I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 31. Juli 2014

Hotelzimmerstärke

Unterwegs schnell mal Sport machen. Da hatte ich ja mittlerweile bei diesem Dänemarktrip schon festgestellt, dass nicht nur laufen, sondern auch schwimmen als Dienstreisensport durchaus herhalten kann. Kommt halt darauf an, wo man sich so rumtreibt. In Kopenhagen geht das allerdings sogar ganz gut. Zusätzlich zu Outdoorsportarten, wozu ich das Schwimmen im Hafen nun einfach mal dazuzähle, hat man aber auf Reisen -und sowieso auch überall sonst- auch immer die Möglichkeit anderweitig was zu machen. 

Große Stadtrundgänge in ordentlicher Walkinggeschwindigkeit zum Beispiel. Ich bin mit einem US Kollegen hier in Kopenhagen und zeige ihm nach Feierabend immer noch mindestens 2 Stunden die Stadt. Ich muß dafür meine Geschwindigkeit allerdings deutlich reduzieren, aber egal. Der Kollege verbrennt soviel Kalorien wie sicherlich niemals zuvor. Und ob er überhaupt nochmal einen Bürobesuch mit mir macht weiß ich auch nicht. Das werden wir dann schon sehen. 

Damit ich auch weiterhin knieschonend kräftiger werde, habe ich außer dem Badeanzug und den Schuhen um kreuz und quer durch Kopenhagen zu laufen, auch noch die Powerbands dabei. Natürlich nicht alle, obwohl in den kleinen Transportbeutel alle reinpassen würden. Ich habe nur das große und das gelbe dabei, die anderen sind mir derzeit noch zu fest und ich kann mit ihnen sowieso nichts anfangen. Warum also mitnehmen? 

Ich mache mittlerweile in der Verwendung der Powerbands eine regelrechte Routine und schaffe es auch ohne dass so ein Gummiband schmerzhaft an ein Körperteil schnalzt. Wenn ich wieder zurück bin, könnte es sogar sein, dass ich das gelbe Band in den Vorruhestand schicke und eine der schwereren Varianten nehme. Mal sehen. Vielleicht fühle ich mich aber auch nur vorübergehend stark im Hotelzimmer? 

Mittwoch, 30. Juli 2014

75m Dienstschwimmen

Manche Jobs erfordern besondere sportliche Planung und weil es ohne laufen zu können immer noch schwierig ist einfach so überall was zu machen, hoffe ich bei dieser Dienstreise auf ein Schwimmbad in der Nähe. Da in dem gastgebenden Büro praktischerweise nur Triathleten arbeiten, bin ich sicher, dass ich hier den richtigen Tip bekomme, wo ich mich in Kopenhagen am Besten schwimmerisch zu Wasser lassen kann.
 
Und natürlich kann ich mich auf die sportlichen Kollegen verlassen und bekomme eine herrliche Schwimmempfehlung
 
gefunden hier: http://urbanplanning21stcentury.blog.com/files/2011/01/copenhagen_havnebad_jds170408_6.jpg
 
Das ist ja mal Ding. Das Havnebad Islands Brygge glänzt mit einer unfassbar langen 75m Bahn und wird allen Schwimmwilligen ohne Eintrittskosten zur Verfügung gestellt. Es ist nur unweit von meinem Hotel entfernt und deshalb wirklich klasse.
 
 
 
Und so kann ich also die Ansicht widerlegen, dass sich nur laufen als Reisesportart eignet. Schwimmen geht quasi genausogut. Zumindest in Kopenhagen. 
 

Samstag, 26. Juli 2014

Wallernhausen Benefizlauf

Am Finalsonntag, an dem ganz Deutschland die Daumen drückte, erlebte ein kleiner Ort im Vogelsberg ein unfassbare Naturkatastrophe. Der andauernde Regen hatte Wallernhausen so unter Wasser gesetzt, dass reißende Wassermassen durch den Ort schossen und selbst Autos mit sich rissen. Von den Schäden in den Häusern und den ohnmächtigen Opfern mal ganz abgesehen. 

Wallernhausen hat ein Laufteam in dem auch ein Triathlon-Team integriert ist und in dem die Teamchefin und der Profiathlet Mitglied sind. Und weil Triathleten und Läufer, obwohl wir alle Einzelkämpfer sind, doch meistens im Team auftreten und füreinander da sind, sind der Zeugwart und ich sofort dabei, als es vom LLT Wallernhausen den Aufruf für einen Spendenlauf gibt. So kurz nach der Katastrophe hat das Team einen Spendenlauf auf die Beine gestellt, von dem sich andere Veranstalter eine ordentliche Scheibe abschneiden könnten. 

Angeboten werden zwei Strecken, 5km und 10km, die gelaufen, gegangen, gewandert oder auf andere Weise hinter sich gebracht werden können. Vorschriften gibt es heute keine. Alles ist für den guten Zweck. Die Teilnahmegebühr beträgt 10EUR, oder gerne mehr, und wird komplett dem Verein gespendet, der den ortsansässigen Flutopfern unter die Arme greift. 

Ich kann nicht mitlaufen und auch ein Wettkampfformat von 5km traue ich mir nicht gut zu. Für Wettkämpfe ist einfach noch nicht die Zeit. Also übernehme ich, zusammen mit der Teamchefin, den Dienst an einer Wasserstation. Wir beschließen, dass wir hinlaufen und wenigstens so etwas sportliches tun. Die Wasserstation ist bei Km 2,5, oben auf dem Berg. Der Weg ist mindestens 18km weit. Zumindest fühlt es sich so an. Aber gut, es geht heute ja um den Sport. An der Verpflegungsstation angekommen, haben wir genug Zeit um zahlreiche Wasserbecher zu füllen um den Läufer nach dem ersten großen Anstieg eine verdiente Abkühlung zu servieren. 


Der Start verzögert sich etwas, weil anscheinend unglaubliche Menschenmengen den zahlreichen Teilnahmeaufrufen gefolgt sind und man an der Anmeldung anscheinend kaum hinterherkommt alle willigen Athleten mit Startnummern zu versorgen. Aber für einen guten Zweck wartet man gern etwas länger und hat Verständnis. 

Als wir dann von weitem die ersten Läufer erkennen können, halte ich, wahrscheinlich wegen meiner angeborenen Naivität, alles für ganz normal. Wie üblich trinken die Ersten nichts und rennen an uns vorbei, als hätten sie keinen Anstieg hinter sich. Und dann kommen die Massen. Wie eine Menschenlawine, nur Bergauf, rennen die Athleten auf uns zu. Gerade so, als würde es keine selektive Streckenführung geben. Oder als wären alle Läufer hier durchtrainiert wie Profis. 

