass eine vorherige Anfahrt zu einer Laufstrecke –außer wir laufen mal bei der Teamchefin und dem Profiathleten- nicht notwendig ist. Ich falle eigentlich direkt vom Schuhe anziehen auf meine Laufstrecke drauf. Ein direkterer Einstieg ist tatsächlich kaum möglich. Heute aber nicht. Der Weg zur Treppe ist zu lang. Wir sollen uns ja nur einlaufen und dann mit den Treppenserien starten. Da würde es nichts bringen, wenn ich mich erst mal 45Minuten einlaufe. Wobei ich dem Trainer locker zutraue, dass ihm das irgendwann auch mal einfällt. Er ist schließlich dermaßen kreativ, dass es einem fast Angst machen kann.

Weil ich weiß, dass die TomTom Uhr für’s GPS etwas länger braucht, schalte ich sie schon im Auto an. Nach 2:30Minuten hat sie das GPS gefunden, wir parken und es kann los gehen. Wir nehmen unsere Kopflampen mit, denn rein zeitlich gesehen, kommen wir in die Dämmerung rein, und da ist es einfach netter, wenn man was sieht. Wir laufen uns zur Treppe hin ein und starten dann die erste Serie. Es gilt 5 mal 15 Sekunden die Treppe hoch laufen und dabei jede Stufe zu nehmen. Runter soll ich in den angesagten 2Minuten gehen. Wie erwartet klappt das natürlich nicht so richtig mit den 2Minuten. Ich bin schon nach 1:10Minute unten. Na ja: ausbaufähig. Die Treppe hoch renne ich mit ordentlich hochgezogenen Knien. Außerdem laufe ich außen und der Zeugwart innen… und das macht ihn natürlich schneller, weil die Treppe mehrere Absätze hat und somit einige Drehungen erfordert. Ich, die mit den kürzeren Beinen im Haushalt, muß also den längeren, äußeren, Weg nehmen. Das Leben ist ja sowieso meistens ungerecht…

Nach den ersten 5 Hochläufen sollen wir eine 10Minuten Laufpause machen. Was laufen in diesem Fall mit Pause zu tun hat weiß ich auch nicht so ganz. Ich habe meinen Puls auf der TomTom Uhr genau im Auge. Da ist die Uhr wirklich prima, weil man die große Anzeige eben –je nach Bedarf- auf Knopfdruck ändern kann. So kann ich, wenn’s gewünscht wird wie jetzt, schnell zwischen Uhrzeit, abgelaufener Zeit und Puls hin und her schalten. Ein Nachteil ist, dass man an diesen joystickartigen Knopf eben auch leicht mal dran kommt, wenn man eigentlich nicht dran kommen will. Plötzlich „Stop“ zu drücken, ist mir aus Versehen allerdings bisher noch nie passiert. Ich habe nur die Anzeigen gewechselt, was für die Aufzeichnung keine Relevanz hat.

Die zweiten 5 Treppenläufe werden anstrengend. Ich laufe weiterhin den weiteren Weg und der Zeugwart ist immer zwei Stufen über mir, wenn er Stop ruft. Das tut er übrigens, wenn die Treppe rum ist, nach 17Sekunden. Aber das erzählt er trainingstechnisch höchst sinnvoll erst beim vorletzten Mal. Ein sehr schlauer Typ der Zeugwart.

Nach den Treppenläufen, geht’s zurück zum Auto. Das verbinden wir einfach mit dem Auslaufen. Manchmal muß man, was das Zeitliche angeht, einfach flexibel sein.

Da die Betreuung meiner TomTom Testuhr übrigens vorbildlich ist und man sich wundert, dass die Uhr für die Findung der Satelliten so ewig braucht, wurde ich übrigens kontaktiert und beratschlagt, was ich dafür bzw. dagegen tun könnte. Ein Schnelltest nach dem Lauf brachte tatsächlich eine besonders schnelle Ortung. Vielleicht ist das ja des Rätsels Lösung? Das wäre ja super. Wenn der spätere Kundenservice dann auch ebenso vorbildlich funktioniert, wie die Betreuung der Tester, könnten sich einige Firmen davon noch was abschneiden.

Sonntag, 15. September 2013

Triathlon in Alzenau

Ein sportfreier Sonntag steht heute bei mir im Trainingsplan. Das ist dem Trainer doch bestimmt nur deshalb eingefallen, weil ich ihn informiert hatte, dass ich heute arbeitstechnisch beim Triathlon in Alzenau anwesend bin. Kurzfristig hatte ich doch tatsächlich darüber nachgedacht, ob ich –vollkommen untypisch für mich- selbst teilnehme. Allerdings ist der See, in dem beim Alzenauer Triathlon 550m geschwommen werden nur 18°C „warm“ und die Lufttemperatur in der immerhin 18km Radfahren und 5km laufen absolviert werden ist mit angesagten 16°C auch nicht wirklich verlockend. Ich verzichte also auf die Teilnahme. Mit mir machen das auch einige andere Athleten. Das Starterfeld ist anscheinend ziemlich ausgedünnt.

Nachdem ich früher als nötig beim Treffpunkt bin und auch der Profiathlet und die Teamchefin mit zeitiger Anwesenheit glänzen, verschaffen wir uns einen Überblick über die Wettkampfstätte und eröffnen dann, wie vom Veranstalter in der Ausschreibung angekündigt, überpünktlich den Check In. Selbstverständlich gibt es auch hier im schönen Bayern einige Athleten, die schon aus Prinzip am Sonntag und aus Prinzip an der Welt generell, etwas zu mosern haben. Und auch heute kann ich mich darin üben Reaktionen darauf und souveräne Verhaltensmuster zu erlernen.

