I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Montag, 31. Dezember 2012

White Chocolate Cheese Cake - ade 2012

Da Triathleten unheimlich gerne Sport machen -müssen-, warum wären sie sonst bei drei verrückten Disziplinen am Start und müßten dazwischen auch noch beim Wechseln Bestzeiten hinlegen, verbrennen sie fantastisch viel Kalorien. Deshalb müssen  Triathleten, gerade in der Wintersaison, dafür sorgen, dass selbige stets umfassend aufgefüllt werden. 

Dafür ist zumindest am Silvesterabend gesorgt... die Teamchefin bereitet das Abendessen vor. Damit ist zu ziemlich genau 100% gesichert, dass wir nicht verhungern. Das ist an Silvester sowieso meist recht unwahrscheinlich... aber gut. 
Damit wir das neue Jahr gleich ebenso kalorienreich begrüßen, wie es für Triathleten eben dringend zu empfehlen ist, habe ich noch eine Torte gebacken. Aus dem Backbuch für Triathleten. Da muß sie ja schmecken! 


In diesem Sinne wünschen der Blog und ich einen guten Rutsch in ein herrliches, spannendes, mit  Gesundheit und wundervollen Wettkämpfen gekröntes neues Jahr! 

Sonntag, 30. Dezember 2012

Ein frisches Grab

Nachdem ich nicht nur die Teilnahme am Silvesterlauf, sondern auch das dortige Anfeuern wegen diverser Küchentätigkeiten habe sausen lassen, ist heute natürlich trotzdem noch Sport angesagt. Dreimal Küche putzen, karamelisierten Zucker aus Töpfen kratzen, mehrfaches Spülmaschine ein- und ausräumen und einen kleinen Hochzeitskuchen schichten, beschäftigen mich von früh morgens bis zum frühen Nachmittag. 

Dann suche ich mir meine Laufklamotten zusammen und freunde mich mit dem Gedanken an, dass ich dafür nach draußen muß. Es ist ordentlich windig und ungemütlich da draußen. Richtig Lust habe ich keine. 
Heute ist auch der erste Tag in dieser Wintersaison, an dem ich eine lange Laufhose anziehe. Da muß es schon wirklich ungemütlich sein. 

Ich laufe los und mache Ingo's Programm... 45Minuten Fahrtspiel. Ich beginne langsam... soviel Zeit muß sein. Und Fahrtspiel macht auch erst Sinn, wenn ich aufgewärmt bin. Dann läuft es ziemlich gut. 

Ich bin hier wirklich schon länger nicht lang gelaufen. Ganze 8 Wochen war ich durch das Core Training in Darmstadt nicht auf meiner üblichen Laufrunde unterwegs. Und manchmal sind 8 Wochen Laufrunden Pause eben zu lange. 
Zu lange weg um Neuigkeiten direkt zu bemerken, aber nicht zu lange um vertraute Punkte zu erwarten. Und meine Erwartungshaltung ist hoch. Immerhin war ich lange nicht hier, also schau ich genau hin. 

Die Bäume im Schloßpark sind gestutzt, auf meinen Laufpfad fällt dadurch mehr Licht. Die Bänke stehen alle noch so, wie erwartet, die Weiden sind da, der Main hat Hochwasser

und die Gärten sehen wintertauglich aus. Viele Büsche sind eingepackt und Rosenbüsche sind mit Stroh bedeckt. Die Gärtner haben ganz offensichtlich mit Winter gerechnet. 

Und dann laufe ich an einem Garten vorbei in dem bisher immer ein Hund zu Begrüßung saß. 

An meinem ersten Lauf, hier lang... und der ist mittlerweile gute 6 Jahre her, saß er da ganz aufgeregt. Ausgewachsen, aber nicht besonders groß, mit seinem wachsamen Blick, der mir über die gesamte Breite seines Gartens folgte. Er hat nie gebellt, wenn ich vorbei gelaufen bin, aber er hat sich jedes Mal an die gleiche Stelle in seinem Garten gesetzt, wenn ich vorbei lief. 6 Jahre lang, waren wir so irgendwie Laufverbündete.

Heute sitzt er nicht an der Stelle, das sehe ich von weitem. Vielleicht darf er auf seine alten Tage bei dem Wind ins Haus? 

Nein. Das ist es nicht. 

Jetzt sehe ich es. Ein frisches Grab im Garten. Ich interpretiere den Erdhügel mit dem ewigen Licht und dem vertrockneten kleinen Strauß als Grab. Und da er nicht da ist, gehe ich automatisch davon aus, dass es seines sein muß. Es ist ja auch seine Stelle, an der der Erdhügel aufgeschüttet ist. Schade. Ich werde ihn vermissen. In seinem Garten.

Ich laufe weiter, begegne vielen Kindern, die ganz offensichtlich ihre Weihnachtsgeschenke ausprobieren und mit Inlinern, Skateboards und neuen Fahrrädern unterwegs sind. Dafür paßt das Wetter ja. Schnee wäre dafür nicht so gut. 

Und wie die Welt sich so weiterdreht und ich an das frische Grab denken muß, begegnet mir ein neuer Zeitgenosse. Eine Familie, die ich schon öfter auf meiner Laufrunde beim spazieren gehen getroffen habe, hat einen Hundewelpen dabei. 
Der ist nicht nur für mich ganz offensichtlich neu, für ihn scheint die ganze Welt besonders... so auch eine Vorbeilaufende. Die Joggerin, die vor einige hundert Meter vor mir läuft, macht ihm Angst. Ich sehe das auch aus der Entfernung. Die neuen Herrchen schauen etwas ängstlich in meine Richtung, dem kleinen Welpen gleich zwei angsteinflößende Jogger auf einmal bzw. so kurz hintereinander zuzumuten finden sie offensichtlich nicht sehr gelungen. Das verstehe ich. Kurz bevor ich das neue Hundebaby erreiche verfalle ich in eine Gehpause und stelle mich ihm vor. 
Dafür muß ich nicht viel machen... ich gehe einfach vorbei, grüße freundlich und er tapst auf mich zu und riecht an meinen Schuhen. Nach einem kurzen Innehalten und einem Danke der Besitzerin verfalle ich wieder in einen langsamen Laufschritt und weiter geht's. 

Das ist der Lauf der Welt. Einer geht, ein Neuer kommt. Ich bin nach knappen 8km wieder daheim. 

Samstag, 29. Dezember 2012

Mein Geist wollte ja...

Der Lauf am 2. Weihnachtsfeiertag hat mich irgendwie fertig gemacht. Meine Kenneth Muskeln scheine ich mehr beansprucht zu haben, als sonst beim laufen und deshalb schmerzen sie nun deutlich und lassen mich praktisch minütlich wissen, dass sie da sind. 

Ich kann aber ja nicht ständig keinen Sport machen. 

Die Kenneth Muskeln suchen nur eine Ausrede... aber das gilt nicht. Ich mache da einfach nicht mit. Die Teamchefin geht heute eine Stunde schwimmen und fährt im Anschluss zwei Stunden mit ihrem Mountainbike draußen durch den schönen Vogelsberg. Es ist zwar trocken, aber sicherlich empfindlich kühl auf dem Berg. Aber ihr Trainingsplan sieht es vor, und da wird's ja gemacht. Und ich will in Köln ja nicht erst vom Rad kommen, wenn sie schon im Ziel ist... also muß ich irgendwie auch mal wieder trainieren. 

Mein Geist wollte heute mal wieder laufen gehen... das ist aber nicht drin, sagen die Kenneth Muskeln. Ich kann mein Shirt kaum anziehen... oder mich runterbeugen um meine Schuhe zuzubinden. Gut, dass mein Trainingsplan derzeit höchst flexibel zu gestalten ist und ich mich diesbezüglich erst mal nicht stressen brauche. Also mache ich heute langsam. Immerhin habe ich schon wieder haufenweise Torten gebacken, die Küche geputzt und Böden gewischt. Das hausfrauliche Training wurde also längst absolviert.

Deshalb mache ich jetzt eine Ingo-Kenneth-Hausaufgabe und zwar eine von den Lockereren. Ich quäle mich mit der Black-Orangenen Rolle bis die Kenneth-Muskeln so weh tun, dass es einfach nicht mehr geht. Außerdem schwinge ich einen Besenstiel kreuz und quer durch unser Wohnzimmer, mache Ausfallschritte, laufe auf Händen in die Yoga-Cobra und stelle fest, dass ich auch schon mal tiefer runtergekommen bin. Der Kenneth Muskeln macht mich fertig, vor allem der links. Der ist am schmerzhaftesten. 

Was eine Quälerei. 

Freitag, 28. Dezember 2012

Wettkampfpläne 2013

Für 2013 habe ich ja drei große Wettkampfpläne geschmiedet:


  1. Bonn
  2. Kraichgau
  3. Köln


um nur die Städte bzw. Regionen aufzuzählen. Dabei ist Bonn ja eher ein Zufalls-Ergänzungs-Wettkampf, weil Joey Kelly ja irgendwie doch gerne mit mir zusammen laufen möchte. Die anderen beiden Wettkämpfe sind eher Zufallstreffer, weil ich meinen Mund nicht halten konnte. Die Teamchefin startet im Kraichgau und anstatt, dass ich einfach meinen Mund halte und zum anfeuern hinfahre, plappere ich drauf los. Irgendwas von "wenn Du, dann ich auch" und "Du wartest ja dann im Ziel" wurde geschwätzt und schon stand ja Kraichgau auch auf dem Wettkampfkalender. Gut, ich bin wenigstens um die Mitteldistanz im Kraichgau drumrumgekommen. Das ist ja schon mal was. 

In Köln bin ich ja für selbige gemeldet. Seufz. 
Wer war hier dran eigentlich schuld? Ich glaube, es war auch die Teamchefin... die wollte ja Marathon und 2x Mitteldistanz machen und ich dann eben eine mit. Köln bietet ja schwimmbadtaugliches, glasklares Wasser, eine angenehme, fast steigungsfreie Radstrecke und eine begegnungsfreudige Laufstrecke, von daher bin ich froh, dass die Wahl darauf gefallen ist. 
Der Kraichgau wird mich aber sowieso vorher schon umbringen... höchstwahrscheinlich. 

