I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 31. Januar 2013

Macht ja nichts

Oh je, was ein Wetter. Wir haben spontan fast 20°C mehr als letzte Woche, es stürmt und regnet. Manchmal nur einmal am Tag... und zwar den ganzen Tag. Manchmal auch öfter. Mein Kopf findet das Wetter bescheiden. Außerdem hatte ich einen blöden Arbeitstag heute und bin geschafft. 

Mit dem Mitleid des Coachs kann ich nicht rechnen. Das Wort Coach steht ja schon für Härte und Unnachgiebigkeit. Dafür hat mir die Teamchefin mehrere Runden Mitleid zukommen lassen. In Tüten und in Form von guten Sprüchen. Das ist ja schon mal was. Sie selbst trainiert so extrem hart derzeit, dass sie wahrscheinlich deshalb Mitleid mit mir haben muß. Entweder sie hofft auf mein Zurückmitleid... oder sie weiß um mein Fitnesslevel und bemitleidet mich deshalb? Es ist auch egal. 

Meine Oberschenkel interessiert das herzlich wenig. Die sind fertig. Eigentlich schon, als ich das heutige Programm durchlese. Endgültig allerdings, als ich die ersten Ausfallschritte auf den Asphalt brenne. Es ist stürmisch, regelmäßig klatscht mir der Regen ins Gesicht und ich renne 150m, mache 50m Lauf ABC und hänge 10 gedrehte Ausfallschritte an. Das mache ich vier mal. Der Regen hört nicht auf. Meine Oberschenkel lassen mich wissen, dass wir nun gerne sofort zurück auf die Couch hüpfen können. 
Aber ich mache jetzt noch drei Runden voller Verrücktheit mit 6x 200m rennen und 8 Kniebeugen. Eigentlich hätte ich 8 Wiederholungen machen sollen statt 6. Aber ich muß die Kirche im Dorf lassen. Schließlich will ich morgen noch gehen können. 

Dann laufe ich 15Minuten heim. Die Treppe komme ich wirklich gerade nur so hoch. Man was ist das Unangenehm mit dem Wind und wie soll ich diese Oberschenkel jemals wieder entspannen? 

Weil's ja so nett ist, hat der Coach gleich noch ein Athletikprogramm auf den Plan geschrieben. Macht ja nichts, ich bin ja eh gerade warm. Da wälze ich mich gerne noch ein paar Runden auf dem Boden. Wenn allerdings die Oberschenkel so vor Anstrengung zittern, kommen einem die gehaltenen Liegestütz ganz einfach vor. Und 10 Liegestütz gehen dann auf einmal ebenfalls. Hoffentlich liest der Coach das nicht. 
Sonst stehen auf dem nächsten Plan gleich noch mehr. Meine Oberschenkel zittern immer noch. 

Nachdem der Zeugwart noch zwei Übungen gegoogelt hat, weil ich mich nicht mehr erinnern konnte, was gemeint ist, mache ich die zwei Zyklen mit jeweils drei bzw. zwei Wiederholungen durch. Ich schenke mir keine der Wiederholungen und schummel auch nicht. Ich würde schließlich mich selbst beschummeln und das macht ja nun wirklich wenig Sinn. Außerdem wartet die Treppe in Köln geduldig. 
Und zu guter Letzt ist ja auch immer noch klar: was auf dem Plan steht wird gemacht. 

Netterweise macht der Zeugwart Abendessen. Ich schaffe ein Hähnchenstück samt Rührei. Und dann muß ich duschen gehen. Heute bewegen sich meine Oberschenkel höchstens noch auf die Couch und dann ins Bett. Mehr ist nicht zu holen. Wenigstens waren wir uns einig, weil schlafen in der Dusche erst recht übel wäre. 

Und weil ich "Beauty & Nerd" schaue und herzlich bei "Liegt die Karte richtig rum?" lachen kann, weiß ich auch gleich, dass meine Bauchmuskeln spätestens beim Aufstehen freundlich grüßen werden. Spätestens. Und ich bin zu 100% sicher, dass die Texte geschrieben und nicht spontan sind. Und der Texter arbeitet ordentlich mit meinen Bauchmuskeln zusammen... das ist schon ziemlich fies. 

Mittwoch, 30. Januar 2013

Der Schweinehund verliert.

Nachdem mich die Triathlon Training Zeitung erst kürzlich über den Sinn, Unsinn bzw. Nutzen oder eben Unnutzen von Nüchterntraining aufgeklärt hat, stehe ich heute überpünktlich auf, ziehe mich um und setze mich auf die Rolle. 

Oh je. Eigentlich stelle ich den Wecker immer gerne noch eine Idee weiter, aber heute kommt das nicht in Frage. Wir sind heute Abend verabredet und da kann ich den für heute vom Coach angeordneten Trainingsplan - Sport nicht umsetzen. Aber da ausfallen lassen ja wenig produktiv wäre und ich ja schließlich irgendwie in dieses Kölner Ziel laufen möchte, bleibt mir keine Wahl. Außerdem würde der Schweinehund sonst gewinnen. 
Und das kommt ja schon mal gar nicht in Frage.

Ich bin also heute gegen den Schweinhund. Stehe auf und ziehe meine Radklamotten an. Heute habe ich ja laut Trainer die Wahl ob ich 60Minuten Laufen gehe oder Radfahren. Da es draußen weiterhin wie aus Kannen gießt, habe ich mich schon gestern für das Rad fahren entschieden und alles hergerichtet. Ich muß wirklich nur noch die Flasche aus dem Kühlschrank nehmen, die Rolle mit Strom versorgen, mich selbst umziehen und aufsteigen. Leider muß ich allerdings auch selbst treten. Das ist natürlich ein ziemlicher Nachteil an meiner Vorbereitung. Aber auch das ist nicht zu ändern. Also trete ich selbst.

Weil ich doch Hunger bekomme reicht der Zeugwart mir, als er aufgestanden ist, eine Banane an... aber so essen auf dem Rädchen ist mir irgendwie auch nichts. Ich beisse also nur ein paar mal ab und radle dann weiter. Ich radle in den mittlerweile bekannten vorgebenen Bereichen und denke an Köln.

Irgendwann steige ich ab und stelle fest, dass es wirklich gut lief. Bzw. natürlich radelte. Die Trainingsvorgabe wurde quasi fast 1:1 erfüllt.

Da kann der Coach auch ruhig mal zufrieden sein.

Dienstag, 29. Januar 2013

Die Geister, die ich rief

Nachdem ich gestern den Ruhetag schrecklich doll genossen habe, ist heute alle Ruhe vorbei. Sie ist nicht nur deshalb vorbei, weil eben nicht mehr Montag ist, sondern auch, weil der Coach spontan seinen Trainingsplan für die nächsten vier Wochen geschickt hat. Himmel! 

Warum kann mich eigentlich keiner leiden? Was habe ich dem Coach getan? Und vor allem... wie kommt der Coach bloß darauf, dass ich diesen Plan auch nur ansatzweise überleben könnte. 

Die Geister, die ich rief, sind also da. An dem Plan gibt es spontan nichts zu rütteln. Ich muß ein paar Termine umplanen, weil ich schon verabredet bin, und deshalb abends nicht trainieren kann, aber sonst paßt es. 

Heute ist laufen dran. Ich schau auf den Plan und denke, das das schon irgendwie geht. Ich soll heute Athletik+Laufen machen und zwar insgesamt 60Minuten. Mmhh. Das geht. Ich kann bestimmt einfach ein bischen schummeln und mache so ein paar Kniebeugen und laufe eben eine Stunde rum. Merkt ja keiner. 

Dann entdecke ich die Kommentarfunktion. Oh je.
Der Coach hat das heutige Programm, und panisch stelle ich fest, dass an den nächsten vier Wochen an ganz vielen Feldern diese kleinen roten Kommentar-Dreiecke dran sind, mit einem Kommentar versehen. Das Feld öffnet sich, wenn man drüberfährt... und ich kann das heutige Programm lesen. Mir wird schwindlig. Ganz oben erwähnt der Coach, dass es schlechtes Wetter nicht gibt. Gut, da muß ich ihm zustimmen. Er hat recht. Man braucht nur die richtigen Klamotten und schon ist jedes Wetter fürs Training geeignet. 
Heute wäre auf jeden Fall was wasserabweisendes angebracht. Draußen regnet es nämlich nur einmal heute. 

Das Programm beginnt mit einlaufen in GA1, dann ein Kniebeugen Tabata über 20Sekunden, und dann heimlaufen in GA2. Wieder zurück zu Hause geht's dann auf die Matte. Jetzt ist klar, dass nicht geschummelt werden kann. Was auf dem Plan steht, wird ja gemacht. 

Ich laufe in Unterhemd und Jacke los. Die Geister, die ich rief, sind ganz in der Nähe und überwachen das Einlaufen. Nach 10Minuten lege ich los mit 20Sekunden voller langsamer Kniebeugen. Dann trabe ich 10Sekunden weiter, um wieder 20Sekunden mit langsamen Kniebeugen zu füllen. Ich komme an die Hauptstrasse und beobachte, wie ein Autofahrer schon mal von der Ampel losfährt, obwohl mir der Autofahrer vor ihm noch aufmerksam zusieht und deshalb eben noch steht. Ein leichter Auffahret also. Und das alles wegen meinen Kniebeugen? Es scheint so, als haben die Leute hier noch nie einen Läufer gesehen, der sich mit langsamen Kniebeugen abmüht. 

Da ich übrigens dabei so extrem unter Beobachtung stehe, werde ich in den Kniebeugen nicht langsamer und muß erst bei der letzten von 8 Wiederholungen ein Zwischenatmungspäuschen einlegen. 
Nach den angesagten Wiederholungen laufe ich in GA2 wieder heim. Es regnet noch immer und meine Oberschenkel fragen sich, was es mit diesen bescheuerten Geistern eigentlich auf sich hat. 

Daheim wechsle ich die Schuhe, rolle die Matte aus und lege los. 10Minuten lang mache ich zwei Sit-ups, zwei Liegestütz und 20Sekunden gehaltene Liegestütz immer hintereinander weg. Ich werde langsamer und langsamer, die gehaltenen Liegestütz quälen mich unglaublich und zum Schluß schaffe ich kaum mehr die zwei Sit-ups. Blöde Geister. Als der Zeugwart endlich mitteilt, dass die 10Minuten rum sind, könnte ich sofort zusammenbrechen.

Das hat der Coach aber nicht vorgesehen. 

Jetzt gibt es nämlich noch angesagte drei Runden des stehenden Soldaten mit hoch erhobenen Händen, liegendes Hanteltraining und 10 Hüftzurseitewerfern. Ich fasse es nicht. Der stehende Soldat macht mich fertig, beim Hanteltraining, das der Coach netterweise mit einer gefüllten PET Flasche angesagt hat, bricht mir fast der Arm ab und die 10 Hüftwerfer bringen nicht die gewünschte Erholung, auf die ich gehofft habe. Ich bin unfit.  

Heute schaffe ich es gerade noch in die Dusche und die Asics Hose, schafft es in die Wäsche. Ich bin fix und fertig. 

Und für morgen sieht der Trainingsplan ein Rollentraining vor. Oder 60Min. laufen. 

Montag, 28. Januar 2013

Ruhetag voller Vorfreude

Nachdem ich gestern mein Training toll -genau nach Sebastian's Empfehlungen- auf dem Rädchen durchgeführt habe, mache ich heute gleich mal Ruhetag. Das habe ich mir nämlich vom vergangenen Donnerstag und dem Besuch beim Coach gemerkt. 

