I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 30. April 2015

Ausgenutzt.

Ich muß die Zeit heute einfach ausnutzen und laufen gehen. Wenn man so eine neue tolle Uhr hat, dann ist es ja schließlich irgendwie Pflicht, dass man die Technik auch benutzt. Wofür sonst hätte man sie schließlich gekauft? Also wird eine vermeintliche Regenpause heute entsprechend ausgenutzt und schon geht's los. 

Ich ziehe meine Brooks Laufjacke an. Die habe ich 2011 mal von Brooks zum testen zur Verfügung gestellt bekommen und laufe sie nach wie vor. Was soll an einer Jacke auch kaputt gehen? Sie paßt hervorragend und ich finde es auch äußerst praktisch, wenn man Taschen am Start hat. Immerhin muß ein Hausschlüssel mit und ein Telefon. Ohne will ich nicht unterwegs sein. Die Jacke hat zwei Taschen, paßt also prima. 

Meine neue Uhr findet das GPS Signal erstaunlich schnell. Hätte ich gar nicht gedacht. Irgendwie war ich selbst noch gar nicht fertig... aber schon geht's los. Von der TomTom Running Uhr bin ich eine längere Wartezeit auf ein Signal gewöhnt. Aber natürlich ziehe ich nach und schon geht's los. 


Ich kann während ich unterwegs bin zwischen mehreren Bildschirmen auf meiner Uhr hin und her schalten und erfahre so nicht nur was für ein Pulswert momentan gelaufen wird, sondern auch wie weit ich bereits gelaufen bin, welche Geschwindigkeit gerade gelaufen wird und bei welcher Temperatur. Außerdem wie weit es hoch und runter geht, und allerlei Durchschnittswerte. Braucht man natürlich alles, keine Frage. 

Ich bin nach einer halben Stunde zurück daheim, ohne Gehpause und hochzufrieden. Und das, obwohl es zwischendurch ordentlich geschüttet hat. Aber das verdirbt einem Läufer nicht die Laune. 

Dienstag, 28. April 2015

Neue Technik

Am Sonntag ging es schlecht, gestern ging es noch schlechter und heute bin ich bereits wieder unheimlich mobil. Wer hätte das gedacht? Ich ganz sicher nicht. Das Training hat also offenbar doch etwas gebracht... auch wenn es natürlich gut und gerne hätte wesentlich umfangreicher ausfallen dürfen. Ob dann allerdings der Muskelkater geringer ausgefallen wäre? Weiß man nicht. 

Heute laufe ich mit einer Kollegin und ich habe meine neue Uhr am Start. Ich habe mir eine gebrauchte Suunto Ambit 2 gekauft. Die gibt es schon mal im Haushalt und weil die TomTom Runner Uhr halt nur Runner macht und für das Radfahren nicht so toll geeignet ist, wollte ich schon länger was anderes haben. Mittlerweile hat die TomTom auch akkumäßig ihre Grenze erreicht und hält noch nicht mal mehr meine Laufstrecke durch... es wird also Zeit was Neues auf die Strecke und ans Handgelenk zu bringen. 

Die Ambit 2 ist super. Ich habe sie entsprechend personalisiert und obwohl sie bisher noch niemals hier gewesen ist, findet sie das GPS Signal genauso flott wie sie meinen Puls findet. Warpgeschwindigkeit würde ich fast sagen. Hoffentlich heißt das jetzt nicht, dass ich auch so flott unterwegs sein muß? 

Wir laufen heute toll gemeinsam, reden die ganze Zeit und finden neue Strecken und Wege, die ich vorher noch nicht gelaufen bin. Insgesamt laufen wir heute 45Minuten und 6,5 Kilometer. Ein Rekord in jeder Disziplin, denn seit dem Unfall bin ich nicht mehr so lange am Stück, ohne Gehpause unterwegs gewesen. Und extrem kurzweilig war es auch. 

Das Auslesen der Ambit 2 macht mir auch unheimlich viel Spaß. Bisher war das ein sehr guter Kauf, ich freue mich. 