Die Wechselzone 1 in Alzenau liegt genau am See. Ein großer Parkplatz ist abgesperrt und ein silbernes Auto ist einmal mit Absperrband umrundet. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder ein Athlet wollte sich einen besonders guten und vor allem großen Wechselplatz sichern, oder ein Athlet steigt später, statt auf sein Rad, in sein Auto. Beide Varianten finde ich ziemlich witzig. Ansonsten finde ich die Wechselzone vorbildlich groß, solch breite Wege sind wirklich fast schon luxuriös. Auch die Absperrbänder sind unzweifelhaft gezogen und trotzdem gibt es selbstverständlich auch hier Athleten, die denken die Absperrungen sind nur für die anderen. Es macht sonst ja auch wirklich keinen Spaß.

Der Wettkampf ist für Neulinge, die mit ihrem normalen Fahrrad einfach mal in die Sportart reinschnuppern möchten, genauso interessant, wie als Saisonabschluß für geübte und ambitionierte Athleten. Scheibenrad und Aerohelm finden sich hier also neben Trekkingrad und Mountainbike. Eine herrliche Mischung. Sicherlich denkt der Mountainbikefahrer, wenn er von Scheibe und Aerohelm überholt wird, nicht nur wegen des Geräuschs, dass ein Wesen vom anderen Stern auch Triathlon macht. Die Unterschiede sind verblüffend. Aber genau das mag ich am Triathlon-Sport und genau das finde ich schon bei den großen Langdistanzen in Frankfurt, Roth und auch auf Hawai so toll. Profis stehen mit Normalen gemeinsam an der Startlinie. Einfach super.  Die Radstrecke in Alzenau ist 18km lang. 

Ich verbringe meinen heutigen Arbeitseinsatz zum größten Teil auf derselbigen und werde dabei nicht müde den geübten Triathleten zu erklären, dass dies ein windschattenfreies Rennen ist und dass man beim Überholen besser etwas Platz zum Überholten läßt, weil schneiden unsportlich ist. Ich weise außerdem emsig darauf hin, dass wir beim Triathlon auf der rechten Straßenseite fahren, damit man links überholen kann, dass wir zusätzlich darauf achten, dass wir beim Überholen auf der rechten Fahrbahn bleiben und dass ein Überholvorgang zügig zu beenden ist und nicht mehrere Minuten lang dauert, auch wenn man bereits in der zweiten Runde ist und damit –fast- am Ende seiner Radkräfte. Ich mag das. Wirklich. 

Ich freue mich immer, wenn die Athleten Einsicht zeigen und wenn ich Neulinge mit Erklärungen und Hilfestellungen die Freude an „meinem“ Sport weitergeben kann. Ich mache keine Athleten fertig und habe auch keinen Spaß daran, den Athleten ihr Rennen zu „versauen“. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Athleten sich trotzdem an die Regeln halten. Und das passiert meistens, so ist zumindest meine Erfahrung. Viele Fehler passieren bei solchen Veranstaltungen, weil sich wirklich kaum einer die Sportordnung durchliest und deshalb das Regelwerk kaum bekannt ist. Und wenn es bekannt ist, heißt es nicht, dass es damit auch gleich verstanden ist. Und wenn der Athlet es versteht, kann er es immer noch im „Eifer des Gefechts“ vergessen. Aber deshalb ist es ja Sport und kein Drama. Trotzdem gibt es immer Athleten, die gegen alles sind, alles besser wissen und ihren Sport sowieso viel lieber nach ihren Regeln machen möchten. Das gibt es ganz sicher in jeder Sportart, so wie es das eben auch im richtigen Leben immer wieder gibt. Der Umgang mit solch „generell gegen alles Menschen“ fällt mir schwer… aber ich übe. So wie ich eben auch Triathlon übe.

Der Veranstalter in Alzenau bietet den Triathleten wirklich einen sehr schönen Saisonabschluß. Ich möchte ja im nächsten Jahr ein paar Wettkämpfe machen und überlege mir, ob das vielleicht auch mein Saisonabschluß werden wird. Oder ich verbringe wieder die meiste Zeit auf der Radstrecke… das wäre natürlich auch eine Alternative.  


Samstag, 14. September 2013

Wut läuft.

Nachdem ich quasi ausgeschlafen habe, checke ich kurz den Armmuskelkater und ordne ihn auf einer Katerskala ein. Für das Halten der Müslischale reicht es... und später steht Radfahren und Laufen auf dem Plan. Die Arme haben dabei ja nicht wirklich viel zu tun. Geht also.

Nach dem Frühstück muß ich mich aber erst mal mit meiner absoluten Lieblingsdisziplin, dem Zuschauen befassen. Heute kämpft Anne Haug in London um den WM Titel und da es einen Livestream gibt, kann man das Rennen live verfolgen. Ein super ARD Service. Ich bin begeistert und schaue ausdauernd. Anne Haug beweist einen unglaublichen Kampfgeist und eine sehr sympathische Menschlichkeit und rennt zur Bronzemedaille. Ich bin sicher, sie hatte sich mehr erhofft, aber der Mensch ist keine Maschine und kein technisches Gerät und kann deshalb nicht auf Abruf funktionieren. Auch, wenn es kaum tröstet. 

Während das Rennen noch läuft, baut mir der Zeugwart die Rolle auf. Draußen schüttet es und ich muß heute 2,5 Stunden Rad fahren. Das will ich nicht im strömenden Regen machen... ich möchte mit dem Gonzo-Triathlon-Rad vor allem Auflieger fahren üben. 

