I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 28. Juli 2015

Wie so oft.

Der Trainer hat mitgeteilt, dass er es begrüßen würde, wenn ich öfter mal mit dem Rad zur Arbeit fahren. Ein willkommener Trainingsreiz und eine hervorragende Idee, hat er gesagt. Dabei hat er wahrscheinlich das Wetter und meine Kondition vollkommen außer acht gelassen. Wie so oft. Oder er weiß einfach manche Dinge besser als ich. Wie so oft. 

Heute früh habe ich -überraschenderweise- keinerlei Elan und auch gar keine Lust mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Es ist einfach zu kühl, zu windig und zu ungemütlich draußen. Außerdem stecken mir die Kilometer vom Sonntag noch in den Beinen. Muß das also wirklich sein? Wie so oft entscheide ich mich aber doch für's Training und ziehe mich an. Mit Trikot und Windweste bin ich für die derzeit 17°C ganz gut gerüstet, vor allem weil es noch ordentlich weht. Und wie ich das so beim Blick aus dem Fenster sehe, kommt der Wind auch genau aus der Richtung, wo ich hinwill. Wie so oft, fahre ich heute also wohl mit Gegenwind. Die Motivation steigt. 

Ich nehme mir heute, wegen des starken Gegenwindes vor, einfach nur irgendwann im Büro anzukommen. Ohne Zeitvorgabe. Heute ist das Ziel einfach nur hinzufahren. Da kann der Trainer auch nichts machen... ich bin wirklich froh, wenn das kleine Ziel funktioniert. Zwischendurch denke ich auch noch mal über die S-Bahn Verbindung zur Arbeit nach, und ob es wohl erlaubt ist sein Fahrrad mit zu nehmen. Der Wind ist echt schlimm. 

Weil ich immer ein Skylinebild mache, wenn ich unterwegs bin, ist auch heute eines fällig. Dafür kann ich kurz anhalten, was mir als willkommene kurze Pause dient. Unfassbar, dass ich heute nach 20km für eine Pause dankbar bin und am Sonntag nach 30km noch keine wirklich gebraucht habe. Der Wind hat die Macht. Wie so oft. Naturgewalten eben. 


Bis ich abbiege habe ich ganze 32km Gegenwind. Mal mehr, mal weniger natürlich, aber Gegen ist immer. Und als ich dann abbiege  habe ich Seitenwind, der sich gewaschen hat. Also regnen tut es nicht, aber es windet von der Seite wie selten. Mein Rad und ich überlegen kurz, ob wir vielleicht eher wie Mary Poppins zur Arbeit fliegen sollen. Dann sind wir aber doch schon da und die Überlegung löst sich in Luft auf. Wie so oft. 

Montag, 27. Juli 2015

Richtig LAUFEN mit OTTO

Praktisch jeder kennt Otto, auch die, die bisher noch niemals etwas von Otto bestellt haben. Otto ist riesig und Otto ist irgendwie auch ein Begriff. Für alles. Gefühlt kann man bei Otto alles bestellen, was das Herz begehrt, außer vielleicht lebendige Sachen wie Haustiere oder Pflanzen. Aber das ist vielleicht auch die einzige Einschränkung, die der Kunde bei Otto hinnehmen muß.
 
Seit Neustem hilft Otto einem sogar das, was man dort kaufen kann, entsprechend auszuführen und zu nutzen. Gerade von meinen Trainingskollegen höre ich nämlich immer mal wieder, dass Sportklamotten unbedingt bei Otto gekauft werden müssen. Angebote und Schnäppchen sowie eine ordentliche Auswahl locken also vor allem Athleten an.
 
Und ab sofort können sich genau die Athleten, wenn es denn Läufer sind, auch noch schriftliche Unterstützung holen. Bei Otto ist nämlich ein Buch zum Thema Richtig Laufen erschienen.
 

Das Buch gibt es in gebundener Form (dazu später im Beitrag mehr) und als Ebook, was natürlich in der heutigen Zeit sicherlich genauso gefragt ist. Immerhin begleiten uns Kindle, Tolino und Co bereits seit einigen Jahren. Das Ebook kann man sich hier kostenlos runterladen. Sucht man es allerdings auf der Otto Homepage werde zumindest ich nicht fündig.
 
