I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 31. August 2012

11°C im August

Der Morgenlauf ist für mich wirklich der Horror schlecht hin. Abends noch bin ich total motiviert, nehme mir genau vor, wie es morgens ablaufen wird und bin bester Stimmung und vor allem voller Vorfreude über soviel Sportlichkeit. 

Dann klingelt der Wecker und ich möchte mich am liebsten an gar nichts erinnern. 

Der Schweinehund winselt, dass er unbedingt liegen bleiben möchte und ich komme um die Diskussion nicht drumrum, dass ich ihn gut verstehen kann, ich mir aber leider gestern Abend was vorgenommen habe. So ein Blödsinn... immer diese guten Vorsätze. 
Eigentlich könnte ich wirklich prima liegen bleiben. Müde genug bin ich auf alle Fälle. Ich bräuchte also nicht wirklich nach einer Erklärung suchen. Sie ist längst da. 
Das macht es allerdings nicht einfacher und so stehe ich natürlich doch auf und werfe mich in die Laufklamotten. 

Es sind 11°C da draußen, Ende August. Ist ja schon fast unverschämt, wenn ich es mir recht überlege. Schnell noch den Schweinehund geschnappt und los geht's. Wir laufen los. Heute ist der erste etwas längere Lauf mit den neuen Einlagen. Das Eintragen hat bislang ganz gut geklappt, und heute wird es also ein längerer Lauf. Ich lach mich weg, denn angesagt sind 2km. Ich soll ganz langsam steigern. 

Ich fliege heute. Den Schweinehund hänge ich heute besonders flott ab. Es ist herrlich. Schmerzfrei laufen und dabei eine ordentliche Geschwindigkeit. Das ist schon länger nicht passiert. Der Schweinehund winselt irgendwo in der Ferne. 

Ich bin nach dem kurzen Läufchen schmerzfrei wieder daheim. Und habe beste Laune. Den Schweinehund treffe ich an der Haustür, da macht er sein Schläfchen und freut sich, dass er wieder mit ins Warme darf. 

Das war ein sehr guter Start in den Tag! Wenn doch das Aufstehen vor dem Morgenlauf nicht immer so eine Quälerei wäre. Was kann man bloß dagegen machen?

Donnerstag, 30. August 2012

Kraft für Ausdauersportler

"Die Übungen auf dieser DVD sind für geübte Triathleten genauso gut geeingnet, wie für Anfänger." So oder zumindest so ähnlich lautet der Klappentext auf der DVD, die da bei uns im Wohnzimmer liegt. Eigentlich steht drauf für Yoga Ungeübte... aber ich verstehe es anders. Weil ich wieder mal nicht richtig gelesen habe... 
Mmhh. Ich bin zwar kein geübter Triathlet, aber als Anfänger würde ich mich trotzdem nicht bezeichnen. Wie wäre es also, einfach mal auszuprobieren, inwieweit mich diese Yoga DVD packt. Oder schafft? 

Leider steht auf der DVD nicht drauf, wie lange ich mich im  Wohnzimmer räkeln werde, aber der Zeugwart gibt an, dass er geduldig sei und ich doch einfach ruhig loslegen möchte. Da ist er ja die Geduld in Person. 

Es geht los mit Atemübungen. Die DVD ist nicht mit Musik unterlegt und die Stimme, die mir ansagt ob ich ein- oder ausatmen soll klingt wie Peitschenhiebe in die Stille hinein. Ich atme also nach Ansage, nehme die Hände hoch und finde, dass die 5Minuten bisher ganz schön langsam vergangen sind. In der Stille dann die Übungen selbstständig zu machen ist einfach schwierig, denn mein Kopf schaut ja immer auf den Fernseher, während die zwei Vorturner im Bildschirm ihren Kopf als Verlängerung der Wirbelsäule entspannt halten. Ich kann meinen Nacken wahrscheinlich morgen nicht mehr bewegen... irgend sowas wird's schon sein. 

Ich verdrehe also meinen Kopf, räume schnell zwischendurch das Wohnzimmer um, damit ich meine Arme über selbigem ausstrecken kann und turne mit. Als es an die Bodenübungen geht versuche ich mitzuhalten und überlege zwischendurch, dass die DVD ja für Anfänger gleichermaßen geeignet ist, wie für geübte Triathleten. Ich werde wohl demnächst einige geübte Triathleten zu einem Appell antreten lassen, um mir anzusehen, ob die das können. 

Ich kann es nicht. 
Die zwei Vorturner halten Positionen minutenlang und da wackelt nix. Ich dagegen zittere am ganzen Körper, jede Pore ist angespannt und ich breche trotzdem zusammen. 

Nach 25Minuten gebe ich mich geschlagen. 

Und das ist es bis heute.

Die Welt hält nicht an.  Auch heute nicht, weil nur wenigen heute, an Deinem Todestag der Atem stockt. Weil nur einige Menschen sich erinnern, wie sie von Deinem Tod erfahren haben, weil die Welt sich genug ist und man sie einfach nicht anhalten kann. Hier gelten eigene Regeln. 
Das hilft bestimmt. Wenn ich es irgendwann mit Abstand betrachten kann, werde ich das sicher so sehen. 

Ich saß an meinem Schreibtisch und war in Auswertungen vertieft, als Dein Chef zum Geschäftsführer ins Büro eilte. Das passierte sonst nie und so war ich überrascht. Aber wer rechnet denn mit sowas. Er war blass Dein Chef. Und die formulierten Worte haben mir sofort den Boden unter den Füßen weggezogen. Du bist im Urlaub umgefallen und gestorben. Einfach so. 
Die kurze Mitarbeiterbesprechung war herzzerreißend. Alle Kollegen sprachlos. Dein Schreibtisch bleibt in Zukunft leer. 
Ich funktionierte. Weil ich es nicht fassen konnte, es war einfach so unwirklich. Sowas passiert nur bei anderen. Diese Art  Geschichten bekomme ich sonst erzählt. Ich bin bisher nie ein Teil davon gewesen. 

Unbegreiflich. Und das ist es bis heute.

Ich höre mir gerne an, wer bereits welche Erfahrungen mit dem Tod gemacht hat, ob Alte oder Junge, Freunde oder Verwandte an Krankheit, Alter oder ganz plötzlich gestorben sind. All diese Erlebnisse sind furchtbar. 
Dem Menschen wird ein oftmals wichtiger Teil genommen, einer der verlässlich immer da war. Ich habe es vor einem Jahr hier im Blog beschrieben, Du warst einfach immer da, wo Du hingehörtest. An Deinem Schreibtisch, im Flur, in der Kaffeeküche. 
Dein Lachen klang über den Flur, Deine Stories waren einfach da. Ich wollte sie nicht immer hören, auch Dein Lachen hat nicht immer gepaßt. Wie bei jedem Menschen auch... es gibt nicht nur positive Seiten. Auch, wenn das menschliche Gehirn das Negative gut verdrängt und sich meistens nur die positiven Sachen merkt. Eine geschickte Taktik. Es wäre mir aber lieber, Du würdest weiter lachen und ich könnte mich entscheiden, ob ich es hören möchte, oder nicht. So kann ich nicht entscheiden. Nie wieder.

Der Tod, ist trotz bester Vorbereitung, wenn er sich langsam anbahnt, nicht leicht zu verkraften. 
Ohne, dass der Mensch den Grund dafür nachvollziehen kann oder versteht, taucht er in unserem Leben auf, weil es das Schicksal so bestimmt. 
Ein Unfalltod passiert plötzlich und unerwartet. Wahrscheinlich ein schöner Tod, wenn man schön und Tod in einem Satz nennen kann. Es gibt, in der Vorstellung der Lebenden, schlimmere Möglichkeiten der Welt den Rücken zuzudrehen, das ist sicher. 
Den Tod nach einer langen Krankheit oder im Alter, wenn nichts mehr so läuft, wie man das früher kannte, betrachten wir oft als Erlösung. Dabei weiß man erst wenn man selbst gestorben ist mehr. Weiß man dann überhaupt noch was? Das bleibt jedem selbst überlassen... Solange man auf der lebendigen Seite des Universums steht, interpretiert man eben. Was bleibt uns anderes übrig? Die Gefühle der Lebenden, die versuchen den Tod zu begreifen. 

Das ist ein wirklich hoher Anspruch. Neben der Trauer über den Verlust eines Menschen auch noch den Tod begreifen zu wollen ist wahrscheinlich einfach eine Portion zu viel für das menschliche Gemüt?

Wir gedenken Dir heute. Zusammen sind wir stark. Stärker zumindest als alleine. Der Aufgabe des Begreifens widme ich mich bestimmt auch noch. Irgendwann.

Dienstag, 28. August 2012

Verlust.

Das komplette letzte Jahr habe ich Dich nicht vergessen können. Es fällt mir noch immer schwer, wenn ich an unsere Amerikareise denke, weil Du damit immer in Verbindung bleiben wirst. Was haben wir zusammen viel geplant und ich habe Deine Tipps mitgeschrieben. 
Bald ist es für mich wieder soweit... Amerika ruft. 

Und Du fehlst nach wie vor. 

Mein Leben hat sich längst verändert. Wir würden uns, auch wenn Du noch hier währst, nicht mehr täglich sehen.Trotzdem ist die Situation eine ganz andere. 

Unvorstellbar, wie das überhaupt sein kann. Dass mein Leben einfach so weitergeht und Deines vor einem Jahr geendet hat, das kann ich nicht verstehen. Der Lauf der Welt ist oft unbegreiflich und ich habe wirklich stark daran zu knabbern, dass Du gestorben bist. Einfach so. Und soviel auf dieser Welt nicht mehr machen und sehen konntest. 

Ich bin wieder mal egoistisch. Ich hätte Dir gerne von unserem Urlaub erzählt oder Dich für den nächsten befragt. Ich vermisse die Erzählungen von Deinen Urlauben. Wie gerne hätte ich gewußt, wie Dir der Yellowstone Nationalpark gefallen hat. Es wäre herrlich, wenn Du mir das noch erzählen könntest. 
Ich, ich, ich. Die Welt dreht sich einfach weiter, immer um mich und um alle anderen rum, die eben noch da sind. Wir haben keine Chance sie anzuhalten... wir leben weiter, erleben Dinge, spüren die Jahreszeiten, ärgern uns über die Hitze oder über die Kälte, fluchen über den Regen im Sommer und planen einfach immer weiter. Wir rechnen nicht mit dem Ende. Das ist gesund.

So wie Du das früher gemacht hast. 

Auch Dir war mal zu kalt, mal zu warm, Du hattest so viele Pläne, Freude und Ärger. Und alles ist  einfach zerplatzt. 

Einfach so, an einem ganz normalen Tag Ende August. Es war einfach ein Tag wie jeder andere. Nichts Besonderes. 
Und doch hat er meine Welt sehr verändert. Meine und die vieler anderen, die Dich kannten. Manche kannten Dich sehr gut und schon Dein oder ihr ganzes Leben lang. Manche haben nur Lebensetappen mit Dir geteilt. Und ich bin sicher, auch die kürzesten Etappen haben oft gereicht um über Deinen plötzlichen Tod schockiert zu sein. Diese lähmende Gefühl zu spüren, das einem die Machtlosigkeit der Menschen gegen die Welt plötzlich wieder ins Gedächtnis ruft. 

Wir können oft einfach gar nichts tun. Wir haben keine Chance. Wir haben keine Möglichkeit. Wir bekommen etwas vorgesetzt und müssen damit umgehen, in diesem Moment. Wir müssen aber auch damit weiterleben. Die ganze Zeit.

Vergessen geht langsam. Ich bin sicher, es geht, aber es dauert offenbar. Wir waren mal gleich alt. Jetzt altere ich alleine weiter. Es ist immer noch unfassbar, dass Du nicht mehr da bist. 