Sonntag, 26. April 2015

Knapman Zoned Compression Short - meine Rettung

Heute wache ich schon früh auf, weil mir gestern ganz zeitig die Augen zugefallen sind. Lag vielleicht auch daran, dass mein linkes Auge noch immer vom Schlammeinfall und der Kontaktlinse gereizt war? Oder vielleicht, dass ich die Strecke doch nicht so leicht weggesteckt habe? Relativ ausgeschlafen wache ich heute früh auf alle Fälle auf und will voller Elan aus dem Bett aufstehen.

Wenn da der Muskelkater nicht wäre. Respekt, was mir alles weh tut. Ich habe außerdem zahlreiche blaue Flecken an den Oberschenkeln, der Hüfte, meinem linken Knie (weil es dem rechten vielleicht nacheifern möchte?) und meinen Armen. Mein Oberkörper ist unversehrt und meine Waden ebenfalls. Auch schön, etwas, was nicht weh tut.

Für die blauen Flecken und gegen den schrecklichen Muskelkater entscheide ich mich für Kompression. Im zeugwartschen Haushalt ist allerlei  Kompressionsbekleidung vorhanden und welches Ereignis könnte besser für das Anlegen selbiger geeignet sein als unheimlich schreckliches Muskelkater und viele blaue Flecken?

Kürzlich habe ich die Knapman Zoned Compression Short für Damen zugeschickt bekommen und bisher noch auf den richtigen Moment für einen ersten Test gewartet. Die Shorts verspricht einen Kompressionsgrad von 45% was weitaus mehr ist, als durchschnittliche Kompressionsbekleidung hat. Das hat natürlich beim Sport machen viele Vorteile, aber vor allem sorgt es für eine schnellere Regeneration.






Und gerade dieser letzte Punkt ist in meinem heutigen Zustand für mich absolut relevant. Eine schnellere Regeneration klingt wahnsinnig toll, bei dem Muskelkater, dass ich heute habe. Also steht gleich fest... nach Anlage von Kompressionssocken und Armlingen schlüpfe ich in die Knapman Zoned Compression Short.

Das Anziehen dauert etwas länger, als bei meinen normalen Laufshorts. Diese Shorts sitzt natürlich wesentlich enger, aber das Einsteigen ist absolut kein Problem. Die Hosenbeine gehen mir bis knapp über die Knie und die Kompression an den Oberschenkeln und am Hintern ist ausgesprochen angenehm. Der Abschluß an den Oberschenkeln schneidet nicht ein und auch am Bauch sitzt der Bund sehr gut und keinesfalls unbequem.

Der Knaller dieses Muskelkatertests folgt im Laufe des heutigen Nachmittags. Ich bewege mich zugegebenermaßen nicht viel, weil mir einfach mal nach Rumcouchen ist, aber immer, wenn ich mich mal bewege, geht es ganz gut. Der Muskelkater ist natürlich nicht weg, aber besser zu ertragen. Zusätzlich bekommen meine zahlreichen blauen Flecken bereits jetzt am späten Nachmittag erstaunliche Farbnuancen, die es sonst erst nach Tagen oder gar Wochen gibt. Also auch hier bewirkt die Shorts offenbar eine wirkliche wesentlich schnellere Regeneration.

Für mich, weil mein Problemkind ja das Knie ist, wäre es toll, wenn es die Shorts auch als 7/8 Hose gäbe. Also mit "übers Knie" Stück. Dann könnte ich die Schwellungen und die blauen Flecken da gleich mitbehandeln.

Heute Abend wasche ich die Shorts kurz durch, damit sie für morgen wieder fit ist. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass ich morgen ohne auf die Arbeit marschiere.