Ein Gutes haben die Wettkampfpläne 2013 aber: Ich bin sicher, es wird endlich mal ein paar >schöne< Wettkampfbilder im Teamoutfit von mir geben. Vielleicht auch mit schönem Hintergrund? Der Kölner Dom oder der landschaftlich herrliche Kraichgau bieten ja dafür wirklich jede Menge Potential. Und wenn das Bild dann geschossen ist, dann werde ich mir bei meinfoto.de eine Leinwand davon machen lassen. Rally hat ja mit den Fotos vom Kölner Halbmarathon schon ordentlich vorgelegt... vielleicht ist er ja in Bonn auch wieder dabei? 

Bei meinfoto.de kann man sich derzeit einen 50EUR Gutschein für so eine Leinwand sichern, in dem man von eben dieser Aktion berichtet, auf die Homepage verlinkt und den Berichtslink dann an meinfoto schickt. Hier noch mal die Einzelheiten dazu: 

  • Schreiben Sie einen Kurzbericht über unsere Produkttestaktion und verlinken Sie auf die Startseite www.meinfoto.de
  • Schicken Sie eine eMail mit Ihrem Link zum Bericht an blogaktion@meinfoto.de / Betreff "Produkttest Blog"
  • Als Dankeschön erhalten Sie dafür einen €50 Gutschein (Warenwert €50 nur gültig für Leinwände, exkl. Versand, Aktion ist befristet bis zum 31.12.2012)

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Lockere 8km. Is klar.

Ich bin ja ein Vereinsmensch. Kein 100%iger, aber doch einer, der sich -zumindest- in unserem Verein mächtig wohl fühlt. 
Und aus diesem Grund habe ich die Gelegenheit genutzt und die Vereinsmädels nach ihrem Trainingsplan für die Weihnachtstage gefragt. Dabei bin ich ja am letzten Sonntag zu dem unvorhergesehenen Fitnessstudiobesuch gekommen und weil ich höchst übermotiviert scheine, hatte ich mich gleich für heute auch noch zum laufen verabredet. Ein gemütlicher 8km Lauf steht für heute bei den Damen auf dem Plan und das erschien mir ziemlich gut um nach dem Core Training wieder ins Laufen einzusteigen. 

8km gehen ja immer. Und in einer fremden Umgebung erst recht, da ist man fein abgelenkt. Madita ist krank und so laufen Lisabet und ich alleine los. Das Wetter ist mehr als bescheiden, obwohl ich Sonne und 12°C bestellt hatte. Es regnet, wir haben 6°C und es ist windig. Was das soll, weiß ich nicht. Ich hatte meine Bestellung klar formuliert und kann mir dieses Wetter-Desaster nicht erklären. 

Wir nutzen eine Regenpause um loszulaufen, sind wir nämlich erst mal unterwegs ist es ja eh egal. Wir können ja nicht einfach umkehren... sind ja nur 8km. Locker. 

Wir laufen durch den Wald. Da keinerlei Blätter an den Bäumen hängen, weil ja Dezember ist, regnet es bis auf uns herab. Meine Trailschuhe zeigen was sie können und beweisen ordentlich Grip auf ihre letzten Tage. Es ist matschig, der Waldweg hat als Abwechslung jede Menge Pfützen zu bieten und wir laufen an Weihern vorbei, von deren Existenz ich gar nichts wußte. Die Stadt Frankfurt hat ganz schön viel Natur zu bieten. Unglaublich, wenn man sich die Häuserschluchten so vor Augen führt. 
Wir sind im Wald nicht alleine, außer ein paar vereinzelten Joggern treffen wir auch den Schnellen und seinen grauen Gefährten. Beide sind schon viel länger unterwegs und haben ein ihren Namen entsprechendes Tempo drauf. Da haben Lisabet und ich noch ein paar Trainingsläufe vor uns, bis wir da mithalten können. Ich ne Ecke mehr als sie. Aber egal. 

Heute laufen wir ja locker 8km durch den Wald. Allerdings merke ich irgendwann meine Oberschenkel und vermute, dass Lisabet die Strecke verlängert hat. Ich bin nämlich ganz schön am knabbern. Meine Beine sind kurze Läufe gewohnt, auch schnelle Sprints oder einfach mal ein paar Kniebeugen zwischendurch, aber etwas Längeres merke ich sofort. Da habe ich ein prima Körpergefühl. 

Und auf einmal höre ich Lisabet leicht kleinlaut nach einem Blick auf ihre allwissende Uhr sagen, dass es ein bischen weiter werden wird. Die eine Runde um den ersten See, war etwas zuviel des Guten. Tja... das haben sich meine Beine bereits gedacht. 

Nachdem wir ordentlich fertig und gut durchnässt wieder bei den Vereinsmädels angekommen sind, trinke ich gleich erst mal drei Gläser Wasser und schreibe dem Zeugwart, dass ich überlebt habe. Dass das Sportprogramm für heute abgehakt ist, ist selbsterklärend, deshalb erwähne ich es nicht explizit. 

Die Extraseetour hat uns auf über 10km gebracht, ich erzähle Madita daheim aber gleich, dass wir 17km unterwegs waren und sie glaubt es sofort. Unglaublich... sie traut Lisabet also praktisch alles zu. Verrückt. Ich habe für das nächste Mal dazugelernt! 

Montag, 24. Dezember 2012

Schöne Bescherung

Schnell wie jedes Jahr ist Weihnachten auf einmal da. Urplötzlich hat die Adventszeit ein Ende, der Zeugwart hat sein letztes Weihnachtsmüsli verspeist und schon ist es der heilige Abend. 
Wir verbringen unseren etwas anders als geplant, denn, dank des herausragenden Gesundheitssystems in unserem Land, wurde der Zeugwartsche Vater ins Krankenhaus gebracht. So planen wir den heiligen Abend also geschwind um und machen noch einen Krankenbesuch. Damit sind wir heute Abend auch zu dritt beim Raclette essen. Wir sind eben spontan.

Hauptsache, ich muß heute keinen Sport machen! 

Nach dem gestrigen Rad-Lauf-Gymnastik-Workout mit dem Vereinsmädels schmerzen meine Oberschenkel dermaßen, dass ich kaum eine Treppe richtig hochkomme. Im Krankenhaus ist das egal, es gibt schließlich überall Aufzüge. Aber der Weg bis dahin. Puuhh. 
Es ist genau der Ansatz zu meinen Knieen, der mir zu schaffen macht. Da sind vielleicht Sehnen oder ein kleiner Muskel, der sich bemerkbar macht und dem das gemeinsame Training mit den Vereinsmädels nicht gefallen hat? Warum weiß ich nicht. Ich fand's total super. Tja. Aber dieser Knieansatz sieht die Sache anders. 

Das ist ja eine schöne Bescherung! 


Sonntag, 23. Dezember 2012

Sportalltagsabwechslung

Heute kann ich prima lange schlafen. Wir haben heute nämlich keine Pläne, außer den üblichen vorweihnachtlichen Kinobesuch heute Abend. Und da der heute Abend erst statt findet... ist heute früh eben alles locker. Was ein Luxus. Ich kann mich gar nicht richtig daran erinnern, wann es das letzte mal so locker an einem Sonntag war.

Heute schlafe ich bis 10:30h. Das ist ungewöhnlich, aber offensichtlich war es nötig. Und weil ich ja extrem sportlich bin in letzter Zeit, schreibe ich den Vereinsdamen gleich mal eine Nachricht, welcher Sport denn über die Feiertage so ansteht und ob ich mich denn mal anschließen könnte. 
Tja. Und dann kommt eines zum anderen. 

Die Mädels fahren heute Rad im Fitnessstudio und zwar zwei Stunden. Die sind eh hart gegen sich selbst... was soll ich da noch sagen? Aber weil sie eine bestimmte Art der Mitgliedschaft in ihrem Fitnessstudio haben, dürfen sie uns umsonst mitnehmen. Als das Angebot via Nachricht kommt, bin ich schon dabei die dankende Absage zu tippen, als ich den Zeugwart frage, ob er vielleicht ins Fitnessstudio mitmöchte. 
Ich hätte es mir ja denken können: Er sagt ja. 

Das Fitnessstudio der Wahl hat nicht nur ein kleines Schwimmbad, es bietet außerdem die Möglichkeit, dass der Zeugwart ein bischen Rad fährt. Das ist ziemlich gut für seinen Fuß. Also bin ich nicht so und wir packen flink unsere Sporttaschen und sind überpünktlich am Treffpunkt. 

Das Fitnessstudio ist ziemlich schick. Wir ziehen uns um, der Zeugwart geht ins Schwimmbad und die Mädels und ich gehen in den Cardiobereich. Die Mädels wollen schließlich 2Stunden Rad fahren heute. Irre. 
Ich gehe zuerst mal aufs Laufband und renne 20Minuten. Dann setze ich mich ebenfalls auf das Fahrrad und schaue einfach einen Tanzfilm. Das ist ja ganz nett in so einem Fitnessstudio. Man kann Sporteln und gleichzeitig wird man unterhalten. Das ist wichtig, schließlich ändert sich die Umgegend nicht und deshalb braucht man Abwechslung. Mir ist es aber definitiv lieber, wenn sich die Gegend ändert und ich draußen bin. Obwohl der Tanzfilm ganz schön ist. Ich sitze eine Stunde auf dem Rad. Und dabei ist mir gar nicht aufgefallen, dass es eine ganze Stunde war. 

Nachdem ich alles sauber gewischt habe, wie man das eben so tut, wenn man hier fertig ist, gehe ich eine Treppe runter und treffe dort den Zeugwart. Er macht unsere Core-Hausaufgabe. Weil ich ja so fleißig Ausdauer-gesportelt habe, beschließe ich, dass ich jetzt nicht mit dem langsamen warm machen loslege, sondern gleich ein paar Übungen mache. 
Dabei habe ich zwei äußerst sportliche Gesellen in nächster Nähe, die einen Teil der Core Übungen ausführen. Allerdings anders, als die Trainer sie uns beigebracht haben. Die sportlichen Gesellen sind wahnsinnig schnell unterwegs. Die Arme sind nicht gestreckt, wenn sie es sein sollten, weil die Übung schnell-schnell abgehandelt werden soll. Die Bauchmuskeln oder der Hintern sind nicht angespannt, wenn sie es sein sollten. Die Gesellen sind eher auf der schlampigen, schnellen Seite unterwegs. Ich bin mir nicht sicher was das bringen soll. 
Ich mache die Übungen ordentlich, flott, aber trotzdem richtig und werde beobachtet. Dank des Spiegelkabinetts kann ich das genau sehen. Es ist mir aber egal und so turnen der Zeugwart und ich fleißig unsere Übungen und fühlen uns ziemlich stark. 