Sicher hättest Du gewollt, dass wir weitermachen mit unserer Welt und unseren Leben.  Und einfach ab und an an Dich denken. Du hättest keine Verzweiflung gewollt, da bin ich fast sicher. Aber natürlich haben wir uns niemals über solche Themen unterhalten. Warum auch? Der Tod ist immer angenehm weit weg gewesen. 

Bis zum 30. August 2011.

Bis dahin war der Tod nur für alte und kranke Menschen in meinem Umkreis zuständig. Er hat sich war nicht immer an die Reihenfolge gehalten, das hat meine Oma gestört, aber er holte sich keine Menschen in meinem Alter. 
Der Tod kam mir nie bedenklich nahe. Ich stand an einigen Gräbern, aber keiner der Menschen war jung. Sie sind natürlich oftmals trotzdem zu früh gestorben, weil immer etwas offen bleibt und man immer doch noch etwas mehr Zeit auf der Welt brauchen könnte. Alte Menschen fehlen ihren Hinterbliebenen genauso, wie Junge. Ganz offensichtlich. Wenn ein Mensch stirbt hinterläßt er immer eine Lücke. Eine die nie zu schließen ist... weil nur dieser eine Mensch hineinpaßt. 
Man kann sich oft helfen. Findet einen Weg mit dem Verlust umzugehen und weil die Welt sich nunmal rücksichtslos weiterdreht, hilft einem das oft. 

Aber der Verlust bleibt. 
Dafür, dass ich immer noch nicht weiß, was ich eigentlich dazu schreiben soll, ist das ein langer Blogeintrag geworden. Und ein trauriger. 


Schon wieder

Da beim Schwimmen keinerlei Ablenkung gegeben ist muß man einfach nachdenken. Oder man schafft es, dass das Gehirn einfach mal leer ist und man so an nichts denkt. Letzteres klappt bei mir nie. Ich denke immer an irgendwas. Einerseits echt gut, weil die Zeit genutzt wird, andererseits wäre ganz abschalten auch mal fein. Glaube ich. 

Heute habe ich meine Einlagen abgeholt. Der Ratschlag dazu war, dass ich mich langsam gewöhne und es auf keinen Fall übertreibe. Ich hoffe sehr, dass ich es richtig mache. Für weitere Laufpausen habe ich absolut keine Verwendung. 
Obwohl ich ja nicht wirklich eine Laufpause mache... immerhin hüpfe ich diese Woche erneut kreuz und quer durch das Kinderbecken und gebe alles. 

Aquajogging ist echt anstrengend. Ich habe den schrecklichen Muskelkater von letzter Woche noch immer nicht vergessen.... aber es nützt ja auch nichts, ich stehe ja nicht eine Stunde tatenlos im Becken. 

Nachdem sich der klägliche kleine Rest der Teamsportlicher zu mir ins warme Wasser begeben haben und wir noch erfahren haben, dass das Team in der Zeitung wegen der Teilnahme am City Triathlon i n Hanau erwähnt wird, geht's unter die warme Dusche. Duschen nach dem Sport ist einfach das Beste. Soviel ist sicher. 

Auf dem Parkplatz geben wir dem Motivator noch sein Rennrad zurück. Das hatte er nämlich selbstloserweise an den Zeugwart verliehen, damit dieser an den Wettkämpfen teilnehmen konnte. Aber dieses Wochenende fährt der Motivator mit dem Rad bei Rad am Ring mit... und dafür wird es eben benötigt. Wir bestücken das Rad, dass ich gestern natürlich extra noch mal geputzt hatte, mit zwei Pralinenpackungen und so kann der Motivator vor der Rad am Ring Teilnahme noch mal zum Schokodoping greifen. Sicher ist sicher. 

Aus dem Nachdenken komme ich derzeit nur schwer raus. Ein schlimmer Tag jährt sich die nächsten Tage und beschäftigt mich sehr. Und schon wieder denke ich darüber nach... 

Sonntag, 26. August 2012

Rodgau Triathlon

Nachdem ich im letzten Jahr einige eigene Athleten beim Rodgau Triathlon zu betreuen hatte und zum ersten Mal offiziell mit unserem Triathlon Team in Berührung kam, finde ich mich heute mit dem Zeugwart wieder an   bekannter Stelle ein. Es ist genauso früh am Tag wie im letzten Jahr... allerdings sind wir eine Woche später dran. Es ist merklich dunkler. 

Die Wechselzone liegt noch in der Dämmerung, als wir eintreffen.

Der Zeugwart baut langsam sein Rad zusammen, holt seine Startunterlagen ab, schultert seine Tasche und folgt dem Athletenstrom zum Check In. Für die Athleten sind einige Eingänge zur Wechselzone geöffnet, so dass keine lange Schlange entsteht, sondern die Athleten flott in die Zone und zum Wechselplatz können. 
In so einer Wechselzone herrscht in der Morgendämmerung, wenn die Sonne langsam aufgeht und sie langsam mit Rädern und Athleten gefüllt wird, eine ganz besondere Stimmung. Selbst die klarsten Prozesse werden für die Athleten schwierig und die einfachsten Dinge werden auf einmal unklar. Ich finde es toll, in so einem Moment Klarheit und Struktur in die Wechselzone zu bringen und den Athleten bei allen Fragen zur Seite zu stehen.
In Rodgau sind auch viele Ersttäter am Start, und so fragt mich eine Teilnehmerin mittleren Alters, ob sie mit ihrem Körbchen am Rad starten dürfte. Ich kann ihr natürlich beantworten, dass das ok ist, sie allerdings ihre Wechselsachen ruhig in der Wechselzone liegen lassen könnte und nicht ihre Schuhe mit auf die Radrunde nehmen muß. Sie wirkt beruhigt und später sehe ich sie tatsächlich mit leerem Körbchen auf der Strecke. 

Ich betreue heute viele Athleten. Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich ordentlich zugelegt. 

Geschwommen wird ab 9h im Badesee Rodgau.
Heute gibt es zwei Jedermann-Startgruppen und zwei Olympische Distanz-Startgruppen die nacheinander auf die Strecke geschickt werden. Obwohl der Badesee, laut Homepage gestern, angeblich 25°C gehabt haben soll, ist er heute bei der Messung kühl und die Athleten können einen Neoprenanzug anziehen. Bei der Wettkampfbesprechung atmen einige erfreut auf. Erstaunlich, wieviele sich tatsächlich auf den Neoprenanzug verlassen und froh darüber sind, dass sie die Pelle vorher an-und dann in Eile wieder ausziehen müssen. 

Schwimmen mit mehreren Runden im See wurde von den Vereins-Athleten bei den Swimnights ja mehrfach eingeübt und von daher bin ich nicht überrascht, dass alle ganz souverän nach kurzer Schwimmzeit in die Wechselzone einlaufen. Hier klappt auch alles ganz hervorragend. Die Neoprenanzüge werden runtergetreten, Helme aufgesetzt und Räder geschnappt, so dass es keinen Zweifel am Sportsgeist gibt. Lustlos ist hier keiner. 
Ich drehe mich einmal im falschen Moment um, und schon ist die Teamchefin, samt Wahnsinnsoutfit und Mittelkleiner an mir vorbeigerannt. Auf den üblichen guten Ratschlag verzichte ich wohlweislich, immerhin war sie gestern bereits aktive Athletin in Birstein und wird wahrscheinlich kurzfristig merken, dass zwei Wettkämpfe an einem Wochenende die Leidensfähigkeit merklich erhöhen. 

Bibi kommt schon von der Radstrecke zurück und hex, hex, ist sie, ganz wie man das erwartet, auf der Laufstrecke. Der Bär ist als Fotograf dabei und lichtet alles ab, was sich bewegt. Es ist immer gut mindestens einen Fan an der Strecke zu haben. Unseren Profiathleten sehe ich gar nicht. Der ist mir heute glatt durch die Lappen geflutscht. Er ist wahrscheinlich mal wieder viel zu schnell unterwegs gewesen... da kann ich einfach nicht mithalten. 

Die Athleten sind nun auf alle Wettkampfregionen verteilt. Die letzten Schwimmer noch im Wasser, die ersten Läufer schon auf der Laufstrecke... ich muß mir fast schon Notizen machen, um die Übersicht zu behalten. Und vergesse glatt, dass der Zeugwart in der letzten Gruppe, die Teamchefin aber eine Startgruppe vorher zu Wasser gelassen wurde. Er hätte fliegen müssen, wenn ich ihn jetzt schon auf der letzten Radrunde sehen würde. 

Als die ersten Athleten der Olympischen Distanz auf die Laufstrecke gehen, gebe ich meinen Beobachtungsposten an der Wechselzone auf und begebe mich auf die Laufstrecke. von hier kann ich die Radstrecke noch überblicken und sehe auch tatsächlich alle meine Athleten vorbei schießen. Die Mittelkleine und die Teamchefin machen wirklich eine herausragend gute Figur. Ich bin begeistert. 

Die Athleten auf der Laufstrecke haben nun noch 10km zu absolvieren, dann dürfen sie endlich ins Ziel einlaufen. 10km können sich ziehen und ganz schön lang werden. Aber hier in Rodgau haben die meisten Athleten gut trainiert und da sie den Wind aus allen Richtungen und gefühlt nur von vorne, von der Radstrecke schon gewöhnt sind, macht Ihnen der Wind auf der Laufstrecke nichts mehr aus.
Der Mais biegt sich teilweise in die Horizontale rein, aber die Athleten rennen, als würde kein Lüftchen gehen. Wahrscheinlich ist der Wind nur für die Zuschauer unerträglich? Ich werde das nach dem Wettkampf klären und mich solange dagegen stemmen, bis auch ich fix und fertig bin. 

Mein Handy klingelt. Des Zeugwarts größter Fan ist angereist und wartet samt Familie an der Strecke. Da der Zeugwart noch auf dem Rad sitzt, werden sie ihn in der Wechselzone sehen können. Wenn er nicht zu schnell ist. Als Wettkampfungeübterzuschauer kann man da leicht mal jemanden übersehen. Und der Zeugwart legt rasend schnelle Wechsel hin. Ich muß mir immer vorstellen, wenn er das auch noch trainieren würde... dann wäre es bei ihm fast  Lichtgeschwindigkeit. Als ich den Zeugwart bei Km3 auf der Laufstrecke sehe gibt er auf jeden Fall an, seinen Fanclub nicht erblickt zu haben. Da war er also doch zu schnell. Hat wahrscheinlich keine Minute in der Zone zugebracht? Die Ergebnisliste wird später die Wahrheit ans Licht bringen.

Weil aber bei einem Triathlon meistens alles gut wird, trifft er seine Unterstützer bei Km5 und das Stimmungsnest gibt alles, um beim Athleten auf dem Weg zum Ziel noch ein paar Kräfte zu mobilisieren. Beim Zeugwart funktioniert das auch ganz gut. Er quält sich nur ein bischen und wird beim nächsten Wettkampf andere Gels einpacken. Magenschmerzen sind einfach total blöd bei einem Wettkampf. Aber dafür macht man sie ja... um genau das festzustellen.

Überhaupt ist die Stimmung im Bereich der 5km Wende hervorragend. Hier stehen massig Zuschauer und applaudieren und auch des Zeugwarts größer Fan wird mit seiner Klatschhand nicht müde um die Athleten zu unterstützen. Die Vereinsmädels machen Fotos was das Zeug hält und endlich werden die neusten Medien und die neuste Technik auch mal ordentlich genutzt. Alle Bilder werden sofort ins Internet hochgeladen und so sind auch die Vereinsmitglieder, die heute nicht hier in Rodgau vor Ort sind, gleich informiert. 

