I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 30. November 2014

Crosser in natürlicher Umgebung

Heute machen der Zeugwart und ich ein Abenteuer. Wir wollen uns ein Crossrennen ansehen und wissen, wo heute eines -mehr oder weniger- in der Nähe statt findet, also wollen wir hin. Mit den Fahrrädern. Bei 4°C. Das kann auch nur uns einfallen. 

Wir machen es uns aber leicht und fahren nur eine Strecke mit den Rädern. Die andere Strecke fahren wir mit dem Zug. Und zwar hin. Allerdings fahren wir erst mal zum Bahnhof, da ist schon mal eine gute halbe Stunde im Kasten. Der Zug bringt uns dann nach Wächtersbach, im Fahrradmitnahmeabteil. 


Ich glaube, ich habe die Innensohlen für meine Radschuhe vergessen. Irgendwie habe ich verdächtig viel Platz in den Schuhen. Ist jetzt aber nicht zu ändern. Hier im Zug ist es warm und trocken. 


Das Grossrennen findet in Biebergemünd statt und weil unser Zug bis Wächtersbach fährt, müssen wir erst mal zum Rennplatz hinfahren. Ich glaube mittlerweile wirklich, dass ich in meinen Schuhen keine Innensohle habe. 

Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter. Es ist zwar diesig und die Sonne kommt heute glaube ich, auch nicht raus, aber es ist trocken. Und eiskalt. Gut, dass ich mir eine neue Northwave Hose mit Windstopper gekauft habe. Die hat sogar Träger und so sind auch gerade die Nieren gut verpackt. Etwas zugig ist's allerdings am Hintern, weil dort kein Windstopper eingearbeitet ist. Wenn das mal nicht kalt wird später! 

Wirthheim und das Ziel unserer Tour können wir schon von weitem sehen. Etwas blöd ist, dass zwischen uns und dem Ziel noch ein Fluß und eine Autobahn verlaufen. Irgendwie müssen wir rüber. Also fahren wir erst mal am Ziel vorbei um dann, nachdem beide Hindernisse überwunden sind, wieder zurück zu fahren. 

Das Rennen läuft bereits, als wir ankommen. Bei Crossrennen gibt es verschiedene Startgruppen und anscheinend ist es so, dass die Athleten immer im Kreis über einen abgesteckten Parcour fahren, bis eine bestimmte Zeit abgelaufen ist. Jeder ist also gleichlang unterwegs, aber nicht gleichweit. Interessantes Wettkampfformat. 




Hier hat jeder unglaublich viel Radbeherrschung und Kondition wie ein Tier. Unfassbar, was die Herrschaften hier so mit ihren Fahrrädern machen. Ich bin sehr froh, dass ich bisher noch nie auf so eine Idee gekommen bin. Ich würde hier höchstwahrscheinlich die meiste Zeit im Weg rumliegen. Da muß ich einfach realistisch sein. Die Athleten fahren ganz oft mit kurzen Hosen und einige sogar auch mit kurzen Armen. Ich stehe hier mittlerweile in zwei Jacken und habe meinen dickeren Handschuhe angezogen, die es am Lake Tahoe in der "für die kalte Jahreszeit" Abteilung im Angebot gegeben hat. Trotzdem ist mir kalt und meine Elite-Radflasche hat auch längst aufgegeben mein Getränk warm zu halten. Meine Füße sind ohne Innensohle nicht nur leicht lädiert, weil die Schuhe damit irgendwie etwas unbequemer sind, sondern sie sind auch ziemlich kühl. Anscheinend hilft so eine Innensohle auch der Isolation? 

Wie wir hier so in der Kälte stehen, entdecken wir Martin, des Zeugwarts Radguide aus Teneriffa. Der ist auch zum Wettkampf angereist und wird seinem schönen Crosser heute mal zeigen, wie es auch gehen kann. Das ist ja toll. Ich freue mich immer Martin zu sehen, er ist so schön unkompliziert und herzlich. Nach seiner Aussage ist Sebastian, der auf Teneriffa auch ein Radguide war, ebenfalls hier und fährt mit ihm zusammen in der Jedermann Distanz. Wenn man Bekannte so unverhofft trifft, ist das noch mal extra schön. 

Der Zeugwart und ich beschliessen, dass wir uns zwei Runden der Beiden ansehen und dann in Richtung Heimat aufbrechen. Wir frieren sonst in Biebergemünd fest und weil ich morgen zur Arbeit muß, wäre das nicht wirklich gut. Das Feld zieht sich an unserer Beobachtungsstelle schnell auseinander, so dass ich beim Zusehen der Jedermänner unheimlich viel lerne. Blickführung ist wirklich das A und O beim Radfahren. Ich muß das unbedingt üben. Und wie ich so philosophiere, dass mir meine Füße weh tun, immer noch wegen der sicherlich fehlenden Innensohlen, und dass sie kalt sind, kommt Sebastian in Hörweite und schreit einer jungen Dame am Rand zu, dass alles Scheiße wäre, und zusätzlich auch noch sein Vorderrad platt. Er will aussteigen. Wir haben allerdings das gleiche Vorderradmodell und so schiebe ich mein Rad ein paar Schritte vor und sage sowas wie "nimm doch einfach meines". Und schwups, bin ich mein Vorderrad auch schon los und habe das kaputte am Rad. 

Jetzt ist es natürlich nichts mehr mit, wir fahren nach dieser Runde heim. Der Zug ist abgefahren bzw. die Felge ist weg. Wir bleiben nun also logischerweise bis zum Ende. Zum Reifen flicken ist es nämlich viel zu kalt. Wir versuchen es zwar, aber ohne Erfolg. Jetzt ist uns nur noch kälter als zuvor. Ich bin gespannt, ob meine Hände jemals wieder auftauen, oder ob ich einfach ein paar Finger verliere. 

Meine Felge fährt mit Sebastian über den Kurs, als hätte sie noch nie etwas anders gemacht. Sie kann über Baumstämme springen und sie kann sich kreuz und quer durch den Schlamm arbeiten. Wahnsinn, was die Felge aushält. Sehr spannend zu sehen, was Sebastian mit meinem Material machen kann. Obwohl mir saukalt ist, bin ich froh, dass wir noch auf die Zieleinfahrt der Herren gewartet haben. Martin hat noch ein paar Anfeuerungsrufe abbekommen und Sebastian hat meine Felge total eingesaut. Blitzschnell habe ich sie aber zurück, da merkt man eben, dass Übung den Meister macht und dass es einfach ist, wenn man weiß, wie es geht. 

Jetzt verdünnisieren wir uns aber und lassen den Crosszirkus zurück. Irgendwie müssen wir ja schließlich noch nach Hause fahren. Mit dem Zug zurück ist wenig effektiv. Wir werden aber irgendwie immer kälter, so dass wir nach einer Stunde Wegzeit beim Erstbesten Griechen einkehren, der noch 20Minuten auf hat. Der Zeugwart spürt seine Füße nicht mehr und ich bin sehr froh, dass ich hier einen Toilettengang einschieben kann und es einen warmen Tee gibt. Meine Hände finden es auch sehr verlockend das Teeglas festzuhalten. 


Als die Zeugwartschen Füße wieder spürbar sind und ich meine Hose wieder anhabe, fahren wir weiter. Wir kommen in bekannte Regionen, was einerseits ganz nett ist, andererseits aber auch Angst macht, weil wir so wissen, wie weit es noch ist. Und irgendwie, ist es immer noch ziemlich weit bis heim. 

Schön, dass wir irgendwann doch ankommen. Wer hätte das bloß noch für möglich gehalten? In einer warmen Badewanne mit Wärmemoorbadzusatz wärmen wir uns wieder auf und denken darüber nach, welche zusätzlichen Schichten uns wohl wärmer gehalten hätte? Es geht wirklich nichts über Rad fahren draußen. Hauptsache, man hat die richtigen Klamotten. Da geht probieren über studieren. 

Samstag, 29. November 2014

Sailfish Night of the Year 2014

Nachdem der Zeugwart heute bereits sportlich war, weil sein Triathlon- und im Anschluß auch sein Rennrad mal dringend gelüftet werden mußten, ist es heute Abend Zeit mal die Business Casual Klamotten rauszukramen. Wir haben Karten für die Sailfish Night of the Year - Die Triathlon Party des Jahres. Die findet heute Abend zum mittlerweile 5. Mal in Langen statt und ich wollte irgendwie schon immer mal hingehen. Bisher habe ich es nie geschafft. Die Karten sind immer lange vor der Party ausverkauft, in diesem Jahr sogar bereits im September... und wer da halt zu langsam ist, der muß zu Hause bleiben. So wie ich in den letzten Jahren. Heute ist es anders. 