Nachdem der Athletenanstrurm irgendwann nachgelassen und uns der Schlussläufer passiert hat, bauen wir die Getränkestation wieder ab und machen uns auf den Weg ins Ziel. Berg runter. Noch mal den Berg hoch würde ich nicht schaffen. 

Während wir absteigen feuern wir die Läufer noch kräftig an und teilen wichtige Erkenntnisse mit. So zum Beispiel dass es nicht mehr weit ist oder dass es nun nur noch bergab geht. Das ist zwar nicht die ganze Wahrheit, spornt aber trotzdem an. Unten angekommen gibt es auf den letzten Metern noch ein extra Anfeuerunspaket für Paul Jonas, der schätzungsweise 5 Jahre alt ist und sich unsere klatschende Leidenschaft mehr als verdient hat. Strahlenden Kinderaugen auf der Zielgeraden sind einfach gigantisch. 

Nach dem wirklich letzten Anstieg heute, nämlich dem zum Bürgerhaus, wo es eine riesige Kuchentheke, Würstchen und Salat gibt, muß ich mich erst mal setzen. Konditionell bin ich wirklich im Team mit meinem Knie. Das pulsiert ordentlich, weshalb mich die Sportler, die 5 oder 10km in den Knochen haben, mit Essen versorgen. Das ist total nett und zeigt irgendwie noch mal um was es heute eigentlich geht: Helfen. 

Wechselzeiten-sehenswert

Gestern kommt der Zeugwart mit der Idee, dass wir heute ja ins Kino gehen können und reserviert auch gleich  Karten. Wir wollen uns Wechselzeiten ansehen. Der läuft in Frankfurt im Westend und wir sollen heute dann 15Minuten vor der Vorstellung da sein um die Karten abzuholen. Das klingt gemütlich. 

Ich bin gespannt auf den Film. Was kann man über Triathlon schon groß im Kino zeigen? Es geht um ein Rookieprojekt beim Hamburg Triathlon das es wohl jedes Jahr gibt. Für den Film wurden hauptsächlich 4 Teilnehmerinnen rausgepickt, jede mit ihrer ganz eigenen Geschichte, die wir ziemlich genau kennenlernen. 

Adolé, Cecilia, Kristina und Sarah haben jede einen Traum und den kann ich ganz genau nachempfinden. Sie wollen bei einem Triathlon ins Ziel laufen. Dafür melden sie sich beim Hamburg Triathlon Rookie Projekt an, das in 12 Wochen auf die Teilnahme vorbereitet. 

Der Film bringt jede Emotion, die ich selbst schon mal hatte, hervorragend rüber. Ich weiß gar nicht, wie man das in so einem Film macht, aber hier hat es prima geklappt. Wir Kinozuschauer wissen ganz genau was jeder dieser Roockies durchlebt. Wir kennen den Zauber, können die Anstrengung nachvollziehen, wissen um die Ängste und kennen den Muskelkater. Wir sind selbst alle Triathleten. 

Natürlich hat jeder von uns auch seine eigene Geschichte und keine ist mit der, der vier Hauptdarstellerinnen vergleichbar. Aber das ist auch nicht wichtig. Geschichte ist Geschichte. Und wenn es danach geht, bin ich froh, dass es mir nicht wie Sarah geht und ich ihre Erfahrungen nicht machen mußte. Sie hat meiner Meinung nach die krasseste Geschichte im Film und damit irgendwie auch den größten Erfolg. Als sie aus dem Wasser kommt muß ich sofort losheulen... und als sie dann auch noch durch das Ziel läuft ist es wirklich vorbei. 


Ich würde Wechselzeiten jederzeit noch mal ansehen, brauche dann aber eine neue Packung Taschentücher. Das war mal wieder ein Film der sich aus vollem Herzen gelohnt hat. Danke Guido Weihermüller! Gut gemacht. 

Freitag, 25. Juli 2014

Unterwasserwaffel



Wir sind zeittechnisch, und was den Lagerbestand angeht, noch immer mitten im PowerBar Produkttest. Das Testpaket hatte eine beachtliche Größe und doch einen umfangreicheren Inhalt, als es ursprünglich den Anschein hatte. In meinen Sportflaschen sprudelt also weiterhin das  PowerBar 5 Electrolyte kalorienfreie Sportgetränk  und der Flitzer erfreut sich nach wie vor an den Energize Waffeln.
 

 
Davon wurden zahlreiche mitgeliefert und wir haben im Test bereits buchstäblich er>fahren<, dass sie nur mittelgut für den Verzehr auf dem Rad geeignet sind. Die Verpackung ist nicht leicht zu öffnen, außer man kann gut freihändig fahren und muß auch nicht auf den Verkehr achten. Natürlich geht es mit etwas Übung, aber für den Verzehr während des Rad fahrens ist das Produkt ganz sicher nicht gemacht.
 
Wir müssen also weitere Versuche unternehmen herauszufinden für welchen Anwendungsbereich diese Waffeln am Besten zu gebrauchen sind. Dass der Flitzer diesbezüglich gleich in die Vollen geht, hätte ich natürlich wissen können...
 
 


 
Aber hinterher ist man und dieses Mal eben auch ich, gleich mal wieder schlauer. Dem Flitzer ist einfach alles zuzutrauen. Wahrscheinlich werde ich zukünftig Triathleten nicht nur an ihrer Flasche am Beckenrand erkennen, sondern auch an ihrem PowerBar Waffelvorrat. Ich bin gespannt, ob es soweit kommt.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Arbeitswegidylle

Wenn ich nicht regelmäßig Fahrrad fahre, dann wird es immer so bleiben. Ich bin dann immer unsicher, ich bin immer aufgeregt und ich traue mich nichts, weil ich überall Kanten und Steine sehe. So will ich das nicht haben. Ich kann allerdings auch nicht ganz unbeschwert durch den Wald, weil ich jeden richtigen Widerstand sofort im Knie merke.

Es ist also wichtig, dass ich regelmäßig fahre. Unglaublich wichtig. Das darf jetzt nicht einschlafen. Ich fahre deshalb heute mit dem Rad zur Arbeit. Ich habe es nicht sonderlich weit, aber ich muß bzw. ich kann durch den Wald fahren. Also eigentlich eine perfekte Trainingsfahrt für den Kopf und mein Knie. 


