I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 29. September 2011

Mit zum anschauen

So, die Urlaubspost's sind weitesgehend mit Bildern aktualisiert. Weitere folgen im Laufe des Tages, Bilder nicht Posts. :-) Alle zu finden unter dem Label: USA 2011. Da es ja ein Schreibselblog ist gibt's nur ganz paar wenige Fotos.

Jetzt geht es hier daheim wieder los.

Immerhin bin ich ja beim Frankfurt Marathon als Hase gebucht. Die Aufgabe ist nicht zu unterschätzen. Meine Athletin wird sicherlich ein paar Urlaubsstories zu hören kriegen. Da kann sie sich schon mal drauf freuen.
Mein nächster Wettkampf ist dann der Duathlon in Neu-Isenburg. Und die Teamchefin hat sich schon für die Winterlaufserie in Rodgau ausgesprochen.

Ach je... und im nächsten Jahr wollen wir dann wieder in Freiburg an den Start gehen.

Jetzt überwinde ich erst mal das bzw. den Jetlag und dann geht's los.

Dienstag, 27. September 2011

Abschluß Strandlauf

Natürlich weihen wir den neu erworbenen US Laufschnapp- Schuh bei einem kurzen Strandlauf ein. Wo man schon mal den Pazifik samt Strand direkt vor der Tür hat wäre es blöd das nicht auszunutzen.
Der Zeugwart legt ein gutes Tempo vor und mir fällt es schwer bei der Hitze und dem wenigen Training mitzuhalten. Die Bergläufe waren anscheinend doch nicht so ein perfekter Ausgleich.

Egal. Da muß ich durch.

Der Präsident ist übrigens in LA. Die ganze Stadt ist in Auffuhr und viele Straßen sind gesperrt.
Wir nehmen an, dass er extra wegen unserem gemeinsamen Strandlauf angereist ist? Da er allerdings keine Anstalten macht am Strand aufzutauchen laufen wir einfach ohne ihn. Ist auch schön ohne CIA oder Secret Service Überwachung zu laufen. Wenn ich mir vorstelle er wäre tatsächlich aufgetaucht... um Himmels Willen.

Der Strandlauf ist ein schöner Urlaubsabschluß. Und es ist sowieso viel schöner mit dem Zeugwart zu laufen als mit dem Präsidenten.

Montag, 26. September 2011

doch geschnappt

Triathlon in Los Angeles. Steht da wohl auch die ganze Stadt Kopf, so wie beim Ironman in Frankfurt? Obwohl es beim Ironman natürlich auch nicht die ganze Stadt ist... es kommt einem nur so vor, wenn man selbst mit vollem Eifer dabei ist. Es gibt sicherlich auch Leute in Frankfurt, die merken nix vom Ironman. Wie auch immer fahren wir bei unserer Ankunft in LA bei der Triathlonmesse vorbei. Sie findet in Lot7 statt. *lach* Klar. Wenn man's dann weiß... direkt auf dem 7. Parkplatz vom Staples Center eben. Wo auch sonst? :-)

Lot 7 eben.

LA ist eine hässliche Stadt. Die Reiseführer haben nicht gelogen. Schade eigentlich. Ich hatte Hoffnung, nachdem uns San Francisco gut gefallen hat. Aber LA hat irgendwie gleich verloren.

Die Triathlonmesse ist süss. Lot7 ist nicht besonders groß. Die Ironmanmesse in Frankfurt ist größer und die ist schon winzig im Vergleich zur Marathonmesse in Frankfurt. Ich mache gleich mal beim einem Gewinnspiel mit wo ein Freistart vergeben wird. Das Rennen darf ich mir dann im nächsten Jahr aussuchen. Ach herjee.
Außerdem gibt es ein paar Proben von 5hour Energy und Kokosnußwasser. Nun gut.
Umwerfend ist das nicht.

Wir verlassen die Innenstadt und beziehen unser Hotel in Redondo Beach. Hier endet der südliche Strandzipfel von LA. Und weil wir nur 4 Blocks vom Meer entfernt wohnen schauen wir uns den Strand gleich mal an. Super.
Es gibt extra betonierte Spuren für Fußgänger und Radfahrer. Die sind hier auf sportliche Zeitgenossen eingestellt.
Der Zeugwart und ich beschließen, dass hier auf jeden Fall ein Strandlauf drin ist.

In einem kleinen Laufladen in Venice Beach erstehe ich doch noch ein Laufschuhschnäppchen. Ich hatte es ja schon total verdrängt und halte es auch kaum für möglich, aber es passiert wirklich noch. Ein Schnäppchen im Bereich Laufschuhe. Nachdem alle Schuhe blöd teuer oder zu klein waren gibt es in diesem kleinen Laden das praktisch perfekte Gesamtpaket!
Laufschuhberatung, der, der mir paßt ist runtergesetzt und es gibt sogar noch ein geschultes Auge, dass sich meinen Stand im Schuh anschaut.
Also schlage ich zu. 66EUR für einen aktuellen Schuh ist nicht schlecht.

Samstag, 24. September 2011

Sequoia Nationalpark mit Überraschung

Nachdem wir einen Autotag an der Pazifikküste erlebt haben war heute wieder etwas mehr Bewegung angesagt. Nach einer recht kurzen Anreise in den Sequoia Nationalpark haben wir perfektes Timing bewiesen.
Eigentlich den ganzen Tag.

Wir mußten an der Straßengroßbaustelle keine 10Minuten warten und der Zeugwart hat uns souverän über die einspurige Bergserpentinenstraße gefahren. Wir haben sofort einen Parkplatz für den Edge auf dem Wanderparkplatz gefunden und dann sind wir spontan los. Rucksack gegriffen, genug Wasser reingepackt und auf zu den Sequoias.

Man bin ich gespannt!

Den ersten Sequoia erblicken wir schnell, natürlich... sie sind leicht zu erkennen und verstecken sich nicht. Wie auch, diese Riesen. Es ist beeindruckend. Der General Sherman, der Größte seiner Art, ist Wahnsinn. Auf der Erklärplatte steht, dass ich mich beim Hochschauen so fühle, wie eine Maus, wenn sie an mir hochschaut. Aha. Wie fühlt sich dann erst die kleine Maus, wenn sie am Profiathleten hochschaut? Der ist ja locker noch zwei Köpfe höher als ich. Egal.
Darum geht es hier ja jetzt nicht.