Die Teamchefin verwarne ich ein paar Mal... immerhin legt sie auf der Laufstrecke Gehpausen ein. Das geht eigentlich nicht... es heißt ja schließlich Laufstrecke. Nun gut... sie ist vorbelastet und von daher will ich gar nicht so gemein sein. Sie bringt den Wettkampf dann mit einem 1,5km Schlusssprint noch ins Ziel und wird sich nächstes Jahr sicherlich überlegen, ob zwei Wettkämpfe an einem Wochenende wirklich passen. Aber um das Ironman Training einzuläuten paßt das schon. Man muß sich auch mal quälen... Luschi ist man oft genug. 

Alle Athleten kommen heute in Rodgau gesund und munter ins Ziel. Sowas freut mich immer. Und vom Verein haben wir sogar noch zwei Treppchenplätze auf dem Kittel. Weil die Damen sich auch immer so beeilen müssen... tztztt. Herzlichen Glückwunsch!

Samstag, 25. August 2012

Worscht und Halskratzen

Heute haben wir etwas ganz besonderes vor: Wir machen eine Alibiradausfahrt mit dem Verein um dann bei unserem Hauptsponsor Best Worscht in Town einzukehren. So wurde es mir zumindest verkauft...

Ha ha, ich bin einfach so naiv. Wir sind heute zu fünft und anscheinend bin ich aber in guter Gesellschaft, denn als der Flitzer Gas gibt wunder nicht nur ich mich, sondern auch die Vereinsmädels. Dann macht er langsamer und wir müssen abbremsen... das ist natürlich auch total blöd. Zwischendurch werden wir von ein paar Autos so knapp überholt, dass ich mich schon langsam warmschimpfen kann. 

Um die Gruppe homogen zum Mittagessen zu führen gibt es nur eine Möglichkeit, der Flitzer sagt an, dass wir eine bestimmte Strecke fahren und zwar jeder für sich. Er beschreibt mir die Strecke, redet irgendwas von unübersehbarem Bismarkdenkmal und einem Erdbeerfeld und fährt vor. Ha ha. Ich fahre einfach mal hinterher und schimpfe über den Gegenwind. 
Gut, dass sich eines unserer Vereinsmädels verfahren hat und mir genau am Bismarkdenkmal entgegen kommt. Ich biege rechts ab und tue so, als wäre es mir vollkommen klar gewesen, dass ich hier abbiegen muß. Klar ist allerdings, das Denkmal ist riesig, aber ich hätte es genau wie sie, einfach übersehen. 

Wir fahren durch eine Allee und die Bäume halten tatsächlich ein kleines bischen Wind ab. Immerhin. Ich freue mich über jede Kleinigkeit. Auch, dass ich mit einem ordentlichen Sicherheitsabstand überholt werde. Wunderbar, wenn Autofahrer mitdenken. 
Gut, dass ich meine Vereinsmitfahrer immer noch im Blick habe, denn so sehe ich, dass sie nach links abbiegen... ich wäre ja munter geradeaus weitergefahren. Wenn man eine Orientierung wie ein Stuhl hat, ist es immer gut, wenn man Vorfahrer hat. Als ich an der Abbiegung bin nimmt mir ein Kombi die Vorfahrt. Na bravo. Ich schrei ihm ein böse gemeintes Schimpfwort hinterher und weil er sofort versteht, dass er den Fehler gemacht hat, schreit er ein "Entschuldigung" durch sein offenes Fenster zurück. Immerhin. 

Die letzte Strecke bis zum Treffpunkt ist eine einzige Quälerei. Ich frage mich, wer den Wind eingeschaltet hat und schimpfe wieder. Wahrscheinlich verbraucht die Schimpferei mindestens genauso viel Energie wie das Radfahren, nur an anderer Stelle. 
Am Treffpunkt bin ich kurz stolz und dann geht es im Pulk weiter. 
Auf der Hanauer Landstrasse in Frankfurt bin ich jederzeit darauf vorbereitet einen Autofahrer anzuschreien, muß ich aber nicht. Der Radweg wird vorbildlich frei gehalten und selbst die langsameren Radfahrer machen uns Platz zum überholen. Wirklich toll. 

Weil wir aber trotzdem ein ganz schönes Tempo an den Tag legen fluche ich noch mal kurz darüber, dass dem Worschtmann schlimmes blüht, wenn die Worscht nicht schmeckt. Allerdings werde ich schnell beruhigt, denn die Worschtqualität sei immer prima und ich müßte keine Bedenken haben. Gut... dann bin ich wirklich beruhigt und wir fahren vor. 

Die Mitarbeiterin, die gerade draußen die Tische abwischt, sieht mit einem Blick wer wir sind, grüßt uns ganz freundlich und strahlt. Wahrscheinlich hat es nicht direkt was mit unseren Trikots zu tun, sondern jeder wird von ihr so angestrahlt, aber ich find's schon mal super. Die anderen Gäste mustern uns und ich fühle mich kurz etwas komisch. 
Der Flitzer verteilt Essensgutscheine und wir stellen uns an. 

Beim Zubereiten meines Mittagessens muß der Worschtdealer niesen. Er hatte nämlich direkt vor meiner Worscht eine B+ Speise zubereitet. Und weil wir alle ein Team sind niesen wir fleißig mit. 

Als wir unser Essen nach draußen bringen, gibt es noch ein Sponsorenfoto und dann stürzen wir uns auf die Worscht. Sehr lecker, vor allem, wenn man ein paar Kilometer in den Beinen hat. 

Nach Hause fahren wir getrennte Wege, denn jeder hat heute ja noch separate Pläne für seinen Samstag. Wir nutzen die Kaiserleibrücke, helfen noch kurz beratend bei einem Schlauchdesaster und fahren dann auf dem Radweg in Richtung Heimat. An einer grünen Radampel nehme ich in weiser Voraussicht schon mal Geschwindigkeit raus, denn neben mir fährt ein Taxi, das rechts abbiegen wird. Immerhin nutzt der Fahrer einen Blinker, so kann ich mich auf den Einschlag einstellen. Als er dann einfach 3Meter vor mir rüberzieht, ohne Schulterblick und ohne auch nur ansatzweise auf den Radweg zu achten bin ich froh, dass ich bereits ordentlich Luft geholt habe. Ich brülle so laut, dass er keinen Zweifel hat, dass ich ihn meine. Unglaublich. 
Als Radfahrer ist man ja Samstags fast minütlich in Lebensgefahr. 
Ich bin froh, dass nichts passiert ist. 

Als wir weiterfahren, biegen ein paar Autos in einen Parkplatz ab. Und weil es ja gar nicht anders sein kann, bleibt die letzte Fahrerin nicht auf der Fahrbahn stehen, sondern steht mitten auf dem Radweg. Auch da rate ich noch lautstark an, dass es ganz gut wäre, die Führerscheinprüfung nochmals zu absolvieren und der Beifahrer entschuldigt sich. Leider hätte uns das, wenn wir schneller gewesen wären nicht viel genützt. Aber gut. Ich will nicht undankbar sein. 

Wir sind nach 50km wieder zu Hause. Hunger habe ich nicht. Aber ein leichtes Kratzen im Hals. Ich bin dieses rumpöbeln einfach nicht gewöhnt. Gott sei Dank.

Mittwoch, 22. August 2012

Was will er denn?

Das ist ja schon Wochen nicht mehr passiert... ich leide extrem. 

Wahrscheinlich, weil ich nix mehr gewöhnt bin? Ach je... heute Nachmittag fing er an und er wird immer schlimmer. Heute früh war ich noch völlig schmerzfrei, ich hätte geschworen, dass er auch nicht vorbei schaut. Ich fühlte mich wirklich derart sicher. 
Das bischen Aquajogging. Das leichte rumgehüpfe im Wasser. Was kann das schon ausrichten? 

Aber jetzt bin ich schlauer und voller Schmerzen... meine Waden bringen mich um. Nicht sofort... sie machen es schleichend. Jeder Schritt wird zur Qual, Treppen sind eine richtige Bedrohung. Meine Waden arbeiten ganz offen mit dem Muskelkater zusammen. Sie haben die Seiten gewechselt und sind nun auf der bösen Seite der macht. 
Ich frage mich, was der jetzt mit meinen Waden will, immer diese Polarisierung. Blöd. Es wäre schöner, er wäre nicht vorbei gekommen. 

So ich habe das Nachsehen, den Muskelkater und die schmerzenden Waden. Ich kann kaum laufen, so  schlimm war es wirklich schon lange nicht mehr.

Dienstag, 21. August 2012

Das Nichtschwimmerbecken

Ich lerne aus meinen Fehlern und befolge den Rat des Arztes. Ich fühle mich sehr alt, als wir alle gemeinsam in die Schwimmhalle gehen und alle rechts abbiegen. 

Alle, außer mir. 

Rechts ist nämlich das tiefe Becken, das zum schwimmen da ist. Links, das ist da, wo ich hingehe, ist das Nichtschwimmerbecken. Es ist pisswarm beheizt, 1,25m an der tiefsten Stelle und verwirrend beleuchtet. Es ist außerdem komplett leer. 

Mich wundert das nicht. 

Wer will schon in diesem Minibecken rumturnen, wenn er nebendran ein paar Schwimmerbahnen zur Verfügung hat? 
Ich klettere in das Becken und höre vom Schwimmerbecken, dass es dort unangenehm kühl ist. Mein heutiger Sportarbeitsbereich ist richtig warm. 
Das kann ja heiter werden. 

Ich nehme mir vor erst mal 5Minuten Freundschaft mit dem Wasser zu schließen und hin und her zu laufen. Schließlich soll ich Aquajoggen und habe, außer den Anweisungen des Arztes, den Übungen des Physiotherapeuten und meiner Vorstellung, keinerlei Ahnung. Ich versuche mich also im Hin- und Herlaufen. Sieht bestimmt ganz super aus. Oh man. Jede Krankheit taugt nix. Das merke ich einmal mehr. Und zwar genau jetzt. 

Vom angrenzenden Fitnessstudio habe ich fleißige Anstarrer, die sich darin üben, Gewichte zu stemmen und mein Rumgehüpfe dabei immer im Auge behalten. Immerhin kann ich auf meiner Strecke hin und her zählen, wie viele Wiederholungen die Anstarrer schaffen, ehe sie die Gewichte mit viel Getöse zurück auf das Haltegestell fallen lassen und sich gegenseitig feiern. 

Die 5Minuten Kennenlernen mit dem Wasser gehen ratz fatz um und langsam kommt der Dreh. Allerdings wirklich sehr langsam. Aquajogging ist anscheinend eh keine schnelle Sache. 
Zur Abwechslung mache ich noch ein paar Übungen aus dem gemeinen Lauf ABC und hüpfe mit Kniehebern, Seitwärtssprüngen und Anfersen durch das warme Wasser. Mittlerweile nicht einfach nur noch hin und her, sondern im Kreis, in gedachten Linien und verrückten Figuren. Ich suche Abwechslung. Nach 30Minuten Joggens lege ich vier Minuten Badewanne-schwimmen ein und tue was für meine Bauchmuskeln. Die Abwechslung tut auch meinem Kopf ganz gut. Bei dem ständigen hin und her wird man wirklich doof im Kopf. 

Nach weiteren 25Minuten Aquajoggens kreuz und quer durch das Nichtschwimmerbecken, bekomme ich Gesellschaft von den gesunden Vereinsschwimmern. Nach und nach trudeln sie vom kühlen Schwimmerbecken ein und genießen die Wärme für die angestrengten Muskeln. 

Ich dehne noch ein bischen und nehme mir vor die Gymnastikübungen für meinen Fuß ab morgen früh ganz rigoros durchzuführen. Der muß einfach schnell wieder fit werden... ich will schließlich nicht dauerhaft in dieser Nichtschwimmerbeckenhitze rumhüpfen. 

Sonntag, 19. August 2012

Ich weiß ja immer alles besser.