Als die Vereinsmädels fertig sind mit ihrem Radprogramm gehen wir noch mal gemeinsam auf die Freifläche und ich zeige noch ein paar Rückübungen. Dann gehen wir duschen. 

Soviel Sport hatte ich für heute gar nicht vor. Aber gut, was soll ich jetzt machen, wo ich fertig damit bin? 
Danke auf jeden Fall Ihr Mädels, dass Ihr uns mitgenommen habt! Das war eine nette Sportalltagsabwechselung. 

Samstag, 22. Dezember 2012

Super-Fit und Semi-Super-Fit

Heute habe ich richtig Muskelkater. Ich merke den schon ehe ich überhaupt aufgestanden bin. Alles tut mir weh. Meine Beine im angewinkelten Zustand, meine Beine ausgestreckt, meine Arme, mein Rücken, mein Bauch, mein Hintern und mein Nacken. Eben einfach jedes Körperteil. 
Eigentlich machen wir heute beim Weihnachts-work-out im Sportclub mit. Der ist um 12h. Ob ich es bis dahin schaffe aufrecht laufen zu können? Wir haben zumindest vor mitzumachen. 

Als ich es bis auf die Couch geschafft habe, weiß ich allerdings, dass heute für mich kein Sport auf dem Programm steht. Wer nicht ohne Schmerzen sitzen oder laufen kann, ist beim Weihnachts-work-out, bei dem sicherlich hauptsächlich Ingo's fitte Tiere am Start sein werden, nicht gut aufgehoben. 

Wir beschließen also nur zur anschließenden Weihnachtsfeier zu fahren. Immerhin habe ich die mit Core Training Darmstadt gelabelten Blogposts, die bisher aufgelaufen sind, alle zusammengetragen und für Kenneth und Ingo ausgedruckt. Quasi als kleines Dankeschön, für 8 geniale Trainingswochen. Und als Erinnerung. 

Ich habe mit den fitten Tieren in meiner Phantasie nicht übertrieben. Es ist unfassbar, was sich mir für ein Anblick bietet, als wir die Halle betreten. Kenneth lehnt an einer Säule und schaut diebisch zufrieden. Wahrscheinlich hat er sich die Aufgabe ausgedacht? Zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall... an der Tafel steht >400 für 5 Personen: Burpees, Kniebeugen und Sandsackaufsteher<. Ich kombiniere die Möglichkeiten, komme auf allerlei verrückte Kombinationen, was >400 für 5 Personen: Burpees, Liegestütz und Sandsackaufsteher< wohl alles heißen kann und beschließe schließlich, dass eine Gruppe von 5 Personen zusammen insgesamt 400 Stück Burpees, Kniebeugen und Sandsackaufsteher in so wenig Zeit wie möglich absolvieren muß. Das ist ja schrecklich! 
Die Armen. Ich bin schockiert. 

Aber schnell höre ich auf von mir auf andere zu schließen und stelle fest. Ja, es scheint anstrengend zu sein... aber Mitleidserregend sieht keiner hier aus. 
Hier tummeln sich super Fitte, neben semi-super Fitten. Ich wäre hier definitiv total fehl am Platz gewesen, wenn ich heute mitgemacht hätte. Wenn. Gut, dass mir alles eh weh tut und ich überhaupt nicht ansatzweise daran denken konnte, dass ich mitmachen möchte. Ich wäre gnadenlos untergegangen. Außerdem hätte ich meine 5er Gruppe jämmerlich ins Verderben gezogen. Ich schaue also nur zu und bin -wie so oft in den letzten 8 Wochen- baff.

Die Geschwindigkeit in der zwei aus der Klassifizierung "super fit" vor meiner Nase Burpees machen ist unglaublich. Ich bin schwer beeindruckt und überlege, ob mein Gehirn überhaupt in der Lage wäre, die für die Burpees notwendige Abfolge der einzelnen Übungen, wie Hocke, Strecksprung etc., so schnell hintereinander an meine Muskeln, Sehnen und Gelenke zu melden. Ich glaube nicht. Ich brauche alleine für eine Abfolge der Übungen länger als diese zwei Tiere für drei Burpees. Wie machen die das? 

Nachdem alle 5er Gruppen ihre 400 Stück voll haben wird abgeklatscht und geduscht. Der Zeugwart baut in der Zeit mit dem Trainer das Buffett auf und schon geht's los. Die Fitten aller Kategorien lassen sich die Köstlichkeiten schmecken und ich bin mittendrin. Und jetzt läßt auch mein Muskelkater langsam nach... hi hi. Ich glaube, der Kater hatte einfach nur richtig Angst, dass ich mitmachen möchte. Deshalb hat er sich so extrem gezeigt heute Vormittag. Der Kater hat mich überlistet. 

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Ingo und seine Maya Kumpels

Morgen soll die Welt untergehen, weil der Maya Kalender endet. Heute ist dafür unser letztes offizielles Core Athletik Training in Darmstadt. Rechtzeitig bevor alles zu Ende ist, quälen wir uns also noch ein bisschen. Ich hatte es ja kürzlich erst vom Leben genießen... soviel also dazu.

Wir machen heute ein Langhantel Training und zwar noch vor dem Warm-up. Das heißt im gleichen Atemzug auch, dass wir es uns heute richtig geben. Ingo scheint heute sein wahres Ich rauszukehren. Er ist höchstwahrscheinlich ein Maya, weiß mehr, als der Rest der Menschheit und ist sich deshalb sicher, das Echo des heutigen Trainings nicht mehr ertragen zu müssen.
Ich habe eine kleine Langhantel im Vergleich zum Zeugwart und balanciere sie nach besten Möglichkeiten mit nach hinten weggestrecktem Hintern zum Bauch oder auf Schulterhöhe. Meine Unterarme zeigen fleißig nach vorne und schon während dieses Vor-Warm-up's schwitze ich ordentlich. Wenn man sich so auf eine Technik konzentrieren muß, die man nie vorher angewendet hat, ist es gleich doppelt anstrengend. Ich laufe ja schließlich sonst selten mit einer Langhantel rum. 
Obwohl ich es -zumindest ab morgen- mit richtiger Technik könnte.
Ich schnaufe und stemme die Hantel über meinen Kopf, ziehe sie von den Knien zum Bauch und bin froh, dass wir sie nicht wie ein Tambourmajor rumschleudern sollen. Dem Maya-Ingo traue ich heute alles zu, als wenn es kein Morgen gäbe.

Der anschließende Warm-up ist verrückt einfach. Nicht von der Belastung her oder von der Ausführung, aber die Idee ist genial einfach. Wir müssen einen einzigen Klimmzug machen, gleich danach zwei Liegestütz und dann noch drei Kniebeugen. Das machen wir so schnell hintereinander wie es möglich ist, 5Minuten lang am Stück. 
Puh ich bin ziemlich alle und ich glaube die letzten zwei meine Liegestütz sind nicht mehr ganz so sauber ausgeführt, wie die ersten. Klimmzüge sind ja eh die Hölle... ich sehe schon die Kometen auf die Erde stürzen.

Aber dazu kommt es nicht. Noch nicht zumindest.

Wir beginnen jetzt erst die eigentlichen Work-out- Runden mit Langhantel. Die halten wir auf den Schultern, machen eine Kniebeuge bis der Hintern die Bank berührt und heben sie im Anschluß über unseren Kopf. Das ganze flüssig hintereinanderweg ohne Pause.
Außerdem drehen wir uns mit der Langhantel, die ihr Gegengewicht in einem Sandsack findet, von einer Seite zur anderen Seite. Die Langhantel halte ich dabei an ausgestreckten Armen.
Mit einer Kombination aus drei schrecklichen Übungen, quält Maya-Ingo außerdem meinen Hintern so extrem, dass nun nicht nur er, sondern auch ich, mir sicher sein kann, dass der Weltuntergang morgen statt findet. Da die Übungen alle in der selben Runde das gleich Bein belasten bin ich knapp vor einem Krampf. Der Maya-Trainer hat ganz offensichtlich keine Angst vor den Konsequenzen, er fürchtet sich nicht vor meinem Zorn, er schaut mir seelenruhig zu, wie ich leide. Es ist ganz sicher, er weiß was. Ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, dass Ingo uns heute nur aus einem Grund so maßlos quält... er weiß, dass seine Maya-Kumpel morgen kommen um ihn zu holen. Wir sehen uns heute zum letzten Mal. 

Nach dem Work-out bin ich so richtig fix und fertig. Ich kann einfach nicht mehr. Morgen, falls es morgen überhaupt noch gibt, werde ich sicherlich kein Körperteil haben, dass einfach nur da ist, ohne weh zu tun. Ich bin sicher, dass ich jede Faser merken werde. 

Zu allem Überfluß haben wir heute bei Ingo angefragt, ob er uns auch weiterhin trainieren würde. Nicht viermal die Woche, sondern mit unserem "normalen" Triathlontraining inklusive. Er hat gesagt, dass er mal was vorbereitet. 
Aber weil er offensichtlich mehr über den Weltuntergang weiß als wir, fühle ich mich -zumindest heute Abend- auf der sicheren Seite. 

Dienstag, 18. Dezember 2012

Leicht gehetzt.

Heute freue ich mich wieder richtig auf das Training in Darmstadt, es ist Dienstag und damit Kenneth-Tag, außerdem hat die Teamchefin angekündigt, dass sie das Athletiktraining aus ihrem umfangreichen Trainingsplan heute ebenfalls nach Darmstadt verlegt und so sind wir heute zu dritt. Zu viert. Kenneth ist schließlich auch da. 