Samstag, 25. April 2015

Krassfit Challenge/ Xletix Challenge - bis ins Ziel

Wie so oft stirbt auch hier die Hoffnung zuletzt und mein frommer Wunsch, dass es nun, nach diesem Seil-Balken-Abspring-Gerät in Richtung Ziel geht, wird nur halb erfüllt. Irgendwie natürlich schon, denn klar geht es dem Ziel entgegen, das passiert aber schon seit dem es los gegangen ist... von daher ist das ja eh klar. Und dann eben auch wieder nicht, weil ein Ziel bei einem Hindernislauf eben doch weiter entfernt ist, als man das so landläufig vermuten würde.
Seit dem wir den Berg runter nun der S- Strecke folgen, gibt es auch keine Kilometermarkierungen mehr. Die S-Strecke wurde diesbezüglich im Unklaren gelassen, wahrscheinlich weil man sonst für jede Streckenlänge eigene Kilometerschilder hätte aufstellen müssen. Alle drei Strecken werden nämlich auf dem gleichen Weg in Richtung Ziel geführt. Das macht schon eher Sinn.
Auf diesem letzten Teil der Strecke dürfen wir uns erst mal wieder nass machen. Hier gibt es ein relativ großes Wasserbecken und -irgendwie auch klar- es gibt einen Holzbalken unter dem man drunter durch muß. Das bedeutet ganz klar, dass ich wieder mindestens bis zum Bauch naß bin. Aber meine Schuhe sind sauber und sehen irgendwie sogar leuchtender aus, als zu Anfang. Leider sind die Löcher immer noch da und sie deshalb nach wie vor abgängig. Ansonsten hätte ich sie jetzt so glatt getrocknet.
Wir rennen nach dem Hindernis, nass weiter. Es bleibt einem ja sowieso nichts weiter übrig und irgendwie ist die Strecke ja nun auch absehbar. Es gibt herrliche  Ausblicke auf das Rheintal von hier oben und meine, oftmals nicht ganz so perfekte, Orientierung sagt mir, dass das Jagdschloss nicht ganz so weit weg sein kann. Dank des dichten Baumbewuchses kann man es zwar nicht sehen, aber wir sind ungefähr so hoch wie zu Anfang des Laufes, als ich durch die Weinberge auf allen Vieren gekrabbelt bin.
Wie schön dass mein Orientierungssinn mich nicht komplett täuscht... denn schon taucht das Jagdschloss hinter den Bäumen auf und wir hören laute Musik. Hier scheint für die krassfitten Athleten so eine Art Sammelpunkt zu sein, ehe es zu den vielen Zuschauern geht, die die letzten Hindernisse kurz vor dem Ziel anschauen. Durch ein steinernes Tor hindurch geht es durch einen Nebelgang und dann über zwei übermannhohe Holzwände zu einem Schaumbad. Zu dem Zeitpunkt wo wir dort eintreffen ist da kaum Schaum drin und die, die mit voller Wucht reinspringen landen recht unsanft. Ob das der Sinn der Sache ist?
Zu guter Letzt geht es noch über eine Rampe


und schon sind wir tatsächlich im Ziel. Hier gibt es für jeden ein Gummiband für den Arm, ein Bier und Bananen. Aber ich kann mich nicht lange aufhalten... ich muß ganz schnell zu allen, die mitgereist sind und mich umarmen lassen. Doch irgendwie werde ich zwar beglückwünscht... aber umarmen will mich nicht wirklich jemand.

Krassfit Challenge / Xeltix Challenge - dem Dreck auf der Spur

Das Es gibt sie also doch, die Hindernisse, die immer besonders medienwirksam bei solchen Hindernisläufen in Szene gesetzt werden. Die, bei denen man sich richtig dreckig macht und auch ordentlich naß wird. Bei der Krassfit bzw. Xletix Challenge liegen die meisten dieser Dreckhindernisse im Kessel. Genau in dem, den wir von oben, als wir am Waldrand entlanggelaufen sind, auch gesehen haben. Der Auftakt zum Kessel gibt eine Hängeleiter die nur für wenige Athleten überwindbar ist. Sie ist hangelnd zu unterqueren und wackelt natürlich... und wer es nicht schafft fällt ins Wasser. 

Mit den durchnässten Klamotten geht es dann runter in den Kessel. Der Flitzer trägt sein Rad hinunter, alle anderen Fans tragen ihre Rucksäcke. Ich habe schon genug damit zu tun selbstständig hinunter zu joggen und mich am nächsten Hindernis anzustellen. Es geht darum unter fest installierten Gittern auf dem Boden langzurobben. Natürlich klatschnass wie wir sind und natürlich über Geröll und Schlamm. Das verspricht blaue Flecken... zumindest an meinem Körper, das weiß ich jetzt schon. 











Irgendwann schaffe auch ich es unter den Gittern hervor und kann dem Wasserkessel und der Reinigung vom Schlamm entgegensehen. Im Rückblick auf dieses Hindernis muß ich sagen, dass ich froh bin, dass alle um mich rum heil drunter vorgekrochen sind... die Gitter liegen nämlich nicht locker auf, sondern sind mit Draht befestigt. Wenn hier einer Panik bekommt ist ihm oder ihr so schnell nicht geholfen. Aber wahrscheinlich bekommen krassfitte Leute keine Panik? Das kann natürlich gut sein. Wir laufen gemeinsam über die nächste kleine Kuppe und damit dem Wasser entgegen. 

