I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 31. Mai 2012

Blumen mit Antrieb

Manchmal entscheidet sich Petrus, dass er doch keine Lust auf Triathlon hat... und dann läßt er seine Triathleten im wahrsten Sinne des Wortes baden gehen.
Wenn diese Triathleten allerdings sowieso schwimmen möchten ist der Regen ja wirklich nur halb so schlimm. Denkste.

Die Teamchefin hat sich heute extra zweimal versichert, dass die Swimnight statt findet und dass wir ja auch bei dem Wetter in den See hüpfen.
Was ist schon das bischen Wetter? Nass werden wir ja spätestens im Wasser sowieso. Der Zeugwart fährt zu 2% trocken mit dem Rad an den See und will heute mal versuchen den Preis für den, der am dreckigsten in so einen Neoprenanzug steigen kann, zu gewinnen.

Netterweise entschließt sich die Teamchefin auch heute wieder dazu mir auf der großen Seerunde Gesellschaft zu leisten, und so schwimmen wir los. Nachdem ich mich an der ersten Boje davon überzeugt habe, dass sie es ernst meint, gibt es also kein zurück.
Wir schwimmen, soviel ist schon mal sicher. Allerdings habe ich das Gefühl, dass im Blumenneopren ein Antrieb versteckt ist und in meinem Neoprenanzug eine Bremse. Sie ist schnell heute.
Aber wahr haben möchten sie das nicht.
Sie lenkt ab und weist mich auf einen Turboathleten hin, der goldbekappt an uns vorbei schießt, wie von einem Boot gezogen. Tja... der Typ ist ja mal Profi gewesen und von daher könnten wir ihn höchsten mit unserem Profiathleten vergleichen. Nicht mit uns.
Die Teamchefin ist ja hauptberuflich Chefin und deshalb in ihrer Leistung nicht mit banalen Profis zu vergleichen. Sie läßt den goldbekappten Herren vorbei ziehen und wendet sich wieder dem Schützling zu. Der bin in diesem Fall ich.

Der See ist heute wirklich erstaunlich groß. Schlimm ist, dass ich zusätzlich auch noch nicht voran komme. Ein schlechter Schwimmtag.
Dass die Teamchefin sich nicht schnell fand muß ich nicht erwähnen, oder? Den Tag, wenn sie ihr Licht nicht unter einen Scheffel stellt werde ich rot im Kalender markieren.

Dienstag, 29. Mai 2012

Was tun, außer singen?

Wie kommt es bloß, dass Sportler wie Paul Biedermann oder Britta Steffen freudig eine schier unendliche Anzahl an Bahnen schwimmen können, ohne vor Langeweile mit dem Bauch nach oben durch das Becken zu treiben? Es ist mir einfach unerklärlich. Wirklich. 
Schwimmen ist so extrem langweilig. Ich kann es kaum in Worte fassen. 

Nachdem ich ein praktisch Sport freies Wochenende (wenn man von Sport machen redet) hinter mich gebracht habe, könnte man meinen, dass ich prima ausgeruht in das Schwimmtraining starten kann. Mmhh... dank des vollen Arbeitstages, war vollkommen ausgeruht nicht richtig möglich. Aber gut. Ich war etwas ausgeruht und nur milde im Streß. 
Das macht es nur bedingt besser. 
Schwimmen ist langweilig. 

Obwohl der Flitzer heute genau ansagt was zu schwimmen ist und ich singenderweise meine Bahnen ziehe, wird es nicht interessanter. Ich kann noch nicht mal Kacheln zählen, weil es einfach keine gibt. Im Edelstahlspiegel sehen kann ich mich auf Grund des Abstands zum Spiegel auch nicht, dafür sehe ich zu schlecht. Außerdem weiß ich vom Zeugwart, dass man sich garnicht drin spiegelt. Selbst wenn ich sehen könnte, wäre es also kein Ausweg. 
Es ist langweilig, wir schwimmen 200m, 400m, 600m, 400m, 200m und weil schon die 400m eine einzige Quälerei sind, ahne ich in der kurzen Pause am Beckenrand bereits, wie schlimm die 600m werden. 
Endlos. 
Ich kann gar nicht soviele Strophen der Lieder die mir einfallen um 600m rumzukriegen. Außerdem kriege ich einen Drehwurm. 

Heute ist kein guter Tag zum schwimmen. Ich kann nichts anderes tun, außer singen. Und weil ich das noch nicht mal kann, bin ich froh, dass es unter Wasser keiner hört. Im See ist es einfach wesentlich netter zum schwimmen. Wahrscheinlich liegt es einfach nur daran. Die ganze Claudi weiß, dass es die Möglichkeit gibt im See zu schwimmen, da ist das Becken keine Alternative. 
Wer geht überhaupt bei fast 30°C draußen in die Halle? Nur Menschen, die Schwimmen lieben. Denen ihr Hobby wertvoll und heilig ist. 

Warum ich hingehe? Gruppenzwang nehme ich an. Oder ich liebe das Schwimmen? Eine Hassliebe? Ist mir mein Hobby heilig? Ich weiß es nicht... aber ich weiß, dass ich viel darum geben würde, wenn es nicht so langweilig wäre. 

Freitag, 25. Mai 2012

Swimnight heute und früher

Wie oft hab ich das schon gehört... "früher war alles besser"... manche Leute werden nie müde einen darauf hinzuweisen. Die Jugend, der Verkehr, die Krankheiten,... alles war früher besser oder nicht vorhanden. 
Mittlerweile bin ich stark gealtert und rutsche selbst in diese Schiene ab. Unglaublich. Ich hätte nicht gedacht, dass das mal passiert. Aber so ist es ja immer... wenn man jung ist glaubt man nicht, dass man jemals älter sein könnte. 

Heute war die 1. Swimnight am Langener Waldsee.

Da die Teamchefin einen super Arbeitgeber hat, war sie überpünktlich vor Ort und hat uns komplett angemeldet. Wunderbar. Als ich mit dem teamfarbenen Flitzer ankam, wurde ich bereits im Neoprenanzug erwartet. Die Teamchefin ist einfach prima organisiert. Sie führt heute ihren neuen Blumenneoprenanzug aus.
Die Horde scheint nicht nur im gleichen Berg-Verein zu sein, sondern die Damen sprechen sich neuerdings auch mit der Wahl des Equipments ab. Die Prominenz, die Frau Duck, Bibi und jetzt auch noch die Teamchefin tragen ihr Können im Freiwasser zur Schau und kleiden sich mit Blumentatoos. Bei der Teamchefin ziert die Blume die durchtrainierte Wade. Der Anzug macht einen schlanken Fuß... aber weil die Teamchefin keinen Spiegel daheim hat glaubt sie mir nicht. Nächste Woche muß daher die Kamera herhalten.
Von der Horde ist sonst heute keiner zu Gast am See. Die sind schlau und lassen vorschwimmen. Früher war das auch nicht anders, da haben sie sich auch erst nach ein paar Berichten mit in die Fluten getraut.
Der Zeugwart fuhr mit dem Rad zum See, denn schwimmen alleine ist ja viel zuwenig Sport für einen Tag. Der Verein läßt uns andere Maßstäbe aufrufen. Also ihn,... mich nicht bisher. 