Ich fahre den Hinweg durch und keiner begegnet mir. Im Wald ist es unheimlich idyllisch, die Sonne scheint und bringt wunderbare Farbenspiele auf den Waldboden. Ich kann kaum glauben, dass ich keinen treffe. Der Weg ist nicht weit und so bin ich nach weniger als einer halben Stunde schon vor Ort und melde Vollzug an den Zeugwart. 

Der hat aus meinem Arbeitsweg heute eh keine große Sache gemacht, wahrscheinlich, damit ich es als ganz normal empfinde. Das hilft enorm, weil ich schon aufgeregt bin, es aber sicherlich noch viel mehr wäre, wenn der Zeugwart eine große Sache daraus machen würde. Es ist also vollkommen normal, dass ich mit dem Rad zur Arbeit fahre und es gibt keine Zweifel, dass es klappt. 

Mein Heimweg erfolgt natürlich ebenfalls auf dem Rad und durch den Wald. Dabei begegnet mir ein großer Raubvogel, was dafür spricht, dass ich unheimlich langsam und super leise unterwegs bin. Es ist beeindruckend, wie lautlos der genau kurz vor meinem Rad vorbeischwebt und auf einem Pfosten landet. Könnte natürlich auch sein, dass er auf Beute hofft? Wer weiß das schon. 

Mittwoch, 23. Juli 2014

Grasnarbenhindernis

Ich tauge gut als Wasserträger und mein Rädchen auch. Das haben wir ja schon mal vor einiger Zeit ausprobiert und heute ist es dann eben wieder soweit. Der Zeugwart geht laufen und ich fahre in der Nähe Rad. In der Nähe deshalb, weil wir im Wald unterwegs sind und ich dem Zeugwart den Weg nicht streitig machen möchte und gleichzeitig nicht das Gefühl habe, dass im Wald genug Platz wäre, damit wir beide nebeneinander sein können.
 
Der Waldweg ist locker 3m breit. Das Rädchen und ich brauchen eben Platz. Ich fahre ständig auf die Grasnabe drauf und wieder runter, als Training. Mehr für den Kopf, als für das Rädchen natürlich. Hierbei ist Geschwindigkeit alles, sagt der Zeugwart. Fahre ich zu langsam, komme ich die Grasnarbe nicht hoch und rutsche eher. Fahre ich schnell bzw. zumindest schneller, dann ist die Grasnarbe kaum zu merken und ich bin einfach oben, zack, zack.
 
Trotz dieser Erkenntnisse ist die Grasnarbe manchmal einfach ein fast unüberwindbares Hindernis. Das glaube man gar nicht, wenn man es nicht selbst gesehen hat, aber die Grasnarbe in diesem Wald ist gewaltig. Ich kann dem Zeugwart seine Flasche heute nicht im Fahren anreichen, sondern halte zweimal an um ihn zu versorgen. Unnötig zu erwähnen, dass ich natürlich auch anhalte um die Flasche nach dem Trinken und dem Duschen wieder zu verstauen. Dafür ist es mir einfach noch viel zu holprig hier im Wald. Mein Kopf ist außerordentlich froh über die vier Verschnaufpausen...

Der Zeugwart läuft heute zwei Runden und gibt mich nach Runde 1 wieder daheim ab. Auch interessant... er kann weiter laufen, als ich  Fahrrad fahren. Na gut. Ich trage mein Rad nach oben und lege mich erst mal auf die Couch. Wir waren wieder nur ungefähr 30Minuten unterwegs, aber mir tut alles weh... und mein Knie bitzelt. Also nutze ich die Zeit bis der Zeugwart heim kommt um die Verspannungen etwas zu lösen. Leider nur mit mäßigem Erfolg. Ich muß einfach regelmäßig im Wald Rad fahren. Dann kommt die Routine bestimmt wieder.
 

Dienstag, 22. Juli 2014

Erfrischung auf kühl

Dieses Wetter drückt auf meinen Kopf. Ich komme schon mit Kopfweh von der Arbeit heim und muß erst mal eine Urlaubsbuchungspause machen. Als das dann erledigt ist und der Zeugwart und ich sicher sein können, dass die schönsten Wochen des Jahres, gespickt mit etwas Arbeit, gesichert sind, geht es auf in Richtung Schwimmbad. Heute ist das letzte Mal schwimmen auf der 25m Bahn in der Halle und wir kommen irgendwie zu spät. Nicht zum ins Wasser lassen, aber zum Treffpunkt. Der Verein trifft sich immer 15Minuten vorher, wahrscheinlich, weil man weiß, wie langsam ich mich für gewöhnlich umziehe? Als wir umgezogen ans Becken treten, sind alle bereits da, aber noch keiner drin. 

Manchmal ist der Trainingseifer groß und manchmal quatscht man eben gern noch eine Runde, ehe man ins kühle Nass springt. Das Kühle macht der Sache heute wieder alle Ehre. Obwohl es draußen 30°C sind und eine Abkühlung gut tun sollte, kostet es mich unfassbare Überwindung in das eiskalte Wasser zu steigen. Die schlimmsten Stellen sind dabei die Knie, der Bauch, die Arme und das Gesicht. Meinen Oberschenkeln macht die Kälte dagegen überhaupt nichts aus. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie am Besten gepolstert sind? Egal. Die Erfrischung ist auf jeden Fall gegeben, kein Zweifel. 

Ich schwimme mich ein und will dann ein verkürztes Technikprogramm absolvieren. Ich habe den Herren einen Technikplan geschrieben, für den sie eine Stunde Zeit haben, und den muß ich runterkürzen.

Immerhin gilt es 30Minuten zu schwimmen. Jetzt, da ich dem Knie auch wieder regelmäßige Fahrrad"belastung" zumute, will ich mich genau an die Arztvorgaben halten und kein Risiko eingehen. Der Arzt sagte 30Minuten Belastung am Stück ist vollkommen ausreichend um das Knie wieder ohne es zu Überlasten, etwas in Schwung zu bringen, solange es taub ist. Und das ist es noch immer an einigen Stellen. Die Taubheit ist also ab sofort mein Indikator für die Belastung. 

