I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Mittwoch, 31. August 2011

Laufen hilft.

Es ist schlimm jemanden zu verlieren der einem nahe stand und ich weiß gar nicht so genau wie ich "nahe stand" in diesem Fall definieren kann. Es gibt viele die mir nahe stehen und die mir wichtig sind... und die mir bei einer eventuellen Auflistung auf diese Frage sofort in den Kopf schießen. Sie sind sofort da. Alle.

Viele stehen mir aber offensichtlich auch nahe, die ich hierbei nicht aufzählen würde. Nicht, weil ich stoffelig oder unsensibel bin, es hat vielmehr damit zu tun, dass viele Menschen alltäglich da sind und einfach dazu gehören. Sie sind mir nah und doch erscheinen sie erst mal nicht wichtig, denn die Wichtigen kommen mir ja gleich in den Sinn.

Ohne diese Menschen kann es aber ziemlich ungewöhnlich sein.

Immerhin gehören sie an ihren Platz in meinem Leben, sie sind immer da, präsent und eben doch irgendwie nah. Aber weil sie so alltäglich sind kommt es mir nicht so vor.
Ich höre sie regelmäßig, habe ihre Kommentare und ihr Lachen im Ohr und schüttel sicherlich auch oft mal den Kopf über sie.
Die Menschen um mich rum müssen weder besonders herzlich, besonders freundlich oder besonders klug sein, sie sind einfach Besonders, weil sie mein Leben bereichern und eben da sind.

Bei mir. Um mich rum.

Wir haben Schnittmengen, mal sind sie größer, mal sind sie kleiner. Aber es sind immer Schnittmengen da. Auch wenn ich es mir oft gar nicht bewußt mache und mir denke der Typ ist nicht wichtig, oder: auf den könntest Du auch gut verzichten.
So ist es nicht. Ich kann nicht gut verzichten.
Aber ich bin naiv und denke mir das es geht. Das der Verlust nicht auffallen würde.

Das ist Unsinn. Menschen fehlen. Sie fehlen an allen Ecken und Enden. Es fehlt ihr Lachen. Ihr Blick, das Sorgende, das Ungestüme, das Naive, das Herzliche, es fehlt die Art wie sie sich kümmern, es fehlt Ihre Sichtweise der Dinge. Der Mensch fehlt dann einfach.

Und nun das.
Du kommst nicht mehr wieder um Deinen Platz in meinem Leben einzunehmen. Der gemeinsame Teil mit Dir hat ein Ende gefunden. Ich hatte Dich nicht in meiner Auflistung, das gebe ich ganz offen zu. Es ist auch nicht böse gemeint. Es ist einfach so. Es gibt Menschen die ich als wesentlich näher gelistet habe. Viel näher.

Du fehlst.
Ich bin sehr traurig darüber, obwohl ich zugeben muß, dass ich nichts mehr zu klären hätte. Wir waren nicht so "dicke", dass was offen geblieben wäre. Alles ist immer gesagt worden, was es eben zu sagen gab. Es gibt nichts, was ich Dir noch gerne hätte sagen wollen. Das ist ein angenehmes Gefühl. Wahrscheinlich hat man das Gefühl eher bei Menschen die man nicht in den "steht mir Nah" Korb packt? Es ist leichter alles auszusprechen, wenn man keine tiefe Ebene erreicht, obwohl wir auch ab und an solche Gespräche hatten. Aber die waren selten. Andere Themen hatten Vorrang.

Ich bin dabei innerlich ein Erinnerungspäckchen zu schnüren. Das habe ich bisher nur für die getan, die mir nahe standen und ich dachte nie, dass es nötig sein könnte, ein Päckchen zusammenzupacken für jemanden der eigentlich nicht auf dieser wichtigen Liste steht.
In Deinem Fall ist es nötig. Meine Seele gibt da den Ton an und so schnürt sie sich ein Erinnerungspäckchen. Vielen Kollegen geht es ähnlich. Es ist schön, dass ich nicht die einzige bin die sich so fühlt.


Ich bin traurig und da hilft mir immer eine Runde laufen zu gehen.

Dienstag, 30. August 2011

Ruhe heißt bei Sportlern nicht Ruhe.

Wir sind wieder in Darmstadt bei Skinfit, denn heute findet ein weiterer Vortrag mit Michael Schneider statt. Im Verkaufsraum ist es 10°C kühler als vor zwei Wochen und die Stühle sind ähnlich gut besetzt.

Dieses Mal geht es um das Thema "Verletzungen und Regeneration im Laufsport".
Das ist ja leider in unserem Haushalt ein bekanntes Thema und von daher sind wir gespannt und neugierig mehr zu erfahren.

Michael beginnt seinen Vortrag und ich erinnere mich sofort an seine Art die Dinge zu erklären und die Beispiele zu geben. Er kann das gut, etwas erklären ist nicht jedermann's Sache, aber er bringt das gut rüber und so erfahren wir, wie wichtig es ist, dass eine Entzündung in normalem Masse statt finden kann ohne gleich Medikamente einzuwerfen. Das ist eines der wichtigsten Dinge, die ich mir von heute Abend mitnehmen werde.

Michaels Vortrag startet...
...beim Laufen haben wir zwar eine Belastung auf unsere unteren Extremitäten (=Beine, Füße) aber die ist längst nicht so hoch wie in anderen Sportarten. Alle Sprungsportarten bieten da weitaus mehr Belastung und daher oft auch ein höheres Verletzungsrisiko.
Verletzungen können auf zwei Arten entstehen, entweder man wählt eine Belastung, die schlichtweg zu hoch für den eigenen Körper und seine Grundvoraussetzungen ist, oder man belastet sich normal, der Körper ist aber nicht so in Schuß, dass er es aushalten könnte. Praktisch alle Verletzungen bzw. ein großer Anteil beim Laufen entstehen durch Trainingsfehler (zu viel, zu schnell), wenige finden ihre Ursache dann noch in Unfällen, funktionellen Problemen, anatomischen Themen oder anderen systemischen Belastungen (das Rundumpaket Mensch).
Immer wenn eine Verletzung akut auftritt kann man sie mit Ruhe, etwas Geduld und oft ohne Medikation ausheilen lassen... Michael nennt diese Verletzungen "nette" Verletzungen. Ich kann ihm zustimmen... wenn ich meine Achillessehne mal überlastet habe, war's mit Ruhe (=Laufpause) und Eis immer nach ein paar Tagen gut. Ich kenne andere Beispiele von nervösen Sportlern, die ihre Sehne sogar zum reißen gebracht haben, weil sie die berühme Laufpause eben nicht machen wollten.

Michael bespricht mit uns ein paar Verletzungen die beim Laufen vermehrt auftreten, bzw. welche, mit denen ein Läufer in seinen "Kreisen" öfter mal in Verbindung kommt. Ich habe selbst bisher keine dieser Beschwerden gehabt... aber ich bin ja auch eher einer der Vorsichtigeren, seit dem die Achillessehne mal weh tat.
Wir beginnen mit Muskelkrämpfen, Muskelkater und wechseln dann zur Plantarfaszitis. Letztere äußert sich mit Schmerzen an der Ferse und kann ein Zeichen für eine Überlastung sein. Außerdem sollte man sich die dorsalen Strukturen (hintere Muskeln) ansehen und ggf. dehnen oder stärken. Die Plantarsehne ist an der Ferse angewachsen und ist quasi der Gegenspieler bzw. die Verlängerung der Achillessehne... geht's der einen schlecht kann die andere leicht folgen.
Reizt man die Ferse lange genug, weil man seine Plantarsehne nicht schont und die Belastung zurückfährt kann man einen Fersensporn ausbilden. Das ist ein knöcherner Fortsatz an der Ferse über den die Sehne dann erst recht rüberreibt. Ich dachte ja der wäre immer da... aber Michael belehrt mich hier eines besseren.

Was mir beim letzten langen Lauf auffiel war ein leichter Schmerz unterhalb meiner linken Kniescheibe. Allerdings nur auf den letzten Metern und wirklich ganz leicht. Ich hab's nie erwähnt, weil's so wenig war. Jetzt weiß ich was es gewesen sein könnte... es nennt sich unspezifischer distaler Knieschmerz. Der kann entstehen durch Überlastung oder schlechtes Schuhwerk, das zu funktionellen Dysbalancen führt. Dadurch können die Menisken gereizt werden oder die Kapsel... aha. Kann bei mir natürlich alles der Fall sein. Ich glaube allerdings, bei mir hat's wirklich nur mit Überlastung zu tun. Ich wollte halt spontan mal 90Minuten laufen dabei hätten 70Minuten auch völlig ausgereicht. Also ein typischer Sport"verletzung" durch Überlastung-Fall. ;-)

Der Zeugwart meinte dann währendessen flüsternd zu mir: "Als Hypochonder kannst Du Dich hier nicht hinsetzen." ... worauf ich nur erwiedern konnte, dass mir auch schon alles weh tut. Unweigerlich hört man bei so einem Vortrag ja in sich selbst rein und stellt fest was einem alles so weh tut und was kürzlich noch gezwickt hat.

Dann wurde noch das Läuferknie besprochen, bei dem eine Sehne über einen Oberschenkelknochenfortsatz reibt und dadurch Schmerzen verursacht. Das deutsche Läuferknie ist nicht zu verwechseln mit dem englischen Running knee, das wieder eine andere Verletzung ist.

Nachdem ich meine schmerzenden oder besser nicht schmerzenden Beine nun stark im Fokus hatte ging der Vortrag in Richtung des zeitlichen Ablaufs einer Verletzung. Das fand ich sehr interessant, weil ich mir dazu bisher auch noch nie richtig Gedanken gemacht hatte. Ich bin immer nur angenervt, wenn's mal wieder länger dauert. ;-)
In den ersten fünf Tagen befindet sich der Körper in der Entzündungsphase, hier geht's um die Säuberung der Verletzung und um die Infektabwehr. Der Körper bereitet sich auf die Proliferationsphase vor, in der ein provisorisches Ersatzgewebe gestrickt wird. Das passiert bis zum 21.Tag. Hier kann leichte Bewegung helfen, da damit die Durchblutung gefördert wird. Im Anschluß gibt's dann die Phase, wo das Ersatzgewebe in festes bleibendes Gewebe umgewandelt wird... nennt man Konsolidierungsphase. Das dauert ungefährt bis zum 60. Tag nach der Verletzung. Bis zum 300. Tag dauert es dann bis alles wieder so hergestellt ist, wie es vorher war. Bei sehr schweren Verletzungen auch noch länger.
Wahnsinn oder? Ich motze ja schon beim 7.Tag rum... wie langweilig alles ist und wie gerne ich wieder was machen würde... da ist ja noch längst nicht alles geschafft. Gut, dass das mal einer so erklärt, dass ich es verstehe!
Michael hat dann noch die mir wohlbekannte PECH Regel erklärt und auch noch mal verdeutlicht, warum sie in der aktuen Phase gilt... bei länger andauernden Sachen aber nicht mehr.

Besonders wichtig fand ich, dass er erwähnte: die Symptome zu mildern bedeutet keine Heilung... und dass er Sportler grundsätzlich zur absoluten Ruhe rät, auch wenn ein bischen Mobilisierung oft hilft. Denn ein Sportler hält eh keine Ruhe und das was der Sportler bei der Verordnung "Ruhe" noch macht, reicht für die  Mobilisierung völlig aus. Ein sehr schlauer Ratschlag!

Die Fahrt nach Darmstadt hat sich gelohnt! Danke an Skinfit und Michael für die Möglichkeit der kostenfreien Teilnahme!

Montag, 29. August 2011

Die letzten Bahnen.

Meine 10er Karte für's Schwimmbad ist aufgebraucht. Einfach so vergehen 10mal schwimmen. Heute war also der letzte Tag dieser 10er Karte und wahrscheinlich vorerst auch das letzte Mal schwimmen dort. Da kann man ja fast ein bischen wehmütig werden. Ich beziehe also "meinen" Spind... irgendwie nutze ich immer den gleichen, wir kennen uns mittlerweile einfach und es ist gut zu wissen, wie alles reinpaßt. Kein lästiges rumdrücken, ausprobieren oder wirres stapeln. Der Spind ist auch etwas wehmütig, als scheint er zu ahnen, dass es unser letztes Mal sein wird. Die Tür garkst und es fällt mir zum ersten Mal auf.