Fix springen wir in unsere Neoprenanzüge und ziehen unsere gelben Badekappen auf. Wer für das Event die Farbe gelb für die Badekappen ausgesucht hat muß entweder besoffen oder noch niemals vor Ort gewesen sein. Da die Bojen gelb sind, hätte es keine schlechtere Farbe als Gelb für die Kappen geben können. Selbst schwarz wäre schlauer gewesen. Was wurde sich bloß bei der Farbwahl gedacht? Früher war alles besser... auch die Badekappenfarbe, die war nämlich Organe, Grün oder Beerenfarbe. Niemals gelb. 
Wie früher sind übrigens die mitgebrachten Eddings des Orgateams bereits in den letzten Zügen, als ich ankomme um unsere Wertsachen zur Aufbewahrung zu bringen... manches ändert sich halt auch nicht.

Der Startbeutel den wir mit der Anmeldung erhalten trägt die gleiche Farbe wie im letzten Jahr. Der Inhalt ist allerdings, im Gegensatz zu früher, mehr als bescheiden. Dafür ist der Preis um 5EUR gestiegen... das Verhältnis muß man mir bei Gelegenheit noch mal erklären. Früher war das besser.

Oben an den Bänken treffen wir praktisch auf das komplette Triathlonteam und ich bin begeistert, wie zahlreich wir so in Erscheinung treten können. Bei der nächsten Swimnight werde ich den Triathloneinteiler unter den Neopren ziehen, als Erkennungsmerkmal... das ist ein guter Plan. 

Im Wasser verliere ich schnell die Orientierung, meine optische Schwimmbrille läßt mich einfach nicht soweit scharf sehen und so bin ich froh, dass der Zeugwart mich sucht und wünsche ihm noch viel Spaß auf seiner Runde. Er schwimmt heute den 800m Parcours. Die Teamchefin und ich schwimmen 1.500m. So ist es angedacht. 
Jan, ich bin ............, Sibbersen hält seine übliche Anfangsrede und zählt runter. Gefühlte 400 gelbe Badekappen setzen sich in Bewegung und innerhalb kürzester Zeit kann ich die Boje nicht mehr von den Badekappen unterscheiden. Hatten wir ja voraus gesagt. Na ja. 

Die Mädels vom Verein schwimmen mit uns bis zur ersten Boje. Ich sorge mich etwas, denn es ist ihr 1.Mal im See und im Neo überhaupt. Die Teamchefin liebt die Gesellschaft und so schwimmen wir bis zur ersten Boje im Vierertrupp. Dann klären wir kurz die Befindlichkeiten und die Teamchefin und ich schwimmen die große Runde weiter für uns. 
Wie oft hat sie mir in diesem Jahr schon erzählt, dass sie nicht trainiert hätte? Unzählbare Male... und dabei schwimmt sie neben mir wie ein kleiner Fisch. Sie schwimmt und schwimmt und wird nicht müde. Wir schwimmen praktisch gleichschnell, was mich schockt oder auf ihr Talent blicken läßt. Immerhin trainiere ich regelmäßig und wenn sie gleichschnell ist, ohne Training, läßt das irgendwie schon tief blicken. Egal. 

Wir schwimmen herrlich bis zur nächsten Boje und bei der kurzen Brustpause sagt die Teamchefin "Attacke" an. Hi hi, da die Attacke vor uns herschwimmt denke ich, wir hängen uns dran. Tja... wir machen vier Züge und die Attacke ist hinter uns. Das war wohl nix. Früher wäre mir das nicht passiert. Da haben wir's wieder. 

Die gelben Badekappen rutschen hoch. So was blödes. Sie sind auch dünner als die letzten Jahre und nicht vom Segelfisch. Wobei letzteres sicher der Qualität egal wäre... vielleicht aber doch nicht? Es ist wie es ist, nämlich wie verhext. Die Kappen rutschen hoch, und ich hasse es. Außerdem brauchen wir die Kappen ja später noch um unsere Wertsachen abzuholen. Verlieren ist also nicht. 

Ich zuppel also die Kappe während dem Schwimmen auf der Runde. Total dämlich ist das. Die Attacke ist nicht mehr zu sehen. Dafür hat nun jemand Wellen bestellt. Das war eigentlich für die erste Veranstaltung in diesem Jahr nicht vorgesehen. Blöd. Ich muß daher mehr zur anderen Seite atmen. Gut, dass ich das im letzten Jahr vermehrt geübt habe. 

Als wir wieder ans Ufer kommen ist mir schwindlig. Ah richtig, so wars in der Vergangenheit ja auch. Wir warten auf die Mädels, während der Zeugwart berichtet, dass er die 800m Runde ja zweimal geschwommen ist. Irre. Na ja. Die Teamchefin und ich geben uns mit einmal zufrieden... wir wollen schließlich zum Abendessen. 

Als die Mädels an den Strand kommen applaudieren wir. Immerhin wurde die große Runde zum ersten Mal absolviert! Das ist auf jeden Fall einen Applaus wert. Die Damen freuen sich... und schauen erst mal auf die Uhr. Und weil die Uhr super ist, zeigt sie auch gleich an, dass sie heute 1600m geschwommenn ist. Das gefällt mir besonders gut. Früher war die Runde 1500m lang. Aber sie kam mir auch länger vor... hö hö. 

Nachdem wir die Neoprenanzüge ausgezogen haben, unsere Wertsachen -dank nicht verlorener Badekappe- zurück bekommen, und den Profi über unsere Meisterleistungen informiert haben, geht's zur Tevere zum Essen. Die Tevere ist von uns ja bereits im letzten Jahr zum offiziellen Nach-Schwimm-Lokal auserkoren worden.

Wie lange wir gebraucht haben können wir dem Profi übrigens nicht erzählen. Und so stellen wir auch hier fest, dass sich im Gegensatz zu früher in dieser Beziehung nichts geändert hat, denn uns war die Zeit schon früher wurscht, und der Profi ist auch früher ein Uhrenschauer gewesen. 

Ich muß nicht extra erwähnen, dass die Sportskanonen die uns netterweise in ihren Verein aufgenommen haben die Runden mehrfach abgeschwommen sind und es an deren Sportlichkeit keinen Zweifel gibt. Früher nicht und heute erst recht nicht. 

Aber gelbe Badekappen... das ist echt die Krönung!

Mittwoch, 23. Mai 2012

Mithalten

Mit den großen Schwimmen gelingt mir eigentlich nie. Bei den Männern mitzuhalten ist für mich meistens ebenfalls nicht zu schaffen. 

Das liegt allerdings selten an der Kondition oder der Leistungsfähigkeit... sondern meist daran, dass ich mir von vornerein denke, dass die Anderen schneller sind und ich daher eh nicht mithalten kann. Ich schwimme also schon von Anfang an nicht so schnell, wie ich eigentlich könnte. Von außen betrachtet zum schießen und total unverständlich. Aber so ist es eben. 

Beim Schwimmtraining heute geht es um so Schwimmerlebnisse wie 4x100m mit 15Sekunden Pause und 8x50m mit abnehmender Pause. Und ich schwimme gut mit. Einmal zeigt mein Vorderschwimmer Schwäche und ich muß sogar Geschwindigkeit rausnehmen um nicht aufzuschwimmen. 

Als ich mir meine Hand an der Bande stoße ist das Schwimmtraining für mich jäh vorüber. Bis dahin lief's aber herrlich. Jetzt kann ich nur hoffen, dass ich mich einfach normal gestoßen habe und nur rumpiense, weil die Hand halt noch nicht so ganz fit ist. 

Die Vereinskollegen machen selbstverständlich die Trainingsstunde voll. So eine Schwimmhalle hat schon eine spannende Atmosphäre, gerade wenn man am Rand sitzt und nur zuschaut. 