Schon vor der Garderobe treffen wir die Vereinsmädels und laufen dann gemeinsam durch die ersten sog. Lounges in den Eingangsbereich. Auf den ersten Blick sehen wir New Balance, das Hotel Mohrenwirt und Erdinger Alkoholfrei. Hinter der nächsten Tür gibt's einen großen Ironman Stand, gegenüber ist die DTU vertreten und ein Aufsteller von Sabrina Mockenhaupt weist auf den Orthomolstand hin. Warum sponsort Orthomol eigentlich keinen Triathleten? Der wäre hier als Aufsteller ja irgendwie auch ziemlich cool. Und wahrscheinlich wäre er auch noch persönlich hier. Und auch beim Triathlon kann man sich durch Orthomol ja schließlich das zurückholen, was man auf der Strecke an Mineralstoffen "liegen gelassen" hat. Vielleicht wird's damit ja im nächsten Jahr was? 

Der Zeugwart und ich machen auch gleich ein Foto vor dem Backdrop und werden vom Fotografen sofort gelobt. Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Start. Dann kaufen wir uns Tombola-Lose und marschieren in den Saal. Die Getränke sind -zumindest weitesgehend- im Eintrittspreis enthalten, genauso wie ein Buffett, das am Rand bereits aufgebaut wird. 

Wir laufen einmal durch den Saal in der Stadthalle und stellen fest, dass auf allen Tischen "Reserviert" Schilder stehen und nur noch auf der späteren Tanzfläche leere, aber wirklich kleine Tische, zu haben sind. Wie man an einen reservierten Sitzplatz kommt, erschließt sich uns nicht, auf jeden Fall ist es aber -auch für die nicht reservierten Plätze- sinnvoll frühzeitig zu erscheinen und sich nicht erst bei den Ausstellern oder beim Foto machen aufzuhalten. Als wir durch die Reihen gehen stehen überall schon zahlreiche Gläser und hängen Jacken oder Schals über den Stühlen. Hier sitzt also bereits jemand. 


Von unserem Platz am "Katzentisch" kann man trotzdem gut sehen und dank der riesigen Leinwand, an der zu Beginn des Abends eine Fotoshow läuft, das Geschehen auch ab und zu von Nahem verfolgen. Die Vertonung ist ordentlich laut, was glaube ich daran liegt, dass die Tanzfläche mit Lautsprechern bestückt ist, aber der Rest des Saals eher weniger. Da wir also auf der Tanzfläche sitzen, wäre Ohropax des öfteren keine Fehlentscheidung gewesen. 

Pünktlich um 19h beginnt die Veranstaltung mit einer Begrüßung durch Kathrin Müller-Hohenstein und Jan Sibbersen und dann geht's auch schon zum Buffett. Glücklicherweise kann man das von vier Seiten ansteuern, so dass wir nicht allzulange in der Schlange stehen müssen. Es gibt eine Salatbar mit Brötchen, Frikadellen, Spätzle, Möhren, Rosenkohl und weiteres Gemüse, Nudeln, Kartoffelgratin, Putengeschnetzeltes und Burgunderbraten. Auf unserem kleinen Tisch haben die Teller gerade so Platz, mit Gläsern wird's schon kuschlig. Gut, dass immer zügig abgeräumt wird, überflüssigen Platz haben wir nämlich nicht. 

Der erste Progammpunkt ist eine Showtanzeinlage, bei der in Sailfish Neoprenanzügen getanzt wird. Die Damen tanzen schwimmen. In den Neo's unter den Scheinwerfern müssen sie dafür sicherlich nicht allzu viel Vorstellungskraft aufwenden... da ist es bestimmt ordentlich warm drin. Ich mag Tanzeinlagen und finde, die Damen stellen auch meinen Larifari-Schwimmstil ziemlich gut dar. Weiter geht's mit Ehrungen und einer Interviewrunde, bei der das Publikum einige Fragen stellen soll. Insgesamt bekomme ich aber nur drei Publikumsfragen mit, und bilde mir aber ein, nicht geschwätzt zu haben, sondern aufmerksam gewesen zu sein. Wenigstens höre ich, wie Frau Müller-Hohenstein, die anscheinend das aktuelle Sportstudio moderiert, gefragt wird, warum Sebastian Kienle es noch nicht in die Sendung geschafft hat. Und ich höre seinen Kommentar dazu.  Gefällt mir gut was der Herr Kienle so zu sagen hat. Er bringt's einfach mal auf den Punkt, wo einige andere nett drumrumreden. 

Am Nachbartisch sitzt mittlerweile Timo Bracht. Anscheinend war für ihn bei den reservierten Tischen auch kein Platz vorgesehen. Und als ich mich umschaue, blicke ich in die Augen vom Hawaiisieger. Vielleicht sind die kleinen Tische hier auf der Tanzfläche doch die, für die Spitzensportler? 


Da ich ein Prominentenjäger bin, nutze ich natürlich sofort die Gelegenheit und gehe gleich mal rüber.  Meine Frage "Hallo, ich bin Claudi. Können wir ein gemeinsames Foto machen?" wird von Sebastian Kienle mit "Hallo, ich bin Sebastian - gerne doch." beantwortet. Na, das war ja einfach. Wahrscheinlich bin ich heute Nummer 798, die nach einem gemeinsamen Foto fragt. Der Arme muß ziemlich entnervt sein. Er zeigt das aber nicht wirklich sondern lächelt tapfer. So ein Abend ist für einen Ironman Weltmeister sicherlich fast anstrengender als Kona. Wir beobachten genau was auf den Sportlertellern um uns rum landet, denn wir vermuten, dass das das Schnellmachessen ist. Man muß ja jede Gelegenheit nutzen, um zu lernen. 

Bei dieser Triathlonnacht werden auch die triathlon Magazin "Awards" vergeben. Eine Leserwahl in verschiedenen Kategorien. Es geht um den Triathleten des Jahres (natürlich männlich und weiblich!), das Rennen des Jahres und den Aufsteiger des Jahres. Manche Preisgewinner senden uns eine Videobotschaft, die in unserer Ecke ziemlich laut zu hören ist. 

Im Anschluß gibt es die Tombolaverlosung. Ein Los kostete 2,50EUR und verlost werden einige wertvolle Preise, wie z.B. Startplätze, Trainingslager, ein Sailfish Neoprenanzug, 9 Monatspackungen Orthomol, Felgen oder eine Polaruhr. Für die Anzahl der Gäste gibt es erstaunlich wenig Preise. Normalerweise kenne ich Tombolas so, dass ein paar Hauptpreise gezogen werden und "die Masse" sich dann irgendwo draußen kleinere Preise abholen kann. So ist es hier nicht. Die Masse geht leer aus, hat aber mit dem Loskauf eine gute Tat getan, denn der Erlös wird gespendet. 
Die Verlosung beginnt mit etwas durcheinander, weil das Prozedere, dass die Preise erst später vergeben werden, für die Gewinner nicht ganz so logisch erscheint. Trotz vorheriger Ansage eben nicht auf die Bühne zu kommen, sehen wir trotzdem, wie einige Gewinner vor laufen. Der Gewinner der Polaruhr kommt insgesamt dreimal auf die Bühne. Im Nachhinein auch ganz gut, denn als festgestellt wird, dass nur Anwesende einen Preis gewinnen können, wird ein Trainingslager fast nochmals verlost, obwohl eine junge Frau bereits beim ersten Aufruf auf der Bühne stand. Ich bin heilfroh, dass ich keinen Startplatz gewinne. Das hätte den Druck auf das Knie wirklich unnötig erhöht. 

Uns fällt auf, dass wir jede Menge Ideen für weitere Preise für diese Tombola hätten um den 800 Gästen irgendwie gerecht zu werden. Nicht alle müßten groß auf der Bühne verlost werden. Es würde locker reichen draußen einen Tisch mit weiteren kleinen Gewinnen aufzubauen wo jeder hingehen  und seine Losnummern prüfen kann. Ganz spontan - und ohne groß zu überlegen- sind uns so Dinge wie: Spomedis Bücher, Abo der Zeitschrift Triathlon und/ oder Triathlon Training, Abo der Zeitschrift swim, Triathlonkalender für 2015, VIP Pakete für Triathlonrennen oder ein Trainingstag oder Trainingsstunden mit einem Profi, eingefallen. Gerade für Letzteres waren wirklich zahlreiche Profis sogar selbst anwesend, und ich könnte mir gut vorstellen, dass so ein Erlebnis auch Freude bei anderen Sportler hervorrufen würde. Immerhin kann man sich so etwas nicht kaufen. 

