I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Montag, 17. September 2012

Kein Trikot hilft.


Ich muß meine Lieblingsstadt - Wahl nach diesem Tag in Quebec höchstwahrscheinlich überdenken. 

Wir sind die ganze Nacht über den St. Lorenz Strom gefahren und blicken nun auf eine wirklich knuffig anmutende kleine Stadt. Oben auf einer Anhöhe sieht man ein eckiges Schloß, dass den Zeugwart und mich spontan an Disneyland erinnert. 

Nach dem Frühstück checken wir aus dem Schiff aus und wollen in die Stadt hinein. Die schickt extra Touristeninformanden an Bord um uns den Weg zu weisen, das ist bisher in keinem Hafen passiert. Sehr nett. Und als wir an Land gehen ist es uns noch unklarer, warum andere Städte das nicht machen und ausgerechnet Quebec City uns jemanden schickt. 
Die Stadt ist herrlich klein. Wir spazieren die französisch beschilderten Straßen entlang direkt in die Unterstadt hinein. Für eine kanadische Stadt sieht es hier reichlich anders aus  als wir es erwartet haben. 

Auch heute ist das Wetter herrlich und so spazieren wir durch die kleinen Gässchen unter dem Château Frontenac und staunen. Eine wirklich herrliche Stadt. 
Den Aufstieg zum Château machen wir mit einem Treppentraining... 

so hoch sah der Hügel gar nicht aus... ist er aber. Wir bummeln durch die kleinen Gassen und sind pünktlich zur Mittagszeit wieder zurück am Schiff. 


Hier wollen wir was Essen, damit wir nicht hungrig mit dem Rädchen losfahren. 

Heute erkunden wir nämlich mit Bane zusammen die Stadt und den Montmorency Wasserfall. Mit knappen 80Metern ist der sogar höher als die Niagarafälle. Wir bekommen unsere Rädchen zugeteilt und wie immer eine kurze Einweisung. 

Dann fahren wir los. Der Himmel hat sich bedenklich zugezogen, aber wir haben Hoffnung, dass es wieder aufklart. 

Als erstes in Richtung Wasserfall... das ist nämlich die längste Strecke. In der Stadt liegt alles so nah beeinander, dass die 40km der Tour nie zusammenzukriegen wären. 

Wir fahren am St. Lorenz Fluß entlang, wundern uns warum KFC hier nicht Kentucky Fried Chicken sonder IPK heißt, und schauen ansonsten die Gegend an. Der Zeugwart übersieht dabei einen Pfosten und stürzt... tut sich aber Gott sei Dank nichts schlimmes und, weil wir im Land der Indianer sind, steigt er einfach wieder auf. Schließlich haben wir das Ziel direkt vor Augen... den Wasserfall. 
Weil wir aber auf Meereshöhe sind, müssen wir erst mal hoch, schließlich fällt das Wasser gute 90Meter ins Tal hinab. Wenn wir ihn also von oben, wo er am beeindruckendsten sein soll, sehen möchten, müssen wir die erst mal hochfahren. Ich schaffe 3/4 des Anstiegs und muß dann schieben. Der Zeugwart wartet oben auf mich. Es ist müßig zu erwähnen, dass er den kompletten Anstieg hochfährt, An allen sportlichen Mitfahrern vorbei, die in Radlerhose, Radeinteiler oder Trikot starten. 
Bei mir muß also für das generelle Training bis Köln nächstes Jahr die Oberschenkelmuskulatur auf dem Plan stehen. Es wäre doch gelacht, wenn ich bei 3/4 Anstieg immer absteigen muß. 

Am Wasserfall angekommen schauen wir uns ausgiebig alles an. 

Im Gegensatz zu einem unserer Mitfahrer haben wir allerdings die Uhr im Blick und sind pünktlich am Treffpunkt. Der Herr wollte den Wasserfall nicht nur von oben, sondern auch von unten sehen und kommt einfach etwas später. Ich kann nur den Kopf schütteln, aber weil ich im Urlaub bin sehe ich alles total entspannt. 

Nach den Wasserfällen zeigt uns Bane noch einen wirklich schönen Vorort von Quebec City und wir fahren zurück in Richtung St. Lorenz Strom und weiter in Richtung Innenstadt.  

Das Wetter ist von bewölkt zu stark sonnig übergegangen und ich bin wirklich froh, dass ich heute früh gleich LSF aufgetragen habe. Der Zeugwart ist zukünftig immer für das Urlaubswetter zuständig, das klappt auch heute in Quebec wieder hervorragend. 

In der Innenstadt fahren wir einen Kopfsteinpflaster Anstieg hoch, bei dem ich nicht geglaubt hätte, dass ich oben ankomme. Tue ich aber. Über den Zeugwart muß ich nichts sagen... der fährt ja überall hoch, wie ich jetzt weiß. Wir sind in der Oberstadt, der haute-ville, und erfahren wer hier wann was gegründet, verteidigt und besessen hat. Dann geht es weiter hoch zum Château, das ich heute früh ja schon über gefühlte 1.000 Treppen erklommen habe. Ich weiß also, wie hoch es ist. 

Gut, dass Bane weiß, wo es hier gutes Eis gibt... so werden wir gleich für die vielen Anstiege belohnt. Der Blick ist zwar auch atemberaubend, aber so ein Eis, setzt einem Sommerrädchenausflug eben noch die Krone auf. Am Denkmal des Stadtgründers, der einem französischen Musketier erstaunlich ähnlich sieht, schlecken wir die Eisreste und dann geht es weiter. Jetzt aber praktisch nur noch bergab. 

Wie in jeder französischen Stadt gibt es auch hier eine Notre Dame Kirche, an der wir natürlich ebenfalls vorbei fahren. Die Kopfsteinpflasterstrecke geht es wieder hinunter und innerhalb von 5Fahrminuten sind wir zurück an der AIDA Aura. 

Quebec City ist herrlich. Und zukünftig sicherlich in der Liste meiner Lieblingsstädte zu finden. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.