Da die TomTom Uhr bei jeder Einstellung, außer beim Schwimmen und beim Laufband ein GPS Signal sucht, und man ehe sie es gefunden hat, nicht auf Start drücken kann, wähle ich "Laufband" um auf der Rolle zu fahren. Hier geht es darum den Pulsgurt zu finden (das macht sie beim Schwimmen nicht) und das klappt auch richtig flott. Ich fahre 50 Minuten auf der Rolle, schaue dabei die Hitparade von 1972 und nutze endlich mal ausgiebig mein Köln Triathlon Siegerhandtuch. Die TomTom Uhr behauptet, ich sei im Laufband Modus 1,75km unterwegs gewesen. Wie ich das gemacht habe, auf der Rolle, weiß ich natürlich nicht. Aber die Uhr ist sich sicher. 

Der Wechsel wird vom Zeugwart auf Anweisung vorbereitet. Echt super, er richtet Mütze und Schuhe inkl. Sohlen und holt meine Teamjacke. Als ich dann von der Rolle absteige, stoppe ich den Laufbandmodus und ziehe mich um. Schnelle Wechsel sind in unserer Familie die Spezialität vom Zeugwart, aber heute war ich ebenfalls ziemlich flott. Die TomTom Uhr schalte ich schon mal in den Laufmodus und meinen Puls hat sie schon im Treppenhaus gefunden. 

Die Anzeige sagt mir allerdings, ich soll noch warten. Will ich aber nicht. Ich habe weder Lust geschwitzt bei diesem Koppeltraining in der Kälte zu stehen noch bin ich damit zufrieden, dass sich die Satelliten offensichtlich gerade woanders befinden. Sowas finde ich total ätzend. Gerade erst habe ich gepredigt, dass ein Mensch keine Maschine ist und man sich deshalb nicht auf Abruf darauf verlassen kann... und huldige somit quasi den technischen Geräten... und dann so was. Das regt mich auf. Nach einem Kilometer sagt die Uhr, sie wäre jetzt soweit, wir könnten loslaufen. Aha. 

Da bin ich ja froh. Die Uhr läuft also ab sofort mit, das ist schön. Hat sie sich also auch begnügt mitzumachen... ist ja herrlich. Gott, wie ich sowas hasse. Wenn Technik nicht funktioniert macht mich das rasend. Ich laufe weiter, immerhin soll ich ja 30Minuten laufen. Der Trainer hat 30Min. koppeln aufgeschrieben, so wird's gemacht. Egal ob die Uhr mitmacht oder nicht. 

Ich laufe also. Zwischendurch checke ich immer mal meinen Puls. Der müßte im GA2 Bereich liegen. Die TomTom Uhr zeigt mit einen momentanen Puls von 46 Schlägen an. Das macht mich rasend. Technik die begeistert. Ich werde richtig sauer. 46 Schläge sind ein Witz. Das schaffe ich morgens nach dem wach werden liegend im Bett kaum, und dafür aber jetzt? Auf der Laufstrecke mit einer Vorbelastung vom Radfahren? Wenn ich schon eine Pulsuhr mitnehme, will ich haben, dass sie verlässlich arbeitet. Ich will zu jedem Zeitpunkt beim Sport einen plausiblen Wert ablesen können. Habe ich eine GPS Funktion, will ich die außerdem abrufen können. Und nicht so was. 

Während ich nach Hause zurücklaufe bringt mich die Uhr weiter auf die Palme. Ich laufe angeblich mit 63 Schlägen. 

Nach etwas mehr als einer halben Stunde komme ich daheim an. Wäre die Uhr mir, würde sie nun in die Ecke fliegen so sauer bin ich. Dabei würde sie wahrscheinlich aus ihrem Armband rausfliegen und der Zeugwart würde mich versuchen zu beruhigen. Da ich sie nur leihweise zum testen habe, lege ich sie ab und stupse sie nur an. Damit sie auch merkt, dass ich sauer bin. Nur weil sie ein Testgerät ist, braucht sie nicht zu denken, ich würde schnell verzeihen. 

Über meine Wut, habe ich das heutige Training ganz locker weggelaufen. Dabei dachte ich, es wird anstrengender... 


Freitag, 13. September 2013

Schwimmen mit Stimmung

Auf der einen Seite könnte ich auch einfach mal Sport-Pause machen... auf der anderen Seite bin ich gerade derart motiviert, dass ich gar kein Päuschen machen möchte. Der Zeugwart und ich fahren in diesem Jahr ja noch in den Urlaub, da werden wir dann eh eine Pause vom regelmäßigen Sport machen und nur Trailrunning, Schwimmen und laufen gehen. Klingt ja total unsportlich... 

Weil also derzeit keine Sportpause angesagt ist, gehen wir heute Schwimmen. Der Trainer denkt zweimal die Woche wäre nötig, also zweifle ich nicht, sondern gehe eben. Heute zeigt sich der Herbst von seiner besten Seite... 13°C und Wind. Herrliches Wetter, wenn man im Freibad schwimmt. Das Wasser ist so warm, dass es verdampft und darüber eine Nebelwolke schwebt. Beeindruckende Stimmung. Immerhin ist es nun schon richtig dämmrig und die Beleuchtung ist an. Und der Mond auch. Es wird ganz klar Herbst und zwar mit großen Schritten. 


Ich möchte heute das Schwimmprogramm vom Kopfschmerzdienstag absolvieren. Nachholen soll man Trainingseinheiten ja nicht... aber tauschen ist, denke ich, irgendwie ok. Ich schwimme also 3x1000m. Das ist der Plan. Die ersten 1000 schwimme ich in 19Minuten. Ich zähle die Bahnen und kontrolliere so die TomTom Uhr. Sie zählt die Bahnen richtig. Die Zeit setze ich als richtig voraus. Das sollte jede Uhr hinkriegen. 

Die zweiten 1000m beginne ich nach 30Sekunden Beckenrandpause. Jedes Mal wenn mein Ellbogen kalt wird, wenn er aus dem Wasser gezogen wird, weiß ich, die Technik paßt. Außerhalb vom Wasser ist es nämlich ziemlich frisch mittlerweile. Als ich 2000m fertig gezählt und geschwommen habe, zeigt die Uhr 20:37 Ich bin also 37Minuten unterwegs. Das kann ja irgendwie nicht sein... was habe ich denn dann in Köln gemacht? Ich habe mich garantiert verzählt. Die TomTom Uhr sagt allerdings auch, dass ich 2000m rum habe jetzt. Komisch. Ich bin ungläubig. 