Ich beziehe ein Fach im Schwimmbad und gehe duschen. Dann geht's auf die Schwimmerbahn.
Da schwimmt schon eine junge Dame fleißig ihre Runden. Unfassbar was für eine Geschwindigkeit... sie wird mich sicherlich wirklich oft überrunden. Aber ihr wird es kaum auffallen... so schnell ist sie. Ich dagegen komme mir vor wie eine Schnecke. Aber ok. So geht's halt manchmal.

Ich schwimme mich ein und mache mich ein bischen locker. Dann schwimme ich mein übliches Technikprogramm  ab:
  • Abklatschschwimmen
  • nur rechts atmen
  • nur Beine
  • nur Arme
  • Reißverschluß schwimmen
  • Rücken abklatschen
  • Dreierarmzug mit atmen in beide Richtungen
  • Rollwende mit Delphinbeinschlag
  • Rollwende mit Kraulbeinschlag
  • Finger über's Wasser streicheln
  • 150m mit Paddles um das Abknicken der Arme wie beim Surfbrett-rudern zu üben
Meine Flossen habe ich nicht am Becken, obwohl ich sie üblicherweise für das Techniktrianing verwende... dafür heute die Paddles.
Die schnelle Schwimmerin macht permanent eine Rollwende. Das gefällt mir, obwohl ich vom Zuschauen schon fast einen Drehwurm kriege. Also übe ich im Abschluß noch mal ein paar Hundert Meter am Stück kraulen inklusive Rollwende. Jetzt hab ich wirklich einen Drehwurm. Ein 25m Becken ist dafür anscheinend nicht unbedingt geeignet.

Beim nächsten Schwimmen nehme ich außerdem das Schwimmbrett und die Pullbuoy mit. Quasi bis an die Zähne bewaffnet. :-) Dann kann ich auch noch mal "nur" Arme üben ohne das Absinkthema mit meinen Beinen zu haben.

Bald gilt es sich ein neues regelmäßiges Schwimmbad zu suchen... immerhin geht's ab November mit dem Training für Si-Fi los. Da soll's am Schwimmbad nicht hapern.

Sonntag, 28. August 2011

Manchmal einfach mal nichts sagen...

Nachdem wir heute zu einem hervorragenden Frühstück eingeladen waren und im Anschluß ordentlich Sperrmüll rausgestellt hatten war ich fix und fertig. Also habe ich noch kurz ein Nickerchen gemacht und fühlte mich sicher. Das war dämlich.
Vorher hatte ich mich nämlich dafür ausgesprochen noch Sport zu treiben... die Wahl wollte ich zwischen Schwimmen und laufen treffen.
Aber so auf der Couch war's einfach prima... und ich war auch wirklich fertig.
Beim nächsten Mal halte ich besser den Mund.

Der Zeugwart hat ein gutes Erinnerungsvermögen. Er vergißt meine Sprüche nicht und sind sie auch noch so bescheuert oder unpassend. Also sprang er irgendwann von der Couch auf und verkündete supersportlich, er würde jetzt laufen gehen.

Ach herjee... na gut. Ich debatierte kurz mit dem Schweinehund, dass wir eigentlich müde sind und die Couch wirklich bequem, aber weil ich so prima motiviert bin machte  ich mich also auf zum umziehen. Mit meinen Laufklamotten läutete ich ein bischen den Herbst ein, denn es ist windig und mit 15°C nicht wirklich warm. Also mit Unterhemd, ohne Arme. Komische Zusammenstellung.

Wir liefen los und fanden schnell einen netten Rythmus. Aber der Zeugwart lief nicht rund. Seine Schuhe sind durch, zumindest macht es den Anschein. Er steht nicht gut drin und knickt ein. Wir haben das mehrfach ausprobiert und ich habe es genau beobachtet. Da sind die Schuhe durch. Meine laufen noch...



eigentlich schade. Aber seine müssen ersetzt werden! Definitiv. Gut, dass wir demnächst im Land der unbegrenzten Schuhvarianten zu Gast sind. Das verspricht ordentliche Auswahl, gute Preise und unendliche Farbvielfalt. Ich bin gespannt.
Der Zeugwart hat den Lauf dann abgebrochen und so haben wir versucht den Schaden einzudämmen.

Ich bin weitergelaufen und war nach 34Minuten und 5km wieder daheim. Und den Schweinehund hab ich unterwegs einfach verloren... na ja, der findet schon heim. Ich bin überzeugt.

Samstag, 27. August 2011

Volkstriathlon Bierstein... ach nee: Birstein

Wie bereits angekündigt war Triathlon in Birstein. Ach wie gerne vertippe ich mich hier... aber gut. Ich konzentriere mich und alles paßt. Richtig geschrieben findet auch mein Navi schnell den richtigen Ort und wir fahren in Richtung Vogelsberg. In Birstein angekommen folgen wir der Beschilderung Freizeitbad und nach einer kurzen Orientierungslosigkeit, denn ich kann nicht über die Hecke schauen, klappts auch mit der Athletenfindung.
Die Wechselzone ist dicht gedrängt aufgebaut... vollkommen unverständlich, warum der Veranstalter zum Platzieren der Räder diese Ecke des Schwimmbads ausgesucht hat. Aber sicherlich wird er sich dazu Gedanken gemacht haben.
Die Wettkampfbesprechung sagt mir praktisch gar nichts, wenn man noch nie dort war und keines der Örtchen rundrum kennt wird's schwer. Gut, dass ich mich in weiser Voraussicht gegen den spontanten Start entschieden hab. Das ist ziemlich schlau gewesen. ;-) Die Wechselzone ist ziemlich eng gestellt.

Nachdem ich Frau Duck und die Teamchefin noch mit einwandfreien Wettkampffrisuren versorgt hatte ging's auch schon in Wasser.
Geschwommen wird im Freibad. Die Teamchefin und Frau Duck gehören der ersten Gruppe an und schon geht's los und die Damen schwimmen sich ein. Ich wär ja nach 5 Bahnen einschwimmen schon platt und würde mit dem Veranstalter sprechen ob man mir die wohl anrechnen könnte. ;-) Nicht so die Teamchefin und Frau Duck... die beiden Damen schwimmen sich ein, achten auf einen hohen Ellbogen und schneiden noch ein paar Grimassen.
Dann wird runtergezählt und es wird gestartet.
Die Teamchefin ist ein Fisch geworden... die Saisonkarte für das Freibad scheint sich zu rechnen und sie pflügt durchs Wasser es ist eine wahre Wonne. Als sie näher kommt hört man das Wasser vor Geschmeidigkeit seufzen und ich meine auch, dass es lächelt, weil es so nett gestreichelt wird. Die Teamchefin kitzelt es bei jedem Armzug mit ihren Fingern.
Frau Duck schwimmt, sie tut sich aber schwerer. Ich glaube es liegt hauptsächlich am Übergreifen und am fehlenden Durchziehen? Ihr Schwimmtrainer wird sich kümmern.

Die Teamchefin hat sich drei Bahnen vorgearbeitet und verläßt galant das Becken. Das hat sie gut drauf, einfach hoch und raus. Sie schmeißt ihre Badekappe der Bahnenzählerin vor die Füße und rennt in Richtung Rad.
Auf dem Weg dahin sehe ich wie der Zeugwart ihr noch was trommelt und zuruft. Die Teamchefin sieht super aus in ihrem schicken beerenfarbenen Anzug!
Frau Duck schwimmt noch und ich merke ihr an, dass sie keine Lust mehr hat. Für die letzte Bahn reißt sie sich aber noch mal ordentlich am Riemen und zeigt mir alles was sie kann... hoher Ellbogen, saubere Atmung, ordentliche Wasserlage einfach super.
Dann ist auch sie fertig und macht sich auf in Richtung Wechselzone. Der Zeugwart begleitet sie und trommelt ihr noch eins.

Bei mir am Schwimmbecken geht's schon weiter, der Profiathlet läßt sich zu Wasser. Er schwimmt zusammen mit zwei richtigen Tieren auf einer Bahn und dann kommt noch einer, der es wirklich versteht seine Badekappe aufzusetzen wie kein zweiter. :-) Der junge Mann entlüftet die Kappe sogar noch und sorgt so dafür, dass er nach dem Schwimmen richtig Probleme hat die wieder abzubekommen.
Der Profi schwimmt sich mit den Schwimmtieren ein bischen ein und dann geht's gleich auch schon los. Er schwimmt und schwimmt und schwimmt. Seine Wasserlage ist nicht ganz so nett, er läßt seine Beine absinken und verliert so ordentlich Zeit. Daran wird er sicherlich im Winter arbeiten und uns dann im nächsten Jahr alle abhängen. Ich seh's schon kommen.
Der Profi geht als letzter seiner Bahn aus dem Becken, sowas macht er absichtlich, damit er noch mal die volle Bahn ausnutzen kann.

Er sprintet in die Wechselzone und nun ist es auch Zeit dass der Tur-Tur ins Wasser geht. Da er Brust schwimmt dauert es entsprechend und ich werde etwas nervös... daher stelle ich mich in Richtung Wechselzonenausgang und erwarte die Radfahrer. Und der Riecher war gar nicht so schlecht, denn kurz nachdem wir Stellung bezogen hatten raste die Teamchefin als zweite Frau heran. Der Tur -Tur traf sie noch in der Wechselzone und schon war sie weggerannt. Unglaublich die Frau. Sie verteidigte ihren zweiten Platz dann bis ins Ziel und jubelte zurecht ordentlich!
Der Tur-Tur ging auf die Radstrecke und war fix nicht mehr zu sehen.
Dann kam Frau Duck und schlüpfte in der Wechselzone in ihre schnellen Schuhe... wieder einmal führte sie ihre pinken Saucony Schuhe aus und die trugen sie recht flott auf die Strecke. Der Profi folgte den Damen wenig später auf die Laufstrecke.

Wir standen im strömenden Regen und jubelten den Athleten zu. Dann hörte es wieder auf, dann schüttete es wieder... blödes Wetter für Zuschauer. Wirklich. Aber wir harren ja aus, wenn unsere Athleten auf der Strecke sind und Unterstützung brauchen.

Die Teamchefin machte ihrem Namen alle Ehre und lief als zweite Frau ins Ziel. Frau Duck holte der Profiathlet fast noch ein... und so liefen sie zusammen ins Ziel ein, das gab ein wirklich schönes Bild. 
Der Tur-Tur legte einen Zielsprint wie ein 100m Läufer hin und ich frage mich, ob er wirklich noch solche Kraftreserven hatte oder ob er die ganze Zeit vornehme Zurückhaltung geübt hat. Es ist schon beeindruckend, wie er in Richtung Ziel schießt.

Der Zielkuchen ist leider nicht so lecker, hier hat der Wettkampf noch Verbesserungspotential. Wir finden mehrere gekaufte Kuchen vor und der Käsekuchen war schon mal eingefroren. Mmhhh. Also da hatten wir schon besseren Zielkuchen.
Wir bleiben selbstverständlich bis zur Siegerehrung, denn die Teamchefin wird schließlich für ihren zweiten Platz eine Urkunde erhalten und eine Siegertasse. Und so ist es dann auch. Die Siegertasse ist blau und die Gratulation kommt von Herzen.

Als wir gehen möchten findet der Zeugwart noch die Schwimmbrille einer Vereinskollegin und so verdient er sich noch ein Kaltgetränk beim nächsten Treffen, denn sie ist natürlich sehr froh, dass sie die 25EUR Brille wieder hat.

Den Abend beschließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen und betrachten die zahlreichen Fotos die ich gemacht habe. Ein paar schöne sind dabei.

Ein Löwe?

Heute regnet es nur ein einziges Mal. Das war mir nicht ganz klar als ich aufgestanden bin und gleich die Laufschuhe geschnürt hab. Vor allem muß ich gestern völlig vernebelt gewesen sein, dass ich überhaupt gesagt hab, dass ich heute früh laufen gehe. *kopfschüttel* Rausposaunt, dass mir doch das Wetter wurscht ist hab ich lautstark. Na super. Was soll ich da anderes machen als die Regenjacke anziehen und los.

Es ist wirklich naß und es regnet wohl schon ne ganze Weile als ich mich um 7:45h auf den Weg mache, denn die Pfützen sind groß und tief. Das stelle ich schnell fest, als ich in eine reintrete und das Wasser über meinem Schuh zusammenschlägt. Super... also gleich zu Beginn schon nasse Füße. Egal.
Der Schweinehund wimmert, er möchte zurück ins Bett, es sei Samstag und sehr früh, außerdem sind 14°C zu frisch für sein Gemüt und er hat's gerne trocken. *seufz* Ich kann ihn verstehen... aber das nützt uns nichts.
Gestern habe ich mich mit einem Trainingsplan von Triathlon-Szene auseinander gesetzt an den der Schweinehund und ich uns ab 16.Oktober halten wollen (ich will - er selbstverständlich nicht) und da können wir dann ja auch nicht sagen es ist naß oder blöd wir machen nix.
Heute ist also eine gute Übung, daher wird hier nix abgebrochen oder so. Wir laufen.