Vor uns ist der Kurs richtig voll. Heute sind die normalen Fitten wieder hier. Sie jonglieren Langhanteln, die soviel Gewicht aufgeladen haben, dass ich große Zweifel habe, ob ich die Hantel überhaupt irgendwohin bewegen könnte. Der Feuerwehrweltmeister ist auch hier und schwingt seine Kettlebell, als wäre sie eine kleine Murmel und überhaupt nicht schwer. Bei ihm sieht alles richtig leicht aus. Na gut, es muß ja auch einen Grund geben, warum er Weltmeister ist und ich hier jede Stunde so leide. Wenigstens tun alle so, als wären sie richtig angestrengt, als sie fertig sind. Das ist nett. 

Das Aufwärmen für uns besteht aus den von mir verhassten gesprungenen Kniebeugen, Liegestütz, Sit-ups und Klimmzügen. Wir machen vier Runden mit so vielen Wiederholungen, dass es mir danach fast schon wieder reichen würde. Obwohl ich die gesprungenen Kniebeugen und die Klimmzüge an der Stange heute richtig gut hinbekomme. Meine Ausführung ist heute ist zumindest spitzenmäßig. Die Teamchefin macht ja keine Mädchenliegestütz, sondern richtige.... wird aber selbstverständlich weiterhin steif und fest behaupten, dass sie total unfit ist und ihre Arme nichts können. Aber richtige Liegestütz machen! Na bravo. Ich hangel mich mit Mädchenliegestütz von Ast zu Ast und erfreue mich, dass die gesprungenen Kniebeugen klappen. Verrückte Welt.

Unser erster richtiger Workout heute ist mein Ende. Ich weiß es, als Kenneth seine Stoppuhr rauskramt, mit den Knöpfen kämpft und mit ernster Miene sagt, dass ich für die nächste Übung immer 60Sekunden Zeit hätte.
Innerhalb dieser Zeit soll ich 5 "Irgendwie Burpees" mit Hanteln machen, die ich nach jedem Hockhüpfer hoch über den Kopf an ausgestreckten Armen nach oben halten soll. So sehen sie die Halle mal aus einer ganz anderen Perspektive. Gleich im Anschluß ohne Pause und zugegebenermaßen dank der Stoppuhr und ihrem Festhalter, leicht gehetzt, mache ich 5 Sit-ups. Die dienen meinen Armen wenigstens schon leicht als Entspannung. Immerhin. Jetzt darf ich warten, bis die 60Sekunden rum sind. Dann geht's wieder los. Gleiches Programm. 8mal. Ich sterbe natürlich nicht. Ich kann noch. Ich werde allerdings extrem viel langsamer und meine Arme melden an mein Gehirn, dass sie ein Hühnchen zu rupfen hätten, derzeit aber nicht in der Lage seien selbiges zu tun. Keine Kraft. Wäre ich nicht gehetzt worden, hätte ich nur die Hälfte gemacht. Gut, also zumindest irgendwie gut.

Als Entspannung für die Arme darf ich ihm Anschluß 30Sekunden lang hin und her rennen um dann 30Sekunden Pause zu machen. Dass die 30Sekunden rennen länger sind, als die Pause ist klar und ich denke, ich muß es nicht extra erwähnen, oder? Ich bin sicher, dass es so ist. Die Teamchefin und ich rennen hin und her und der Zeugwart rudert. Am Ende der 8 Durchgänge sind wir vollkommen fertig. Ich bin nur so schnell gerannt weil ich mich auch hier wieder von der Stoppuhr und ihrem Halter gehetzt fühlte.

Jetzt folgen noch ein paar Halteübungen und ich halte mich wacker. Mein Oberschenkel wird mich morgen so richtig nerven. Außerdem habe ich schon wieder so eine schmerzhafte Stelle am Rücken. Ich werde alt, ganz offensichtlich. 

Als wir fertig sind, kann ich mich unter die Dusche schleppen und sogar noch das Duschgel aufschrauben. Unglaublich, welche Kraft das Duschgel gegen mich aufwendet. Es hat aber keine Chance. Mein Duschwille ist stärker. Die Teamchefin ist froh, dass sie Servolenkung hat, weil ihre Arme ja gar nichts können und das Lenkrad schon an sich schwer genug ist. Da ist er wieder der Scheffel unter den sie ihr Licht so regelmäßig stellt.

Morgen kann ich sicherlich keine Treppe steigen und den Aufzugknopf nicht drücken, weil ich dafür die Arme heben muß. Das heißt also, ich bin an den Erdboden gefesselt. Ob das gut ist?

Das Leben leben.

Ich werde wach und weiß sofort was für ein Tag ist. Ein ganz normaler Dienstag. Außer, dass ich heute Abend zum Sport gehe und die Teamchefin mitkommt.

Und außer, dass heute Dein zweiter Geburtstag ist, an dem mich alle sozialen Netzwerke entsprechend erinnern und an dem ich Dir nicht gratulieren kann. Ich dachte, als Du gestorben bist, Du bist bis heute längst aus meiner Erinnerung verschwunden. Ich dachte, ich vergesse Deinen Geburtstag, Deinen Todestag, Deine Erzählungen, Dein Lachen und Dein Wesen.
So ist es aber nicht.

Dein Lachen ist in meinen Ohren zwar leiser geworden. Das stimmt. Ich kann es kaum mehr hören mittlerweile. Nur, wenn ich mich konzentriere, dann höre ich es noch. Nicht laut, nicht sehr deutlich, aber ich erkenne Deine Stimme und Deine Art zu lachen.

Seit dem Du gestorben bist, habe ich einige Menschen verloren, um die es mir leid tut. Die Jahre fließen dahin und außer, dass immer mehr Kinder in meinem Bekanntenkreis zur Welt kommen, sterben halt auch immer Menschen.
Meine Oma ist in diesem Jahr gestorben. Im Gegensatz zu Dir, war sie weit über 90 Jahre alt und hat sich schon vor Jahren aufrichtig gewünscht, zu sterben. Ihr war alles zu viel, das Altenheim nicht ihr Zuhause und sowieso haben sich ihre Bekannten nicht an die "Reihenfolge" gehalten und sind oft vor ihr gestorben. Es war gut für meine Oma, dass sie die Welt irgendwann einfach losgelassen hat und sich verabschiedete. Sie hat das lange kommen sehen, aber den Absprung einfach nicht früher geschafft. Man möchte meinen, sie hatte noch zu tun, etwas zu erledigen oder mußte noch was fertig denken. Und erst in diesem Jahr, war es dann soweit, dass sie endlich ihren lang ersehnten Schlußstrich ziehen konnte.

Es scheint mir aber, dass dieser Schlußstrich für Dich einfach zu spontan kam. Du warst nicht vorbereitet und wir alle auch nicht. Um weiter auf der Reihenfolge rumzuhacken... Du warst nicht dran. Deine Zeit war trotzdem einfach abgelaufen.

Ich denke mir so manchmal, dass es gut ist, dass keiner weiß wann die eigene Zeit rum ist. Sonst würde man seine verbleibende Zeit nicht mit soviel verrückten Dingen füllen, sondern viel mehr machen, was Spaß macht, was einem wichtig ist und was einem gut tut.
Man verliert so leicht den Blick für das berühmte Wesentliche.
Es ist einfach nicht möglich die eigene Endlichkeit ständig im Auge zu haben, das würde einen ja wirklich total verrückt machen. Wenn's vorbei ist, ist es eben vorbei. Aber bis dahin sollte man sein Leben trotzdem möglichst so verbringen, dass man irgendwann nicht entäuscht von so einer Wolke runterschaut um festzustellen, dass man doch gerne noch mal nach Singapur gefahren wäre und das nur nicht gemacht hat, weil es eben in den letzten 40Jahren irgendwie nie gepaßt hat. Oder dass man einen blöden Job ewig ausgeübt hat, obwohl der nie Spaß machte, einfach deshalb, weil man es eben gemacht hat. Und sich jahrelang darüber ärgerte.

Du kannst nicht auf 40 Jahre Leben zurückblicken von Deiner Wolke.
Generell fällt mir auf, dass ich Dich was das Älter werden angeht, längst eingeholt habe. Ich versuche mein Leben so auszurichten, dass ich viel mitnehme, was zu genießen ist, Menschen, die mich ganz offensichtlich nicht mögen, nicht dazu zu zwingen es zu tun und mein Leben eben zu leben solange es geht. Damit der Blick von meiner Wolke irgendwann entsprechend zufrieden sein kann. Wenigstens ansatzweise zufrieden.

Das Leben leben ist wichtig. Nicht das Leben ertragen.

Montag, 17. Dezember 2012

Luxus oder Quälerei

Die Teamchefin meint es diese Woche ernst. 
Sie hat jetzt einen Trainingsplan, den ihr Trainer auf Grund eines persönlichen Fragebogens aufgestellt hat. Und weil sie ihr Licht immer unter den bekannten Scheffel stellt, ist der Trainingsplan ganz übersichtlich ausgefallen. Sie muß diese Woche täglich trainieren, wild Rad fahren, durch die Gegend schwimmen, mit dem Maskottchentier rumrennen und mit uns zum Athletiktraining fahren. 

Athletiktraining steht bei ihr nämlich auch auf dem winzigen, abgespeckten Trainingsplan. Ganz offensichtlich hat der Trainer da den Durchblick, weil er weiß, dass ein Trainingsplan nur mit Athletiktraining vollständig ist. Tja und weil wir die Teamchefin nach bestem Wissen unterstützen, kommt sie also morgen mit. Und damit ich morgen nicht dastehe und sagen muß, dass ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe, ziehe ich mich gleich nach der Arbeit um, lege ein paar Reflektionsbänder an und laufe los. 

Ich laufe heute mein Programm alleine und an der Straße entlang. Erst 200m laufen, dann 8 gesprungene Kniebeugen und das ganze vier mal. Dann geht's weiter mit 200m laufen und 6 Ausfallschritten und das insgesamt 5 mal. Und dann soll ich noch 30Minuten rumrennen. Nach 20Minuten holt mich der Zeugwart ab. Training mit Fahrservice ist natürlich Luxus pur. Toll. 
Von Luxus kann man bei den gesprungenen Kniebeugen leider überhaupt nicht sprechen. Die sind so anstrengend, dass ich beim letzten Mal kaum mehr runterkomme, geschweige denn hochspringen kann. Eine einzige Quälerei. Die Ausfallschritte im Anschluß sind dagegen wahre Erholung. Allerdings merke ich meine Oberschenkel so extrem, dass jeder Schritt im anschließenden Laufprogramm deutlich wahrnehmbar ist. Unbemerkt oder nebenbei laufen ist heute nicht möglich. 