Wieder stehen wir eine Weile an, denn zu jetzigen Zeitpunkt, ist beim nächsten Hindernis bereits eine Schlange. Lustig, dass die krassfitten Athleten tatsächlich anstehen, um sich in Rückenlage unter Metallgittern durch durchs kalte Wasser langzuhangeln. Aber es ist, wie es ist. Tatsächlich stehen wir an um uns dann in Rückenlage durchs Wasser zu hangeln. Dabei schleift der Rücken über den steinigen Boden, natürlich, sonst wäre es ja wohl kaum krass. 


Die Herren, die vor mir hangeln können meine Geschwindigkeit nicht halten und so stockt es etwas. Ich liege also im kalten Wasser, Blick zum Himmel unter einem Gitter. Wer kam eigentlich auf die Idee sich hier anzumelden? Als es irgendwann weiter geht schaffe ich es aufzustehen und schon geht's weiter. 

Und zwar durch richtig tiefen Matsch. Ich sinke bis zum Oberschenkel ein. Kurzfristig habe ich das Gefühl, dass ich hier für immer bleiben werde... oder zumindest meine Schuhe, oder meine Knöchel. Ich bin sicher, dass es nicht möglich sein wird, mich komplett aus dem Matsch wieder heraus zu holen. Zusätzlich bekomme ich noch einen ordentlich Platscher Schlamm ins Gesicht, was zu einem rasanten, kurzfristigen Kontaktlinsennotfall führt. Aber es wäre halt nicht krassfit, wenn nicht auch ein paar krasse Sachen passieren würden. Ich versuche also die Linse und mein Auge mit  dem Sprudelwasser einer Sanitäterin zu spülen, ehe ich in einem Reifen sitzend durch das immer noch kalte Wasser, was sich vor uns auftut, gezogen werde. Das Spülen bewirkt rein gar nichts und als der Reifen dann auch noch auf Grund läuft beschließe ich kurzerhand, dass das Motto "selbst ist die Frau" hier und heute zur Anwendung kommt und ich den Reifen trage und wir gemeinsam durch das Wasser stapfen. Die Herren werden hier immerhin schon genug beansprucht. Die Reifen werden auf einem Stapel für die nächsten gesammelt und schon geht's durchs Wasser und den nächsten Aufgaben entgegen. 















Die Designer dieser Veranstaltung sind wirklich überaus kreativ, das kann man sagen. Die Natur wird hier mit allen möglichen und unmöglichen Widrigkeiten ausgenutzt, keine Frage. Schade finde ich allerdings, dass viele der Hindernisse, die auf der Homepage als mögliche Hindernisse auftauchen heute nicht zu finden sind. Nicht, dass ich gerne rutschen würde, aber trotzdem. Es soll ja Leute geben, die sich bei so einem Hindernislauf anmelden, weil sie auf viele der vorher angekündigten Hindernisse hoffen. 

Nach dem ich meinen Kontaktlinsennotfall im Sanitäter Pavillon unter den Augen eines Bratwurst verspeisenden Sanitäters ansatzweise lösen konnte, geht es für die Herren und mich weiter. Ein Team. Ein Ziel. Wir werden auf keinen Fall jetzt, wo wir schon mal so nass und dreckig sind aufhören oder womöglich die kurze Strecke wählen. Das kommt auf keinen Fall in Frage. An der Streckenteilung geht's für uns deshalb in die M-L Richtung. Die S-Läufer laufen hier geradeaus und sind nach so knappen 7km wieder im Zielbereich. Nicht so wir. Wir geben es uns richtig und weil der kurze knackige Anstieg an den Rand des Kessels ziemlich heftig ist, darf ich mich als Erstes schon mal wieder hinsetzen. In einen Autoreifen. Und dann tragen mich vier Herren einmal um einen Sandhaufen drumrum. Und oben rauf und dann wieder runter. Nur drumrum wäre halt nur fit gewesen, wir sind hier aber bei krassfit, also war es irgendwie klar, dass nur drumrum nicht ausreicht. 
 