Wie bereits des öfteren festgestellt, kann man beim Laufen die Welt nicht neu erfinden. Es geht also nicht darum, dass sich hier grandiose Neuigkeiten und neuste Erkenntnisse wiederfinden, denn die wird es im Bezug auf das Laufen sicherlich sowieso nicht geben. Laufen tut vielen Menschen gut, es nützt für gewöhnlich mehr als dass es schadet und man kann es meistens überall und zu jeder Tageszeit mit einem absoluten Minimum an Ausstattung betreiben.
 
Dieses Buch dient also den alten Hasen dazu, alles, was im Hinterkopf zwar vorhanden, aber doch verdrängt wurde, aufzufrischen und den neuen Laufwilligen sich Motivation und etwas Information zu holen.


 
Es ist unheimlich dünn und schön kurz und knapp gehalten. Ein ungefähres Din A 5 Format, was auch prima im Bus, der Bahn oder dem Flieger mitreisen kann. Weil das ja die Zeiten sind, wo die, die Laufen möchten, es nicht tun können und deshalb Zeit zum Lesen einplanen können.



Ich finde das Buch ist informativ geschrieben und kann so auch für die absoluten Laufanfänger empfohlen werden. Für die alten Hasen finde ich vor allem den Schuhbindeteil und die Energietipps interessant. Aber auch die ein oder andere Information zwischendrin ist auch für regelmäßige Sportler als willkommene Auffrischung zu sehen.
 
Wer lieber von Papier liest und das Ebook nicht ausdrucken möchte, dem würde ich ein Exemplar des Otto Buches "Richtig laufen" zusenden. Am Besten, Ihr hinterlasst dafür einen Kommentar zu diesem Beitrag. Bei mehr als einem Interessierten losen der Zeugwart und ich am kommenden Wochenende aus.

Sonntag, 26. Juli 2015

RTF Edelweiß - Fährvergnügen

Obwohl für heute auch 8:30h als Treffpunkt im Raum stand, starten wir die Edelweiß-RTF ab Niederrad heute schon um 8h. Der Zeugwart und ich haben zwei Gruppen von sportlichen Athleten, denen wir uns anschließen könnten und so ist auf jeden Fall sicher, dass von Einsamkeit heute keine Rede sein wird. 

Wir beginnen heute mit Armlingen und Windweste, weil es einfach mit 12°C noch ungewöhnlich frisch ist. Gefällt mir allerdings ein bisschen besser, als wenn es morgens bereits 30°C hätte. Mit 12°C habe ich die Hoffnung, dass wir innerhalb der ersten Stunden einen Temperaturanstieg verzeichnen können. 

Und so ist es dann auch. An der ersten Verpflegungsstelle nach ungefähr 30km, die wir richtig flach anrollen können, lasse ich meine Ärmlich noch an, bei zweiten Verpflegungspunkt, bei runden 60km ziehe ich sie dann allerdings aus. Mittlerweile ist es richtig schön warm geworden. Nicht heiß, also lasse ich meine Windweste noch an, sondern warm und wirklich angenehm.

 
Zu den Annehmlichkeiten dieser RTF gehört auch die Überfahrt mit der Rheinfähre, eine Tatsache, die den Zeugwart, den Schwimmer und mich hauptsächlich dazu motiviert hat, heute eine Tour über 100km zu fahren. Bei der 70er Runde kommt man nämlich nicht in das Fährvergnügen, was ja ausgesprochen schade ist.
 
Auf der anderen Rheinseite erwartet uns Gruppe zwei, die auf uns gewartet hat. Anscheinend haben sich hier ein paar Extremsportler auf zur 150km Tour gemacht und die normalen Rennradler warten auf uns um gemeinsam den Bogen zurück ins Hessenland zu fahren. Wir haben mittlerweile ein ganz manierliches Tempo drauf und ich kann nach wie vor super mithalten. Lediglich jeder Anstieg und sei er noch so klein und mikrig, läßt mich weit zurückfallen.
 
Natürlich hole ich das an den Abfahrten und in der Ebene dann wieder rein. Meine Beschleunigung ist in der Ebene wirklich ganz hervorragend und ich kann prima mal eben an langsameren Gruppen vorbei und an eigentlich gleichschnellen, aber nervigen Gruppen, ebenfalls. Das Beschleunigen auf zwischenzeitlich mal 38km/h geht prima.
 
Diese Tour war ursprünglich mal eine 110km Tour, die dann im Internet mal als 113km und mal als 117km beschrieben war. Am letzten Verpflegungspunkt, der meinen Tacho mit genau 100km erfreut, steht, dass es nun nur noch 23km bis zum Ziel sind. Weiter als gedacht. Mein Gehirn geht kurz alle Körperfunktionen durch und stellt fest: kein Problem. Nichts ist so geschafft, als dass 23km nicht noch drin wären.
 