Ich soll 30min Fahrtspiel machen. Schnell und langsam im Wechsel schaffe ich ganz gut. Meine schnellste Zwischeneinheit sind 5:33min/km. Aber meine Oberschenkel sagen bei jedem Schritt hallo. Und zwar deutlich. 

Als wir dann wieder zu Hause sind, mache ich noch die 80er Jahr Jane Fonda - Übung mit ihren vier Einzelübungen und 30 Wiederholungen pro verrückter Einzeltragik. Und dabei denke ich wieder an die Hinterntheorie und hoffe, dass der Krampf im seitlichen Oberschenkel irgendwann besser wird. 

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ich kann 10.

Heute muß ich alleine meine Hausaufgabe machen. Der Zeugwart kann noch nicht wieder rumrennen und so mache ich das also alleine. Es ist nämlich diese Woche vorbei mit dem Kuschelkurs und dem locker-daheim-Hausaufgaben machen. 

Kurzes warm-up mit Laufen und Ausfallschritten. Die ersten zwei "Runden" sind schrecklich und ich tue mich sehr schwer. Es ist windig, kalt und feucht hier draußen. Die Sonne schaut nur ab und an mal vorbei und überhaupt wäre ich lieber drin vor dem Fernseher oder auf der Couch oder Beides. Mir fallen viele Sachen ein, die ich grad lieber tät. Die Vereinsmädels fahren gerade Rad auf dem Ergometer... ich wäre heute mit ihnen draußen gefahren, aber der Handschlag hat gestern nicht statt gefunden. 

Aber weil es nichts nützt und ich ja nun schon mal hier bin, laufe ich auch weiter. Und schon geht's besser. Die Ausfallschritte werden einfacher und ich fühle mich plötzlich ganz gut. Nach dem Warm-up ist das eigentliche Programm dran und ich muß 200m Sprints machen und danach 10Kniebeugen. Das Workout ist fünf mal zu wiederholen. 
Puh. Fünf mal ist ordentlich. 
Hier ist ganz schön viel los am Main und ich habe einige Zuschauer. Das ist aber kein Problem. Sicherlich wissen die sofort bei der ersten Kniebeuge, dass ich ganz offensichtlich spinne und machen sich keine weiteren Gedanken darüber. Oder es interessiert sie nicht die Bohne und nur ich bin wieder diejenige, die sich sinnlos darüber Gedanken macht. 

Ich mache also meinen ersten Sprint, renne an einem älteren Ehepaar vorbei und weil ich unsere Windweste vom Tria-Team trage, hat der Herr gleich einen Grund seine Frau mit seinen Weisheiten zuzuquatschen. Die arme Frau bekommt also gleich von ihrem Gatten erklärt, dass ich meine Kniebeugen deshalb mache, weil ich beim Reinrennen ins Wasser meine Knie hoch anheben muß, um vorne loszuschwimmen. Aha. Der Herr verfolgt ganz offensichtlich den Ironman im Fernsehen?! Im vorbeigehen beurteilt er noch, dass ich die Kniebeugen genau richtig mache, nämlich den Hintern so rausstrecke, als würde ich mich aufs Klo setzen. Dann muß ich weiter sprinten und zwar außerhalb der Hörweite des Herren. Schade, ich hätte ihm gerne weiter gelauscht. 

Die nächsten Sprints sind im menschleeren Raum und auch die Kniebeugen finden nur unter der Beobachtung von ein paar Radlern statt, die aber natürlich nicht anhalten um mich mit ihren Weisheiten zu unterhalten. Und so laufe ich nach den Kniebeugen und Sprints locker wieder heim. 

Dort erwartete mich der Zeugwart samt Matte und Stoppuhr und schon gehts hier weiter. 

Ellbogenstütz, Seitenstütz und 10Liegestütz. Mir wird schlecht. 
Ich finde es ganz ätzend, hab im Arm kaum Kraft und kann mich kaum richtig halten. 

Ich schwanke, habe Durst und Hunger und weil ich mich so quäle, gibt mir der Zeugwart ganz zum Schluß noch einen alles entscheidenden Tipp: Ich soll bei den Liegestütz einfach mal meinen Hintern anspannen. 

Da isser wieder der Hintern. Oh man. Dieses ganze Athletiktraining dreht sich immer nur um meinen Hintern. Unglaublich. Ich spanne ihn also an und statt mich bei 5 Liegestütz vollkommen erschöpft abzulegen und mich danach weitere fünf zu quälen, mache ich mit angespanntem Hintern einfach 10 am Stück. Das ist doch was. 10 am Stück. Ich kann tatsächlich 10 am Stück! Hintereinander, ohne Pause. Irre. Und das nur, weil der Hintern angespannt ist. 

Nachdem ich noch zwei Durchgänge der Skispringer-Halteübung gemacht habe, soll ich stretchen. Ich greife zu unserer neuen Rolle und wälze mich ein bischen drauf rum. Auch mit unserer Rolle ist das Wälzen denkbar unangenehm. Gerade die Oberschenkel und meine Baustelle, der Rücken, tun wirklich  arg weh, wenn ich mich hier so drüber wälze. Angeblich soll es besser werden. Wann genau kann mir aber keiner sagen. Ich hoffe das Beste. 

Samstag, 15. Dezember 2012

Triathleten lieben Torte

Bisher haben wir noch keine Hausaufgaben von Ingo bekommen, also widme ich mich, ganz hausfraulich, der Küchenarbeit. Der Zeugwart ist heute früh fleissig im Büro und ich eben in der Küche. Da bin ich sowieso viel zu selten und so verbringe ich heute gleich ein paar Stunden am Stück vor Ort, saue mit Teig, Dekorschokolade und Puderzucker rum, knete Fondant und beweise eine ruhige Hand. 
Heute Abend ist nämlich Triathlon Team Fechenheim Vereinsweihnachtsfeier. Und von uns kommt eine Nachtischtorte für das recht umfangreiche Buffett. 



Donnerstag, 13. Dezember 2012

Die Hinterntheorie

Nachdem ich heute darüber aufgeklärt wurde, dass eine der stärksten Frauen die mir bisher so untergekommen ist, Gott lob, ein für mich unerreichbares Geburtsjahr hat, habe ich beschlossen, dass wir in unterschiedlichen Ligen tätig sind und mich deshalb auf eine neue Strategie eingestimmt. 

Heute mache ich sie fertig. Alle. 
Soviel ist sicher. 

Wir sind heute vier Männer und ich und die Tafel ist nicht gewischt. Das verheißt nichts Gutes. Die Tafel, nicht die Männer. Auch als uns Ingo das heutige Programm erklärt und als Täuschung zum Schwamm greift, weiß ich, dass es genau das bedeutet. Nichts Gutes. Statt wegzuwischen und ein leichtes Programm anzuschreiben, wischt er nur wenig weg und schreibt größere Zahlen hin. Das bedeutet mehr Wiederholungen. Das ist anstrengend.

Zum Warm-up gibt es die Sandsackaufsteher, Kniebeugen und Sit-ups. Der Fußball-Marc und ich sind heute gut drauf und so absolvieren wir zwei das Warm-up fast synchron. Der Zeugwart, dessen Bänder noch gegen dieses Warm-up Programm sind, macht ganz geordnet ein anderes Warm-up. Und während ich so meine Kniebeugen hinhechel, macht der Zeugwart Liegestütz. Am Stück. Ich bin schockiert und muß nochmal neu zählen. 

Das eigentliche Sportprogramm beginnt ja erst. Wir müssen Step-ups machen und zwar mit und ohne Sandsack. Dann stemmen wir den Sandsack knieend von rechs nach links über unsere Köpfe. Dabei wabbelt der hin und her und macht irgendwie nicht so gut mit. Ingo weiß das, wahrscheinlich hat er vorher mit dem Sandsack was vereinbart? Mein Sandsack trägt eine 25 drauf und ich habe schwer was zu wuchten. Dass der aber auch so unhandlich ist.
Egal, ich liege vorn. Und ich denke an die Treppe in Köln, der ich im September zeigen möchte, wo der Hammer hängt.

Wir machen insgesamt 5 Wiederholungen und haben alle ganz schön zu beissen. Aber ich freu mich sehr darüber. Unglaublich eigentlich, aber ich bin klatsch naß geschwitzt und vollkommen fertig.
Die 5.Wiederholung kostet mich massiv Überwindung und ich bin wirklich drauf und dran Ingo den Sandsack vor die Füße zu knallen. Aber er hat Glück. Der Sandsack bleibt auf meinen Schultern, ich mache den Durchgang fertig und begebe mich zum nächsten Zirkel. Ich liege noch immer vorn.

Hier muß ich den Ellbogenstütz und jede Menge anderer Übungen halten und dann noch diese 80er Jahre Jane - Übung machen, bei der mein Hintern angeblich knackig werden soll. Auf den Zeitpunkt warte ich ja noch. Ob der jemals knackig wird? Ich glaube gerade diese Hinterntheorie ist eine massive Verarsche. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. An meinem ist zumindest in den letzten Wochen keine Veränderung festzustellen, außer, dass ich manchmal so bösen Muskelkater habe, dass ich kaum sitzen kann. Aber das interessiert hier ja nur bedingt.

Nachdem auch der Hintern das knackig-mach-Workout überlebt hat, bin ich fertig. Und weiterhin vorne.

Das heißt, ich habe alle Männer in die Tasche gesteckt. Gut, keiner von denen wußte, dass wir heute gegeneinander antreten und dieser Workout ein Wettbewerb ist, aber ist ja egal. Ich wußte es, darauf kommt es erst mal an. Und ich habe sie in die Tasche gesteckt. Die Männer. Und den Sandsack.
Die Kölner Treppe macht mir keine Angst mehr!

Tja... aber ob der Hintern jemals knackig wird steht wohl in den Sternen. Oder man liest es aus den Schneeflocken heraus, die haben Darmstadt nämlich fein säuberlich bedeckt, als wir nach Hause fahren. Ich sitze stolz wie Oscar im Auto, fahre durch den Schnee und freue mich diebisch, dass ich vorne lag und fühle mich unsagbar stark nach diesem Sandsackworkout.

 

Dienstag, 11. Dezember 2012

Po? Hab ich genug.