Nach der Tombola wird die Tanzfläche zügig abgeräumt und unser Tisch zieht auf den Platz, den vorhin noch das Buffett eingenommen hat, um. Wortlos. Gut, dass wir sowieso gerade am rumschauen waren. Die Gelegenheit ist günstig um in den Partnerlounges die in der Nähe der Garderobe aufgebaut sind vorbeizuschauen. Allerdings sind nur wenige mit Informationsgebern besetzt. Beim Mohrenwirt kann man ein Video ansehen, dass uns wirklich Lust auf Urlaub vor Ort macht. Wir müssen uns also einen Termin suchen. Ganz klar. In der Erdinger Lounge steht Andreas Raelert und lächelt ebenfalls tapfer für ein Foto mit mir. 


Die Stände von bmc, New Balance, Syntace und Ferrer Hotels sind ebenso verlassen, wie der Orthomol Stand. Wahrscheinlich ist hier erst später ordentlich was los? So lange können der Zeugwart und ich aber nicht warten. Morgen fallen wir früh aus dem Bett... 

Freitag, 28. November 2014

Der Traum

Ich habe Muskelkater und mein Knie tut mir nicht weh. Was ein unglaublicher Erfolg, das schmerzfreie Knie, nicht der Muskelkater. Der ist blöd. Allerdings wird man Muskelkater spontan nicht los. Also gehen wir heute wieder mal zum Schwimmtraining in der Hoffnung, dass ich andere Muskelgruppen finde, die sich auf das Wasser einlassen. Hauptsache meine Oberschenkel machen Pause. Selbst wenn es eine aktive Pause sein sollte. Ich finde übrigens immer noch, dass der Begriff "aktive Pause" eine richtige Verarschung ist! Entweder aktiv oder Pause, beides geht nicht.

Nachdem ich gestern mal wieder laufen konnte und heute tatsächlich glücklich, zufrieden und knieschmerzfrei darauf zurückblicke, kann ich beim schwimmen prima träumen. Was ist schon Muskelkater, wenn man beim Plan abschwimmen etwas zum träumen hat? 


Vor allem, wenn es ein Traum von Ruhm, Erfolg und Glück ist. Für jeden steckt ja etwas anderes hinter diesen drei Wörtern, aber ich glaube für viele Sportler ist mein Traum nachvollziehbar. Und wenn's jetzt tatsächlich auch noch als Motivation im durchaus kühlen Nass auf Bahn 4, die heute sowieso einen viel schwerer Wasserwiderstand hat, als alle anderen Bahnen, was taugt, was will ich mehr? Der Traum vom Ironman. 

Und das alles zwischen einigen Technikübungen, Sprints und möglichst wenig Zügen pro 50m Bahn.  Der Traum ist trotzdem da. Einfach, weil ich heute wieder einige Trainingsblöcke abschwimme und es mir leicht fällt die Gedanken schweifen zu lassen, wenn ich nicht viel abzählen muß. Ich schwimme einfach und träume dabei. Vom Ironman Frankfurt, über den Ironman Barcelona, über Schwimmstarts, Wellen, Bojen und Sand. Ich träume von Wechselzonen voller Fahrräder, dem richtigen Outfit, den Sand im Schuh, wenn man über den Sand aus dem Meer rausrennt und die Füße nicht richtig abspült und von den Fahrradstrecken. Vom richtigen überholen, vom greifen der Radflaschen an den Verpflegungsstellen und von Zuschauernestern. 

Da bin ich doch tatsächlich bei einem Block durcheinander gekommen. Und das alles nur, wegen der Radstrecke und dem Gegenwind, den ich im Traum gerade abwickel. Nun gut. Ich muß mich vielleicht doch ein kleines bisschen mehr konzentrieren? Weiter geht's mit schwimmen, und jetzt im richtigen Block. Und im Traum geht's in die zweite Wechselzone, in der mir das Rad abgenommen wird, dann Helm ab, Laufschuhe an und weiter auf die Laufstrecke. 

Das Wasser ist heute wirklich störrisch. Es ist nicht nur kalt, sondern hat auch jede Menge Wasserwiderstand, den ich nicht wirklich gebrauchen kann. Aber es bringt mich schnell zurück auf den sprichwörtlichen Boden der Tatsachen. 3,8km zu schwimmen ist sicherlich kein Zuckerschlecken. Damit fängt es ja schon mal an. So schnell platzt ein Traum und der Zieleinlauf bleibt mir im Schwimmtraum verwehrt. Da muß man schon realistisch sein. 

In der Dusche packe ich meine überdimensionierte Anzahl an Fläschchen aus und wärme mich erst mal auf. Schon lustig, was ich so alles mit in die Dusche schleppe. Gut, dass ich nichts verwechsle... 

Donnerstag, 27. November 2014

Die Vernunftgehpause

Nachdem die Rolle nicht ganz so der durchschlagende Erfolg war, wenn man vom super spitze gereinigtem Rad mal absieht, steht gestern schon fest, dass ich heute laufen gehe. Wenn das eine nicht geht, dann vielleicht das andere? Weiß man ja schließlich erst, wenn man es ausprobiert. 

Also werfe ich mich heute früh in Schale und gehe hinaus in die Dunkelheit. Es ist wirklich noch stockdunkel draußen heute und als erstes begegnet mir ein dunkel angezogener Läufer ohne Licht. Bei ihm weiß ich erstens nicht, wie er überhaupt was sieht, denn der Weg, den wir beide nehmen ist von eben und ohne Unebenheiten weit entfernt und zweitens bin ich unsicher, wie er gesehen wird. Immerhin ist er im dunklen praktisch unsichtbar. Er ist natürlich schneller unterwegs als ich und deshalb auch ratz-fatz im dunklen verschwunden. 

Ich laufe beleuchtet. Die Neo macht nicht taghell, da für habe ich andere Lampen, die das besser können (z.B. die LED Lenser H7), aber sie macht hell genug, so dass ich alle Unebenheiten sehen kann und nicht umknicke. Außerdem werde ich gesehen und zwar von vorne und von hinten. Das finde ich auch nicht unbedingt verkehrt. Aber jeder entscheidet das für sich selbst. 


Ich walke ein wirklich gutes Stück und zwar bis dahin, wo ich sonst immer umdrehe. Und dann fange ich einfach an zu laufen. Und ich höre nicht auf. Nicht beim nächsten Baum. Nicht bei der nächsten Ecke und nicht da vorne. Ich laufe einfach weiter. Ich trete mit dem Mittelfuß auf, schaue weit nach vorne und laufe und laufe und laufe. 


Bis zur Vernunftgehpause. Die mache ich einfach nur deshalb, weil es unvernünftig wäre, jetzt gleich die ganze Zeit durch die Gegend zu rennen. Ich habe keine Schmerzen, mein Knie fühlt sich nicht komisch an und ich habe Lust zu laufen. Was eine unfassbar gigantische Kombination! Also mache ich den kurzen Vernunftgehpausenstop und dann laufe ich weiter. Und freue mich. 

Heimwärts geht es dann mit einigen Vernunftgehpausen und extrem zufrieden. Wenn das Knie diesen Lauf jetzt tatsächlich gut wegsteckt, dann haben wir einen weiteren Meilenstein erreicht, das Knie und ich. Ich drücke die Daumen. 

Dienstag, 25. November 2014

Aber da es auch anders geht...

Mein Fahrrad sieht aus wie Sau, weil wir es nach den letzten Touren einfach in den Keller gestellt haben. Wenn man verschwitzt zurück kommt will man eben erst mal duschen, und wenn dann noch weiteres Programm auf dem Plan steht, ist Fahrrad putzen mal ganz flott vergessen. So auch bei mir letztes Wochenende. Da ich heute allerdings gerne Rolle fahren wollte, ist das schlecht. Denn den ganzen Dreck in der Wohnung haben, will ich natürlich auch nicht. 