Es ist leer draußen, das heißt keiner ist auf der Straße, im Feld laufen zwei Hunde mit ihrem Frauchen rum und einer entscheidet sich spontan, dass es ja viel schöner ist, wenn man mal ein bischen trabt, als immer nur langsam neben der Schirmfrau herzulaufen. Der Golden Retriever schließt sich also an und trabt neben mir her. Irgendwann wird er aber abgerufen und trollt sich wieder. So ist es also, wenn man einen Hund hat... ;-)
Überflüssig zu erwähnen, dass es weiter wie aus Eimern gießt. Es ist naß auf dem Feldweg, die Pfützen bilden regelrechte Seen und nicht immer ist es möglich außen rum zu rennen.

Ich laufe an einem Löwen vorbei.

Hä? Was ist das denn? Hab ich meine Brille auf?
Hier steht auch ein Zebra.
Ist das wirklich ein Löwe oder hat hier einer seine Katze zu doll gefüttert? Ein Zirkus, ach so. Aber so nah am Wohngebiet? Raubkatzen? Ich bin verwirrt.
Der Schweinehund wimmert, ihm ist es noch immer viel zu naß. Die Regenjacke geht nicht bis über die Beine und die Füße sind in nassen Schuhen... er hat's heute wirklich nicht leicht.
Am Transportkäfig, der wirklich raubtiertauglich ist denke ich bereits, dass es sich um eine Regen-Fata-Morgana handelte und laufe weiter.
Am Wendepunkt habe ich für 4km 24Minuten auf der Uhr.

Der Rückweg gestaltet sich besonders naß. Als würde das überhaupt gehen... aber der Regen hat zugelegt, die Wolken sind erwacht und schütteln sich mal so richtig aus. Es tropft von meiner Kappe, der Regen perlt an meiner Brille ab, die Laufhose ist so richtig naß und zu den Schuhen sag ich nichts mehr... sonst fühlt sich der Schweinehund bestätigt. ;-) Die Socken kann ich später auswringen.
Nur die Harten kommen in den Garten... nur ob ich da sein möchte, bei dem Wetter... ich bin mir nicht so sicher.

Daheim bin ich 8km in 48:55Minuten unterwegs gewesen... das ist Rekord und ich stelle mir vor, dass der Regen beflügeln muß. Anders macht's ja keinen Sinn.

Der heutige Tag wird sportlich weitergehen, denn der Profiathlet startet heute zusammen mit Frau Duck und dem Tur-Tur beim Triathlon in Bierstein. Ich vertipp mich da immer. es heißt natürlich Birstein! Wir sind selbstverständlich an der Strecke. Ich freu mich!

Donnerstag, 25. August 2011

Dicht an dicht.

Ich frage mich wie andere das machen, wenn sie auf Geschäftsreise sind. Wahrscheinlich einfach machen? Keine Ahnung.

Ich war auf Geschäftsreise und habe voller Motivation mein Schwimmzeug ins Auto gepackt. Dank eines Staus war ich natürlich später im Hotel als geplant und weil ich dann nicht mehr wirklich viel Zeit hatte bis es mit dem Abendessen startet hab ich gleich den Badeanzug angelegt, als ich vor Ort war. Das Schwimmbecken hat eine Gegenstromanlage, soviel war schon mal sicher. Ich also auf in Richtung Pool und in fröhlicher Vorfreude die Tür geöffnet.
Ha ha.
Dicht an dicht standen die Hotelgäste im Wasser... an richtiges Schwimmen war überhaupt gar nicht zu denken. Ich hab mir kurz ein Bild der Lage gemacht und mich dann spontan umentschieden.

Obwohl ich mir das Bild von außen schon gerne angeschaut hätte, wenn ich reingestiegen und die Gegenstromanlage betätigt und dann gekrault wäre.

Die armen Treibhölzer.
Also kein Schwimmen. Mmppfff.
Das muß besser werden.

Sonntag, 21. August 2011

Ziemlich mutig.

Beim diesjährigen Frankfurt Marathon bin ich von meiner Marathonspitzenathletin ja wieder als Hase gebucht. Hierfür trainiert die Athletin seit Monaten hervorragend, sie ist jobmäßig stark belastet und spult trotzdem ihren Trainingsplan ab. Sie geht unermüdlich trainieren, lange Läufe, kurze Läufe eben was der Trainingsplan so vorgibt. Beeindruckend.

Und jetzt erfahre ich auf Umwegen das sie beim Frankfurt Marathon eine unerwartete Gegnerin haben wird. Die Frau traut sich was... die Athletin so herauszufordern. Mutig nenne ich das.
Die Athletin wird das natürlich nicht zugeben und nur darüber lächeln. Sie weiß schließlich, dass sie bisher gut trainiert und noch einige Vorbereitungswochen auf dem Plan hat, die dafür sorgen werden, dass die Herausforderin in die Röhre schauen wird.

Wahrscheinlich wird die Herausforderin auch ein paar Hasen dabei haben... aber das wird ihr nichts nützen. Frankfurt ist nämlich ein hartes Pflaster, wir haben nicht nur lange Geraden, wir haben auch unfassbare Stimmung an der Strecke und einen netten Zieleinlauf und außerdem gut trainierte Altersklassenathleten.
Ich bin gespannt wie sich die Athletinnen so schlagen werden.

Wer den Profiathleten bei dem Marathon der Männer herausfordern möchte, habe ich noch nicht herausgefunden. Das mag daran liegen, dass die Männer vielleicht in Frankfurt etwas vorsichtiger sind als die Frauen und wissen, dass der Profiathlet kein Pardon mit seinen Gegner kennt?

In Berlin trauen sich andere Athleten übrigens auch ganz schön was. Berlin ist in ein paar Wochen und einige meiner Marathonathleten, die ohne es besonders erwähnen zu müssen, selbstverständlich ebenfalls hervorragend und vorbildlich trainieren, laufen gegen Haile. Der muß auch ziemlich verrückt sein, dass er sich das antut. Die Athleten sind jetzt schon top trainiert und Haile wird ganz schön rennen müssen um seinen Status zu behalten. Na ja, wir werden sehen wie Haile sich schlägt. ;-)

Ich kann nur hoffen, dass beide Herausforderer die letzten Wochen nutzen und noch gut trainieren. ;-)

Ich hab eigene Athleten!

Wenn einen schon die ARD Popnacht weckt kann der Tag ja nur durchwachsen werden. Der Tag hat automatisch auch nicht so tolle Aspekte... ist ja klar, wo ja die Popnacht den Start macht. Ist total bescheuert diese Sendung, ehrlich. Aber was will man machen, wenn der Wettkampf früh startet und man besser ein bischen zu früh vor Ort ist.
Wir frühstücken ordentlich, der Zeugwart hat allerdings kaum Hunger und dann packen wir das Auto:


Wenn nur ein Athlet startet, dann geht's direkt mit dem Gepäck. Die blaue Kühltasche haben wir ordentlich gepackt um dem für heute angesagtem heißen Wetter zu trotzen. Es sollen immerhin über 30°C werden.

Wir fahren also gut gepackt nach Rodgau und werden vor Ort durch die Helfer hervorragend eingewiesen.  Der Himmel ist ein bischen bewölkt und die Sonne hat es gerade geschafft aufzugehen.
Kurz nach uns fährt dieser kleine Kerl mit seinem großen Gepäck  auf den Parkplatz. Das ist eine sehr souveräne Art sein Rad zu transportieren!


Der Zeugwart holt erst mal seine Startunterlagen und dann beginnen wir in aller Ruhe alles für den Wettkampf auszupacken. Es regnet ein paar Tropfen, aber weil der Himmel noch schön aussieht denken wir, dass das gar nichts macht und strafen den Regen mit Verachtung. Es könnte natürlich sein, dass uns das später zum Verhängnis wird, aber jetzt können wir nicht daran denken.

Wir entdecken Elli und Dani vom Triathlon Team Fechenheim (was ja seit kurzem unser Team ist) und stellen uns erst mal vor. Elli's Reifen ist platt und so wird dieser noch schnell ersetzt und ich hole die Pumpe noch mal aus dem Auto. der Zeugwart checkt derweil schon mal ein und baut seine Wechselzone auf. Da ist er ja wirklich souverän und routiniert mittlerweile.
Dann gehen auch die Damen in Richtung Wechselzone und checken ein.
Ich will mich gerade suchend nach der Teamchefin und dem Profiathleten umschauen, da kommen sie auch schon um die Ecke! Das nenne ich Timing.

Der Profiathletersatzathlet heißt heute Anja und so werden also die nächsten Athleten von uns in Richtung Wechselzone begleitet. Die Teamchefin bekommt noch schnell ihre Wettkampffrisur verpaßt... und

...dann geht -wie eigentlich immer- alles ganz schnell. Die Masse rollt auf den See zu und der Zeugwart drückt mir seine Schuhe in die Hand. Ich packe die weg und hab auch prompt dabei den ganzen Rest der Athleten verloren. Also natürlich nicht alle... die Masse strömt ja weiter in Richtung See, aber ich hab die Teamchefin verpaßt und Dani und Elli ebenfalls. Nun gut. Die werden mich schon hören, wenn sie den Berg hochstürmen. Ich habe keine Bedenken.

Der Startschuß geht an meiner Warteposition fast unter und ich merke es nur zufällig, dass offensichtlich bereits gestartet wurde. Nach wenigen Minuten rasen die ersten Athleten den Berg rauf. Der Führende hat ordentlich Vorsprung und ich zücke mal besser die Kamera, denn sicherlich kommen "meine" Athleten auch gleich den Berg hoch... und schon ist es auch soweit. Respekt, Dani ist wohl von Beruf Fisch und sprintet den Berg hoch. Sie hört meinen Schellenkranz und lächelt. Kurz nach ihr kommt Elli aus dem Wasser und beide werden vom Zeugwart dicht verfolgt. Das läßt er sich nicht nehmen und rast den Damen nach.

Die Teamchefin läßt den Athleten großzügigerweise 5Minuten Vorsprung und schießt dann auch nach einer respektablen Schwimmzeit in ihrem schicken Anzug aus dem See. Den erkenne ich ja von weitem und das Sportkind und ich schreien ihr noch zu, dass sie super ist und schon ist die Teamchefin vorbei.

Tja... damit ist mein Seeeinsatz bereits beendet. Alle meine Athleten sind an Land und ich kann es gar nicht glauben, wie schnell alle waren. Richtig prima... die haben mich ganz schön gehetzt mit der Kamera.
Wir stellen uns an die Radstrecke und ich nutze den Schellenkranz ein bischen... denn man hört ihn so gut. Nach gefühlten Sekunden schießt Dani auf dem Rad an mir vorbei. Durch das Teamoutfit ist sie gut zu erkennen und ich schaffe gerade noch rechtzeitig abzudrücken.

Selbstverständlich ist ihr der Zeugwart dicht auf den Fersen und auch Elli ist nicht weit. Schon kommt auch Anja und dann renne ich in Richtung Wechselzone und hoffe noch jemanden auf Ausgang derselben anzutreffen. Klar treffe ich da jede Menge Athleten, aber "meine" sind gerade durch. Ich sehe noch die letzten Haare wehen, schon sind sie weg auf der Laufstrecke.
Dann warte ich eben auf die Teamchefin und hoffe, dass ich ihren schicken Anzug schön ins Bild setzen kann.

Da kommt Lothar Leder aus dem Wasser raus. Meine Athleten haben ihm ganz schön Strecke und Zeit abgenommen. Ich wußte er wird sich sputen müssen, wenn er sie kriegen möchte, aber das er so chancenlos ist, ist beeindruckend. Sie haben ihn alle gut abgehängt und ich hoffe die Teamchefin kommt bald... dann läßt sie ihn auch ganz locker stehen.

Sie kommt angerannt wie nicht ganz gescheit und der Anzug sieht wirklich super aus. Ich bin schwer begeistert.
Nachdem sie auch auf die Laufstrecke gewechselt ist muß ich die Seite wechseln damit sichergestellt ist, dass ich den Zieleinlauf nicht verpasse.