Ich weiß ja immer alles besser. So ist das oft bei Frauen, obwohl Männer dem nur selten nachstehen. Ich weiß es also auch diesmal besser und so höre ich zwar, was der Arzt mir am Freitag zu meinem Fuß und dem Laufverbot gesagt hat, mache aber einfach was anderes. 

Nach einer weiteren tropischen Nacht im Rhein-Main-Gebiet beschließen wir heute am frühen Vormittag laufen zu gehen. Da sind es noch angenehme 25°C und nachdem ich Kappe und T-Shirt gewässert habe, laufen der Zeugwart und ich los. 

Bewaffnet mit einem Trinkgürtel, der mich schon nach dem ersten Kilometer in den Wahnsinn treibt, gehts auf die Laufstrecke. Meine Figur ist einfach nicht für Trinkgürtel gemacht. Der von Nathan soll auf der Hüfte sitzen, rutscht bei mir aber von der Hüfte nach oben in die Taille und schlabbert hin und her. Der von Salomon sitzt auch irgendwie komisch. Aber nach einem Kilometer umdrehen und den Gürtel zurückbringen kommt überhaupt gar nicht in Frage. Ich denke noch nicht mal daran. 
Wir laufen, mein Shirt ist noch klatschnass am Oberkörper, aber schon nach wenigen Schritten sind die Ärmel getrocknet. Es ist wirklich heiß hier draußen. Mittlerweile halte ich meine Flasche in der Hand, denn der Trinkgürtel nervt tierisch. 

Und wie der Arzt gesagt hat, fängt mein Fuß an weh zu tun, als wir am weitesten von daheim weg sind. War ja irgendwie klar, dass es soweit kommt. Ich versuche noch ein paar Zwischenläufe auf dem Heimweg, aber das läuft mehr schlecht als recht. Hätte ich doch einfach mal auf den Arzt gehört und wäre nur Schwimmen, Aquajoggen und Radfahren gegangen. 

Aber ich weiß ja immer alles besser. 

Samstag, 18. August 2012

Schültertriathlon Viernheim

Das heißeste Wochenende des Jahres beginnt für mich um 5h bei 19°C. 
Wow, da kann ich mich heute ja auf was gefaßt machen. Ich begebe mich mit Lichtschutzfaktor 70 bewaffnet nach Viernheim. Dort findet heute der V-Card Triathlon statt. Eigentlich nicht nur heute, sondern auch morgen. Heute findet ein Schnupper-, Nachwuchs- und Fitnesstriathlon statt. Morgen gibt es eine Olympische Distanz mit einigen Topstars. 

Der Triathlonsamstag in Viernheim beginnt zwar früh, aber das heißt nicht, dass hier keiner ist. Ich bin nicht etwa die Einzige, die hier schon rumspringt. Das Helferverpflegungszelt läuft bereits auf Hochtouren, der erste Kaffee ist schon durchgelaufen und Kuchen steht auch längst bereit. Herrlich. 

Die Wechselzone ist schon längst vollständig aufgebaut. Heute wird im nahe gelegenen Waldschwimmbad geschwommen, dann geht es über einen Sportplatz in die Wechselzone im Waldstadion von Viernheim. Über einen Rundkurs wird geradelt und dann auch gelaufen und das Ziel ist gleich neben der Wechselzone. Alles sehr zentral gelegen. Fantastische Bedingungen für die Athleten. Für die ganz Kleinen allerdings eine verhältnismäßig lange Wechselzone. Aber ich bin weder ganz klein, noch habe ich Ahnung. von daher paßt alles. Morgen wird dann im See geschwommen und dem Athletenansturm wird man mit zwei Wechselzonen gerecht.

Der Rad-Check-in in Viernheim verläuft geordnet. Wie bei jedem Triathlon gibt es auch hier altkluge Athleten, die ohne Helm, mit kaputten Helm oder mit unpassenden Helmen einchecken wollen. Sie seien ja für ihr Leben selbst verantwortlich, dürfen sich die Kampfrichter anhören. Pampig werden die Wenigstens, aber auch das gibt es hier, wie überall. 
Schon bei den Kindern fallen mir große Materialunterschiede auf, und natürlich setzt sich dieses Phänomen auch bei den Junioren und den Erwachsenen fort. Hollandrad steht neben Triathlon-Zeitfahrmaschine. 10Jahre alter Radhelm liegt neben Zeitfahrhelm. Ein Kessel buntgeschmischtes in der Wechselzone. 

Ein extra Verpflegungsbeauftragter des ausrichtenden Vereins kümmert sich fantastisch um die Versorgung der Helfer und Kampfrichter. Das ist wirklich prima. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen, wo kaum Helferverpflegung gereicht wird, befindet sich der Helfer hier fast im Paradies. Gerade heute ist die Getränkeversorung besonders wichtig. Wir haben mittlerweile 9h und schon 25°C. Ich creme das erste Mal Sonnencreme nach. Gut, dass ich ausgerüstet bin. 
Im Helferzelt findet sich allerdings, neben Frühstück, Getränken und Kaffee, auch Sonnencreme. Hier wird tatsächlich an alles gedacht. 

Dann startet der erste Wettkampf und das Treiben in der Wechselzone nimmt zu. Jetzt ist beim Check-In darauf zu achten, dass die Athleten nicht im laufenden Wettkampf gestört werden. Das klappt hervorragend, weil so viele Helfer vor Ort sind und die meisten Athleten auch gegenseitige Rücksichtnahme sehr ernst nehmen. Besonder begeistert bin ich, als ausgerufen wird, ob ein Athlet sein Rad verleihen würde, weil eine Wettkämpferin ihres wegen den Regelungen in der Sportordnung nicht benutzten darf... und sie tatsächlich ein schickes Wettkampfrad geliehen bekommt und starten kann. Das ist echter Sportsgeist. Ich bin baff. 

Die Starts gehen nun zügig weiter und in der Wechselzone ist die Ruhe endgültig vorbei. Die Athleten kommen vom Schwimmbad rein, andere kommen von der Radstrecke zurück. Für die Zuschauer ist fein was los. Mittlerweile sind es 31°C. 
Ich komme nicht mehr nach mit dem Eincremen und suche mir immer öfter Schattenplätze. Es ist wirklich unerträglich. Die Wechselzone liegt in der prallen Sonne und die Athleten genießen es klatschnass auf das Rad zu steigen. Ich kann sie verdammt gut verstehen! 

Für mich das schönste am Viernheimer Samstagstriathlon ist der Part der Kleinen. Die Stöpsel, die meinen Sport bereits so engagiert und begeistert ausüben, die selbst schon den Flair der Großen versprühen können, die bereits bestens ausgestattet im Materialkampf mitmachen und doch noch so viel Anleitung brauchen. Beim Finden des Wechselplatzes unterstützen nicht nur die Eltern vom Rad der Wechselzone, auch ich bin dabei und versuche die kleinen an die richtigen Plätze zu winken. Hier geht es nicht um die Platzierungen, wie bei den vorher ausgefochtenen Hessischen Meisterschaften, hier geht es um den Spaß und die Anleitung zum Sport. Herrlich. Die leuchtenden Augen, weil das Schwimmen geschafft ist, der Stolz, weil das Zuschnüren der Laufschuhe und das Helmaufsetzen gleich prima geklappt hat und das Aufspringen während der Fahrt nachdem der Balken absolviert wurde. Das ist einfach toll anzusehen. Und wie Fahrradhelme durch die Gegend fliegen beim der zweite Wechsel, das ist einfach besonders viel Dynamik. Die Kleinen flitzen was das Zeug hält. 

Mein Tag in Viernheim endet heute mit einem leichten Sonnenstich um 18:30h. Ich muß unbedingt duschen, Nachsonnenhautpflege betreiben, den Kopf kühlen und schlafen. 

Donnerstag, 16. August 2012

Die Mittelkleine und der Transformer

Es ist soweit, ich kann einen Fehler nicht zum zweiten Mal machen. Wunderbar, wenn man so kurz hintereinander die Möglichkeit bekommt quasi wieder was auszubügeln.
Ich fahre auf Umwegen nach Urberach, lerne neue Straßen kennen und bin fast püntklich beim Radsport 360Grad um das Lächeln in seinen kompletten Ausmaßen anzutreffen.

Die Teamchefin steht lächelnd in der Werkstatt und der Zeugwart grinst daneben. Beide freuen sich diebisch über den Teamzuwachs. Und dann sehe ich sie.
Die mittelkleine Grace.
Sie steht da ganz unschuldig und freut sich über das Lächeln. Und darüber, dass wir zu dritt in Erscheinung treten um sie im Team willkommen zu heißen. So gehört sich das auch bei einem neuen Teammitglied. Man sagt ordentlich hallo und zwar nicht nur einer vom Team. Da wird gleich Zugehörigkeitsgefühl vermittelt.

Die mittelkleine Grace wird gerade noch eingestellt. Das Kürzen der Sattelstütze macht ein schreckliches Geräusch, als es an ihren Lenker geht, halte ich mir besser gleich die Ohren zu, weil die sonst irgendwann einfach nur streiken würden. Diese Geräusche sind wirklich schwer auszuhalten. Ich bin baff, was ich hier so alles über Fahrräder lerne und wie das alles so gemacht wird. Bisher habe ich mein Rad einfach abgegeben und es nach getaner Arbeit wieder entgegen genommen... heute ist es anders. Ich schau mir alles genau an.

Die Mittelkleine bekommt schwarzes Lenkerband und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der wir uns Mühe gegeben haben möglichst wenig dumme Sprüche zu klopfen, darf die Teamchefin endlich die Radschuhe anziehen und mal Platz nehmen. Das Lächeln setzt sich auch gleich dazu. Ich finde das echt wunderbar, wie sehr sich alle drei übereinander freuen können und glaube auch bei der Grace ein Lächeln unterm Lenker zu bemerken.

Nachdem fast der letzte Schliff gemacht wurde, macht die Teamchefin eine Probefahrt.

Es dauert so lange, dass ich befürchte, sie kommt niemals wieder. Aber so ist es nicht... die Grace und die Teamchefin harmonieren schon jetzt ganz prima und so werden noch die letzten kleinen Einstellungen vorgenommen und dann ist die Mittelkleine fertig und gehört dazu. Und weil sie im Verhältnis 30 gefahren wird, nimmt sich Andreas Hunkel gleich im Anschluß noch den Coyoten vor, der mit dem 70er Anteil im Verhältnis die 100 Radtrainingsprozente vollmachen soll. Dem Coyoten wird ein anderer Vorbau und eine andere Sattelstütze verpaßt und schon soll die Teamchefin auch mit diesem Rad zu den Uneinholbaren gehören.
Ich fahre vielleicht ab sofort immer nur noch besser alleine Rad, glaube ich...

Wir dürfen beide Räder ins Auto bringen um dann noch kurz die ganz kleine Grace im Laden anzusehen. Diese Rechnung haben wir allerdings ohne den Profiathleten gemacht. Immerhin ist er auch nicht dabei und so wäre ich niemals darauf gekommen, dass er hierbei mit in die Rechnung aufzunehmen ist... aber ich bin eben naiv und ahnungslos und habe auch keine Phantasie, wie ich jetzt feststelle.
Der Profiathlet schützt seine Leistung und sich, indem er das Auto verschlossen läßt, obwohl er über 60km entfernt auf der Couch weilt.