Samstag, 19. Mai 2012

Offenbacher City Lauf

Mittlerweile findet man Laufwettbewerbe ja praktisch in jeder Stadt.
Heute fahren wir in die Offenbacher Innenstadt, denn der Offenbacher LC richtet heute seinen alljährlichen Stadtlauf aus. Genannt wird der Lauf "Offenbacher City Lauf " und absolviert werden Strecken zwischen 1,5km (Schülerläufe) und Halbmarathon.

Dieses Jahr hat der Veranstalter die Strecke geändert und führt seine Läuferschar 4mal durch die Stadt. Einfach herrlich zum anfeuern. Zum Laufen stelle ich es mir nicht ganz so prima vor...immerhin wird man als langsamer Läufer von den Führenden mindestens einmal überrundet.

Da wir Samstags meist einen äusserst straffen Zeitplan haben, den es auch immer ohne mögliche Ausnahmen abzuarbeiten gilt, kommt ein Start heute für uns nicht in Frage. Außerdem bin ich laut Veranstalter angeblich zu alt für die 1,5km. Unfassbar.

Wir planen also ein, dass wir zwischen unseren Samstagsaufgaben und der abendlichen Einladung zum Essen noch in Offenbach vorbei fahren um die Läufer anzufeuern.
Wir rechnen falsch und denken, dass wir km5 anfahren. Da es aber km3 ist, bringt auch mein herrlicher Zwischensprint nichts.

Das Feld ist längst vorbei.
Wir suchen uns eine Bank und rechnen noch mal in aller Ruhe aus, wann denn mit dem Kapitän zu rechnen ist. Gesellschaft haben wir von zwei Ureinwohnern, die sich erstens eine Distanz von 21km kaum vorstellen können und zweitens wohl auch noch niemals zuvor bei einer Laufveranstaltung zugesehen haben. Zu guter Letzt bin ich auch fast davon überzeugt, dass sie auch bisher generell selten vollkommen Fremde für eine sportliche Leistung gewürdigt haben. Da sie in uns diesbezüglich aber grosse Pädagogen antreffen, haben sie praktisch keine Wahl.
Der Führungsläufer kommt, wir feuern an, was das Zeug hält...und die Ureinwohner machen mit.

Es sähe wohl mehr als dämlich aus, wenn die beiden Herren schweigsam und ohne eine Regung gegenüber unserer Stimmungsbank sitzen würden. Und die Zwei haben sichtlich ihren Spaß. Schön.

Nachdem der Führende km8 und unsere Bank weit hinter sich gelassen hat, Rennen die anderen Läufer an uns vorbei. Teilweise vollkommen überrascht, dass sie angefeuert werden. Praktisch alle freuen sich aber sichtlich. Prima.

Das Ureinwohnergespann hat heute noch andere Pläne, daher verabschieden sich die Herren. Sie wünschen uns noch viel Spass und verschwinden.
Die Bank scheint aber ein Anziehungspunkt zu sein...und so bleibt Sie nicht lange unbesetzt. Während wir das Recht langgezogene Feld der Läufer weiter bespaßen und nur den Kapitän schon von Weitem anfeuern, dass er nur den Kopf schüttelt, nimmt ein Vater mit seiner kleinen Tochter auf der Bank Platz. Beide passen sich sofort an und so bilden wir kurz vor der Verpflegungsstelle ein kleines, aber feines Stimmungsnest.

Nachdem die zwei Besenfahrräder, die den Schluß des Läuferfeldes markieren, durch sind, freue ich mich eigentlich auf ein kurzes Päuschen. Aber ich habe nicht mit dem Führenden gerechnet. Er hat sich vorgearbeitet und den Abstand zu seinen Verfolgern vergrössert.
Und ist schon wieder da. Wahnsinn. Wenigstens kann ich nach ihm kurz pausieren, denn der Abstand ist gewaltig.

Als der Kapitän zum zweiten Mal an uns vorbei flitzt, als hatten wir 12 und nicht 25Grad, würde ich mich eigentlich -angebrachterweise- gerne in den Staub werfen. Kann ich aber nicht, denn ich muss dem Kapitän schnell noch zurufen, dass erst im Ziel geduscht wird und er die Zwei vor sich noch einkassieren soll. Er wirkt, als hätte er verstanden. Gut.
Ich kann ihm jetzt nicht mehr helfen. Wir müssen zur Abendeinladung. Trifft sich, denn ich habe Hunger und Durst.

Als hätte sie Letzteres geahnt, fragt uns eine Helferin vom Verpflegungsstand, die sich unser Klatschen und unser, bzw. eher nur mein, Geschrei die letzten 50 Minuten anhören musste, ob wir uns ein Getränk mitnehmen wollen.
Total nett! Wirklich. Ich finde Sie klasse. Natürlich wissen wir, dass gerade bei dem Wetter die Läufer dringend die Getränke brauchen, aber da die Station wirklich mehr als ausreichend bestückt ist, greifen wir gerne zum angebotenen Becher. Tolle Helfer! Vielen Dank noch mal.

Wir kommen fast ganz pünktlich zum Abendessen und lesen erst spät von der sehr guten Leistung des Kapitäns. Er hat den Lauf spitzenmäßig gemeistert.

Freitag, 18. Mai 2012

Flutlichtstimmung

In der Dämmerung ist die Stimmung derzeit eine ganz Besondere. Gerade wenn der Himmel bewölkt ist...

Da die Traglufthalle mittlerweile abgebaut ist, schwimmen wir heute unter freiem Himmel unsere Bahnen im 50m Becken. Das Flutlicht ist an und wir schwimmen.

Heute führe ich meinen Neoprenanzug aus. Ich möchte ihn wenigstens einmal anhaben, ehe es in der kommenden Woche mit den Swimnights losgeht.

Ich schwimme etwas unkoordiniert, mache ein paar Technikübungen, nehme meine 100m Zeit mit Hilfe des Zeugwarts, schwimme mit Beinen und ohne Beine, gleite und freue mich an der eigensinnigen Stimmung und den Lichtverhältnissen. Einen Plan verfolge ich nicht, das ist aber heute auch nicht so wild. Immerhin ist es mein zweites Mal schwimmen in dieser Woche und der Hintergrund ist ja "nur" das Neoprenauprobieren.

Der Neo und ich kommen gut miteinander klar und so blicken wir den kommenden Donnerstagen in aller Ruhe entgegen. Die Generalprobe hat also gut geklappt. Prima!

Donnerstag, 17. Mai 2012

Transition

Weil wir heute Nachmittag einfach gar nichts anderes tun müssen, nutzen wir die Zeit fürs Zeug. Eigentlich ist das ja in unserem Haushalt Männeraufgabe, aber ich bin geübte Assistence und hochgradig engagiert. Mit Leib und Seele also beim zeugeln dabei. 

Zuerst ist der Gigant an der Reihe. Der Zeugwart behauptet nämlich, dass es möglich ist noch mehr Druck aufs Pedal zu bringen, als er es eh schon tut. Ich kann mir das wirklich nur schwer vorstellen, immerhin geht der Gigant ab wie Schmidt's Katze, aber der Zeugwart ist überzeugt. Also wird ein Lot gebaut und der Gigant genau um- und eingestellt. Hat schon auch was für sich, wenn man genug Zeitungen liest und den Radeinstellprofis öfter mal über die Schulter schaut. 
Nachdem der Gigant also praktisch perfekt eingestellt war und wir noch eine Stelle entdeckt haben, die dankbar der Carbonmontagepaste entgegengeschaute, war das kleine grüne Rädchen dran. 