Jetzt verlassen wir den Kessel endgültig und laufen, zurück zum Wald. Vorher machen wir noch halt an der Wasserstation, dann geht's leicht hoch in den Wald und wir laufen und laufen und laufen... lange dem Waldweg folgend, ohne großartig Hindernisse zu absolvieren. Mal liegen ein paar Röhren im Weg, dann gibt es ein Netz über das wir drüber klettern müssen oder einen Hang der zu überwinden ist. Natürlich steht auch mal eine Holzwand im Weg, aber die Herren kann nichts aufhalten. Wir laufen immer weiter. Ich muß allerdings feststellen, dass es bei den Distanzen die länger als die S Distanz sind, hauptsächlich um das Strecke machen geht. Wir machen einfach nur Kilometer um Kilometer ohne weitere Hindernisse absolvieren zu müssen. Zwischendurch gibt's mal die ein oder andere lustige Einheit, wie z.B. Sackhüpfen. Immerhin. Hier unterhalte ich mich mit anderen Teilnehmern, die die Sachlage ähnlich sehen, wie ich. Der Anfang war krass und man mußte extremes leisten, ohne die Chance gehabt zu haben sich warm zu machen, der Kessel war spaßig, aber hatte Sicherheitsmängel, die wir zumindest so gesehen haben und jetzt wird nur Strecke gemacht. Kindergeburtstag möchte ein krassfitter Athlet nicht unbedingt feiern...

Aber auch der lange Weg durch den Wald hat irgendwann ein Ende und so sind wir nach einem wohlverdienten Stopp an einer weiteren Wasserstation wieder am Kesselrand und laufen nun die Strecke die ursprünglich an der Streckenteilung mit dem S gekennzeichnet war. 








 
Hoffentlich dem Ziel entgegen! 

-> alle Fotos in den Krassfit Challenge Posts wurden von Zafer Tecer und Andreas Bahlke gemacht! Findet Ihr Euch, stelle ich gerne den Kontakt zu den Fotografen her! Und ansonsten gilt wie immer: 
Unerlaubte Verbreitung und/ oder Vervielfältigung der Texte - auch Auszugsweise- und Fotos dieses Blogs sind ohne ausdrückliche Erlaubnis oder schriftliche Genehmigung durch den Autor dieses Blogs untersagt. Bitte wenden Sie sich persönlich an mich, wenn Sie Teile hiervon verwenden möchten. Grundsätzlich ist bei einer Verwendung meiner Texte und aller Bilder, nach schriftlicher Genehmigung, immer die Quelle ausdrücklich zu nennen und auf diesen Blog zu verweisen. Alle Bildrechte liegen bei den Fotografen! 

Krassfit Challenge/ Xletix Challenge- Bis zum Kessel

Die Masse bewegt sich durch den Startbogen, der schon mit dem neuen Namen Xletix überklebt wurde, und setzt an in Richtung Weinberge. Es geht praktisch sofort steil Berg an und die kaputten Zoot Schuhe können gleich mal zeigen, ob sie Grip haben. Kaum sind wir oben, geht's etwas weiter vorne den Weinberg geradewegs wieder runter. Ganz schön staubig und vor allem mächtig rutschig ist das. Der Profiathlet läuft vor mir her, in seiner Jugend hat er auf den Weinbergen gejobt und ist so die Steigung gewöhnt. Außerdem sind wir ein Team und das ist für ihn zusätzlich Grund genug mir beizustehen. Wir absolvieren die Bergabpassage fast rutsch- aber vor allem 100% fallfrei und begeben uns wieder in Richtung Zuschauer. 

Der Zeugwart ist mit einer großen Kamera ausgestattet und ich erkenne ihn von weitem schon. Wir sind jetzt da angekommen, wo wir vorhin angestanden haben, bei den Eisbecken. Vom Prinzip her, da muß man schon ehrlich sein, hat das nichts von Eisbecken hier. Das Eis ist entweder weggeschmolzen oder rausgekickt. Das Wasser ist kühl, keine Frage. Außerdem ist es nass... das ist natürlich das Wesentliche. Wie unangenehm... weil man auch noch unter einer Planke durchmuss und damit sichergestellt ist, dass man zumindest auch eine komplett nasse Hose hat. 


