I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 9. Juli 2015

Fußtorpedos

Heute ist es kalt. Also wirklich ausgesprochen kalt. Im Vergleich zum Sonntag sind es heute 20°C weniger! Das ist doch unfassbar. Wer da wetterfühlig ist hat echt nichts zu lachen. Ich bin jung, dynamisch und nicht wetterfühlig und der Zeugwart tut es mir gleich. Das führt dazu, dass wir heute trotz widrigster Wetterverhältnisse, bewölkt und 19°C, an den Langener Waldsee fahren um zu schwimmen. Im Gegensatz zu letzter Woche ist heute nicht so viel los. Nach dem Ironman gönnen sich die Athleten erst mal eine Verschnaufpause... verständlichweise.
 
Nur der Windschattengeber, der Zeugwart und ich wollen uns heute in die Fluten stürzen. Dieses Mal in unseren eigenen Neo's. Die sind etwas zu groß, so dass das Wasser nicht so extrem aufgeheizt wird drin, sondern einen leichten Durchfluß hat. Bei so warmem Wasser kann das ein Vorteil sein.
 
Auch heute gibt es wieder einen Landstart und als die Meute so an mir vorbeirennt nehme ich mir vor einfach mal mitten drin mitzuschwimmen. Was soll schon passieren? Die erste Boje erreiche ich im Massenschwimmen unheimlich flott. Um mich rum sind überall Leute und vor mir haben sich zwei Herren eingegroovt, die einen wunderbar blasenverusachenden Beinschlag absolvieren. Einfach prima, was die zwei an Blasen fabrizieren und zwar auch genau so perfekt vor mir, dass ich förmlich auf einer Blasenwolke dahingleite. Hätte mein Neo jetzt noch ordentlich Auftrieb und wäre nicht so kanpp gehalten, wie das eben bei diesem Modell gewünscht und der Fall ist, ich würde auf dem Wasser oben drauf schweben. Und zwar mit ordentlich Geschwindigkeit. Natürlich.
 
Ich bleibe hinter den Herren, die  mir ganz herausragenden Wasserschatten bieten, und schwimme von Boje zu Boje immer hinterher. So, dass die Herren es nicht merken, sondern ungestört ihre Fußtorpedos weiternutzen und mein Hände beim Armzug immer den perfekten Abstand zur Fußsohle halten. Jetzt auf die Füße zu fassen könnte fatale Folgen haben. Nachher geben die noch Gas und sind dann weg? Das gilt es zu vermeiden.
 
So gleiten wir also munter durch den See. Ich heute mal als D-Zug und ohne auch nur die geringste Anstrengung. Dann werden die Herren langsamer. Oder ich werde schneller, weil ich mich ja die ganze Zeit ausruhen konnte? Weiß man nicht. Ich schwimme auf jeden Fall vorbei, wohl wissend, dass mein Minibeinschlag kaum dazu ausreichen dürfte die beiden Herren in meinem Schlepptau bis ans Ufer zu bringen. Bei meiner Geschwindigkeit saufen die eh vorher ab. Und das gilt es auch unbedingt zu vermeiden.
 
Ich schwimme gegen die Strömung und gegen den Wind und die Wellen, die sich anscheinend nur mich ausgesucht haben heute, zurück zum Ufer. Das war ja wirklich eine tolle Sache. Zugfahren im See. Das sollte mir einfach  mal öfter passieren. Die hatten halt einfach die perfekte Geschwindigkeit. Was für ein Glück! Ich sollte heute noch Lotto spielen, vielleicht ist das eine Strähne?
 

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