Wir haben probiert einen Triathlonaufsatz drauf zu montieren. Herrlich. Hat auch gut geklappt... allerdings hat es für eine Veränderung der Sitzposition bei mir nicht gereicht. Das haben wir natürlich nicht gedacht. Also alles wieder zurück. 
Zwischendurch habe ich mich beim Rad schieben noch kurz samt Rad in einen Busch manövriert. Ich hatte nämlich ein großes Thema mit dem Schieben, wenn ich nur den Sattel festhalte. Geradeaus ging nicht. Nachdem der Zeugwart meine Not erkannt  hat, hab ich die notwendigen Tipps bekommen und bin immer hin und her über den Hof gelaufen. Der Nachbar hatte sichtlich seinen Spaß und als der Zeugwart dann noch einen Slalomparcour aufgestellt hat, war's erst richtig lustig. 
Aber das Üben war erfolgreich... und jetzt klappt das Schieben während dem Festhalten hinten am Sattel ziemlich gut. 

Und weil es mit dem Triathlonvorbau nicht geklappt hat, haben wir das kleine grüne Rädchen dann mit neuen Laufrädern und einem Suunto Bike Pod ausgestattet. So hatte es auch was vom Tag. 

Um das kleine Wechselzonentraining ordentlich abzurunden, haben wir uns noch die Transitions DVD aus Amerika angeschaut. Zukünftig gilt es also das Anziehen der Radschuhe auf dem Rad zu üben, weil das einfach die schnellste Wechselzeit verspricht. Wenn ich dann noch schaffe auf das Rad aufzuspringen wird die schnellste Wechselzeit vom Kinzigman vergangenes Wochenende wirklich greifbar. Und die war 6Sekunden! *grins* 

Himmelfahrt

Der Zeugwart war heute als Frühstückslieferant unterwegs. Mein Handgelenk liess mich heute nicht bei der Vereinsausfahrt mitfahren. Ich habe lieber pausiert um kein chronisches Leiden zu riskieren. Außerdem ist es nicht ganz so empfehlenswert ohne Kraft zum bremsen, Rad zu fahren. Also blieb ich daheim und der Zeugwart fuhr eine Runde. Der Weg zum Bäcker war für ihn heute länger als gewöhnlich.
Und für mich gab's zwei Croissants. Herrlich.

So gestärkt habe ich mich dann um die Mittagszeit auf die Laufrunde begeben. Ich bin so wunderbar naiv. Ich dachte ja, das wäre eine gute Zeit, weil bestimmt sämtliche Ausflügler im Biergarten oder am Picknicktisch sitzen um sich für den Nachmittag zu rüsten. Tja. Naiv eben.

Ich lief genau 5Minuten alleine und 50Minuten befand ich mich gefühlt mitten im Giro. Um mich rum nur Radfahrer. Wenigstens bis dato nicht besoffen. Das ist ja schon mal was. Trotzdem war es ein komisches Gefühl. Es ist Himmelfahrt und alle fahren. Himmel ist auch genug zu sehen... paßt also genau zum Tag.
Wenn ich es besser geplant hätte, dann wären das alles prima Getränkezwischenlieferanten gewesen. Hab ich aber nicht.
Also lief ich ohne Zwischengetränke meine Runde und nutze meine neu erworbene Technik. Die ließ mich dann zum Ende der Laufrunde wissen, dass ich in Schweden meine Runde gedreht habe. Aha. Ich komme also in 50Minuten doch wesentlich weiter als ich dachte. Bin wohl doch ein Langstreckler. Dieses Potential werde ich bei Gelegenheit noch ausnutzen!

Mittwoch, 16. Mai 2012

Glupschi

Kürzlich erwähnte ich ja bereits, dass Sport im Verein einfach am schönsten ist. Und wieder einmal zeigt sich heute, dass ich recht habe. Früher hätte ich das ja nie geglaubt. Tja, aber das war eben früher.
Heute ist Schwimmtraining angesagt.
Das ist ungewöhnlich, wo doch heute Dienstag ist und der aufmerksame Leser, und auch meine Schwimmhäute wissen, dass Schwimmen ja Freitags dran ist. Tja. ich muß mich umgewöhnen. Offensichtlich. Der Flitzer hat es organisiert und um Vereinspräsenz zu zeigen gehen wir selbstverständlich mit.

Organisiert wurden zwei Bahnen in der Halle. Da kann man wirklich  nicht mosern. Der Flitzer ist spitze. Ich stelle fest, dass das Schwimmbad komplett neu gemacht ist. Da kann Schwimmtraining ja nur Spaß machen. Geht ja gar nicht anders.

Ich schwimme mich ein und mache dann das Programm der großen Jungs auf meiner Bahn mit. Insgesamt schwimme ich wohl knappe 2000m. Aber Zahlen sind heute eh nur Schall und Rauch. Es schwimmt sich sehr gut. Einfach prima. Meine neue optische Schwimmbrille macht mir noch ein bischen Glupschaugen, aber ich kann prima durchschauen. Das ist ja schon mal was. Und das Glupschaugenthema kriege ich dann einfach beim nächsten Mal in den Griff.
Merke: ab sofort ist also Schwimmtraining Dienstags.

Sonntag, 13. Mai 2012

Der Zeugwart ist ein Kinzigman

Das Thermometer zeigt 5°C und ich glaube wirklich, dass es kaputt sein muß. Vor zwei Tagen quäle ich mich bei fast 30°C über die Laufstrecke und heute fahren wir bei 5°C zum Wettkampf. Kann das sein?

Heute ist Kinzigman in Langenselbold. 
Die Veranstaltung findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt und der Zeugwart hat sich angemeldet. Geschwommen wird bei diesem Wettkampf im Kinzigsee. Na bravo. Bei 5°C Außentemperatur wirklich verlockend. 

Wir parken das Auto und laufen zur Anmeldung. Ich ziehe mir gleich mal meine Handschuhe an, so kalt ist es. Während der Zeugwart an der Anmeldung seine Startunterlagen abholt, stehe ich schick in der Gegend rum. 

Nachdem wir das Rad am Auto abgeholt haben und der Zeugwart es Regel konform beklebt hat, bleibt kein Zweifel. Das Rad darf eigentlich laut Schild nicht rein und er widersetzt sich und bringt es trotzdem an seinen Platz in der Wechselzone. 

Die Helfer sind sehr nett und umsichtig. Ausnahmslos. Besonders lobenswert finde ich übrigens den Einsatz eines Helfers, der mit einem Autoschneebesen einen Teil der Radstrecke von Glasscherben befreit. Solche Helfer braucht das Land! 

Die Wettkampfbesprechung findet am Schwimmstart statt und ich bleibe fernab der Athleten in der Sonne sitzen. Hören kann ich den Sprecher ganz hervorragend auch hier und ich muß ja nicht wissen, wo die Herrschaften lang schwimmen sollen. In der Wettkampfbesprechung wird außerdem äußerst deutlich auf das Windschattenverbot bei diesem Wettkampf auf der Radstrecke hingewiesen und um einen fairen Wettkampf gebeten. 

Nachdem wir noch etwas in der Sonne entspannt haben und ich es riskiere meine Handschuhe auszuziehen, beginnt der Zeugwart seinen Neoprenanzug anzuziehen. Bei der Wettkampfbesprechung wurde erwähnt, dass der See wärmer wäre als die Lufttemperatur. Mmh. Das überzeugt mich nicht, denn die Luft ist eiskalt und da ist es für den See nun wirklich nicht schwer wärmer zu sein. 
Das Anziehen des Neoprenanzugs klappt beim Zeugwart hervorragend und ich nutze die Zeit um mir das Schauspiel der anderen Schwimmer anzusehen. Das Anziehen eines Neoprenanzugs will einfach mal geübt werden und zwar idealerweise vor so einem Wettkampf.