Jetzt habe ich das Vergnügen neben absoluten Profizuschauern zu stehen. Die Herrschaften haben keinerlei Ahnung, weder vom Ablauf des Wettkampfes an sich, noch davon wie der Verein in Rodgau die Sache regelt noch von Tuten oder Blasen. Letzteres schließe ich einfach aus den vielen dämlichen Sprüchen. Wenn ich nicht auf meine Athleten warten würde und ich gern noch ein paar Fotos schießen wollte, wär ich schon längst weg. Standortwechsel auf Grund von nervigen Mitzuschauern sind ja meine Spezialität. Normalerweise hilft auch mein Schellenkranz, aber die ignorieren ihn einfach. Unfassbar... die Nervigen haben ein dickes Fell.

Ach da flitzt die Dani ja schon um die Ecke. Prima gemacht... den Vorsprung vom Schwimmen sauber ausgebaut und ab ins Ziel.
Anja kommt ebenfalls, sie hat gut aufgeholt und schießt an mir vorbei als wäre jemand hinter ihr her. Ist ja auch so, Elli kommt mit dem Zeugwart im Nacken. Und das, obwohl er verletzt war und kaum trainiert hat. Respekt, er bleibt locker unter einer Stunde und ich stürme gleich mal ins Ziel um Getränke anzureichen.

Dann beginnt es leicht zu tröpfeln und weil ich aus Zucker bin stürme ich zum Auto um mir meine Regenjacke zu organisieren.

Als ich vom Auto zurückkomme gießt es wie aus Eimern... und die Teamchefin rennt ins Ziel. Klasse gemacht! Auch sie blieb souverän unter eine Stunde und hat die Zeit des Profiathleten einfach mal pulverisiert.
Herzlichen Glückwunsch an meine Athleten! Super gemacht!
Es ist müßig zu erwähnen, dass Lothar Leder es natürlich auch nicht vor der Teamchefin ins Ziel geschafft hat. Sie sitzt bereits bei leckerem Zielkuchen während er irgendwann ins Ziel rennt. Es ist immer wieder schön, wenn man als Altersklasseathlet einen Profi so stehen läßt. ;-)

Der Zeugwart gönnt sich noch eine Massage und wir sitzen im strömenden Regen bei 17°C an den Biertischen und warten auf die Parkplatzfreigabe. So komme ich auch zu einem zweiten Stück Streuselkuchen... sehr lecker. Von heißen über 30°C haben wir den ganzen Tag nix gemerkt.

Wir hoffen übrigens der Tur-Tur und Frau Duck sind gut heim gekommen und nicht zu naß geworden!

Samstag, 20. August 2011

Offene Schnäbel

Wieder einmal steht ein Wettkampf ins Haus. Morgen ist in Rodgau Triathlon und der Zeugwart und die Teamchefin sind angemeldet. Der Profi ist auch angemeldet, aber da er erkältet ist und in der nächsten Woche seine Vereinsmeisterschaft hat, für die er selbstverständlich fit sein muß, wird er wohl nicht starten. Wieder mal wird morgen auch das Sportkind mit von der Partie sein.
Die Teamchefin führt ihren neuen Speedo-Tria-Anzug aus. Der Zeugwart hat bereits sein Zeug gepackt und ich muß morgen um 5:15h aufwachen damit wir zeitnah vor Ort sind. Es bringt nix sich kurz vor dem Wettkampf zu stressen, also sind wir lieber früher da und genießen den sonnigen Morgen. Immerhin ist der Sommer ja endlich da.
Hat ja auch lange genug gedauert.

Den Stadtlauf in Gedern haben wir leider nicht geschafft. Die alltäglichen Dinge, die während einer Woche so liegen bleiben haben uns voll beschäftigt.

Aber da ich ja nun Mitglied in einem Triathlonteam bin kann ich natürlich nicht faul sein. Auch wenn es mir wirklich schwer fällt bei der plötzlichen Hitze. Aber es hilft ja alles nix... von nichts kommt nichts oder wie es auch immer heißt.
Ich schmeiße mich also am späten Nachmittag in die Klamotten und mache meine Kappe naß. Ich hab gerade in der "aktiv laufen" gelesen, dass das helfen soll bei großer Hitze. Und da die Profiathleten das ja beim Ironman in den vergangenen Jahren oft vorgemacht haben... hab ich's also heute mal kopiert. Mit nasser Kappe und genug Flüssigkeit im Körper bin ich gestartet und die Sonnenabschnitte waren trotzdem furchtbar heiß. Ich hab mich ganz schön geschleppt und war wirklich froh, als ich wieder daheim war. Getroffen habe ich kaum jemanden, ein paar Radfahrer und viele Krähen. Krähen fliegen immer mit offenem Schnabel ist mir dabei heute aufgefallen. Warum ist wahrscheinlich schon längst erforscht und ich könnte es leicht bei Google herausfinden... aber ich hab's natürlich noch nicht gemacht. Wenn es wieder kühler wird, kann ich das ja mal auf meine Stöberliste setzen.

So ist das manchmal beim Sport, obwohl man motiviert ist macht einem sowas schönes wie der Sommer einen Strich durch die Rechnung. ;-) Daheim angekommen war ich fix und fertig. Trotzdem war noch Zeit für ausgiebiges Streching, dank des Buchtipps von Frau Duck auch mit ein paar Varianten.

Ich freu mich auf morgen, auf den Zeugwart und Teamchefinnenwettkampf. Zwei aus dem Triathlonteam sind auch am Start!

Donnerstag, 18. August 2011

Bewerbungslauf

Der Sommer ist da. Nicht zaghaft, wie man es sonst gewöhnt ist... dass es langsam ein bischen wärmer wird, die Sonne länger scheint und man sich nach ein paar Tagen ganz ungestüm traut die Jacke im Auto oder gleich daheim zu lassen und beim laufen auf ein Unterhemd zu verzichten. Nein, der Sommer hat sich überlegt der 17. August muß es sein. Da trete ich auf und mache richtig Getöse.
Keine Vorbereitung, kein leises Anschleichen. Es gibt einen großen Schritt, der Himmel wird blau und wolkenlos sein und die Sonne runterbruzzeln. Ich, der Sommer, werde die hessische Welt innerhalb von 24Stunden von 15°C auf 28°C erhitzen.

Und weil der Sommer diese Planung offensichtlich total ernst meint hat, hat er sie natürlich sofort umgesetzt. Heute war es heiß. Die Sonne schien unerbittlich und hat uns so richtig gezeigt, was sie kann. Super! Ich finde ein August muß warm sein und von daher bin ich gar nicht böse oder genervt. Ich finde es nur anstrengend von null auf hundert zu gehen... und nicht das normale langsame Prozedere... Frühling und dann Frühsommer und dann eben Hochsommer zu haben.

Wie auch immer hatte ich heute meinen Bewerbungslauf. Der Zeugwart und ich sind nämlich auf der Suche nach einem Triathlonverein und auf der weitreichenden Suche bei Wettkämpfen und im Netz sind wir hier im Umkreis natürlich auf einige gestoßen.
Es ist einfacher in einem Tria-Verein zu sein... denn normalerweise bietet ein Verein ein Menge Vorteile. Der Startpaß (den man praktisch bei jeder Olympischen Distanz benötigt) ist inklusive, oft wird organisiertes Training angeboten und natürlich wird bei Wettkämpfen angefeuert und gejubelt. Gerade beim schwimmen fänden wir Training super und auch beim laufen, besonders in der dunkleren Jahreszeit, hätten wir nichts gegen Begleitungen in unseren Geschwindigkeiten (die sich ja nicht unbedingt immer ähneln). Zusätzlich interessiere ich mich ja für die Ausbildung zum Kampfrichter und dazu muß man einem Triathlonverein angehören. Also gesagt getan. Die Entscheidung ist gefallen.

Wir suchen also einen Triathlonverein.

Nicht so anonym soll er sein. Wir möchten die Mitschwimmer kennen und möglichst mögen. Wir wüßten gerne, wer da noch in so nem Trikot oder Anzug rummacht und würden den Namen gerne wissen, auch ohne, dass er auf dem Shirt oder dem Hintern aufgedruckt steht.

Vorgesprochen hatte ich daher vor zwei Wochen beim TriaTeam Fechenheim. Der Chef war am Telefon sehr umgänglich und wesentlich sympathischer als andere Vereine der Gegend so auftreten. Wir verabredeten uns, denn ein Beitritt auf gut Glück bzw. per Onlineformular ist im TTF nicht möglich. Die Kandidaten werden ausgewählt bzw. man lernt sich kennen und die Sympathie entscheidet.
Also verabredeten wir einen Bewerbungslauf. So lernen der Zeugwart und ich mindestens einen bzw. zwei Teammitglieder kennen und die können uns ebenfalls beschnuppern und feststellen ob wir ins Team passen könnten.
Treffpunkt war der Weinbergsteg. So heißt die Fechenheimer Brücke für Frankfurter. War mir total neu, aber natürlich hab ich's trotzdem gefunden.

Unten am Main war die Hölle los. Lag wohl an dem oben erwähnten Sommer? Radfahrer, Inlineskater, mit Helm, ohne Helm unfassbar. Es waren viele unterwegs. Läufer sah ich kaum. Klar. War ja auch ordentlich warm. Frühzeitig erreichte ich den verabredeten Treffpunkt. Der Zeugwart ist mit dem Fahrrad mitgekommen, weil er ja die verletzungsbedingte Laufpause noch einhält. Zwischenzeitlich war ich mit 9km/h neben ihm unterwegs. Respekt an  meine Laufkünste. :-)
Ich mach dann grad mal das Blogfenster auf... zum lüften.
Am Treffpunkt angekommen lernten wir, dank vorbeifahrender junger Erwachsener, noch, dass genau diese Luftpumpe, die dem jungen Mann vorlag nur zum Luft reinpumpen sei. Das ist ja interessant.

Und schon kamen Thomas und André angelaufen. Wir machten uns kurz bekannt und dann ging's los. Nicht, wie ich dachte, gleich zurück, nein... die Herren liefen erst noch weiter weg von zu Hause und machten dann eine Kehrtwende. So kam ich also am Ende vom Lauf auf gute 11km. Nach der Arbeit. Wow.
Es war schön mit ihnen  zu laufen. Der Zeugwart und ich erzählten, die beiden erzählten, wir trafen noch einen wichtigen und sehr sportlichen Zeitgenossen der unbedingt bis Sonntag noch 20km und 25km laufen wird um dann gleich noch vor Sonntag einen Termin für einen 30er zu vereinbaren und lachten gemeinsam über soviel wirres Gerede.
Am Ende des Laufes angekommen (für die die Hälfte, für mich Ende, da daheim) war ich fix und fertig. Es ist anstrengend ein angemessenes Tempo zu laufen und dann gleichzeitig noch zu erzählen. Meistens schwätze ich ja nicht beim laufen. Aber es klappte gut. Wir besprachen uns noch kurz und beide Teammitglieder waren sich einig, dass wir gut zu ihnen passen würden.
Sie freuen sich, wenn wir mitmachen und die Freude war bzw. ist natürlich ganz beim Zeugwart und bei mir.

Prima. Ein Verein ist also gefunden und wir werden jetzt dazu übergehen die notwendigen Formalitäten zu erledigen und mit den anderen Teammitgliedern bekannt zu werden. Wir freuen uns.

Der Rest "unseres" Teams wird übrigens samt Teammaskottchen beim Triathlon Team Wallernhausen unterkommen, denn die Anfahrt nach Fechenheim ist doch eine Strecke von Bird Mountain aus. Genau aus diesem Grund kam Wallernhausen für uns auch  nicht in Frage... obwohl sie ja dort einen schönen Berglauf haben. ;-)

Dienstag, 16. August 2011

Lauftalent?

Die Firma Skinfit ist ja Hersteller meiner Triathlonhose und weil's bei denen einkaufstechnisch folgendermaßen abläuft:
  1. Anprobe im Showroom in Darmstadt
  2. Bestellung vor Ort
  3. zwei Tage später Lieferung per DHL nach Hause
  4. Zahlung auf Rechnung
ist anscheinend auch vieles andere unkompliziert.
So erhielt ich -weil ich ja dank der Triahose in der Kundenkartei bin- vor Wochen eine Einladung zu einem Infoabend im Hause Skinfit per Email. Angekündigt wurde eine Veranstaltung / Vortrag zum Thema Biomechanik und Belastung beim Laufen. Es drehte sich also weitesgehend um die Laufökonomie. Der Zeugwart und ich beschlossen teilzunehmen und ich meldete uns kurzerhand an. Nach einer kurzen Bestätigungsemail war alles palletti.