Wir beschließen den General alleine zu lassen und einen der ausgeschilderten Wanderwege durch den Sequoiawald zu nehmen. Wow.

Wir kommen aus dem Staunen überhaupt nicht mehr raus. Die Bäume sind wahnsinnig groß, die Stammumfänge riesig. Und hoch. Ich bin doch eine kleine Maus. Ziemlich klein.

Wir laufen und müssen ständig anhalten um ein paar Fotos zu machen. Ohne geht es wirklich nicht. Es wäre eine Schande nicht für die Bilder anzuhalten.
Ich laufe ein Stück durch die Bäume und komme mir unendlich winzig vor auf dieser Welt.

Und dann rutscht mir das Herz in die Hose und ich habe wirklich Glück, dass mir nicht vor Überraschung sofort in die Hose mache. Von links kommt ein Bär. Er ist echt, kein Touristenfotobär. Und er bewegt sich. *schluck*
Ich hab sofort meinen Maximalpuls erreicht und verbrenne wahnsinnig viel Kalorien obwohl ich mich in Zeitlupe rückwärts bewege.

Er kommt auf uns zu, dreht dann ab und kreuzt den Wanderweg.

Wir beschließen die Flucht nach vorne und werden dann von ihm doch wieder jäh überrascht. Eigentlich interessieren wir ihn überhaupt nicht... aber wer kann schon in einen Bärenkopf reinsehen.
Als ich eine Rangerin erblicke bin ich total froh und frage sie gleich mal was wir noch beachten sollen.
Ihr Ratschlag auf jeden Fall mehr Abstand zu halten und langsam mit Blick auf den Bär abzurücken ist gebongt. Dann erzählt sie mir noch, dass ich mir keine Sorgen machen müßte, es wäre ein kleiner Bär (so hoch wie unser Eßtisch?!) und seine Mutter wäre bestimmt in der Nähe. Ich glaube sie versteht mich nicht. Das soll mich beruhigen? Ich glaube wohl kaum.

Mein Puls ist immer noch im Maximalbereich. Die Berlinmarathonis wären stolz auf mich! Ich verbrenne innerhalb dieser 10Minuten 800Mal soviel wie sonst bei einem meiner Läufe.

Gut, dass am Parkplatz eine Toilette ist. In die Hose hab ich mir vor Angst dann doch nicht gemacht... aber es war kurz davor.

Der Zeugwart hat ja die Ruhe weg und den Bären sogar fotografiert. Ich hätte die Kamera nicht gerade halten können. ;-) Mädchen halt. Oder Maus?

Im Schatten der Sequoias wandern wir -bergauf- zurück zum Wanderparkplatz. Mein Puls hat sich beruhigt und das bischen Berg rauf ist überhaupt kein Problem. Zukünftig denke ich also immer an den Bären, wenn's anstrengend wird?! :-)

Und dann sehen wir noch das Warnschild als wir den Park verlassen... dann ist's ja gut:

Freitag, 23. September 2011

Wilde Tiere

Irgendwann wird es Zeit auch eine der schönsten Weltmetropolen zu verlassen. Auf wiedersehen San Francisco. Bei manchen Städten bin ich mir des "Tschüss's" sicher. Bei San Francisco, oder The City, wie die Einheimischen sagen, lassen ich mich zu einem "Auf Wiedersehen" hinreißen. Es ist eine schöne Stadt. Nicht zu riesig, nicht zu gruselig.

Wir verlassen die Stadt um in Richtung Süden zu fahren. Es geht über den weltberühmten Highway No.1 am Pazifik entlang. Das Meer ist weitesgehend in Nebel gehüllt. Es scheint sehr kühl zu sein, nicht nur das Meer, auch die Luft. Der erste "kühle" Tag während unseren Aufenthaltes.
Wir haben zwischen 20°C und 25°C.
Der Himmel ist wolkenverhangen, die Golden Gate Bridge ist bei unserer Abfahrt nicht zu sehen. Steht wahrscheinlich irgendwo anders Modell? Oder macht einfach mal Pause, kann ich auch verstehen.

Der Highway No.1 fesselt uns ans Auto. Wir fahren praktisch den ganzen Tag. Ein paar Fernglaspäuschen sind drin um den Ausblick auf den endlosen Pazifik zu genießen.
Wir sehen wilde Seehunde.

Wahnsinn. Die jagen mitten im Meer. Wunderbar.

Und dann sehen wir eine Kolonie Seeelefanten. Unfassbar. Sie sind riesig.

Und sie liegen am Strand und schwimmen im Meer und beachten uns überhaupt nicht.

Ich bin schwer beeindruckt! Für solche Naturerlebnisse lohnt sich auch eine scheinbar nicht enden wollende Autofahrt... unglaublich.

Das Straßenschild am Rand kündigt 63Meilen Kurven an und ich bin froh, als wir unser Motel erreicht haben. Das Abendessen nehmen wir im Flying Dutchman an, aber es ist bereits so dunkel, dass wir das Schiff auf dem offenen Meer nicht mehr erblicken können.

Donnerstag, 22. September 2011

Ein Schnaeppchen

Die Preise sind in diesem Land ein ganz besonderes Thema... alle Welt redet immer vom guenstigen Amerika und davon wie billig ja hier alles so ist.
Der Zeugwart und ich muessen darueber immer schmunzeln und in diesem Urlaub immer mehr. Es ist wirklich nicht billig hier. Es ist ein Dilemma, wenn man bedenkt, dass es sogar teilweise unverschaehmt teuer ist. Wir schauen hauptsaechlich nach Lauf-und Triathlonklamotten und ich muss teilweise wirklich stark schlucken. Keiner verschenkt hier was... bloed.

Gestern machten wir einen Lagerverkauf unsicher. Geworben wurde mit den guenstigsten Angeboten in San Francisco und gelockt wurde mit einem weitreichenden Angebot von New Balance bis Adidas. Und natuerlich mit einem sagenhaften Blick auf die Golden Gate Bridge. *grins*
Letzterer war vom Nebel versuppt. Die Bruecke war nicht zu sehen... komplett im Nebel versunken. Da hatten wir den Tag vorher ja richtig Glueck!

Wie auch immer waren die guenstigen Laufschuhpreise bei 145US$ fuer Asics, bei 130US$ fuer New Balance und bei 135US$ fuer meinen Adrenalin von Brooks. Wow.
Wenn das guenstig ist moechte ich teuer nicht erleben muessen. Ich werde wohl Laufschuhfrei aus diesem Land zurueckkommen -muessen-.