Das Schwimmprogramm heute trägt außerordentlich zu meiner Erheiterung bei. Ich habe mir bei swim.de eine neue Übung rausgesucht, die ich heute mit großem Elan und allem Ehrgeiz, den ich so aufbieten kann absolvieren möchte: den schwimmenden Fahnenmast. Da ein Video dabei ist, konnte ich mich bildlich auf zu Hause auf die Übung einstimmen und kann sie nun versuchen. Unnötig zu erwähnen, dass im Video dabei keiner untergeht oder sich totlacht. In unserem Schwimmbad ist das also nicht aufgenommen. Ich gehe auf der 25m mehrfach jäh unter, lache mich halbtot und bekomme lustige Krämpfe an verschiedensten Stellen. Und das alles nur, weil die Koordination zu dieser Übung so schwer ist, dass ich noch viele Trainingseinheiten brauchen werde, bis das was wird. Wenigstens geht es den Männern genauso. Die Mädels schwimmen ein anderes Programm. Das tun sie höchstwahrscheinlich deshalb, weil sie bereits Fahnenmastspezialisten sind... oder ihre Grenzen einfach besser einschätzen können als ich. 

Ich tippe auf die Spezialisten. 

Montag, 21. Juli 2014

Radeln in Frieden

Das angekündigte Unwetter läßt heute auf sich warten. Das heißt natürlich, dass wir heute gut noch mal eine Runde raus können um Fahrrad zu fahren, andererseits heißt es natürlich auch, dass die Abkühlung, die lang ersehnt ist, bislang noch nicht erfolgte. Es ist schwül und so fahren der Zeugwart und ich heute in kurz/kurz Fahrrad. Ich habe keine Klamotten die farblich zum Fahrrad passen und wir können unseren einen Bekannten förmlich seufzen hören, weil das für ihn der größte Frevel ist, den es überhaupt gibt. Er wird sich grämen, sollte er jemals davon erfahren. Na ja, wenigstens passen meine Socken farblich zum Trikot. Ich arbeite mich langsam vor. 

Zum fahren reicht das Outfit aber. Zumindest heute. Ich habe gangmäßig jede Menge Luft nach oben und könnte wie die wilde Watz durch den Wald fegen. Das klappt aber nicht. Ich fahre total langsam, gefühlt allerdings immer noch zu schnell. Und stetig tretend, zumindest meistens. Das leichte Auf- und Ab im Wald ist anstrengend und ich mache ein paar Atempausen. Ohne Atmen wird's im Wald nämlich schnell wahnsinnig anstrengend. Der Zeugwart erinnert mich regelmäßig an das Atmen, das Treten oder das Gas geben. Er ist eine wahnsinnig gute Unterstützung, die ich bei so einer Waldausfahrt ganz offenbar auch bitter nötig habe.

Auf der Strasse fühle ich mich mittlerweile wieder relativ wohl, im Wald wird das wohl noch ein paar Ausfahrten auf sich warten lassen. Bis zum radeln in Frieden vergeht noch ein bisschen Zeit. 

Samstag, 19. Juli 2014

Und dann kommt der Wald

Bei 35Grad hat jeder Verständnis, wenn man auf Sport verzichtet, aber wenn der Trainer es nun mal auf den Trainingsplan drauf schreibt, dann wird sich zumindest etwas bewegt. Sagt der Zeugwart. Also nutzen wir heute den Spätnachmittag. Der Zeugwart um Rad zu fahren und ich um die Stabilität der Couch zu überprüfen. Wenn der Zeugwart wieder kommt, rennt er noch eine Runde und da begleite ich ihn als Wasserträger auf dem Rad. Luxussport ist das, aber immer noch Sport. 

Ich muß mich erst wieder an das Rad fahren gewöhnen. Mittlerweile glaube ich, dass mein Kopf im Wald tatsächlich die größte Aufgabe vor sich hat als der Rest vom Körper und so ist es dann auch. Auf der Strasse geht es gut. Kurven fahren und bremsen funktioniert prima. 

Und dann kommt der Wald. Natürlich läuft der Zeugwart nicht querfeldein, es sind große, breite Waldwege alle geschottert, wenn nicht sogar geteert. Und trotzdem finde ich es unheimlich. Ich fahre nicht besonders flott, weil alles ungewohnt ist. Aber ich bin durchgeschwitzt, als wären wir mit 38km/h unterwegs. Allerdings reicht natürlich heute auch einfach nur das pure Draußensein um geschwitzt zu werden, das Schwitzen ist also kein Indikator um meine Anspannung zu demonstrieren. 

Mitten im Wald muß ich einfach mal anhalten und meine Verspannungen lösen. Das finden die Mücken nett und ehe ich es überhaupt realisiere habe ich schon mal gefühlte 60 Stiche. Also doch weiter und beim nächsten Mal nicht nur an Sonnencreme, sondern auch an Autan denken. 

Als wir wieder zu Hause sind weiß ich, dass mir morgen alles weh tut. Vielleicht habe ich Glück und mein Knie sagt nichts zu dem Ausflug. Das wäre ein voller Erfolg! 

Freitag, 18. Juli 2014

Mein alltagstaugliches Rad

Manchmal sind Augenblicke wirklich lange erwartet und auf einmal, wenn sie dann da sind, passiert alles ganz schnell. Zack. Und dann ist der Augenblick vorbei und alles ist ganz normal. Heute war das auch so. Ehe ich den Radladen betreten habe, war alles noch ganz spannend und auf einmal, ganz plötzlich und ohne Vorwarnung wird alles normal. 

Da ist es mein alltagstaugliches Rad. 

Es hat bei der ersten Probefahrt so rumgetrötet, dass ich es spontan Dumbo getauft habe. Weil die Bremsbeläge leicht quietschen können, war die Aussage. Wahnsinn, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sein können. In meinen Ohren war das ein Tröten. Wahnsinnig laut und unfassbar unangenehm, weil es tatsächlich auch noch durch ein leichtes Quietschen ergänzt wird. Der Hammer, was es auf der Welt für verrückte Geräusche gibt... dieses hier geht durch Mark und Bein. Und natürlich durch mein Ohr. Wie unschön. 

Andreas Hunkel hört mich nach dieser Probefahrt schon von weitem und stellt die Bremsbeläge anders ein. Und dann ist das Rad praktisch geräuschlos unterwegs. Außer dem Freilauf natürlich. Klar. Aber der gehört dazu. 

Jetzt muß ich an mein neues Fahrrad noch eine Klingel dranmachen und eine Satteltasche mit einem Ersatzschlauch und Flick- sowie Werkzeug. Und dann fahre ich los. 


Solange bis das passiert, steht mein Rädchen in der Küche und stärkt sich. Es ahnt offenbar, dass wir Großes vorhaben? 

