I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Mittwoch, 27. November 2013

Dankeskuchen

Mein Kopf erlaubt mir, dass ich wieder nach unten schauen kann. Das ist äußerst praktisch. Ich kann wieder länger auf den Tisch und auf meinen Teller schauen, ohne dass es im Auge oder sonstwo im Gesicht anfängt zu pochen. Das bedeutet einerseits natürlich, dass es heilt und andererseits auch, dass ich wieder ein bisschen mehr tun kann. 

Eine wichtige Tat für mich, in dieser Zeit nach dem Unfall ist, dass ich mich bedanken möchte. Ich wollte das eigentlich gleich machen, aber manchmal geht es einfach nicht so, wie ich will. Und in den letzten Wochen ist bei mir sowieso alles langsamer als sonst. Also hat's mit dem Danke einfach bisher nicht gepasst. 

Jetzt ist es aber soweit. Ich kann also runter schauen und so beschließe ich, dass ich der Rettungswache in Mühlheim einen Kuchen als Dankeschön backen kann. Die Herren haben zwar "nur" ihren Job gemacht, trotzdem hätten sie sicherlich nicht so nett und zuvorkommend sein müssen. Der Kuchen ist also mehr als verdient. 

Ich greife zum Triathlon Backbuch und weil Daniel Unger mich mit seinem Schoko-Nuss-Kuchen Rezept so nett anlächelt, dürfen sich die Sanitäter also über seinen Kuchen freuen. Daniel Unger scheint riesige Backformen zu haben... zumindest mische ich unglaubliche Mengen an Zutaten zusammen und backe deshalb dann nicht nur den Dankeskuchen, sondern auch noch einige kleine Kuchen in Miniformen. Der Herr hat nach dem Training ganz offensichtlich ordentlich Kohldampf, wenn er solche Mengen verbackt und wegputzt. 

Die Sanitäter erkennen den Zeugwart sofort wieder und beim zweiten Blick auch mich, als wir an der Tür der Wache klingeln. Wahrscheinlich hätten sie mich leichter erkannt, wenn ich blutverschmiert gewesen wäre? Sie freuen sich sehr, dass es mir so gut geht, ich nicht im Krankenhaus liege und rumlaufen kann. Die zwei haben schon ganz andere Unfallausgänge gesehen. Das glaube ich sofort. Und sie freuen sich sehr, dass wir vorbei kommen und uns bedanken wollen. Das passiert selten in der heutigen Zeit, sagen die Beiden. 

Der Kuchen trifft genau ihren Geschmack. Da hat der Herr Unger mal voll ins Schwarze getroffen. Das ist ja erfreulich. 

6 Kommentare:

  1. Voll nett von dir! Echt spitze!

    Und eigentlich echt schade dass es doch schon fast eine Heldentat von dir war einen Kuchen zu backen. Arme MEnschheit

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  2. Das finde ich toll, das du dich bedankst. Es ist schon wahr, die Jungs machen auch nur ihren Job, aber irgendwie ist der ja doch etwas ganz besonderes. Und wir nehmen viel zu viel als selbstverständlich.
    Leider.
    Nichts ist selbstverständlich. Alles kann ganz schnell anders oder vorbei sein. Also geniessen wir was wir haben und bedanken uns bei denen, die helfen, wenns drauf ankommt :-)
    Hast du gut gemacht.
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. Liebe Helge,
      Du hast recht.
      Der Kuchen hat einfach wahnsinnig gut geschmeckt!
      Liebe Grüße, Claudi

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  3. Du bist eine gute Fee. Ich kann mir vorstellen, wie die Rettungsleute geschaut haben, als ihr Unfallopfer mit Kuchen daherkommt.

    Ein Bravo dafür! Nein, zwei oder drei!!!

    Am meisten freue ich mich aber, dass es Dir kontinuierlich besser geht.

    Liebe Grüße
    Rainer

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    1. Das ist nett von Dir Rainer... über die Besserung freue ich mich auch am Meisten!
      Viele Grüße, Claudi

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