Nachdem wir gestern Abend prima im Homestay- Domizil
eingecheckt haben, schauen wir uns heute die Wettkampfregion etwas mehr aus der
Nähe an.
Der Zeugwart ist was die Radstrecke angeht äußerst
skeptisch. Immerhin wirbt das Steinbecker Triathlon Festival mit einer Steigung
von bis zu 10% am Berg und einem damit verbundenen selektiven Profil. Ich kann
mir unter 10% nichts vorstellen und bekomme alle möglichen Erklärungen
geliefert. So zum Beispiel, dass ich mir
das ungefähr wie den Hühnerberg nur etwas länger vorstellen müßte oder wie Bad
Vilbel. Ich gebe auf, denn was meine Fantasie angeht, bin ich nicht besonders
gut bestückt und Berge vorstellen ist einfach nicht mein Spezialgebiet. Es
nützt ja sowieso nichts. Ich bin angemeldet, gesund und so wird ja auch
gestartet. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Als wir in Steinbeck für die Radstreckenbesichtigung
ankommen und links in Richtung 10% Steigung abbiegen sieht’s wirklich sehr
beschaulich aus. Rechts vom Weg stehen die Rehe, ein kleines Bethäuschen harrt
aus um den Wanderer in dieser Gegend zu einer kleinen Andacht zu verleiten und
dann fahren wir um die Ecke. Tja. Und ich sehe die Steigung. Puh, schon
ordentlich. Ich kann von „fast wie der Hühnerberg“ oder „ähnlich wie Bad
Vilbel“ so spontan nichts sehen. Aber gut. Vielleicht mit ein bischen Fantasie?
Nein. Selbst all meine Fantasie bringt rein gar nichts. Hopfen und Malz ist da
verloren. Diese Steigung hat in meiner Welt keinerlei Gemeinsamkeit mit
irgendeiner Steigung, die ich schon mal mit dem Rad gefahren bin. Das
Kurvenschild unten am Berg hat auch vor 1,2km Steigung gewarnt... und so isses
dann auch. Nach ungefähr 1km würde ich den Anstieg als beendet erklären.
Oben wird morgen dann Wasser in Radflaschen gereicht und
außerdem eine Rundenkontrolle gemacht. So isses zumindest angekündigt.
Dann geht’s ein Stück geradeaus und nachdem wir noch eine
mini Welle passiert haben, geht’s über eine lange Gerade und dann wieder Berg
runter. Die Strecke überquert zweimal den Mittellandkanal, in dem morgen dann
auch geschwommen wird und dann sind wir an der Einfahrt zur Wechselzone wieder
vorbei.
Weil ich so massiv geschockt von der Radstrecke bin, fahren
wir sie gleich noch mal. Dem Zeugwart gefällt sie beim zweiten Mal gleich noch
eine Idee besser, als beim ersten Abfahren. Er ist zufrieden. Er ist sowieso
ein guter Wettkämpfer, von daher paßt das schon. Wenigstens einer ist
zufrieden.
Den Rest des Tages verbringen wir mit den Homestay
Gastgebern im wirklich empfehlenswerten Osnabrücker Zoo. Abends werden wir
hervorragend verköstigt und landen früh im Bett. Ich schlafe tief und fest.
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