Dem Zeugwart ist kalt. Er macht heute Techniktraining und findet das Wasser frisch. Wir vereinbaren, dass ich jetzt noch 1000m schwimme und wenn es bei ihm nicht mehr geht, dass er mich dann antippt und ich einfach jederzeit vorher aufhöre. Alleine auf der Bahn schwimmen geht nicht. Schon dass ich die 1000m noch schwimme möchte, finde ich komisch...

Ehe ich die letzten 1000m in Angriff nehme, packt der Zeugwart die Suunto Ambit 2 an meinen rechten Arm. Ich habe also nun links die TomTom Uhr, rechts die Suunto Variante und in der Mitte mein Gehirn. Die letzten 1000m zähle ich genau mit, ich will schließlich wissen, wie genau welche Uhr hier so zählt. Außerdem schwimme ich ohne Walkman... so dass mein Gehirn prima zählen kann. Und dabei achte ich auch noch immer auf den Ellbogen, der regelmäßig an beiden Armen kühl wird. Gute Technik... bzw. zumindest beachtete Technik. 

Nach 500m schwimmt der Zeugwart auf mich auf und zeigt mir das Abbruchzeichen, was wir jahrelang für regelmäßige Tauchgänge eingeübt hatten. Ich checke die Uhren: Die Ambit richtet sich nach meinem Zählgehirn und zeigt 500m an. Die TomTom Uhr gibt alles um mich zu motivieren und zeigt mir 800 geschwommene Meter an. Wie sie das gezählt hat weiß ich nicht. Ist jetzt aber so. 

Wie man sieht, behauptet TomTom ich war kurzfristig -172,5km/h schnell.
Am Beckenrand gebe ich kurz die Order: "so schnell wie möglich raus und unter die Dusche" und hüpfe aus dem Becken. Zack: Schuhe an und weiter geht's. Ich stelle meine Tasche ab, Handtuch raus, Duschgel in die Hand und schon ist die Dusche an. Herrlich. Die Dusche ist angenehm warm. 

Ich bin also heute 2,5km in 50Minuten geschwommen. Von der Kondition her hätte ich ganz locker noch weiterschwimmen können. Ungewöhnlich. 

Aber vielleicht der richtige Weg um im nächsten Jahr nochmals eine Mitteldistanz zu machen... 

Mittwoch, 11. September 2013

Schneckenparty

Eigentlich gibt es genug Jahrestage in diesem Leben, trotzdem ist heute immer irgendwie etwas besonderes. Der 11. September bleibt für mich immer ein krasses Beispiel dafür, dass man sich an bestimmte Situationen im Leben eben einfach immer erinnern wird.  

Mein Tag heute hat einfach keine Chance. Das hat allerdings wirklich nichts mit dem 11. September und dem Jahrestag zu tun. Mein täglicher Arbeitswahn- und vor allem Irrsinn wird sich heute fortsetzen und man kann einfach nichts dagegen tun. Zumindest nicht kurzfristig. Gestern diese pochenden Kopfschmerzen haben mich offensichtlich unbelastbar gemacht? Man kann es mir heute also nicht recht machen. Leider ist das den meisten meiner Mitmenschen vollkommen egal. 

Dem Trainer nicht. Und dem Zeugwart natürlich auch nicht. Auch die Teamchefin versucht mich heute morgen aufzuheitern. Sie alle geben sich wirklich extrem viel Mühe... ob mit Erfolg wird sich zeigen. 

Der Trainer schreibt heute Abwechslung auf meinen Trainingsplan. Der Lauf aus der Routine. Ich soll alle 10 Minuten schnell machen heute. Das klingt auf jeden Fall anders, als ich es normalerweise mache. Da hat der Trainer schon recht. 

Nachdem der Arbeitsirrsinn mich heute länger als geplant im Büro festhält, kann ich erst später als geplant loslaufen. Das paßt ja zum Rest vom Tag. Netterweise reißt der Zeugwart praktisch alles raus, weil er mich begleitet. Wir laufen immer 10Minuten GA1 und sprinten dann 100m. Routine ade quasi. Das klappt auch wirklich gut. Ich bin nach meinen üblichen 3km eingelaufen und der Rest läuft wie von selbst. 

Die TomTom Uhr foppt mich dabei ordentlich. Sie zeigt die Zeit richtig an und die absolvierte Strecke ebenfalls. Das finde ich gut und hilfreich. Auch der Puls wird richtig angezeigt. Nehme ich zumindest an. Ich zähle nicht nach, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Anzeige schon paßt. Die aktuelle Geschwindigkeit ist allerdings Schrott und schlichtweg falsch. Ich weißt nicht wirklich, wie die TomTom Uhr das errechnet, aber die abgelaufene Zeit nach einem Kilometer entspricht kein einziges Mal dem Wert, der mir als Min/km Wert angezeigt wird. Wahrscheinlich ist die Uhr motivierend programmiert? Sie zeigt nämlich immer an, dass ich wesentlich schneller unterwegs bin, als es dann nach dem abgelaufenen Kilometer der Fall gewesen ist. Irgendwas stimmt da nicht. 
Die Suunto Ambit, die der Zeugwart am Handgelenk trägt, zeigt plausiblere Min/Km Werte an. 