Donnerstag, 17. Juli 2014

Geschenk in Sicht

Manche Geburtstagsgeschenke kommen später als der Geburtstag statt findet. Obwohl dieses hier eigentlich pünktlich zum Geburtstag geliefert wurde, allerdings hatte das Geburtstagskind so viel um die Ohren, dass ich es einfach nicht geschafft habe es entgegenzunehmen. Immerhin war ich am Geburtstagswochenende sehr beschäftigt, habe das Sandmännchen geküßt und das Finale verpasst, da hätte es nun wirklich nicht geklappt auch noch mein Fahrrad entgegen zu nehmen. 


Morgen ist es aber nun endlich soweit. Der Termin zur Abholung ist gleich morgens und so werde ich bei Radsport 360° also endlich mein hübsches Fahrrad entgegen nehmen können. Ich bin gespannt. Endlich wieder ein alltagstaugliches Rad. 

Außerdem geht's meinem Knie auch jeden Tag etwas besser, die absolute Laufpause wirkt offensichtlich Wunder. Wie der Arzt gesagt hat. Toller Arzt. Natürlich ist es noch nicht ganz gut, sieht auch noch blau aus und ist auch noch etwas taub, aber es schmerzt nicht mehr dauerhaft. Das ist wirklich sehr angenehm. Die Narbe sieht mittlerweile auch nicht mehr ganz so sehr zum fürchten aus.  Und wo ich schon mal dabei bin... im Gesicht merkt keiner die Narbe, so unauffällig ist sie mittlerweile. 

Mit dem neuen Fahrrad sind also einige lockere Ausfahrten geplant am Wochenende, immerhin ist lockeres Radfahren für das Knie auch erlaubt. Und es ist außerdem gut für den Kopf.

Dienstag, 15. Juli 2014

Schultern ruhig.

Da wir nur noch bis zu den Sommerferien in der Halle trainieren, werden die Leinen offenbar noch nicht mal mehr gespannt. Heute zumindest, verzichtet -wer auch immer- darauf, seine Zeit mit der Verspannung zu verschwenden. Es muß auch ohne gehen, und da wir nicht viele Schwimmer sind, stimmt das natürlich auch. 

Ich schwimme am Rand. Irgendwie will das kein anderer, und ich finde die Begrenzung ok. Also ist mal wieder jedem geholfen. Nach dem Einschwimmen mache ich genau die Trainingsstunde durch, die ich mit Marco di Carli hatte. Jede Übung hake ich einzeln ab um dann den Kraularmzug gegen Ende entsprechend zusammenzusetzen. Ich schwimme so tatsächlich 35Minuten fast am Stück durch. 

Zwischendurch spiele ich mit dem Zeugwart auch noch mal Hase und Igel und lege ein paar flottere Bahnen ein. Aber eigentlich folge ich Marco's Plan ziemlich genau. Den Kraularmzug so nach und nach aufzubauen und dann die Kopfhaltung und die Atmung dazuzunehmen ist wirklich prima. Die Schultern bleiben total ruhig, die Arme ziehen rhythmisch und zack, gibts Geschwindigkeit. Mir bringt das unheimlich was. 

Heute wird zur Abwechslung einfach mal nicht langsam rumgeschwommen. Jede Bahn die ich schwimme wird konzentriert absolviert und zügig abgehakt. Der Zeugwart ist baff, wie flott ich neben ihm auftauche und wie gut ich mithalten kann. Natürlich nicht, wenn er Flossen an den Füßen hat. Klar. Ich bleibe allerdings bei 23 Sekunden auf 25m, ohne Hilfsmittel. Mit Pullkick zwischen den Beinen bin ich ein paar Sekunden schneller. Es liegt also an meiner Wasserlage... soviel ist sicher.

Sonntag, 13. Juli 2014

Finale - die Wahrheit

Wir verbringen dieses Wochenende in Berlin, weil wir eine Hochzeit feiern dürfen. Beim Zeugwart und mir ist das schon Jahre her mit der Feierlichkeit, so dass wir bald zum Jubiläums-alten Eisen gehören. Wahnsinn, und dabei bin ich ja wirklich außerordentlich jung. Oder so ähnlich. 

In Babelsberg, vor den Toren Berlins, treffe ich treffe heute das Sandmännchen und schaue mir den Bauwagen von Peter Lustig an.


Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Löwenzahn habe ich tatsächlich immer gerne geschaut. Vor Jahren, als es eben noch lief und der Bauwagen mit der Außendusche regelmäßig im Fernsehen zu sehen war. Sind wahrscheinlich schon Jahrzehnte! Die zügigen Läufe von Attraktion zu Attraktion findet mein Knie angenehm. Die Anwesenheit in den 4D Kinos sind für meinen Kiefer dagegen wenig erquickend. Das Rumgerüttel ist total unangenehm für meine Zähne. Mit richtigen Achterbahnen warten wir also noch etwas. 

Um pünktlich zum Finale zu Hause zu sein soll es heute um 16:45h von Berlin nach Hause gehen. Leider sieht der Wettergott das anders und unsere Heimkehr verzögert sich. Wir nehmen den Zug und das Finale findet ohne unser Anschauen statt.

 

Das ist wirklich ein Ding und ich hatte es so schön geplant. Allerdings halt ohne Wetter. Unnötig zu erwähnen, dass wir für Livestreams oder Ticker zu wenig Empfang haben, weil der Hotspot nicht funktioniert. Unfassbar, aber wahr. Da werden "wir" schon mal Weltmeister und wir hocken im Zug und als wir aussteigen ist praktisch alles gelaufen. Wie das Leben eben manchmal so spielt. 

Freitag, 11. Juli 2014

Gigantischer Kuchen

Wie jeder werde auch ich irgendwann im Jahr älter. Das ist einfach nicht zu vermeiden. Heute ist es also mal wieder soweit und weil es zu Geburtstagen ja meistens Kuchen gibt, bringe ich heute einfach mal drei Stück mit auf die Arbeit. Und egal wie sportlich die Kollegen auch sind, alle Kuchen werden verputzt. 

Und weil das einfach noch nicht genug Kuchen ist, bekomme ich heute Abend noch einen geschenkt. Der toppt natürlich alles, was ich heute mit ins Büro gebracht habe. 


Der Bäckerin ein Trullala, oder wie man das auch immer macht. Natürlich wurde er auch angeschnitten und hat ganz super geschmeckt. Alle guten Geburtstagswünsche habe ich gleichermaßen, wie den leckeren Kuchen, aufgesogen... besonders natürlich alle, die mit Gesundheit zu tun haben. 