Gut, dass ich einen Zeugwart habe, der seine Aufgabe nicht nur in der Beschaffung und Erläuterung von Zeug sondern eben auch in der Pflege und Wartung desselbigen sieht. Er schnappt sich heute meinen Crosser und fährt zur sauber mach Station. Natürlich wird nicht volle Pulle auf Anbauteile etc gehalten, weil er das als versierter Fahrrad-Zeugwart weiß. Sauber wird es aber trotzdem. 

Also steht der Crosser bereits auf der Rolle bereit, als ich heim komme. Jetzt ist es schwierig eine Ausrede zu finden, das muß ich zugeben. Auch die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre erst zu essen oder doch eher gemeinsam zu kochen oder noch etwas ganz anderes zu machen, läßt der Zeugwart nicht aufkommen. Das verstehe ich aber auch... das Rad wurde nicht umsonst geputzt. Also werden die Laufräder, die ich extra für den Einsatz auf der Rolle und mit Rennraureifen im Sommer gekauft habe, kurz begutachtet und schon geht's auch schon los. 

Meine Schuhe sind unbequem. Im Vergleich zu meinen Sofa-Winter-Selbstbewußtseinsschuhen sind diese hier eng, eng und eng. Und sie drücken. Ich brauche irgendwann, aber in absehbarer Zeit, also neue Rennradschuhe. So kann ich mir überhaupt nicht vorstellen zu fahren. Wahrscheinlich liegt das daran, dass wenn man einmal Sofa ausprobiert hat, nicht wieder auf Holzbrett liegen bzw. fahren möchte. Die tun aber auch bei jeder Umdrehung weh. Das war zwar schon immer so, aber wenn man es nicht anders kennt, wird auch nicht rumgemosert. Jetzt aber, wird rumgemosert und gejammert. Immerhin geht es auch anders. Da kann mir kein Schuhhersteller mehr was vor machen. 

Lange halte ich es nicht auf der Rolle aus. Das Rad putzen war also fast umsonst. Mein Knie ist angestrengt, mein linkes Knie mag die Schuhposition auch nicht besonders und beide Füße schlafen ein. Auch nichts Neues, aber da es auch anders geht, will ich so nicht länger fahren. 

Ich muß also mal schauen, wo ich neue Rennradschuhe herbekomme. Wahrscheinlich ist dafür ein ganztägiger Aufenthalt in mehreren Sportschuhfachgeschäften und Fahrradläden notwendig, denn meine Größe und dann auch noch bequem, ist sicherlich nicht ganz so einfach zu finden. Aber da es auch anders geht, muß ich diesen Schritt einfach mal wagen, da beißt die Maus keinen Faden ab. 

Sonntag, 23. November 2014

Männerpause am Fuchstanz

Wir haben heute die Wahl zwischen 
  1. im Bett liegen bleiben
  2. eine kurze flache Runde, weil es nur 4°C sind
  3. Spinnig oder
  4. auf den Sandplacken am großen Feldberg im Taunus fahren

Die Wahl fällt uns nicht schwer. Das Wetter soll sonnig und trocken werden und zusätzlich hat sich der Vorfahrer in der roten Jacke gestern äußerst vielversprechend geäußert und so wird sich also entsprechend angezogen und pünktlich um 10h sind wir abfahrbereit an der Waldtraut in Oberursel. Hier kann ich schnell feststellen, dass alles voller Fahrradfahrer und Läufer ist und das ich ganz sicher der Langsamste und Unsicherste von allen hier bin. Daran können wir aber nur mit Rad fahren etwas ändern. Technik haben kommt von Technik üben und Ausdauer kommt von Training. 

Im Gegensatz zum letzten Ausflug mit dem Vorfahrer in der roten Jacke, geht es heute nicht kreuz und quer durch den Wald, sondern relativ geordnet voran. Wir folgen einem Weg mit einer Markierung, die ich immer erst etwas zu spät wahrnehme. Also ich würde als Vorfahren mal definitiv nichts taugen. Aber ich habe ja auch keine rote Jacke. 


Zwischendurch, während ich dafür sorge, dass ich den Durchblick wieder habe, machen die Herren ganz tolle Fotos von der aufsteigenden Sonne, dem Nebel und dem Wald. Ich habe einfach viel zu viel mit Puste zurückgewinnen und Klarheit schaffen zu tun, als um auch noch für die fotografische Dokumentation zuständig zu sein. Die Herren dagegen haben unfassbar endlose Puste. Sie fahren nicht nur die gleichen Steigungen hinauf wie ich, sie treten viel lockerer und können zusätzlich auch noch in einer Tour erzählen. 


Anfangs geht das bei mir zwar auch noch, aber je länger die Steigung wird, desto weniger Puste ist vorhanden. Unnötig zu erwähnen, dass ich natürlich vorher wußte, dass es Feldberg heißt und die Wahrscheinlichkeit, dass mit Anstiegen zu rechnen ist, hoch war. Aber ich will auch nicht immer die Spaßbremse sein. Also mache ich lieber mal eine Durchpustpause, als die Herren zum umkehren zu überreden. Es wird ja wohl zu schaffen sein. 

Wir fahren wirklich schöne Wege. Der Vorfahrer in der roten Jacke hat ein tolles Händchen im Aussuchen und ich fahre einfach vertrauensvoll neben dem Zeugwart und ihm her. Und obwohl Geschwindigkeit beim Rad fahren Sicherheit bedeutet, schaffe ich es bergauf kaum schneller als wenn ich gehen würde. Aber, ich fahre. Und ich muß nur zweimal zum schieben absteigen. Das paßt aber, denn die Herren warten einfach oben. Und dann steige ich dann einfach wieder auf. 

Uns begegnen wirklich unheimlich viele Fahrradfahrer. Praktisch alle sind mit Mountainbikes unterwegs, so wie der Zeugwart und der Vorfahren in der roten Jacke. Ich fahre natürlich meinen Crosser, lerne aber, dass die Übersetzung beim Crosser für die Bergziegenetappen nicht ganz so perfekt geeignet ist. Offenbar könnte man einfach ein Kettenblatt mit mehr Zähnen einsetzen. Ich persönlich bin nicht überzeugt, dass ein paar Zähne mehr hier helfen könnten. Immerhin hat ein Löwe ja auch weniger Zähne als ein Mensch und trotzdem, ist er es, der die Antilope reissen kann. Einem Menschen würde ich das jetzt nicht zutrauen. Die Zahnanzahl an sich überzeugt mich also nicht. Aber natürlich lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. 


Und auf einmal sind wir, als wäre nichts gewesen, oben. Auf dem Sandlacken, nicht auf dem Feldberg natürlich. Das war aber unser eigentliches Ziel, niemand hatte heute tatsächlich vor, bis auf den Feldberg hoch zu fahren. Zumindest hat mir das keiner vorher so gesagt. 


Ab sofort geht es immer nur bergab. Das stelle ich mir, weil ich unheimlich ahnungslos, grenzenlos naiv und offenbar auch ein bisschen dämlich bin, total super vor. Berg runter heißt in meiner Welt Entspannung, nicht treten, die Beine können sich ausruhen und man bremst dann eben ein bisschen. Aber was soll da schon kritisch dran sein? Denke ich mir. Auch, als der Vorfahren in der roten Jacke mich fragt, wie denn meine Bremskraft so ist, komme ich einfach überhaupt nicht drauf, dass er einen Hintergedanken dabei hat. Aber natürlich hat er den. Alles was er fragt und sagt hat Hand und Fuß... aber bei mir macht es nicht Klick. 

Wir fahren zum Fuchstanz, immer nur bergab, und legen ein kurzes Päuschen ein. Ich muß auf die Toilette und ich muß meine Flasche auffüllen. Und Räder bestaunen. Hier gibt es vielleicht eine Materialschlacht. Wirklich beeindruckend. Es gibt Mountainbikes, mit Reifen, die ich mit meiner Hand nicht umfassen kann. Angeblich aber lassen sie sich hervorragend fahren. Hauptsächlich sind hier Männer, die eine Pause machen. Ich bin ein Exot. Wahrscheinlich brauchen Frauen für gewöhnlich keine Pausen und fahren einfach weiter? Ich muß besser trainieren um das auch zu können. Irgendwann. 

Nachdem ich mit voller Flasche wieder auf meinem Rad sitze, fahren wir leicht kreuz und quer, aber immer bergab. Das ist ja noch viel anstrengender als vorhin bergauf. Ich bin total verrückt, weil ich mir wirklich wünsche, einfach noch mal einen ordentlichen Anstieg hochkurbeln zu können. Aber nein, der Vorfahrer in der roten Jacke hat die Devise "immer nur bergab" ausgegeben und so wird's natürlich auch gemacht. 