Ich wuchte mich irgendwie durch das Becken, ertrage die nassen Füße und schon sind wir auf dem Weg um den Weinberg wieder raufzulaufen. Da komme ich doch gerade her... man, man, man. wir kriechen den Weinberg auf allen Vieren hoch unter einem Netz. Für mich jetzt nicht so wild, weil meine Hände, bedingt durch die Größe, eh näher am Boden sind. Der Profiathlet und der Fremdvereinsfan müssen da schon mehr ackern. Wir schaffen aber auch dieses Hindernis ohne größere Probleme und sind oben nur ordentlich am Pumpen. Höhenmeter steckt man ohne Training eben auch nicht so ohne weiteres weg. Und die Radberge auf Mallorca sind eben doch kein Lauftraining. 

Das nächste Hindernis ist eine Mauer, über die es mit Hilfe eines Netzes oder mit Tauen geht. Der Fremdvereinsfan spielt Hase und Igel und ist schon da, als ich mich noch durch das Netz schaffe. Ein vollkommen Fremder hilft mir hoch... das unspektakuläre Einschwören auf Hilfeleistung hat offenbar gefruchtet. Vielen Dank noch mal! 

Wir laufen nun eine gute Strecke ohne Hindernisse durch den Wald und am Waldrand entlang. Der Blick ist super und wenn man den so schweifen lässt, sieht man auch gleich die Ebene, in der die nächsten Hindernisse aufgebaut sind. Oh. Da kommen nun ein paar Hindernisse direkt hintereinanderweg. Wir passieren erst mal die erste Wasserstation, die ihrem Namen alle Ehre macht, es gibt ausschließlich Wasser, nehmen ein paar Schlucke und stürmen dann in Richtung Hindernisparcours. 

Hier erwarten uns auch der Zeugwart, der Flitzer, der Fotograf, die Surferin und die Teamchefin sowie alle Sportkinder. Ich habe das Gefühl, unser Team hat als einziges Fans dabei? Nachdem wir in den Hinderniskessel geklettert sind, ist die erste Aufgabe ein Balanceakt. 












Für den Ansturm an krassfitten Athleten ist das Angebot an aufgebauten Schwebebalken etwas knapp muß ich sagen, aber ok. Etwas rumstehen schadet meiner Atmung nicht. Ich kann außerordentlich gut balancieren, denke ich zumindest, ehe ich auf den Balken steige. Als ich dann den ersten Schritt auf den Balken mache, sieht die Welt allerdings doch etwas anders aus. Ganz schön wackelig... aber zu schaffen. Den Abschluss des Balanceakts bildet ein Sprung in die Sägespäne und schon geht's weiter. Hier warten ein paar dreckig-mach und nass-werd Hindernisse auf die krassfitten Teilnehmer, ich bin gespannt. 

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Krassfit Challenge / Xeltix Challenge - Bis zum Start

Nachdem das Laufoutfit, dass ich gestern zurecht gelegt habe, auch heute noch dem Outfit der Wahl entspricht, lege ich es an, ziehe Pulli und Jogginghose drüber und suche dazu noch eine Regenjacke. Ich muß ja nicht gleich sofort -noch vor dem Start- klatschnass sein. Denke ich mir. 

Bis zum Austragungsort der Krassfit Challenge, die allerdings ab sofort Xletix heißt, sind es von uns aus 162km. Dass die Veranstalter das Event trotzdem Krassfit Challenge Rhein-Main nennen ist irgendwie reisserisch und erschließt sich mir in keiner Art und Weise. Wir fahren nach Bad Hönnigen, was noch nördlich von Koblenz am Rhein liegt. Vom Main ist hier noch nicht mal mehr ansatzweise etwas zu merken. 

Um zu parken haben wir zwei Parktickets zur Verfügung gestellt bekommen, die vom Parkplatzwächter auch einkassiert werden. Wir parken auf der grünen Wiese, direkt am Rhein und alle Teammitglieder kommen praktisch gleichzeitig an. Ein Team. Ein Ziel. Das geht ja schon mal gut los. 

