I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 7. März 2013

Das C steht für ...

Heute ist es endlich mal wieder soweit. Nach Grippe und Magen-Darm-Essens-Konflikt bin ich geheilt, hoch motiviert und angsterfüllt. Denn heute ist ein Termin im Core-Sportclub. Der Coach hat gerufen und ich eile. Der Zeugwart nimmt noch immer Medikamente und ist auch noch nicht 100% fit. Daher bleibt er zu Hause und schont weiter. Besser einmal zuviel auskuriert, als einmal zuwenig. So einfach ist das. Da kennt der Körper kein Pardon...und die Ehefrau ebensowenig.

Ich bin überpünktlich da und werde sehr nett begrüßt. Das mag ich hier. Irgendwie wird jeder aufgenommen, es ist egal ob man besonders sportlich ist oder sich eben irgendwie so durchbringt, wie ich. Alle gehören dazu, jeder paßt her. Um es auf Neudeutsch zu sagen: Diversity auf höchstem Niveau. Herrlich.

Als ich umgezogen bin, darf ich dem Coach noch ein paar trainingsrelevante Fragen beantworten. Immerhin haben wir uns lange nicht gesehen und uns deshalb nur virtuell ausgetauscht. Ein persönliches Athleten-Coach Gespräch ersetzt das aber in seinen Augen nicht und so antworte ich wahrheitsgemäß und bekomme einfach noch ein bischen mehr Angst.
Der Blick auf die Tafel gibt mir wieder stark zu Bedenken, allerdings ist ja noch die andere Gruppe am turnen und so habe ich Hoffnung, dass an der Tafel für mein Training der Schwamm angesetzt wird, ehe es losgeht.
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich eh immer zuletzt. Aber sie stirbt. Zumindest heute. Mal wieder.

Der Coach wischt nicht. Er schreibt sogar noch etwas dazu. Ein C mit weiteren Übungen... oh je. Gut, dass sofort im Nachsatz erwähnt wird, dass C für Conny steht und nicht für Claudi. Glück gehabt kann ich dazu nur sagen! Conny macht heute auch mit. Sie ist eine von den Fitten. Sie hat eine Kondition die für mehrere Marathons reichen würde und es sieht so aus, als wäre kein Gramm Fett am Körper. Die Sportkleidung würde jedes Gramm sofort aufzeigen, quasi so wie bei mir.

Wir machen uns warm. Alle zusammen, mit Kniebeugen, Liegestütz und Kettlebell Swings. Der Coach sagt ich soll eine 12kg Kettlebell nehmen. Ich bin praktisch sicher, dass diese mich schon beim ersten Schaukeln niedermetzeln wird. Aber bitte. Er hat es ja nicht anders gewollt. Und er behält recht. Ich kann die Swings mit 12kg machen. Ich bin tatsächlich stärker als ich dachte. Ist aber auch ganz schön anstrengend. Aber ich nehme an, dass hat sich der Coach so gedacht. So isser eben.

Nach dem warm machen, und es ist klar, dass mir schon eine Runde der angegebenen dreien gereicht hätte, stehen 100 Step ups auf dem Plan. Am Stück. Conny nimmt einen Sandsack auf die Schulter. Ich mache die Step ups gegenüber von ihr und hoffe darauf, dass mich das motiviert. Und das tut es auch. Ich mache die Step ups in 30er Paketen und bin natürlich erst lange nach Conny damit fertig. Aber das ist egal. Denn ich mache 100 Step ups -fast- am Stück und bin baff, dass ich die überhaupt schaffe.

Es geht weiter mit zwei 2x5 Runden Belastung die es in sich haben. Gut, Conny hat mit dem C versehen etwas andere Übungen bekommen. Sie war nämlich gestern schon da und bekommt deshalb einen Austausch. Ich kann mir beim Durchlesen schon nicht vorstellen, dass ich die ursprünglichen Übungen schaffe, von einem Austausch ganz zu schweigen. Aber gut. Ich bin hier nicht um zu jammern. Also hänge ich mich an die Klimmzugstange und versuche die Knie zum Bauch zu heben. Den Beinen und dem Bauch ist die Übung egal... meine Arme jammern und können nichts. Eigentlich fast schon weniger als nichts, obwohl sie mich immerhin an der Stange halten können. Die anderen Kursteilnehmer haben diese Übung wesentlich besser drauf als ich. Das waren wahrscheinlich alles Spielplatzkletterer?

Beim Abwärmzyklus übernehme ich mich etwas. Die Scheibe, die ich für die Armübung greife wiegt 1,25kg. Normalerweise nehme ich eine Hantel und die wiegt irgendwie gar nichts, bzw. auf jeden Fall weniger. Aber jetzt ist die Scheibe ja schon mal hier und wird deshalb auch benutzt. Sie kann ja nichts dafür, dass ich keine Ahnung habe. 25 Wiederholungen pro Seite und das 3 Mal. Ganz schön hart. Vor allem die Nr. 25. Erstaunlich. Hätte der Coach 23 Wiederholungen hingeschrieben, wäre das kaum ein Thema gewesen, Nr. 23 geht immer noch prima. Aber Nr. 25 ist die absolute Hölle. Der Arm zittert, als würde ich versuchen ein Auto anzuheben... aber der eiserne Wille und Conny, die die gleiche Scheibe jongliert als wäre sie aus Watte, motivieren mich. Und so mache ich tatsächlich 3x25Wiederholungen pro Seite.

Fertig. Das war ein tolles Training! Anstrengend, aber toll. Gut, am Samstag werde ich mich nicht mehr bewegen können, aber das ist ja erst am Samstag... noch ewig hin.

Die Dusche im Anschluß tut gut und nachdem ich die Triathlontasche wieder gepackt habe, fahre ich heim. Dort hat der Zeugwart bereits das Abendessen fertig und viel weiter komme ich auch nicht mehr. Nur noch schnell die Tasche auspacken und ab ins Bett. Der Coach hat mich müde gemacht heute.

4 Kommentare:

  1. Sorry,
    aber ich habe mich beim Lesen fast kaputt gelacht. Nochmal´s Sorry.
    Aber du schaffst es wenigstens im Gegensatz zu mir, die Tasche noch auszupacken. Ich lasse immer einfach alles fallen und liegen bis früh, sogar die Schwimmsachen :-)
    Also weiterhin so herrliche Berichte, dann erledigt sich mein Bauchmuskeltraining von ganz allein. Danke.
    Viele Grüße
    Karina

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    1. Für das Kaputtlachen mußt Du Dich nicht entschuldigen! :-) Herrlich, dass Dir das Geschreibsel gefallen hat und Du so -quasi nebenher- ein Bauchmuskeltraining absolvierst. Was könnte besser sein?
      Ganz liebe Grüße!
      Claudi

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  2. Aaaaah, ihr wart das also direkt nach dem Techniktraining! ;-) Mit Conny gehts mir ganz genauso, ich bin megastolz auf Gewicht xy, sehe dann ihres und denke: Boaaaaaah, Wahnsinn! Einfach klasse wie fit sie ist, das spornt mich selbst auch nochmal an.

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  3. Und so wurden wir also entdeckt... ;-)

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