Crosserbremsen sind für solche Bergabetappen sicherlich die die idealste Ausstattung. Und spontan wird mir auch klar, was mit Bremskraft eigentlich gemeint war. Ich muß, mitten am Hang, ein paar Pausen machen um meine Arme und Hände zu lockern. Weil ich ein Schisser bin. Ich könnte natürlich auch einfach rollen lassen, aber dann werde ich rasend schnell und das ist mir unangenehm. Also lieber etwas vorsichtiger. 

Irgendwann sind wir plötzlich wieder zurück am Ausgangspunkt. Also das ging jetzt aber flotter als erwartet. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich jemals wieder ohne Muskelkater bewegen kann... aber selbst wenn das der Fall wäre, das war es wert. Was eine schöne Radausfahrt! 

Danke dem Zeugwart und vor allem dem Vorfahren in der roten Jacke, beide hätten wahrscheinlich ganz locker die doppelte Strecke, Steigung und Abfahrt in der gleichen Zeit fahren können, aber  sie haben ihren Vormittag lieber mit mir verbracht. Wahrscheinlich auch, weil beide Herren sicher waren, dass ich am Fuchstanz die Männerpause mitmache, die ihnen sonst bei weiblicher Begleitung wahrscheinlich verwehrt bleibt. 

Donnerstag, 20. November 2014

Klagenfurt Sightseeingtour


Meine Zeit unter der Woche reicht mal wieder nicht. Gestern saß ich bereits um kurz nach 7h im Flugzeug nach Österreich, so dass es schier unmöglich war, vorher noch sportlich zu sein. Am Vorabend war es auch unmöglich, denn ich mußte Koffer packen und lange arbeiten. Eine Ausrede findet sich immer, da kann ich ruhig ehrlich sein. Leider.
 
Heute morgen ist es aber soweit. In meinem Koffer, der gestern am Flughafen, dank mitgeführter Stirnlampe ordentlich für Aufsehen gesorgt hat, habe ich das Laufzeug und heute klingelt der Wecker so, dass eine Laufrunde durch Klagenfurt auf jeden Fall drin ist. Mein Hotel gibt sogar an, dass ich mir eine Joggingkarte am Empfang abholen kann. Alles sehr sportlich hier. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und hole genau die auch ab. Leider ist für mich nichts passendes dabei. 10km und 44km sind im Angebot. Das nenne ich mal wirklich sportlich.
 
Wahrscheinlich hätte ich auch irgendwie abkürzen können, aber im Endeffekt laufe ich dann doch einfach nur kreuz und quer durch die schöne kleine Stadt und schaue mir die Denkmäler, Sehenswürdigkeiten und schönen Gebäude an. Dafür brauche ich keinen Plan, denn Klagenfurt ist nicht allzu riesig, und in der Innenstadt gibt es wirklich genug zu sehen. Sogar der Weihnachtsmarkt wird um den Lindwurm herum schon aufgebaut. Frisch genug ist es fast auch bereits. Absolut markttauglich alles.

 
 

Ich kann heute kaum wirklich Laufpartien einstreuen in meine Walkerei. Mein Knie fühlt sich unförmig an und meine Nerven spielen wieder mal leicht verrückt. Beim walken dagegen habe ich keine Probleme. Die Stoßbelastung ist einfach geringer und das stört den blauen Fleck höchstwahrscheinlich nicht so. Mittlerweile bin ich schon fast eine passionierte Walkerin, wie ich so stramm durch die Gegen marschiere.
 
So ein Morgenlauf ist ein wirklich schöner Tagesstart.

Sonntag, 16. November 2014

Wege ins Nirgendwo

Wie geplant sind wir heute früh zum Rad fahren verabredet, als allerdings der Wecker klingelt gießt es draußen wie in Strömen. Die Herren wollen nicht im strömenden Regen durch den Wald Rad fahren und ich kann ihnen nur zustimmen. Der Zeugwart und ich verbringen einen regnerischen Vormittag zu Hause und lümmeln nur herum. Das muß auch mal sein. 

Allerdings ist klar, dass eigentlich noch Rad fahren auf dem Programm steht heute. Der Trainer schreibt den Trainingsplan schließlich nicht umsonst oder vergebens, er soll befolgt werden. Leider hat der Trainer ganz offenbar auch beim Zeugwartschen Trainingsplan keinen guten Deal mit dem Wettergott. 

Irgendwann packen wir es dann. Es bringt nichts an einem regnerischen Tag ständig darauf zu warten, dass es nicht mehr regnet. Also ziehen wir die Regenjacken an und schon geht's los. Wir nehmen nicht nur die schönen Wege, sondern nutzen auch die weniger befahrenen Waldwege. So ein Crosser möchte schließlich ordentlich bewegt werden. Sauber kann jeder. 

Leider enden auch manche unserer Wege im Nirgendwo. Der Wald verändert sich stetig. Aber irgendwie finden wir hindurch. 


Langsam zieht im Wald und auf den Feldern durch die wir hindurch fahren Nebel auf. Wir sind auch schon einige Stunden unterwegs. In der Dämmerung schalten wir unsere Lichter ein. Meines paßt nicht an meinen Lenker, so dass ich in den nächsten Tagen diesbezüglich aufrüsten muß. Mein leuchtendes Schutzblech dagegen paßt prima und ist gut zu sehen. 

Ich bin froh, dass wir heute, am Jahrestag meines Unfalls, Fahrrad gefahren sind und ich es so genossen habe. 

Samstag, 15. November 2014

Vertrauenschuh

Da meine Sportplanung so kurz vor der Unfalljährung in Richtung Rad fahren und genießen geht, ist es  Zeit über Winterradschuhe nachzudenken. Diese Überlegung hatte ich bereits im letzten Jahr, da allerdings war es dann nicht mehr notwendig, weil ich den Unfall hatte und meine Winterzeit nicht mehr mit Rad fahren verbringen konnte. 

Bei HiBike werde ich fündig. Bei meiner Schuhgröße ist es nämlich nicht ganz so einfach passende Schuhe zu finden. Offenbar machen Radschuhhersteller eher Größen 39-46, anstatt kleinere (oder auch größere) Größen. Die sind eher die Ausnahme. Ich werde fündig bei Shimano. Der Hersteller, der für meinen Crosser auch die Schaltung hergestellt hat, ist also auch ein Schuhproduzent. Na hoffentlich klappt das Beides... mit der Schaltung habe ich ja bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Jetzt also ein Shimano Schuh. 

Schön ist ja, dass zumindest der Hersteller von seinem Produkt bereits mehr als überzeugt zu sein scheint. Das ist ja schon mal viel Wert. Das Produktbeiblatt verspricht in vielen Sprachen allerlei Zufriedenheit, Selbstvertrauen und sogar Leistungssteigerung. Ich nehme das als zusätzliche Künste des Schuhs gerne an und freue mich vorerst über Gore Tex Membrane, perfekte Paßform und einen ordentlichen Preis. Zusätze sind natürlich immer willkommen. 


Heute fährt der Schuh also zum ersten Mal mit mir durch den Wald. Er paßt genauso gut wie im Laden und nach einer kurzen Umschraubaktion am Friedhof, perfektioniert mir der Zeugwart den Sitz der Klickplatten. Praktisch, wenn man den Zeugwart inklusive Werkzeug dabei hat. 

Nachdem mein Rädchen heute früh in der ersten Inspektion war und Andreas von Radsport 360  dem Crosser einen neuen Kurbelabziehadapter spendiert hat, weil ich den Wald offenbar um einen bereichert habe, kann ich heute mit dem Crosser wieder voll durchstarten. Der Zeugwart und ich fahren über 2,5 Stunden kreuz und quer. Ich bin ganz schön fertig und deshalb sind auch viele geteerte Wege dabei, obwohl wir am Anfang ähnliche Wege wählen, wie letzten Sonntag. Meinen Zuckerhaushalt locken einige Eisdielenschilder, aber ich werde jäh enttäuscht. Die Eisdielen sind nämlich geschlossen. Da frage ich mich doch wirklich, wo das Problem liegt so ein Schild einfach abzuhängen oder zu überkleben. So weckt man bei mir zumindest, vollkommen falsche Erwartungen. Womit habe ich das verdient? 