Sein Auto ist sowieso etwas Besonderes, aber dass es einfach so mitzieht, läßt stark auf einen Transformer schließen. Ich hätte mich der Transformergewalt sofort gebeugt und keine weiteren Versuche unternommen es aufzuschließen. Jämmerlich wäre ich in Urberach gestrandet und hätte mit zwei Rädchen am Straßenrand gestanden.
Nicht so die Teamchefin. Die versucht praktisch alles um den Transformer aufzuschließen. Unfassbar. Und als wir trotzdem so gar nicht vorankommen und der Transformer sich bereits über seinen heimlichen Sieg zu freuen beginnt, kommt Andreas Hunkel von der Werkstatt hoch und fragt ob er was helfen kann. Herrlich. Das ist Situationskomik. Ich schildere kurz die Situation und erfrage seine Autoknackerfähigkeiten, denn der Transformer läßt uns weiterhin einfach vor verschlossenen Türen stehen.
Er hat keine, kann aber offenbach mit Schlüsseln Schlösser öffnen und dank seiner ruhigen Hand den Transformer doch davon überzeugen, dass er aufgeben und die Teamchefin samt zwei Rädchen nach Hause fahren muß.
Der Profiathlet muß anfangen mehr zu trainieren, jetzt wo die Teamchefin die Mittelkleine heim bringt. So einfach ist das.

Der Profiathlet und sein Transformer sind offenbar ein eingespieltes Team und ich bin mir unsicher, ob ich ihn einfach mal fragen soll, wie er das mit dem Transformer so gemacht hat. Neugierig bin ich ja schon. Die Mittelkleine liegt im Transformer drin, der Coyote steht hinten dran und so können die drei sich schon mal aneinander gewöhnen.
Die Teamchefin strahlt über das ganze Gesicht und der Zeugwart und ich sind geschafft aber glücklich, dass wir nun ein neues Teammitglied haben. Die Mittelkleine und die Teamchefin werden sicherlich jede Menge Spaß haben auf dem Weg zum ersten Ironman ... und darüber hinaus. Es gibt ja immer noch zweite und dritte und vierte... usw.

Gewonnene Energie

Ich komme spät nach Hause nach dem BMW Expertentalk und entdecke vor unserer Haustür noch ein kleines Paket. Natürlich kriege ich die Kurve mal wieder nicht und so hilft der Zeugwart, wie so oft, und teilt mit, dass es sich hierbei ganz sicher wieder mal um einen Gewinn handelt.
Wunderbar.
Ich gewinne einfach zu gern!

Es ist ein Gewinn... von easyway Sport. Hier habe ich -auf geheiß des Zeugwarts- mitgespielt und einen kleinen Vorrat an Energy Shots gewonnen. Dazu gab es noch weitere Proben, eine Flasche und ein kleines Gürteltäschchen.
Jetzt muß ich die Sache mit dem Verzehr noch machen und dann gibt es einen Testbericht! Hoffentlich schmeckt der Gewinn... ich bin gespannt.

Mittwoch, 15. August 2012

Expertentalk bei BMW

Als Partner des Frankfurt Marathons gibt sich BMW wirklich allerlei Mühe und so organisieren einige Sponsoren zusammen in der Niederlassung auf der Hanauer Landstrasse in Frankfurt einen Expertentalk.

Ich bin naiv und so dachte ich, dass da viel Lärm um nichts gemacht wird... aber die Teamchefin ordnete an, dass wir Interesse haben und so meldete ich den Zeugwart und mich ebenfalls an.

Geordnet wurden der Zeugwart, die Teamchefin und ich heute vorstellig. Schon die Anreise war extrem professionell organisiert... ich wurde von freundlichen BMW Mitarbeiterinnen in die Tiefgarage eingewiesen und dann auf einer Teilnehmerliste abgehakt. Gut, dass wir angemeldet waren... es war die Hölle los.
Nicht nur eine beträchtliche Anzahl von Stühlen, sondern auch eine Bar mit kühlen Getränken und ein Pasta Party Buffett waren aufgebaut. Nachdem wir kurz den Tag revue passieren ließen nahmen wir uns noch einen Schwung Getränke und setzen uns hin. Nicht zu weit vorne, beim Thema Motivation und Sportpsychologie rechnete die Teamchefin nämlich mit Publikumsbeteiligung, und nicht zu weit hinten.

Ein bekanntes Superstar-such-Gesicht führt uns durch den Abend. Marco Schreyl ist mittlerweile selbst unter die Läufer gegangen und hat von Anfangs 12Minuten nun mittlerweile eine Zeitspanne von 40Minuten laufens erreicht. Respekt. Der letzte BMW Expertentalk hätte ihn so motiviert. Na dann.

Meine Erwartungshaltung wächst.

Marco stellt uns Herrn Magdon vor. Er ist der Chef des Neuwagenverkaufs und erklärt uns, dass der Frankfurt Marathon und BMW vieles gemeinsam haben. Irgendwie höre ich aus der Fülle an Wörtern allerdings doch nicht wirklich raus, was es denn ist und bin auf die Zuarbeit der Teamchefin angewiesen, die das Wort "Dynamik" eindeutig gehört hat. Gut, das paßt schon. Stimmt.

Nach einem kurzen Rechenexemple über einen 400m Lauf bei dem man die letzten 50m Gas gibt um dann am Schluß bei 450m noch mal alles rauszuholen, wird uns Jo Schindler vorgestellt. Der Renndirektor vom Frankfurt Marathon ist nach eigener Aussage "sehr happy", dass er den Weltrekord Halter im Marathon Patrick Makau verpflichtet hat. Sofort freuen wir uns mit ihm und ich bin sehr froh, dass er nicht auf den Gedanken gekommen ist, mich zu verpflichten. Frei von der Leber weg berichtet Herr Schindler, dass ihm zwischendurch immer mal wieder das Geld ausgeht und er dann einfach weitermacht und sich dann eine Lösung findet. Schön, wenn's immer so klappt.

Die Hauptperson des Abends ist Sportpsychologe Joachim Lask. Seine Stimme kenne ich und damit oute ich mich sofort, dass HR1 ab und an zu meinem Hörrepertoir im Radio gehört. Aber wirklich nur ganz selten! Ehrlich.

Mit einem Trick, an dem ich immer noch überlege, bringt er seine komplette Hörerschaft erst mal in seinen Bann. Wir stehen auf und bekommen die Anweisung unsere Füße auf dem Boden nicht zu bewegen. Dann strecken wir eine Hand frontal aus und drehen unseren Körper soweit wir können, Joachim Lask übernimmt keine Verantwortung, fordert uns aber trotzdem auf, bis zum äußersten zu gehen. Der Punkt auf den die Hand zeigt, wird gemerkt.
Meine Hand zeigt auf den Stromverteilerkasten.
Dann schließen wir die Augen und stellen uns einen Punkt vor, der weiter "rum" liegt als der auf den wir eben gezeigt haben. Bei mir ist das ein Schaufenster.
Und jetzt probieren wir es noch mal. Hinstellen, drehen und tatsächlich... ich zeige auf das Schaufenster, obwohl meine Flexibilität ja eben bei dem Stromverteilerkasten schon am absoluten Endpunkt war. Verrückt. Das ist doch wirklich irgendein Trick!

Eine Publikumsnachfrage in den vorderen Reihen kommentierte den Erfolg mit "ich hab mir da kaum Gedanken dran verschwendet und schupps bin ich auf einmal einen halben Meter weiter gekommen"... hi hi. Es ist also fast eine Eule die hier mitzuhört. Herrlich.

Joachim Lask beschreibt uns, wie wir psychologische Knackpunkte vor dem Start in den Griff kriegen und dass gute Gedanken in Grenzsituationen Wunder bewirken können. Man kann so dem heranstürmenden Hammermann oder den Schweinehundauftritt oftmals wesentlich besser begegnen. Vielen helfen Motivationssätze wie der einer Zuhörerin "Ich will siegen". Denn wer nicht siegen möchte, hat eigentlich schon verloren.
Seine Beschreibung von Mentaltraining im Sport gefällt mir gut. Joachim Lask sagt, es sei Sport ohne Bewegung. Ein Sportler, der mit Mentaltraining arbeitet, geht den ganzen Wettkampf Bewegung für Bewegung durch, visualisiert jeden Schritt, stellt sich Eindrücke und Gerüche vor und packt sich im Kopf so ein perfektes Abbild des Wettkampfes zusammen. Er hat bereits beobachtet, dass Hürdenläufer in einem Test für den visualisierten Wettkampf genauso lange gebraucht haben, wie für den richtigen Lauf. Das ist schon irre.

Nicht nur den Wettkampf durchvisuallisieren, sondern sich auch bereits vor dem Start ein genaues Bild vom Ziel zu erschaffen kann oftmals helfen, sagt Herr Lask. Er zum Beispiel stellt in das Ziel eines Marathonlaufes immer die Bürgermeisterin seines Ortes und eine Kindergartengruppe. Natürlich nur visuell... und das hilft ihm dann. Er ruft sich dieses Bild immer auf, wenn er sich an die Nase packt... das ist für ihn der Schlüssel, der diese Tür öffnet.
Spannend. Ehrlich. Ich kann mir das gar nicht vorstellen... werde der Sache aber mal eine Chance geben und mir auch sowas überlegen.

Direkt hinter uns sitzt übrigens Sören Kah. Er ist der derzeit schnellste deutsche Marathonläufer und startet dieses Jahr auch in Frankfurt. Und obwohl er im letzten Jahr auch mitgelaufen ist, hat er den Mann mit dem Hammer nicht getroffen. Da sieht man es mal wieder, die Leute sind einfach zu schnell um die wesentlichen Streckenmerkmale zu bemerken. Immerhin steht der Mann mit dem Hammer in Frankfurt kurz ehe man in das Ziel in der Festhalle einbiegt und ist eigentlich kaum zu übersehen. Hi hi. In Frankfurt möchte Sören dieses Jahr eine Zeit von 2:13:xx Stunden laufen. Einfach wahnsinn.
der derzeit schnellste Marathonläufer Deutschlands
Joachim Lask fordert die ersten beiden Reihen an einem Experiment teilzunehmen. Ich bin der Teamchefin spontan dankbar, dass sie uns diesen Platz ausgewählt hat. Das war ziemlich genial.
Die Experimentteilnehmer sollen sich in Paaren aufstellen und ausgeteilte Bleistifte mit dem Finger in zwei Teile hauen. Maro Schreyl muß bzw. darf als erster ran und haut ganz leicht. Das wäre die Angst, dass es weh tun wird, sagt der Psychologe daraufhin. Er soll im Wissen, dass es weh tun wird, einfach mal zuhauen und als er das macht, bricht der Bleistift in zwei Hälften. Toll.
Dadurch dass man das weh tun gestattet, weil es ja sowieso weh tun wird, egal ob man es wil oder nicht, wird die Sache einfacher.

Bei einem Ziel beim Laufen muß das Ziel eben so stark sein, dass es sich lohnt. Die klare Zielvisualisierung ist dabei total wichtig. Also genau wie Herr Lask werde ich mir zukünftig nicht nur ein Motto, sondern gleich auch noch eine Zielvisualisierung basteln. Die Schmerzen kann er uns zwar nicht damit nehmen, obwoh ich das ganz schön fänd, aber er macht es uns trotzdem einfacher, so seine Behauptung. Ich finde es klingt plausibel, denn ich hab bereits viele Sportler berichten hören, dass sie sich Mantras, Mottos oder Zielvisualisierungen aufrufen, wenn sie Wettkämpfe machen. Ich hab nur das Richtige für mich noch nicht gefunden... offensichtlich.

Maro Schreyl beschließt den Abend mit den Worten "und wenn es bei Km37 schwer wird, bin ich ja da", denn er steht wohl in Frankfurt an der Strecke mit einem Stimmungsstand. Das macht ihn sehr sympathisch und ich kann in einige dadurch beruhigte Gesichter blicken. Als er noch erwähnt, dass er den meisten Spaß daran hat, wenn wir Spaß daran haben ins Ziel zu laufen finden wir alle, dass er einen sehr guten Abschluß des Abends gefunden hat.