So fahre ich auf den letzten Kilometern öfter mal im Wind, kümmere mich darum, dass die Lücken nicht zu groß werden und gebe weiterhin Gas, wenn wir überholt werden, um jeden möglichen Windschatten auszunutzen. Die Herren lassen dagegen nach. Ich scheine sie heute in Grund und Boden zu fahren. Ist aber bestimmt nur eine Ausnahme.
 

Mittwoch, 22. Juli 2015

Einer pfeift und einer hupt.

Der Trainer schreibt muntere 45Minuten Laufen in den Trainingsplan und weil am Wochenende, wegen eines Besuchs bei Star Wars Identities in Köln mein komplettes Lauftraining (und auch jedes andere Training, wenn welches geplant gewesen wäre) ausgefallen ist, freue ich mich heute umso mehr. Außerdem ist es ein begleiteter Lauf. Meine Kollegin läuft mit mir zusammen und nachdem wir die Startzeit geklärt haben und mein Chef noch seine letzten Fragen beantwortet bekam, kann es auch schon los gehen.
 
Wir laufen unsere mittlerweile fast schon übliche Runde. Zuerst geht's an der Bundesstrasse lang und auch heute ernten wir, obwohl ich eher denke sie, aber da wir nebeneinander laufen, kann man es nicht wirklich spezifizieren, ein Anmachpfeifen aus einem LKW. Und zusätzlich werden wir noch angehupt. Anscheinend ist es nicht besonders klug an einer Bundesstrasse (auf einem abgetrennten Fußgängerstreifen) laufen zu gehen. Gar nicht auszudenken, was die anderen Autofahrer so denken... wenn auf unserem kurzen Stück schon einer pfeift und einer hupt? Unnötig zu erwähnen, dass mir das daheim nie passiert. Allerdings laufe ich auch nicht an einer Bundesstrasse und im Wald gibt's keine LKW's. Kein guter Vergleich also.
 
Hier biegen wir auch immer von der Bundesstrasse ab und laufen lieber in Richtung Feld. Wir wollen die Verkehrsteilnehmer auch nicht zu sehr ablenken. Einstimmig führen wir die Aufmerksamkeitserregung übrigens auf mein Finishershirt vom Night Run in diesem Jahr zurück. Der Aufdruck Finisher befindet sich nämlich rechts auf dem Ärmel und weil ich rechts laufe, kann den keiner sehen. Heute ist es wirklich warm und so kommen wir tatsächlich hauptsächlich auf dumme Gedanken.
 
Statt durch eine große Heustaubwolke zu laufen entscheiden wir uns spontan für einen Weg neben der Autobahn. Was die Weite an Geräusch schluckt ist wirklich beeindruckend. Jetzt so praktisch direkt neben der Autobahn ist es schon unangenehm laut. Wenigstens lenken wir hier keinen ab, weil noch eine Busch - und Baumreihe dazwischen ist. Da hat sich der Straßenbegrüner wohl was bei gedacht?
 
Ich komme heute hervorragend voran  und kann auch die ganze Zeit reden. Die vier Tage Ruhe vom Sport haben mir offenbar gut getan. Auch wenn ich statt des Staustehens gestern lieber Schwimmen gegangen wäre.
 
Dafür geht es morgen wieder zur Swimnight an den See.
 

Freitag, 17. Juli 2015

Wo ein Hinweg ist, ist auch ein Rückweg

Wo ein Hinweg ist, da ist -zumindest meistens- auch ein Rückweg. Und so ist es auch heute. Schon der Hinweg zur Arbeit mit dem Fahrrad hat unheimlich Spaß gemacht und so freue ich mich den ganzen Tag bereits diebisch auf die Heimfahrt.
 
Das Wetter soll gut bleiben und so lege ich vor der Abfahrt noch einen ordentlichen Lichtschutzfaktor auf und begebe mich dann "auf die Piste". Meine Heimfahrt gleicht meiner Herfahrt zu 90%, irgendwie mache ich noch einen Schlenker mehr und kürze dafür im Mainbogen etwas ab.
 
In Frankfurt ist es wieder etwas voller, so dass mich dieses Bild, mit der neuen EZB im Hintergrund tatsächlich massiv wundert. Da sieht man zwar auf der Brücke den Stau, in dem ich sonst auch immer irgendwie stehe... aber die Menschfülle am Main bleibt vollkommen verborgen.
 