Gut, dass wir immer die Möglichkeit haben einen Supermarkt zu stürmen. Das tun wir deshalb. Wir machen eine Eispause bei Rewe und ich stelle fest, dass so ein Magnum Classic im Winter eben auch einfach super lecker schmeckt. Man muß nur genug Rad gefahren sein vorher. Vor dem RWE sind der Zeugwart und ich einfach die totalen Exoten. Jeder Einkäufer, der rein läuft starrt uns an, und ich habe das dumpfe Gefühl, entweder die Herrschaften sind neidisch auf mein Eis, auf meine Freizeit, die ich mit Eisessen und Rad fahren verbringen kann oder auf mein Rädchen. Alle, bis auf eine ältere Dame. Die steigt nämlich selbst auf ein Fahrrad. Mit ihrem kompletten Einkauf. Ihr Haibike ist ein Elektrofahrrad und zwar im Mountainbikestil. Wahrscheinlich wiegt das Fahrrad 40kg, aber die Dame ist flott vom Rewe Parkplatz weg. Respekt. 

Nach dem Eis fahren der Zeugwart und ich auf kleinen Umwegen nach Hause. Wir nehmen noch ein paar Waldwege mit, weil ja alles Weg heißt, solange einer vorfährt, passt das schon. 


Der Vertrauensschuh, der Zeugwart und ich hatten eine sehr schöne Radtour. Für morgen planen wir wieder eine Radtour mit den angeschlagenen Herren von letzter Woche. Dann hoffen wir mal auf angenehmes Wetter.  

Freitag, 14. November 2014

Blockschwimmen

Ich weiß, dass ich den Plan heute nur für mich schreibe. Mein Plan-Gesellschaftsschwimmer muß übers Wochenende in Würzburg arbeiten und schwimmt dort irgendwo für sich und ob der Zeugwart Lust auf "soviel" Technik hat weiß ich nicht. 

Der Plan ist heute wieder mit Blöcken aufgebaut. Ich fand das letzte Woche einfach super, wenn ich genau weiß, was kommt, dann schwimme ich viel flüssiger und muß nicht ständig am Beckenrand rumhängen um mir zu merken was jetzt als nächstes kommt. 

Heute ist es wieder so. Ich merke mir die Übungen blockweise und schwimme jeden Block konzentriert durch. Abschlag unter Wasser läßt mich mehrfach fluchen, was wiederum erst recht dazu führt, dass ich fast untergehe und Wasser schlucke. Alleine der Abschlag unter Wasser hätte dazu ja schon alleine geführt. Aber nein, ich muß ja dazu noch rumfluchen, damit es auch richtig Spaß macht. 


Die eventuelle Benutzung der Paddles spare ich mir. Die vielen Unterwasserübungen haben meine ohnehin noch von den Impfungen dieser Woche lädierten Arme bereits außergewöhnlich müde gemacht, nur Arme mit Pull Boy reicht da vollkommen. Ich will ja auch noch ausschwimmen. 

Dienstag, 11. November 2014

Nebellaufen

Heute Abend werde ich geimpft und darf dann 24 Stunden keinen Sport machen. Morgen früh fällt daher sportliches durch den Frühnebel schleichen aus. Heute dagegen, geht. Ein Blick auf das Thermometer verrät oben 4°C. Das bedeutet, dass ich noch eine Schicht mehr anziehe. Unten ist es sicherlich noch ein bisschen kühler. Also Mütze an und Jacke über Unterhemd und Langarmshirt und los gehts. 

Als Walker muß man ganz schön ackern um keine kalten Füße zu bekommen. Wahrscheinlich gibt es deshalb extra Schuhe für Walker? Kein Trick der Industrie sondern einfach notwendiges Übel, wenn man nicht frieren möchte? Ich hoffe, ich komme diesen Winter drumrum mir solche Schuhe zu kaufen. 

Meine ersten Schritte sind noch in ziemlicher Dunkelheit. Anscheinend habe ich es gerade geschafft, dass ich den kompletten Sonnenaufgang hinterm Wald miterleben kann. Wenn ich eine große Kamera dabei hätte, müsste der Frühsport warten und ich würde eine Serie schießen. So, ohne große Kamera, gibt es ganz genau einen Schnappschuss und fertig. Der trifft die Stimmung recht gut, könnte aber natürlich besser sein. 



Die Neo ist auch heute wieder am Start, obwohl es wirklich flott hell wird. Ich brauche sie ungefähr 7 Minuten am Anfang des Laufes. Dabei wird es stetig heller. Irgendwann kann ich die Neo dann auch abschalten. Das geht wirklich einfach über den kleinen Knopf über der Lampeneinheit. Auch mit den Handschuhen, die ich wegen der Temperatur anhabe. Sehr gut. Besser als so ein ewiges Gefummel. 


Als ich wieder zu Hause bin habe ich die Neo fast vergessen. Sie ist wirklich unglaublich leicht. Aber sie fällt nicht, weil ich doch eine ganz gute Reaktionsschnelligkeit habe. Mütze und Jacke ziehe ich flott aus und damit eben auch die Lampe. Jetzt ist noch ein bisschen Gymnastik dran. Das Nebellaufen war nur zum aufwärmen gedacht. Meine Powerbands Gymnastikeinheit schließe ich mit ein bisschen Blackrollquälerei ab. Dann beginnt die Vor-Spritzen-Erholung im Büro. Ein guter Tagesbeginn. 

Montag, 10. November 2014

Uneigennützig lesen

Fast regelmäßig lesen der Zeugwart und ich die Zeitschrift SWIM. Ich mag Wasser sowieso und schwimmen finde ich prima, warum also nicht auch eine entsprechende Zeitung lesen? Vor ein paar Monaten habe ich ja sogar mal bei einem Gewinnspiel der Zeitschrift mitgemacht und einen Platz bei der arena swim-academy gewonnen. Damals bin ich nach Osnabrück gefahren um bei Marco di Carli zu trainieren. Bis heute zehre ich bei jedem Schwimmbadbesuch von dieser Erfahrung.
 
Natürlich wurden damals beim Training mit der arena swim-academy auch Fotos gemacht.
 


Und jetzt sehe ich in der aktuellen Zeitschrift swim doch tatsächlich eines der Bilder, die Frank Wechsel während des Trainingsnachmittages von uns gemacht hat. Und das coolste daran ist, ich bin auch noch darauf zu sehen.

 
Wenn es also im Winter um Trainingspläne für Beckenschwimmer geht, kann ich jedem wirklich und dabei natürlich ganz uneigennützig, die aktuelle SWIM ans Herz legen.


MarisPlus Omega-3

Paßt eigentlich alles mit meinem Nährstoffhaushalt? Keine Ahnung. Ich esse immer auf was ich Lust habe und das, was mir nicht schmeckt, kommt gar nicht erst mit nach Hause. Da dazu auch Fisch gehört, könnte meine Menüzusammenstellung aber leicht dazu führen, dass mein Omega 3 Haushalt nicht so 100% gut im Lot ist, wie man sich das eigentlich wünschen würde. Ich habe mich deshalb mal etwas kundig gemacht, wofür ich Omega-3 überhaupt benötige und bin bei MarisPlus auf eine ganz gut erklärte Übersicht gestoßen. Omega-3 ist offenbar nicht nur einfach mal so dahergesagt... aber das ist wahrscheinlich keines der medizinischen Begriffe. Brauchen tut man die Vitamine, Fettsäuren und Spurenelemente ja doch irgendwie, sonst wären sie ja schließlich nicht da.
 
Um meinen Omega-3 Haushalt mal auf Vordermann zu bringen und mich einfach mal in eine gigantisch gute Ausgangslage für das kommende, sicherlich an Fitness kaum zu überbietende Jahr 2015 zu bringen, habe ich von MarisPlus die Gelegenheit bekommen, deren neues Produkt MarisPlus Omega-3 flüssig auszuprobieren. Zur Verfügung gestellt wurde mir dafür das flüssige Omega-3 mit diesen Inhaltsstoffen, wie es auch in Apotheken vor Ort und Online erworben werden kann.
 
Foto von http://www.marisplus.com/
Die Einnahme des Öls erfolgt immer zur gleichen Tageszeit (bei mir morgens) mit einem mitgelieferten Messlöffel. Da das Öl recht zähflüssig ist, läßt es sich super dosieren und das genaue Abmessen ist kein Problem. Wichtig für Omega-3 ist übrigens Kühle, also bewahre ich das Fläschen stets im Kühlschrank auf. Da ich an den aber sowieso jeden Morgen dran gehe, ist das kein Umstand. MarisPlus wirbt mit einem frischen Geschmack ohne fischig zu schmecken. Dem kann ich erfreulicherweise total zustimmen. Nach Fisch schmeckt hier gar nichts und auch später am Tag merke ich keinen fischigen Geschmack im Mund, wie es manchmal nach dem Verzehr von Omega-3 Kapseln der Fall ist.
 