Nachdem der Neoprenanzug angezogen und alle wichtigen Utensilien gerichtet sind, verabschiede ich den Zeugwart in Richtung Wasser, denn hier ist offiziell für die Zuschauer abgesperrt, und wünsche ihm gutes Gelingen. Dann höre ich mir noch ein paar Geschichten der Zuschauer an die sich sicher sind, dass ihre Athleten heute ganz weit vorne landen, sonst ist der Tag schließlich gelaufen. Ein bischen Ehrgeiz ist ja nicht verkehrt... aber so? 

Die Athleten werden in die Startbox eingepfercht und ich kann den Sprecher nur loben, wie er es wirklich super smart schafft in aller Ruhe die Herren bis zum notwendigen Startstrich zurückzudrängen. Jeder, der es nötig hat, bekommt eine extra Einladung von ihm. Herrlich. Der Sprecher ist einfach wunderbar! 

Wir Zuschauer klatschen bis zum Startschuß und ich merke, dass meine Hand noch nicht so wirklich fit ist. Gut, dass ich zwei Teamkollegen begrüßen darf und mir von daher kurz das Klatschen spare. Die zwei haben ihre heutige Trainingsausfahrt dazu genutzt den Zeugwart anzufeuern... das ist wirklich nett. 
Zack und da ist schon der Startschuß. Was ein Gewühle und Gehaue. 

Wir wechseln den Standort und stellen uns zum schauen an die Wechselzone. Das ist bei diesem Wettkampf wirklich ganz gut gemacht... die Zuschauer kommen an ihre Athleten ganz nah ran. Der Zeugwart rennt in die Wechselzone und wir sind ihm eine kleine Hilfe, weil wir genau gegenüber vom Giganten Stellung bezogen haben. Er faselt, dass er keine Luft bekommt... aber da er noch reden kann sehe ich keinen Panikgrund und verabschiede ihn auf die Radstrecke. 
Die zwei Zuschauerradler und ich hoffen währenddessen auf das Weiterziehen der Wolken, damit die Sonne wieder rauskommen kann. Es ist bitterkalt und das Anfeuern der Verfolger hält uns nur bedingt warm. Irgendwann spüre ich meine Hände nicht mehr... 

Dann sagt uns der Sprecher, dass der Führende gleich ins Strandbad einläuft um den Wettkampf zu gewinnen. Und noch ehe der Herr reingerannt kommt, wie von der Tarantel gestochen, biegt auch der Zeugwart um die Ecke. Dafür, dass nicht trainiert wurde habe ich noch nicht mit ihm gerechnet... Respekt. Der Zeugwart findet seinen Wechselplatz auf Anhieb und die Gummischnürsenkel bewähren sich in den Laufschuhen. Und schon ist er am wegrennen. 

Die Zuschauerradler packen es und fahren wieder heim und ich wechsel an die Laufstrecke. Kaum bin ich da kommt der Zeugwart vorbeigerannt. Der Laufstil sieht ganz gut aus, aber der Zeugwart behauptet, dass es nicht gut laufen würde. Das ist sicherlich weit mehr als tiefgestapelt... also mache ich mir auch hier keine Sorgen und wechsel geruhsam an die Zielgerade. 

Von den ersten Athleten im Ziel höre ich bereits erstaunliche Geschichten über RTF-gleiches Fahren auf der Radstrecke... Pulks von  Radlern hätten sich zusammengeschlossen und wären im Windschatten hintereinander hergebrettert. Mmhh. Schade. Bei nur einem Kampfrichter auf der Strecke gibt es leider immer wieder solche Athleten, die das ausnutzen. Denn die Ansage war mehr als klar. Vielleicht ein Verbesserungspunkt für den Veranstalter im nächsten Jahr?

Der Zeugwart kommt auf die Zielgerade und kann noch lächeln. Hervorragend. So ist ein Wettkampf doch prima. Damit ist eigentlich alles gesagt. 
Die Zielverpflegung ist ganz gut, was ich so sehe. Allerdings fehlt ein Bratwurststand und das wo Best Worscht doch unser Sponsor ist. 

Mir ist immer noch eiskalt. Ob ich heute noch mal auftaue entscheidet sich erst später. Auch im Ziel unterhalten sich viele Athleten über die RTF-Fahrer und auch der Zeugwart berichtet über 25Mann starke Pulks. 
Ich hoffe sehr, dass im nächsten Jahr noch ein oder zwei Kampfrichter diesen Umstand überwachen und der Wettkampf so nicht in ein komisches Licht abdriftet. 

Der Zeugwart ist nicht 100% zufrieden mit seinem Abschneiden... aber wann sind Männer das schon? Für das nicht vorhandene Training und die Überlastung kann er gut zufrieden sein. Vielleicht stellt sich die Einsicht ja auch noch ein? Ich finde den Wettkampf auf jeden Fall äußerst zuschauerfreundlich, die Helfer toll und den Sprecher super. Und ich glaube, wir sind im nächsten Jahr wieder mit dabei... vielleicht bin ich dann ein Motorradkampfrichter? ;-)
Der Zeugwart ist auf jeden Fall jetzt ein Kinziman. Soviel ist sicher. Theoretisch könnte Zieleinlaufmoderator das doch jedem Finisher zurufen, oder?

Als Finishergeschenk hat der Zeugwart übrigens ein Faustbier bekommen, dass er -wie er sogleich mitteilte- für den Bären aufheben wird. Lieber Bär, wann sehen wir uns denn? Nicht, dass das Bier schal wird. :-)

Freitag, 11. Mai 2012

Das Geld liegt auf der Straße

Ich bin Hitze nicht gewöhnt. Das liegt einfach daran, weil ich 5 Tage die Woche im Büro sitze und es jetzt wirklich spontan recht warm wurde.
Aller Hitze zum Trotz gehe ich aber heute doch eine kleine Runde laufen. Das Handgelenk muß sich ja langsam wieder an den Normalzustand gewöhnen und dazu gehört der Sport nun mal. Wir haben 29°C. Unfassbar im Mai. Ich kann nur hoffen, dass den Athleten am Sonntag beim Kinziman so ein Wetter erspart bleibt.
Ich lege los und laufe langsam... ganz langsam. Jeder Schritt ist anstrengend. Ich merke sofort, dass ich schon länger nicht gelaufen bin. Tztztzt.
Als kleine Belohnung finde ich auf dem Heimweg ein paar Münzen auf der Straße. Das ist doch mal was.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Die Waschgehilfin

Da die verletzte Hand dazu führte, dass die Handbesitzerin mit einem Sportverbot belegt wurde, gibt es derzeit im Zeugwartschen Haushalt nur männliche Sportwäsche. Der Zeugwart ist ein fleißiger Sportler.

Da wir nicht in einem Sportgeschäft wohnen ist es an der Zeit heute Sportwäsche in die Maschine zu packen. Die hat glücklicherweise einen Sportwaschgang, so dass ich da keinen Aufwand betreiben muß.

Heute habe ich noch einen besseren Tag als erwartet.

Als ich die Wäsche in die Trommel packe, kommt unter der Waschmaschine eine kleine Waschgehilfin hervor. Sie weist mich mit einem freundlichen Quark darauf hin, dass ich die Trommel ordentlich füllen und das richtige Waschmittel verwenden soll. Sie würde hier ausharren und die Sache überwachen.