Nachdem auch alle Zuschauer und Fotografen, die wir so angeschleppt haben, ihren Hunger gestillt und ihre Kameras sortiert haben, machen wir uns auf den Weg zur Eventfläche. Das Jagdschloss, dass der Dreh- und Angelpunkt des heutigen Events ist, liegt super hübsch in den Weinbergen und das läßt mich auch gleich aufhorchen. In den Weinbergen? Das verspricht Steigungen und zwar nicht zu knapp. Und nicht zu sanft. Weinberge haben immer ordentlich Steigungsprozente. 

Wir marschieren also vom Parkplatz maximal 10Minuten den Ort hinauf in Richtung Schloß und sehen schon von weitem, dass tatsächlich durch die Weinberge gerannt, gerobbt und gekrochen wird. Das kann ja was werden. Während wir gute 20Minuten in einer Schlange für die Anmeldung anstehen können wir das Eisbad bereits beobachten, weil eine der Startwellen nun hier gerade durchmarschiert. Meine beiden Teamkollegen, die im vergangenen Jahr bereits bei Tough Mudder am Start waren, erkennen sofort, dieses Eisbad ist nicht so dramatisch, wie letztes Jahr. Das ist leicht zu schaffen. Ich bin mir diesbezüglich nicht so sicher, aber egal. Wir beobachten weiter, was soll man auch sonst in dieser Warteschlange tun? 


Als die Anmeldezelte tatsächlich in Sicht sind, geht alles relativ flott. Unsere Tickets werden gescannt und der Haftungsausschluß wird einkassiert. Dann bekommen wir unsere Startnummer auf die Stirn geschrieben. Anscheinend vermutet man, dass die Stirn am wenigstens dreckig wird? Das werden wir also heute erleben. 

Nachdem wir also mit Stirnnummern markiert sind, begeben wir uns praktisch ohne Umweg zur Garderobe. Kurz vorher lasse ich noch Jacke, Jogginghose und Pulli fallen und übergebe dem Zeugwart meine Wertsachen. Für die Garderobe stehen wir weitere 20 Minuten an. Es bewegt sich gar nichts. Was mich angeht, finde ich das jetzt nicht ganz so gravierend. Bis zum Start sind es noch 45Minuten und das wird ja wohl zu schaffen sein. Für die, die bereits vollkommen nass und schaumig hier anstehen, um nach dem Rennen ihre Wechselklamotten in Empfang zu nehmen, finde ich es unzumutbar. Die Gänsehäute erzählen eine kalte Geschichte. Zu ändern ist es aber nicht. Wenn man hier dann noch mal eiskalt 20 Minuten anstehen muß, ist so eine Erkältung ja auch irgendwie vorprogrammiert. 
Irgendwann werde ich meine Klamottentasche los und bekomme ein Garderobenband um den Arm. 

Die zwei Herren und ich laufen zum Start in Richtung Schloß. Wir werden gezählt und in einen Aufwärmbereich gepfercht. Hier tanzt eine Dame von Fitness First und animiert uns, bei ihren gymnastischen Aufwärmübungen mitmachen. Wie man an diesem Bild hier sehen kann, steigt meine Begeisterung für ihre Aktion ins Unermessliche. 


Aber ich stehe offenbar ziemlich alleine da, wenn ich mir das Bild so betrachte. Viele der Übungen sind knieanstrengend und ich lasse sie deshalb sein... schon vorher fertig machen muß ja nicht wirklich sein, finde ich. Der Rest meines Teams, also der Profiathlet und der Fremdvereinsfan, turnen und tanzen was das Zeug hält und die Dame ansagt. Die scheinen fitter, als sie angesagt haben. Unglaublich. 

Nach dem Warmturnen geht es für uns durch ein Schloßtor und wir stehen in einem weiteren Vorstartbereich. Vorne scheints zu brennen oder das ist eine Nebelmaschine. Auf jeden Fall qualmt es ordentlich. Ein Herr brüllt uns an, dass es nun gleich losgeht und wir ein paar Regeln zu beachten haben. Er fragt, ob wir uns bewußt sind, dass wir uns helfen sollen und müssen und dass Verletzten geholfen wird. Der gewünschte Zusammenhalt kommt jetzt nicht ganz so bombe rüber, wie ich es bei Tough Mudder erlebt habe, aber der Herr gibt sich ordentlich Mühe, martialisch zu wirken und uns einzuschwören. 

Und dann geht's los und wir machen tatsächlich mit...