Wir werden alle noch zur Pastaparty eingeladen und stürmen das Buffett. Die Nudeln schmecken wirklich lecker!

Der nächste BMW Expertentalk findet übrigens am 26. September mit Dieter Baumann statt und erfordert wieder eine Anmeldung.  

Dienstag, 14. August 2012

Ganz schön kurz

Nachdem wir den ganzen Sommer auf einer 50m oder im Langener Waldsee trainiert haben, ist es besonders kurz jetzt wieder auf eine 25m Bahn umzusteigen.

Es ist aber nicht möglich schnell in die Halle eine 50m zu packen, immerhin wollen wir nach dem Training noch ins warme Kinderbecken springen um die Muskeln zu lockern. Und man kann leider nicht alles haben. Das ist sehr schade, wie so häufig.
Heute bin ich dank meines linken Fußes, der mir immer noch Schmerzen bereitet, etwas eingeschränkt und schwimme so einfach hin und her. Ein paar Übungen für die Wasserlage, Reissverschlußschwimmen und nach rechts atmen... mehr ist heute nicht drin.
Das muß auch mal sein.

Wenigstens kann ich ein paar Tips an die eine Hälfte der Vereinsmädels weitergeben und ich finde es wahnsinn, was Konzentration innerhalb von einer Stunde ausmachen kann. Das Wassertreten wird so innerhalb von der Trainingsstunde zum Kraulbeinschlag. Nicht erster Güte, aber deutlich festzustellen und nicht mehr zu verleugnen. Anscheinend ist der Knoten lockerer geworden. Wunderbar.

Für meinen schmerzenden Fuß habe ich am Freitag einen Arzttermin. Ich hoffe, es ist nichts ernstes.

Montag, 13. August 2012

Das Top10 Essen.

Der Profiathlet ist kürzlich beim Oberhessencup zu Gast in der Top 10 gewesen und irgendwie habe ich es geschafft ihn darauf festzuklopfen, dass er deshalb für uns kochen muß. Ich hatte ihm das bereits angedroht, als er auf Platz 11 war... von daher wußte er genau, worauf er sich einläßt, als er weiterhin so schnell lief und damit einfach in die Top 10 vorpreschte. Mir kann man also daraus eigentlich überhaupt keinen Vorwurf machen. 

Heute war es soweit und wir waren zum Top 10 Essen geladen. Angekündigt waren verrückte fünf Gänge, die der Profiathlet händisch zubereiten und mit lediglich geringer Unterstützung der Teamchefin servieren wollte. Da wir den ganzen Tag in Wiesbaden zu Gange waren und ich mich lediglich mit einem Stück Marmorkuchen versorgen konnte, war ich hungrig wie ein Löwe, als wir eintrafen. 

Und weil der Profiathlet solche Situationen sofort im Ganzen erfaßt, wurde blitzschnell der Grünschnabel Aperitif eingeschenkt und die Teamchefin entnahm dem Ofen ein Drittel der Vorspeise: Bruscetta. Herrlich ordentlich auf dem Vorspeisenteller platziert nahm es neben Melonen-Schinken-Spießen und Tomate-Mozarella-Spießen mit Balsamicodressing einen nicht unwesentlichen Platz ein. Der Teller schmeckte wunderbar und mein erster Hunger war gestillt. Die Ofenhitze wurde nun übrigens für den Nachtischkuchen genutzt. 

Kaum hatten wir die Teller leer, folgte auch schon Gang Nr. 2. Der bestand aus einem gemischten Salat mit Balsamicodressing. Lecker. Für den Zeugwart und die Teamchefin etwas zu viel Essig... aber da das genau mein Ding ist, fand ich das fantastisch. 

Dann verschwand der Profiathlet zum Männerdomizil im Kochbereich... dem Grill. Hier wurde der Hauptgang zubereitet und ich hatte etwas Gelegenheit, alles was bisher serviert wurde sacken zu lassen. 
Als Hauptspeise wurde Hühnchen mit Grillgemüse und Kartoffeln mit Quark serviert. Wunderbar. Sehr lecker. Der Profiathlet kann nicht nur rennen sondern auch grillen. Hoffentlich finde ich bei nächster Gelegenheit noch mal einen Grund, dass er für uns kochen muß... 

Dann wurde der leckere Kuchen angeschnitten und zusammen mit allerlei Früchten auf den Tellern angerichtet. Ich bin was Früchte angeht ein kompletter Analphabet und so war mein Teller wirklich voller Überraschungen. Ich glaube ich habe mehr Vitamine mit dem Dessert aufgenommen, als in den 8Jahren vorher insgesamt. Aber so ist es bei Profiathleten, die achten eben auf Ernährung und kümmern sich darum, dass auch so ein Normalo wie ich es bin endlich mal Vitamine in den Körper bekommt. 
Der Kuchen war ein voller Erfolg und schmeckte wunderbar. Und Physalis schmeckt mir auch. Das ist neu. Kuchen schmeckt mir meistens. 

Zum Abschluß, weil wir natürlich durch die Fülle an Speisen noch längst nicht satt waren, servierte der Profiathlet mit Hilfe der Teamchefin allerlei aus dem Käseregal zusammen mit Trauben und Feigensenf. Es schmeckte wunderbar. Was ein sehr leckerer Abend. Meine Abendessenerschleichung hat wirklich wunderbar funktioniert. Ich kann nur hoffen, dass der Profiathlet sich bald wieder auf eine List meinerseits einläßt...

Es ist natürlich vollkommen überflüssig zu erwähnen, dass der Zeugwart und ich schrecklich hungrig nach Hause fuhren... 

Sonntag, 12. August 2012

Ironman 70.3 Wiesbaden

Nachdem wir eine Trainingsrunde bei herrlichem Sonnenschein laufen waren und ich wieder einmal ohne Gehpause ausgekommen bin, ist es Zeit endlich nach Wiesbaden aufzubrechen. Zwei Vereinsherren starten heute beim Ironman 70.3-Wettkampf in Wiesbaden und sind schon seit einer Stunde am Schwimmen. Natürlich hoffe ich inständig, dass sie für die Wettkampfdistanz keine Stunde benötigen, denn beide sind herrlich gut trainiert... aber der Start war vor einer Stunde. Soviel ist zumindest sicher. Sie befinden sich also irgendwo im Triathlon-Rad-Kontinuum. 

Wir fahren das zeugwartsche Transportauto praktisch direkt auf die Zielgerade und sind somit gleich im Geschehen. Die Messe bietet wenig give-aways und leider ebenso wenig zeugwarttaugliche Einkaufsmöglichkeiten als im letzten Jahr, aber sie ist dennoch unterhaltsam und lehrreich. Dafür ist so eine Messe ja sicherlich auch eigentlich gedacht. Diese folgt also einfach ihrer Bestimmung. Das ist ja schon mal was.
Nachdem wir uns ein erstes Rundumbild gemacht haben, können wir schon hören, dass der erste Athlet auf die Laufstrecke wechselt. Wow. Der ist flott unterwegs, hat wahrscheinlich viel trainiert. 

Wir wechseln rechtzeitig an die Radwechselzone um dort mit Trommel und Schellenkranz dafür zu sorgen, dass unsere Vereinsstarter auch mitkriegen, dass wir genau da stehen. Wir müssen nicht allzu lange warten, da bekommen wir bereits  Unterstützung durch die zwei frisch gebackenen Ironmänner, dann dauerts noch ein paar Minuten bis der erste Vereinsstarter um die Ecke schießt. Ich rufe noch schnell, dass er super aussieht... und schon ist er in der Wechselzone verschwunden. 
Der nächste von Unsern folgt in ungefähr 2Minuten Abstand. Aber seit dem Zeitdesaster beim Morettriathlon  halte ich mich dererlei Äußerungen vornehm zurück und erwähne lediglich Aussehen, Sportlichkeit, Begeistertung, Bewunderung oder Sorgen. Das muß reichen. Für Zeitdurchgaben sind hier ja noch drei Männer am Anfeuerstart und denen ist Zeitgefühl eher ins Blut gelegt. Die wissen auch, was genau andere Männer an diesem Zeitding interessiert und liegen so eher richtig. Zum Thema Zeit schweige ich vornehm.

Beide Läufer sind mittlerweile auf der Strecke und ich bin wirklich baff, wie fit die zwei noch wirken. Immerhin habe ich heute morgen ja gerade erst am eigenen Leib gespürt, wie unfit ich so bin... und das war keine 70.3 Distanz. 
Der Streckensprecher ist ein cooler Typ und bringt seine Kommentare wirklich sympathisch rüber. Das gefällt mir. 
Und während ich noch darüber nachdenke, was seine Ansagen so liebenswert macht, spricht den Zeugwart eine Dame und bittet, dass wir ihren Mann gleich mal mit "Vamos" anfeuern. Sie schreit mit... macht aber gleichzeitig eine Videoaufnahme für das Familienalbum. Wir geben selbstverständlich unser Bestes und der Athlet ist leicht verwundert, dass wir so tun, als seien wir alte Freunde, die spontan aus Südeuropa vorbei gekommen sind, um ihm zuzujubeln. Wahrscheinlich denkt er den Rest seiner Laufstrecke darüber nach, wer wir gewesen sind? 

Die Strecke kann man in diesem Jahr an mehreren Übergangspunkten kreuzen, nicht nur an einer Zuschauerbrücke. Das ist wirklich total super gemacht. Ich bin für die Beibehaltung im kommenden Jahr! 

Als unsere beiden Vereinsstarter dann zur Abholung des letzten Bändchens bei uns vorbei kommen und sich auf den Zielsprint vorbereiten bin ich schwer beeindruckt. Beide sehen noch relativ frisch aus... und nicht, als hätten sie gerade eine Mitteldistanz bewältigt. Ich muß anscheinend mehr trainieren. So einfach wird's nämlich sein. 

Gewinnen tut den Wettkampf Michael Raelert. Paßt ja zu meiner Raelertwoche. Was ein gelungener Abschluß. 

Heute Abend sind wir beim Profiathleten zum TOP10 Essen eingeladen. Dazu gibt es dann sicherlich einen eigenen Bericht. Ich hab auf jeden Fall jetzt schon Hunger! Soviel ist sicher. 

Samstag, 11. August 2012

Der Sportleitstrahl

Weil der Samstag heute keinerlei Pläne offenbarte haben wir die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sind einfach mal ohne Zeitdruck bummeln gegangen. Das ist schon lange nicht mehr der Fall gewesen... einfach wunderbar. 
Man muß auch mal genießen können. 

Wir schlendern ganz unsportlich durch die Stadt, die Geschwindigkeit läßt zu wünschen übrig und wie von Geisterhand werden wir vom Sportleitstrahl in die entsprechende Abteilung eines großen Warenhauses geleitet. Hier können wir ausgiebig stöbern und weil ich als Frau auch immer gerne nach dem Schuhangebot Ausschau halte komme ich in den ganz besonderen Genuß einem gerade laufenden Verkaufsgespräch beizuwohnen. 
Eine Dame mittleren Alters (nicht mein mittleres Alter sondern gute 10-15Jahre älter, in dem mittleren Alter) hat ihre Schuhe bereits ausgezogen und probiert das erste paar Laufschuhe. Der Verkäufer teilt ihr mit, dass er empfiehlt, Laufschuhe passend zu kaufen, aber wenn sie Wert darauf legt, könne sie den Schuh auch eine Nummer größer haben. 
Die Dame findet die Schuhe zu weiß und daraufhin empfiehlt der Verkäufer einen Schuh der Marke Brooks... die seien von Natur aus schon dunkler. 

Gut, dass der Zeugwart bereits bei der Kleidung angekommen ist und ich schnell aufschließe. Vielleicht wäre ich sonst schnell selbst noch zur Laufschuhberaterin geworden? Wer weiß?

