Wie jeden Sonntag ist auch heute der lange Lauf dran. Heute verstecken sich dahinter 13km. Das ist einfach, denn vom Mainuferlauf sind die Km markiert und so ist es leicht präzise den Cheftraineranweisungen zu folgen. Im Anweisungen befolgen bin ich sowieso gut.
Nach einem Riegelfrühstück, das sich letzte Woche gut bewährt hat, laufen wir los.
Es ist saukalt. 1°C, unfassbar. Ich dachte ja, dass der Winter schon vorbei wäre. Aber so ist es nicht. Wir laufen langsam und kontinuierlich. Ich habe einen guten Rhythmus und der Zeugwart und ich quatschen. Zwischendurch treffen wir noch zwei von unserem Team die uns entgegen kommen. Wir laufen und laufen und fressen unsere Km in gleichbleibender Geschwindigkeit. Einfach wunderbar.
Auf dem Rückweg läuft der Zeugwart ein Stück vor mir und ich werde von einem jungen Herren eingesammelt. Er überholt mich und schließt auch auf den Zeugwart auf.Dann überholt er ihn ebenfalls. Der Zeugwart dreht sich daraufhin souverän um und läuft eine Weile zurück um sich hinter mir einzuordnen.
Aha. Er spielt Hase und Igel.
Der junge Herr dreht sich mehrfach um um zu schauen, wo wir wohl sind. Lustig.
Wir beschließen Gas zu geben und den langsamen langen Lauf mit einem kurzen Zwischensprint zu krönen. Also schießen wir förmlich an ihm vorbei, lassen die Beine fliegen und es ist herrlich. Er ist total überrascht und als wir etwas Abstand gewonnen haben machen wir wieder langsam und richten uns nach dem Trainingsplan.
Selbstverständlich werden wir nach einiger Zeit wieder von ihm überholt. Es war mir klar, dass er die Aktion nicht auf sich sitzen lässt.
Als er etwas Boden zwischen uns und ihn gebracht hat fängt er an sich alle 5Schritte um zusehen. Herrlich. DAS also meint die Prominenz mit psychologischer Kriegsführung. Witzig. Ist mir noch nie so gegangen und ich genieße es, wie er unsicher ist ob wir noch mal angreifen. Wunderbar.
So treiben wir ihn vor uns her und dann juckt es den Zeugwart doch ganz schön in den Füßen und er gibt Gas. Wow... er hat eine Beschleunigung die mir Angst macht. Mir und ... dem jungen Mann ebenfalls .... witzig. Ich laufe ja weiterhin meine Geschwindigkeit und beobachte also von hinten, wie der Junge versucht am Zeugwart dran zu bleiben.
Das hatte der Zeugwart voraus gesagt und ich war unsicher. Psychologisch hat er es also drauf.
Hi hi.
Der junge Herr kann nicht dranbleiben. Er läuft dem Zeugwart ein paar Schritte nach und fällt zurück. Ich wittere meine Chance und lasse den Trainingsplan Trainingsplan sein. Ich gebe Gas.
Ich passe es genauso ab, dass ich so schnell bin wenn ich an ihm vorbei laufe, dass er keine Sekunde die Idee hat, er könne mithalten. Alles was die Prominenz mich letztes Jahr gelehrt hat funktioniert. Der junge Mann ist in die Tasche gesteckt. Abgehakt würde meine Marathonathletin sagen.
Ich wetze den Damm rauf und hole den Zeugwart ein.
Der strahlt und wir finden uns kurz mal total super.
Dann laufen wir langsam nach Hause und dehnen.
Meine Beine sind müde.
Die 13km sind schon viel für mich...aber so hat's der Cheftrainer ja gewollt. Und insgeheim denke ich, der Cheftrainer hat das Übungsinstrument der psychologischen Kriegsführung absichtlich geschickt... um zu motivieren. Das hat auf jeden Fall gut geklappt.
Hehe, das liest sich sehr zufriedenstellend und das hast Du (habt Ihr) wirklich gut gemacht! Es ist immer wieder verlockend, den Trainingsplan aufgrund psychologischer Kriegsführung kurzfristig links liegen zu lassen..!
AntwortenLöschenLiebe Grüße von der Wiener Trainingsfront
Sabine
Und wir haben es so genossen! ;-)
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