 
Ich komme ganz gut voran, auch wenn ich merke, dass ein Rückweg offenbar anstrengender ist, als ein Hinweg. Mag auch am ordentlichen Gegenwind liegen, das kann sein. Aber der ist nicht zu ändern und wird mir irgendwann sicherlich auch mal wieder als Rückenwind begegnen. Hoffe ich zumindest. Die stirbt ja bekanntlich zuletzt.


Ich brauche -trotz Müdigkeit und Gegenwind- nur 3 Minuten mehr als heute früh. Also das ist doch eine komische Sache. Hätte ich nicht gedacht. Es hat sich wesentlich langsamer angefühlt und ich habe erwartet, dass ich locker 20-30Minuten länger unterwegs bin. Im Gegensatz zu heute früh ist allerdings meine Radflasche auch so richtig vacuum-leer getrunken. Bis auf den letzten Tropfen eben. Gut, dass zu Hause keine Wasserknappheit herrscht, so kann ich erst mal regelrecht auftanken.
 

Arbeitskilometer


Freitags brauche ich immer unheimlich lange ins Büro. Morgens gefühlt ewig, weil alle Leute die kein Homeoffice machen, genervt sind, weil sie es nicht tun und deshalb komisch fahren und Abends, weil alle Leute ins Wochenende möchten. Mein Arbeitsweg sind knappe 50km eine Strecke und so verbringe ich in schlechten Zeiten und Tagen schon gerne mal bis zu 2 Stunden auf der Autobahn. Das ist nicht besonders prickelnd, auch wenn sich das Radio redlich Mühe gibt, mich ausgiebig zu unterhalten und die Klimaanlage für eine angenehme Temperatur sorgt. Also habe ich den Trainer gefragt, ob es nicht möglich wäre, dass ich mal mit dem Rad zur Arbeit fahre.
 
Natürlich hätte ich den nicht fragen müssen... ist doch klar, dass es dem Trainer mehr als recht ist, wenn ich mein Training in den Arbeitsweg einbaue. Also fahre ich heute einfach mal mit dem Rad ins Büro. Da es regnet, als ich mich anziehe, packe ich noch eine Regenjacke in meinen Rucksack, wohl wissend, dass es dafür aber höchstwahrscheinlich etwas zu warm werden dürfte. Immerhin sind heute wieder über 30°C gemeldet.
 
Ich komme gut voran und bin flott unterwegs, außer wenn es über Wurzeln, Bordsteine und Ampel geht, natürlich. Am Main ist nur in Frankfurt viel los. Ansonsten verteilen sich die Radfahrer und Läufer sofort in Richtung ihrer Arbeitsplätze. Einmal durch die Stadt hindurch, so wie ich, muß hier kaum jemand.
 
Ich halte kurz um ein Skylinebild zu machen. Außerdem will ich dem Zeugwart kurz eine Rückmeldung geben, wo ich bin und wie es so "läuft" bzw. fährt. Seine Antwort warte ich allerdings nicht ab, ich fahre gleich weiter. Denn es gilt natürlich keine Zeit zu verlieren. Ich habe für die Strecke von rund 40km mal 2 Stunden eingeplant und will nicht noch länger brauchen.
 
Nachdem ich die Ironman Marathonstrecke am Main verlassen habe und geradewegs an der Uniklinik vorbei geschossen bin, fängt der mir weitesgehend unbekannte Teil Frankfurts an. Ich bin hier natürlich schon mal langefahren, weil wir den Weg ja auch erst vor ein paar Wochen gemeinsam abgefahren sind um sicherzustellen, dass ich mich nicht verfahre. Trotzdem kenne ich hier nicht jeden Baum und jeden Strauch und die Eindrücke fügen sich nicht nahtlos aneinander. Ich weiß auch nicht, was genau jetzt als nächstes kommt und wie weit es noch ist. Also wie weit an Kilometern weiß ich natürlich, ich bin schließlich mit Tacho und GPS Uhr ausgestattet, aber wie weit es sich anfühlt weiß ich nicht. Es ist irgendwie anders, wenn man weiß, wo man noch so langfährt, um einzuschätzen, wie weit es noch ist.
 
Am Höchstwerk überquere ich den Main und mache noch mal einen kurzen Fotostop. Außerdem schreibe ich erneut dem Zeugwart wie großartig es läuft bzw. fährt und stürze mich dann in den Stadtverkehr.