Montag ist Ruhetag. 

Ruhetag bei mir heißt ja: Couch, Buch, Zeitung, Laptop, TV, genüsslich des Zeugwarts Abendmenü verspeisen und früh ins Bett marschieren. Dort rumlümmeln, noch was lesen oder einfach die Augen schließen und in einen genüsslichen Erholungsschlaf fallen. Ich setze heute also schon mal genau die Anweisung um. Ich bin nicht so ein Sportsüchtiger, der dringend auch am Ruhetag noch mal schnell die Matte rausholt und zwanzig Liegestütz drauf absolviert. Am Ruhetag wird geruht. Eigentlich sind mir Ruhetage fast am liebsten. 

Ich genieße also.
Morgen soll es ja mit dem Tauwetter im Rhein-Main-Gebiet weitergehen und morgen steht ja wieder Sport auf dem Plan. Zwei Ruhetage hintereinander würden dem Coach nicht einfallen. Das ist klar. Morgen soll ich laufen und Athletik Training machen, das habe ich in Erinnerung. Oh je. Bisher habe ich aber noch keinen weiteren oder genaueren Plan. Das bedeutet ich habe vielleicht die Wahl... ich könnte also
  1. entweder einen alten Plan nachturnen und sowas machen wie einlaufen, x mal 200m laufen, im Anschluß wirres Zeug wie Kniebeugen oder Burpees und dann wieder auslaufen, dann könnte ich noch auf die Matte und fiese Halteübungen machen. Oder
  2. ich tue so, als könnte ich mich nicht an den Plan erinnern und gehe einfach auf die Rolle. Oder
  3. ich gehe laufen, aber ohne Progammeinheiten und tue so, als hätte ich keine Varianten daheim. Oder
  4. ich mache doch einfach noch einen Ruhetag. 
Nummer 4 wäre aber doch irgendwie zu langweilig. Ich werde mich zwischen 1, 2 und 3 entscheiden und eben doch Sport machen. Oder es passiert, dass der Coach auf die Idee kommt mir einen Plan zuzuschicken. Dann würde ich den nachsporteln, denn wenn was auf dem Plan steht, wird's ja gemacht. 

Hoffentlich liest er das nicht oder doch? Ich kann mich nicht entscheiden. Immerhin ist der Muskelkater vom Donnerstag längst vergangen und ich kann mich natürlich nicht mehr richtig erinnern, wie schlimm die Einheit am Donnerstag tatsächlich gewesen ist. Ich werde schon sehen, was ich davon habe. 

Sonntag, 27. Januar 2013

Wüstentour

Jetzt habe ich ja, dank des gestrigen Elektrothemas in Neu-Isenburg, hoch aktuelle Radtrainingswerte, die natürlich unbedingt auch genutzt werden möchten. Es macht ja schließlich keinen Sinn die Werte zu ermitteln um dann faul auf der Couch zu sitzen. Ich sitze also nur am Nachmittag auf der Couch und schaue mir den Eisregen an. 
Zum laufen ist so ein Eisregen-Taudingswetter nichts, finde ich. Ich löse lieber ein paar Kriminalfälle auf dem Fahrrad. Das wäre auch ein guter Titel für eine Krimiserie. Statt dessen heißen die, die mir heute vom Programmlieferanten serviert werden CSI Las Vegas und Tatort. 

Wie ich so mit meinem Rädchen durch Las Vegas fahre und versuche herauszufinden, wie hier was zusammenhängt und wer an wessen Tod die Schuld trägt, wird mir ziemlich warm. Das war ja zu erwarten, denn immerhin fahre ich kreuz und quer durch Las Vegas. Sehr interessant der Fall und die Lösung. Für CSI sogar recht gesellschaftskritisch... beachtlich. 

Ich fahre nicht nur durch die Wüste Nevadas, ich sorge auch dafür, dass die GA2 Werte der Leistungsdiagnostik insgesamt 15Minuten eingehalten werden. Die erste "Spitze" diesbezüglich ist 10Minuten lang. Das läuft wirklich gut, hätte ich gar nicht gedacht. Aber Sebastian hat's ja gesagt... da kann man sich offensichtlich drauf verlassen. Gut zu wissen. 

Nachdem die CSI Ermittler, ohne mein Zutun, den Fall erfolgreich gelöst haben und gleich noch ein längst vergangener Mord mit aufgeklärt wurde, schaltet der Zeugwart um. Wir schauen jetzt Tatort. 

Mit Tatort habe ich ja schon die wildesten Erfahrungen gemacht und bin skeptisch... und leider habe ich auch an diesem Sonntag mit meinem kritischen Bauchgefühl recht. Als ich duschen gehe, weiß ich schon, dass das eine blöde Folge ist. Und als ich wieder komme fühle ich mich extrem bestätigt. Dieser Tatort ist eine Zumutung. Wäre ich nicht schon eine Stunde Rädchen gefahren, würde ich jetzt aus Protest gleich aufsteigen. Nur auf der Couch sitzend, ist die Sendung kaum zu ertragen. Hoffentlich lerne ich daraus? 

Das werden wir sehen. Ebenso, was Sebastian's Trainingsempfehlungen für das Rädchen fahren bringen werden... heute habe ich eben diese deshalb schon mal zu 100% umgesetzt. Perfekter ging es kaum. 

Samstag, 26. Januar 2013

IQ Athletik Raddiagnostik

Da gestern der sportfreie Tag war, muß heute der Tag der Leistungsdiagnostik sein. Oh je... das wird auf jeden Fall anstrengend. Aber mit Wellness gewinnt man ja bekanntlich keine Rennen und ohne Leistungsdiagnostik weiß ich nicht, ob mein 130Puls auf der Rolle tatsächlich nützlich oder nur pille palle ist. Ich glaube ja, dass ich mich damit in einem guten Rahmen bewege und mich mit meinen Laufeinheiten regelmäßig zu doll belaste, also ist ein genauerer Überblick sicherlich nicht verkehrt. 
Außerdem hoffe ich darauf, dass ich ein bischen besser geworden bin und sich das vergangene Trainingsjahr gelohnt hat. 

Nachdem wir zuerst den neuen Räumlichkeiten von Radsport 360 waren und alles genau betrachtet haben, geht es weiter nach Neu-Isenburg. Wir sind zu früh und deshalb erfahre ich vor Ort, dass das Laufband Display kaputt und deshalb keine Diagnostik darauf möglich ist. Mmhh. Die Vereinsmädels, die ebenfalls angemeldet sind, pfeife ich gerade noch rechtzeitig zurück und schicke sie einkaufen, nachdem klar ist, dass sie die angebotene Raddiagnostik statt dessen, nicht machen möchten. Ich selbst denke auch, gut dann wieder heim, aber ich habe nicht an den Zeugwart gedacht. Der findet ja, dass -wo wir schon mal da sind und das Angebot zu einer Raddiagnostik besteht- ich die auch machen soll. 
Oh je, und ich sah mich heute Nachmittag schon wieder in aller Ruhe auf der Couch sitzen. Das war wohl nix. 

Sebastian von IQ Athletik



nimmt uns im Empfang und als er erfährt, dass ich dann doch gerne die Rad-Sache machen würde, zeigt er mir die Umkleide und geht schon mal das Rädchen aufbauen. Ich ziehe mich um, schnappe mir Handtuch und Trinkflasche, beobachte noch ein paar Fußballer an den rumstehenden Geräten und schon holt uns Sebastian ab. Auf zum Radfahren. 

Erst fülle ich einen Fragebogen aus und wundere mich, wie ich wohl den vergangenen Sportdonnerstag entsprechend benennen kann. Als dieses Problem gelöst ist, hole ich meinen Pulsgurt, nehme auf dem Rädchen Platz und Sebastian schmiert mein Ohr mit einer Creme ein, die die Durchblutung fördert. Dann sticht er rein. Puh. Unangenehm, aber erträglich. 

Ich lege los. 20Watt. Herrlich. Ich soll zwischen 80 und 90 Umdrehungen pro Minute treten. Das paßt. Allerdings sind die Pedale etwas wackelig. Liegt daran, dass ich keine Klickpedale habe. Ich dachte ja auch, dass ich auf dem Laufband rumtanze und habe deshalb natürlich meine Laufschuhe eingepackt. Außerdem, und das stellt natürlich der Zeugwart fest und nicht ich, nutze ich die falsche Seite der Pedale. Nun gut. Dafür ist es eben auch der Zeugwart. 
Nachdem ich die andere Seite der Pedale benutze, geht's auch gleich viel weniger wackelig. 

Dann löst Sebastian noch ein kleines elektronisches Fahrradthema, und es funktioniert auch alles, wie es soll. Jetzt wird's bestimmt anstrengend, das kann ich mir ja denken. 

Die Belastungsstufen sind 3Minuten lang, dann wird es 20Watt schwieriger und Sebastian nimmt einen Tropfen Blut aus meinem angepieksten Ohr ab. Ich fahre dabei einfach permanent weiter zwischen 80 und 90 Umdrehungen. Dabei unterhalten wir uns. Das geht derzeit noch ziemlich gut. Das wird sich bestimmt ändern. Sebastian sagt, er hört meine anaerobe Schwelle, wenn sie denn kommt. Na da bin ich mal gespannt. 

Bei 180 Watt sagt er, dass wir ab jetzt eine ordentliche Auswertung fahren können und ob ich noch eine Stufe schwerer fahren möchte. Klar. Da geht noch was. Ich habe die Umdrehungszahl etwas erhöht, und natürlich ist mein Puls schneller, aber ich habe noch Kraft in den Beinen. Obwohl ich vor zwei Tagen ja total verrückte 96Kniebeugen gemacht habe. Einfach irre. 
Ich fahre noch zwei Stufen. Dann sagt Sebastian, dass ich keine mehr machen brauche. Hätte er gesagt, ich muß noch eine fahren, hätte ich das aber wahrscheinlich auch noch geschafft. Aufgeben ist ja schließlich keine Lösung. Das weiß ich ja mittlerweile. Aber ich bin ordentlich kurzatmig mittlerweile. Offenbar ist das die gehörte anaerobe Schwelle. 

Nachdem das kleine Ohr das letzte Mal Blut gelassen hat, trinke ich was, fahre ich mich noch ein bischen aus und gehe dann duschen. 
Als ich fertig bin, geht die Erklärzeit los. Obwohl ich ja schon drei Diagnostiken gemacht habe, nimmt sich Sebastian viel Zeit mir zu erklären wie die aufgemalte Kurve entstanden ist, was sie aussagt, wohin wir sie bzw. ich sie bestenfalls entwickeln soll und wie es da am Besten hingeht. Ich habe eine gute Grundlagenausdauer auf dem Rad und einen großen Bereich in dem ich fahren kann, ohne Laktat anzuhäufen, dass mich irgendwann in die Übersäuerung bringt. Das ist ja schon mal was. 

Und seine Empfehlung ist, dass ich mir mehr zutrauen soll und ruhig mal ein paar GA2 Stücke mit einbauen darf, wenn wir eine Radtour machen. Ich fahre ja immer nur GA1 oder gar drunter. Da läuft's ja auch ganz gut und ich kann das vor allem ewig machen. Das Rad fahren auch mal anstrengend ist oder sein soll ist mir neu. Aber Sebastian ist überzeugt. Der Zeugwart haut spontan in die gleiche Kerbe und sagt, dass hätte er ja schon immer gesagt und dass ich ihm in diesem Jahr schön weg fahren werde. 

Ich denke, wir warten das erst mal ab. 