Auf unserer Laufstrecke kreuzen wir heute eine Schneckenstraße. Alle Nacktschnecken der Umgebung sind ganz offensichtlich auf eine Party eingeladen, die demnächst beginnt. Jede will pünktlich sein und so ist praktisch jede auf dem Weg von rechts nach links. Hätten sie ein Haus, hätte ich ihren Weg beschleunigt, so lasse ich natürlich die Finger weg. Und wundere mich, wie viele Schnecken auf dieser Party eingeladen sind. Ob es was zu essen gibt? 

Als wir zurück zu Hause sind hüpft der Zeugwart gleich duschen, weil ihm kühl ist. Ich beginne schon mal mit der Zubereitung des Essens... und als er fertig ist, übernimmt er. Herrlich. Wir haben wirklich eine tolle Planung. 


Dienstag, 10. September 2013

Poch, Poch, Poch

Mein Kopf schmerzt heute irgendwie den ganzen Tag. Das mit dem Herbst ging ihm wohl dieses Jahr anscheinend zu schnell. Nachdem ich mich auch noch damit befassen darf, warum die Lufthansa wohl genau diesen Flugplan gewählt hat und ob es nicht möglich ist, dass so ein Flieger einfach mal später oder früher, quasi "flight on demand" losfliegt, ist es für meinen Kopf heute endgültig zu viel. Er kann nur noch mit Novalgin. Das hilft allerdings Wunder. Und zwar wirklich. Knallhart.

Wir fahren heute ins Schwimmbad. Auf dem Plan stehen 3x1.000m und so wird die eigentlich vorgesehene Schwimmzeit von einer Stunde knapp. Während der Zeugwart noch eine Leine richtet, schwimme ich schon mal los. Die ersten 1.000m klappen gut.

Die TomTom Uhr zählt die Bahnen verlässlich und zeigt mir wahlweise die absolvierten Meter oder die Bahnenanzahl an. Außerdem kann ich mir auch die Uhrzeit anzeigen lassen. Eine Uhr, die mir während des Schwimmens etwas anzeigt ist allerdings nicht so meines. Ich kann während des Schwimmens nichts ablesen. Das ist irgendwie vergebene Liebesmüh, da bin ich ehrlich. Am Beckenrand, wenn ich drehe, erhasche ich mal einen Blick auf das Display, aber auch nur auf die große Zahl. Für die kleinen Anzeigen im oberen Teil fehlt mir die Sehstärke. Leider kann ich das Armband nicht wirklich gut auf meine Armbreite einstellen. So schlabbert die Uhr entweder, oder sie ist zu weit. Oder sie schabt. Aber für die breite meines Handgelenks bzw. für seinen Umfang kann ja nun wirklich keiner was.

Die zweiten 1.000m breche ich nach der Hälfte ab. Die Kopfschmerzen sind zurück. Ich hänge kurz am Beckenrand, weil es wie wild pocht, dann raffe ich mich auf und schwimme zur Treppe. Nachdem ich mich im warmen Becken kurz aufgewärmt habe, gehe ich duschen. Die 20m bis dahin reichen, damit ich Schüttelfrost bekomme. Fit ist was anderes.

Ich warte dann noch auf den Zeugwart und bin froh, dass er ein Schnellduscher ist. Zu Hause falle ich erst mal auf die Couch. Falls mein Kopf bis morgen nicht geplatzt ist, steht morgen ein "gegen die Laufroutine" Programm auf dem Plan. Ich bin gespannt.



Sonntag, 8. September 2013

Die Teamchefin, der Bollerwagen und ich

Üblicherweise organisieren die Freundinnen für eine Braut einen Abschiedsabend oder -je nach Alter und Neigung- eben auch einen entsprechenden Tag, um sich von ihr in das Eheleben und aus dem Junggesellinnendasein zu verabschieden. 

Da sich die Teamchefin eine Trauzeugin ausgesucht hat, die in fast allen Belangen die Wünsche des Brautpaares beachtet und rigoros, zur Not auch gegenüber Freunden oder Verwandten, durchsetzt, machen wir heute einen Ausflug. Mehr oder weniger sinnfreies besaufen paßt einfach nicht zum Sportsgeist der Teamchefin ihrer Freundinnen. Also wählen wir eine Alternative. Die Frauen machen mit ihr einen sportlichen Wandertag.

Nachdem auch die Trauzeugin den Treffpunkt gefunden und der Zeugwart sich in Richtung Männerstützpunkt auf den Weg gemacht hat, werden noch die letzten Vorbereitungen getroffen. Ich schaue in den bereitgestellten Bollerwagen und bin sicher, dass wir mehrere Wochen im Vogelsberg verloren gehen könnten und sicherlich die einzigen im gesamten Gebiet wären, die weder Hunger noch Durst erleiden müssen. Wir haben ganz bestimmt viel zu viel zu essen dabei. Aber besser zu viel als zu wenig. Ganz klar. 

Die Teamchefin trifft überpünktlich am verabredeten Ort ein und wird sofort ausgestattet. Die Freundinnen bestehen auf einem Schleier und feinen Handschuhen. Ein bischen Atmosphäre gehört eben einfach dazu. Außerdem bekommt die Teamchefin einen Bauchladen umgehängt. Hieraus wird allerdings nicht verkauft, denn, obwohl sie Talent hat, möchte sie das nicht wirklich. Also entschied die Trauzeugin, dass der Bauchladen mit ausreichend Süßigkeiten gefüllt wird und die Teamchefin sich von ihren Mitmenschen entweder ein Kompliment oder einen guten Ratschlag für die anstehende Ehe abholen soll. Der jeweilige Ratschläger bekommt dann eine süße Belohnung aus ihrem Bauchladen.