Pünktlich wie die Sportler nun eben mal so sind -schließlich kann man ja beim Startschuß auch nicht sagen ich komm später nach- fanden wir uns daher heute in Darmstadt ein, um dem Vortragenden zu lauschen.

Michael Schneider stellte sich bereits amüsant vor: Er war schon länger ambitionierter Läufer und Büroalltagsabsitzer und irgendwann plagten ihn Knieschmerzen. Da ihm kein Arzt weiterhelfen konnte mußte er quasi eine Ausbildung zum Pysiotherapeuten machen.
Er hat sich dann mit diversen Weiterbildungen irgendwann auch selbst geholfen und festgestellt, dass ihm genau diese Art des Heilens oder Helfens besonderen Spaß macht. Er hat sich selbstständig gemacht, sein Unternehmen ist auch im Netz zu finden.

Der Start war also gemacht und der Vortrag bearbeitete dann gleich mal die verschiedenen Laufphasen. Hierbei hat Michael vor allem die Streckung der Hüfte hervorgehoben und viel Wert auf einen initialen Bodenkontakt und einen wenig Fersenbetonten Laufstil gelegt. Dafür ist die Rumpfstabilität wichtig, die er uns mehrfach ans Herz gelegt hat. Besonders schön fand ich, dass er -obwohl er sicherlich das Idealbild immer vor Augen hat- trotzdem viel Wert darauf legte, dass wir die Läufer sind und wir eben auch besondere Eigenarten haben. Man könne uns alle nicht über einen Kamm scheren.

Wichtig sei, dass wir gesund und gerne laufen. Jeder nach seinen Möglichkeiten.

Eigentlich ein ungewöhnliches Statement für so einen Vortrag. Ich bin es eher gewöhnt, dass die "dicken" gleich mal vom laufen zum walken überredet werden oder dass ein einziger Laufstil als der einzig wahre geprägt wird. Diese Herangehensweise fand ich sehr angenehm.
Er hat auch erzählt, dass in dem Buch "Die Laufformel" von Jack Daniels, der im übrigen gar nichts mit dem Whiskey zu tun hat, die verschiedenen Lauftypen gut vorgestellt und analsysiert werden. Grob ist dort nach talentierten und nicht so talentierten und eher fleißigen bzw. eher faulen Läufern eine Gruppierung vorgenommen. Und genauso sieht er jeden einzelnen Läufer eben auch.

Zusätzlich gibt es natürlich immer auch viele Einflußfaktoren auf unseren Laufstil, dazu zählt z.B. die mentale Verfassung, das Körperbewußtsein des Läufers, die Beweglichkeit, die Maximalkraft und natürlich auch das eben schon erwähnte Lauftalent. Laufen kann eigentlich jeder, weil es in den Genen so angelegt ist, aber ob man eben ein Talent dafür hat besonders schnell oder besonders ausdauernd zu sein steht auf einem anderen Blatt. Ob der Läufer auf seinen Körper hört und ob ihm sein eigener Laufstil bewußt ist ist ebenfalls zu klären.

Besonders interessant fand ich, dass er einige "Vorurteile" über das Laufen mit dem Zusammenstellen mehrere Studien widerlegen konnte. Zum Beispiel, dass die Arthrosehäufigkeit bei Läufern und Nichtläufern gleich hoch ist (Lane et al 1986; Konradsen et al 1990). Ich höre nämlich besonders oft, dass sich Läufer schaden und Arthrose hinaufbeschwören würden, eben weil sie laufen gehen... diese Studien widerlegen das ja.
Außerdem hat Mechelen (1990) festgestellt, dass die Anzahl der Laufverletzungen auf harten wie auf weichen Böden gleich hoch ist. Auch dazu höre ich von Läufern immer wieder viele Weisheiten, dass Asphalt die Gelenke kaputt macht, oder Waldboden schlecht für die Muskulatur sei. Ganz verrückt. Da mag ich's ja einfach mal mit nackten Zahlen untermauert. Prima! Hat mir gut gefallen.

Am Ende des Vortrags gab es natürlich noch die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Das ich wegen des Hin- und herfahrens nicht dazu gekommen bin selbst laufen zu gehen muß ich nicht erwähnen... das mache ich morgen.
Da habe ich ein laufendes Vorstellungsgespräch. Ich bin gespannt. Es ist mein erstes dieser Art und ich werde berichten! ;-)

Sonntag, 14. August 2011

Schnäppchenjäger

Das Team bricht geschlossen auf in Richtung Wiesbaden um dem Shoppingwahn zu frönen. Wir tarnen uns selbstverständlich und behaupten steiff und fest, dass wir die Gegebenheiten prüfen (für einen selbststart des Profis im nächsten Jahr) und die Athleten anfeuern. Aber wenn wir ehrlich sind geht es vor allem darum die Messe zu besuchen.
Die hat sich in den letzten Jahren als sehr groß (größer als beim IM in Frankfurt) und sehr lukrativ für Schnäppchenjäger herausgestellt. Da das Team immer auf der Suche nach Schnäppchen ist haben wir also beschlossen auch mal an uns zu denken.

Schon früh um 9h sind wir in Wiesbaden und suchen als erstes mal die Wechselzone 2. Dort beziehen wir Stellung und sind live dabei, als der Moderator hier am Kranzplatz für die ersten Lacher sorgt. Herrlich, ist ja alles live und von daher auch so leicht nicht mehr zu ändern.
Der Kranzplatzmoderator beeindruckt also durch weitreichende Sprachkenntnisse und erzählt uns mehrfach mit unterschiedlichen Aussprachen, welcher Athlet aus Italien (Nr.3) ausgestiegen ist. Dem armen Athleten müssen die Ohren wirklich geklingelt haben... aber bestimmt war irgendeine Aussprache des Namens korrekt. Hoffe ich.

Kurze Zeit später lärmt der Kranzplatz und der Führende rennt in die Wechselzone. Die Teamchefin ist ganz begeistert, dass ihm jemand sein Rad abnimmt und den Beutel anreicht. Ich glaube, das ist nur bei den ersten der Fall...

Dann wird ein Athlet vom Moderator schön niedergemacht. Der junge Mann bekommt von einem Helfer offensichtlich die falsche Ansage, so dass er zu früh vom Rad absteigt. Der Moderator quittiert das mit den Worten "ja meine Damen und Herren, und hier sehen Sie mal was sich so alles Profi nennt... der hat ja keine Ahnung". Super. :-( Sicherlich geht es für den Sportler um was und da befolgt er Anweisungen von Helfern selbstverständlich. Unfassbar. Als der Moderator ihn dann auch noch als "Dimitri und den Nachnamen erspare ich uns, der ist zu schwer" vorstellt und mitteilt, dass er "aus der Russischen Republik, also Russland" , kommt ist es echt hart an der Grenze.
Einer der nächsten Athleten ist laut dem Moderator ein "USA - Amerikaner" ... jetzt gruselt es mir richtig.

Das Team verläßt den Kranzplatz.

Mittlerweile hat die Messe geöffnet und außerdem sind wir hungrig. Es ist Zeit für ein Stück selbstgebackenen Hausfrauenkuchen und gott lob findet sich ein ganzer Wagen voll. Der Profiathlet greift beherzt zum Kuchen und teilt mit, dass er gestern bei seinem 15km Lauf im Ziel keinen Zielkuchen bekommen hat. Unfassbar, dass es überhaupt Wettkämpfe ohne Zielkuchen geben kann?! Der Arme. Ich verstehe das vollkommen und hoffe die Donauwelle entschädigt ein bischen. Ich hatte auf jeden Fall einen der besten Streuselkuchen ever und hätte eigentlich gleich noch 3 weitere Stücke verdrücken können.  ;-)

Nachdem wir Kaffee und Kuchen ausgiebig genossen und uns mit Anfeuerungsmaterial ausgestattet haben, gehts der Messe an den Kragen. Wir stöbern und stellen schnell fest, dass auch am heutigen Tag die Motivation der Orthomol-Vertreterinnen sehr zu wünschen übrig läßt.

Andere Stände dagegen sind wirklich bemüht und beraten ganz toll. Die Teamchefin schleicht ja schon ein paar Tage um den aktuellen Speedo Triathelite Anzug rum und hat nun auf der Messe all ihr Verhandlungsgeschick ausgepackt. Und da sie eigentlich davon überzeugt ist keines zu haben können wir davon ausgehen, dass sie demnächst noch mehr handeln wird. :-) Am Sonntag in Rodgau ist das Outfit nun also gar kein Problem mehr.

Wir sind außerdem noch bei Blueseventy super beraten worden und haben erfahren, dass der Zeugwart seinen Anzug einschicken könnte.
Bei K-Swiss habe ich gefragt ob es auch Englandschuhe gibt und wurde mit dem Australlienmodell abgefertigt. Als ich erwähnte, dass es Australien ist wurde die Dame schnippisch... es gäbe nur die die hier stehen. Aha... eine tolle Werbung für die Marke, sich nicht auskennen und dann auch noch schnippisch werden? Bombastisch. Zeugt auch von einer guten Personalplanung, dass ich jemanden hinschicke, der keine Ahnung hat. Gut, dass ich aus vielen Laufschuhherstellern auswählen kann und nicht auf K-Swiss angewiesen bin.

Bei TYR muß ich unbedingt ein paar der schönen Badeanzüge anprobieren. Sie zählen mit ihrem stolzen Preis von 50EUR zwar auf keinen Fall zur Schnäppchenkategorie, aber sie sehen einfach richtig super aus. Jetzt weiß ich immerhin meine Größe und könnte auch im Urlaub nach einem Schnäppchen schauen. Das ist schon mal was wert.

Nachdem wir uns im Vapiano gestärkt und noch ein bischen angefeuert hatten sind wir wieder heim auf die Couch. Ich war zwar hochmotiviert, aber es war einfach nicht möglich noch laufen zu gehen. Die Couch hielt mich fest gefangen und so mußte ich mich geschlagen geben.

Donnerstag, 11. August 2011

Wir haben gehört, Du kannst gut schwimmen!

Für mich ist das Schwimmen im See völlig unspektakulär. Ich sehe darin gar kein Problem, habe niemals bedenken, dass es kalt, weit, tief oder unangenehm sein könnte und kann im See prima abschalten.
Anscheinend geht es nicht jedem so. Es gibt viele Leute die ereilt im See Panik, es gibt Schwimmer, die trauen sich nicht vom Ufer weg und andere die schwimmen gut los und dann auf einmal macht es klick im  Kopf und es geht einfach nicht weiter.

Da heute die letzte Swimnight angesagt war, ist es Ehrensache dass wir am Langener Waldsee in Erscheinung treten. Wir sind nicht ganz so früh wie sonst, aber es reicht selbstverständlich locker aus um in die Neoprenanzüge zu schlüpfen und die Badekappen zurecht zu rücken.
Die Teamchefin streubt sich heute etwas gegen den Vibrant, der Ihr vom Verleihteam auf's Auge gedrückt wurde, Frau Duck und der Tur-Tur sind bereits im Anzug als wir ankommen.
Gemeinsam geht es auf um die Anzüge zu fluten und der Tur-Tur vermeldet, heute die kleine Runde schwimmen zu wollen. Respekt. Ich glaube sofort, dass da der Mund schneller war als die Überlegung und dass er über seine eigenen Worte ähnlich erstaunt ist wie wir.
Da ich mich ja als Orientierungsboje bereits bei Frau Duck bewährt hatte bot ich meine Dienste selbstverständlich auch dem Tur-Tur an, der darüber sichtlich erleichtert war.
Ich war ja die Woche bereits schwimmen und von daher ist es ok für mich, wenn das heutige Schwimmen nicht ganz so superschnell wird.

Die übliche kurze Erklärung vom Chefansager folgt und natürlich werden auch einige Profis vorgestellt. Heute werden wir also versuchen müssen schneller Michael Göhner und Timo Bracht zu sein. Ich bin gespannt ob uns das wohl gelingen wird.