Die Laufdiagnostik holen wir schnellstmöglich nach, wenn das Laufband repariert ist. Wann das sein wird, erfahre ich hoffentlich am Montag. Und dann gibt es wieder einen sportfreien Ruhetag am Vortag. Das ist fein. 

Freitag, 25. Januar 2013

Kaputt oder stark?

Schon ist er da der Muskelkater. Er hat sich dieses mal nicht so lange Zeit gelassen, wie noch im letzten Jahr. Er hat quasi sofort angefangen, postwendend und unbarmherzig. 

Gut, dass ich heute Ruhetag habe. Normalerweise wird Freitags ja geschwommen, heute allerdings müssen die fleißigen Vereinsschwimmer ohne mich ins Wasser. Sie werden frei und ohne Schwimmbremser auf den Bahnen rumschwimmen können. Hoffentlich gewöhnt sich da keiner dran! 

Ich muß heute Ruhetag machen, sagt IQ Athletik. Morgen mache ich nämlich eine Leistungsdiagnostik und da ist die Ansage Ruhe am Tag vorher. Das ist gut. Als hätten die Herren Leistungsdiagnostiker gewußt, dass ich heute sowieso untergehen würde, weil ich meine Arme nicht richtig benutzen kann. 

Der Coach macht mich kaputt. Oder stark. Dazwischen gibt es nix. 

Donnerstag, 24. Januar 2013

Stahlchristian, der Coach und ich

Ich freue mich schon den ganzen Tag auf heute Abend. Endlich beginnt das Training im Core Sportclub wieder! Heute werfen wir auch einen ersten Blick auf unseren Trainingsplan zumindest den für die nächsten paar Wochen. 

Als wir vor dem Club parken stockt mir kurz der Atem. Da steht Kenneth's Jeep. Oh je. Das hat Ingo nicht gesagt. Aber gut, es gibt kein zurück, wir haben uns heute Abend selbst ausgesucht und selbst der Jeep wird mir die Freude nicht nehmen. Dabei freue ich mich auch aufrichtig Kenneth zu sehen... allerdings hoffe ich irgendwie doch, dass nicht er heute der Trainer ist.

Vor uns ist eine Gruppe Fußballerdamen dran. Erst denke ich an plötzliche Armut, dann sehe ich, dass überall Schuhe rumstehen und die Damen barfuß turnen. Sie schleppen Kettlebells und nicht nur Kenneth, sondern auch ein anderer Herr, der ebenso herzerfrischend zufrieden schauen kann, während die Damen sich quälen, wie Kenneth selbst, ist am Start. 

Nachdem wir erneut versuchen eins mit der Bank zu werden, um unentdeckt zu entkommen und das abermals nichts wird, spricht Ingo mit uns den Trainingsplan durch. Dabei stellt sich auch Christian vor.  Ihn haben wir in unserer Core Zeit bisher noch nicht kennengelernt. Christian ist Ingo's Core Partner und wie Kenneth trainiert er ebenfalls Gruppen. Nachdem er selbst mit seinem Training loslegt, kann ich mich wieder nicht entscheiden, ob das Kennenlernen gut oder schlecht war. Klar, er ist nett, aber er scheint auch irgendwie unmenschlich stark zu sein.... und dabei sieht er jetzt gar nicht aus, als wäre er aus Stahl. Nichts glänzt, kein Metall scheint durch und auch die Stimme ist nicht elektronisch. Ich bin leicht verwirrt. 

Das hält auch an, nachdem der Coach mir seinen Trainingsplan vorlegt. Der Montag gefällt mir spontan am Besten: Ruhetag. Das liest sich super. Dienstag soll zukünftig gelaufen und Athletiktraining gemacht werden. Mittwoch wird nur gelaufen. Donnerstag gibt es Athletiktraining, Freitags wird geschwommen und das Wochenende gehört dem Fahrtspiel, dem langen Lauf und dem Rädchen. Je nach Wetterlage eben. 
Ach herjee. Der Coach denkt Großes von mir. Gut, dass der Stahlchristian irgendwo am anderen Ende der Halle Klimmzüge am Stück macht, so dass ich keine Gefahr laufe, dass auch er sofort einen falschen Eindruck von mir bekommt. Hier muß man ja dolle aufpassen... sonst wird's anstrengend! 

Nachdem der Trainingsplan durchgesprochen ist und ich mir noch den Hinweis erlaubt habe, dass ich bei Eis und Dunkelheit eher auf der Rolle fahre als draußen rumzustolpern, hat der Coach genug. Wahrscheinlich war das auch einfach ein bischen viel reingeschwätze? Wir legen los. Immerhin bin ich vorhin  im Rekordtempo in die Sportsachen gesprungen. Das muß sich ja auch gelohnt haben. 

Das Warm up besteht auf 96 Kniebeugen in unterschiedlichsten Ausführungen. Ich dachte ja, dass sich meine Muskeln schon irgendwie an das Training erinnern werden... aber da das ja schon letztes Jahr gewesen ist, ist die Erinnerung jäh verblaßt. Ich müh mir hier wirklich einen ab. Mache Kniebeugen vor einer Kiste und stelle fest, dass mein Hintern ein wirklich nicht zu unterschätzendes Gegengewicht ist. Meine Oberschenkel haben ordentlich zu tun. Dagegen ist der Kettlebell Squat fast ein Klacks, außer dass ich den auch 8 mal machen muß. Puh. Da kommen mir die 6 Liegestütz ja schon irgendwie vor als würde ich Familienbonus bekommen. Oh je, soweit ist es schon. 
Jetzt bin ich warm und zwar ordentlich. 

Das Programm geht los. Ich erinnere mich spontan, dass ja jetzt erst der anstrengende Teil folgt. Wir machen Bankdraufgeher, gesprungene Klimmzüge und Kniebeugen mit erhobenen Händen. Oh je. 20 mal auf die Bank und wieder runter. Das werde ich morgen merken! Gesprungene Klimmzüge sind eine nette Idee. Immerhin sehe ich die Welt so mal aus der Perspektive von über der Stange. Nämlich weil ich hochspringe, mein Kinn über die Stange packe und mich dann langsam ablassen soll. Die Betonung von Ingo liegt auf langsam, meine Arme können den Befehlen aus dem Gehirn allerdings leider nicht folgen. Ich bin stets bemüht, aber wie so oft, ohne Erfolg. Langsam kann man das bei mir nicht nennen, auch nicht ansatzweise. Gut, dass der Stahlchristian mit seinen Klimmzügen schon fertig ist. Der würde sich sicherlich totlachen bei meinem Anblick. Mit recht. Natürlich.

Der nächstes Zyklus ist für meine Bauchmuskeln. Das ist fies, wo ich viel Bauch und wenig Muskeln habe. Aber es ist nichts machen. Mit Ingo kann man über sowas eh nicht diskutieren. Also 30s gehaltene Liegstütz auf den Unterarmen, 8 auf dem Bauch liegende Rückenwipper mit angewinkelten Armen und 5xpro Seite diese russische Übung. Allerdings Letztere mit angezogenen Beinen. Ingo denkt sich nämlich spontan aus, dass ohne Gewicht die Beine hochgenommen werden sollen und mit Gewicht am Boden stehen. Na gut. Ich mache ja alles, wenn es auf dem Plan steht. Der Coach wird schon wissen warum.

Die Ausruhrunde am Ende ist für mich heute nur bedingt zum ausruhen gedacht. Generell ist es ja auch noch ein Runter-komm-Training und nix zum schlafen. Heute allerdings zittern meine Oberschenkel. Ob das der Sinn der Sache ist? Ich weiß es nicht.

Ich bin stolz, als ich fertig bin. Ich habe durchgehalten und mich sofort wieder wie zu Hause gefühlt. Es war eine gute Entscheidung zurückzukehren.

Mittwoch, 23. Januar 2013

Keine Verbindung

Nachdem ich wirklich tagelang darüber nachdenke, wie ich die plötzliche Reanimation von Lance Armstrong und seine kürzlichen Interviewantworten werten und finden soll, schaue ich heute auf der Rolle nicht nur wesentliche Ausschnitte die andere Leute für mich zusammengefügt haben, ganz wie sie es wollten, sondern alles. 

Ich schaue das Interview mit deutscher Übersetzung. Letzteres ist eine wahre Zumutung. Jeder Schüler einer 8.Klasse hätte Oprah oder Lance besser übersetzen können, ich bin fast sicher. Es ist wirklich unglaublich, was mir vom Discovery Channel da zugemutet wird. Ehrlich. Gott seid Dank, sind die Originalstimmen nicht so weit runtergefahren, dass ich den mühevollen Übersetzungen zu 100% lauschen muß. Ich habe eine Chance, in den langwierigen Pausen, in denen wahrscheinlich schnell im Wörterbuch online nach dem richtigen Begriff gesucht wird, dem Englischen Originalton zuzuhören. Immerhin. Das ist ja schon mal was. 

Das Interview enttäuscht mich trotzdem. Oprah gibt sich erstaunlicherweise hauptsächlich mit ausweichenden, nichtssagenden Antworten zufrieden. Lance kann froh sein, dass sie ihm gegenüber saß. Von anderen wäre er sicherlich weitaus mehr in die Enge getrieben worden. Dieser Scheinheilige. 

Ich fahre heute auch mal einbeinig auf der Rolle. Man soll ja Abwechslung in die Abendgestaltung rein bringen und so klicke ich aus, sortiere das ausgeklickte Bein irgendwo mehr oder weniger sinnvoll passend hin, und ziehe. Einbeinig. Das ist ja ein Spaß. 
Also ich weiß nicht wirklich, welche Verbindungen im Gehirn da bei mir gefordert werden. Es sind aber wahrscheinlich die selben, die auch für meine Russischkenntnisse oder meine Kitesurffähigkeiten zuständig sind. Nämlich die, die es nicht gibt. 
So einfach ist das nämlich gar nicht. Alleine bis ich die ersten Umdrehungen gezogen habe könnte ich schon ordentlich Übersprunglachen. Tue ich aber nicht... ich brauche meine Puste komplett um nicht stumpf vom Rädchen zu fallen. Da kann ich jetzt nichts riskieren.  

Ich schaffe 2Minuten pro Bein. Ob das viel oder wenig ist, ist mir egal. Na ja, eigentlich ist es mir nicht egal... aber es muß mir egal sein. Ich habe keine Wahl. Ich kann ja schließlich nicht mehr. 

Irgendwann kann ich die Scheinheiligkeit und die Nicht-Antworten auf die wirklich äußerst klar formulierten und keine Zweideutigkeit zulassenden Fragen nicht mehr ertragen. Aber die Stunde Rollenrädchen fahren ist sowieso um. Da habe ich aber wirklich Glück gehabt. 

Arme Oprah. 

Montag, 21. Januar 2013

I want to run - Dokumentarfilm

Die Vereinsmädels habe netterweise eine DVD Entdeckung mit uns geteilt. 

Das heißt, wir haben den Dokumentarfilm "I want to run" nun zu Hause und hatten auch bereits Gelegenheit reinzuschauen. Der Film handelt von einem Transeuropalauf von Süditalien bis zum Nordkap, zu Fuß. Alleine Letzteres ist schon total verrückt. 

Wir lernen ein paar der 65 Teilnehmer kennen. Manche sehr gut, manche schneiden wir nur ab und zu an. Wir begleiten die Athleten während sie packen und noch im Training sind, bis hin zu den einzelnen Etappen durch Europa. Es sind insgesamt 64 Tage an denen gerannt wird. 

