Ein sportfreier Sonntag steht heute bei mir im Trainingsplan. Das ist dem Trainer doch bestimmt nur deshalb eingefallen, weil ich ihn informiert hatte, dass ich heute arbeitstechnisch beim Triathlon in Alzenau anwesend bin. Kurzfristig hatte ich doch tatsächlich darüber nachgedacht, ob ich –vollkommen untypisch für mich- selbst teilnehme. Allerdings ist der See, in dem beim Alzenauer Triathlon 550m geschwommen werden nur 18°C „warm“ und die Lufttemperatur in der immerhin 18km Radfahren und 5km laufen absolviert werden ist mit angesagten 16°C auch nicht wirklich verlockend. Ich verzichte also auf die Teilnahme. Mit mir machen das auch einige andere Athleten. Das Starterfeld ist anscheinend ziemlich ausgedünnt.
Nachdem ich früher als nötig beim Treffpunkt bin und auch der Profiathlet und die Teamchefin mit zeitiger Anwesenheit glänzen, verschaffen wir uns einen Überblick über die Wettkampfstätte und eröffnen dann, wie vom Veranstalter in der Ausschreibung angekündigt, überpünktlich den Check In. Selbstverständlich gibt es auch hier im schönen Bayern einige Athleten, die schon aus Prinzip am Sonntag und aus Prinzip an der Welt generell, etwas zu mosern haben. Und auch heute kann ich mich darin üben Reaktionen darauf und souveräne Verhaltensmuster zu erlernen.
Die Wechselzone 1 in Alzenau liegt genau am See. Ein großer Parkplatz ist abgesperrt und ein silbernes Auto ist einmal mit Absperrband umrundet. Es gibt zwei Möglichkeiten: entweder ein Athlet wollte sich einen besonders guten und vor allem großen Wechselplatz sichern, oder ein Athlet steigt später, statt auf sein Rad, in sein Auto. Beide Varianten finde ich ziemlich witzig. Ansonsten finde ich die Wechselzone vorbildlich groß, solch breite Wege sind wirklich fast schon luxuriös. Auch die Absperrbänder sind unzweifelhaft gezogen und trotzdem gibt es selbstverständlich auch hier Athleten, die denken die Absperrungen sind nur für die anderen. Es macht sonst ja auch wirklich keinen Spaß.
Der Wettkampf ist für Neulinge, die mit ihrem normalen Fahrrad einfach mal in die Sportart reinschnuppern möchten, genauso interessant, wie als Saisonabschluß für geübte und ambitionierte Athleten. Scheibenrad und Aerohelm finden sich hier also neben Trekkingrad und Mountainbike. Eine herrliche Mischung. Sicherlich denkt der Mountainbikefahrer, wenn er von Scheibe und Aerohelm überholt wird, nicht nur wegen des Geräuschs, dass ein Wesen vom anderen Stern auch Triathlon macht. Die Unterschiede sind verblüffend. Aber genau das mag ich am Triathlon-Sport und genau das finde ich schon bei den großen Langdistanzen in Frankfurt, Roth und auch auf Hawai so toll. Profis stehen mit Normalen gemeinsam an der Startlinie. Einfach super. Die Radstrecke in Alzenau ist 18km lang.
Ich verbringe meinen heutigen Arbeitseinsatz zum größten Teil auf derselbigen und werde dabei nicht müde den geübten Triathleten zu erklären, dass dies ein windschattenfreies Rennen ist und dass man beim Überholen besser etwas Platz zum Überholten läßt, weil schneiden unsportlich ist. Ich weise außerdem emsig darauf hin, dass wir beim Triathlon auf der rechten Straßenseite fahren, damit man links überholen kann, dass wir zusätzlich darauf achten, dass wir beim Überholen auf der rechten Fahrbahn bleiben und dass ein Überholvorgang zügig zu beenden ist und nicht mehrere Minuten lang dauert, auch wenn man bereits in der zweiten Runde ist und damit –fast- am Ende seiner Radkräfte. Ich mag das. Wirklich.
Ich freue mich immer, wenn die Athleten Einsicht zeigen und wenn ich Neulinge mit Erklärungen und Hilfestellungen die Freude an „meinem“ Sport weitergeben kann. Ich mache keine Athleten fertig und habe auch keinen Spaß daran, den Athleten ihr Rennen zu „versauen“. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Athleten sich trotzdem an die Regeln halten. Und das passiert meistens, so ist zumindest meine Erfahrung. Viele Fehler passieren bei solchen Veranstaltungen, weil sich wirklich kaum einer die Sportordnung durchliest und deshalb das Regelwerk kaum bekannt ist. Und wenn es bekannt ist, heißt es nicht, dass es damit auch gleich verstanden ist. Und wenn der Athlet es versteht, kann er es immer noch im „Eifer des Gefechts“ vergessen. Aber deshalb ist es ja Sport und kein Drama. Trotzdem gibt es immer Athleten, die gegen alles sind, alles besser wissen und ihren Sport sowieso viel lieber nach ihren Regeln machen möchten. Das gibt es ganz sicher in jeder Sportart, so wie es das eben auch im richtigen Leben immer wieder gibt. Der Umgang mit solch „generell gegen alles Menschen“ fällt mir schwer… aber ich übe. So wie ich eben auch Triathlon übe.
Der Veranstalter in Alzenau bietet den Triathleten wirklich einen sehr schönen Saisonabschluß. Ich möchte ja im nächsten Jahr ein paar Wettkämpfe machen und überlege mir, ob das vielleicht auch mein Saisonabschluß werden wird. Oder ich verbringe wieder die meiste Zeit auf der Radstrecke… das wäre natürlich auch eine Alternative.
Hallo Claudi,
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Also mach doch mit, ich drücke dir die Daumen,
schöne Grüße
Andreas
Danke für den Tip Andreas!
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