Im naechsten Laden, der Sports Authority, einer Kette die sich ueberall auf dem Kontinent findet, bot sich ein angenehmeres "Sales" Bild. Immerhin konnte ich zwei Badeanzugschnaeppchen von TYR schiessen. Sonst fuer ueer 70US$ zu haben gab es nun einen fuer knappe 30US$. Musik in meinen Schwimmerohren.
Also war die Fahrt durch den dichten Verkehr von San Francisco nicht ganz umsonst... das ist fein.

Dienstag, 20. September 2011

Be sure to wear some Flowers in your hair

Liebe Teamchefin,

dieser Blogeintrag ist nur fuer Dich.

Du kuemmerst Dich bei jedem Lauf fleissig darum, dass ich an "Bergen" nicht ins Gehen verfalle oder wenigstens flott weiterhusche, falls es wirklich nicht anders moeglich ist. Das ist immer richtig lieb von Dir.
Ich habe keine Berge vor der Haustuer und so ist das Bergtraining daheim immer schwierig.

Ich glaube, Du hast in diesem Urlaub irgendwie die Finger im Spiel... denn es geht hier langsam staendig bergauf oder bergab.

Erst hast Du mich in Sicherheit gewogen und mich in die Wueste reisen lassen. Dort gab es keine grossen Anstiege und die Wanderungen waren zwar anstrengend, aber mehr durch die Hitze und die dauernde Sonne.
Es ging dort kaum hoch und runter und wenn, war es so wenig, dass ich es kaum gemerkt habe.
Dann gab es Pausentage, die ich nur im Auto verbracht habe. Auch hier fuehlte ich mich absolut sicher.

Und nun das!

Die letzten zwei Tage muss ich staendig an Dich denken. Auch der Profiathlet schwebt wie ein Damoklesschwert ueber mir... unfassbar. Dabei seid Ihr Beiden so weit weg.

Heute erreichen wir nach der anstrengenden Wanderung im Yosemite Park gestern und einer 300Kilometer langen Anfahrt, endlich San Francisco.
Die Fahrt war anstrengend, denn der Highway war voll und ich musste mich wirklich stark konzentrieren.

Endlich angekommen war das Fahren in der Stadt wie in einer Achterbahn, die Strassen sind heftig steil. Das Zimmer ist ok, nichts nennenswert besonderes, aber ok.
Also machten der Zeugwart und ich uns auf zum ersten Abend in der Stadt. Nur im Hotelzimmer macht man ja keinen Urlaub.

Also auf.
Nach Downtown.

Da wir oben auf dem Berg wohnen mussten wir also runter. Und weil wir auch irgendwann fertig waren, ging es dann natuerlich wieder hoch. Nicht ein bischen. Nein. Richtig steil hoch. So, dass die Autos fast umkippen, wenn sie im 90Grad Winkel geparkt sind.

Unfassbar.

Das ist zweimal Bergtraining in einer Woche! Es macht aber viel Spass und natuerlich ist der Ausblick sagenhaft. Der Blick auf die Golden Gate Bridge im Sonnenuntergang hat mich selbstverstaendlich leicht entschaedigt. ;-) Leicht.

Ich glaube trotzdem, Du hast irgendwie Deine Finger im Spiel und hast ein paar Berge nach San Francisco geschickt. Wahrscheinlich werde ich in Wallernhausen keinen Meter gehen duerfen. DAS ist wahrscheinlich Dein Plan?!

Morgen frueh gehe ich eine runde laufen. In den Sonnenaufgang hinein... mit Blick auf die Golden Gate Bridge. Ich werde an Dich denken und Dir ein paar Gruesse schicken.

Viele Gruesse,
die Berge-trainierende Reisende

Montag, 19. September 2011

Immer nur bergauf

Nachdem wir den malerischen Stadtkern der winzigen Stadt Bishop verlassen haben aender sich die Natur minuetlich.
Wir haben das Gefuehl durch die Alpen in Oesterreich zu fahren und nur die gefleckten Kuehe sind hier einfarbig schwarz. Es ist wirklich beeindruckend der Gegensatz zum Death Valley. Wahnsinn.

Das Klima ist ganz anders in dieser Sierra Nevada, frischer, nicht so heiss und fuer uns daher viel viel angenehmer.
Die Baeume, wir haben ja seit dem Grand Canyon fast keine mehr gesehen, werden dichter. Bald kann man es tatsaechlich Wald nennen.

Die Strasse klettert hoeher und hoeher in die Berge und uns ist klar, dass es sich heute um einen Bergtrainingstag handelt. Hier geht es um Hoehenluft. Richtige Hoehenluft.

Der Profiathlet und die Teamchefin waeren heute stolz auf uns, denn wir legen natuerlich sofort fest, dass wir heute hier auf dieser Hoehe eine Wanderung machen. Wahrscheinlich geht es nur bergauf.
Oder bergab.
Nachdem wir das Visitorcenter passiert haben uns und die Frau Ranger ueber moegliche Wanderungen und die damit verbundenen Gefahren aufgeklaert hat, legen wir los.

Unser Wanderung soll uns in einen Sequoiawald fuehren. Es geht wirklich nur bergab. Endlos.
Das geht ordentlich in die Oberschenkel aber es ist nicht zu aendern.
Es ist ein heftiger Abstieg und mit jedem Schritt steibt unsere Neugier auf die gigantischen Baeume, die uns erwarten. Wir sehen Baeume mit riesigen Staemmen am Wegesrand stehen, aber da -voellig unueblich- kein Schild mit einem Hinweis auf einen Sequoia steht ist uns klar, dass es einfach nur grosse Baeume sind und keine Mammuts.

Dann erblicken wir den ersten Sequoia und blitzschnell wird klar, dass die grossen Baeume vorher zwar gross aber eben doch weit entfernt von Sequoias sind.
Wir sind ueberwaeltigt.
Die Baeume sind gigantisch gross und einfach toll.
Wir nehmen uns viel Zeit fuer Fotos und schauen uns auch noch einen gefallenen Riesen an, der das Ausmass der Baeume noch eine Idee besser klar werden laesst.

Nachdem uns noch ein Ranger Auskunft erteilt, warum meine Mammutbaeume daheim eingegangen sein koennten (er rechnet mit einer Pilzinfektion), planen wir den Rueckweg.