Eine für mich unvorstellbare Anzahl an Belastungstagen. Zumal es nicht nur 10 oder vielleicht 20 km pro Tag zu absolvieren gilt, sondern täglich mindestens 40km, meistens aber 60km-80km. Gerade die letzten Etappen sind die längsten, da wo es sowieso am kältesten ist, rennen die Athleten 90km gegen den Wind, im Regen. Ein gestandener Mann legt sich so gegen den Wind, dass an gerades Laufen nicht zu denken ist. Aber er rennt weiter. 

Am Ende des Films erfahren wir noch, wie es mit denen, die wir nun in dem Film besonders gut kennengelernt haben, weitergegangen ist, nachdem der Film abgeschlossen war. Eine schöne Idee. 

"I want to run" ist absolut sehenswert, finde ich. Der Film zeigt das Leid und die Erfolge, was ja oft sehr nah beeinander liegt. Gerade, dass wir einige Athleten richtig gut kennenlernen ist ein guter Trick der Filmemacher, so fiebert man schon auch ein bischen mit wer es schafft und hofft auf das tägliche Finish "seiner" Athleten. 

Gerade für die Rolle eine prima Unterhaltung. Oder ehe ein längerer Lauf ansteht... den 90km stehen sicherlich nicht auf dem Trainingsplan! 

Sonntag, 20. Januar 2013

Fotostrecke Claudi ohne Joey in Köln

Bei dem gewonnenen Köln Halbmarathon mit bzw. im Endeffekt ja ohne, Joey Kelly, gab es ja nicht nur den schönen Bericht von Jochen in der Running sondern auch eine Fotobegleitung von Rally. Und endlich komme ich dazu, alle Bilder zu sichten und ein paar hier zu zeigen. Das Best Worscht Trikot ist ziemlich fotogen, anders kann man das nicht sagen. 
Hier also der Hauptsponsor ein paar mal hübsch in Szene gesetzt: 






Schneeschuld

Heute früh hat es geschneit. Ich weiß sogar ziemlich genau, in welchem Zeitraum, weil ich um 5h wach war und es schneite nicht. Dann als ich frisch und ausgeschlafen richtig wach wurde, da schneite es. Und zwar ausgiebig und stetig. Bei Schnee gibt es ja nichts schöneres als zu laufen. Ich fasse also große Pläne. 

Heute wird die Asics Hose ausgeführt. 

Allzu warm darf ich mich nicht anziehen, weil es nur -1°C ist und damit gar nicht so besonders kalt. Außerdem ist laufen im Schnee anstrengend... und zwar gerade dann, wenn man schon länger nicht laufen war. Und da ich mich in der letzte Woche eher auf dem Rad aufgehalten habe und weniger auf der Straße beim laufen, laufe ich also in Unterhemd, Jacke, Windstopper Unterhose und neuer Asics Hose los. Zusätzlich ziehe ich mir Stulpen über, Schnee im Schuh ist nämlich nicht nur eiskalt, sondern auch unangenehm. 

Nachdem das Handy App erfolgreich mich und die Pulsuhr meinen Puls gefunden hat, lege ich los. Die  Wege sind entweder mit dem frischen Schnee bedeckt oder frei. Ab und an sieht's glitschig aus, aber ich habe einen festen Tritt und es ist eher feucht, als vereist. Einmal ist es tatsächlich eisig, aber ich hüpfe walrossartig zur Seite und laufe auf dem schneebedeckten Gras einfach weiter. Ich bin langsam. Aber heute kann ich das gut auf den Schnee schieben und so tun, als wäre ich eigentlich super schnell unterwegs, und der Schnee mit all seinen Widrigkeiten würde mich eben bremsen. Der Schnee knirscht unter meinen Schuhen. Die Luft ist kalt und frisch. Eben schneeig. Prima. 

Ich laufe heute einfach mal 30Minuten in eine Richtung und schaue, wie weit ich komme. Das ist manchmal ganz gut, aber natürlich hauptsächlich dann, wenn man weiter kommt, als beim letzten Mal. Heute ist das der Fall und so bin ich zufrieden. Ich bin nach genau einer Stunde wieder daheim und schüttel den Schnee von meinen Schuhen und von den Stulpen. Das ergibt einen kleinen Schneeberg. Das Profil der Trailschuhe ist wirklich beeindruckend. 


Samstag, 19. Januar 2013

10Minuten hoch

Ich bin unsicher auf dem Rad. Kurven, schnelle Richtungswechsel, einen Bordstein hoch oder sowas ist einfach nicht meins. Ich kann treten und das mittlerweile recht ausdauernd, aber schon das "aus dem Sattel gehen" muß ich üben und wie gesagt, in der allgemeinen Radbeherrschung ist bei mir auf jeden Fall auch noch Potential drin. Die berühmte Luft nach oben also. 

Der Zeugwart fährt heute draußen mit dem Mountainbike. Es ist eiskalt, dauerfrost, und trocken. Die Straßen sind frei, auf den Gehwegen sind freie Stücke mindestens genauso häufig, wie vereiste Partien und ich bin ein Hasenfuß. Ich traue mich nicht draußen mit zu fahren. So fährt er draußen und ist weit über eine Stunde unterwegs. 

Ich fahre auf der Rolle. Da ich sowieso weiter üben möchte auf dem Auflieger zu fahren, paßt das auch ganz gut. Ich muß mich auch nicht so dick anziehen, wie wenn ich auf dem MTB draußen unterwegs wäre, denn schon mit Sport BH, T-Shirt und Hose schwitze ich nach kurzer Zeit so, als wäre ich in der Sauna. Obwohl ich somit auch meine Asics Hose wieder nicht ausführe. Aber ehe ich draußen vor lauter Unsicherheit stürze ist es mir so einfach lieber. 

Ich fahre also Rad auf der Rolle, denn auch das Laufen auf den vereisten Wegen finde ich gesundheitlich ein bischen kritisch. 
Ich fahre heute 50Minuten und streue nachdem ich so 35Minuten in den Beinen habe eine Bergetappe ein. Also den größten Gang auf der Rolle auswählen und ab aus dem Sattel. Der Berg ist 10Minuten hoch, das habe ich schon vorher beschlossen. Gut so, sonst wäre er mit ziemlicher Sicherheit viel viel kürzer gewesen. 
Bergfahren ist auch auf der Rolle ziemlich anstrengend.

Freitag, 18. Januar 2013

Einfach machen.

Für das Jahr 2013 habe ich ja nicht besonders tolle Vorsätze gefasst. Ich hab vor allem disziplinarische Vorsätze, die sich hauptsächlich mit Engagement und gegen den inneren Schweinehund richten formuliert, so dass sie sich -eigentlich- leicht umsetzen lassen. Dabei ist das Wort in diesem Satz das Wichtigste und gleichzeitig das Gefährlichste. Es schränkt den Vorsatz bzw. die leichte Durchführung irgendwie doch wieder ein. Dabei gibt es dafür keinen Grund. Gar keinen. 

Alle meine guten Vorsätze für 2013 lassen sich leicht umsetzen. Sie sind klar formuliert, sie sind präzise und sie sind ganz einfach. Ich muß einfach nur machen. Ganz leicht. 

Einer lautet: 

60Minuten am Stück nach Plan schwimmen. 

Also 1 Stunde. Das ist noch nie passiert. Ich schaffe 45Minuten. Dann reicht es mir meistens. Es ist nicht so, als kann ich dann nicht mehr, oder als wäre ich vollkommen fertig. Ich habe schlicht und ergreifen dann keine Lust mehr. So einfach ist das also. Keine Lust. Das ewige hin und her ist mir langweilig. 

Heute ist es soweit. Schwimmtraining. Keine nennenswerten Schmerzen am Schulterblatt, die mich zur Vorsicht anhalten. Es geht erstaunlich gut. Herrlich. Gut, dass die Vereinsmädels einen Schwimmplan dabei haben. Ich schaue drauf und stelle fest, dass da ja jemand besonders kreativ war. Oh oh. Sofort sehe ich, dass das aufgeschriebene Pensum nicht in einer Stunde zu schaffen ist. Aber gut. Ich kürze schon mal wesentliche Übungen und plane 2100m zu schwimmen. 

Wir haben 20h. Ich schwimme los. Lisabet hat den Plan geschrieben und geht deshalb auf Nummer sicher. Sie schwimmt nicht mit. 
Madita und ich sind alleine im Wasser. Wir schwimmen uns ein und ich schwimme einfach durch den angegebenen Plan. Ich mache einfach. 

Ist ja manchmal auch einfach das Beste. Einfach mal machen. Also geht's los mit: 

200m einschwimmen beliebig
10 x 50m Kraul 
200m Paddles & Pull Buoy
100m Brust
200m jeweils 50m=25mSprint Kraul & 25m locker Kraul
10x50m Kraul 
100m Rücken (das habe ich mir allerdings selbst dazugedichtet) 
200m jeweils 50m=25mSprint Kraul & 25m locker Kraul
100m Kraul mit genauer Technik 
200m ausschwimmen beliebig

Netterweise stellt mir der Zeugwart irgendwann meine Flasche an den Beckenrand. Ich hab nämlich auf einmal solchen Hunger, dass ich spontan darüber nachdenken muß, ob es was nützt, wenn ich das ganze Schwimmbecken austrinken würde. Weil ich aber dann beschließe, dass ich ja Hunger und keinen Durst habe, lasse ich es. Und schon steht die Flasche am Beckenrand und es geht ein bischen besser. 
Ich achte heute genau darauf, dass ich genauso schwimme, wie die Trockenübung mit dem Zugseil es einübt. Dabei muß ich mich ziemlich konzentrieren. Aber es geht. 

Als ich nach 1Stunde aus dem Becken steige finde ich mich toll. Ziel erreicht. Das muß ich jetzt einfach nur weiterführen... einfach nur. 

Donnerstag, 17. Januar 2013

Gerührt vom Coach

Ich bin gerührt... und gleichzeitig habe ich größte Bedenken. Wie so verschiedene Gefühle auf einmal gleichzeitig oder zumindest schrecklich nah beeinander auftreten können, ist mir unklar, aber ich bin auch kein Psychologe und sowieso ahnungslos. 

Heute ist Ruhetag und so kann ich mich weder am Rädchen noch an der Asics Hose versuchen. Ruhe heißt eben einfach Ruhe und das heißt ganz klar: kein Sport. Aber lesen kann ich... und so stöbere ich heute mal im Internet, weil der Zeugwart seinen Straßenkämpfer auf die Rolle gespannt hat und das nicht übernehmen kann. 

Und wie ich so dabei bin, stolpere ich über die neue Homepage vom Core Sportclub in Darmstadt. Die ist toll geworden! Gestaltet wurde sie von der Kreativbude, das sagt mir zwar nichts, aber Kreativ stimmt total. Der Name ist offensichtlich Programm. 
Die Seite ist wirklich total super geworden, die Bilder, die Menüführung, einfach ein tolles Gesamtbild. Spricht mich total an. 
Natürlich habe ich heute Zeit, ist ja schließlich Ruhetag und so nutze ich die Gelegenheit und fleeze auf der Couch und klicke mich einmal komplett durch. 

Die Fotos sind super und sofort schwelge ich in Erinnerungen an unsere Athletiktraining- Zeit und freue mich auf nächste Woche. Am Donnerstag sind der Zeugwart und ich nämlich wieder in Darmstadt. Wir haben Großes vor in diesem Jahr und haben uns deshalb entschieden diese Jahr ähnlich zu beginnen, wie das Letzte beschlossen wurde. 