Nachdem wir eine Weile vergeblich auf den öffentlichen Personennahverkehr gewartet haben, wirft sich eine der Mitstreiterinnen todesmutig vor ein Auto und bittet den Fahrer –und ich verstehe erst langsam, dass es ein Bekannter von ihr ist- um den Gefallen uns zum Hoherodskopf zu kutschieren. Ich hätte es auch für möglich gehalten, dass sie einen vollkommen Fremden bittet, denn hier im Vogelsberg gibt es wirklich Fremde ja kaum. Jeder kennt jeden und irgendwie weiß auch jeder Bescheid. Die Fahrt zum Gipfel ist lustig und oben angekommen bauen wir einen gedeckten Tisch auf, der sich gewaschen hat. Wir könnten gut und gerne noch weitere 10 Leute mit Getränken und Essen versorgen. Verhungern tut heute keiner. Wir frühstücken im Nebel und als wir fertig sind, was nicht damit gleichzusetzen ist, dass der Tisch auch nur ansatzweise ein  Zeichen von Leere zeigt, ist der Nebel weg. Wir sehen den Turm und haben sogar einen recht schönen Ausblick. Nachdem wir die immer noch total vollen Behälter wieder im Bollerwagen verstaut haben, geht’s zur Sommerrodelbahn.

Die Teamchefin und ihre Freundinnen fahren wie der Teufel. Es geht rasant bergab, vor den Kurven wird nicht gebremst und die Steilkurven haben ihren Namen aus einem guten Grund. Ich kann nur jedem Hasenfuß, wie ich es einer bin, empfehlen mal mit der Teamchefin oder mit Frau Duck mitzufahren. Beide scheinen ihre Jugend hauptsächlich mit Höchstgeschwindigkeiten und ohne das Lesen von Warnschildern im Sinne von „Bremsen!“, verbracht zu haben. Einfach herrlich. Ich darf zweimal mit der Teamchefin mitfahren und kann mich kaum zwischen schreien und lachen entscheiden. Wenigstens wissen so alle in der Gegend, wo sich die Junggesellenabschiedsgruppe gerade aufhält.


Nachdem die Teamchefin noch in der Wurstbude ausgeholfen, einen Strongwomanparcour absolviert hat und sich einige gute Ratschläge von Passanten abholen konnte, wandern wir die Wiese hinunter und wollen in Richtung Bilstein. Hier soll es einen herrlichen Ausblick geben und wir möchten außerdem das zweite Frühstück einnehmen. Ist ja nicht so, als wäre es nötig oder als hätten wir großen Hunger. Aber wo wir es schon dabei haben, bietet es sich ja geradezu an. Singend geht es dann weiter in Richtung Heimat. Nach guten 10km werden wir von zwei freundlichen Chauffeuren abgeholt und zum Abendlokalität gebracht.

Hier wollen wir den Abend gemeinsam mit dem Profiathleten und seiner Meute ausklingen lassen. Als die Männer eintreffen gibt es natürlich ein großes Hallo und sofort beginnt das lustige Erzählen. Offensichtlich hat es dem Ehepaar in spe ganz gut gefallen. Nachdem der Bräutigam noch sein Hessendiplom mit der Ablage einer finalen Prüfung bestanden hat, steht dieser Eheschließung –zumindest aus Sicht der Freunde- nichts mehr im Wege. Wir haben unser Bestes getan die Teamchefin und den Profiathleten aus ihrem Junggesellendasein zu verabschieden und hoffen, dass sie den Tag mit ihren Freunden in guter Erinnerung behalten werden.

Samstag, 7. September 2013

Im Training reichen 8

Mein kleines grünes Rennrad und ich wollen heute mal wieder eine gemeinsame Radtour machen. Das liegt bei mir hauptsächlich daran, dass ich das Triathlon-Gonzo-Rad nicht komplett einsauen möchte. Es ist quasi ein Schönwetterrad und weil es draußen regnet wie aus Kübeln, entscheide ich mich irgendwie spontan für das Rennrad. Ich werde es demnächst sowieso höchstwahrscheinlich verkaufen, weil ich in einen Crosser investieren möchte und sicher bin, dass ich nicht mehr als zwei Fahrräder brauche. Also werden das Rennrad und mein Mountainbike neue Besitzer suchen und ganz bestimmt auch finden.

Heute fahre ich aber erst noch mal mit dem grünen Rennrad. Wir haben immerhin die ersten schnellen Radtouren meines Lebens gemeinsam gemacht. Es verdient also ab und an noch eine Ausfahrt. Weil es regnet tragen der Zeugwart und ich unsere Regenjacken. Ich montiere außerdem die Tomtom Uhr in ihrer Mitgelieferten Fahrradhalterung und ich ziehe mir meine Neoprenüberschuhe an. Nicht, weil es so kalt ist, sondern einfach weil das herrliche Wetter ansonsten dafür sorgen wird, dass ich innerhalb kürzester Zeit nasse und damit doch wieder kalte Füße habe. Also lieber zu warme Füße als kalte. So einfach ist meine Regel. Der Zeugwart zieht sich an und so pumpe ich, nachdem ich bereits alles wesentlich angelegt habe, die Räder auf. Weil ich mir die nötige bzw. gewünschte Barzahl nie merken kann, frage ich den Zeugwart. Seine Antwort ist der Blogtitel: Im Training reichen 8. Ich bin nun also tatsächlich ein wettkämpfender Triathlet geworden… ich habe unterschiedliche Barzahlen auf meinen Reifen, je nach Einsatzgebiet. Wahnsinn!

Der Zeugwart und ich fahren los, als es nicht mehr regnet. Das ist ganz nett. Allerdings hat der  Zeugwart andere Pläne als ich und so verlasse ich mich darauf, dass ich nach spätestens einer Stunde Fahrt eine Einkehr beim Bürgerfest in Hanau mache, um den Herrn Motivator im Drachenboot anzufeuern. Der Zeugwart fährt aber lieber mit dem Fahrrad nach Bayern und so wird aus meiner Anfeuerung vorerst nichts. Und aus dem Essen auch nicht. Ich merke so einen Essensverzicht immer sofort und so schleiche ich also irgendwann durch Bayern und beginne mir zu überlegen welches Tier als erstes aus diesem hübschen Wald rauskommen wird und wie ich es wohl am besten zubereite.