Mir graut es schon beim Gedanken daran. Immerhin sind wir hinzu's nur bergab gelaufen... damit ist klar, der Rueckweg geht immer nur bergauf.
Ein letzter Blick auf einen riesigen Sequoia beherrscht den Ausgang des Waldes. Die Sequoias stehen alle nahe beeinander und nicht wild zerstreut. Man kann daher leicht ein Terrain festlegen, wo sie so zu finden sind.

Warum sie sich gerade diese wenigen Plaetze ausgesucht haben ist uebrigens bisher noch total unklar. Es gibt weitere Haine in Nordamerika und Asien... aber warum ausgerechnet dort? Ein Raetsel.
Am Ende des Haines angekommen beginnt unser Aufstieg.

Gnadenlos geht es hoch, eben genauso steil, wie es vor guten 2Stunden runter gegangen ist. Ich muss ganz schoen pumpen und der Zeugwart ist offensichtlich viel besser trainiert als ich. Er legt ganz schoen vor. Ich bin ja nicht als Bergziege bekannt... im Anschluss an diesen Aufstieg bin ich aber am ueberlegen, dass Wallernhausen ein Klacks dagegen war bzw. ist.
Ob ich jemals oben ankomme?

Sonntag, 18. September 2011

Dem Tod auf der Spur

Wir hatten wunderbare Tage in Las Vegas, haben uns den Strip hoch und runter angeschaut und ueber die Pyramide, den Sphinx, die Freiheitsstatur, den Loewen und die Piratenschiffe gestaunt. Eine richtig unwirkliche Stadt mitten in der Wueste.
Wir sind beeindruckt und glauben, dass wir das Menschengetuemmel in den naechsten Tagen vermissen werden. Im Gegensatz zu Las Vegas ist es in den kommenden Nationalparks wohl wieder eher ruhig und verlassen.

Der Weg von Las Vegas fuehrt und wieder gen Norden, wir verlassen Nevada und fahren zurueck nach Kalifornien.

Da ist es. Das Death Valley.

Hier, im Tal des Todes steigen nur die ganz Harten aus. Klar. Bei dem Namen kein Wunder.
Alleine der wirkt auf uns schon furchtbar respekteinfloessend. Bewaffnet mit maechtig viel Wasser und ordentlich Sonnencreme nehmen wir den Abzweig mit dem Warnschild .

Sowas finde ich immer leicht beunruhigend.

Im Tal gibt es kaum was. Buesche, Salz, weil hier mal ein See war bzw. unter dem Salz noch ist und ab und an mal ein Auto. Ein Raser ueberholt uns und als wir ihn irgendwann in der einzigen Oase treffen ist uns klar, warum. Ein Deutscher, im Urlaub, aber gestresst und ohne Zeit. Fuer ihn sind die vorgeschriebenen 45Meilen Geschwindigkeit der absolute Horror. Die Amerikaner quaelen den armen Mann regelrecht... wahrscheinlich hat er schlimme Erinnerungen an diesen Urlaub.

In einer Duenenlandschaft, die wirklich jedem messerscharfen Vergleich mit der Sahara stand halten wuerde machen wir einen kurzen Stopp und steigen doch mal aus. Bei ueber 40Grad Celsius renne ich ein bischen durch die Duenen. Irre. Wie heiss. Die Sonne brennt, nirgends gibt es Schatten. Wirklich wahnsinn.

Als wir das Tal des Todes verlassen sind wir noch sehr lebendig, haben fuer einen Koyoten eine Bremsung gemacht und sind uns unschluessig ob eine kleine Wuestenrennmaus unsere Begegnung ueberlebt hat. Sie ist ganz wirr auf der Strasse hin und her gelaufen und war dann im Rueckspiegel nicht mehr zu sehen.
Wir hoffen wirklich, dass sie dem Tal nicht die Ehre gegegeben hat und wir bzw. ich, sie nicht ueberfahren haben.

Morgen wollen wir den Yosemitenationalpark erwandern und uns die ersten Sequoias anschauen.

Freitag, 16. September 2011

Feuer

Die Ereignisse ueberschlagen sich und es gibt wirklich taeglich was neues zu entdecken.
Auf der Fahrt nach Las Vegas kommt man vorn Norden automatisch am Valley of Fire vorbei.

Man muss nur abbiegen und 20 Meilen quer durch die Pampa fahren. "Nur", schoen gesagt.
Da wir hier staendig durch die Pampa fahren, muessen wir uns nicht umgewoehnen. Ich biege also ab und fahre endlos geradeaus. Endlos. Es sind gefuehlte 200 Meilen nur geradeaus.
Irgendwann steht ein Willkommens-Schild am Rand und wir sind tatsaechlich im Park angekommen.

Es ist wahnsinn.
Alles leuchtet wirklich feuerrot und wir sind schwer beeindruckt.
Wir informieren uns kurz ueber moegliche Gefahren und wilde Tiere und ich halte inne als ich "Tarantel" lese. Nicht deren Ernst.
Die warnen mich wirklich vor Taranteln? Und damit keine Zweifel aufkommen haben sie noch eine ausgestopft dazu gesetzt. Irre.
Der Plan steht aber fest und weil wir geschlossene Schuhe tragen kann eigentlich nix passieren. Aha.
Wie beruhigend.

Wir waehlen einen Trail aus und bewaffnen uns mit ordentlich Wasser. Mittlerweile kennen wir die Gesetze der Wueste und trinken alle paar Minuten einen Schluck. Es ist auch wirklich unglaublich heiss...das Thermometer zeigt weit ueber 100°F (100Grad Fahrenheit sind 38Grad Celsius).

Wir machen uns auf den Weg und schon nach ein paar Metern sind wir mitten drin. Das Valley macht seinem Namen wirklich alle Ehre und wir kommen aus dem Staunen kaum raus. Der Trail ist super. Trotz Tarantelwarnung haben wir ihn gut ausgesucht.

Nachdem wir keine Tarantel, sondern nur eine Echse und einen getarnten Skorpion gesehen haben, verlassen wir dieses wunderschoene Tal Richtung Sueden.


Wir machen den Touristenstopp am Hooverdamm und ich springe noch ein bischen zwischen Nevada und Arizona hin und her. Der Damm lohnt sich unserer Meinung nicht wirklich. Wir sehen weder James Bond noch den grossen Transformer und auch sonst ist es nicht umwerfend. Ein grosses Bauwerk, aber im Gegensatz zur Natur sonst nicht der Knaller.