Bislang fuhr ich auf reinen, vom Autoverkehr weit abgelegenen Radwegen, jetzt, nach der Brücke, geht's in den Stadtverkehr. Zwar nicht Innenstadt, aber doch deutlich spürbar. Zusätzlich ist der Radweg durch eine Baustelle blockiert und ich muß die falsche Seite benutzen. Das fängt ja großartig an mit dem Stadtverkehr. Ich überquere irgendwann die Straße und fahre dann doch auf der richtigen Seite, nur um dann mein Rad über eine Absperrung drüber zu heben, weil anscheinend nicht vorgesehen ist, dass die Radfahrer, die nach Norden möchten vorher noch mal abbiegen. Städteplaner haben von Radwegen und wie Radfahrer so zu fahren haben, offenbar eine ganz eigene Vorstellung. Scheint mir.
 
Ich schaffe es aber mit dem Abbiegen und befinde mich wieder auf einem Radweg. Diesmal allerdings auf einem der anscheinend hervorragend zum parken geeignet ist. So weiche ich den parkenden Autos auf meinem Radweg aus, nur um mich von den fahrenden Autos die das nicht lustig finden, anhupen zu lassen. Einer gibt mir durch das offenen Fenster sogar den gutgemeinten Ratschlag, dass ich doch auf dem Fahrradweg fahren soll, nur um von mir an der roten Ampel dann die Umstände erläutert zu bekommen. Er ist schockiert, dass auf dem Radweg geparkt wird. Er dachte, das wäre der Parkstreifen und der Radweg führt auf dem Fußgängerweg entlang. So kann man sich täuschen. Wahrscheinlich parkt er hier sonst selbst?
 
Ich komme nach 1:27h Fahrzeit im Büro an und bin die Erste. Das ist doch mal ein Ding. Ich freue mich jetzt schon auf die Heimfahrt... ohne Stau!
 

Donnerstag, 16. Juli 2015

Unsere Schwimmbeziehung

Also wir sind heute vielleicht früh am See... das ist ja fast noch ein ganzer freier Tag, den wir hier verbringen könnten. Verrückt. Dabei haben wir nicht wirklich früh Feierabend gemacht und ich habe sogar noch schnell was fertig machen müssen, ehe ich loskonnte. Aber der Verkehr ist uns Seegängern heute hold und so greifen der Zeugwart und ich uns heute eine Decke und legen uns tatsächlich -vollkommen triathletenuntypisch-, noch mal an den Strand. Also der Zeugwart liegt. Ich sitze und muß mir alles betrachten. Die Leute, die ihren halben Hausstand mit an den See nehmen, die Kinder, die den kompletten Strand umgraben möchten, die Triathleten, die sich -wie sich das eben gehört- bereits dem Training widmen, die Triathleten, die bereits jetzt, eine gute Stunde vor dem offiziellen Start der Swimnight bei 36°C im geschlossenen Neopren an den Strand laufen und natürlich die Enten.
 
Beim Anblick der hochgeschlossenen Neoprenanzüge bekomme ich sofort mitfühlend einen Hitzeschlag und beschließe zum Ausgleich der Hitze ohne Neo zu schwimmen. Das Wasser dürfte eine angenehme Abkühlung sein, gerade nach der Strandsitzerei die wir jetzt gemacht haben. Trotzdem müssen wir noch mal zum Auto, weil ich mich ja nicht mit Badekappe und Schwimmbrille auf die Decke an den Strand lege. Während wir zum Auto marschieren sehen wir den Windschattengeber, wie er sich vor seinem Auto in seinen Neoprenanzug reinquält. Ich gebe ihm den Ratschlag, den am Besten schon hier oben komplett zuzumachen und dann möglichst langsam durch die Sonne zum See zu spazieren. Immerhin soll der Neo ja auch ruhig ein bischen Sonne abbekommen. Da sich der Windschattengeber allerdings kürzlich auf der Ironman Messe einen Speedsuit gekauft hat, entscheidet er sich spontan gegen meinen Rat und folgt dem Tipp des Zeugwarts. Er zieht den Neo aus und den Speedsuit an.
 
Ich bin nicht so gut ausgestattet. Ich bin heute sogar noch nicht mal wirklich bunt unterwegs. Mein Badeanzug ist einfach nur schwarz und eintönig. Sehr schade eigentlich. Aber wer hätte denn ahnen können, dass heute Badeanzug-zur-Schau-Stell-Tag ist? Während die Herren noch ein Speedsuitfachgespräch führen, bei dem ich wegen absoluter Ahnungslosigkeit eh nicht mitreden kann, werfe ich mich noch schnell vor unseren beiden Vereinskolleginnen in den Staub des Parkplatzes. Die beiden haben den Ironman Frankfurt gefinisht und sich meine Staubschmeißerei absolut verdient.
 