Donnerstag, 10. Juli 2014

Ironman Geist

Ob es Geister gibt oder nicht wird die Menschheit, solange ich am Leben bin, sicherlich kaum herausfinden. Zumindest glaube ich nicht daran. An Geister glaube ich auch nicht, weil mir das einfach zu übernatürlich ist. Wo sollen die denn bitte herkommen? Wo sollen sie sein, wenn man sie nicht merkt? Wie stellt man sich Geister vor? 
Wohnen Geister in Schlössern? In alten Gemäuern, in Verliessen oder Kellern? Rascheln sie mit Ketten? Sieht man die Ketten dann oder sind das dann Geisterketten, unsicht- aber hörbar? 

Heute hat mir der Trainer die Antwort auf all diese Fragen gegeben, obwohl ich niemals gefragt habe. Das Geisterthema ist für mich einfach nicht relevant gewesen bisher. Und dass ausgerechnet der Trainer da der richtige Ansprechpartner sein würde, hätte ich sowieso auch niemals gedacht. Der Trainer kennt sich offenbar mit vielen Themen aus, das sollte nicht unterschätzt werden. 

Ich habe dem Trainer heute einen Kniezwischenstand geschrieben. Dass das Knie stets geschont und gepflegt wird und dass die Taubheit langsam geht. Ich habe geschrieben, dass ich nur schwimme und ein bisschen Powerband - Training mache und jeder Treppensprint dem Knie weh tut. Und dass ich hoffe, dass es bald vorbei ist, weil ich gerne wieder trainieren und bald wieder einen Wettkampf machen würde. 

Und der Trainer? Der hat geschrieben, dass der Ironman Geist in mir wohnt. Damit wäre zumindest dieses Rätsel dauerhaft geklärt. Wie er darauf kommt weiß ich nicht... aber ich zweifle nicht an, was der Trainer schreibt. Das liegt einfach daran, dass er als Trainer eine angeborene Autorität hat und ich? Ich habe offenbar dauerhaft Besuch. In mir wohnt ein Geist. 

Mittwoch, 9. Juli 2014

Unumgängliche Schmutzgewöhnung

Ich schone mein Knie und kümmere mich derzeit wirklich ausschließlich um Schwimmen und Oberkörper Athletiktraining. Das Knie fühlt sich damit auch täglich ein bisschen besser. Es passiert kaum merklich und auf einmal fällt mir dann aber auf, dass ich ein bisschen mehr Gefühl habe, als noch vor ein paar Tagen. Beim drüberstreichen werden die tauben Regionen weniger... ein gutes Zeichen. 

Während der Schonung kommt für mich ein Tough Mudder Training natürlich in Frage. Ich bezweifle mittlerweile zwar auch bereits, ob es ohne Schonung in Frage käme, aber das ist heute egal. Die Teamchefin hat mal wieder ein Tough Mudder Training angesetzt das sich gewaschen hat. In Schlamm gewaschen nämlich. Die Athleten müssen gleichermaßen an den Schlamm gewöhnt werden, wie an Hindernisse auch. Ohne Gewöhnung läuft es nicht. So zumindest die Theorie. Also gehen der Tur Tur, der Profiathlet und die Teamchefin heute ins Schlammtraining. 


Als erste Trainingsdokumentationen entstehen zahlreiche fotografische Beweise, in denen sich beide Athleten robbend durch ein Maisfeld bewegen. Ich dachte ja, die Teamchefin scherzt, als sie mir das angekündigt hat. Aber jetzt bin ich schlauer... sie scherzt nicht und ich werde mir das unbedingt merken, damit ich nicht aus Versehen mal total in so ein Fettnäpfchen trete und dann selbst im Maisfeld lande. 

Mit Schlamm und Dreck hat das Maisfeld offenbar nicht genug zu tun, weshalb die Teamchefin, zusammen mit dem Wettergott, noch eine ordentlich lange und nicht besonders flache Pfütze vorbereitet hat. Die Athleten sprinten durch, dass es nur so spritzt, denn wer in trockenen Sachen sporteln will, wird sich wohl kaum bei Tough Mudder anmelden. 






Die Teamchefin scheint wirklich das perfekte Trainingsrevier für die zwei Athleten gefunden zu haben, denn die Pfütze ist auch gigantisch gut dafür geeignet darin Liegestütz zu machen. Beide Athleten müssen ran, denn eine Schmutzgewöhnung ist für die Teilnahme am Tough Mudder unumgänglich. 


Da ist es wirklich nur noch eine Kleinigkeit, einen unebenen, rutschigen Abhang runterzurennen... 





Nach so einer Einheit kümmert das weder den Profiathleten, noch den Tur Tur. Der Abhang wird höchstens noch milde belächelt. Was sind die paar Meter schon gegen durchnässte Klamotten und Schuhe und Schlamm bzw. Dreck an allen möglichen und unmöglichen Stellen? 

Ich habe das Gefühl, beide sind für Tough Mudder hervorragend vorbereitet... ich bin sehr gespannt. 

Dienstag, 8. Juli 2014

Ich bin einfach zu schnell.

Heute feiern wir beim Schwimmtraining den Flitzer. Der ist am Sonntag ja schließlich mit ordentlich Tamtam, Gepuschel und Premborium beim Ironman ins Ziel gelaufen und nach 9:xx Stunden Sport gibt es selbstverständlich immer etwas zu erzählen. Was einem so unterwegs passiert, ist dabei nur ein Thema, was für die Vorschwimmrunde wichtig ist. Im nächsten Jahr werden ganze fünf Vereinsmitglieder in Frankfurt ihren längsten Tag des Jahres durchleben. Die Geschichten des Flitzers schrecken also nicht ab, sie machen Lust darauf es selbst einmal zu versuchen. Selbst mal den Teppich auf den Römerberg hochzulaufen und mit den Profis zusammen die Langdistanz zu absolvieren. 

Keine Sorge. Ich bin bei den fünf Vereinsmitgliedern nicht dabei. Im nächsten Jahr werde ich ganz sicher an der Strecke sein um alle fünf anzufeuern, aber auf der Strecke bin ich sicherlich nicht. Alles zu seiner Zeit, soviel ist sicher. Meine Zeit für eine Langdistanz ist noch lange nicht gekommen. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr noch mal mit einer Mitteldistanz, wenn das Knie bis dahin wieder fit ist. Wir werden sehen. Zunächst backe ich mal kleinere Brötchen. 