Und dann ist es auch schon Zeit einen unsportlichen Zwischenstopp in Las Vegas zu machen.

Die Stadt ist verrueckt. Wir wohnen im 14. Stock und sind sicher Sport gibt es die naechstsen Tage keinen. Hoechstens schwimmen im Pool oder Loewen jagen im MGM Grand. Aber das kann auch schon sehr anstrengend sein...

Donnerstag, 15. September 2011

Uralt

Die Welt hat viel schoenes zu bieten, soviel ist sicher. Sicher ist auch, dass ich mit ddem Zeugwart gerade einiges davon betrachten kann. Nachdem der Grand Canyon wirklich ausserordentlich imposant und einmalig war dachten wir wirklich, das viel mehr nicht kommen kann.
Wir haben keine Ahnung.
Gar keine.

Nach einer fuer hiesige Verhaeltnisse kurzen Fahrt veraenderte sich die Landschaft schon wieder recht bemerkenswert. Wir naeherten uns einem weiteren National Park. Auch diesen hatte ich eigentlich nicht auf cder Liste... zu unbekannt? Ich hatte Zion vorher zumindest nicht gehoert. Gut, dass wir trotzdem her gefahren sind.
Grandios.
Schon gleich, nachdem wir den Park betreten beginnen wir zu staunen. Es ist imposant unten im Canyon zu stehen und nach oben zu blicken. Die malerischen Felsformationen ragen gute 1000 Meter ueber uns empor. Wir staunen, und das nach jeder Kurve erneut. Wenn man hoch schauen muss, kommt es einem noch wahnsinniger vor, als wenn man runter schaut. Das ist zumindest mein Eindruck.

Nach einigen Fotostopps, weil wir einfach nicht vorbei fahren koennen, ohne inne zu halgen, kommen wir am Visitorcenter an. Das ist ganz nett aufgebaut, man kann sich informieren und ein paar Park Ranger geben Auskunf. Wir sind schon gut vorbereitet und besteigen einen Shuttlebus, der uns hoch in das Herz Zion's bringt.
Nach einer knappen, sehr kurzweiligen halben Stunde, steigen wir aus. Wir wollen eine der beschilderten Touren machen und hinter einen Wasservorhang klettern.

Ich glaub, ich seh nicht recht. Der Trail beginnt und es geht immer nur bergauf. Was ist denn da los?Sofort habe ich den Profiathleten und die Teamchefin im Verdacht. Beide kommen dafuer in Frage, mich hier den Berg hoch zu schicken. Aber es nuetzt auch nichts, die vermeindlich Schuldigen zu kennen, das Shuttle ist weg und der Zeugwart schon im Trail.
Es ist klasse! Obwohl es erst nur hoch geht und wirklich steil ist. Herrliche Ausblicke in den Canyon entschaedigen fuer alles. Einfach toll. Wir erreichen den Wasservorhang und selbstverstaendlich schaue ich passend hoch um ein paar Tropfen auf die Brille zu bekommen. Immerhin sind es uralte Tropfen, denn auf einer Tafel steht, dass das Wasser jahrtausende durch verschiedene Gesteinsschichten plaetschert, bis es hier zum Vorschein kommt. Das ist interessant, meine Brille aber trotzdem nass.
Wir laufen durch den Wasservorhang und geniessen die Aussicht. Ich bin alt geworden, denn frueher war mir die Aussicht immer wurscht.

Ein weiterer Trail fuehrt uns am Virgin River entlang. Wir wollen bis zur Enge vor, wo sich beide Canyonseiten fast treffen.
Leider haelt unser Vorhaben ein Gewitter auf. Es blitzt und donnert und ausserdem schuettet es, wie aus Eimern. Wir brechen die Tour ab und halten es mit den Rangern: Safety first. Ein Unfall bringt keinem was.

Wir verlassen den malerischen Canyon in Richtung Sueden und nehmen uns vor viele Besucher herzuschicken.

Dienstag, 13. September 2011

Wandern im Grand Canyon

Nachdem der Zeugwart und ich doch tatsaechlich einen ganzen Tag im Auto verbracht haben ist es laengst mal wieder Zeit sich die Beine zu vertreten. Obwohl der Tag im Auto wirklich beeindruckend war... die historische Route 66 entlangzucruisen war irre. Endlose Weiten ohne eine einzige Kurve lassen einen so einen Tempomat richtig wertschaetzen. Wahrscheinlich haben wir am gestrigen Tag einmal komplett Deutschland durchquert und uns hier auf der Karte kaum bewegt. Faszinierend.

Wie auch immer war heute Bewegung angesagt. Als Ziel hatten wir den Grand Canyon auserkoren und so war klar, dass wir die Route 66


Richtung Norden verlassen werden um kurz vor dem grossen Loch anzuhalten. Rechtzeitig natuerlich. Ganz wichtig.

Das hat auch gut geklappt und so erwanderten wir uns das, was die Amerikaner seit der Eroeffnung des Nationalparks zaertlich "South Rim" nennen. Sie koennten es auch Abrisskante oder Rand nennen aber sie nennen es nun mal Rim und wir passen uns an.


Es faellt uns auch leicht die liebevolle Bezeichnung mit zu verwenden, denn der Ausblick ist mehr als beeindruckend. Unsere Wanderung am South Rim entlang dauert nicht besonders lange... wir muessen sicherlich 100erte Fotos schiessen.

Jeder Blick auf den Colorado, der 1400m unter uns liegt ist einfach nur der helle Wahnsinn.

Montag, 12. September 2011

10 Jahre, eine lange Zeit

10 Jahre sind sie her, die Anschlaege vom 11. September. Dieses Land ist noch immer schwer am verarbeiten, von Abschluss keine Spur. Ueberall finden Erinnerungsveranstaltungen und Gedenkfeiern statt. Schlimm.
10jaehrige treten im Fernsehen auf und sprechen ueber ihre Vaeter, die sie nie kennengelernt haben, weil sie bei den Anschlaegen ums Leben kamen. Was fuer eine schreckliche Aufgabe fuer ein Kinderleben. Irgendwie ein sehr grausames Land.

Wir wollen einen ruhigen, friedlichen Tag verleben und verlassen die Grossstadt San Diego.
Sie haengt uns noch meilenweit nach, die Grundflaeche muss riesig sein. Irgendwann werden wir vonm naechsten Landkreis begruesst. Irgendwann.