Mit den Herren vom Core Sportclub. 

Mir hat das Training, obwohl es zu 99%, also praktisch immer, anstrengend war und mir während der Einheiten oft Schimpfwörter eingefallen sind, die ich nie zuvor verwendet habe, einfach so sehr gefallen, dass ich beschlossen habe, die Herren können mir sicherlich über die Mitteldistanz in Köln hinweg helfen. 
Deren Wissen, deren Motivation, deren Spaß an der Arbeit und deren Leidenschaft ehrlich mit mir zu trainieren, darauf zu achten, was ich leisten kann, was mir gut tut, was mich fordert , was mich fördert und an meinen Schwächen zu arbeiten. Das ist es, was am Donnerstag beginnt und das ist es auch, was mich das Training hat so genießen lassen. Die Coachs da müssen sich nichts beweisen. Es ist ihnen wurscht, wer vor ihnen steht, sie können die Leistung recht flott ziemlich gut einschätzen und wissen meist besser als ich selbst, dass ich noch kann und eine Kniebeuge noch drin ist. 

Und wie ich mich so weiter durch die neu gestaltete Homepage klicke stoße ich im Bereich "News" auf einen besonderen Teil der Homepage. Einen, bei dem ich maßgeblich beteiligt war! Wie schön. Es gibt einen Bereich "Claudi's Blog" in dem meine Beiträge über unser Athletik Training aufgeführt sind. Ich bin begeistert. Und als ich dann auch noch die einführenden Worte "meines" Coaches über mein Bloggeschreibsel lesen darf, bin ich wirklich gerührt. Ob ich das verdient habe?

Und freue mich einfach gleich noch ein bischen mehr auf nächsten Donnerstag. Obwohl es bestimmt wieder schrecklich anstrengend wird... 

Mittwoch, 16. Januar 2013

Erstöbertes Nebenprodukt

Während ich gestern auf der Rolle das Feuerwerk nicht gesehen habe, hat der Zeugwart, wie es sich für seinen Berufsstand eben so gehört, gestöbert und nach dem neusten Zeug gesucht. Dabei sucht er natürlich nicht nur Zeug, was das Team im Allgemeinen und wir im Besonderen gebrauchen kann und was zukünftig bei uns zur Verwendung kommt. Er sucht auch immer nach Büchern und anderen interessanten Seiten im Internet. 
Schön ist, was er dabei so alles immer als Nebenprodukt findet. 

Heute möchte ich meine neue Asics Laufhose ausführen, die gestern angekommen ist. Sie hat einen Windstopper und ist für dieses herrliche Wetter sicherlich hervorragend geeignet. Ich mußte sie mir ja bestellen, weil sich -vollkommen unverständlich- auf meinen Sponsoreneintrag irgendwie keine der Firmen angesprochen fühlte. Komisch, aber eben leider nicht zu ändern. Um also jeder erneuten Unterkühlung zukünftig vorzubeugen, habe ich gleich nach einer entsprechenden Ausstattung geschaut und natürlich, wie sollte es anders sein, der Zeugwart wurde fündig. Bei Lauf-Bar fand sich ein guter Preis und wir haben gleich bestellt. Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn ein Testpaket ins Haus geflattert wäre, aber wie auch immer. 

Die Straßenbedingung heute Abend sind widrig. Schnee, 0Grad, es grisselt... also irgendwie blöd. Passend zwar für meine Hose, aber für die Unfallverhütung unpassend. Also einen Rutschlauf möchte ich heute nicht machen. Krankenhäuser möchte ich mir vorerst nicht mehr von innen anschauen. 

Ich schwimme heute lieber auf dem Trockenen. 
Der Zeugwart hat nämlich gestern beim Stöbern Frau Taormina entdeckt. Als mehrfache Olympiateilnehmerin und sogar Medaillienheimschlepperin kann Frau Taormina schwimmen, daran besteht kein Zweifel. Dass sie allerdings pädagogisch auch noch recht bewandert scheint, ist pures Glück für mich. 
Ich schaue mir also eines ihrer Videos an und hoffe darauf, dass ich sowieso schon so im Wasser unterwegs bin. Glücklicherweise sehe ich mich selbst nicht so oft schwimmen und gerade jetzt ist auch keiner hier, der mir sagen könnte, dass ich sicherlich gute 95% des Videos nicht umsetze, wenn ich schwimme. Manchmal ist es ganz gut, wenn die Träume noch funktionieren! 

Heute montiere ich also das Türreck und prüfe die Haltbarkeit der Zugbänder. Ich bin skeptisch. Als der Zeugwart allerdings mit voller Kraft an den Dingern zieht und sie so weit dehnt, wie ich es den Bändern niemals zugetraut hätte, ist meine Zurückhaltung als Unbegründet in den Hinterkopf verschoben.  
Ich mache also das Gesehene nach und setze Sheila's Übungen prima um. Sie gibt gute Tipps, wie man die korrekte Ausführung selbst überprüft und Hinweise um Fehler zu vermeiden. Das finde ich gut. 

Ich absolviere also die Übungen und habe so wenigstens etwas gemacht. Wo die Asics- Hose und ich schon nicht laufen waren. 

Dienstag, 15. Januar 2013

Ist ja immer so.

Ich mache das immer. Ich folge dem Trainingsplan so gut es eben geht und ich mach auch sonst immer irgendwelche Sachen sagt der Zeugwart. 
Heute fahre ich Rad. Der Tag nahm unerwartete Wendungen und so war ich irgendwie ungeplant früher als erwartet daheim. Da der Zeugwart heute beim schwimmen war, bin ich dann eben auf das Rollenrädchen gestiegen. 
Trainingsplan Umsetzung wie immer halt. Draußen hat es in einem fort geschneit und bei der Witterung  und dem -noch mit Vorsicht zu behandelnden- Fuß, wollte ich nicht laufen gehen. Also Rad fahren. 

Ich fahre und es ist nicht so locker wie beim letzten Mal. Die Aeroposition ist nicht ganz meines heute. Auch aufrecht fahren ist nicht so pralle. Also heute läuft's bzw. fährt's irgendwie nicht so rund. 

Draußen knallt es in einer Tour. Der Zeugwart entdeckt ein Feuerwerk direkt vor unserem Fenster. Ich soll absteigen und kurz genießen. Tja... das mache ich auch. Aber als ich an's Fenster trete, ist das Feuerwerk gerade rum. Dafür habe ich ein Händchen. Das ist irgendwie eben immer so, dass ich bei so was einfach zu spät bin. Es nützt ja nichts, also steige ich wieder auf und fahre weiter. Und der Zeugwart geht zurück auf die Couch. Das Schwimmen hat ihm gut zugesetzt, er hat heute viele Meter gemacht. 

Ich übe noch ein bischen trinken in Aeroposition und das einstecken der Radflasche ohne hinzusehen. Das kann ja dann in Köln ganz nützlich sein... wir werden sehen. Und dann ist die geplante Zeit auch schon rum. Das ging heute, trotz der Widrigkeiten, schon irgendwie recht flott rum. Allerdings hätte ich jetzt nicht noch 30Minuten anhängen können. 

Das stellt sich der Trainingsplanschreiber immer so einfach vor... 

Sonntag, 13. Januar 2013

Aufgerundet 5Minuten

Nachdem mein Fuß wieder vollkommen erholt scheint, zumindest schmerzt er seit ein paar Tagen nicht mehr, will ich heute mal wieder laufen gehen. Als ich auf den Trainingplan schaue steht da was irrsinniges von 75Minuten. Nun ja, das muß ich anpassen und realistisch sein. 75Minuten laufen wird sicherlich heute nicht das Beste für den Fuß sein... ich will es schließlich nicht gleich übertreiben. Ich laufe heute -vollkommen entgegen des Trainingsplans- eine kurze Runde. Knappe fünf Kilometer. Mehr nicht. 
Es ist schließlich auch saukalt da draußen. Sonne pur, aber wirklich frisch. 

Ich laufe meine übliche Strecke, habe die Pulsuhr an und die Handy App sagt mir, wann ich wo bin und wie schnell. Von Schnelligkeit kann man heute allerdings wirklich nicht reden. Auch die Handy App nicht. Ich bin zwar schnell auf Betriebstemperatur und mir ist nicht kalt, aber schnelles Rennen ist das hier trotzdem nicht. Für das GA1 aus dem Trainingsplan reicht es allerdings. Immerhin. 

Zu Hause angekommen ziehe ich über ein Drittel meiner Klamotten aus und schwinge mich aufs Rädchen. Laut Trainingsplan soll ich 60Minuten in GA1 fahren. Ha ha, das ist wohl ein Witz? Wenn überhaupt schaffe ich 5Minuten. Und das ist schon aufgerundet. 

Im Endeffekt schaffe ich 10Minuten. Das ist ja schon mal was. 

Morgen werde ich mich nicht mehr bewegen können, wahrscheinlich. Aber morgen ist ja auch Ruhetag, sagt der Trainingsplan. 

Samstag, 12. Januar 2013

Vorstellung meiner zukünftigen Sponsoren

Heute gönne ich meinem Fuß noch einen Tag Laufpause. Dann war ich drei Tage vollkommen schmerzfrei und werde morgen wieder ein kleines Läufchen wagen. 
Nachdem also Laufen nicht angesagt und Schwimmen an einem Samstag Mittag auch nicht so die prima Variante ist, bleibt ja nur Rad fahren. Das Thermometer zeigt -2°C und so ziehe ich mir mal ein paar Schichten an. Windstopper Unterhose, Windstopper Laufhose drüber, Langarmunterhemd, langes Laufshirt, Windstopper Teamjacke, dicke Winterlaufsocken, Radschuhe, Neoprenüberschuhe, Mütze, Helm, Radhandschuhe, Buff... das gibt später einen ordentlichen Wäschekorb. 

Der Zeugwart packt sich ebenfalls ordentlich ein. Allerdings ist er noch eine Idee besser ausgestattet als ich. Bei ihm kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendein Körperteil nicht warm bleibt. Bei mir habe ich dagegen bei den Knien so meine Bedenken. Wir werden sehen. 

Also schnell noch unsere Winterradflasche mit heißem Getränk füllen und los geht's. Wahrscheinlich habe ich jetzt genauso lange gebraucht um mich fertig zu machen, wie wir unterwegs sein werden? Egal. Es lohnt sich auf alle Fälle. Heute ist ein herrlicher Tag, die Sonne scheint, es ist trocken. Schöner kann ein Wintertag auf gar keinen Fall sein. Zumindest nicht zum Rennrad fahren. 

Der Zeugwart und ich sind gut unterwegs. Den Buff ziehe ich mir über Wangen und Nase und stelle fest, dass die gewonnene Mütze von Asics von der Marathon Messe in Frankfurt wirklich top ist. Unter dem Helm ganz prima. Meine neuen Gore Windstopper Radhandschuhe sind auch jeden Cent wert gewesen. Obwohl selbst der reduzierte Preis mich hat überlegen lassen, das gebe ich ganz offen zu. Aber jetzt stelle ich fest... paßt, sitzt, hält was auf dem Etikett stand und ist tatsächlich den recht hohen Preis wert gewesen. Klasse. Den Zeugwart kann man halt schicken. 

Meine Schuhüberzieher sind auch prima. Obwohl das Anziehen noch mehr als mühsam ist, war es die Sache wert. Meine Füße sind nicht kalt. Liegt vielleicht auch an den dicken Falke Winterlaufsocken? Die Kombination ist auf jeden Fall ganz prima. 
Die Vereinsjacke hält ebenfalls was sie versprochen hat und ist mit dem Odlo Unterhemd, dem Moving Comfort Sport BH und dem -farblich leider vollkommen unpassenden- Lidl- Laufshirt eine gute Wahl gewesen. 