Ich merke sofort, dass die Fitten keine Entlastungswoche haben, als wir im Core-Sportclub ankommen. 

Die jonglieren mit Kettlebells, machen zügige Squats und andere Aufsteher und zu allem Überfluß springen sie mit beiden Füßen gleichzeitig auf einen Kasten, den ich extrem hoch finde. Ich weiß sofort, dass ich 1. niemals überhaupt da hoch springen könnte und mir 2. schon beim vorsichtigen Versuch selbiges zu tun, alle Zähne ausschlagen würde. Ich bin sehr froh, dass wir ja unsere Entlastungswoche haben und Ingo versprochen hat, Kenneth darüber zu informieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Bei den Fitten macht einer von Momo's grauen Herren mit. Er ist schrecklich durchtrainiert, super fit und scheint zumindest nur aus Muskeln zu bestehen. Wäre er jetzt auch noch supercool, könnte er Kenneth fast Konkurrenz machen. Da er aber hoch konzentriert, wie es graue Herren nun mal sind, seine Übungen absolviert, kann ich nicht feststellen wie supercool er tatsächlich ist. Wahrscheinlich hat er Kasjopaja in der Umkleide versteckt und springt hier nur so flott auf den Kästen rum, weil seine Zeitzigarre bald alle ist. 

Als die Fitten fix und vor allem fertig sind, geht es mit uns weiter. Obwohl ich wieder mal versuche eins mit der Wartebank zu werden gelingt mir das auch heute nicht. Kenneth entdeckt mich sofort und schon geht es los. Unser Fußballer ist wieder gesund und bekommt Gesellschaft von zwei weiteren Fußballern. Die bekommen heute ein extra Training ganz im Namen des Balles. Das Runde muß ins Eckige und so weiter... und das Ganze eben ohne Ball. 

Ich habe ja Entlastungswoche. Sagt Ingo. 

Und Kenneth gibt meinem Hirn was zu tun, indem er einfach nichts von meinen Übungen auf die Tafel schreibt, sondern mir lediglich sagt, damit ich mir alles merken muß. Mein Hirn ist also nicht entlastet heute. Was soll's? 
Ich merke mir alles und wir legen mit dem Warm-up los. Wir machen 5 Liegestütz, 10 Sit-ups und dann eine 3er Stretch Kombi. Die 5 Liegestütz gehen mir ja ganz leicht von den Oberarmen. Irre. Ich muß immer wieder dran denken, dass das zu Beginn des Trainingsprogramms kaum möglich war... und das in einer Entlastungswoche jetzt. Verrückt. 10 Sit-ups hätte ich auch nie hinbekommen, am Stück. Und da wir das Warm-up ja in vier gleichen Runden machen, absolviere ich herrlicherweise gleich 20 Liegestütz und 40 Sit-ups. Als Aufwärmprogramm! 
Kenneth hat heute früh einen Clown gefrühstückt, denn er kommt danach an und fragt mich mit ernster Miene, ob ich warm bin. Ha ha. Wieso muß er das nach diesem Programm fragen? Die Welt ist wirr, so kurz vor ihrem Untergang. Kenneth sieht mich auf jeden Fall an, als meinte er seine Frage ernst. Und ich gebe sofort Antwort, alles ist warm. Kein Thema. 

Wir machen ein Po-lastiges Programm. Das paßt mir gut. Po habe ich immerhin genug, immer dabei, quasi immer "am Mann" und "lastig" ist der auch. Vielleicht kann ich morgen nicht mehr sitzen, darauf kann Kenneth aber heute keine Rücksicht nehmen. Ist klar. Wir machen immer 6 Wiederholungen der Übung. "Bis der Hintern brennt" wäre auch ein guter Richtwert für diese Übung, zumindest bei mir. Das ist doch ein riesen Muskel... warum ist der bloß so schnell müde? 

Als das Programm rum ist und ich es kaum glauben kann, dass wir wirklich schon durch sind und mein T-Shirt nicht komplett durchnäßt ist, weil es tatsächlich gar nicht so anstrengend war, überlege ich mir noch meine Weihnachtswünsche. 
Immerhin ist der Kurs an Heilig Abend vorbei. Wir haben also noch vier Trainingstage in Darmstadt und noch vier Hausaufgaben. Dann sind wir durch. 

Total schade eigentlich. Vier mal die Woche dieses Training ist zwar echt viel und ich bin auch froh, wenn ich mal wieder "in Ruhe" laufen gehen kann oder einfach nur auf die Rolle eintrete, aber ich werde es auch vermissen: 
Die Fitten, die nicht auf jemanden wie mich herabsehen sondern mich jede Woche erneut motivieren und das ganz ehrlich. 
Die verrückten Tiere, die sich mit den Step-ups bis Weihnachten verausgaben und für dieses -mehr oder weniger- angenehme Nebengeräusch sorgen. 
Die Zeitungsgruppe, die so bunt gemischt und trotzdem so wunderbar fit ist, dass ich echt Respekt vor dem Job habe. 
Der Fußball-Mark, der Klimmzüge locker aus der Hüfte macht, wenn ich, wie ein nasser Sack, daneben hänge und das schon anstrengend genug ist. 
Ingo, der gerne der nette Cop ist, sich aber oft genug als böser Cop verhält und ein herrlicher Motivator ist, weil er sich immer sicher ist, dass ich kann was er sagt. 
Kenneth, dessen Strahlen, weil ich fünf Liegestütz am Stück schaffe, so unbeschreiblich ist, obwohl er wahrscheinlich 100 am Stück kann und für 5 noch nicht mal aufstehen würde. 

Ich bin ganz sicher, dass ich mich noch sehr lange an dieses Athletiktraining zurück erinnern werde, es war einfach eine herrliche Abwechslung. 

Und weil dann auch gleich Weihnachten ist, weiß ich schon genau, was ich mir für die vorerst letzten Trainingstage wünsche. 

Claudi's Wunschliste:
  1. Liegestütz mit Gewichten und immer einen Arm samt Gewicht hochziehen
  2. Dinosaurier Balance-Übung
  3. Rückenlage, Bein auf Bank, Hintern hoch
  4. Lange Stange samt Gewichtsscheibe an den ausgestreckten Armen nach rechts und links neben den Körper führen (Stange hat den Sandsack als Gegenspieler)
  5. Gewichte über Kreuz über den Kopf und hinter den Kopf
  6. Aufstehen mit dem Sandsack
  7. Squats mit Kettlebell vor der Brust
  8. und natürlich step-ups


Vielleicht habe ich Glück und der Weihnachtsmann, Ingo und/ oder Kenneth liest die Liste und richtet das Training noch mal danach aus? Glaube ich überhaupt an den Weihnachtsmann? Nicht so wirklich. Deshalb habe ich Kenneth heute nach dem Umziehen noch schnell zumindest ein paar meiner Lieblingsübungen genannt. Falls hier keiner mitliest. 

Zu Hause angekommen bestellt der Zeugwart erst mal eine Tatortrolle. Das soll wohl heißen, dass wir bestimmte Sachen auch nach Weihnachten noch machen? Ich befürchte es fast. 

Montag, 10. Dezember 2012

Die Tatortrolle

Der Schnee ist fast komplett weggetaut. Schade, ich hätte heute noch mal gefegt. Ich hatte sogar Angebote weitere Gehwege frei zu fegen... aber gut, dann eben nicht. 
Zum Sport machen habe ich aber auch nicht wirklich Lust. Meine Unterarme tun oben drauf weh... ich weiß aber nicht warum. Und außerdem habe ich Schneeunlust. Zumindest so was in der Art. 

Ich will auf jeden Fall aufrichtig die Sporthausaufgabe von heute einfach nicht machen. Ich will sie ausfallen lassen und einfach direkt ohne Umweg auf die Couch. 

Aber der Zeugwart läßt das nicht gelten. Gut, dass wir den Sportkurs gemeinsam machen. Ehrlich. 

Ich mache also mit. Na super. 
Heute sind es insgesamt vier Runden. 

Begonnen wird mit dieser unleidlichen harten Rolle. Dabei tut mir genau wieder alles weh, was mit der Rolle in Berührung kommt. Ich seh da wirklich überhaupt gar keinen Sinn drin und es ist außerdem auch noch nicht mal angenehm. Na ja. Erst sind die Waden und Oberschenkel dran. 
Dann schwinge ich den Besenstiel und kümmere mich um meine Schulter. Im Anschluß gibt's Gelenkzirkel und Ausfallschritte. Und weil das mit der Rolle ja total super ist, machen wir das dann gleich noch mal für den Hintern und den Rücken. Das ist noch unangenehmer als die Beine und ich jammer einfach nur leise rum. Mein ganzer Körper ist bei dieser Übung verspannt. Ich bin so angespannt, dass es mich wirklich wundert, dass ich überhaupt noch atme. Ungefähr so, ging es mir gestern beim Tatort auch. Total verspannt. 

Ich laufe dann noch in den Liegestütz, schwinge weiter den Besenstiel und halte mich für 15Sekunden auf den Unterarmen. 

Und ich bin fix und alle danach.  Und mache aber alle vier vorgeschriebenen Wiederholungen. Diese Tatortrolle macht mich jedes Mal richtig fertig, weil es einfach richtig weh tut. Gerade am unteren Rücken ist die Tatortrolle fast unerträglich. Meinen Schmerzpunkt am oberen Rücken behandle ich heute nur einmal und weiß dann auch gleich, dass selbst das keine so besonders gute Idee war. 

Was bin ich froh, als ich endlich auf der Couch sitze. 

Sonntag, 9. Dezember 2012

Warm durch Schnee

In ganz Deutschland ist der Winter eingezogen. Als wir heute früh aufwachen schneit es richtig stark, es ist windig und eisekalt. 
Wir müssen keinen Schnee schippen. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich es so gerne mache? Ich weiß es nicht. Heute habe ich auf jeden Fall zweimal rund ums Haus Schnee gefegt und dabei festgestellt, dass selbiges extrem anstrengend ist. 
Es hat gute 5cm geschneit, als ich das erste mal mit dem Fegen durch war. Dann bin ich durchs Haus gewirbelt und habe das Treppenhaus, was durch Schnee und Salz ordentlich in Mittleidenschaft gezogen wurde, gereinigt. Und als ich dann auch noch durch die Küche durch war, bin ich wieder raus zum Schnee fegen. Wieder 5cm weggefegt. Verrückte Welt.  