Wahrscheinlich wird uns der 11.September irgendwann auch lange her erscheinen. Heute ist er praesenter denn je. Wie wahrscheinlich jeder, weiss auch ich noch genau, wo ich 2001 gewesen bin.

Jetzt bin ich hier. Auf dem Weg in einen der schoensten Nationalparks die dieses Land zu bieten hat. Wahrscheinlich schreiben sie das aber ueber jeden?
Ich wuerde das ja so machen...

Der Joshua Tree Park, der urspruenglich gar nicht auf unserer Liste stand, ist wirklich jede Meile wert. Die Baeume sind beeindruckend, die Wueste lebt und die Steinformationen sehen ganz unwirklich aus.


Sind sie aber nicht. Alles ist wirklich so schoen.

Wir machen zwei Wanderungen zu besonders huebschen Plaetzen und als uns die Zivilisation wieder hat sind wir froh, dass der besondere Tag fuer Amerika keine boesen Ueberaschungen bereit hielt.

Und ziemlich braun sind wir auch geworden.

Sonntag, 11. September 2011

Shamu und die Preise

Soviel Sportlichkeit, obwohl ich total unsportlich war ist selten passiert. Unglaublich, vor allem fuer mich.

Nachdem der Taxifahrer gestern ja steif und fest behauptet hatte, dass der Pazifik nur 3Blocks entfernt sei, wollte ich den Tag sportlich beginnen. Nur gut, dass mich erst der Hunger und dann der Zeugwart aufgehalten haben. Die geschaetzten 3 Bloecke stellten sich als wesentlich laenger heraus und haetten mich laufenderweise sicher schier auf die Palme gebracht. Nach einem Bagelsfruestueck ist die Entfernung einfach viel leichter zu bewaeltigen gewesen.

Da heute der Sueden dran war und auf dem Weg dahin der Copley Drive liegt, war klar, dass wir den Road Runner's einen Besuch abstatten. Laut eigenen Angaben ist es der weltgroesste Laufladen, das wir uns den anschauen ist ja wohl klar... immerhin ist der Zeugwart ja mit von der Partie. Wir betreten die -zugegebenermassen- grosse Halle und sind schwer beeindruckt von ganzen 12 Laufbaendern zur Laufstilanalyse.
An Sportlernahrung mangelt es in diesem Land sicherlich auch keinem, es gibt nicht nur alle vorstellbaren Geschmacksrichtungen und Farben, sondern auch eine schier unendliche Auswahl an Verpackungsgroessen.
Ich kann hier mit einer Packung gleich mein ganzes Team versorgen...auch was wert.

Wir schauen uns ausgiebig um und stellen fest, dass Deutschland nicht das schlechteste Land fuer Laeufer ist, die Preise hier haben sich gewaschen. Ich treffe immer wieder Leute, die von den guenstigen Preisen hier schwaermen... Laufsachen haben die hier bisher nicht gekauft! Grundsaetzlich stelle ich fest, dass man hier leider auch nix geschenkt bekommt.

Nachdem wir auch noch einen Outdoor- und einen Fahrradladen besichtigt haben -so ist das, wenn man mit dem Zeugwart im Urlaub ist- machen wir uns an die weitere Tagesplanung. Laufen gehen ist fuer heute laengst abgehakt...bis zum Strand ist ja eh zu weit. Ausserdem gibt es viele Huegel und ich heisse ja weder Teamchefin noch ist das hier Wallernhausen.

Also war die weitere Tagesplanung schnell klar: Seaworld wird durchlaufen. Zwar mehr im uebertragenen Sinne, aber egal. Am Eingang machten wir noch einen Spargluecksgriff und schon waren wir drin. Eine der Attraktionen ueberhaupt an der Westkueste und wir mitten drin. Herrlich.

Die Parkkarte versprach viel Strecke und wir schluckten etwas. Schliesslich laufen wir nicht einfach mal so einen HM, wie manch anderes Teammitglied.
Egal, los gings. Als erstes checkten wir die Verpflegung und als klar ist, dass wir bestens geruestet sind stuermen wir den Park.

Ganz im Sinne der Gestalter legen wir beim Herumlaufen regelmaessige Laufpausen ein um das bereits Gesehene zu verarbeiten.
Dabei schauen wir uns die zahlreichen Shows an und staunen nicht schlecht, wie nass der Wal die Insassen der Soak-Zones macht. Koennen diese Besucher nicht lesen, oder ist die Abkuehlung gewollt?


Ich finde diese Laufpausen super und ueberlege mir schon eine Strategie diese auch daheim einzubauen. Mal sehen.

Nachdem wir zum Abschluss in der Arktis noch ordentlich abgekuehlt haben, beenden wir unseren Besuch. Mein Knie meldet sich auch leider mehr als deutlich, aua.
Hab ich das Knie etwa ueberlastet? Es schmerzt an der Innenseite, wenn ich es strecke.
Gut, dass wir am Supermarkt anhalten und noch eine Sportcreme kaufen koennen, 7 Anaesthetikums sollten dem laediertem Knie ausreichen. Zusaetzlich gibt es Eis im Hotel.

Morgen wollen wir in den Joshua Tree Nationalpark und wandern. Wenn es dem Knie gut ght, wovon ich ueberzeugt bin.

Freitag, 9. September 2011

Alles dunkel

Wow, was heutzutage alles moeglich ist, da hab ich wirklich den Eindruck,ich lebe hinterm Mond gleich links.

Der Zeugwart ist mit mir mal eben rund um die Welt geflogen um grosse Abenteuer zu erleben. Es war ihm nicht genug mir gleich am Frankfurter Flughafen den richtigen und sicherlich laessigsten Einsatz der aktuellen Rehbock-Zickzack Schuhe zu zeigen, nein,er wollte mir richtig was bieten.
Also schaltet er, nach 10 Stunden Flug das Licht aus. Ich glaube,er wollte sicher gehen, dass er bei unserer naechsten Reise auf jeden Fall seine Taschenlampe einpacken darf. Selbige hielt ich naemlich beim packen vorgestern fuer total unnuetz. Immerhin geht es in ein hochentwickeltes Land, nicht in eine Welt ohne Strom.
Aber, was weiss ich schon.

Nix von nix wuerde mein Ex-Chef in diesem Fall sagen.