Na, da kann ja nichts schief gehen. Ich bin beruhigt und kühle meine Hand in aller Ruhe. Denn um die Wäsche kümmert sich ja jetzt die kleine Waschgehilfin.

Dienstag, 8. Mai 2012

Freiwasser

Ich bin kein Freund von Enten, und so ist es schon etwas komisch dass ich auf meiner Decke liege und hoffe, dass keine vorbei kommt.
Sie schauen neugierig... aber Sie kommen nicht her.

Wahrscheinlich müssen sie erst mal selbst drüber wegkommen, dass der Zeugwart heute knallhart die Freiwasser Saison eröffnet. Er ist hart im Nehmen und pflügt viermal kreuz und quer durch den See. Der See hat wahrscheinlich runde 15°C, hier draußen ist es dagegen sehr angenehm.


Ich sitze auf der Decke und finde es schade, dass mich mein Handgelenk daran hindert mitzuschwimmen. Nachdem der Zeugwart mir allerdings das eisige Seewasser per Tropfen mitbringt, bin ich doch nicht mehr so böse darum. Wirklich ziemlich frisch das Wasser. Obwohl das natürlich eine gute Kühlung wäre. Aber ich bleibe heute mal lieber auf der Decke sitzen und halte das Handgelenk still und hoch.


Die Enten sind schwer beeindruckt, dass der Zeugwart die Freiwassersaison so souverän eröffnet hat und ich kann mich nur anschließen. Was ein Typ. 
Als er seine Badezeit beendet hat beantworte ich den Kontrollanruf der Teamchefin und bin heilfroh, dass ich vermelden kann, dass der Zeugwart-Athlet ordentlich trainiert hat.

Die Teamchefin berichtet noch kurz über ihr gestriges Schwimmtraining. Ich bin baff, dass sie am Sonntag erst den Wettkampf absolviert hat und dann gestern schon wieder ins kühle Nass hüpft. Was soll das bloß werden, wenn sie auch in diesem Jahr kein Muskelkater bekommt??

Sonntag, 6. Mai 2012

Triathlon im Kinzigtal

Wettkampfsonntag. Es schüttet. Ich habe die Teamchefin im Verdacht, die sich das Wetter sicherlich bestellt hat um die Gegner auszuschalten. Wie ich nun, nach dem Wettkampf weiß, hat sich das auch total rentiert. Aber dazu mehr am Ende der Geschichte.

Heute ist Triathlon in Gelnhausen. Kinzigtal Triathlon um genau zu sein. Wir sind nicht als Starter dabei, bei mir ginge das mit dem verletzten Handgelenk sowieso heute nicht. Aber nur, weil man kein Starter ist, heißt das nicht, dass wir frei hätten.
Heute wird wieder mal angefeuert.

Der Motivator ist vom Verein am Start und die Teamchefin, der Profiathlet und der TurTur geben heute alles. Frau Duck ist knielädiert und muß zur Schonung angehalten werden, der Wusel ist zur Unterstützung des Motivators dabei und der Titan ist als gebuchter Hase für die Teamchefin am Start. So sind wir zwar nicht vollständig vertreten, aber doch recht umfangreich. Und es kann nichts passieren.
Es schüttet wie aus Eimern. Meine Regenjacke sieht schnell komplett durchnäßt aus... ist sie aber Gott sei Dank nicht und ich bleibe drunter trocken. Nachdem wir alle beteiligten schnell im Schwimmbad gefunden haben und noch ein paar kriegsentscheidende Weisheiten ausgetauscht wurden, wird die erste Startgruppe auch schon in Richtung Becken gerufen. Da das Wasser angenehme 25°C hat und hier draußen nur 12°C und Regen ist, habe ich das Gefühl alle Athleten hüpfen wirklich gerne in Wasser. Das passiert bei Triathlons recht selten. Heute ist das Becken wohl der bevorzugte Aufenthaltsort.
Ich hoffe sehr, dass dieser Umstand weder für den Profiathleten noch für den Motivator ein Grund sein wird, unnötig lange im Schwimmbecken zu verweilen. Sie sind immerhin beide angetreten um den Wettkampf zu rocken.

Der Starttröter wird abgesetzt und schon geht es los. Der Motivator liegt auf seiner Bahn in Führung und bleibt da auch ganz souverän dabei. Er schwimmt Brust, hängt damit aber jede Menge Krauler ab und nach etwas über 11Minuten flitzt er als 10. seiner Startgruppe zu seinem Rad. Der Profiathlet tut sich heute schwer mit dem Schwimmen. Er krault allerdings mehr als im letzten Jahr, trotzdem sieht es nicht ganz so leicht und schwungvoll aus, wie man sich das wünschen würde. Ich sehe nicht, wie er das Becken verlässt, weil ich mich schon an die Radstrecke stelle, um den Motivator anzufeuern.
Dann macht sich die Teamchefin fertig und ich kann von Glück sagen, dass sie ohne Regenjacke ins Wasser steigt, weil ich ihr die spontan abnehme. Wahrscheinlich hätte die Regenjacke ihrer Schwimmsouveränität aber keinen Abbruch getan.
Sie pflügt durchs Wasser und krault sich an vierter Stelle durch das Becken. Es gießt wie aus Eimern.

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum sich der TurTur heute viel Zeit im Wasser läßt. Ich hatte sowas befürchtet, denn das Wasser ist einfach kuschlig und hier draußen ist es total ätzend. Das Wetter ist schrecklich und kalt ist es auch. Ich kann den TurTur verstehen...
Als er sich entscheidet aus dem Wasser zu kommen trifft ihn die Kälte knallhart und er jagt hinter der Teamchefin her.

Wir plazieren uns um, denn gleich müßte der Motivator wieder vom Radfahren zurück sein und wir behalten recht... schon ist er da. Eiskalt hat er sich auf Platz vier vorgestrampelt. Wahnsinn. Als er als zweiter aus der Wechselzone kommt, empfehle ich ihm sich seinen Vornedranläufer noch zu schnappen und Gas zu geben.

Wir sehen den Flitzer, der mittlerweile aus Boston zurück gekommen ist, und den Wusel auf uns zukommen und sagen flott hallo. Man muß hier wirklich jede Richtung im Blick behalten, da ist mit viel Schwätzen nichts los. Nicht dass wir einen unserer Athleten verpassen, das wäre fatal.
Als der  Motivator an uns vorbei ins Ziel rennt sind wir total begeistert und dann kommt auch der Profiathlet vom Radfahren zurück. Der hat keine gute Laune und flucht was das Zeug hält. Er droht mir an, dass das sein letzter Wettkampf wäre. Mmhh, ich nehme das erst mal so hin und werde das bei Gelegenheit wieder auf den Tisch bringen.
Als der Profiathlet in Richtung Ziel abbiegt, kommt die Teamchefin angerast. Ich weiß gar nicht, wem ich zuerst meine guten Wünsche zurufen soll und so gebe ich mein Bestes und verschlucke mich fast.

Jetzt sind wir ordentlich naß und durchgefroren und nutzen die tiefen 20Minuten, die die Teamchefin jetzt auf der Laufstrecke verbringen wird, um eine Wurst zu essen und uns kurz ins warme und trockene zu setzen. Genau passend betreten wir wieder die Wettkampfarena und ich kann der Teamchefin noch zurufen, wie toll sie alles macht. Sie sieht sehr zufrieden aus, wie sie ins Ziel läuft. Wunderbar. Das ist das Wichtigste.