Auf der Suche nach einer Zwischenmahlzeit, die ich mir lieber beim Bäcker erjage als im Wald, wartet der Zeugwart in Alzenau vor einer Kirche. Alleine. Als ich zurück bin, steht der Zeugwart in Mitten einer Menschenmenge und alle tragen Startnummern. Ich bin verwirrt. Der Zeugwart hat nichts gemacht und steht trotzdem mitten in der Startaufstellung vom Friedenslauf. 

Um mitzuhalten verspeist der Zeugwart ein neues GU Gel. Ich habe eine Probepackung "Salted Caramel" gewonnen und die gilt es natürlich nun auszuprobieren. Der Zeugwart mag den Geschmack. Er ist sowieso schon von der Wirkung des Gu-Gels überzeugt, das heißt, das muß er nicht mehr testen. Wir machen hier also nur einen Geschmackstest dieses Mal. Nachdem ich meine Zwischenmahlzeit auch verdrückt habe, fahren wir weiter. Jetzt geht's in Richtung Hanau. 

Dort kommen wir genau so an, dass wir noch etwas essen können, ehe das Team des Motivators sich mit dem Drachenboot für das Finale qualifizieren möchte. Der Zeugwart hat doch ein sehr gutes Timing. 

Freitag, 6. September 2013

TomTom schwimmt

Unser Verein hat eine Kooperation mit einem anderen Frankfurter Sportverein und so haben der Zeugwart und ich seit Jahren die theoretische Möglichkeit zweimal die Woche zu schwimmen. Natürlich nutzen wir das selten, einfach deshalb, weil Schwimmen immer so anstrengend ist. Und weil der Trainer netterweise in der Seefreien Zeit selten zweimal Schwimmen in der Woche auf den Plan schreibt. 

Diese Woche steht Schwimmen allerdings zweimal drauf. Sicherlich, weil wir uns nach dem Wettkampfwochenende eher entspannen sollen. Ich weiß zwar nicht so genau warum Schwimmen zu "nicht so anstrengend" zählt, aber egal. Manche Sache versteht mein Kopf eben einfach nicht. 

Ich nehme die TomTom Uhr heute mit ins Wasser. Immerhin wird die Uhr mit einer Schwimmtauglichkeit beworben, also probiere ich das heute gleich mal aus. Beim Anziehen der Uhr fällg mir auf, dass sie erstaunlich locker in ihrem Armband sitzt. Der Uhrkörper inklusive Bedienungsknopf läßt sich aus dem Armband leicht rausnehmen um in die Radhalterung gesteckt zu werden oder an den PC angeschlossen zu werden. Leider ist dieses -eigentlich praktische- Element mir persönlich etwas hinderlich, wenn ich die Uhr jetzt anlegen möchte. Ich muß aufpassen, dass sie mir nicht auf den Beton knallt. 



Nachdem das alles unfallfrei vorüber gegangen ist, wähle ich Schwimmen auf der Uhr aus und der Zeugwart und ich legen los. Die Suunto Ambit ist am zeugwartschen Arm selbstverständlich ebenfalls total auf Schwimmen eingestellt.


Donnerstag, 5. September 2013

Zwei Uhren - 110Meter

Nachdem seit gestern wieder sicher gestellt ist, dass ich gegen die schweren Krankheitserreger die es auf der Welt gibt jeden Kampf gewinnen würde, tun mir heute ordentlich die Arme weh. Die Arzthelferin hat sich bestimmt Mühe gegeben, dass es nicht so schmerzt, aber eben leider ohne Erfolg. Den kann man bei Impfungen zwar im Endergebnis sicher stellen, aber der Zwischenstand ist anscheinend nicht beeinflußbar. Mein linker Arm hat eine Schwellung, ist heiß, rot und schmerzt, mein rechtes Exemplar ist all das ebenfalls, außer rot und dick. Dafür kann ich rechts kaum richtig anheben, weil es weh tut. Mechanisch ginge es natürlich schon. Klar. 

Heute wäre eigentlich schwimmen dran. Aber wenn man seine Arme kaum bewegen hat, macht Schwimmen ja nun eher weniger Sinn. Also gehen wir auf die Laufstrecke und machen den morgigen einstündigen Lauf heute. 

Die TomTom Multi-Sport Uhr geht heute natürlich mit laufen. Der Zeugwart ist mit seiner Suunto Ambit 2 unterwegs. Wir wollen mal schauen, wie wir vier uns heute auf der Laufstrecke so machen. Vor der Tür suchen beide Uhren nach dem wir sie auf Laufen eingestellt haben erst mal die Herzfrequenz und das GPS Signal. Die Ambit ist bei Beidem flotter, was aber gut und gerne daran liegen könnte, dass sie mittlerweile weiß, wo sie ist und die TomTom Uhr ja heute und hier zum ersten Mal überhaupt ein GPS sucht. Es dauert aber nur ein oder zwei Minuten und dann piepst sie uns ein kleines Bestätigungspiepsen und wir starten die Uhren gleichzeitig. 

Der Zeugwart und ich wissen ungefähr, wo die Kilometer auf der Laufstrecke vorbei sind, so dass wir uns auch ohne Uhren diesbezüglich orientieren könnten. So haben wir aber auf jeden Fall einen Anhaltspunkt, inwiefern die Angaben der beiden Uhren sinnig sind, oder eben nicht. 