Der Zeugwart hat sich gekuemmert und dafuer gesorgt, das Kalifornien, Arizona und Mexiko mal eben fuer 12Stunden keinen Strom hatten. Verrueckt und es hat sogar geklappt.
Der Zeugwart kennt sich offensichtlich gut aus.

Als wir in San Diego landen teilt uns der Pilot erst mit, was der Zeugwart gezaubert hat und dann begruesst er uns. In San Francisco.
Gut, dass wir das goldene Tor nirgends sehen und so sicher sind, er hat sich versprochen, nicht verflogen. Auch was wert...

Nur das mit dem Strom klingt spannend.
Ist es auch.

Wir muessen im Flieger ausharren, denn die Terminals laufen mit Notstrom und ohne Airconditioning. Unvorstellbar, ein warmer Raum? In Amerika? Das ist ungewoehnlich, bzw. passiert nicht. Der Zeugwart ist zu gebrauchen, wenn es um Abenteuer geht, das ist wirklich so. Nachdem wir lange im Flieger warteten und ich dabei nicht nur praktisch jeden Sitz der Eco, First und Business sondern auch noch den des Piloten Probe gesessen habe, war es auch fuer uns an der Zeit den netten Crewmitgliedern auf Wiedersehen zu sagen.

Wir durften den Flieger verlassen und an sich entschuldigenden Ofiziellen zur Immigration vor ruecken.

Spannend.
Ueberall nur Notbeleuchtung.
Bei der ersten Dame, mit der wir das Vergnuegen hatten, fiel der Laptop aus, also zurueck in die Schlange - es muss ja alles seine Ordnung haben.
Die naechste gutgelaunte Frau Officer hielt mich fuer recht verdaechtig, so dass ich gleich zwei Ausweise vorzeigen musste. Mein biometrisches Foto sehe so fremd aus. Ach was.

Wie auch immer wurden wir dann noch telefonisch ueberprueft, nur um ganz sicher zu gehen.

Unsere Koffer warten schon sehnsuechtig. Beide haben es geschafft, wie schoen. Da haben wir schon ganz andere Stories erzaehlt bekommen...

Es ist muessig zu erwaehnen, dass die Autovermietung laengst zu gemacht hat und wir mit vielen anderen vergeblich warten. Willkommen im Land des Fortschritts.
Zu fortgeschrittener Stunde sind wir dann im -ebenfalls vom Stromausfall betroffenen- Hotel und fallen erschoepft ins Bett. Ob wir mal an unserer Kondition arbeiten sollten? Morgen wieder, fruehstens.

Die Fehler buegle ich aus, wenn ich mit einer richtigen Tastatur arbeite...und natuerlich gibt es auch noch ein Bild der Rehboecke.

Dienstag, 6. September 2011

Wer die Welt bewegen will...

Ein Kapitel geht zu Ende. Es hatte sich ja schon länger angekündigt, aber wenn man es dann endgültig schließt ist es doch immer was Besonderes.

Es ist ungewohnt, wenn man ein letztes Mal vom üblichen Parkplatz fährt, wenn sich die Schranke zum letzten Mal öffnet oder die Gebäudetür hinter einem zu fällt.
Ist ja nicht für immer... aber wenn man dann irgendwann mal wieder kommt ist es anders. Man ist eine von damals, man ist die Vergangenheit, man kann nicht mehr überall mitreden, hat die neusten Entwicklungen höchstens aus der Ferne verfolgt und fragt womöglich nach Dingen und Leuten, die ebenfalls längst vergangen sind. Man gehört nicht mehr dazu. Ich habe heute Tschüss gesagt zu den nettesten Kollegen der Welt und meinem Büro mit dem hübschen Ausblick. Ich halte es mit Sokrates und bewege mich.

Obwohl es mir nicht schwer fällt, weil ich positiv und hocherfreut in die Zukunft blicke bin ich etwas nachdenklich. Es ist einfach anders ab jetzt.

Verarbeiten kann ich Dinge besonders gut beim laufen. Das ist ja mittlerweile bekannt und es ist auch schon oft in allen möglichen Laufzeitschriften beschrieben worden.
Also bin ich heute, nachdem ich alle Verabschiedungen durch hatte, ein letztes Mal den Kopf schütteln konnte und die Tür hinter mir ins Schloß fiel, in die Laufklamotten geschlüpft. Es war herrlich. Ein flotter Lauf und es hat noch nicht mal geregnet, wie es das üblicherweise tut, wenn ich unterwegs bin.
Schön.

Sokrates hat recht. Es ist gut sich zu bewegen.

Sonntag, 4. September 2011

Wir haben die Wahl

Die SMS kam früh am Morgen und wir haben sie prompt verschlafen... die Teamorder, dass zukünftig bei besonderen Ereignissen zu jederzeit anzurufen ist ging daher natürlich prompt raus. Wir erfuhren nämlich einfach viel zu spät, dass unsere Teamchefin, die im übrigen in Rodgau auf dem 3.Platz gelandet ist und ihre Medaille -nach Richtigstellung der Ergebnisliste- per Post übersandt bekam, spontan mal einen HM mitläuft.
Richtig gelesen. Spontan und Halbmarathon. In einem Satz.

Ich kann es kaum fassen.

Erst erzählt mir der Profiathlet, dass sein Triathlon Team einen langsamen HM-Läufer für die Männerteamwertung suchte und der Organisator auf ihn kam... und dann erfahre ich heute aus der SMS dass die Teamchefin spontan entschieden hat das weibliche Team als Läuferin zu unterstützen.
Sie hat das ganz souverän mal eben so gemacht und ist einen Halbmarathon mitgelaufen. Ich komme aus dem Staub ja gar nicht mehr raus... vielleicht besorge ich mir bei Gelegenheit mal Knieschoner... die ganzen Flecken gehen ja nie wieder raus.
Herzlichen Glückwunsch zum 2.Platz der Damenteamwertung! Der "langsame" Halbmarathonläufer hat übrigens eine 1:49h erlaufen.

Da der Tag sportlich weitergehen sollte haben der Zeugwart und ich beschlossen den verkaufsoffenen Sonntag auszunutzen und so stürmten wir den nächstgelegenen Runner's Point um ein paar Preise als Vergleich für das Laufschuhland zu eroieren. Und da saß doch glatt Amin und suchte sich ein paar neue K-Swiss Schuhe aus. Amin ist Mitglied in unserem Triathlon Team und da wir uns bisher noch nicht persönlich getroffen hatten stellten wir uns gleich mal vor. Das war echt nett.