Nur meine Hosenauswahl ist noch nicht perfekt. Ich trage eine Windstopperunterhose von Odlo, die prima sitzt und bis zur Oberschenkelmitte geht. Darüber habe ich eine Aldi Winterlaufhose mit entsprechenden Windstopper. Das ist meine einzige lange Hose, die vorne etwas dicker ist... welch Armut. Oh je. Hier muß ich nachlegen. Ich spekuliere ja auf eine Gore Windstopper Tight oder eine von Odlo, aber ich bin ja auch ein kleiner Geizhals und gerade diese Hersteller lassen sich ihre -zugegebenermaßen sehr guten Produkte- auch entsprechend bezahlen. Meine Oberschenkel unter der Unterhose und die Knie sind schlimm kalt. Gerade die Knie! Uiuiuiii. 

Also, bei nächster Gelegenheit kaufe ich mir eine Windstopper Laufhose oder eben gleich eine entsprechende Radhose. Eine lange Laufhose wäre halt universeller, weil für zwei Disziplinen einsetzbar.

Wir machen eine Fotopause, weil es einfach wunderbar sonnig ist. Außerdem kann ich die Trinkflasche besser greifen und hantieren, wenn ich stehe. Ist doch was anderes, als ohne Handschuhe. 


Als wir nach guten 45Minuten wieder zu Hause ankommen sind wir total froh, dass wir gefahren sind. Allerdings sind meine Knie und Oberschenkel wirklich unfassbar kalt und knallrot. Da muß also was getan werden. Unbedingt. Der Einkaufszettel steht.
Als er mein Rad reinträgt, weil ich noch im Stolz schwelle, stellt der Zeugwart fest, dass bei meinem T2 - Auflieger von Profile Design der vordere Stopfen verloren gegangen ist. Was ist das denn bitte? So kann ich auf keinen Fall bei einem Wettkampf starten, ist ja schließlich verboten, dieses offene Rohr. Also da muß ich unbedingt auch ran und mich kümmern. Wie kann denn so ein Stopfen überhaupt abfallen. Ich bin ja nicht querfeldein rumgetourt. Na ja, was weg ist, ist eben nun mal weg. 

Und weil ich wirklich enorm viel angehabt habe heute, werfe ich alles beim ausziehen auf einen Haufen ehe ich zum Duschen gehe: 



Hier ein Bild meiner hoffentlich zukünftigen Sponsoren... ich bin mit praktisch jedem einzelnen Ausstattungsbestandteil der heutigen Tour wirklich zufrieden. Brauche aber wirklich dringend eine neue lange Windstopper Hose und zwar aus den oben genannten Gründen. Vielleicht gibt es aber auch Kniewärmer oder sowas? Gibt's doch für ältere Semester, dann hat doch ein Sportartikelhersteller sicherlich hier auch schon was zu überlegt. Vielleicht wäre das auch eine Alternative? 

Oder ein Hersteller liest hier mit und schickt mir eine Hose zu Testzwecken zu? Das ist zwar sicherlich die unwahrscheinlichste Variante, aber gut. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Freitag, 11. Januar 2013

Will und ich in der Wüste

Die Raumschiffe schieben sich langsam über die Hauptstädte der Welt, aber natürlich nicht nur Hauptstädte, sondern vor allem amerikanische Städte und natürlich auch über mein Rädchen. Es steht natürlich weder in einer Hauptstadt, noch in Amerika (letzteres finde ich dabei übrigens ziemlich schade), aber das ist egal und es wird mich nicht davon abhalten Will Smith dabei zu helfen die Aliens zu bekämpfen. 

Um ihm zur Seite zu fahren schmeiße ich mich in meine Skinfit Triathlon Hose, ziehe ein Shirt über, mache mir eine Flasche mit Dextrogetränk zurecht. Dann stürze ich mich ins Vergnügen. Ich habe irgendwo gelesen, dass auch beim Rädchen fahren "ein- und ausfahren" sinnvoll ist, wenn man auf der Rolle sitzt. Bitte, dann mache ich das eben. 

Also 5Minuten einfahren. Ganz locker, ohne Hetze. die Aliens sind ja noch dabei Stellung zu beziehen. Bisher ist das Weiße Haus noch nicht mal evakuiert, was soll ich mich also großartig beeilen. Wenn selbst der Präsident... 

Nach den 5Minuten sind Will Smith und ich auf Betriebstemperatur. Er macht sich auf zu den Aliens. Ich schalte hoch und das Training beginnt. 
GA1. Ob meine Werte vom Dezember 2011 sich verändert haben, lasse ich übrigens am 26. Januar prüfen. Bis dahin fahre ich also GA1 nach diesen Werten. 

Der Film hat so extrem viele Werbepausen, dass ich während der Fahrt wirklich ernsthaft überlege, ob mir das eine Beschwerde an Sat1, den austrahlenden Sender, wert ist. Kaum ist Will Smith kampfbereit mit seinem Jet in der Luft, will mir jemand Frischkäse verkaufen... das paßt doch nicht. Gefühlt habe ich alle 10Minuten eine Werbepause. 
Gut, dass die Fernbedienung auf dem Hocker liegt und ich nicht so leicht aus der Aeroposition rüber greifen kann. Ich wäre sicherlich schon längst woanders gelandet. 
Andererseits kann ich Will Smith natürlich auch nicht im Stich lassen. 

Er zählt ja irgendwie auf mich, wenn er jetzt hier seinen Alienfang auf seinem Fallschirm durch die Wüste schleift. 
Ganz alleine wäre das auch eine wirkliche Zumutung. Ich bin also weiter am Start und begleite Herrn Smith samt seinem Alienfang durch die Wüste. Mein Puls ist dabei perfekt, die Wattzahl gefällt mir auch. Immerhin habe ich die Anzeige gerade erst entdeckt. 
Aber in der Wüste ist es heiß und so bin ich froh, dass ich die Flasche vorbereitet habe. Will Smith braucht nix zu trinken. Ich bin da auch total egoistisch und biete ihm nichts an. Ich brauche meinen Trinkvorrat. Wer weiß, wie lange wir zwei hier noch in der Wüste rumrödeln. 

Irgendwann steht der Zeugwart auf einmal vor mir. Er war heute Vereinsschwimmen und wäre dann jetzt fertig. 
Mein Timing ist perfekt. Jetzt nur noch 5 Minuten locker ausradeln, dann hab ich 1:20h hinter mir. Der Durschnittspuls für meine Wüstentour liegt bei 144. Will Smith lasse ich in seinem Jet zurück. Auch er hat die Wüste nämlich mittlerweile verlassen und fliegt in Richtung Raumschiff. Selbst schuld. 

Ich flitze in die Dusche. 

Mittwoch, 9. Januar 2013

Bitte das Handtuch!

Diese Woche steht eine Radeinheit auf dem Trainingsplan. 
Ich soll 60Minuten fahren, oder 75, wenn ich Lust habe. Na gut. Heute mittag nehme ich den Mund ziemlich voll und kündige groß an, dass ich heute Abend ganz locker mal 60Minuten auf die Rolle gehe. Tja... wieso hab ich das bloß gesagt? Wieso kann ich auf diesen Schweinehund nicht einfach mal hören? Wo ist denn da bitte das Problem, einfach zu sagen, dass ich schon 10Minuten auf der Rolle schrecklich anstrengend finde und es deshalb heute vielleicht 11 werden. Immerhin 11 Minuten. Wenn ich besonders fleißig sein möchte, könnte ich ja 12 draus machen. Aber gleich 60 ???? Wie verrückt. 

Ich will ab 20:15h losfahren, da kommt heute "Vincent will Meer" und der wird mich ablenken. Habe ich beschlossen. Wann auch immer. Jetzt ist es ja sowieso schon angekündigt und gesagt. 

Also ziehe ich mich um, mache mir was zu trinken und steige tatsächlich auf's Rad. Der Film läuft und ich strample. Warum auch nicht, wo ich hier schon mal auf dem Sattel sitze. Da kann ich ja auch treten. 

Ich trete und ganz wie von selbst sind auf einmal 40Minuten rum. Unter mir hat sich ein kleiner See gebildet. Ich bitte den Zeugwart doch das Handtuch unterzulegen... ich habe keine Lust morgen das ganze Wohnzimmer zu putzen. Dieses Rollen fahren ist dermaßen schweißtreibend und anstrengend... unfassbar. 
Nach weiteren 15 Minuten habe ich keine Lust mehr. 
Jetzt ist der Schweinehund nämlich mit aufgestiegen. Er sitzt hinter mir, macht die Beine schwer und pöbelt rum. Lautstark. Dass es jetzt reichen würde. Er hätte genug. Die Rolle sei zu laut. Er zu müde und überhaupt. 

Aber ich mache noch 10Minuten. 
Der Schweinehund hat nix zu sagen heute. Bis Köln muß ich ihm schließlich seinen Platz ordentlich gezeigt haben und damit fangen wir heute direkt mal an. Ich steige erst nach 65Minuten ab. Ätsch, Du Schweinehund. Mit mir nicht. 


Montag, 7. Januar 2013

Hintern an Gehirn

Nachdem weiterhin jede Wunderheilung für das Schulterblatt ausbleibt und auch mein Knöchel gerade morgens noch zwickt, wenn wir aufstehen, scheint es also so zu sein, dass das Jahr 2013 mich alt gemacht hat. Da wünsche ich jedem für das Neue Jahr alles Gute und vor allem viel Gesundheit... tja und dann das. Wo ist meine Gesundheit gerade? Pause? Sieht ganz so aus. 

Da mir das Radfahren gestern gut getan hat, mache ich das heute wieder. Dabei schmerzt weder der Knöchel, noch das Schulterblatt. Laufen gehen ist bei der Kälte und der Dunkelheit für den Knöchel sicherlich nicht förderlich. 
Ich ziehe mich daher flott um und als ich den Rollentrainer verkabelt habe und mich auf den Sattel setzen möchte, stelle ich fest, dass doch was schmerzt. Mein Hintern. Gut, das war schon länger nicht der Fall. Der Hintern meldet aber sofort und recht eindringlich an mein Gehirn, wie er das heutige Rädchfahren findet. Schrott. Normalerweise ist es aber so, dass diese Schmerzen nach einiger Zeit auf dem Sattel nach lassen. So auch heute. 

Ich fahre mit hoher Trittfrequenz und recht wenig Widerstand und überlege, ob das wohl alles so richtig ist. Aber da man bei einer Mitteldistanz, und die ist nun mal dieses Jahr das erklärte Ziel, eine hohe Trittfrequenz fahren soll und möglichst wenig Widerstand, könnte es passen. 

Der Zeugwart hat mir netterweise heute das neue Exemplar der Triathlon Know How mitgebracht. Da geht es um die Saisonplanung eines Triathleten. Wie man sich richtig auf den Wettkampf vorbereitet. Also nicht die Tasche packt, sondern eben das Trainingsjahr plant. Wobei eine Checkliste habe ich auch gesehen, glaube ich. Zusammen mit dem Triathlon Training- Trainingsplan und dem Know-how von Ingo vom Core Sportclub in Darmstadt werde ich so hoffentlich gut durch die Distanzen in Köln kommen. 
Mal sehen. 

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Sonntag, 6. Januar 2013

Kurbeln im Wohnzimmer

Netterweise hat der Zeugwart mir ein Tetesept Rücken Bad mitgebracht, nachdem ich praktisch keine Lagerung gefunden habe, die schmerzfrei war. 