Und weil wir ja gerade Entlastungswoche haben, müßte ich jetzt eigentlich keinen Sport mehr machen. Schnee fegen ist schließlich anstrengend genug. Und Hausarbeit auch. 

Der Zeugwart denkt aber, dass der Cheftrainer das nicht gelten läßt. Also holt er aus dem Keller einen Besenstiel hoch und wir legen im Wohnzimmer los. Das Training besteht aus Gelenkübungen, einem tanzenden Besenstiel und Rumtollen. Wir haben nämlich diese schmerzbringenden Rollen ausgeliehen bekommen. Sehr unangenehm. 
Nach drei Durchgängen sind wir durchgeschwitzt und das Programm ist beendet. 

Und ich könnt grad wieder raus gehen und wieder Schnee fegen... mein freier Weg ist mittlerweile nämlich wieder total zugeschneit und kaum mehr zu sehen. Aber ich muß ja nicht. Also verbringe ich den restlichen Sonntag auf der Couch. Das ist auch sehr schön. 

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ingo sieht's

Sicherlich turnen wir heute mit Nikolausmützen, machen Rentierweitwurf und packen Geschenke ein. So zumindest die Vermutung der Teamchefin. Immerhin ist der Nikolaustag und der Trainer sagt, eine nicht so anstrengende Woche würde anstehen... vielleicht läßt er deshalb gütlicherweise den Rentierweitwurf weg? Wir werden sehen. 

Die Gruppe des Darmstädter Echos ist, wie jede Woche, vor uns dran und bei denen sieht es absolut nicht nach Entlastungswoche aus. Die turnen was das Zeug hält, hüpfen durch Ringe, stemmen Kettlebells und sind wahnsinnig engagiert. Ich bin beeindruckt, wieviel Kraft in manchen Körpern steckt, denen man das so von außen gar nicht wirklich ansieht. Himmel was hab ich Vorurteile, offensichtlich. Ist ja schrecklich. Die Echo's sind auf jeden Fall auf dem besten Weg sehr bald zu den Fitten zu gehören

Als wir dran sind, erklärt uns Ingo tatsächlich, dass es heute nicht auf Belastung sondern auf die Qualität der Ausführung ankommt. Ich ahne, was das heißen soll. Er wird ganz genau hinschauen, ob alles laut Ansage angespannt ist, jede Übung perfekt ausgeführt wird und alle Muskeln genau die Arbeit machen, die er angibt.  Einerseits total gut... aber das wird trotzdem eine anstrengende Sache. Mir macht er nichts vor, dafür bin ich schon "zu lange" hier. Ich hab ihn durchschaut. Nützen tut mir das heute aber natürlich nichts.

Wir beginnen mit dem Warm-up.
Der liest sich wirklich nicht sehr anstrengend denn es hat jede Menge Gelenkbewegungen drin, die wir ordentlich und bewußt ausführen müssen. Wir brauchen ungefähr 20Minuten für das Warm-up. Und, obwohl die paar Ausfallschritte, der Besenstiel und die Matte mir mittlerweile wohlbekannt sind, ist das Warm-up trotzdem anstrengend. Schludern ist ja nicht... Ingo schaut. Und zwar immer genau dann, wenn mein Hintern nicht perfekt angespannt ist, oder die Arme nicht neben den Ohren, sondern davor rumeiern. Ist irgendwie klar. Er weiß genau, wann ich schwächel und Gefahr laufe zu schummeln. Fies. Seine Augen sind überall. 

Das Schlimmste heute ist diese graue Rolle. Sie ist aus hartem Schaumstoff und total unnachgiebig. Sie massiert und das äußerst unangenehm. Wir rollen uns da schon seit Wochen drauf rum, und gerade das Rollen über die Waden oder den Rücken ist mir dermaßen unangenehm, dass ich es kaum aushalten kann. In der Trainingswoche, die heute beginnt, spielt die unsäglich Rolle leider ihrerseits eine Große. Gerade mein Rücken leidet ungemein, ich kann mir diese Schmerzen einfach nicht selbst zufügen. Es ist genau wieder der eine Punkt, der mir weh tut. Unfassbar. Da isser also wieder. 

Nachdem wir warm sind und das Rollendesaster vorübergehend pausiert, geht es mit dem Workout weiter. Von Rentierweitwurf keine Spur. Statt dessen mache ich den Skispringer, aber äußerst konzentriert. Paßt ja zum Wetter, immerhin schneit es gerade recht regelmäßig. Dann mache ich die Unterarmhalteübung 15Sekunden lang und stelle fest, dass 15 Sekunden extrem kurz sind. Ich kann ja viel länger. 15 Sekunden merke ich gar nicht. Vor vier Wochen war das noch anders. Interessant.

Die nächste Übung habe ich mit der "ich wiege nichts-Stange" am Dienstag bei Kenneth gemacht, damit ich sie lerne. Und heute sagt Ingo, dass ich mir doch gleich mal zwei 7kg Hanteln schnappen soll um die Übung zu machen. Also entweder hat Kenneth behauptet, dass ich die Übung perfekt ausgeführt habe und ich darf sie deshalb schon mit Gewicht machen, oder Ingo hat ein grenzenloses Gottvertrauen in Kenneth's Erklär- und Schulungskünste. Ist mir auch egal 14kg sind super schwer und ich müh mich hier voll ab. Und Ingo sieht alles, keine Unsauberkeit entgeht ihm. Wie schafft er das bloß?

Der Zeugwart und ich machen außerdem noch Partnerkniebeugen und lachen uns halb tot, weil wir ganz locker 8Stück seil-synchron hinbekommen und beide genau wissen, dass das vor ein paar Wochen gänzlich unvorstellbar gewesen wäre.

So fertig bin ich heute gar nicht. Aber meine Muskeln wissen, dass sie was gemacht haben. Und mein Rückenpunkt motzt... und zwar deutlich wahrnehmbar. Am Dienstag bei Kenneth habe ich immer noch Entlastungswoche. Die Teamchefin, die am Dienstag mitkommen möchte um sich die Blogposts mal aus nächster Nähe, live und in Farbe zu gönnen, hat allerdings keine Entlastungswoche. Da kann sie Kenneth mal zeigen, warum sie eben die Teamchefin ist.
Aufrecht wie selten fahre ich nach Hause und habe wegen der Rolle und den anstehen Hausaufgaben leichte Beklemmungen. 

Adventskalender

Wie es sich im Advent gehört, öffnen wir täglich ein Adventskalendertürchen. 

Der Zeugwart hat einen Müsli Adventskalender bekommen und probiert jeden Tag eine neue Sorte von My Muesli die sich hinter einem der Türen versteckt. Der Quader ist ordentlich groß, immerhin müssen auch 24 to go Becher reinpassen. 

Ich dagegen vergnüge mich mit den Türchen im Internet. Täglich absolviere ich gleich ganz früh einige Klicks um die verschiedensten Adventskalendertürchen zu öffnen. Dabei gibt es Türchen, die sich nur mit der Beantwortung von Rätselfragen öffnen lassen, und Türchen, die praktisch schon offen sind, wenn man draufklickt. Das ist ja einfach. 
Bei jedem Türchen gehört natürlich immer etwas Glück dazu. Ich bin schließlich nicht die Einzige, die mitmacht und das entsprechende Geschenk gewinnen will. Mittlerweile mache ich aber nur noch mit, wenn ich den Gewinn auch tatsächlich haben möchte. Ich habe ja -zumindest etwas- dazugelernt. 

In diesem Jahr habe ich auch den Adventskalender von Achim Achilles entdeckt. Da gibt es -für mich- wirklich tolle und sehr brauchbare Gewinne. Jacken, Laufoutfits, Laufbücher, usw. so habe ich auch beim Abreißfotokalender mitgemacht am 4.12.. Was eine klasse Idee jeden Tag ein Laufbild abzureissen, auf so etwas käme ich ja nie selbst. 

Tja und was soll ich sagen... ich hab den Kalender gewonnen! Danke an die Glücksfee, die mich ausgelost hat! Echt super. Wenn ich ihn bekomme, folgt natürlich ein Foto! Ich freu mich aber vorab schon mal ordentlich... 

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Die Plätzchentüte

In unserer Küche gibt es eine Tüte mit Weihnachtsplätzchen. Selbstgebacken, ist ja eigentlich klar.

Sie steht da jedes Jahr und zwar seit dem ersten Adventssonntag. Das ist nämlich seit Jahren der Übergabetag der fleißig Bäcker, die seit Mitte November ihre Freizeit damit verbringen viele verschiedene Sorten leckere Weihnachtsplätzchen zu backen. Die Tüte hat traditionell eine extrem kurze Halbwertszeit, weil einfach für jeden unserer Geschmäcker etwas drin ist und wir gerne naschen. Wir können diese Plätzchen einfach nicht stehen lassen.

Bisher war das so.

Jetzt steht die Tüte da und wird nicht geöffnet. Und das schon seit drei Tagen. Sie ist weiterhin fest verschlossen, ihr Aroma hält sie zusammen, genauso wie ihren kompletten Inhalt.

Und das liegt nicht daran, dass ich mich schwer zurückhalte oder gar selbst kasteie. Es liegt auch nicht daran, dass ich -dank des gestrigen Trainings- den Knoten des Verschlusses nicht lösen könnte, weil meine Arme schwach sind. Ich habe einfach nach dem Training keinen Appetit mehr auf Weihnachtsplätzchen. Irgendwas stimmt da nicht. Das ist ja noch nie passiert.

Und so wird die Plätzchentüte diese Adventszeit anscheinend wesentlich länger halten als in den vergangenen Jahren. 

Dienstag, 4. Dezember 2012

Ich bin Rudolf.

In typisch deutschem Weihnachtswetter, 5°C und Regen, fahren wir heute nach Darmstadt. Ich habe in dieser Woche keine Hausaufgaben geturnt, weil der Samstag mich mit den vielen Krämpfen so richtig gebeutelt hat. Der Zeugwart dagegen war gestern Abend fleißig und hat unser Wohnzimmer in eine Sportbox verwandelt. Wenigstens hat der Trainer via Nachricht angekündigt, er hätte mein Leiden gesehen, es täte ihm leid und diese Woche würde es langsamer von statten gehen.