Daheim angekommen wollte ich noch eine Runde laufen gehen. Da es regnete paßte das ja prima zu meinen Laufgewohnheiten und so entschieden wir die Laufrunde flott und kurz zum Wahllokal zu unternehmen. Also ein kurzer schneller Lauf.
Anziehen, Regenjacke an und Kappe auf. Ich trage meine Ravenna's und probiere mal die Tria-Schnürsenkel aus. Es ist warm und nieselt leicht. Als wir kurz vor dem Wahllokal angekommen sind blitzt es... und donnert.
Wir setzen die Kreuze an der richtigen Stelle und es schüttet draußen wie aus Eimern. Als wir wieder heimlaufen trascht es so richtig, ganz dicke Tropfen kommen vom Himmel und der Weg ist schnell überschwemmt. Es blitzt und donnert.
Der Zeugwart entscheidet sich für eine Abkürzung durchs Gelände... da trainiert er schon mal für die Nationalparktrails - denke ich mir- und ich laufe über den überschwemmten Weg. Später kann ich meine Socken auswringen. Das Wasser steht wirklich hoch auf dem Weg.
Ich spurte mich. Die Füße fliegen und der Dreck auch.

Wir sind naß als wir heimkommen und könnten theoretisch auch gleich draußen duschen. Machen wir aber nicht... wir entscheiden uns für die warme Variante drinnen.

Schön, dass wir die Wahl hatten.

Samstag, 3. September 2011

Laufschuhland

Da wir demnächst im günstigen Laufschuhland rumrennen wollen wir bei einem eventuellen Neukauf natürlich trotzdem nichts falsch machen. Da wir auf Schnäppchen aus sind und zudem im Urlaub, wollen wir gut vorbereitet sein.
Also packten wir heute zu unseren ganzen Einkaufserledigungen auch noch die Laufschuhe ein. Wir fuhren beim Laufstudio Raab vorbei und fielen mit der Tür ins Haus. Auf der Leipziger war Straßenfest und so hatten wir Glück und es war nichts los im Laufstudio.
Wir waren also aus dem Bauch heraus ganz ehrlich und bekamen trotzdem -oder gerade deshalb?- eine super Beratung. Der nette Verkäufer schaute sich unsere Laufschuhe an und schickte den Zeugwart sogar auf's Laufband um sicher zu gehen. Wir bekamen einige Empfehlungen für Schuhe mit und der Zeugwart wurde sogar mit zwei Paar auf's Laufband geschickt.
Dann haben wir noch geklärt wieviel die empfohlenen Schuhe hier in Deutschland kosten, damit wir wissen wann wir ein Schnäppchen machen und wann nicht.
Das war spitze und wirklich außerordentlich nett!

Ein Rindvieh und die Kiste

Es ist wichtig, dass ich den Kopf mal frei bekomme. Wir fahren zwar bald in den Urlaub, aber ein paar Tage sind es noch und die müssen ordentlich absolviert werden. Ich habe bald meinen letzten Arbeitstag bei den besten Kollegen der Welt und muß auch noch eine Übergabe machen... also keine Zeit für einen Kopf voller Gedanken und Trauer.
Die Welt ist da sehr unbarmherzig, aber auch sehr hilfreich. Es gibt keinen Schalter, den ich drücken könnte um sie kurz anzuhalten um innezuhalten. Das kommt einem sehr hart vor. Wirklich. Aber mit etwas Abstand betrachtet ist es genau das richtige.

Der Wecker klingelt und der Zeugwart antwortet auf meine Frage, ob ich jetzt laufen gehen soll oder besser erst heute Nachmittag, dass es besser wäre jetzt loszulaufen. Es soll warm werden und ich wäre dann schon durch und der Tag könnte bringen was er möchte, es wäre wurscht.
Er hat schon gute Ideen der Zeugwart. Aber es fällt mir nicht so leicht aufzustehen. Egal. Der Schweinehund bleibt beim Zeugwart im Bett liegen und leistet ihm Gesellschaft und ich stehe auf und ziehe mich an.
Als ich rausgehe liegt der Schweinehund alleine im Bett und dreht sich grad noch mal um, der Zeugwart ist aufgestanden.

Ich laufe los und genieße es vom ersten Moment an. Ich denke nach und habe das Glück, dass meine Gedanken sofort loslegen und anfangen die Erinnerungskiste für Sebastian zu füllen. So ist es gut. Laufen hilft.
Ich erinnere mich an die Schoten die er manchmal gebracht hat und an die guten Amerika Tipps. Sein Lachen hab ich immer bis in mein Büro gehört. Ich kann es gar nicht fassen und es kommt mir total unwirklich vor.
Wenn jemand stirbt denkt man oft noch lange derjenige kommt gleich wieder um die Ecke und alles war nur ein böser Traum. So geht es mir in diesem Fall.

Mir tun außerdem die Füße weh. Komisch, die Coffeeracer mit denen ich unterwegs bin, sind noch nicht so alt. Also entscheide ich die Runde etwas abzukürzen und drehe um. Als ich wieder vollkommen in Gedanken versunken bin und meine Kiste weiter packe höre ich ein jämmerliches Muuuuhhhhhhen.
Es reißt mich komplett raus und ich stelle fest, dass es praktisch genau neben mir muht. Ein Kälbchen der Rinderherde hat sich halb aus dem Gatter rausgeschafft.
Es kommt so aber weder vor noch zurück. Ich halte inne um dem kleinen Rindvieh gut zuzureden und merke schnell, dass das vergebene Liebesmüh ist.
Also gebe ich etwas Gas und renne zum nächstgelegenen Hof. Dort gebe ich Bescheid, dass ein kleines Rind feststeckt und dann laufe ich heim. Das war ein flotter Zwischen- bzw. Endsprint. Dabei nutze ich vor allem den Schritt nach hinten und sorge dafür, dass sich meine Leiste streckt. Das funktioniert gut und ich bin flott unterwegs.

Daheim angekommen schießt der Zeugwart noch ein paar Bilder von mir.

Ich trage übrigens das Tiger Balm Shirt... das jeder bekommen hat, der sich für einen Teamstartplatz beworben hat...
und meine neue Adidas Sportbrille, für die ich in Hamburg auf der Messe die optischen Gläser gekauft habe.