I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 10. März 2013

Lufthansa Halbmarathon 2013

Obwohl heute noch ein paar weitere Programmpunkte im Tagesplan abzuarbeiten sind, fahren der Zeugwart und ich im Anschluß zur morgendlichen Küchenreinigung nach Frankfurt, um die sportlich aktiven Teammitglieder bei ihrem Halbmarathon anzufeuern.
Wir fahren zu Km 12,5, denn da gibt es auch Parkplatzabsperrungen auf die ich mich läuferwirksam drauf stellen kann, wenn es hart auf hart kommt.

Als Erstes erfahren wir von einer Ordnerin, dass der Fahnenwage mit den roten Fähnchen noch nicht durch ist. Ich könnte mich also beruhigen, denn nach dem Fahrzeug dauert es noch mindestens 20Minuten, bis mit den ersten Läufern zu rechnen sei. Ich weiß mal wieder alles besser und sage ihr, dass das ganz sicher nicht der Fall ist. Wir haben bereits 10:33h und bei Km12 werden die ersten Läufer höchstwahrscheinlich schon um 10:40h auftauchen.
Während ich die Frau Ordner über die Strecke, die Laufbegebenheiten und die zu erwartenden Durchgangazeiten aufkläre macht der Zeugwart Sponsorenarbeit. Ein älterer Herr kennt nämlich unseren Hauptsponsor. Allerdings bislang nur vom Sehen und so erzählt ihm der Zeugwart wie lecker die Worscht schmeckt und dass die Qualität herausragend ist. Der Herr ist überzeugt und verspricht gleich morgen den Hauptsponsor aufzusuchen. 

Der Zeugwart und ich beziehen Stellung. 

Und da kommt auch schon der Wagen mit den roten Fahnen. Und tatsächlich, als wäre ich vom Fach oder eben besonders gut informiert, oder einfach oberschlau..., drei Minuten später rennen zwei Herren hinter einem Motorrad und einem Führungsfahrzeug her. Es ist 10:40h. Der Knaller. 
Nächste Woche nehme ich mir die Lottozahlen vor. So einfach ist das. 

Wir machen Lärm und sind begeistert, dass viele Läufer vom windschattenlaufen Abstand nehmen und sich wie an einer Perlenschnur mit langen Abständen durch Frankfurt winden. Die Abstände hier vorne im Läuferfeld sind wirklich beeindruckend. Schnelles Laufen macht einsam. Soviel ist sicher. Viele schauen verbissen, aber einige schauen bei unserem Ratschen-Schellenkranz-Lärm auf und freuen sich. Gut, schnell und sich freuen können ist ganz prima. Das gefällt mir. 

Als erstes kommt der Schnelle angewetzt. Ich sehe ihn schon von Weitem, weil er mit dem Teamshirt herrlich aus dem Minipulk raussticht. Alle tragen blau, nur der Schnelle trägt Orange. Das hat er ziemlich schlau gemacht. Er sieht uns und meine Stimme ist wohl auch nicht so leicht zu überhören, hebt den Daumen und... ist schon weg. Schnell eben. Sonst hätte er ja auch einen anderen Namen. So einfach ist das. 

Die Strecke wird voller. Haben sich die Läufer bislang immer schön an das Rechtslaufgebot gehalten und die linke bzw. entgegenkommende Fahrspur frei gelassen, ist es jetzt anders. Beide Fahrspuren der Stresemannallee werden genutzt. Ich sehe nichts mehr. 
Gut, dass wir uns sinnvollerweise an diesen Parkplatzabsperrungen platziert haben und ich so blitzschnell, ohne zu verunfallen, eine besteigen kann. Sehr läuferwirksam, denn schon werden wir erkannt. Allerdings kann ich nur noch was komisches hinterherrufen, denn der Läufer ist flott und schon verschwunden. 
Von weitem sehen wir den Motivator und gleich daneben läuft der Wieselmann. Beiden bin ich auf der erhöhten Position ins Auge gefallen und so ist mein Rufen eigentlich nicht nötig. Das ist mir aber egal. Jeder unserer Läufer verdient ein Rufen! So einfach ist das. Als die Beiden vorbei sind geht's flott weiter mit drei weiteren Vereinsläufern, die allerdings eher pulkig auftreten. Ist aber kein Ding, uns entkommt keiner. Da kann man sich noch so sehr am Bordstein verkriechen, alles nutzlos. 

Während ich so darüber siniere, warum die Ordner an dieser Stelle manche Einbahnstrassen mit Flatterband abgehängt haben und manche nicht, wundere ich mich auch gleich darüber, in welchem Outfit manche Mensch einen Halbmarathon unter 2Stunden laufen. Eine junge Dame zum Beispiel läuft in ordentlichem Tempo in Nylonstrumpfhosen in ihren Laufschuhen an uns vorbei. Sie trägt eine wirklich sehr kurze Hose, eine Startnummer und eben die Strumpfhose. Da bin ich doch baff. Andere laufen bestimmt unter zwei Stunden, weil ihnen kalt ist. Sie vielleicht, weil es kratzt? Ich weiß es nicht... aber es wird sich heute auch nicht mehr lösen lassen. 

Ich erblicke Madita und Lisabet am Horizont zwischen den Läufern. Beide haben sich auch im Pulk versteckt, aber auch hier hat es nichts genützt. Ich erwähne leise, dass ruhig gelächelt werden könnte, weil das Ganze Unterfangen hier ja Spaß macht und weise dann noch daraufhin, dass das im Übrigen für alle Anwesenden gilt. Die Mädels nehmen es sich zu Herzen, scheren aus, umarmen mich schnell und rennen weiter. 
So eine Läuferumarmung ist ein zweischneidiges Schwert. Es gibt natürlich nichts schöneres, als einen Läufer, der sich so extrem über die Anfeuerung freut, dass er den Anfeuere umarmen muß. Einfach toll, wenn der Anfeuere so gewürdigt wird. Allerdings ist eine Läuferumarmung oftmals auch ziemlich -ähhh- feucht. So auch diese. Aber so weiß ich wenigstens, dass sich die Damen anstrengen. Das ist gut. Wahrscheinlich kommen noch Knallerzeiten raus, bei soviel Elan?! Zuzutrauen wäre es diesen Vereinsläufern. 

Der Zeugwart und ich lärmen noch ein bischen weiter, bis die Uhr uns dazu ermahnt unseren restlichen Tagesplan aufzunehmen und aufzubrechen. Heute können wir leider nicht bis zum Schluß bleiben. Nächstes Jahr sieht das hoffentlich wieder anders aus. 

3 Kommentare:

  1. Hallo Claudi,
    ähhh, wenn du dir über die Lottozahlen im Klaren bist - schreibst du die dann auch in den Blog??? ;)
    Lieben Gruß, Doris

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  2. Hi Claudi,
    was verlangst du für die Lottozahlen?
    Da haben wir ja heute parallel angefeurt. Wir sind gerade nach 12 Stunden Helfer-, Anfeuerungs, Motivations- und Streckenpostendienst fix und fertig auf die Couch gefallen. Bei meinen beiden Marathons war aich auch immer total glücklich, wenn ich jemanden aus unserem Team an der Strecke gesehen habe, die ein oder andere Umarmung habe ich auch verteilt, da mussten sie einfach durch ;-)
    Viele Grüße
    Karina

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  3. Selbstverständlich werde ich die Lottozahlen dann kostenfrei und für Euch alle gut sichtbar hier veröffentlichen! :-)
    Alles Liebe!

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