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Freitag, 24. April 2015

Outfittest

Morgen ist es endlich soweit. Das lange, harte, ausdauernde (??) Training muß sich bezahlt machen. Das Team hat alles gegeben und fleißig trainiert, um sich am morgigen Samstag allen, meist schwierigen und oftmals unlösbar scheinenden Aufgaben und Hindernissen zu stellen. 

So oder wenigstens so ähnlich könnte sich die Einleitung für einen Blogpost zur Teilnahme an der Krassfit Challenge, oder  Xletix Challenge, wie sie seit kurzem heißt, lesen. Dabei würde der Schreiberling selbstverständlich nicht übertreiben, denn, wer wäre so naiv, eine solche Herausforderung ohne den richtigen Trainingsstand anzugehen? Welches Team würde nicht nur vollkommen austrainiert und vollkommen gesund an den Start gehen? 

Das kann ich leider nicht beantworten... mein Team und ich gehören offenbar nicht dazu. Nachdem mich Krassfit im letzten Jahr eingeladen hat, beim diesjährigen Rhein-Main-Event dabei zu sein, habe ich das Team bereits im Oktober zusammengestellt und angemeldet. Wir waren uns sicher, dass alle Wehwehchen bis zum Tag X, also morgen, der Vergangenheit angehören und dass genug Zeit bleiben wird, einen adäquaten Trainingszustand aufzubauen, der in der Teilnahme am Event gipfeln würde. 

Gut. Wie so oft, so auch bei uns, ist der Tag X, also morgen, irgendwie schneller gekommen, als wir gedacht haben. Zwischen das Training und uns haben sich jede Menge Widrigkeiten gestellt, die alle darin gipfelten, dass wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit morgen das schlecht trainierteste Team mit der größtmöglichen Anzahl an Versehrten sein werden. Nicht starten, oder aufgeben ist allerdings keine Option. Sehr untypisch für mich, fällt mir dabei auf. Noch vor zwei Jahren hätte ich bei den Widrigkeiten überhaupt gar nicht daran gedacht, an den Start zu gehen. Es wäre mir schon Tage im Voraus klar gewesen, dass ich auf keinen Fall starten würde... viel zu gefährlich, zu anstrengend, zu große Verletzungsgefahr, zu viel Dreck, blaue Flecke etc. 

So denke ich heute nicht, als ich meine Laufklamotten raussuche und meine Tasche mit den Klamotten für nach dem Ziel packe. Ich laufe morgen in einer Dreiviertel Laufhose, einem langarmigen Unterhemd und einem T-Shirt darüber. Dazu kommen meine Zoot Schuhe, die ich letztes Jahr beim Ironman bekommen habe und bereits einmal wegen Löchern umgetauscht habe. Die  Neuen sind nämlich nach den Einsätzen im Winter wieder total durchlöchtert und ich habe keine Lust auf einen erneuten Umtausch. Dann lieber die Schuhe zum Zeitpunkt ihres Ablebens noch mal einer ordentlichen Bestimmung zuführen. Der Outfittest gelingt und so steht fest, wie ich morgen an den Start gehen werde. 

Donnerstag, 23. April 2015

Richtig pumpen

Bestimmt hilft es dem Knie, wenn ich die Rehmaßnahmen selbstständig etwas zurückfahre und dem derzeitigen Zustand anpasse. Also nicht mit Bewegung, was ja die fortgeschrittene Variante ist, sondern statisch, ohne Bewegung nur gegen die Platte. Da ich so angefangen habe, in der Physiotherapie, nehme ich an, dass es nicht verkehrt sein kann, das Knie so wieder etwas zu stabilisieren und abzufangen. 


Das klappt eigentlich ganz gut. Die statische Übung ist nicht schmerzhaft und geht nur, wie bereits gehabt (aber natürlich jäh vergessen) ordentlich in den Hintern. Der wird sich schön melden, was das hier angeht... ich werde schon sehen, was ich davon habe. 

Ich mache 4 mal 35 Wiederholungen und als ich vom Gerät absteige bin ich mir sicher, das ist die richtige Methode für das Knie. Es fühlt sich gleich viel geschmeidiger an, als vorher. Ich kann auch viel flüssiger die vier Stufen runter gehen, die hier im Fitnessstudio die zwei Ebenen verbinden. Das war die richtige Entscheidung!