Jetzt müssen wir aber erst mal ins Wasser. Wir können nicht ewig den Geschichten über Ruhm, Schweiß, Schmerzen und Ehre lauschen. Heute wird geschwommen. Ich bin langsam beim Umziehen und als ich meine Sachen einschließen will, komme ich wieder in die Geschichten rein. Ich mag die Zeit direkt nach so einem Wettkampf fast genauso gerne, wie den Wettkampf selbst. Weil man einfach all seine Erlebnisse, egal ob als Athlet, Helfer oder Zuschauer erst mal verarbeiten muß. Es gibt einfach die schönsten Geschichten in der Nachwettkampfwoche. 

Ich habe keinen Schwimmplan und so lege ich, nachdem auch ich es irgendwann in das eisige Wasser geschafft habe, einfach mal mit einschwimmen los. Heute ist ein guter Schwimmtag, das merke ich gleich. Mein Training mit den powerbands wird doch nicht etwa schon Wirkung zeigen? Das kann ich mir weiß Gott nicht vorstellen. Ich schwimme mit dem Flitzer und dem Zeugwart auf einer Bahn und kann mit den Herren gut mithalten. Das ist ja der Knaller und vor allem ist mir das schon länger nicht so bewußt passiert. Bei einer Bahn schafft es der Flitzer zwar ab und an meine Füße abzuklatschen, aber dann bin ich ihm doch zu schnell. Fast verschlucke ich mich am Wasser, als er mir das so sagt. Zu schnell war ich dem Flitzer noch niemals zuvor. 

Als ich dann auch noch ein Badewannen Turnier mit Abstand für mich entscheiden kann, weil ich -was das Badewannenschwimmen angeht- einfach die Nase, und natürlich die Beine, vorne habe, ist es fast zu spät um noch einzuknicken. Ich schwimme noch zwei Bahnen rückwärts Kraul und dann noch 200m ganze Lage volle Pulle. Dann erinnere mich an die Arztwarnung und höre auf um mich im warmen Pool noch etwas zu erholen. Mein Knie pocht. Volle Pulle war wohl doch nicht so besonders gut. Ich hoffe, dass Knie kriegt sich flott wieder ein... immerhin scheine ich einen Schwimmlauf zu haben. Nächste Woche will ich natürlich wieder versuchen zu schnell zu sein. 

Sonntag, 6. Juli 2014

Ironman Frankfurt 2014

Nachdem der Zeugwart und ich gestern 12 Stunden lang am See beim Check In der Ironmanathleten geholfen haben, stehen wir heute trotzdem mitten in der Nacht auf und fahren nach Frankfurt. Die Finishline am Morgen habe ich noch nie gesehen. 


Die Stimmung ist schon jetzt beeindruckend, wie wird das erst später, beim Zieleinlauf sein? 

Gefrühstückt wird heute am Langener Waldsee. Der Zeugwart und ich fahren also von Frankfurt aus zum Schwimmstart und genießen die Stimmung. Es ist herrlich am See, wenn es sich so langsam mit Zuschauern füllt und die Neoprenanzüge angelegt werden. 


Obwohl ich schon so viele Ironman Veranstaltungen miterlebt habe, am See zum Schwimmstart war ich noch nie. Bislang gab es immer andere Tagesplanungen für diesen längsten Tag des Jahres. Heute ist es eben anders. In meinem Leben ist sowieso vieles anders in der letzten Zeit, von daher paßt der Schwimmstart heute einfach perfekt dazu. 

Das Wasser brodelt, als die Schwimmer starten und die Ersten schwimmen wirklich unheimlich schnell. Ich kann das gar nicht richtig glauben, so packend ist der Start und so schnell ist auch Jan Frodeno wieder zurück. Nachdem ich ihn gestern in der Wechselzone gesehen habe und er mich per Handschlag begrüßte, ist es irgendwie klar, dass ich das Beste für ihn hoffe. 

Die Wechsel der Athleten gehen meist blitzschnell und es wirkt direkt unmenschlich, wie fit jeder Ironman Anwärter ist. Ich könnte mir diese Leistung nach wie vor nicht vorstellen, auch wenn ich mein Knie außer Acht lasse. Nach 3,8km schwimmen noch diesen Berg hoch rennen finde ich schon unheimlich anstrengend, da käme es mir gar nicht in den Sinn auch noch 180km Rad im Anschluß zu fahren. An den Marathon denke ich da überhaupt nicht. 

Wir verbringen heute einen unheimlich heißen und spannenden Tag beim Ironman Frankfurt. Ab und an gibt es mal ein bisschen Wind, aber meistens brennt die Sonne ohne von einer Wolke gestoppt zu werden vom Himmel. Wir schmieren mehrfach mit Sonnencreme nach und fühlen uns nur mit Hut richtig wohl. Das ist heute mal wieder eine Hitzeschlacht in Frankfurt. 

Jan Frodeno kommt als 3. ins Ziel und ist total fertig. Er hat viel kämpfen müssen und hat unheimlich viele Probleme in diesem Ironman abgefertigt. Ein paar platte Reifen, seinen Beutel nicht gefunden, Krämpfe... da hat der Ironman Gott sein volles Programm an einem Athleten ausprobiert. Trotzdem ist Jan nun ein Ironman und sagt nach dem Zieleinlauf noch mal Hallo, weil er den Zeugwart und mich erkennt. Er wirkt nicht so, als wäre es sein letzter gewesen... 


Donnerstag, 3. Juli 2014

Die Zwergenperspektive

Schon oft habe ich die schönste Woche im Jahr herbeigeschrieben und ersehnt und wie es auch immer mit Weihnachten ist, plötzlich und vollkommen unerwartet ist sie auf einmal da. Verrückt, aber wahr. Heute öffnet die Ironman Expo in Frankfurt und auch der Ironman am Sonntag ist auf einmal in greifbare Nähe gerückt. Kein Wunder, dass der Flitzer langsam etwas aufgeregt ist. Das hätte mir wirklich schon den entscheidenden Hinweis geben können. 

Nun ja. Heute also ist es soweit, die Expo öffnet und der Zeugwart und ich ziehen los um selbige mehr als ausgiebig zu durchkämmen. Es wäre nicht der Zeugwart, wenn wir eine Messe mit so einem Ausmaß auslassen würden. Die aktuelle Ironman Messe ist wirklich beachtlich. Eine richtige Zeltstadt. 

