I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 8. November 2012

Meine Körperkerntemperatur

Woche eins ist rum. Ich kann es kaum glauben. Vor einer Woche hätte ich mir nie zugetraut, dass ich auch nur ansatzweise durchhalte und dieses Training länger als eine Woche machen kann. Aber ich kann. Gut, gestern war keine Kunst, denn es war Ruhetag. Die kann ich eh am Besten. Heute starten wir mit Woche zwei. 
Gelenkhygiene. Ach herjee. Das klingt total gruselig, dabei ist Halloween schon längst rum, aber danach richtet sich hier eh keiner. Irgendwie habe ich sowieso das Gefühl, dass nicht nur Wellness komplett außen vor ist, sondern auch sonstige "Regeln" die es allgemeingültig so in Fitnesstudios gibt. Hier gibt es keine Muskelpakete die aufgepumpt wirken, es gibt keine Geräte, ich werde gelobt, auch wenn ich die Übung nur halb so viel ausführe, wie der Zeugwart... alles sehr individuell und mit neuen Regeln. 
Zurück zur Gelenkhygiene. Das ist heute ein Teil unseres Trainingsprogramms und noch bevor wir uns warm machen, machen wir also das. Wir kreisen unsere Fußgelenke, kümmern uns um die Knie und gehen so langsam den Körper hoch. Wir verschieben alles, was geht und ich bin baff, was da so alles klappt. Cool. 

Dann geht's los. Ingo will die Körperkerntemperatur erhöhen. Das klappt bei mir schon nach dem Lesen der Tafel... aber das gilt bei ihm irgendwie nicht. Fies. Dabei hat er bei Facebook noch behauptet er wäre der Gute. Nun gut. Wir machen Lauf ABC und Sit ups und Liegestütz. Ich mache alles mit, nacheinander, flott und ohne Probleme. Ich zittere nicht, ich komme wirklich gut mit. Ha ha, wahrscheinlich ein erster Trainingseffekt? Nein, so schnell geht es sicherlich nicht. Aber gut. Schön, dass es so prima klappt. 

Nach dem Aufwärmen geht es mit einem Zirkel weiter, der mich so zum schwitzen bringt, dass ich noch nicht mal mehr an eine Abwechslung denken kann. Wir machen eine Halteübung am T-Rex und es ist ziemlich unsicher, ob ich den Dinosaurier jemals bezwingen werde. Er ist instabil, schwer zu halten und fast unmöglich zu bezwingen. Ich muß sechs mal in diesem Zirkel ran. Die Hölle. Zusätzlich gibt es noch eine Halteübung auf dem Boden, und eine Sitzübung mit einer 5kg Scheibe. Ich versuche einen Mädchenbonus zu erhalten und frage, ob das die Mädchenscheibe ist. Aber Ingo sagt nur, dass es die Kleinste ist und ich damit loslegen soll. Gut. Bitte, also keine Mädchenscheibe. Ich lege los. 

Heute wälze ich mich völlig ohne Erinnermich-Matte auf der Erde rum, anscheinend ist die Erinnerlich-Matte nur für das erste Mal? Ich absolviere eine Übung nach der nächsten. Ich zittere, schwitze und bin total fertig, als es zu Ende ist. Aber ich schaffe alle 6 Durchgänge. Krass. Wer hätte das gedacht?

Dann geht es richtig los. Eine Kombiübung à la Jane Fonda. Für meine Oberschenkel und meinen Hintern eine absolute Qual. Alles krampft und weil Übersprunghandlungen offenbar einfach zu diesem Athletiktraining passen, muß ich lachen. Fluchen wäre auch erlaubt, aber das kostet mich zuviel Energie... und die kann ich leider derzeit nicht entbehren. Die Energie muß beisammen gehalten werden. Ich drehe das von mir gestreckte Bein, halte es, ziehe es angezogen zum Bauch und knicke es so, dass die Ferse zum Po kommt. Ich mache 20 Wiederholungen pro Einzelteil und komme so auf insgesamt 80xBein wippen. War mir da nicht der Dinosaurier lieber? Ich kann nicht mehr, der Dino war dagegen Kindergeburtstag. Meine Körperkerntemperatur meldet, dass sie richtig hoch sei und wir nun gerne zum gemütlichen Teil übergehen könnten. 

Zum Abschluß gibt's noch den Skispringer, den wir mittlerweile richtig gut kennen. Nachdem wir noch ein bischen auf der Rolle rumgewälzt sind und ich beschlossen habe, dass das wirklich ziemlich anstrengend ist und es sicherlich nur mir so geht, sind wir fertig. Fix und fertig. Ich glaube der Dinosaurier freut sich ein bischen, dass ich ihn nun doch nicht ganz ans Ende aller möglichen Übungen platziere, sondern das er eindeutig vor Jane Fonda auf der Vergnügungsskala zu finden ist. 

Für zu Hause haben wir selbstverständlich wieder zwei Hausaufgaben mitbekommen, die wir abturnen müssen. Auf Burpees werden wir dieses Mal verzichten, was wirklich sehr schade ist, denn die Nachbarn fanden die Burpees wirklich sehenswert. Ich bin nur bedingt enttäuscht... die waren nämlich super anstrengend. 

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