I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 16. Juni 2013

Generalprobe

Mein Wettkampfoutfit für kommende Woche ist noch nicht gefunden. Jeder Versuch gemütlich und sofagleich in Aeroposition auf meinem Rad zu sitzen, wurde von den jeweiligen Testhosen und Einteilern in den letzten Wochen jäh in ein schmerzhaftes Desaster verwandelt.  Also starten wir heute einen neuen Versuch. Wir, der Zeugwart und ich. Wir, eine Hose, ein Oberteil, mein Körper und mein Fahrrad. 

Es ist ziemlich warm draußen und es soll noch wärmer werden. Also fülle ich zwei Flaschen. Und weil wir -dank Zeugwart natürlich- bestens ausgestattet sind, nutze ich alle Möglichkeiten und fülle eine Camelbak Podium Chill Flasche. Die ist isoliert und soll mein Getränk längere Zeit angenehm kühl halten. Um die Flasche nach bestem Wissen und Gewissen zu unterstützen fülle ich sie mit eiskaltem Wasser und schmeisse noch ein paar Eiswürfel hinterher. 

Unsere Radausfahrt führt uns zu erst nach Seligenstadt. Da ist heute Triathlon und der Schnelle aus unserem Verein ist am Start. Also fahren wir hin und stellen uns an die Radstrecke. Er weiß nicht dass wir da sind, und so müssen wir uns rechtzeitig wenn wir ihn sehen gleich bemerkbar machen. Nicht, dass er uns übersieht. Obwohl... das kann eigentlich kaum passieren. Wir sind zwar nicht mit Schellenkranz oder Trommel ausgerüstet, weil man beides auf den Rädchen einfach so schlecht transportieren kann, aber so viele Zuschauer sind nicht an der Radstrecke und unsere Vereinskleidung ist ziemlich auffallend. 

Und außerdem hört man mich eigentlich auch ganz gut, wenn ich rufe... 

Der Schnelle muß hier bei uns 4 mal vorbei und bekommt jedes Mal ein paar gute Wünsche mit auf den Weg. Außerdem mache ich ein paar Fotos von ihm. Athletenfotos finde ich immer prima. von mir gibt es kaum welche... das mag aber auch einfach daran liegen, dass ich ein wettkampfscheuer Athlet bin und so selten mitmache. 

Nachdem der Schnelle nur noch laufen muß, fahren der Zeugwart und ich weiter. Laufen kann der Schnelle und zwar wie der Teufel. Radfahren kann er natürlich auch. Aber so ganz ohne Anfeuerung ist so ein Wettkampf halt auch nur halb so schön. 

Wir fahren irgendwo lang. Irgendwo nur in meinen Augen. Der Zeugwart weiß natürlich wo wir hinfahren. Ich erkenne zwischendurch ein paar Stellen und merke, dass wir die Radstrecke des Rodgau Triathlons abfahren. Ach hier sind wir also. 

Irgendwann habe ich meine Flasche leer und freue mich auf mein gekühltes Getränk aus der Camelbak Flasche. Immerhin ist die ja isoliert. Nachdem ich den Flaschentausch von hinten nach vorne und andersrum durchgeführt habe, nehme ich einen Schluck. Aha. Das kann es ja wohl nicht sein. Das Getränk hat ungefähr die gleiche Temperatur wie das, was ich gerade leer getrunken habe. Nur dass das Leere nicht in einer isolierten Flasche steckte. Ich fühle mich von Camelbak etwas veräppelt. Immerhin lassen sie sich diese Isolation ja auch ganz gut bezahlen. Vielleicht ist die Isolation abgelaufen? Keine Ahnung. 

Ich trinke also einfach weiter mein warmes Getränk und denke mir meinen Teil zum Produkt. 

Als wir zu Hause ankommen spielt das Nachbarskind draußen im Hof. Ich springe vom Rad ab, wie auf der Flucht, wetze rein und stelle mein Rad ab. Wir haben spontan beschlossen, dass wir noch laufen gehen. Also kommt auch der Helm ab, ich ziehe ein Visor an und natürlich meine Laufschuhe. Und schon geht's zurück auf den Hof. Selten habe ich das Nachbarskind so schauen sehen. 

Der Zeugwart und ich laufen also. Ich bin dabei mehr als langsam. Meine Waden sind hart wie Stahl und  teilen mir auch mehrfach unmissverständlich mit, dass das loslaufen eine beknackte Idee gewesen ist. Ich habe außerdem auch gar keine Lust und ich habe Hunger. Eine tolle Kombination. Nach 35Minuten bin ich zurück zu Hause. 
Und mein Wettkampfoutfit ebenfalls.

Wenn das die Generalprobe war, dann bin ich auf nächste Woche gespannt.  

4 Kommentare:

  1. Hallo Claudi,
    hört sich aber so an, als hättest du deine Wettkampfkleidung gefunden :-). War ja nicht die Rede von kneifen, zwicken, reiben ....
    Oder?
    Welchen Wettkampf machst du nächste Woche?
    Vielleicht ist es ja in der Nähe ...

    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      wir fahren nächste Woche zum Steinbeck Triathlon in die Nähe von Osnabrück. Das liegt eher nicht in Eurer Ecke, oder?
      Und ja... nichts zwickt, nichts kneift oder reibt... das Wettkampfoutfit hängt auf der Leine und entspannt sich, ehe es in die Tasche gepackt wird. Ich freu mich. So hat auch diese Suche endlich ein Ende.
      Viele Grüße,
      Claudi

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  2. Sehr gut. Und denk immer dran. Wird sind nicht immer die schnellsten, aber sehen immer am besten aus ;)

    Robert

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    1. Hallo Robert,
      ich werde mir Mühe geben und den Triathlon als "Bestaussehndste" absolvieren. Lächeln geht auf jeden Fall...
      Viele Grüße

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