Ein rund rum gelungener Wettkampf. Aber zu Hause muß ich erst mal warm duschen. 13°C ist einfach zu kalt...
Als wir die Ergebnisliste daheim aufrufen sehen wir, dass die Teamchefin Platz 4 ihrer Altersklasse belegt hat. Auch der Motivator und der TurTur schneiden in ihrer Altersklasse nicht schlecht ab. Was eine krasse Bilanz. Da können alle richtig stolz auf sich sein!

Samstag, 5. Mai 2012

Gewonnen

Heute ist auch mein Gewinn angekommen.
Das Shirt passt, allerdings fänd ich ja dunkelblau hübscher. Aber gut. An einem heissen Tag werde ich dankbar für weiss sein. Dabei war noch eine Wochenpackung Othomol Sport. Ich freu mich auf jeden Fall und bedanke mich!


Freitag, 4. Mai 2012

Planänderung

Autofahren gehört zu den täglichen Gefahren im Leben. 
Es kann ja schon was passieren, wenn man einfach nur die Strasse langläuft... oder eben, wenn man etwas aus dem Kofferraum rausholt. Letzteres ist sicher seltener, aber kaum weniger schmerzhaft. Ich habe mir den Kofferraumdeckel mal ganz souverän auf das Handgelenk geknallt. Das ist auch der Grund, warum dieser Blogpost circa 1Stunde länger dauert, als alle bisherigen. Das Handgelenk ist dick, blau und sehr schmerzhaft... aber Gott sei Dank nicht gebrochen. 

Nachdem der Zeugwart beim Handgelenk nach vollbrachtem Unfall die sofortige Kühlung eingeleitet hat und keinen Zweifel an einem sofortigen Besuch beim Arzt läßt schnappt er sich mich und ein Buch und schon sitzen wir im Auto. 

Das erste Krankenhaus auf dem Weg hat keine Unfallchirugie. Die diensthabende Schwester macht uns gleich Angst und teilt mit, dass sie mich wahrscheinlich eh in den OP überweisen müssten und ich deshalb am Bestern gleich ein Krankenhaus weiter marschiere. Na bravo. Das finde ich nicht lustig. 
Außerdem habe ich nach wie vor Schmerzen und jede Erschütterung ist extrem unangenehm. 

Im nächsten Krankenhaus angekommen empfängt uns ein volles Wartezimmer und eine freie Patientenanmeldung. Ich trete ein und teile den Unfallhergang mit. Sofort bekomme ich den Ratschlag meinen Ring vom Finger zu nehmen, damit der später nicht aufgeschnitten werden muss. Aha. Jetzt wird mir doch etwas mulmig. Schmerzen habe ich immer noch. 

Wir nehmen für gute 3Stunden im Wartezimmer Platz und harren aus. Zwischenzeitlich werden allerlei Charaktere durchgeschleust und ich muß mal wieder feststellen, dass die beste Krankheit wirklich einfach rein gar nichts bringt... weil sie eben doch eine Krankheit ist. Der Zeugwart harrt neben mir aus, die ganze Zeit. Ihm muß unfassbar langweilig sein und außerdem nehme ich auch an, dass er vor Hunger stirbt. Ich bin durch die Schmerzen abgelenkt. Hunger habe ich keinen. 
Zwischendurch holt sich der Zeugwart eine Pizza. Um die Ecke gibt's gerade Jubiläumsfeierlichkeiten und da läuft er schnell mal hin. Beeilien muß er sich eigentlich nicht... ich werde hier sicherlich noch ne Weile sitzen. Manchmal wäre es schlauer nicht tapfer zu sein, sondern den Tränen freien Lauf zu lassen... hinterher ist man immer schlauer. 

Ich werde nach 3 Stunden vom Arzt abgeholt. Der hört sich die Geschichte an und drückt mein Handgelenk. Unglaublich was das weh tut und mir schießen natürlich sofort die Tränen in die Augen. Dann geh ich zurück ins Wartezimmer und warte auf das Röntgen. 
Nach erstaunlich kurzer Zeit werde ich abgeholt und geröngt. Als ich zurück ins Wartezimmer komme, wartet ein Schmerzmittelcocktail auf mich, den ich erst mal trinke. 

Nach einer weiteren Stunde wird mein Handgelenk einbandagiert und ich bekomme Verhaltensanweisungen. Ausgeschlossen sind erst mal Sport und Hausarbeit sowie Autofahren. Am Montag soll ich zum niedergelassenen Arzt und der soll über das weitere Vorgehen entscheiden, wenn bis dahin hoffentlich alles gut abgeschwollen ist. 

Für den sonntäglichen Wettkampf der Teamchefin muss ich mich nun also entscheiden, ob ich Wasser reiche oder den Schellenkranz benutze. Da die Teamchefin als Wettkampfwetter Regen bestellt hat, gehe ich davon aus, dass ich mir das Wasser spare. Hoffentlich tut es bis Sonntag nicht mehr so weh. 

Donnerstag, 3. Mai 2012

Bärenwurst und hasige Planung

So ein Feiertag ist Gold wert. Wirklich. Erstens können wir gleich nach dem Aufstehen Sport treiben und müssen nicht zur Arbeit und zweitens passiert meistens etwas schönes im Anschluß, weil jeder frei hat. Diesmal wird gegrillt. Eingeladen haben die Teamchefin und der Profiathlet. Die Teamchefin weiß eben, wie sie ihre Horde bei Laune hält und verköstigt. 
Herrlich. Die Auswahl ist beeindruckend und so haben der Zeugwart und ich nur ein paar Sekunden ein schlechtes Gewissen, dass wir nur einen kleinen Nachtisch mitgebracht haben. Die Horde hat eh immer viel zu viel Essen dabei. Wir blicken auf vier Salate, Brot, Kartoffeln, Soßen, Dips und ordentlich Grillgut. 

Das Hallo ist groß, denn wir haben uns schon eine Weile nicht gesehen. Und da gibt es natürlich viel zu erzählen. 

Die Prominenz erzählt von ihrem letzten Lauf und irgendwie scheine ich als allerletzte zu realisieren, dass sie tatsächlich mehr als einen Marathon im Harz gelaufen ist. Bergauf, bergab und über Stock und Stein. Die Prominenz beeindruckt mich immer wieder. Nicht nur ihre Motivationskraft anderen gegenüber, sondern auch diese wahnsinnige Disziplin so einen Lauf durchzuhalten. Unglaublich. Ich traue mich vor Ehrfurcht gar nicht alle meine Fragen zu stellen, oder bin ich einfach sprachlos vor der Leistung? 

Ich bekomme eine Wurst vom Bären ausgegeben und nehme von Bibi's leckerem Kartoffelsalat.