Die Meute begibt sich ins Wasser und der Tur-Tur und ich bleiben schön im Hintergrund. Als praktisch alle weggeschwommen sind entscheiden wir uns loszuschwimmen und der Tur-Tur legt beherzt mit Kraul vor. Nachdem er an der Schwimminsel vorbei ist wird's ihm unwohl und er schwimmt lieber Brust. Das finde ich vollkommen ok für das erste Mal im See und schaue mir die Gegend an. Der Tur-Tur gewöhnt sich an die Wellen, schaut ab und an mal ins Trübe unter sich und fängt immer mal wieder an ein paar Züge zu kraulen. Zwischendurch, so ungefähr auf halben Weg zur ersten Boje fragt er... ob er mittlerweile so weit geschwommen ist, dass er nicht mehr stehen kann. Ich grinse in mich rein und sage toternst, dass es mittlerweile wirklich etwas schwer werden dürfte zu stehen, dass das aber kein Problem ist, denn wir sind ja zum schwimmen hier.
Beim Kraulen kriegt er nicht so gut Luft, wahrscheinlich weil es halt doch immer wieder die ein oder andere Seewelle gibt und so absolviert er die Strecke bis zur ersten Boje hauptsächlich brustschwimmend.
Prima gemacht! Eine so lange Strecke ist er bisher noch nie am Stück durchgeschwommen und ehe ich zu einer ausladenden Gratulation ansetze vermeldet er, dass er jetzt gleich ohne Bojenpause weiterschwimmen wird.

Also auf zur nächsten Boje.

Wir erwischen eine Strömung und weil der Tur-Tur nicht richtig durchzieht beim Brustschwimmen, kommt er kaum von der Stelle. Das deprimiert natürlich. Ich habe außerdem das Gefühl es streßt ihn. Er sieht nur die vermeindlich weite Strecke die er noch schwimmen muß... und weiß gar nicht, wie toll weit er es schon geschafft hat.
Ich empfehle mal ein paar kräftige Kraulzüge zu machen um einfach aus dem Strömungsbereich zu kommen. Wahrscheinlich war das einfach keine so gute Idee. Dem Tur-Tur ist kalt, er ist angestrengt durch die lange Schwimmstrecke und dann mach ich auch  noch Druck... das war nicht klug von mir.
Er fängt mit kraulen an, und als er es gerade ganz toll macht, hört er blitzartig auf, japst und vermeldet er hat einen Krampf. Aua.
Ein Krampf ist schon an Land übel und extrem schmerzhaft... im Wasser, bei Kälte, natürlich noch blöder. Und dann auch noch beim ersten See-mal. Was eine doofe Konstellation.

Gut, dass ein Surfbrett von der DLRG in der Nähe ist und ich sie gleich herwinken kann. Bereitwillig bietet sie halt an und der Tur-Tur greift zu. Für's Ego möchte er dann gerne weiterschwimmen und ich denke auch, dass das eine gute Idee ist.
Ich bitte die nette Dame der DLRG aber in der Nähe zu bleiben.

Nach nur wenigen weiteren Schwimmzügen bekommt der Tur-Tur einen weiteren Krampf in der Wade. Und schaut ganz angespannt. Also entscheide ich, dass es Zeit ist das Experiment zu beenden.
Es ist ihm zu  kalt und sich zu zwingen ist absolut bescheuert. Er ist weit gekommen und hat die Strecke toll gemacht, da ist es total unnötig sich weiter zu quälen. Die Krämpfe werden nicht spontan aufhören, sondern schlimmer werden... außerdem machen sie ihm Angst.
Das kann man sich ersparen. Es soll ja zum Spaß sein.
Ich winke dem Boot und werde vorher noch fotografiert. Dann gabelt der DLRG den Tur-Tur auf und ich verabschiede mich.

Der Tur-Tur ist in guten Händen und so kann ich die letzte Boje ansteuern und mich dann in die Schwimmermasse einordnen.

Ich merke auch, dass die Hände und Füße kühl waren vom langsam schwimmen. Das Wasser ist wesentlich abgekühlt im Vergleich zum vergangenen Sonntag (wo ja Neoverbot wegen der Wärme war).

Nach 26Minuten bin ich an Land und der Zeugwart erwartet mich bereits. Er hat den Tur-Tur auf dem Boot erkannt und ist daher überhaupt nicht überrascht, dass ich alleine angeschwommen komme.

Wir warten im Wasser auf die beiden Wasserstreichlerinnen. Die Teamchefin und Frau Duck kommen schön einträchtig angeschwommen und berichten, dass sogar zwischendurch Zeit war, nach den anderen Schwimmern zu schauen und festzustellen, dass man ja gar nicht die letzten sei. Sehr gut. Das heißt die große Runde hat Frau Duck auch ganz locker hinter sich gebracht. Sie macht ihrem Namen halt alle Ehre. Prima!

Als lustigen Abschluß sprachen wir noch Michael Göhner mit dem dümmsten Spruch der Welt an: "Michael können wir ein Bild mit Dir zusammen machen... wir haben gehört Du kannst gut schwimmen!". Irre. Mir ist auf die schnelle nix anderes eingefallen und der vermeindlich gute Schwimmer hat einfach nur gelacht und sich gewundert. :-) Der Tur-Tur hat das Foto gemacht.

Nachdem wir alle wieder trocken sind und den Stau auf der A3 hinter uns gebracht haben beschließen wir den Abend in der Pizzeria Tevere. Die Pizza hatten wir bereits am See bestellt und dann im Stau auch noch gleich zweimal verschoben... ich komm hier aus dem Lachen kaum mehr raus.
Beim Abfragen der Getränke bekommt die Teamchefin von Frau Duck dann noch die Ansage, selbige hätte gerne einen "Gin Tonic"... was zu allgemeiner Verwunderung führt. Und natürlich wieder zu herzhaftem Lachen. Dass Frau Duck eigentlich Bitter Lemon meint erfahren wir erst wesentlich später.

Die Pizza schmeckt herrlich und wir sind alle wirklich traurig, dass die Swimnights schon vorbei sind.

Mittwoch, 10. August 2011

Trotzdem laufen.

Meine Motivation hatte ein kleines Tief. In einem Telefonat mit der Teamchefin war ich mir sicher heute nur ein paar Liegestütze zu machen und ansonsten eher die Couch zu genießen.
Aber manchmal kommt es anders und meistens als man denkt und so entschied der Zeugwart als ich daheim war, dass wir laufen gehen. Er wollte die üblichen knappen 5km absolvieren und ich solle ihn begleiten. Es wäre viel schöner, wenn ich mitlaufen würde.
Das geht natürlich runter wie Öl und so wurden die Laufklamotten angelegt und es ging los.

Der Zeugwart schoß aus der Haustür und legte gleich ein ordentliches Tempo vor. Ich hatte Mühe hinterherzukommen und stellte schnell fest, dass es heute wohl um "kurz und knackig" ging...
vom ersten Mückenschwarm gewarnt liefen wir auf dem Damm und nicht am Wasser im Geräusch. Wir hofften, dass uns weitere Mückenschwärme erspart bleiben würden.
Bei mir lief's ganz gut. Die ersten Kilometer habe ich ja immer das selbe Bild... es ist mühsam, ich habe das Gefühl ich komme nicht voran und es flutscht einfach nicht so richtig. Aber dann ging's. Am Wendepunkt lief's dann auch rund und in Richtung Heimat war's dann schon wieder uhrwerkmäßig.
Aber geschafft und müde war ich trotzdem.

Daheim angekommen hab ich fein gedehnt und den Zeugwart beglückwünscht, dass er mich doch auf die Laufrunde bekommen hat. Er hat oftmals ganz wundervolle Ideen.

Morgen ist die letzte Swimnight am Langener Waldsee.... schon ist die Seeson also wieder vorbei. *schluchz*

Dienstag, 9. August 2011

Zersägt.

Beim Ironman Swimday gab es eine Art Lagerverkauf von Ironman Fanartikeln. Ich nehme an, weil eine neue Kollektion raus kommt oder sowas.
Ich habe auf jeden Fall einen neuen Schwimmrucksack erstanden... in der Hoffnung, dass dieser besser in die Spinde paßt als meine riesige Sporttasche.  Weil ich ja auch immer alles mitschleppe. Ich muß das besser organisieren und vorher entscheiden was ich trainieren möchte. Na ja.
Im Rucksack ist auf jeden Fall trotzdem Platz für Flossen  und Handschuhe, so dass ich mich nur so halb entscheiden muß... nämlich ob ich das Schwimmbrett mitnehmen möchte oder nicht.

In meinen Kofferraum paßt der Rucksack auch prima rein, ein gutes Zeichen, und so fahre ich also nach der Arbeit ins Schwimmbad. Ich bin verwirrt, weil schon der Parkplatz gerammelt voll ist. Gut, dass gerade ein fleißiger Schwimmer wegfährt und ich direkt neben dem Eingang parken kann. Zufälle gibt's, klasse!

Also umziehen und den Rucksack in den Spind verstauen. Wahnsinn... paßt wie dafür gemacht. Genial. Die Aufteilung der Rucksackfächer ist auch gekonnt und so bin ich für's erste schon mal hochzufrieden mit dem Kauf.
Am Becken angekommen gibt's das übliche Prozedere und ich lasse mich zu Wasser. Die Schwimmerbahn wird von einer asiatischen Austauschschülergruppe bevölkert und so verschaffe ich mir erst schwimmerischen Respekt und werde dann Oberlehrerhaft. Ich teile lächelnd mit, dass auf dieser Bahn kein Kindergeburtstag gefeiert wird und ich hier gern Platz für meine Rollwenden und meine Bahnen hätte. Ich werde angeschaut, wie nicht ganz dicht und ein junger Mann lächelt mir ein "English please" entgegen. Überrascht, dass ich ihm kurzerhand die Birthday Party auf dieser Bahn untersage trollt sich die Gruppe.
Über soviel Schwimmerenglisch waren sie erstaunt.

Ich schwimme 30Minuten mit Rollwenden, hohem Ellbogen, langem nach vorne Strecken und toller Atmung. Mal nach rechts vier Bahnen, mal nach links vier Bahnen, mal abwechselnd im Dreierzug, mal im Fünferzug... das Atmen klappt ganz prima.
Ich bin hochzufrieden.

Dann merke ich, dass ich aufschwimme. Auf einen Männerkörper. Der Herr mittleren Alters (wobei ich da ja mittlerweile auch dazugehöre...) in meinem Alter gibt sich redlich Mühe der "sportliches Bahnenschwimmen"- Bahnbeschilderung alle Ehre zu machen. Es will mit seinem Überlebensbrustschwimmen nicht recht funktionieren also versucht er es mit Kraul und schnell wird mir klar... auch hiermit ist kein Blumentopf zu gewinnen.
Ich schwimme vorbei.
Ein weiterer Herr, mit dem Schwimmkünstler auf meiner Bahn offensichtlich befreundet, kommt ebenfalls auf die Bahn und verkündet lautstark, so dass ich es unter meiner Badekappe gut hören kann... "er schwimmt sich dann mal ein". *grins*

Ahh, ich merke es wird spannend. Eigentlich wollte ich mich jetzt ja etwas ausschwimmen und dann das Becken verlassen. Aber bei einem solchen Programmpunkt wäre das ein faux-pas und so entscheide ich mich dazu noch ein bischen weiterzuschwimmen.
Herrlich. Eine gute Entscheidung. Die Herren bekommen von mir einen ordentlichen Vorsprung und ich schaffe es trotzdem, ohne große Hatz, vor ihnen anzuschlagen.
Männer würden nun kundtun, sie hätte die Herren zersägt. Und ich muß zugeben, es ist genau so. Toll.

Ich zersäge die beiden Herren also noch ein paar Bahnen lang und als ich mich gerade am Beckenrand abstoßen möchte höre ich sie verkünden, dass sie noch etwas anderes vorhaben und daher heute früher gehen müssen. Ich muß lachen und verschlucke mich... was dazu führt, dass ich eine kurze Rückenpause einlegen muß. Toll. Der Spruch ist wirklich super.

Nachdem ich mich ein paar Bahnen ausgeschwommen habe verlasse auch ich das Becken. Allerdings ohne Vorankündigung. Ich gehe einfach raus und marschiere in Richtung Dusche. Dort steht ein kleiner Junge der mir beherzt seine Crogs entgegenhält und mitteilt "für Dich". Als ich dankend ablehne meint er "schade" und versucht sie bei der nächsten Frau loszuwerden.
Der kleine Junge hat Geschmack und seine Mutter will es offensichtlich nicht verstehen?
:-)

Zum Abendessen ging's mit meinen zwei Marathonmädels nach Oberursel. Die fleißigen Läuferlis sind in den fast schon letzten Zügen, denn die Marathonläufe in Berlin und Frankfurt stehen auf dem Beuteschema und lang ist es ja nicht mehr hin... 7Wochen bis Berlin, 12 Wochen bis Frankfurt.
Die Damen stapelten tief was das Zeug hält, man wäre nicht gut im Training, es sind zu wenige Kilometer usw. Ich bin guten Mutes und freue mich schon wieder auf das Hasendasein in Frankfurt.
Ggf. steige ich in Frankfurt etwas früher ins Geschehen ein... mal sehen was meine Vorbereitung dazu sagt. Es bringt ja nichts, wenn ich dann schlapp mache.
Eigentlich wollte ich ja auch Hasenohren besorgen. Na mal sehen was sich noch organisieren läßt.