Der Zeugwart und ich stöbern ausgiebig. Für heute habe ich die lockere Kniebewegung auf alle Fälle drin, da muß ich gar nichts weiter tun. Und als ich mich gerade durch ein paar Gel Geschmacksrichtungen durchteste, läuft hinter mir Jan Frodeno durch den Gang. Da brat mir doch einer einen Storch ist der groß. Ich rufe ihm aus der Zwergenperspektive zu, ob wir vielleicht ein gemeinsames Foto schießen können und -ganz so als ob er sowieso gar nie etwas anderes vorgehabt hätte- machen wir das auch. Das ist aber nett. 


Wenn ich das Foto so betrachte, dann sieht man, dass Triathleten offenbar unheimlich gern auf einem Bein stehen und dass man daran gut sehen kann, dass Zwerge und Riesen gleichermaßen den Sport lieben können. Offensichtlich hat Jan derzeit ein bisschen ausgeprägtere Oberarmmuskulatur als ich, so dass er seinen Arm nicht ganz so nah am Oberkörper halten kann. Allerdings habe ich mit dem Powerband Training ja auch gerade erst begonnen. Da darf man nun auch keine Wunder erwarten. 

Nachdem wir ihm für Samstag noch unser Wiedersehen am Langender Waldsee und für Sonntag unsere volle Unterstützung an der Strecke angekündigt haben, trennen sich unsere Wege wieder. Schließlich gibt es noch viele weitere Stände, die wir erforschen müssen. Und der Zeugwart muß heute Abend auch noch sein Lauftraining machen. 

Meines ist ja mit dem Messebesuch bereits abgehakt und wird nur noch mit einem Kühlpack abgerundet. Zu Hause, auf der Couch. 

Mittwoch, 2. Juli 2014

Gelb ist nicht meine Farbe


Heute starte ich einen ausgeprägten Versuch ein kniefreundliches Athletiktraining mit den powerbands abzuhalten. Die beigefügte Anleitung bin ich durch und habe genau markiert, welche der Übungen als kniefreundlich einzustufen sind. Jede Übung sieht total einfach aus, bringt mich in der Durchführung dann aber doch richtig ins schwitzen. Diese Bänder geben einfach nicht so nach, wie ich das gedacht hätte.
 
Gelb ist ja für Einsteiger. Steht zumindest in der Anleitung. So, im Alltag fühlt sich das gelbe Band auch total elastisch an. Als ich auf dem Rücken liege und die Arme im rechten Winkel anstelle um das Band dann mit jeweils einer Hand auseinanderzuziehen, so dass die Hand Richtung Boden geht, sieht die Welt schon ganz anders aus. Das ist ganz schön anstrengend! Vielleicht liegt es daran, dass das gelbe Band strammer wird, wenn es in der Nähe des Fußbodens benutzt wird? Oder vielleicht ist gelb auch einfach nicht meine Farbe? Bisher ist mir das zwar nicht aufgefallen... aber natürlich könnte es trotzdem sein.
 
Unnötig zu erwähnen ist, dass für diese Übung auch weder blau noch grün meine Farben zu sein scheinen. Also versuche ich mich doch am gelben powerband und finde mich mit der "derzeit etwas schlechter als Einsteiger" Stufe zurecht. Macht ja auch keinen Spaß, wenn man sich nicht steigern kann.
 
Ich turne also munter durch die Gegend und schwitze mein Shirt ordentlich durch. Kaum zu glauben eigentlich, wo ich ja "nur" etwas Oberkörper und Armtraining mache. Aber gerade die Übungen mit dem langen schwarzen Band sind ordentlich anstrengend. Ich bin sicher, irgendwann werden auch Liegestütz kein Problem mehr sein. Irgendwann.

Dienstag, 1. Juli 2014

Knapp zweistellig faul

Natürlich bin ich nicht schmerzfrei, nur weil mal wieder ein Arzt auf meinen Beinen rumgedrückt hat, aber ich fühle mich besser. Es ist einfach gut zu wissen, was los ist und eine Erklärung zu haben, warum es erst besser wurde um dann doch wieder schlimmer zu sein. Es ist leichter, wenn man das Warum kennt. Irgendwie ist es das ja immer. 

Zum Schwimmen geht's also heute wieder in die Halle. Ich schwimme nur 30Minuten hin und her, wie es der Arzt empfohlen hat und wie es sicherlich auch für mein Knie angenehmer ist. Ich achte dabei auf meine Atmung und die Kopfhaltung. Da gibt es viel Luft nach oben. Beides ist absolut ausbaufähig, keine Frage. Ich stoße mich nicht am Beckenrand ab, ich gebe kein großes Gas und ich mache nicht übermäßig viel Beinarbeit. Oft lasse ich die Beine sogar zu sehr hängen. Obwohl der Arzt nichts von Faulheit gesagt hat. Das geht also nicht. Leichte, flüssige Bewegung ist angesagt und das passiert dann auch. 

Das Wasser in unserem Hallenbad ist heute wieder mal mehr als erfrischend. Manchmal würde mich die Temperatur doch mal interessieren. Könnte heute wirklich knapp zweistellig gewesen sein, so gefühlt. Zwar wirklich nur ganz knapp, aber immerhin. Ich merke die Kälte besonders, als der Flitzer und ich eine lustige Unterwasserfotosession für den PowerBar Produkttest machen. Da wird's wirklich kühl. 

Zum Abschluss schwimme ich noch zwei Bahnen Badewanne, kann aber das Vereinsmädchen nicht einholen. Sie krault mir einfach davon. Gut, das wäre auch der Hammer gewesen... wir wollen es mal nicht übertrieben. Dann gehe ich raus und mache im warmen Becken noch ein paar Technikübungen bei denen ich langsamer bin. Ich will im großen Becken keinen behindern, aber vor allem will ich nicht festfrieren. Das ist der Hauptgrund. 


Zwischendurch, also zwischen eiskalt und angenehm warm, greife ich heute zum PowerBar Getränk. Das ist total praktisch, weil es als Sprudeltablette geliefert wird und ich es so einfach nach belieben dosieren kann. Eine Tablette reicht mir für 650ml Wasser, geschmacklich brauche ich es anscheinend nicht so intensiv? Das Getränk finde ich äußerst bekömmlich und dem Zeugwart schmeckt's auch. Ob heute kann ich allerdings nicht sagen, denn ich bin ins schwimmen vertieft und habe ihn nicht dauerhaft im Blick.