I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Mittwoch, 8. Juli 2015

Rasend

Das ist schon lange nicht mehr passiert, ich stehe extra früher auf um heute vor der Arbeit laufen zu gehen. Ich nehme das mal nicht als normal hin und freue mich deshalb umso  mehr, dass der Schweinehund heute offenbar einen Morgenlauf gestattet. Wegen meiner Bauchwehgeschichte war ich jetzt über eine Woche nicht laufen und habe lediglich den Night Run als Wettkampf in den Beinen... die Stunde, die der Trainer mir für heute aufgeschrieben hat, halte ich aus diesem Grund für nicht realistisch.
 
Man muß da der Realität einfach ins Auge blicken und so laufe ich schon mit dem Wissen los, dass ich heute meine kleine 4km Runde laufen werde. Mal sehen, ob die in einer ordentlichen Geschwindigkeit abzuarbeiten sind und wie ich mich dabei so fühle. Zuviel Schonung kann beim Laufen auch kontraproduktiv sein.
 
Es läuft großartig. Ich bin sogar zu schnell für meine Augen und schaffe es kaum den Weg richtig scharf zu stellen. Das mag allerdings auch an der frühen Uhrzeit liegen? Egal. Das Warum ist nicht entscheidend. Es ist wichtig, dass es so ist. Ich bin zu schnell. Wahnsinn. Das ist gefühlt noch nie passiert. Und ich laufe im Wald. Kaum vorstellbar, wie flott ich unterwegs wäre, wenn ich nicht im Wald, sondern auf dem flach geteerten Weg von früher, als ich noch regelmäßig am Main gelaufen bin. Mopsgeschwindigkeit wommöglich? Ich muß das demnächst einfach mal testen und an den Main laufen.

Und dann dort meine Trainingsrunde machen. Irgendwie fand ich den Lauf am Main immer angenehm. Ewig in eine Richtung und dann umdrehen um zurückzulaufen. Oder auf dem Damm hin und unten am Wasser zurück. Jetzt - im Alter - mag ich den Wald. Ab und an kreuzt mal ein Tier meinen Weg, meistens bin ich aber alleine mit den Bäumen und meiner Laufgeschwindigkeit. Das ist auch mal ganz angenehm.

Heute sehe ich im Wald auf einer Lichtung ein Reh. Es steht da und beobachtet mich. Wahrscheinlich will es sicher gehen, dass ich ungefährlich bin. Wenn das Reh wüßte, wie wahnsinnig schnell ich so auf einen Mittwoch Morgen unterwegs bin, würde es nicht einfach so dastehen und schauen. Es verkennt die Situation also vollkommen und so steht es da und schaut, während ich in meinem rasenden Tempo vorbeijage.

Ich bin nach 4km daheim, was erfreulich ist, wo die die Strecke ja nachweislich die Länge hat. Also hier schon mal alles richtig gemacht. Der Tag kann ja locker so weitergehen... es läuft förmlich.
 

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