Montag, 8. August 2011

Ich bin doch kein Profi!

Manchmal passieren einem Sachen und dann fallen einem genau diese Dinge bei anderen auch auf. Oder man liest was drüber oder man fängt an ständig genau das Auto, auf das man nie geachtet hat auf der Straße zu sehen. Fällt das auch unter Murphy's Gesetz? Ich weiß es nicht.
Es ist aber auffällig, das muß man zugeben.

Am Sonntag als Triathlontagabschluß haben wir des Zeugwarts Geburtstagsgeschenk geschaut. "I against me", eine Dokumentation über den Triathlonsport. Einige Profiathleten, unserer ist komischerweise nicht dabei, gewähren recht tiefe Einblicke in ihr Training und ihren Alltag.
Sandra Wallenhorst ist auch dabei... sie beschreibt, dass sie öfter mal daheim anruft um sich abholen zu lassen... und ihr Mann diese Forderung einfach ignoriert und sie damit ja weiter Rad fahren läßt. Am Ende sei sie darüber dann doch froh, denn der Anruf kommt dann wohl doch eher vom Kopf und nicht weil sie wirklich nicht mehr könnte. Es gäbe da eine Abmachung...

Ich möchte klar stellen, dass es bei uns daheim keine solche Abmachung gibt.

Wir haben vielmehr bisher IMMER auf solche Abholanrufe reagiert und ich habe den Zeugwart bereits mehrfach irgendwo aufgegabelt. Er mich natürlich auch. Es ist selbstverständlich gewesen. Bis zum vorletzten Lauf. Wahrscheinlich eine böse Vorahnung? Große Ereignisse werfen ihre Schatten usw. ?

Ich rief an und wurde jäh abgewiesen. Ich solle mal schön umdrehen und den Weg auch heim laufen hat er gesagt. Mmppfff.
Ich hakte das als einmalige Situation ab und fühlte mich weiterhin sicher. Eigentlich hätten mir Sandra's Worte in der Dokumentation gestern zu denken geben müssen... aber ich hab da einfach die Kurve nicht bekommen.

So machte ich mich also heute auf dem Zeugwart entgegen zu laufen. Die New Balance Schuhe wollten auch mal wieder auf die Piste und bei durchaus frischen 16°C war mir schnell klar, wir müssen ein bischen zügig laufen, sonst wird's kühl. Ist das T-Shirt Laufwetter etwa schon vorbei? Kann ich gar nicht glauben. Bzw. möchte ich gar nicht glauben.

Wie auch immer lief ich ihm entgegen und dachte, dass er mich gut ab Km5 jederzeit einladen könnte. Und wenn er halt etwas später ist, dann eben bei Km6, 7 oder 8. Es lief ganz gut. Die Schultern sind noch etwas angestrengt vom Schwimmen und meine Oberschenkel wissen auch, dass Schwimmen anstrengend ist und melden leichte Bedenken an.
Es läuft aber gut und nach knappen 2km klingelt mein Telefon. Der Zeugwart vermeldet, er sei jetzt auf dem Weg heim und als ich um etwas Aufschub bitte, weil ich doch geplant hatte, dass er mich einsammelt erhalte ich die Ansage... "Du läufst einfach schön alleine heim". Aha. Heiße ich jetzt Sandra mit Vornamen oder wie? Ich bin doch kein Profi! Ich kann doch meine Laufeinheit locker verkürzen, oder etwa nicht? Immerhin war ja gestern Wettkampf! Mppff.

Wir legen auf und ich laufe weiter.

An der Wendemarke für die grobe 5km Runde drehe ich um und laufe zurück. Ah, hier wird ja ganz viel neu gebaut... einige Häuser sind schon richtig weit, bei vielen wird alte Bausubstanz mit neuer ergänzt. Sieht hübsch aus.
Weil ich wirklich fertig bin wähle ich für den Rückweg die Straße ... falls ich doch noch mal auf der Abholung bestehen muß, kann ich direkt ins Auto reinfallen.
Das ist aber nicht nötig.

Ich laufe mich jetzt erst richtig ein und es ist fast schade, dass ich schon daheim bin. Knappe 5km. Wieder mal. Und ich bin jetzt erst richtig "warm"... es wäre einfach besser, ich würde mir angewöhnen, dann daheim vorbei zu laufen und noch was dranzuhängen. Also dann Projektstart dafür beim nächsten Lauf. Das müde Gefühl von Km3 ist verflogen...

Zum Abendessen gibt es pikantes Ofengemüse aus dem Kochbuch für Triathleten. Das schmeckt richtig gut und ist nicht viel Arbeit. Vorbereitet hatte ich alles vor dem Schnüren der Laufschuhe, dann vor dem Duschen ab damit in den Ofen und dann paßt meine Duschzeit perfekt zur Garzeit des Gemüses. Prima. Es schmeckt wirklich sehr gut.

Sonntag, 7. August 2011

Zuviel geschwommen

Sonntag früh, der Wecker usw. ... ich wiederhole mich. Diesmal sind wir früh aufgestanden, weil ich Wettkampfschwimmer war. Da kann ich ja schlecht im Bett liegen bleiben. Schade eigentlich.

Um ihn nicht später doch noch zu vergessen habe ich den Zeitmesschip sofort nach dem Aufstehen angelegt. Ich konnte damit ermitteln, dass ich die Schnellste in der Küche am Müsli und die Schnellste im Badeanzug war. Auch schön.
Nachdem die Teamchefin eingetroffen war, stiegen wir in die Toffifee um und machten uns in Spitzengeschwindigkeit auf in Richtung Langener Waldsee. Selbstverständlich waren wir überpünktlich am See und nachdem ich nochmal umgeparkt hatte, ging's auch schon in Richtung Wechselzone. Die Teamchefin hat eine Pumpe organisiert und ich war der Fahrradhalter.
Dann ging's weiter zum See und wir schauten der Elite zu wie sie zu Wasser gelassen wurde.

In der Zwischenzeit machten der Zeugwart, der Profiathlet und das Sportkind bereits Frankfurt unsicher und suchten sich die besten Plätze zum anfeuern.

Irgendwann wurden die Staffeln unruhig und ich fügte mich der Mehrheit und legte ebenfalls die Klamotten ab. Dann machte mich auf in Richtung Schwimmstart.

Unfassbar... ein bekanntes Gesicht. Der Halbmarathonralph aus meinem MainzMarathon-Projekt vom Frankfurter Laufshop kam mir entgegen. Das war fein. Er startete heute über die Jedermann Distanz. Meine Lieblingsdisziplin, das Schwimmen, machte ihm am meisten Sorgen.
Wir wünschten uns Glück und vor allem viel Spaß und ich ging mal ins Wasser. Mmhh frisch.
Dann wieder raus, denn wir hatten ja einen Landstart. Nicht alle Athleten in meiner Startgruppe hatten wohl den gleichen Wettkampf gebucht wie ich... denn viele blieben einfach schon im Wasser.

Bei der Vorankündiung dass es gleich los geht drückte ich schon mal meine Uhr. Das war ja schon öfter recht hilfreich.
Beim Startschuß wurden alle um mich rum ziemlich hektisch und ich machte mich langsam auf in Richtung Wasser. Ein paar Schritte reinlaufen ... Uhr checken... und dann los. Ich schwamm einen schönen Dreierzug, fühlte mich wohl und fand alles prima.
Bis ich auf eine Gruppe aufgeschwommen bin. Weil ich mich durchschlängeln und nicht hinten anstellen wollte, hab ich so einen heftigen Tritt kassiert, dass ich mal flott auf Brustschwimmen umspringen mußte. Ich habe alle Lebensfunktionen gecheckt und festgestellt, dass alles ok ist. Also weiter.
Es kam mir schier endlos vor. Die Runde bei den Swimnights ist bestimmt kürzer.

Auf dem Weg zurück zum Ufer habe ich noch zwei Schwimmer der vorherigen Startgruppe überholt und dann war ich auch schon da. Die Karusselfahrt begann und ich hab's aber laut Berichten der Teamchefin recht gerade bis zu ihr geschafft. Lustig, war, dass als ich das Ufer betrat und mich aufrichtete die Leute wild applaudierten und Fotos schossen... aber es war ja keiner da, den ich kannte. Ich stellte dann gleich fest, dass neben mir ein Athlet aus einem Mainzer Triathlonverein aus dem Wasser kam und der Applaus eigentlich ihm galt. Ich hoffe, ich bin nicht auf den Bilder drauf!

Die Teamchefin schnappte sich den Transponder und war weg. Wie ein kleiner Blitz.

Ich zog mich um und machte mich auf in Richtung Auto und Innenstadt.

In der zweiten Wechselzone nahm ich dann die Teamchefin in Empfang, sie ist mit einem 32iger Schnitt durch die Innenstadt gerast.
Respekt.

Unsere Läuferin haben wir dann kurz vor dem Ziel eingefangen und sind mit ihr gemeinsam eingelaufen. Zumindest war das unser Plan.
Auf dem roten Teppich hat sie dann noch einen wilden Schlußspurt hingelegt... da hätte sie ja vorher auch mal Gas geben können. Unter "im Team einlaufen" verstehe ich eigentlich was anderes... aber so ist es, wenn man sich die Staffelmitmacher nicht richtig anschaut. :-)

Im Ziel gab's Bionade und eine Medaille. Ach ja, und die Mitteilung einer anderen Schwimmerin, dass die Schwimmstrecke gute 500m zu lang gewesen wäre. Sie hätte das gemessen und außerdem einen Kampfrichter gefragt, der ihr das bestätigt hätte. Sehr schön, war ich also doch nicht ganz so langsam.

Samstag, 6. August 2011

Rituale

Abenteuer Triathlon. So ungefähr könnte man es bezeichnen. Ja, das paßt.

Wie schon öfter lang und breit berichtet schwimme ich morgen in der Staffel beim City Triathlon. Ich habe Timo Bracht ja bereits vorgewarnt, damit er sich darauf einstellen kann...
Als Staffelschwimmer hat man ja eigentlich am Vortag am See nix verloren, aber weil wir ja ein Team sind und ich mir die Zirkusmanege von morgen gerne mal anschauen wollte sind wir heute Nachmittag mit der Teamchefin zum Waldsee gefahren. Mit von der Partie war das komplette Team inklusive Sportkind und Maskottchentier.
Am Eingang vom Seeparkplatz ist in diesem Jahr eine Parkgebühr zu entrichten. Wir waren verwirrt, denn das vollbesetzte Auto wurde mit 4EUR abkassiert obwohl eigentlich pro Auto 1EUR fällig war. Dank Facebook bin ich sicher die Erklärung dazu folgt kurzfristig. Tolle Erfindung!

Nachdem wir parkplatztechnisch hervorragend eingewiesen waren, ging's auch schon in die Schlange.

Das schnelle Fahrrad der Teamchefin wurde vom Kampfrichter genaustens , der Helm wurde angeschaut und auch auf dem Kopf auf seinen reibungslosten Sitz überprüft. Ich trug mein Athletenbändchen und wurde aus diesem Grund ebenfalls in die Wechselzone vorgelassen. Alle anderen Teammitglieder mußten draußen warten.
Wir wanderten durch die Wehselzone und wanderten und wanderten. Zwischendurch gabelten wir noch ein paar Verirrte auf und weiter ging's. Eine gefühlte Ewigkeit ging's in Richtung See und ich war in böser Vorahnung bereits am lamentieren, dass ich den ganzen Weg wahrscheinlich morgen bis zur Teamchefin vorrennen darf.
Endlich fanden wir den Radabstellplatz und taten, was alle machten. Die Teamchefin stellte ihr Rad ab. Nicht in der Reihenfolge, sondern da, wo sie sichs gut merken kann. Immerhin stand die 1252 direkt zwischen der 1241 und der 1283. Prima...Triathleten zählen also höchstens bis drei, andere Zahlen interessieren nicht. Da ist der der Beweis mal wieder.

Nachdem wir das Rad und den Helm los waren, machten wir auf in Richtung Wasser. Immerhin möchte man ja irgendwie wissen was da so auf einen zu kommt und der Langener Waldsee könnte ja auch plötzlich ganz anders aussehen als gewöhnlich. Also ab durch das kleine Waldstück und durchs Wechselzelt vorbei an ganzen vier bereits abgestellten Wechselbeuteln.
Respekt. Da reicht's wohl, wenn man die auch noch morgen abstellt. *grins*

Wir wanderten über die Zeitmessmatte, mein Chip piepste wie es sich gehört und sagte der Matte "Hallo". Und schon waren wir am Schwimmausstieg.

