I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 17. Juli 2015

Arbeitskilometer


Freitags brauche ich immer unheimlich lange ins Büro. Morgens gefühlt ewig, weil alle Leute die kein Homeoffice machen, genervt sind, weil sie es nicht tun und deshalb komisch fahren und Abends, weil alle Leute ins Wochenende möchten. Mein Arbeitsweg sind knappe 50km eine Strecke und so verbringe ich in schlechten Zeiten und Tagen schon gerne mal bis zu 2 Stunden auf der Autobahn. Das ist nicht besonders prickelnd, auch wenn sich das Radio redlich Mühe gibt, mich ausgiebig zu unterhalten und die Klimaanlage für eine angenehme Temperatur sorgt. Also habe ich den Trainer gefragt, ob es nicht möglich wäre, dass ich mal mit dem Rad zur Arbeit fahre.
 
Natürlich hätte ich den nicht fragen müssen... ist doch klar, dass es dem Trainer mehr als recht ist, wenn ich mein Training in den Arbeitsweg einbaue. Also fahre ich heute einfach mal mit dem Rad ins Büro. Da es regnet, als ich mich anziehe, packe ich noch eine Regenjacke in meinen Rucksack, wohl wissend, dass es dafür aber höchstwahrscheinlich etwas zu warm werden dürfte. Immerhin sind heute wieder über 30°C gemeldet.
 
Ich komme gut voran und bin flott unterwegs, außer wenn es über Wurzeln, Bordsteine und Ampel geht, natürlich. Am Main ist nur in Frankfurt viel los. Ansonsten verteilen sich die Radfahrer und Läufer sofort in Richtung ihrer Arbeitsplätze. Einmal durch die Stadt hindurch, so wie ich, muß hier kaum jemand.
 
Ich halte kurz um ein Skylinebild zu machen. Außerdem will ich dem Zeugwart kurz eine Rückmeldung geben, wo ich bin und wie es so "läuft" bzw. fährt. Seine Antwort warte ich allerdings nicht ab, ich fahre gleich weiter. Denn es gilt natürlich keine Zeit zu verlieren. Ich habe für die Strecke von rund 40km mal 2 Stunden eingeplant und will nicht noch länger brauchen.
 
Nachdem ich die Ironman Marathonstrecke am Main verlassen habe und geradewegs an der Uniklinik vorbei geschossen bin, fängt der mir weitesgehend unbekannte Teil Frankfurts an. Ich bin hier natürlich schon mal langefahren, weil wir den Weg ja auch erst vor ein paar Wochen gemeinsam abgefahren sind um sicherzustellen, dass ich mich nicht verfahre. Trotzdem kenne ich hier nicht jeden Baum und jeden Strauch und die Eindrücke fügen sich nicht nahtlos aneinander. Ich weiß auch nicht, was genau jetzt als nächstes kommt und wie weit es noch ist. Also wie weit an Kilometern weiß ich natürlich, ich bin schließlich mit Tacho und GPS Uhr ausgestattet, aber wie weit es sich anfühlt weiß ich nicht. Es ist irgendwie anders, wenn man weiß, wo man noch so langfährt, um einzuschätzen, wie weit es noch ist.
 
Am Höchstwerk überquere ich den Main und mache noch mal einen kurzen Fotostop. Außerdem schreibe ich erneut dem Zeugwart wie großartig es läuft bzw. fährt und stürze mich dann in den Stadtverkehr.




Bislang fuhr ich auf reinen, vom Autoverkehr weit abgelegenen Radwegen, jetzt, nach der Brücke, geht's in den Stadtverkehr. Zwar nicht Innenstadt, aber doch deutlich spürbar. Zusätzlich ist der Radweg durch eine Baustelle blockiert und ich muß die falsche Seite benutzen. Das fängt ja großartig an mit dem Stadtverkehr. Ich überquere irgendwann die Straße und fahre dann doch auf der richtigen Seite, nur um dann mein Rad über eine Absperrung drüber zu heben, weil anscheinend nicht vorgesehen ist, dass die Radfahrer, die nach Norden möchten vorher noch mal abbiegen. Städteplaner haben von Radwegen und wie Radfahrer so zu fahren haben, offenbar eine ganz eigene Vorstellung. Scheint mir.
 
Ich schaffe es aber mit dem Abbiegen und befinde mich wieder auf einem Radweg. Diesmal allerdings auf einem der anscheinend hervorragend zum parken geeignet ist. So weiche ich den parkenden Autos auf meinem Radweg aus, nur um mich von den fahrenden Autos die das nicht lustig finden, anhupen zu lassen. Einer gibt mir durch das offenen Fenster sogar den gutgemeinten Ratschlag, dass ich doch auf dem Fahrradweg fahren soll, nur um von mir an der roten Ampel dann die Umstände erläutert zu bekommen. Er ist schockiert, dass auf dem Radweg geparkt wird. Er dachte, das wäre der Parkstreifen und der Radweg führt auf dem Fußgängerweg entlang. So kann man sich täuschen. Wahrscheinlich parkt er hier sonst selbst?
 
Ich komme nach 1:27h Fahrzeit im Büro an und bin die Erste. Das ist doch mal ein Ding. Ich freue mich jetzt schon auf die Heimfahrt... ohne Stau!
 

2 Kommentare:

  1. Liebe Claudi,

    na da hast du ja mal einen sportlichen Arbeitstag angefangen :-)
    Wenn du den Weg erst einmal 10 gefahren bist und jede Bodenwelle und Stein kennst , dann braucht grad ne Stunde :-)
    Zeit sparst du aber so schon und Geld auch und gesund ist es auch noch :-)
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Wow... im Druck aufbauen bist Du aber ziemlich gut Helge. Eine Stunde? Das finde ich ja dann wirklich rasant. Ich werde berichten, wenn es soweit ist.
      Viele Grüße,
      Claudi

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