I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 6. Mai 2012

Triathlon im Kinzigtal

Wettkampfsonntag. Es schüttet. Ich habe die Teamchefin im Verdacht, die sich das Wetter sicherlich bestellt hat um die Gegner auszuschalten. Wie ich nun, nach dem Wettkampf weiß, hat sich das auch total rentiert. Aber dazu mehr am Ende der Geschichte.

Heute ist Triathlon in Gelnhausen. Kinzigtal Triathlon um genau zu sein. Wir sind nicht als Starter dabei, bei mir ginge das mit dem verletzten Handgelenk sowieso heute nicht. Aber nur, weil man kein Starter ist, heißt das nicht, dass wir frei hätten.
Heute wird wieder mal angefeuert.

Der Motivator ist vom Verein am Start und die Teamchefin, der Profiathlet und der TurTur geben heute alles. Frau Duck ist knielädiert und muß zur Schonung angehalten werden, der Wusel ist zur Unterstützung des Motivators dabei und der Titan ist als gebuchter Hase für die Teamchefin am Start. So sind wir zwar nicht vollständig vertreten, aber doch recht umfangreich. Und es kann nichts passieren.
Es schüttet wie aus Eimern. Meine Regenjacke sieht schnell komplett durchnäßt aus... ist sie aber Gott sei Dank nicht und ich bleibe drunter trocken. Nachdem wir alle beteiligten schnell im Schwimmbad gefunden haben und noch ein paar kriegsentscheidende Weisheiten ausgetauscht wurden, wird die erste Startgruppe auch schon in Richtung Becken gerufen. Da das Wasser angenehme 25°C hat und hier draußen nur 12°C und Regen ist, habe ich das Gefühl alle Athleten hüpfen wirklich gerne in Wasser. Das passiert bei Triathlons recht selten. Heute ist das Becken wohl der bevorzugte Aufenthaltsort.
Ich hoffe sehr, dass dieser Umstand weder für den Profiathleten noch für den Motivator ein Grund sein wird, unnötig lange im Schwimmbecken zu verweilen. Sie sind immerhin beide angetreten um den Wettkampf zu rocken.

Der Starttröter wird abgesetzt und schon geht es los. Der Motivator liegt auf seiner Bahn in Führung und bleibt da auch ganz souverän dabei. Er schwimmt Brust, hängt damit aber jede Menge Krauler ab und nach etwas über 11Minuten flitzt er als 10. seiner Startgruppe zu seinem Rad. Der Profiathlet tut sich heute schwer mit dem Schwimmen. Er krault allerdings mehr als im letzten Jahr, trotzdem sieht es nicht ganz so leicht und schwungvoll aus, wie man sich das wünschen würde. Ich sehe nicht, wie er das Becken verlässt, weil ich mich schon an die Radstrecke stelle, um den Motivator anzufeuern.
Dann macht sich die Teamchefin fertig und ich kann von Glück sagen, dass sie ohne Regenjacke ins Wasser steigt, weil ich ihr die spontan abnehme. Wahrscheinlich hätte die Regenjacke ihrer Schwimmsouveränität aber keinen Abbruch getan.
Sie pflügt durchs Wasser und krault sich an vierter Stelle durch das Becken. Es gießt wie aus Eimern.

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum sich der TurTur heute viel Zeit im Wasser läßt. Ich hatte sowas befürchtet, denn das Wasser ist einfach kuschlig und hier draußen ist es total ätzend. Das Wetter ist schrecklich und kalt ist es auch. Ich kann den TurTur verstehen...
Als er sich entscheidet aus dem Wasser zu kommen trifft ihn die Kälte knallhart und er jagt hinter der Teamchefin her.

Wir plazieren uns um, denn gleich müßte der Motivator wieder vom Radfahren zurück sein und wir behalten recht... schon ist er da. Eiskalt hat er sich auf Platz vier vorgestrampelt. Wahnsinn. Als er als zweiter aus der Wechselzone kommt, empfehle ich ihm sich seinen Vornedranläufer noch zu schnappen und Gas zu geben.

Wir sehen den Flitzer, der mittlerweile aus Boston zurück gekommen ist, und den Wusel auf uns zukommen und sagen flott hallo. Man muß hier wirklich jede Richtung im Blick behalten, da ist mit viel Schwätzen nichts los. Nicht dass wir einen unserer Athleten verpassen, das wäre fatal.
Als der  Motivator an uns vorbei ins Ziel rennt sind wir total begeistert und dann kommt auch der Profiathlet vom Radfahren zurück. Der hat keine gute Laune und flucht was das Zeug hält. Er droht mir an, dass das sein letzter Wettkampf wäre. Mmhh, ich nehme das erst mal so hin und werde das bei Gelegenheit wieder auf den Tisch bringen.
Als der Profiathlet in Richtung Ziel abbiegt, kommt die Teamchefin angerast. Ich weiß gar nicht, wem ich zuerst meine guten Wünsche zurufen soll und so gebe ich mein Bestes und verschlucke mich fast.

Jetzt sind wir ordentlich naß und durchgefroren und nutzen die tiefen 20Minuten, die die Teamchefin jetzt auf der Laufstrecke verbringen wird, um eine Wurst zu essen und uns kurz ins warme und trockene zu setzen. Genau passend betreten wir wieder die Wettkampfarena und ich kann der Teamchefin noch zurufen, wie toll sie alles macht. Sie sieht sehr zufrieden aus, wie sie ins Ziel läuft. Wunderbar. Das ist das Wichtigste.

Ein rund rum gelungener Wettkampf. Aber zu Hause muß ich erst mal warm duschen. 13°C ist einfach zu kalt...
Als wir die Ergebnisliste daheim aufrufen sehen wir, dass die Teamchefin Platz 4 ihrer Altersklasse belegt hat. Auch der Motivator und der TurTur schneiden in ihrer Altersklasse nicht schlecht ab. Was eine krasse Bilanz. Da können alle richtig stolz auf sich sein!

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