Abends kochen wir aus dem Triathlon Kochbuch ein Rezept von Michael Göhner. Wir verbrauchen damit allerlei Gemüse und sonstige Reste aus der Zeugwartschen Küche und lasses es uns richtig gut schmecken. Michael Göhner kann nicht nur gut schwimmen... sondern offenbar hat er auch Geschmack! 

Ich warte.

Ich warte auf den Feierabend... heute will er nämlich nicht so wirklich näher kommen. Dann warte ich darauf, dass Batman in seinem Lamborghini vor mir aus der Tiefgarage rausfährt und dann warte ich auf jede Menge Ampeln, bis ich endlich am Waldsee eintreffe. Batman ist ein Kollege von mir. Ich wußte das nicht, aber das Lamborghini - Batmobil hat ihn heute verraten. Ich erzähle es aber keinem weiter... Geheimnisse sind bei mir gut aufgehoben Mr. Wayne.

Netterweise hält mich die Teamchefin und ihr Lächeln mit ihrer 10er Karte beim Eintritt zu letzten Swimnight aus und der Zeugwart lädt mich auf die Parkplatzgebühr ein. Glück gehabt. Bargeld habe ich nämlich keines dabei. Ich bin ja wirklich prima vorbereitet. Gut, dass ich meinen Badeanzug schon angelegt habe, so kann ich den wenigstens nicht vergessen. 

Heute ist unser Team nicht vollständig am See vertreten. Wir haben einige Starter beim 70.3 Wettkampf in Wiesbaden dabei und da findet heute die Pastaparty statt. Die Herren sind also entschuldigt. Der Kapitän läuft heute mal spontan 20km nach der Arbeit und kommt daher auch nicht. So fit möchte ich auch irgendwann mal sein. Ich bin ja auf 10km schon stolz... der Kapitän ist ein anderes Kaliber. Und weil unsere Vereinsherren gewieft sind, schicken sie uns prominenten Ersatz. Andreas Raelert soll versuchen, irgendwie ihre Rolle einzunehmen im großen See. 

Nachdem ich mich innerhalb von allerhöchstens einer einzigen Minute in meinen Neoprenanzug gepackt habe, und der Autoschlüssel bei der einen Hälfte der Vereinsmädels abgegeben ist, gehen wir zum See. Noch ehe der bestellte Ironmantrainingsbeginnanpfeiffer, Andreas Raelert auftaucht, muß die Teamchefin zu einem Termin verschwinden. Aber natürlich verspreche ich ihr alles zu tun um den Ironman in Schach zu halten. 
Er wird das Ufer nicht vor mir betreten. Soviel ist heute sicher. Dafür werde ich alles geben. Mit kleinen Zielen kann ich gut, habe ich ja grad erst festgestellt. 

Wir laufen zum See und nachdem die fast schon üblichen Eingangsworte mitgeteilt wurden begeben sich alle ins Wasser. Alle bis auf mich. Ich warte. Das bin ich ja heute fast schon gewöhnt und von daher paßt das schon. 
Der Grund meines Wartens kommt gerade erst anspaziert. Mann trägt blau und zwar als T-Shirt. Nicht als Neopren. Das heißt, ich steh hier noch weiter in der Sonne. Mmhh. Die verletzte Hälfte der Vereinsmädels schickt mich jetzt aber ins Wasser und so entscheide ich mich zum ersten Mal am heutigen Tag gegen das Warten und für das Loslegen. Ich schwimme also. Vor mir sind drei Herren die heute dem See mal zeigen wo der Hammer hängt und dass 21°C überhaupt kein Grund sind einen Neoprenanzug anzuziehen. Nun ja. Das Elend kann ich mir nicht lange ansehen und schwimme mal los. Klappt alles ganz gut. Andreas Raelert überholt mich nicht. Steht wahrscheinlich immer noch am Ufer? 

Weil ich nicht 100% fit bin und der Kopf mit seinem Messerschmerz mir noch nicht so geheuer ist, entscheide ich mich für die kleine Runde. Vor mir wird ein Athlet gerade ins Boot gehoben. Ich schwimme einfach drumrum. 
Als ich zurück ans Ufer komme ist Andreas Raelert noch nicht zurück von seinem Schwimmründchen. Ich habe ihn also wirklich eiskalt hinter mir gelassen. Das soll mal einer von sich behaupten können. Wahrscheinlich ist er aber erst vor 5Minuten losgeschwommen? Irgendsowas wirds schon sein. Der große Ironman wird sich von mir kleinem Schwimmerli nicht abhängen lassen. 

Nachdem wir für den anstehenden Wettkampf in Rodgau, noch schnell ein Neopren-schnell-Ausziehtraining  am Ufer absolviert haben und ich diesbezüglich die Goldmedaille abgestauben konnte, geht's zum Auto zurück. 
Umziehen. 
Heute wollen der Zeugwart und ich aber nicht sofort zum Essen fahren, sondern bis zur Autogrammstunde bleiben. Wo Andreas Raelert sich ja heute den See mit uns geteilt hat ist es doch das Mindeste, dass wir mal hallo sagen. Schließlich wissen wir ja, wie man am Waldsee gastfreundlich ist. Und wo er aus Rostock schon mal vorbei kommt um das Ironmantraining der Teamchefin einzuleuten, sollten wir das auf alle Fälle würdigen und ihm ein Autogramm abluchsen. 

Eigentlich ist das ja total blöd... sich da hinzustellen und einem wildfremden "Hallo" zu sagen. Wobei ich auch im Arztwartezimmer beim Betreten grüße... also auch da wildfremden Hallo sage. Und über die weiß ich noch weniger als über Andreas Raelert. Aber für ihn muß es trotzdem irgendwie komisch sein. Denke ich  mir noch so und bin schon an der Reihe. 

Er stellt sich vor mit "Hallo, Andreas Raelert" und der Zeugwart antwortet ganz souverän "Hallo, ich auch." Herrlich. Ich glaube aber, dass ich die Einzige bin, die das überhaupt registriert. 
Andreas schreibt für die Teamchefin ein paar gute Ironmanwünsche auf, signiert unseren Ironmanbeutel und dann schießt der Zeugwart noch ein Foto von uns.
Andreas Raelert (natürlich rechts... )

Tja... und dann ist der Spuk auch schon wieder vorbei.
Immerhin habe ich unseren TTF Hauptsponsor mal wirkungsvoll beim Profi platziert. Vielleicht schnappt er sich ja noch ne Worscht ehe er wieder in den Norden zurückfährt?
Andreas ist echt nett. Kein bischen arrogant oder abgehoben. Aber ich glaube, ich habe ihn verwirrt, als ich ankündigte, dass ich in meinem Blog schreibe, dass ich vor ihm aus dem Wasser gekommen bin... beim nächsten Mal halte ich einfach besser den Mund und lächel nur noch. Wahrscheinlich darf er sich sowieso tagtäglich verrückte Sprüche anhören und steht da eh drüber? Es wäre ihm zu wünschen. Oder er ist einfach Kummer gewöhnt?

Ich finde solche Aktionen auf jeden Fall spitze und habe mich sehr gefreut, heute mal den See mit ihm zu teilen. Ich warte nun also auf das nächste Mal. Und freu mich schon!

Und die Teamchefin kann nun beruhigt in ihr Ironmantraining starten. Wo selbst der Profi alles abgesegnet hat kann ja nun nichts mehr schief gehen. Irgendwie beruhigend.  

Donnerstag, 9. August 2012

Der Fehler und das Lächeln

Manchmal macht man einen Fehler, der einfach nicht wieder gut zu machen ist. Man macht einfach, weil es eben gerade so gut scheint und dann stellt man später fest, dass es anders doch viel besser gewesen wäre. Ich mache selten solche Fehler, Gott sei Dank. Und wenn mal einer passiert, dass verzeihe ich mir den doch recht flott. 
Heute habe ich so einen Fehler gemacht. Ich bin noch in der Prüfung, ob ich den so einfach verzeihe. Ich ärger mich über mich selbst.

Der Zeugwart und die Teamchefin machten sich nach der Arbeit auf zu Andreas Hunkel um zu prüfen, ob die Teamchefin bald Unterstützung für ihr Ironman Vorhaben bekommt. Ich bin nicht mitgefahren. 
Dank neuster Technik war ich zwar irgendwie mit eingebunden, aber eben doch nur irgendwie und nicht so ganz. Technik begeistert zwar, aber das Persönliche ersetzt sie jedoch noch lange nicht. Sowas passiert mir nicht noch mal, wenn ich es verhindern kann. 

Das Lächeln war zwar deutlich auf den Bildern zu sehen und auch das Video war brilliant und am Lächeln gab es auch hier keinen Zweifel. Aber live ist es doch was anderes. 
Der Zeugwart gab sich daheim dann zwar die größte Mühe alle Emotionalität rauszukramen, die sein Herz hergab und legte sich schauspielerisch mächtig ins Zeug... aber live ist einfach wieder mal irgendwie besser. 

Aber das Wesentliche ist: Das Team bekommt Zuwachs und ich freu mich riesig. 

Und gleichzeitig bin ich irgendwie traurig, dass ich das Lächeln erst morgen bei der letzten Swimnight des Jahres zu Gesicht bekomme. 
Morgen, wenn bei der letzten Swimnight des Jahres das Ironmantraining mit Rekordathlet Andreas Raelert beginnt. Der reist nämlich morgen extra an, um mit der Teamchefin im Langener Waldsee zu schwimmen. Ich nehme an, er will sich ein erstes Bild über die Konkurrenz machen, auf die er 2014 treffen wird. Verständlich, denn die Teamchefin wird bis dahin gut trainieren und ihm die Hölle heiß machen. Nicht nur im Wasser, sondern erst recht auf der Radstrecke. Denn das Lächeln wird die ganze Zeit mit dabei sein. Die ganze Zeit. Und ob er gegen das Lächeln ankommt? Wer weiß?!

Wirklich schade, dass ich nicht dabei war. Dafür bin ich 2014 an der Strecke und unterstütze die Teamchefin und ihre heutige Errungenschaft, das ist sowieso Ehrensache. Und vielleicht schaffe ich es ja, sie wenigstens mit abzuholen? Damit nicht wieder so ein Fehler passiert! 

Das Läufertaxi

Bei uns sind Läufertaxis ein begehrtes Transportmittel.
Läufertaxis sind immer genau dann am richtigen Ort, wenn der Läufer schwächelt, einem Hungerast erliegt, sich verletzt oder aus einem anderen Grund keine Lust mehr hat. Auf Läufertaxis ist einfach Verlass.
Heute fahre ich ein solches Läufertaxi. Ich fahre "auf Bestellung" und hole den Zeugwart ab. Manchmal ist es einfach schöner nicht wieder zurück laufen zu müssen, sondern einfach nur in eine Richtung. Ich kann das total verstehen und bin deshalb immer bereit das Läufertaxi zu steuern. Der Zeugwart läuft mal eben flotte 10km in eine Richtung und ich begrüße ihn auf dem vollsten Parkplatz im Rhein-Main-Gebiet. Alle Parkkünstler scheinen sich hier zu einem stell dich ein zu versammeln und ihr Bestes zu geben. Es ist wahrlich beeindruckend, wie manche Herren parken. Ich kann mit 100%iger Sicherheit sagen, dass es Herren sind, denn während ich noch auf den Zeugwart warte, steigen die ein und fahren weg. Beachtlich. Aber ich könnte mit diesen riesigen Autos wahrscheinlich auch nicht viel besser parken. Allerdings würde ich mich auch nicht kreuz und quer in den Weg stellen und andere beim ein-aus-oder umparken behindern. Ich würde eher weiter weg parken und hinlaufen. Na ja.
Für mein kleines Läufertaxi ist aber genug Platz, der Zeugwart steigt ein und ist froh, dass er die Läufertaxinummer immer parat hat. Er ist gut gelaufen, aber wie das so immer ist, er findet es nicht so richtig gut.

