I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 18. April 2013

Laute Läufergrüße

Heute gehe ich nach der Arbeit einkaufen. Der Zeugwart und ich habe neues Sprudelwasser entdeckt und weil es das nur in dem für mich logistisch günstig gelegenen Supermarkt gibt, kaufe ich also ein. Der Kofferraum meines Großraumgefährts ist binnen kürzester Zeit wunderbar gut gefüllt und so ordere ich eine helfende Hand, als ich auf den Parkplatz fahre. Diese neumodische Technik ist wirklich prima.

Als der Zeugwart mit seinen helfenden Händen aus der Tür schreitet, ist er noch im Raddress. Er ist nämlich, ganz gemäß dem Core Trainingsplan heute geradelt. Er berichtet von wahnsinnigen Geschwindigkeiten mit denen er das schnellste Rad der Welt über die Autobahnbrücken getrieben hat und als ich dann noch erfahre, wo er heute schon so überall langefahren und nach dem Rechten gesehen hat, beschließe ich den Wunsch nach gleitender Arbeitszeit heute Abend in mein Nachtgebet mit aufzunehmen. Diese Flexibilität ist eigentlich nicht mit Geld aufzuwiegen.

Als der kleine Kofferraum leergeräumt ist, geht der Zeugwart duschen und ich lege den Laufdress an. Ich kann schließlich nicht in der Zeitung groß im Sportdress abgedruckt sein, um dann doch faul auf der Couch rumzuliegen. Außerdem habe ich auch Lust zu laufen. So einfach ist das.
Also das mobile Gerät, was nicht nur MP3 Spieler und Handy, sondern auch GPS und damit Laufstreckenaufzeichner ist, an den Arm und los.

Ich laufe flott, oberer GA2-Bereich, so wie der Coach es eingetragen hat und höre mein Hörbuch. Und wie ich so die übliche Laufstrecke nehme, weil ich einfach Routine gut finde, kommt mir eine Dame entgegen gelaufen. Die läuft auch öfter, weil ich sie nämlich hier schon ein paar Mal gesehen habe. Wir grüßen uns immer kurz, weil das alle Läufer bei uns eben so machen. Entweder heben wir die Hand, oder nicken oder es wird -je nach dem wie kurzatmig man eben ist- auch mal "Hallo" gesagt. Heute starrt sie mich an. Sie starrt und ich komme mir irgendwie komisch vor. Und als ich mein hörbares "Hallo" loswerde, reisse ich sie aus der Erstarrung und sie ruft mir ein " Ach HALLO" entgegen, dass es nur so kracht. Ups. So enthusiastisch war sie noch nie.
Ein weiterer Läufer schaut mich ebenfalls durchdringend an und grüßt besonders laut und freundlich. So viel Aufmerksamkeit hat die Teamkleidung bisher nicht hervorgerufen. Das wird doch nicht etwa an dem Zeitungsartikel liegen?

Lesen so viele Menschen heutzutage noch eine Tageszeitung? Eine interessante Fragestellung.

Dann ruft die Teamchefin an und unterhält mich den kompletten restlichen Lauf. So ein mobiles Gerät ist dafür wirklich außerordentlich prima. Angestöpselt mit den Kopfhörern klappt das Telefonieren wirklich super und so erfahre ich neuste Hochzeitsplanungsdetails die für eine Trauzeugin ja immer sehr wichtig und hochinteressant sind.

Ich nehme die Teamchefin dann noch mit rein, als ich mit Laufen fertig bin, weil ich jetzt noch ein Athletikprogramm absolvieren darf.

3 Runden von verrückten Übungen inklusive Liegestütz und dann noch 4 Runden von weiteren Übungen. Nach 3 Runden hat die Teamchefin aber genug und wir legen auf. Sie muß später selbst noch athletisch ran, um sich für den anstehenden Hamburg Marathon mit letzten Möglichkeiten in Wettkampfform zu bringen, und deshalb verstehe ich, dass sie meine weiteren 4 Runden heute nicht mit mir durchhalten will.  
Ich überlege mir während ein paar Bodenübungen dann noch, ob man den Kandidatinnen von der aktuellen Topmodel Staffel nicht besser mal ordentlich was zu essen hinstellt und als hätte ich es gewußt, spaziert Heidi mit den Mädels mal schön in den Supermarkt. Aber anstatt sich, wie ich es tun würde, mit einer großen Tüte Dorito Chips zu versorgen, packen die Mädels Salat und Grünzeug ein. Eine komische Welt irgendwie.

Und auf diese Chips hätte ich wirklich mal wieder Appetit.


2 Kommentare:

  1. Was so eine auffällige Teambekleidung ausmacht. Hoffe, die trägst du auch im Kraichgau, dann erkenne ich dich auf jeden Fall, hihi.
    Nun hast du natürlich auch keine Möglichkeit mehr in der Öffentlichkeit beim Training zu schwächeln :-) Jetzt,wo du so prominent bist.
    Das Laufen und telefonieren gleichzeitig hätte ich gerne gesehen. Bloss gut, das keiner die Männer mit den weissen Jacken geholt hat...
    Liebe Grüße
    Karina

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  2. Hallo Karina,
    aber sicher wird die Teamkleidung auch im Kraichgau angelegt. Das ist ebenfalls Ehrensache!
    Ich freu mich schon Dich kennenzulernen!
    Viele Grüße!

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