Die TomTom Uhr zeigt mir groß auf ihrem Display an, wie schnell ich derzeit gerade unterwegs bin. Die Einheit Minuten / Kilometer habe ich bzw. der Zeugwart vorher am PC ausgewählt. Man kann das aber auch in der Uhr selbst einstellen... sogar ziemlich einfach. In zwei kleinen Feldern über der momentanen Geschwindigkeit, kann man sich verschiedene Sachen anzeigen lassen. Ich wähle heute die Herzfrequenz und die absolvierten Kilometer. Die Herzfrequenz, weil es ein GA1 Lauf werden soll und die Kilometer, weil wir die beiden Uhren auf diesem Weg gut vergleichen können. Ich persönlich hätte gerne auch die Möglichkeit die abgelaufene Zeit zu sehen. Das liegt bei mir aber einfach daran, dass ich meinen Trainingsplan nach Zeit gestrickt bekomme und nicht nach Kilometer. Klar könnte ich die Kilometer dann ausblenden und die Zeit ein, aber dann wüßten wir ja nicht, wieviele Kilometer die Uhr gerade rausgefunden hat. 

Meine Herzfrequenz in dem kleinen linken oberen Feld ist sehr klein. Oder ich sehe schlecht. Sicherlich ist es eine Mischung aus Beidem. Und dann wird sich auch noch bewegt... obwohl mein Arm weh tut. Das Ablesen ist für mich also mehr als schwierig. Ich richte mich also etwas mehr nach Bauchgefühl als üblich. Dem Trainer dürfte das recht sein. 


Der Zeugwart läuft immer etwas voraus. Er ist im GA1 Bereich einfach schneller als ich. Nach einiger Zeit zeigen die Uhren zumindest eine ähnliche Geschwindigkeit an. Anfangs waren wir nämlich wirklich sehr unterschiedlich schnell unterwegs, obwohl wir einträchtig direkt nebeneinander her liefen. Aber die TomTom Uhr braucht offensichtlich erst mal ein bischen Praxis. 

Am Ende unsere gemeinsamen Laufes differieren die gelaufenen Kilometer beider Uhren um 110Meter, wobei der Zeugwart angeblich weiter unterwegs war. Die TomTom Uhr hat sich auf den letzten 3km auch in der aktuellen Geschwindigkeitsanzeige nicht mehr verändert.... ich bin mir unsicher, ob ich irgendwo drangekommen bin und die Uhr fehlerhaft eingefroren habe, oder ob sich die Anzeige einfach aufgehängt hat. 

Erstaunlich finde ich auch, dass mir heute bei diesem Lauf nur meine Oberarme weh tun. Meine Beine sind fit. 

Mittwoch, 4. September 2013

Die Welt in meinem Kopf.

Manchmal arbeitet man ewig auf etwas hin und es ist trotzdem immer weit weg. Oder die Dinge erscheinen einem so unendlich schwierig, dass man sie immer für unerreichbar und nicht zu schaffen hält. Bei mir ist das bei einer Lang- und bei einer Mitteldistanz der Fall. Beide Belastungen erscheinen mir einfach unerreichbar. Die Großen können das. Die, die viel und ausgiebig trainieren und ihre Trainingspläne immer einhalten. Die, die Zeiten nachjagen, schnell sind und großen Ehrgeiz haben. 

Ich bin froh, dass ich regelmäßig trainieren kann und mittlerweile auch nach der Arbeit gut eine Stunde laufe. Ich finde mich großartig, wenn ich eine Stunde am Stück das Schwimmtraining durchhalte oder zweimal die kleine Runde bei den Swimnights schwimme. Als ich dieses Jahr alleine die Ironmanrunde gefahren bin, dachte ich, ich bin ein großer Abenteurer. Alleine so weit Rad fahren, unglaublich. 

Ich habe immer gesagt, dass ich mich tätowieren lasse, wenn ich jemals schaffen sollte einen halben Ironman oder gar einen ganzen ins Ziel zu bringen. Es erschien so extrem weit weg und einfach unmenschlich, dass ich mir ganz sicher war, ich könnte das niemals. Nie solche Distanzen aneinander reihen, niemals die 113km am Stück unterwegs sein. Von 226 gar nicht zu reden. Es war mir einfach klar, dass das nicht geht. Das das nur andere können, dass andere diesen Willen und diesen immensen Ehrgeiz haben und ich eben nicht. Ich schwimme, radle und laufe einfach gerne. Da ich mich gar nicht für ein Tatoo entscheiden könnte, war ich ja eh auf der sicheren Seite. Weil der Grund ja immer unerreichbar war. Sicher also. 

Als ich mich dann im letzten Jahr für Köln angemeldet habe, erschien mir alles trotzdem weit weg. Bis heute ist mir nicht klar, dass ich tatsächlich am letzten Sonntag eine Mitteldistanz gemacht habe. 113km am Stück. Einfach gemacht. Ohne Angst, ohne das Verlangen aufzugeben und ohne Zweifel. Ich habe es einfach noch nicht verstanden. Ich bin sogar zeitweise unsicher, ob die Distanz tatsächlich so weit war und richtig abgemessen wurde, weil ich es ja geschafft habe... da muß es ja kürzer gewesen sein. Klar, oder? 

Mein Kopf hat noch viel vor sich. 

Oft kann man lesen, dass sich die Atmung und die Muskeln schneller anpassen als die Sehnen und dass  eine Trainingssteigerung deshalb vorsichtig von statten gehen sollte um die sensibleren Sehnen nicht zu sehr zu belasten. Ich glaube meine Sehnen sind noch schneller als mein Kopf. Der ist noch bei "cool, eine Stunde am Stück laufen, is ja ein Ding" und nicht bei "ja, ich habe eine Mitteldistanz gemacht". Wie lange dauert so eine Kopfgewöhnung? Wie lange braucht die Welt, bis sie auch in meinem Kopf ankommt? Kann man etwas tun um es meinem Kopf einfacher zu machen? 

Mitteldistanz? Die Welt in meinem Kopf kann das wirklich gar nicht glauben.