Das ist äußerst angenehm. Gerade, wenn man kein Fischesser ist, ist es viel Wert, nicht den Geschmack im Mund zu haben. Trotzdem muß man sich darüber im klaren sein, dass man ein Öl verzehrt, das entsprechend ölig ist. Leicht zitronig, aber von der Konsistenz her eben Öl. Ich trinke immer einen Schluck Wasser hinterher, dann paßt auch das Ölige. Genauso gut kann man das Öl aber auch einfach in Joghurt einrühren oder in andere Mahlzeiten. Der zitronige Beigeschmack ist so gering, dass ich nicht glaube, dass es ein anderes Gericht verwürzen würde. Öl ist es eben trotzdem.
 
Ich finde es angenehmer einen kleinen Messlöffel Öl täglich zu nehmen, als Kapseln zu schlucken. Das ist aber ein rein persönliches Thema. Tabletten schlucken ist nicht so meins und wenn's dann auch noch etwas größere Kapseln sind, dann bin ich schon gleich gar nicht begeistert.
 
Zu Beginn und zum Abschluß der Einnahme habe ich außerdem die Möglichkeit den Omega-3 Bestand in meinem Körper über ein Labor zu bestimmen. Ich bin gespannt, ob sich hier was positiv verändert.
 

Sonntag, 9. November 2014

Im Unterholz ein Hirsch

Nachdem wir gestern Abend spontan einem Aufruf der fittesten Radgruppe auf dem Planeten gefolgt sind, stürmen wir heute früh die Umziehkammer. Bei +2°C Fahrrad fahren verlangt schließlich eine ordentliche Vorbereitung. Allerdings offenbar nur bei uns. Als wir nämlich zum Treffpunkt kommen stelle ich fest, dass der schnelle Mann von Welt hier ganz locker im Unterhemd, Langarmshirt, Dreiviertel Hose und Windweste fahren kann. Immerhin zieht er auch noch eine Mütze und Handschuhe an. Das ist ja schon mal was. Ich dagegen habe zusätzlich zu allem was er trägt noch zwei weitere Schichten an und Überschuhe. 

Wir treffen uns auf Asphalt und fahren eine kurze Etappe wie üblich. Dann geht's in den Wald und spontan wird alles anders. Die Herren fahren nicht die üblichen Wege, die jeder fahren kann und die ich sonst immer nehme. Die Herren, allen voran, der Vorfahrer in der roten Jacke, fahren einfach mal nach links in den Wald hinein. Ich erkenne hier keinen Weg, werde aber sofort darüber informiert, dass es immer Weg heißt, sobald einer vorfährt und quasi aus dem Nichts einen Weg schafft. Gut zu wissen. Im Unterholz steht ein Hirsch und versteht wahrscheinlich die Welt nicht mehr. Irgendwie verstehe ich ihn ganz gut. 


Wir fahren nun permanent solche Wege über Querwurzeln, durch Schlamm und Blätterhaufen mitten durch statt außen rum und ich bin baff, was das Fahrrad alles kann. Es rutscht hinten weg oder vorne, oder beides, es driftet um die Kurven und auch durch den tiefen Schlamm, fährt es einfach so durch, wenn ich weiterdrehte. Auch vor dem Unfall bin ich so eine Strecke nie gefahren und wäre auch überhaupt niemals auf die Idee gekommen, dass man diese vermeindlichen Wege im Wald überhaupt mit einem Fahrrad befahren kann. Niemals. 


Aber es geht. Sehr gut sogar. Ganz hervorragend. Ich bin begeistert und brauche nur eine richtige kurze Pause. Die Männer brauchen natürlich keine, haben alle alle vorher damit angegeben wie unfit, krank oder schwächlich sie heute wären. Klar. Aber dann durch das Unterholz jagen, wie vom wilden Hafer gestochen. Die erzählen mir so schnell nichts mehr von "ich kann nicht mehr". Ich weiß nämlich jetzt was die Herren damit meinen und mit "ich kann nicht" hat das rein gar nichts zu tun. 

Wir fahren heute 47km kreuz und quer durch den Wald. So viel, wie ich noch nie zuvor kreuz und quer durch den Wald gefahren bin. Unglaublich. Dem Crosser hat es unheimlich gut gefallen und mir auch. Morgen habe ich garantiert wieder Muskelkater, aber das bin ich von den letzten Tagen ja irgendwie gewöhnt. 

Samstag, 8. November 2014

Rüsselcross


Natürlich ist es genau so, wie es sich schon gestern angefühlt hat... ich habe heute ordentlich Muskelkater. Haare kämmen wird zur Herausforderung und ich habe heftige Schmerzen im unteren Rücken und im Hintern. Offenbar mache ich meine guten Vorsätze wahr, spanne die Muskeln ordentlich an und schwimme konzentriert angestrengt? Endlich. Irgendwann wird der Muskelkater dann sicherlich auch nachlassen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Nur durch Zufall erfahren wir, dass ein Vereinskollege heute ganz im Zeichen der Elefanten laufen und radeln wird und den Wald rund um Rüsselsheim beim 11. Rüsselcross unsicher machen will. Also planen wir heute unsere normalen Samstagsaktivitäten um dieses Event drumrum. Es ist immer schön, wenn jemand zum anfeuern an der Strecke steht und da der Athlet ahnungslos ist, wird er umso begeisterter sein, wenn er uns im Wald sieht. 

Beim Rüsselcross finden wir schon gleich das Parkplatzschild lustig. Es führt nämlich in eine Sackgasse. Offenbar ist es lediglich als Hinweis gedacht, dass man hier in der Gegend am Besten parkt um dann einen kurzen Weg zur Wechselzone zu haben. Bis wir diesen versteckten Hinweis allerdings verstehen, fahren wir noch mal um den Block. Immerhin könnte es ja sein, dass wir ein zusätzliches Schild übersehen haben. Haben wir aber nicht. Also parken wir "in der Region" und laufen dann in die Richtung, in der wir bei der ersten Runde schon die Athleten haben langgehen sehen. 

Die Helfer beim Rüsselcross sind zahlreich und wissen sehr gut Bescheid. So können sie uns prima Hinweise geben, wo wir uns am sinnvollsten hinstellen um den Athleten so oft wir möglich zu sehen und nicht selbst in zu extremen Stress zu geraten. Die Helfer sind großartig. Alle die wir sehen. Sie wissen wirklich toll Bescheid, und feuern ordentlich mit an. Bis zum letzten Crossduathlonathleten. 


Da hier einige Runden laufend, dann Rad fahrend und dann wieder laufend zu absolvieren sind, schaffen wir es unseren Athleten ganze dreimal auf der ersten Runde anzufeuern. Dann wechseln wir auf die Radstrecke und sehen ihn dort ebenfalls zweimal. Wir stehen an der Radstrecke direkt an einer Schikane und schon weiß ich, was ich unbedingt üben muß. So galant, wie 97% der Teilnehmer, würde ich hier nämlich nicht durchfahren. Ich würde es so machen, wie 3%: den Verkehr aufhalten. Komplett. Also merke ich mir, ehe ich mich hier irgendwann mal anmelde... Blickführung üben. 


 
 
Unser Athlet schlägt sich prima. An der Schikane wie auch überall sonst. Er ist gut dabei, lächelt immer wenn man ihn sieht und schafft es sogar noch, sich ein paar Mal sichtlich über unsere Anwesenheit zu freuen. Überhaupt ist jeder Athlet hier super und alle sind ziemlich sauber als sie nach dem zweiten Lauf dann auf den Weg ins Ziel sind. Ich habe schon Fotos dieser Veranstaltung gesehen, da konnte man die Teilnehmer überhaupt nicht mehr erkennen, so schmutzig sind sie auf der Strecke geworden. Heute dagegen erkennen wir den Athleten schon von weitem. Beides hat sein Gutes, obwohl dieses herrliche Wetter einem Crossduathlon nun wirklich nicht so viel Ehre macht. 

