Das Eigen- und Fremdbild liegt ja oftmals weit auseinander. Bei mir passiert das wirklich oft. Heute gab es dazu wieder mal ein Beispiel. Ich könnte mich immer noch weglachen.
Das Eigenbild sieht in etwa so aus... ich bin übergewichtig, klein und wenig durchtrainiert. Ich bin vielleicht ein bischen sportlich und trainiere mehr schlecht als recht, was halt so jeder macht. Ich bin nicht besonders ausdauernd.
Das Fremdbild:
Der Trainer, der für die heutige Einweisung im Fitnessstudio bestimmt war, fragt mich was ich so mache an Sport und ich berichte Triathlon und Halbmarathon laufen. Er bekommt große Augen und fragt mich nach den Distanzen im Triathlon. Als ich die berichte ist er schwer beeindruckt und schaut mich an, als hätte ich ihm gerade von meiner Marsexpedition erzählt.
Dann teilt er mit, dass wir dann wohl nicht viel zu tun hätten. Ha, so ist es aber nicht.
Gerade meine Bauchmuskeln verlangen ein wirkliches Training, denn die können nix. Genauso geht's meinen Oberarmen. Die können auch praktisch nix. Liegestütz sind ja ne richtige Qual.
Er kann das gar nicht glauben.
Wir kommen überein, dass er alles einschätzt und ich einfach nur mache. *lach*
Ich mache also wilde Übungen für den Bauch. Es fällt mir schwer, aber es geht. Als es an den Rücken geht schaffe ich die Übungen ganz locker. Ich muß grinsen und der Trainer teilt mit, dass ich hervorragende Rückenmuskeln hätte. Er wäre beeindruckt. Der Herr neben mir, bei der gleichen Übung schafft nicht mal die Hälfte meines Pensums, dabei hätte ich ihm viel viel mehr zugetraut. Ich muß noch ein Gewicht dazunehmen um mich klein zu kriegen greift der Trainer zu allen Mitteln. Aber beim Rücken schafft er es nicht.
Dann stellt er mich noch dem Laufband vor.
Ich laufe 8km/h und bekomme die Steigung 4 eingestellt. Was auch immer das heißen mag. Es ist nicht anstrengend. Herrlich so zu laufen. Vielleicht mache ich das jetzt auch öfter mal? Ich kann frei die Geschwindigkeit wählen und auch Programme ablaufen.
Das Fremdbild ist geschaffen. Der Trainer ist beeindruckt und mein nächster Termin ist nächste Woche. Da möchte mich das Rudergerät und das Spinningfahrrad kennen lernen. Den Wunsch kann ich ihnen nicht abschlagen.
"Wir müssen bei Dir zu schwereren Übungen greifen." hat er gesagt... na da bin ich mal gespannt.
I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”
(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)
Herrlich..... ;-)
AntwortenLöschenSo kann man sich täuschen ...!
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