Heute früh wache ich auf und die Schulterblattschmerzen sind leicht besser. Ich merke zwar noch, wo der Schmerzpunkt war, aber ich kann gehen, ohne dass mir gleich der Arm abfällt. Sitzen geht auch für den Moment. Leider hält die vermeindliche Schmerzfreiheit nicht ganz so lange an, wie ich mir das erhofft habe. 
Ich weiß also, dass Laufen gehen heute nicht dran ist. Mein Fuß ist zwar schmerzfrei, aber ich gönne der Sehne oder Sehnenscheid noch ein oder zwei Tage Ruhe um sich komplett auszuruhen. Ich glaube außerdem, dass ich mich beim Laufen so verspannt habe, dass dieses schmerzende Schulterblatt da her kommt. 
Laufen ist heute also nicht. 

Dafür fahre ich Rad. Aber weil ich nicht weiß, wie der Schulterblattschmerz darauf reagiert, habe ich beschlossen, dass ich besser drinnen fahre, als draußen nach 10km festzustellen, dass ich vor Schmerzen nicht mehr weiterfahren könnte... und dann doch noch 10km bis heim habe. Oder so ähnlich. 
Und wo wir ja mit einer Rolle ausgestattet sind, kann man sie schließlich auch benutzen. 

Der Zeugwart spannt mir netterweise mein Rädchen ein, denn dafür reicht ein Arm leider nicht aus. Dann ziehe ich mich um, wie eine alte Frau und schon kann es losgehen. Ich schaue "Nachts im Museum" und ab und zu auch auf meinen Puls und kurble was das Zeug hält. Meine Beine sind schneller müde, als mein Puls sich überhaupt nach oben bewegt. Ich versuche auch im Stehen zu fahren, aber dafür muß ich die Rolle und ihre Elektronik noch weiter kennenlernen. Heute klappt das nicht richtig. Das Kurbeln geht ganz gut. Ich habe einen super niedrigen Durchschnittspuls, bin aber gut angestrengt, kann in Aeroposition und auf dem normalen Lenker fahren und habe keinerlei Schulterblattschmerzen. Gerade letzteres finde ich besonders bemerkenswert. 

Nach dem fleißigen Rolle-fahren gehe ich in die Wanne. Immerhin ist ja das Rücken Wärme Bad im Haus und will unbedingt Gutes tun. Davon möchte ich es auf keinen Fall abhalten und hoffe das Beste.  Das Bad sieht dunkelbraun aus, als ich es in das einlaufende Wasser halte. Angeblich soll aber nichts Wildes passieren, weil es sich um eine schlammfreie Moorbadrezeptur handelt. Gut, die Badewanne hat eh schon mal bessere Zeiten gehabt, es wäre also nicht ganz so schlimm. 
In die Wanne komme ich gut rein und für meinen Rücken ist das Bad wirklich sehr angenehm. 

Das aus der Badewanne raus kommen ist dann wieder schwieriger und schon schmerzt das Schulterblatt auch wieder besonders stark. Es wäre ja auch zu schön gewesen. 

Samstag, 5. Januar 2013

An die Waffe(l)n!

Die gestrige Massage hat leider kein Wunder bewirkt. Sehr schade. Ich kann also weder schmerzfrei sitzen, noch schmerzfrei gehen oder gar laufen. Auch den rechten Arm zu heben, ist eine wahre Herausforderung. Und zwar eine schrecklich schmerzhafte. Ich weiß gar nicht, was ich weiter noch tun kann. Manche Bewegungen treiben mir sofort die Tränen in die Augen. 

Und heute ist der nächste Lauf der Winterlaufserie in Rodgau. 

Ich bin nicht angemeldet. Gott sei Dank. Da ich bisher heute auch noch keine Minute am Stück schmerzfrei war, ist das auch die einzig richtige Entscheidung. Bei 10°C über Null und einem bedeckten Himmel, bei dem die Wolken manchmal ein paar Regentropfen durchlassen, fahren wir allerdings trotzdem nach Rodgau. Zwei Vereinsläufer sind am Start, Bibi läuft ebenfalls mit und die Teamchefin hat heute "volle Kanne" auf dem Trainingsplan stehen. 

Nachdem Letztere bei ihrer Leistungsdiagnostik in dieser Woche für sich selbst erstaunliche, für den Zeugwart und mich erwartete, Ergebnisse erhielt, ist die Ansage "volle Kanne" natürlich heute gänzlich anders zu betrachten, als vor den Erkenntnissen dieser Leistungsdiagnostik. Ich weiß, als die Teamchefin uns die Ergebnisse erzählt, dass ich alle Wettkämpfe zukünftig ohne ihre Begleitung laufen muß. Es war eine schöne Zeit, aber alles hat eben auch ein Ende. 

Heute soll mir das also richtig klar werden. 

Mit schmerzendem Knöchel, wobei der mittlerweile schon wesentlich besser geworden ist, und heftigen Schmerzen unter dem Schulterblatt, wünsche ich der Teamchefin nach ihrem Einlaufen und vor dem Start zum Lauf, noch alles Gute. Als sie nach dem Startschuß los rennt, ist sie mitten im Feld. Bibi ist so flott unterwegs, dass meine müden Augen sie überhaupt nicht erblicken können. Die beiden Vereinsläufer dagegen sind -dank der Teamkleidung- hervorragend zu erkennen. 

Nachdem wir das Läuferfeld in den Wald verabschiedet haben, gibt der Bär einen eindeutigen Befehl: "An die Waffe(l)n!" War da jetzt ein L mit drin, oder nicht? Ist mir auch egal. Für mich ist alles klar... wir stürmen das Waffelzelt und müssen uns zwischen 6 oder 7 unterschiedlichen Sorten entscheiden. Der Bär, das Sportkind und der Profiathlet kommen nach, versorgen sich ebenfalls mit dem ausgezeichneten Backwerk und schon marschieren wir zum Waldrand.  

Wir schaffen es gerade knapp pünktlich, so dass wir die Ersten einrennen sehen und uns dann gerade noch häuslich am Waldrand einrichten können als erst der Flitzer und kurz darauf dann der Schnelle an uns vorbei hechten. Meine Herren sind die flott unterwegs heute! 

Dann kommt Bibi angewetzt. Sie behauptet sie könne nicht schneller, aber hat noch Puste, um mich zu informieren. Mmhhh. Gut, sie ist auch leicht angeschnupft und sowieso wirklich flott dabei. Sie ist einfach prima. 

Unsere zwei Vereinsstarter kommen angetrabt um sich für unsere Unterstützung zu bedanken. Und lustigerweise erwähnt der Schnelle, dass der Lauf für ihn doch etwas anstrengend war. ;-) Prima! Für solche Aussagen liebe ich unser Team... es ist einfach herrlich Teil dieser Gemeinschaft zu sein. 

Ein kleiner Fan erblickt am Horizont anscheinend seine große Schwester und schon geht in unserer Waldfanecke so richtig zur Sache. Der junge Fan gibt alles, sein Vater ist ebenfalls jubelnd am Start und so stimmen wir gleich mit ein, um die große Schwester zu beschleunigen. 

Und da ist auch schon die Teamchefin. Wenn sie so weiterläuft kommt sie tatsächlich weit unter einer Stunde ins Ziel. Das, was ja die Leistungsdiagnostik diese Woche bestätigt hat und das, was ich mir schon seit langem schon denken konnte. Ich laufe am Limit und werde gezogen... sie läuft einfach und zieht. Sagt zwar immer, sie könne nicht schneller, aber ich habe sie seit längerem durchschaut. Sie denkt auch bei einem Lauf mit mir, nie an sich. 
Da ist es schon fast gut, dass ich heute nicht laufen konnte und sie wieder gestoppt hätte. Wenn es mir auch lieber wäre, dass es nicht wegen so erbärmlicher Schmerzen unter meinem Schulterblatt gewesen wäre. Es ist wirklich ganz schlimm.  

Die Teamchefin bleibt heute tatsächlich weit unter einer Stunde, das sagt auch die Ergebnisliste. Sie ist großartig! 

Und meine Läufe in Zukunft ein kleines bischen einsamer als noch 2012. 

Freitag, 4. Januar 2013

Blitzheilung erwünscht

Katzen sind ja wohl sehr eigenwillige Tiere. Hunde haben Herrchen, Katzen haben Angestellte. Ich kenne viele dieser Sprüche und Weisheiten über Säugetiere und doch hilft mir das spontan nicht. Es nützt mir rein gar nichts, Weisheiten im Kopf zu haben, wenn gleichzeitig der Muskeln um-unter-bei meinem rechten Schulterblatt punktuell so schmerzt, dass ich meinen Arm kaum heben kann. Ich kann nicht lümmeln, nicht leicht angeschieft sitzen, ich scheine alt und voller Schmerzen. Ist es jetzt soweit? Alt? Kater? Bin ich überlastet? Bei dem bischen Sport in der letzten Zeit? Denkt mein Körper, dass er sich der nächsten Altersklasse anpassen muß?

Puh, wo soll das bei den Jahresplänen bloß hinführen? 

Erst mal führt es zu einer Soforthilfmaßnahme. 
Der Zeugwart kümmert sich und organisiert erst mal eine Notfall - Massage und innerhalb von 20Minuten liege ich bei der Masseurin auf dem Tisch und frau kümmert sich um den Schulterblattpunkt. 
Das hat der Zeugwart wirklich drauf. Ich komme auf so was ja eh nicht und wenn, hätte ich wahrscheinlich weder Namen noch Telefonnummern oder Örtlichkeiten parat, um das "ich bin drauf gekommen" sofort umzusetzen. Ich leide dann eher weiter, als dass mein Hirn darauf kommt, dass es den Masseurberuf gibt und dass dies vielleicht helfen könnte. Da handelt es sich ja sicherlich wieder um ein Tier... nämlich um den Ochs vor dem berühmten Berg. 

Ich liege also heute auf der Massageliege, während der Rest des Triathlon Teams schon im Wasser rumschwimmt. 

Diese Triathleten sind schon Anfang des neuen Jahres dermaßen fleißig, dass ich nur beim Gedanken daran schon ehrfürchtig zucken würde, wenn ich diesen Schulterblattschmerz nicht hätte. Aus der bisherigen einen Stunde schwimmen, ist seit geraumer Zeit für praktisch jeden aus unserem Team, außer mir natürlich, mehr geworden. Teilweise werden 1,5 Stunden geschwommen. Ohne Beckenrandgequatsche. 
Mein guter Vorsatz für 2013 ist ja, 60Minuten am Stück schwimmen im Training. Gut, heute wird daraus nichts. Die Massage tut gut, ist aber auch unangenehm an besonders vielen Stellen. Eigentlich ist die Massage an mehr Stellen unangenehm, als angenehm. Aber ok. Da muß ich jetzt durch. 

Als die Masseurin fertig ist, habe ich nicht die plötzliche Blitzheilung durchlebt, auf die ich insgeheim gehofft habe. Leider. Der Schmerz ist noch immer da. Allerdings fühlt es sich trotzdem anders an als vorher. 
Ich soll noch ein bischen Pause machen und dann 20Minuten schwimmen. Möglichst Kraulen oder Rücken schwimmen. Und im Anschluß warm duschen. Die schmerzende Stelle am Rücken ist angeblich auch leicht geschwollen, daher ist zaghafte Bewegung gut. 