Während ich esse erfahre ich, dass Bibi verletzt ist und wir sie dringend zur Schonung anhalten müssen. Sie ist hart gegen sich selbst gewesen und gönnt ihrem Körper einfach nicht genug Laufruhe.
Mir kann das nicht passieren... im Ausruhen bin ich ja ganz vorne mit dabei uns so kann ich ihr einige Tipps geben, wie sich  Füße am Besten hochlegen lassen.
Ich habe allerdings das Gefühl, dass sie das fehlende Laufen mit Schwimmtraining ausgleicht. Da wird ein Zeitensalat auf den Tisch neben die Kräuterbutter gekippt, dass ich lieber noch mal zugreife, ehe die Kräuterbutter vor Ehrfurcht anfängt zu schmelzen. Für mich völlig utopische Schwimmgeschwindigkeitsleistungslevel liegen auf dem Tisch und wollen kommentiert, bewertet und ins rechte Licht gerückt werden. Das Licht wäre im übrigen das kleinste Problem, denn wir sitzen im herrlichsten Sonnenschein, weil der Wettgott eben auch ein Triathlet ist.
Da für die Staffel beim Wörthsee Triathlon noch eine Schwimmerin gesucht wird verfallen wir in eine spannende Diskussion, ob sich bei Bibi wohl die 25Minute Marke anschwimmen läßt für den Staffeleinsatz. Immerhin wird der Titan ebenfalls in der Staffel teilnehmen, so hab ich die Sache zumindest verstanden... und da müßte Bibi schon Bestzeit Schwimmen um das Staffelergebnis aufs Treppchen zu befördern. Ich bin beeindruckt.
Und obwohl ich erst kürzlich die vier Schwimmsprintduelle gewonnen haben, schweige ich, und esse Bär's Wurst und den leckeren Kartoffelsalat. Ich bin etwas eingeschüchtert und gehe insgeheim meine Wettkampfplanung durch, um zu prüfen, ob ich dieses Jahr auf die Killerschwimmerin Bibi treffen werde.
Nachdem ich zur Sicherheit auch kurz darüber nachgedacht habe wie ich in einem gemeinsamen Wettkampf einen Wadenkrampf vortäuschen könnte, um mein jähes Zurückbleiben glaubhaft zu erkären, bekomme ich ein Gemüsepäckchen kredenzt. 
Sehr gut! Passend zur Ablenkung und sooo lecker. 

Nachdem geklärt ist, dass der Profiathlet in Worms durch den Hafen pflügen wird, denn wenn ich nicht am Rand vom Gehen ins Laufen verfallen muß, drohe ich große Konsequenzen an, und es auf der Radstrecke keine Abkürzungen zu nehmen gilt, klären wir noch flott, dass auch die Laufstrecke in Worms mit einem permanenten Lächeln zu absolvieren ist. Da gibt es einfach kein Pardon, der Profiathlet muß sich in diesem Jahr zwingend an die Hordenregeln halten und die besagen nun einfach mal, dass gelächelt wird, weil Sport Spaß macht. Der Profi grinst und schiebt sich eine volle Gabel in den Mund. Ich nehme das als Zustimmung zur Wormser Wettkampfplanung und bin zufrieden. Selbstverständlich werden wir zur Überwachung der Regeln an der Strecke stehen und alle Wettkampfbilder im Nachhinein begutachten.

Die Teamchefin hat für den kommenden Wettkampf schon beste Vorkehrungen getroffen. So hat sie als allererstes dem Wettergott ein entsprechend schlechtes Wettkampfwetter auf die To Do Liste geschrieben und sich dann auch noch einen Hasen für den abschließenden Lauf besorgt.
Bei Svenja im Training hat sie mich ja bereits mit ihren langen Schwimmzügen platt gemacht, so dass ich sicher bin, die anderen 9 Schwimmer auf ihrer Bahn werden überhaupt rein gar nichts zu lachen haben, wenn sie anfängt. Im Wechseln ist die Teamchefin ja sowieso Vorreiter und das Radfahren läßt auch der Tisch praktisch unkommentiert. Wir sind uns alle einig, dass die Teamchefin im Radfahren mehr als tief stapelt und uneinholbar ist.
Für den Lauf wurde der Titan als Hase verpflichtet. Das bedeutet für die Teamchefin einfach keine Gnade, aber sie hat ihn ja selbst verpflichtet. Ich bin da realistisch, obwohl ich den Titan nur aus Lauferzählungen kenne. Seine Gesellschaft bei einem Lauf blieb mir bisher verwehrt, was im übrigen extrem schade ist und sich hoffentlich bald ändert.
Wie auch immer folgt nun natürlich noch die kurze, aber knackige Besprechung für den Titanen. Ein Hase muß immerhin wissen, was für Aufgaben und Zeiten von ihm verlangt werden. Er kann ja sonst gar nicht richtig hasig sein. Schnell legen wir fest, dass eine tiefe zwanzig am Sonntag für den Haseneinsatz die richtige Planung sein dürfte. Außerdem kündige ich meine tatkräftige Unterstützung im Anreichen von Getränkebechern und Duschen an.
Ob die Teamchefin darüber so richtig glücklich ist kann ich nur schwer an ihrem Gesicht ablesen.
Obwohl sie seelig lächelt bin ich unsicher, denn wir sind mittlerweile beim Nachtisch angekommen und sie verspeist eine sehr leckere Nussecke. Und die könnte auch für das seelige Lächeln verantwortlich sein. Könnte.

Dienstag, 1. Mai 2012

So müde

Da ich mich mittlerweile voll in der Zukunft befinde, werde ich mich nun in allen Lebenslagen eben dieser anpassen und mitmachen. Daran merke ich einerseits, dass ich alt geworden bin... andererseits bin ich aber doch noch ganz flexibel. Prima.
Heute wird nicht gearbeitet. Es ist ein wunderbarer Feiertag und, wie so oft, der Wecker kennt keine Gnade. Wir sind zum Radfahren verabredet und wollen pünktlich am Treffpunkt sein. Das Wetter ist ganz angenehm und wir legen los. Gut, so ganz pünktlich sind wir nicht, aber es passt schon. Wir wollen die Quarterman Runde fahren.

Na dann mal los. Die Anfahrt läuft und nachdem sich der Nachtdienstler wieder verabschiedet hat, steuern wir direkt auf Bruchköbel zu. Die sportlichen Mitfahrer erholen sich offenbar schneller als ich.

Immerhin waren einige auch Sonntag mit uns unterwegs. Und das war Vorgestern!

Ich muss regelmäßig den Kopf schütteln, wenn ich mir die Flotten ansehe. Einfach klasse, wieviel Energie die so dabei haben.
Meine Energie ist, alleine betrachtet, allerdings auch ok. Ich war schon langsamer. Und das ist gar nicht mal so lange her. Ich bin daher also schon ganz zufrieden.
Auch an den Anstiegen werde ich erst nach einiger Zeit langsamer und habe das Gefühl, dass kaum mehr was geht. Meine Beine fühlen sich soooo müde an. Trotzdem fahre ich immer zweistellig. Allerdings alleine und ganz hinten. Was die Anderen so zum Frühstück Essen, würde mich wirklich interessieren.
Ist aber bestimmt geheim!

Ich absolviere heute zwei Runden, steige nicht ab, muss nicht schieben und finde mich flott. Als es auf der Höhe windig wird, falle ich etwas zurück. Ohne kurze Pause nach dem Berg, brauche ich einfach länger, bis es wieder rollt.

Ich dachte ja, hinter mir kommt keiner mehr, aber ich habe nicht mit unserem Ironman-Anwärter gerechnet. Der schiesst in einem Affenzahn an mir vorbei und wird immer kleiner. Wahnsinn. Ich bin baff und gebe Gas.

Nachdem auch die zweite Runde gefahren ist, gehts zurück zum Schwimmbad. Da ist noch ein blöder Anstieg dabei, aber der schreckt mich nicht mehr. Ich fahre hoch. Zweistellig. Genial.
Ich bin total zufrieden, und die Heimfahrt wird zur reinen Kür.


Und dann lese ich daheim eine Email vom Orga-Team, dass der Quarterman in diesem ausfällt. Na bravo. Und das, wo ich doch die Anstiege gerade auswendig kann. ;-)