Heute geht es im Sportclub in Darmstadt also weiter mit dem Athletik-Programm. Die Gruppe vor uns ist heute erstaunlich groß und weil sie sich richtig abmühen, verschwinde ich besser erst mal in die Umkleide. Als ich fertig bin und den Fitten zuschaue denke ich -wie so oft- dass 90% der Übungen für mich einfach unvorstellbar sind. Da wird sich zum Beispiel hingekniet und Hanteln werden über dem Kopf balanciert. Meine Kennethmuskeln wissen sofort was Sache ist, obwohl sie ja nur auf der Wartebank sitzen. Proaktiv nennt man das wohl? 
In der Arbeitswelt wird das ja oft gerne gesehen.
Zu allem Überfluß kommt eine der Fitten zum nachtanken an die Bank und sagt, dass es heute locker zugehen würde. Ich weiß nicht was in ihrer Flasche drin ist, aber es scheint der Zaubertrank der Gallier zu sein. Oder zumindest etwas sehr ähnliches. Nach locker sieht das Programm beim besten Willen nicht aus.

Ich versuche eins mit der Bank zu werden, denn es sieht stark danach aus, dass wir heute mit Kenneth alleine sind. Das riecht schon ziemlich anstrengend und mir ist sofort etwas unwohl. Also setze ich alles daran unsichtbar zu werden. Klappen tut es nicht.
Und als er uns schließlich ruft und wieder mal nicht zum Schwamm greift, fühlen sich nicht nur meine Kennethmuskeln bestätigt. Wir machen uns warm und ich darf mich an einer Eisenstange versuchen. Die wiegt praktisch nichts, sagt Kennth, aber das ist egal. Ich lerne die Bewegungsabläufe, rücke mein Becken ruckartig nach vorne um die Stange laut Kenneth's Aussage "fast schwerelos" zu machen und übe. Auch eine ganz leichte Stange kann auf Dauer übrigens recht schwer werden, und von schwerelos merke ich auch bisher wenig. Leider. Ich bin da auch wirklich ein Bewegungslegastheniker. Furchtbar. Hoffentlich sieht keiner zu. Kenneth sagt, wenn ich die Bewegungsabläufe kann, werde ich die Übungen mit Gewicht auf der Stange durchführen. Ich hoffe inständig, dass ich dämlich bin und die Übungen nicht hinbekomme, bis der Athletikkurs vorbei ist. Das Ganze auch noch mit Gewicht wird mich umbringen. Ganz sicher. 

Als wir fertig sind stemmen wir Kettlebells. Auf dem Rücken liegend jeweils eine 8kg Kettlebell in die Hand und dann senkrecht nach oben damit. Himmel, wie anstrengend. Sind doch nur 8kg pro Arm. Schummeln kann man hier auch nicht, aber das ist im Kurs ja eh verpönt. Ich würde ja nur mich selbst beschummeln... also stemme ich fleißig. 8g sind unglaublich schwer. 
Nach 4 Wiederholungen für jeden Arm geht es wintergerecht an einen Schlitten. Den beschwert Kenneth vorher mit 30kg, die er federngleich durch die Halle trägt,  und dann ziehe ich ihn im sitzen über die komplette Hallenlänge bis zu mir. An einem dicken Tau. Und wieder muß ich mich fragen: wer kommt auf solche Ideen, und warum liegen eigentlich keine Geschenke auf dem Schlitten?
Der Schlitten wiegt so sicherlich schon ordentlich was, aber mit 30kg extra ist es wirklich hart. Jetzt noch eine rote Nase und ich bin Rudolf.
Der anschließende Taubenstretch ist nur eine halbe Erholung. Außerdem ist der was für die Beine... und bei mir sind die Arme angestrengt. Aber gut.

Ich diskutiere nicht mit dem Trainer. Der ist so schon kreativ genug.

Nachdem ich wirklich schon auf dem Zahnfleisch gehe, erklärt mir Kenneth, dass jetzt Kniebeugen mit Gewichten dran sind. Ich nehme eine Kettlebell vor die Brust und lege los. Die Übung kenne ich. Aber die Rechnung habe ich ohne ihn gemacht...ich soll beide 8kg Kettlebells nehmen und zwar gleichzeitig und damit Kniebeugen machen. Ich glaube es kaum. Schon das Halten der 16kg vor meiner Brust ist super schwer, immerhin soll ich die Ellbogen nach außen drehen und hoch halten. Nachdem ich vier Kniebeugen habe und mächtig aus der Puste bin, fragt mich Kenneth "wieviele hast Du schon?" und ich hauche ihm vollkommen fertig nur ein "vier" entgegen. Seine Antwort darauf ist lediglich, "dann machst Du einfach noch eine" klar, denn es stehen fünf an der Tafel. Also mache ich halt wirklich einfach noch eine. Es bleibt mir ja schließlich nichts anderes übrig. Er hätte ja auch die Chance gehabt mich mit vier gehen zu lassen. Hätte.
Anschließend wird gerudert, was absolut ok und locker ist, denn obwohl ich alles gebe, ist diese Bewegung total leicht für mich.
Jetzt geht es an waagerechte Klimmzüge. Klimmzüge egal in welcher Form sind ja mein Feinde und so würge ich mir auch in dieser Variante wieder was zurecht, es ist nicht feierlich. Überhaupt nicht.

Aber bis zu den Feiertagen ist ja auch noch Zeit. Gott sei Dank.
Immerhin ist der Schlitten auch noch nicht mit Geschenken gefüllt.

Unter der Dusche sehe ich schockiert auf den Schraubverschluss des Shampoos und überlege mir ernsthaft, ob meine Arme es überhaupt schaffen das Shampoo zu öffnen. Da mir aber keiner zu Hilfe kommt, gebe ich einfach mein Bestes. So wie beim Schlitten ziehen. Oder wie beim Kniebeugen machen mit 16kg Extragewicht. Mit gewaschenen Haaren fahren wir heim. Ich träume von den Weihnachtsrentieren. 

Montag, 3. Dezember 2012

Claudi ohne Joey in Köln

Im aktuellen Running Magazin findet sich auf Seite 128 ein kurzer Bericht und ein paar Fotos von meinem Halbmarathon in Köln...

Samstag, 1. Dezember 2012

Winterlaufen in Rodgau

Seit gestern früh schmerzt mein Oberschenkel am Knie so dermaßen, dass ich froh bin mit dem Aufzug ins Büro zu fahren und keine Treppe benutzen zu müssen. Meine Waden beginnen dann gestern nachmittag zu zwicken und seit gestern Abend gibt mein Rücken ebenfalls regelmäßig laut. 
Ich kann es keinem Körperteil verübeln, immerhin haben wir am Donnerstag ein sehr anstrengendes Training gemacht und mit insgesamt 480 Step ups habe ich gerade den Beinen sicherlich was Ungewöhnliches zugemutet.

Kein Wunder also, dass ich heute kaum aus dem Bett komme. Alles tut mir weh.

Aber die Teamchefin hat mich heute als Mitläuferin bestellt und so fahren wir zur Winterlaufserie nach Rodgau. Bei 1°C Außentemperatur macht zumindest das dem Namen Winterlaufserie alle Ehre. Als wir ankommen rieche ich auch schon die Waffeln und irgendwie sieht es auch nach Schnee aus am Himmel.

Es ist die Hölle los, weil gerade die Kinderläufe sind. Überall wuselt was rum und einige überehrgeizige Eltern feuern ihre Kinder auf sehr eigentümlich Art und Weise an. Manchmal weiß ich nicht, was dieses fertig machen der Kleinen auf der Laufstrecke oder nach dem Zieleinlauf bringen soll. Erinnern sich Kinder da beim nächsten Lauf noch dran? Die sollen doch eher ihre Zeit mit spielen verbringen, als mit regelmäßigen Trainingseinheiten? Da nützt es doch wirklich nichts, den Kleinen vorzuwerfen, dass sie hätte trainieren sollen. Klingt irgendwie eher so, als hätte die Mutter verpaßt ihren Kleinen rechtzeitig zu schicken und statt sich selbst vorzunehmen, dass sie ihn öfter animiert, schiebt sie die ganze Verantwortung auf das Kind. Er wirkt deprimiert, wie er seine Urkunde da so zum Auto trägt, dabei sollte er sich freuen dürfen. 
Verkehrte Welt. 

Die Teamchefin kommt pünktlich zum Start angewetzt, so spart sie sich das Einlaufen. Das habe ich heute bereits mit Lisabet hinter mich gebracht. Der Flitzer läuft auch mit und macht sich ebenfalls warm. Als der Startschuß plötzlich und unerwartet fällt, bin ich überrascht dass wir schon 15h haben. Und hab schon keine Lust mehr. Es ist eisekalt und ich könnte so schön auf der Couch liegen. Die Teamchefin ist froh und munter und wir laufen eben los.

Bis km3.

Irgendwas ist ja immer, wenn ich in Rodgau laufe, und so beginnen heute eben hier die Wadenkrämpfe. Gut, mir tut ja eh schon seit gestern alles weh, aber so ein Wadenkrampf ist einfach nicht fein. Sind ja nur noch 7km... wie ätzend.
Ein Krampf nach dem anderen, die Waden wechseln sich ab und weil die Schmerzen so richtig blöd sind atme ich wirr und bin ganz schnell aus der Puste. Hätte ja wirklich so einfach sein können. Aber gut. Ist es nicht.

Nachdem ich nach dem Zieleinlauf noch auf die Rechte und Pflichten von Läufern bei Laufveranstaltungen hingewiesen wurde, beschließe ich -wie so oft- dass dieser Lauf einfach nicht der Meinige ist. Irgendwas geht hier immer schief. Ich bin noch bei keinem dieser Winterläufe einfach so gestartet, durchgelaufen und ins Ziel gekommen.
Vielleicht sollte mir das einfach was sagen? Ein Zeichen von oben? Vielleicht sind Winterläufe einfach nix für mich? Ist ja auch egal. Heute zumindest kann ich kaum mehr eine Treppe steigen.

Und nach dem Duschen habe ich auch noch einen Krampf im Oberschenkel... der hatte sich ja heute den ganzen Tag noch nicht gemeldet. Na bravo.