Die meisten Athleten kommen hier zwischen 1:15h und 1:45h ins Ziel. Gut, dass ich bei solchen Wettkämpfen nicht mitmache... das wäre sonst nachmittagsfüllend für die armen Veranstalter und die vielen Helfer an der Strecke. Ich spurte heute ein längeres Stück durch den Wald, damit ich den Athleten gleich nach dem Wechsel auf's Rad anfeuern kann. Das ist der einzige Sport, den ich heute mache. Der Spurt ist länger, als alle Laufstücke, die das Knie bisher gemacht hat. Ich bin gespannt, wie es diesen Umstand wegsteckt. 

Freitag, 7. November 2014

Überwasserphasentraining


Schon früh am Tag steht das Abendprogramm fest. Ich habe mich die Woche über immer mal wieder mit Schwimmtrainingseinheiten beschäftigt und dabei öfter gelesen, dass "Blöcke" die man abarbeitet motivierender sind, als wildes Durcheinander. Zusätzlich kann man sie leichter abarbeiten, weil man ja grob (jeder Block ist nur leicht abgeändert) schon weiß, was kommt und den Plan nicht ständig inhalieren muß. Man schwimmt eher flüssig nacheinander weg. Die Übungen, die ich heute auf den Plan geschrieben habe, sind alle gut für die "Überwasserphase", an der ich ja dank des kürzlichen Fotobeweises des Zeugwarts viel arbeiten kann diesen Winter. 

Dann mal los. Die Herren der Schöpfung, die mir sonst auf meiner Bahn Gesellschaft leisten, sind heute nicht am Start. Einer muß arbeiten und der Zeugwart liegt frierend mit Heizkissen auf der Couch und wehrt sich gegen eine ankommende Erkältung. Ich habe die Bahn also ganz für mich alleine und finde deshalb alles was ich mache super schnell. Immerhin habe ich keinen Vergleich und meine Sehstärke reicht nicht bis zur nächsten besetzten Bahn um mich zu messen. Eine schöne Motivation. 

Ich schwimme den Plan 1:1 ab. Und tatsächlich kann ich feststellen, dass das Abarbeiten der Blöcke total prima ist. Ich weiß schon vorher quasi was kommt und ich kann die "aktiven Pausen" der 200m  Kraul dazwischen richtig nutzen, weil ich weiß was als nächstes ansteht. Sehr praktisch. Die Überwasserphase wird heute bis zum Untergang trainiert. Ich bin mir sicher, dass schon das Halten der Shampooflasche später in der Dusche die absolute Hölle sein wird. 

Der letzte Technikblock ist unheimlich anstrengend. Aber er wird gemacht, weil es ja auf dem Plan steht und weil ich den selbst verfasst habe, kann ich auch nicht wirklich jemanden fragen, ob's noch geht. Also einfach schwimmen. Ist ja nicht mehr weit. Das Ausschwimmen geniesse ich richtig und nutze alle Möglichkeiten die ich habe. Immerhin gehört dazu mittlerweile auch wieder Brustschwimmen. Und beim Ausschwimmen wird sowieso kein Blumentopf gewonnen. 

Das bischen Brust hilft aber natürlich kein bisschen was zum Arm entspannen und so wird das Duschen einerseits ein richtiges Wellnessprogramm, weil warmes Wasser einfach unheimlich gut tut, andererseits eine unglaubliche Qual, weil die Shampooflasche ganz schön schwer geworden ist seit dem letzten Mal. Ich fasse es nicht und überlege tatsächlich an Guhl zu schreiben, wie das denn sein kann, dass eine leerere Flasche offenbar mehr wiegt, als eine volle. Ehe das Beschwerdeschreiben fertig formuliert ist, bin ich aber glücklicherweise durch mit duschen und kann mich mit dem aufflammenden Muskelkater beschäftigen. Davon werden ich ordentlich was merken. Wer schreibt auch so einen Schwimmplan? Ich weiß, warum die Herren nicht gekommen sind. 

10 mal schmieren für Andere

Vor einiger Zeit habe ich Aquaphor von Eucerin schon mal testen dürfen. Seit dieser Zeit ist die Salbe regelmäßig im zeugwartschen Haushalt im Einsatz um vor Wund scheuern zu schützen oder -falls vorher vergessen- die Heilung von wunden Stellen zu unterstützen. Die Salbe läßt sich wunderbar dosieren und schon ein kleiner, erbsengroßer, Klecks reicht mir für eine längere Radtour um keine unschönen und schmerzenden Scheuerstellen zu bekommen.

Jetzt in der kühleren Jahreszeit empfiehlt Eucerin die Salbe unter anderem auch als Hautschutz gegen Kälte und da die Salbe einen schützenden Film auf der Haut hinterlässt kann ich das bestätigen. Für unsere windigen, kühlen Radtouren nutze ich die Salbe auch für die Wangen und die Nase. Dabei ist nichts klebrig. Die Konsistenz erinnert mich nämlich entfernt an die nordischen Cremes, die auch so dickwachsig sind. Sehr angenehm, wenn nichts klebt und man sich gleich nach dem eincremen anziehen kann, ohne alles zu versauen. Kinder cremt man ja auch immer mit einer schützenden Creme ein, wenn's kalt wird, also wird es für die Erwachsenen Haut nicht gerade schlecht sein.

Und weil ich so zufrieden mit dem Produkt war, hat mir Eucerin kürzlich 10 Tuben zum verlosen zur Verfügung gestellt. Falls also jemand Lust hat, die Eucerin Aquaphor Salbe ebenfalls mal auszuprobieren, hinterlasst mir bis Sonntag, den 9. November 2014 einen Kommentar unter diesem Blogpost. Falls das mehr als 10 Blogleser tun, werde ich die Losfee in Form des Zeugwarts noch mal bemühen. Er ist ja immerhin jetzt geübt. 



Dienstag, 4. November 2014

Streifenhimmel mit Licht

Es ist wunderbares Wetter, als ich heute früh zu meinem mini Sportprogramm aufbreche. Außerdem tut mir alles weh. Ich glaube, das sportgefüllte Wochenende war einfach ne ordentliche Nummer für meinen Körper und jetzt muß ich einfach schauen, dass ich den Frühsport irgendwie reinpacke, ohne mich zu sehr weiter zu schädigen. Immerhin hatten wir ja auch einen Pausentag.
 
Der Himmel macht super schöne Streifen und gibt sich alle Mühe mich vom vorhandenen Muskelkater abzulenken. Das klappt wirklich ganz hervorragend. Ich nutze heute wieder mal die Neo von Led Lenser um den Weg, bis der Sonnenaufgang tatsächlich etwas Licht ins dunkle bringt zu erleuchten. Bei den Wegen, die ich mir morgens vornehme ist die Lichtausbeute der Neo hervorragend. Wäre der Weg jetzt unwegsam, bräuchte ich etwas mehr Licht um sicheren Schrittes durch die Welt zu laufen. 
 

Die Neo gibt ein sehr breites Licht ab, dass den Weg auch rechts und links bis ins Gebüsch noch erhellt. Das ist einem Vereinskollegen, dem ich die Neo zum Probelaufen ausgeliehen habe auch aufgefallen. Er sah im dunklen Wald auf einmal auch Details abseits des Weges, die er nicht hätte sehen wollen, weil sie eher ablenkten. Für richtig unwegsames Gelände ist die Neo aber nicht als alleinige Beleuchtung geeignet. Wobei ich mich auch frage, warum ich im dunklen überhaupt im unwegsamen Gelände unterwegs sein sollte, aber gut. Es geht ja um die Lichtausbeute. 


Mich strengt mein Lauf heute ziemlich an und dass, obwohl ich gar nicht flott unterwegs bin. Am Wochenende war ich schneller. Definitiv. Da habe ich allerdings auch verlässlich besser gesehen. Das könnte auch ein Grund für die Geschwindigkeit sein. Für einen frühen Frühsport ist mir das heute aber wirklich genug. Ich laufe keinen einzigen Meter sondern gehe die ganze Strecke. Das reicht vollkommen für meine Muskulatur, für den Kopf und für die vorhandene Beleuchtung.

 
Auf dem Heimweg zeigt sich der Himmel dann noch mal von einer anderen, auch sehr hübschen Seite, einfach um sich der farblichen Vielfältigkeit in der die Neo lieferbar ist anzupassen. Glaube ich. Morgen muß ich mich ausruhen und dem geplagten Athletinnenkörper etwas Ruhe gönnen. Heute Abend aber, da gehe ich noch mal auf die Turnmatte und massiere alles schön mit der Blackroll. Ich glaube, das wird später sicherlich gut tun.