Ich mache wie befohlen. Natürlich. 
Nach 20Minuten erst hüpfe ich zu den fleißigen Triathleten und schwimme ein paar Bahnen. Kraule und schwimme Rücken, Strecke mich, mache einen sauberen Armzug und stelle fest, dass meine Beine auch wenn ich sie nicht benutze, höher sind als beim letzten Schwimmtraining. 
Der Zeugwart bemerkt später, dass das bestimmt mit dem Core-Training zusammenhängt. Ich kann mir das nicht vorstellen, das wäre ja fast ein Soforteffekt... ? 

Zu Hause greife ich nach meinem Oma-Heizkissen für den Rücken und schmiere meinen Knöchel noch mal mit Mobilat ein. Der tut zwar nicht mehr so extrem weh, wie gestern, aber dem Frieden traue ich noch nicht. 
Es ist vielleicht doch einfach nur das Alter? 

Donnerstag, 3. Januar 2013

Neues Jahr - neuer Kater

Das Neue Jahr ist da und schon hat es einen Kater mitgebracht. Einen Muskelkater, aber vom feinsten. Es ist unglaublich, weil ich ja -eigentlich- irgendwie gar keinen Sport gemacht habe. Zumindest keinen, der auf Muskelkater schließen läßt. Muskelkater hatte ich ja gerade erst 8 Wochen lang -am Stück-. Und dieses Jahr war ich gerade zweimal laufen.  

Gut, einmal war ich auf dem Berg laufen. Es ging vom Start zum Ziel immer nur Berg auf und ich hatte das Maskottchentier und die Teamchefin im Nacken, die mir sogar jegliche kurze Gehpause untersagt haben. Seit dem die Teamchefin selbst ihren doppelten Mitteldistanztrainingsplan absolviert ist sie noch härter, als sie eh schon gewesen ist. Ich verstehe das nicht, weil ich ja nur eine Mitteldistanz mache und die ist auch noch gaaaaaaanz weit weg. Na ja. Sie hatte den begleiteten Berglauf bestellt und da hat sie nun mal drauf bestanden. Es war auch richtig schön. 

Mein zweiter Lauf in diesem Jahr wurde ja schon mit dem berüchtigten Schmerz zwischen Achillessehne und Knöchel links außen gestartet. Während dem Lauf war der Schmerz aber weg. Das gab mir gleich zu denken. Und natürlich... war ja klar. Heute ist der Schmerz im Fuß stärker als gestern. Der Lauf hat nicht geheilt. Komisch. 

Heute plagt mich zusätzlich auch noch der bereits bekannte Schmerz auf meinem Schulterblatt im Rücken rechts. Das ist der Liegestütz-Schmerz in der Nähe des Kennethmuskels. Dabei habe ich ganze drei Liegestütz gemacht. Die haben noch nie zu Muskelkater geführt. Ich bin vollkommen entrüstet. 

Und offensichtlich gänzlich untrainiert. Sonst würde ich ja von dem bischen rumlaufen keinen Muskelkater bekommen. Ich bin ein Wrack. Zumindest kurzfristig.

Heute ist ja der angekündigte Ruhetag. Also halte ich Ruhe, kühle meinen Fuß und lasse meinen Rücken vom Zeugwart mit einer Wärmesalbe einschmieren. Wir sind was solche Einbalsamierungen angeht wirklich vorbildlich ausgestattet. 

Und so hoffe ich, dass der Rücken weiß, dass morgen Schwimmtraining ist und mein Typ verlangt wird. 

Mittwoch, 2. Januar 2013

Ziele zum freuen.

Nachdem meine Brooks Schuhe von gestern noch immer ziemlich durchfeuchtet sind, kommt heute ein Querfeldein-Waldwege-Pfützenlauf nicht in Frage. Ich habe aber Gott sei Dank die Auswahl und zücke die höchst unauffälligen Asics Laufschuhe. Die sind weder wasserabweisend noch querfeldein geeignet und deshalb für den heutigen Lauf durchs beleuchtete Wohngebiet hervorragend. 

Ob meine Beinmuskeln und meine Knöchel für den heutigen Lauf hervorragend geeignet sind, weiß ich allerdings noch nicht. Im Augenblick fühlt sich nichts nach Laufen an. Alles zwickt und zwackt. Aber der Asics Plan sagt mir heute ganz lockere 8km in 8:55min/km an und so riskiere ich es. 

Bei 5°C und Wind zücke ich die lange Laufhose und starte das App. Es ist wirklich unangenehm hier draußen. Das Neue Jahr gibt sich wieder redlich Mühe meine Motivation und Zielsetzung zu prüfen und zu hinterfragen. Ob ich richtig sicher bin mit dem was ich machen möchte. Gut. Sicher? Was ist schon sicher in der heutigen Zeit? Ich bin natürlich kaum sicher, gerade sportliche Ziele bringen mich ja immer wieder zum nachdenken. Aber auf manches Ziel freue ich mich auch. Köln zum Beispiel gehört dazu. Also ist es selbstverständlich, dass ich heute laufen gehe. 

Die von mir für heute angedachte Runde addiert sich, mit den möglichen Schleifen, auf knappe 7 beleuchtete km auf. Ich schaffe allerdings nur etwas mehr als die Hälfte. Schon bei km1,5, was eindeutig zu weit weg von daheim ist um umzukehren, krampfen meine Waden. Dann geht's mir meinen hinteren Oberschenkeln los und auch meine Knöchel melden sich regelmäßig. Oh je. Meine Beine sind wirklich schwer und schmerzhaft. Aber jetzt laufe ich natürlich bis heim. Es ist viel zu kalt und windig um eine Gehpause zu machen oder gar bis nach Hause zu gehen. 
Gestern der Querfeldein-Waldwege-Pfützenlauf war wohl doch nicht so ganz das Richtige? Oder zumindest für die Zeit im Jahr eine Idee zuviel Belastung? Klingt ganz danach... ! 
Ich verkürze den heutigen Lauf und höre auf meinen Körper. Immerhin sind meine Ohren schmerzfrei, aufnahmefähig und melden ordentlich an mein Gehirn. Das ist ja schon mal was. 

Das auf den Körper hören klappt also ganz gut. Morgen ist Ruhetag, sagt Asics. Da höre ich auch drauf. 


Dienstag, 1. Januar 2013

Habt Ihr abgekürzt? Neujahrslauf Gedern

Puh, ob ich jemals darüber hingwegkomme? Wahrscheinlich wird mich diese Titelfrage in 2013 noch ein bischen begleiten. 

Nachdem der Zeugwart und ich das neue Jahr erst herrlich hungrig begrüßt und eine sehr gemütliche erste Nacht in der gebuchten Suite verschlummert haben, gibt es heute früh ein äußerst schmackhaftes Frühstück. Ich sitze hier schon in Laufklamotten, denn heute startet, wie jedes Jahr um 14h das Laufteam Gedern zu seinem Neujahrslauf. Lauter flotte Läufer versammeln sich überpünktlich am Gederner See um in Gruppen auf große und kleine Laufrunden zu starten. 

Es regnet, es ist kalt und ungemütlich. 

Das Jahr 2013 schöpft gleich aus dem Vollen und kitzelt die sportlich Ehrgeizigen. Es will gleich die Spreu vom Weizen trennen. Es sorgt dafür, dass die, die Ziele haben, sich dieser bewußt werden und sich gleich zu Beginn des Jahres überlegen können, ob sie es -und wenn ja wie- ernst sie es mit selbigen meinen. 

Ich habe meine drei Ziele im sportlichen Bereich ja bereits pünktlich zum Jahresabschluß 2012 ausformuliert und kann somit nicht zurück. 
Zwar werde ich kurz schwach und hadere mit der Regenjacke, der Temperatur und dem Schweinehund. Aber weil die Teamchefin heute ihren 1:10Std. Neujahrsbegrüßungslauf auf dem Trainingsplan stehen hat, kann ich nicht luschenhaft nachgeben. Mein Trainingsplan von Asics sagt immerhin auch, dass ich laufen soll. Allerdings sind nur 5km angegeben. Ich soll langsam und gemütlich laufen in 8:55Min/km und wenn mir das zu flott ist, soll ich langsamer machen. Wow, noch langsamer? Kraß. Asics muß mich ja für wirklich erbärmlich unfit halten. 

Als die flotten Läufer loslegen, verstehe ich Asics auf einmal und weiß, warum. Ich bin ganz ofensichtlich denkbar unfit. Ganz klar. 2013 scheint sportlich nicht mein Jahr. Zumindest nicht Anfang Januar. Aber egal. Jetzt sind wir ja im strömenden Regen schon mal losgelaufen... was soll es also. Wir laufen schneller als 8:55min/km. Das merke ich sofort. Dafür brauche ich noch nicht mal das Asics-App für mein neumodisches Handy. 

Es geht wellig den Weg entlang, es regnet und die Flotten setzen sich langsam aber sicher von uns ab. Bibi ist ganz vorne dabei und auf einmal schießt Legolas aus dem Unterholz raus und ich vermutet sofort, dass Orks in der Nähe sein müssen. Als "Stich" aber nicht blau zu leuchten anfängt, bin ich beruhigt und wir laufen weiter. Wellige Abhänge runter und eklige Anstiege hoch, durch Pfützen, Schlammlöcher und buchstäblich über Stock und Stein. Meine neuen Brooks Adrenalin ASR, die gerade gestern in der Post waren, erleben heute Trail vom Feinsten. Besseres Terrain für ihr extremes Profil hätte ich mir nirgends sonst suchen können. Es ist einfach Trailrunning von allererster Güte. 

Und als wir gerade wieder einen dieser verrückten Anstiege hochwetzen werden wir von zwei der Flotten eingeholt. Ich puste gerade leicht am Limit und darf mir trotzdem die Frage "Habt Ihr abgekürzt?" anhören. Der Herr mittleren Alters, aber definitiv älter als mein mittleres Alter, fragt mich mit vollem Ernst. Von Motivation hat er wirklich wenig Ahnung. Aber ich bin nur in der Lage ihm ein "Nein, wir laufen hier volle Kanne." entgegen zu schmettern. Nach seiner Motivation, mir eine dermaßen fiese Frage zu stellen, kann ich ihn nicht fragen. Mir fehlt die Puste. Aber ich sehe die Einmündung bei der er eigentlich hätte auf uns treffen sollen, wenn er seine große Runde gelaufen wäre. Und die liegt ja vor der Teamchefin und mir. Da kommen nämlich einige der Flotten auf unseren Weg zurück. 

Aha. Soviel zur Titelfrage. Ich frage danach nicht. Ist mir auch total egal wer hier abkürzt und warum. Aber es ist trotzdem nett zu wissen. 

Wir laufen noch eine halbe Runde um den Gederner See und nach etwas über 9km, sagt das Asics-App, sind wir zurück an den Autos. Ich greife sofort zum mitgebrachten Getränk und frage mich, warum ich für dieses Unterholzabenteuer nur so wenig "standig - ovations" erhalten habe und keiner jubelt, weil ich endlich da bin. 

Die Teamchefin hat ja heute wieder besonders langsam gemacht, damit ich den Weg überhaupt zurück finde vom Berg. Bevor wir losliefen hat sie uns ja ihren Trainingsplan gezeigt. Zwei Trainingseinheiten pro Tag, Schwimmen & Radfahren oder Laufen, 2Stunden Mountainbike oder sowas. Sie ist mittlerweile top durchtrainiert und hat sicherlich über das langsame, lockere Trailläufchen nur gelächelt. 

Was wäre bloß gewesen, wenn ich den Asics Plan umgesetzt hätte?