Hier konnten wir gut das wohl übliche Vorschwimmritual  von Triathleten beschauen:
Ein Schritt ans Wasser, Füße fein nebeneinander ausgerichtet und ganz knapp vor der Wasserschwappkante aufsetzen, in die Knie gehen und zwar schön langsam und dann zum Wasser runterbeugen. Rechte Hand ins Wasser, prüfender Blick auf die Wasseroberfläche und dann etwas Wasser ins Gesicht schippen. Wieder aufstehen, vom Wasser wegtreten und durchs Haar streichen. Dabei ist es dringend erforderlich einen absolut sicheren Blick aufzusetzen und zu sagen: "ist schon recht warm, Neoverbot ist wahrscheinlich, aber kein Problem, ich kann's ja" oder sowas in der Art.

Und weil's dann gleich von einem weiteren Wettkämpfer kopiert wurde konnte ich nicht umhin und schloß mich an. Die Teamchefin hat mich förmlich genötigt und so wurden auch meine Haare vom Seewasser gesegnet.

Wir betrachteten die Staffelwechselzone, die wirklich hübsch auf der grünen Wiese abgetrennt war und die Teamchefin versprach mir, dass sie laut muuuhen wird, wenn ich mich angestrengt hab. Na, ich bin gespannt. Sie wird dann also auf der Weide ausharren, bis ich ihr fröhlich das Staffelchipband entgegen werfe.
Und dann muß die Arme samt ihren Radschuhen erst durch den Wald bis ans Fahrrad und dann durch die ganze Wechselzone rennen. Gefühlte 3km.

Was ich dann genau mache weiß ich noch nicht, aber wahrscheinlich umziehen und zum Auto flitzen. Denn es geht ja dann auf dem schnellsten Weg nach Frankfurt, damit ich auch ins Ziel einlaufen kann.

Ach so, ich trage nur Badeanzug, denn der Kampfrichterchef hat heute ein Neoprenverbot verhängt... oder der Veranstalter, oder so irgendwie. Das war für manchen großen Athleten ja ein richtiges Problem, welches auch auf der Wettkampfbesprechung dann gleich thematisiert wurde. *grins*
Wir machten uns nämlich nach der Seebesichtigung prompt auf in Richtung Frankfurt um eben dieser zu lauschen. Die wurde in der Börse mitten in der Stadt abgehalten. Viel Neues gab es für mich nicht zu hören. Die Schwimmer haben keine Erholungsbereich wie die Staffelradfahrer und so werde ich mich also auf dem Weg zum Auto erholen müssen.

Dann machten wir uns im strömenden Regen auf in Richtung Pasta Party. Party deshalb weil mächtig viel los war... Pasta wegen der italienischen Woche auf der Hauptwache. Wir suchten die Couponausgabe und dann noch die Nudelausgabe und ließen es uns schmecken. Die Nudeln waren vorzüglich.

Weil man keine erwartete, wenn es schüttet hat der Zeugwart einen vermeindlichen Regentropfen wegwischen wollen und wurde prompt von so einer Ausnahmewespe gestochen. So ein Mist. Gut, dass ein Getränkestand mit Eis in der Nähe war und wir somit sofort erste Hilfe leisten konnten.
Dann ging's über die winzige Messe zurück zum Parkhaus und ab nach Hause.

Mein Rucksack für morgen ist mittlerweile gepackt. Ich trage einen weiße Badekappe und einen schwarzen Badeanzug. Wahrscheinlich werde ich die Einzigste mit dieser Kombination sein? ;-) Wechselklamotten sind auch dabei und meine Seeschuhe.
Ich freu mich! ..vor allem, dass ich nach dem Schwimmen nur 3m rennen muß...

Auftritt Schweinehund

Nachdem der Zeugwart sich heute dazu entschieden hatte, mich beim laufen zu begleiten wählten wir eine kurze Runde. Der Zeugwart war ja lange verletzt und ist noch immer nicht zu 100% genesen. Derzeit ist er aber schmerzfrei und wollte unbedingt laufen gehen. Und laufende sollte man natürlich nicht aufhalten.
Ich entschied mich dazu mal barfuß in meinen Zootschuhen zu laufen. Also mußte natürlich ein farblich passendes  Oberteil gesucht werden. *grins* Frauen halt. Selbstverständlich hab ich so eines im Schrank und es konnte los gehen.

Barfuß. Das ist ungewohnt. Wirklich. Aber die Zootschuhe sehen klasse aus. Ist das wichtig, wenn man laufen geht? Na ja, nicht wirklich, aber ganz unwichtig ist es eben auch nicht.

Wir laufen los und lassen des Zeugwarts Handy daheim. Es kann nämlich seinen inneren Schweinehund nicht überwinden und das Laufprogramm anzeigen. Also bleibt es daheim und nur mein kleines sportliches Handy begleitet uns. Ich laufe immer mit Handy. Heute hab ich auch kurzfristig gedacht... gut, dass ich es mithabe.

Wir kommen gut in den Tritt. Die Zootschuhe sind bequem, die Geschwindigkeit paßt, es ist heiß. Drückend. Schwül. Echt heiß einfach.

Ein Stofftier liegt auf dem Weg. Entweder hat es seinen inneren Schweinehund ebenfalls entdeckt und sich dazu entschieden eine Liegepause zu machen oder es wurde verloren und ein Kind vermisst es bereits schrecklich. Wir lassen es liegen und hoffen darauf, dass es weg ist, bis wir wiederkommen.

Nach 2/3 unseres Weges sehen wir einen Triathleten vor uns. Er wird langsamer und beugt sich vorn über. Das es ein Triathlet ist erkenne ich am Anzug. Er hat einen Flaschengurt um ... scheint also ein längerer Lauf zu sein. Wir kommen näher und er schnauft ganz doll. Gut, dass ich mein Handy dabei habe... ich könnte mich also kümmern falls nötig. Wir fragen kurz ob alles gut ist oder er Hilfe benötigt. Er antwortet indem er sich aufrichtet, dass alles prima ist und es nur richtig heiß wäre. Gut. Aufgerichtet atmet er auch wieder leiser und wir machen uns weiter. Das Handy brauche ich nicht. Schön!

Ich habe mir angewöhnt an einer bestimmten Stelle einen Rückwärtsteil einzubauen. Das mache ich auch bei diesem Lauf, circa 20m -wenn überhaupt- und sehe den Schweratmer, wie er unsere Verfolgung aufnimmt und am Horizont im Waldstück erscheint. Rückwärtslaufen ist anstrengend für meine Beine. Meine Oberschenkel brennen dabei ganz schön. Wieso das so ist weiß ich nicht. Ich drehe mich wieder um und hake das Rückwärtslaufen für diese Trainingseinheit ab. Schön, dass der Athlet wieder läuft.

Als wir wieder an der Stofftierstelle vorbei kommen bin ich erleichtert. Entweder es ist von alleine wieder losgelaufen, weil es wieder motiviert genug war um sein Training fortzusetzen, oder es wurde eingesammelt. Ich halte letzteres für wahrscheinlicher und freue mich für das Kind, das jetzt sicherlich richtig glücklich ist seinen Kuschelfreund zurück zu haben.

Als wir zurück sind dehnen wir ausgiebig. Ich bin heute nur für diesen Moment unterwegs gewesen. Nur dafür. Es ist wirklich angenehm, ich genieße es richtig. Jeder Beinmuskel wird ausgiebig bedacht. Herrlich.
Die Dusche rundet das Lauferlebnis ab. Das ist immer so und ich habe schon öfter behauptet, dass ich nur für die Dusche danach laufe. *grins* Heute war es eben das Dehnen und die Dusche... das doppelte D eben.



Morgen ist übrigens Wettkampftag.
Ich bin Staffelschwimmer beim Frankfurt City Triathlon. Die Teamchefin wird es Timo Bracht dann auf dem Fahrrad zeigen... aber erst mal werde ich ihr einen schönen Vorsprung rausschwimmen. Er wird sich warm anziehen müssen, das habe ich mir fest vorgenommen. Unsere Läuferin rennt ihn dann noch in Grund und Boden, so ist unser Plan.
Wie so oft sieht's in der Realität ja meistens anders aus und so hoffen wir ihn noch im Ziel zu treffen, wenn er bereits fertig geduscht ist. Eine Unterschrift auf meiner Startnummer oder ein gemeinsames Zielfoto wäre schon cool. 

Mittwoch, 3. August 2011

Universum

Nachdem der beste Arzt der Welt mich auf die Piste geschickt hat und mir versicherte der Husten wäre absolut keine Entschuldigung für das Nichtsporttreiben und ich solle z.B. laufen oder schwimmen oder Rad fahren (tolle Vorschläge) wollte ich also den Feierabend hochmotiviert nutzten.
Das Universum hingegen wollte, dass ich es langsam angehe und nicht gleich übertreibe. Es schickt Blitze an den Horizont als ich heim kam.  Außerdem sorgte es dafür, dass der Himmel stark nach Regen aussah. Ich schätze "man" wollte mich -in Absprache mit meinem inneren Schweinehund- dazu überreden einfach auf die Couch zu gehen?
Aber der gute Vorsatz war ja nach dem Arztbesuch gefasst und da gab es auch nichts dran zu rütteln. Außerdem stimmt ja der Spruch, dass es einem nach dem Laufen immer besser geht und man froh ist losgelaufen zu sein!

Also Laufklamotten an und meine Sonnenbrille (T-Sight von der Hamburger Triathlonmesse... nach einer Falschlieferung jetzt doch endlich angekommen) auf.  Los ging's.

Das Universum kümmerte sich weiter darum, dass über Frankfurt Blitze vom feinsten zuckten und auch der Donner gut zu hören war... aber meine Laufrunde begann trocken und gewitterfrei. Einschüchtern ließ ich mich nicht.
Die Luft war angenehm, obwohl es sehr drückend und heiß war. Aber ich war einfach zufrieden. Zusätzlich war ich ziemlich flott unterwegs, na ich war ja auch gut ausgeruht. ;-)
Ich kam wirklich schnell und gut in den Tritt und wählte den Weg weg vom Gewitter (Ätsch).

Nach 3km bin ich umgedreht und mit Blick auf einen mittlerweile wieder vollkommen himmelblauen Horizont zurück gelaufen. Das Universum hat sich dann offenbar um andere wichtige Themen gekümmert und sich nicht weiter für mich interessiert.

Der Regenguß kam erst viel später, als ich beim Abendessen saß... ich hatte ausnahmsweise ein gutes Timing.

Es ist wirklich fein laufen zu gehen. Ich freu mich, dass ich wieder gesund bin.

Montag, 1. August 2011

Geschichtsträchtiger Wettkampf

Ich bin irre.
Das ist zwar bekannt, mir aber trotzdem nicht immer ganz bewusst.

Ich habe den Zeugwart und mich selbst soeben zum Hugenottenduathlon angemeldet. Der findet am 6.  November in Neu-Isenburg statt. Neu-Isenburg wurde ursprünglich mal als Zufluchtsort für die Hugenotten auf ihrer Flucht aus Frankreich gegründet und birgt also eine recht umfangreiche Geschichte. Die ist mir für den Duathlon bei dem es um 4km laufen, 20km Radfahren und 4km laufen geht, allerdings herzlich egal. Die Hugenotten haben sich damals sicherlich auch keine Gedanken gemacht, was alles in der Stadt noch passieren wird...
Ich werde also mit dem Mountainbike im Dreck rumfahren... ich freu mich. Dreck finde ich total super. :-)

Es wird wohl nass und kalt, sagt die Wettervorhersage. Außerdem wird es die Tage vorher auch bereits geregnet oder geschneit haben und mein Mountainbike wird sich so richtig einsauen. Zum Schluß werde ich eigentlich Slicks fahren.

Das abschließende Laufen wird sicherlich von Kälte und Regen geprägt sein, wie praktisch jeder meiner Läufe (bezieht sich auf den Regen). Die armen anderen Starter. Wenn sie sich beeilen bleiben sie aber wohl verschont... dann paßt es wieder.

Heute Nachmittag habe ich einen Arzttermin. Der Sprechstundenhilfe die den Hörer entgegennahm habe ich gleich was vorhusten können, so dass es mit dem Arzttermin auch flott ging. Ich hoffe sehr, dass ich dann wenigstens diese Nacht mal durchschlafen (und nicht mehr durchhusten) kann.