Nachdem wir eine Trainingsrunde bei herrlichem Sonnenschein laufen waren und ich wieder einmal ohne Gehpause ausgekommen bin, ist es Zeit endlich nach Wiesbaden aufzubrechen. Zwei Vereinsherren starten heute beim Ironman 70.3-Wettkampf in Wiesbaden und sind schon seit einer Stunde am Schwimmen. Natürlich hoffe ich inständig, dass sie für die Wettkampfdistanz keine Stunde benötigen, denn beide sind herrlich gut trainiert... aber der Start war vor einer Stunde. Soviel ist zumindest sicher. Sie befinden sich also irgendwo im Triathlon-Rad-Kontinuum.
Wir fahren das zeugwartsche Transportauto praktisch direkt auf die Zielgerade und sind somit gleich im Geschehen. Die Messe bietet wenig give-aways und leider ebenso wenig zeugwarttaugliche Einkaufsmöglichkeiten als im letzten Jahr, aber sie ist dennoch unterhaltsam und lehrreich. Dafür ist so eine Messe ja sicherlich auch eigentlich gedacht. Diese folgt also einfach ihrer Bestimmung. Das ist ja schon mal was.
Nachdem wir uns ein erstes Rundumbild gemacht haben, können wir schon hören, dass der erste Athlet auf die Laufstrecke wechselt. Wow. Der ist flott unterwegs, hat wahrscheinlich viel trainiert.
Wir wechseln rechtzeitig an die Radwechselzone um dort mit Trommel und Schellenkranz dafür zu sorgen, dass unsere Vereinsstarter auch mitkriegen, dass wir genau da stehen. Wir müssen nicht allzu lange warten, da bekommen wir bereits Unterstützung durch die zwei frisch gebackenen Ironmänner, dann dauerts noch ein paar Minuten bis der erste Vereinsstarter um die Ecke schießt. Ich rufe noch schnell, dass er super aussieht... und schon ist er in der Wechselzone verschwunden.
Der nächste von Unsern folgt in ungefähr 2Minuten Abstand. Aber seit dem Zeitdesaster beim Morettriathlon halte ich mich dererlei Äußerungen vornehm zurück und erwähne lediglich Aussehen, Sportlichkeit, Begeistertung, Bewunderung oder Sorgen. Das muß reichen. Für Zeitdurchgaben sind hier ja noch drei Männer am Anfeuerstart und denen ist Zeitgefühl eher ins Blut gelegt. Die wissen auch, was genau andere Männer an diesem Zeitding interessiert und liegen so eher richtig. Zum Thema Zeit schweige ich vornehm.
Beide Läufer sind mittlerweile auf der Strecke und ich bin wirklich baff, wie fit die zwei noch wirken. Immerhin habe ich heute morgen ja gerade erst am eigenen Leib gespürt, wie unfit ich so bin... und das war keine 70.3 Distanz.
Der Streckensprecher ist ein cooler Typ und bringt seine Kommentare wirklich sympathisch rüber. Das gefällt mir.
Und während ich noch darüber nachdenke, was seine Ansagen so liebenswert macht, spricht den Zeugwart eine Dame und bittet, dass wir ihren Mann gleich mal mit "Vamos" anfeuern. Sie schreit mit... macht aber gleichzeitig eine Videoaufnahme für das Familienalbum. Wir geben selbstverständlich unser Bestes und der Athlet ist leicht verwundert, dass wir so tun, als seien wir alte Freunde, die spontan aus Südeuropa vorbei gekommen sind, um ihm zuzujubeln. Wahrscheinlich denkt er den Rest seiner Laufstrecke darüber nach, wer wir gewesen sind?
Die Strecke kann man in diesem Jahr an mehreren Übergangspunkten kreuzen, nicht nur an einer Zuschauerbrücke. Das ist wirklich total super gemacht. Ich bin für die Beibehaltung im kommenden Jahr!
Als unsere beiden Vereinsstarter dann zur Abholung des letzten Bändchens bei uns vorbei kommen und sich auf den Zielsprint vorbereiten bin ich schwer beeindruckt. Beide sehen noch relativ frisch aus... und nicht, als hätten sie gerade eine Mitteldistanz bewältigt. Ich muß anscheinend mehr trainieren. So einfach wird's nämlich sein.
Gewinnen tut den Wettkampf Michael Raelert. Paßt ja zu meiner Raelertwoche. Was ein gelungener Abschluß.
Heute Abend sind wir beim Profiathleten zum TOP10 Essen eingeladen. Dazu gibt es dann sicherlich einen eigenen Bericht. Ich hab auf jeden Fall jetzt schon Hunger! Soviel ist sicher.
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