Als das Läufertaxi zu Hause ankommt beschließt er spontan, dass ich mir heute eine Laufbegleitung verdient habe. Ich bin verunsichert und verdächtige ihn sofort, dass er nur neben meinen neuen extrembunten Laufschuhen herlaufen möchte, aber das gibt sich schnell und so springe ich in mein Womensrun Finishershirt und wir stürmen die Laufstrecke.

Es läuft sich schlecht. Ich habe schwere Beine und bin total geschafft und müde. Der Zeugwart ist durch seinen ersten Lauf heute geschwächt und läßt mich netterweise vor rennen und gibt mir so das Gefühl, ich sei wahnsinnig fit, durchtrainiert und schnell. Ich laufe mein Tempo und es passiert zum ersten Mal, dass ich mich von Punkt zu Punkt hangel. Die Vereinsmänner erzählen öfter davon, dass sie in ihren Wettkämpfen die Strecke mit "und jetzt bis zur Brücke", "und jetzt bis zum Parkplatz" in Etappen aufteilen und es ihnen dann leichter fällt. Diese relativ kurzen Etappen zu schaffen steht gar nicht zur Diskussion und so wird sich die Strecke langehangelt.
Weil mir heute die Strecke schwer fällt, hangel ich mich also auch: "noch bis zum Weg", "bis zum Busch wo der Schatten beginnt" , "bis zum Wäldchen", "die Rampe hoch" etc. das funktioniert einfach wunderbar. Ich denke nich "nur" noch bis dahin und stelle mich auf eine Gehpause ein, ich denke "jetzt erst mal bis dahin". Das ist wunderbar. Und bei mir total effektiv.

Ich schaue mich ab und an zum Zeugwart um, habe ich aber jäh abgehängt und er hat wirklich keine Kraft mehr. Der Hungerast hat ihn voll in der Hand und als wir daheim ankommen rühre ich ihm gleich mal einen Dextro After Sports Drink. Immerhin ist unser ganzer Küchenschrank voll mit dem Zeug und da ist es ja das Mindeste, dass man da auch mal zugreift, wenn Not am Mann ist.

Sonntag, 5. August 2012

Frankfurt City Triathlon

Das Keksgeheimnis läßt sich nun heute Nacht nicht mehr lüften. Der Wecker klingelt nämlich bereits unbarmherzig und kaum sitze ich auf der Couch und löffle mein Müsli, kommt auch prompt die SMS der Teamchefin, dass sie auf dem Weg sei. Ihr Jet ist also gestartet und ich weiß genau, dass mir nunmehr genau noch 48Minuten bleiben, bis ihr Jet im Hof landet und sie vor der Tür steht. Da kann die Welt und eben auch ich, die Uhr nach stellen. 

Wir haben bereits 23°C und von daher fällt mir die Kleiderwahl leicht. Und weil ich als Helfer beim Frankfurt City Triathlon eh ein Helfershirt anziehen muß, um für die Athleten als Ansprechpartner erkennbar zu sein, ist das Outfit obenrum gesetzt. 
Der Zeugwart legt das Vereins-Wettkampfoutfit an und so sind wir pünktlich fertig, als die Teamchefin 47Minuten und 34Sekunden nach ihrer SMS an unserer Tür klopft. 

Zum Langener Waldsee geht es im Race Official Jet und ich bin baff, wie viele Autos sich Sonntags früh so rum treiben. Es ist mächtig was los. 

In der Wechselzone herrscht noch die Ruhe vor dem Sturm. Es ist ganz ruhig und bis auf ein paar neongelbe Kampfrichter, die sich unter einem Pavillion zusammenrotten, um letzte Anweisungen entgegenzunehmen, ist keiner hier. Ich verteidige daher die Wechselzone gegen die anreisenden Athleten, die wie selbstverständlich ohne Kampfrichterkontrolle einmarschieren möchten. Wie die darauf kommen, dass das in Ordnung sein könnte, weiß ich nicht. Es ist mir so früh auch viel zu mühsam mir darüber Gedanken zu machen, warum manche Athleten das Gehirn an einem Wettkampfmorgen offenbar daheim lassen. 

Nachdem die Kampfrichter ihre Stellung bezogen haben, wechsel ich meinen Standort und begebe mich an die "Rote Beutel Abgabe". Herrlich. Hier geben die Athleten ihre Laufbeutel ab. Darin sollten im Idealfall die Sachen enthalten sein, die der Athlet in der zweiten Wechselzone gereicht bekommen möchte. Falls er also Radschuhe anhat, dann müssten Laufschuhe im Beutel sein, denn sonst muß ja in Radschuhen gelaufen werden. Vielleicht dazu noch eine Kappe oder ein Gel? Das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Barfuß laufen ist laut Sportordnung auf jeden Fall verboten.
Es ist sehr spannend zu sehen, wie die Athleten hektisch vor meinen Augen damit beginnen zu eroieren, was genau in diesen ominösen roten Beutel soll. Bei offensichtlichen Anfängern finde ich die Verwirrung verständlich...bei den sogenannten Ligastartern, mit ihren schicken Vereinsklamotten, den extra Triathlonrucksäcken, den Klickpedalen am Scheibenrad und den coolen Freunden im gleichen Gewand, verstehe ich das nicht. Und mir fehlt auch wirklich das Verständnis, wenn dämliche Fragen gestellt werden.  
Erst spielen sie sich auf und dann gibt's wegen so einem kleinen roten Beutel hektisches Durcheinander. Gut, es sind ja alles nur Menschen und das Adrenalin macht vor keinem Halt. Da kann man noch so cool rüberkommen. 
Ich stehe also da in meinem Helfershirt, gebe Auskunft, helfe den Athleten zu entscheiden, ob ihr Beutel eher bei Startnummer 1-500 oder besser doch bei 501 - 1000 aufgehoben ist und schmunzel über die coolen Jungs. Herrlich, dieser Triathlonzirkus.
Einer kommt an, drückt mir sein Rad in die Hand und sagt "Du bist doch Helfer, halte doch bitte mal schnell mein Rad". Tja. So kann man das Helfershirt also auch interpretieren.
Bald sind alle Beutel abgegeben und abgeholt und ich flitze zu meiner nächsten Aufgabe. Der Schwimmstart. Dafür muß ich durch die Wechselzone und kriege noch am Rande mit, wie mein neuer Lieblingsbundeskampfrichter sich ganz besonders für etwas interessiert und sich eine Startnummer geben läßt. Bundeskampfrichter ist eine Lebensaufgabe. Er ist wunderbar sympathisch und mit seiner Art einfach besonders liebenswert. Und interessiert.

Aber ich wollte ja zum Schwimmstart. Beim Frankfurt City Triathlon handelt es sich um einen Landstart aus einer Startbox. Das bedeutet, dass alle Athleten an Land (ganz im Gegensatz zu "im Wasser") stehen und mit dem Startschuß ins Wasser laufen sollen. Dort wird dann nach einigen Metern mit Schwimmen angefangen. Als ich zur Startbox komme ist diese praktisch leer. Dafür sehe ich 10m neben der Startbox eine Horde grünbekappter Athleten im Wasser stehen. Fein säuberlich aufgereiht in 4er Reihe. Ich bin verwirrt. Landstart heißt ja mit trockenen Füßen, aber offenbar nur für mich.
Direkt vor mir stehen die goldbekappten. Unter ihnen auch die Profis wie Timo Bracht, Faris al Sultan und Meike Krebs. Alle mit nassen Füssen. Nicht etwa vom einschwimmen... nein, sie stehen im Wasser.

Ich habe keine Handhabe gegen die Athleten, alle wissen es besser, als die kleine Helferin im blauen Shirt. Ich gebe mein Bestes und erkläre den Herrschaften noch mal was ein Landstart ist und warum Füße im Wasser nicht sein kann, aber dann ertönt der Startschuß und alle sind weg. Fast alle. Denn es war kein Startschuß sondern eine Trillerpfeife. Ich habe ein Ironman déjà vue. Der Startschuß wird dann aber gleich nachgeliefert und so folgen die Goldbekappten den Grünbekappten mit etwas Abstand. Die Grünen werden heute definitiv Bestzeit schwimmen, denn beim Startschuß haben sie die erste Boje schon weit hinter sich gelassen.
Faris al Sultan steht weiterhin im Wasser vor mir. Ich lächel ihn an und sage einfach nur "dann halt beim nächsten Mal". Er ist wütend, das merke ich. Also halte ich besser den Mund und spare mir weitere Kommentare.

Ich versuche bei den nachfolgenden Starts weiterhin mein Bestes und höre mir dabei auch allerlei Beleidigungen und Kommentare der Athleten an. Besonders schlimm finde ich die Ligastarter, die schon bei der Beutelabgabe dachten, sie seien etwas Besonderes. Direkt neben mir stehen ein paar Kampfrichterkollegen, die mit ihrer Anwesenheit aber leider bei den Athleten keinen Respekt erhalten. Eine verkehrte Welt irgendwie.
Der Profiathlet startet heute Olypmisch und er startet soweit aus der Startbox, dass ich ihm kurzfristig nicht mehr sehen kann. Er ist aber, wie üblich, die Ruhe selbst, und jagt Timo, Daniel und Co. unbarmherzig hinterher. Die werden sich warm anziehen müssen.

Nachdem alle Olympischen Athleten ins Wasser gegangen sind, ist es für unsere Vereinsstarter und für Frau Duck an der Zeit, sich langsam auf den Wettkampfstart vorzubereiten. Die schwarzen Beutel werden gepackt, die Einnahme von letzten Gels soll dafür sorgen, dass der Athletenkörper heute Höchstleistungen vollbringt und nach einem letzten Gruppenvorstartfoto werden die Waldseetoiletten noch geschätzte 18mal aufgesucht. Die Aufregung ist spürbar. Ich, weil fast unbeteiligt, kann sie genießen.
Nachdem ich unsere Vereinsathleten in die Startbox verfrachtet und noch schnell viel Spaß gewünscht habe, geht's für die auch schon los. Nur der Zeugwart wartet noch an Land, denn seine Startgruppe ist erst in 25Minuten dran.
Ich pilgere zum Schwimmausstieg und feuere die Aussteiger entsprechend an. Den Vereinsmädels rufe ich noch zu, dass heute nicht geföhnt werden muß... und schon sind alle durch die Wechselzone verschwunden. So schnell ist die erste Disziplin auch schon vorbei, bei einer Sprintdistanz.

Nach dem letzten Schwimmstart fahre ich nach Frankfurt und erwische tatsächlich noch ein paar Vereinsathleten im Zielbereich. Erstaunlich, bei der Athletenfülle. Nachdem der Zeugwart im Ziel ist, merke ich wie vollkommen fix und alle ich bin. Dabei habe ich den Wettkampf überhaupt gar nicht mitgemacht.

Die Heimfahrt treten wir mit den Rädern an. Ich fahre das kleine Grüne und übe mich im Aufliegerfahren. Die ersten Meter sind gruselig, aber dann geht's. Ich jage einen Radfahrer mit viel Vorsprung und bin total entäuscht, als er urplötzlich anhält und so tut, als müßte er was trinken. Was soll denn das jetzt? Grad, wo ich sol toll auf Angriff gefahren bin. Na ja. Ein Blick auf meinen Tacho sagt mir, dass ich mit 37km/h durch die Gegend puste. Das ist flott. Ich bin schwer beeindruckt. Wahrscheinlich werde ich mit dem Auflieger zukünftig immer rasend schnell sein. Ich muß halt einfach nur öfter Rad fahren.

Vielleicht finde ich heute Nacht heraus, was es mit dem Kekstraum auf sich hat? Müde genug bin ich auf alle Fälle, als wir daheim ankommen.