Wir geben unsere Wertsachen an der Verfahrung ab und marschieren  zum See, wo wir auf unheimlich viele Badeanzüge und Badehosen treffen. Neoprenträger sind tatsächlich in der Minderheit. Aber für manche Athleten ist das Training im Neo nach wie vor wichtig, weil es eben auch noch Wettkämpfe gibt, wo das Tragen eines Neos absehbar ist. Also, jeder nach seinem Gusto.
 
Heute schwimme ich zwei kleine Runden und werde auf der zweiten vom Zeugwart begleitet. Da er allerdings mehr so lcoker neben mir hertreibt, während ich alles gebe, beschließen wir an der ersten Boje, dass es ok ist, wenn er einfach vorschwimmt. Also da könnte man ja glatt eine Depression bekommen, so schnell ist der daraufhin weg. Man möchte glatt meinen, ich wäre in unserer Schwimmbeziehung der Bremsklotz. Unfassbar. Und dabei überhole auch ich noch ein paar Leute. Das ist schier unglaublich. Die müssen ja das Gefühl haben zu stehen, wenn der Zeugwart an ihnen vorbeischwimmt.
 
Ich bin nach unheimlich lahmen 1100m in 31Minuten zurück am Ufer und fühle mich trotz der zeugwartschen Geschwindigkeitsdemütigung großartig. Ich habe vermehrt auf die Wasserlage geachtet und meine Beine an der Wasseroberfläche gehalten. Zusätzlich habe ich auch auf den hohen Ellbogen geachtet und beim atmen in beide Richtungen nicht den Kopf extrem nach oben gedreht. Und ich bin einfach öfter im Wasserschatten geschwommen und habe mir so die stetige Orientierung gespart. Wenn man von der fehlenden Geschwindigkeit absieht, lief es also prima.
 
Wie jeden Donnerstag lassen wir auch heute das Schwimmen in der Pizzeria ausklingen. Es gibt einfach nichts Besseres als Schwimmerpizza.
 

Dienstag, 14. Juli 2015

Run Barcelona

Ich war schon lange nicht mehr beruflich unterwegs und bin froh, dass ich dieses Mal automatisch an meine Laufsachen gedacht habe. Immerhin hat der Trainer für heute und auch für morgen Lauftraining aufgeschrieben. Da in Spanien die Uhren einfach auch ohne Zeitverschiebung etwas anders ticken und man es mit dem Arbeitsbeginn sowie mit den Essenszeiten etwas lockerer sieht, stelle ich mich auf einen Morgenlauf ein. Schlußendlich überzeugt mich dann auch die abendliche Temperatur davon, dass es ganz sicher besser ist morgens laufen zu gehen. Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass es früh merklich kühler sein dürfte.
 
Heute früh ist es dann tatsächlich nicht wirklich kühler. Um 7h bei bereits fast 30°C, kann man einfach nicht von kühl sprechen. Auch nicht, im Vergleich zu den fast 10°C mehr, die es im Laufe des Tages noch haben wird. 30°C sind einfach nicht kühl, egal wie warm es noch wird.
 
Mein Hotel ist in der Innenstadt, weil es direkt um die Ecke von unserem Büro liegt. Ein zwei Minuten Arbeitsweg also, das gibt viel Puffer zum laufen, duschen und frühstücken. Perfekt. Während der vermeindlichen Pflicht, dem laufen, möchte ich heute allerdings auch noch etwas Sightseeing machen. Wenn man so extrem in der Innenstadt wohnt, wie ich, bietet sich das schließlich förmlich an. Also geht es auf in Richtung Sightseeing und zwar sofort nach dem Aufstehen.
 
Es ist richtig warm hier und die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls beeindruckend. Irgendwie eine Schwüle, wie kurz vor einem Gewitter. Es kommt aber keines, den Zahn zieht mir die Wettervorhersage sofort. Es ist einfach warm und schwül, weil es eben so ist und fertig.
 
Mein Weg führt durch die Innenstadt und schnell gewöhne ich mich an das Ampel Stop & Go bzw. daran, zwischen zwei Autos noch schnell durchzuflutschen ohne von einem der zahlreichen Roller überfahren zu werden. Das ist nämlich die eigentliche Kunst in Barcelona. Und während ich so zwischen den stauenden Autos und Rollern hindurchlaufe, taucht vor mir doch tatsächlich der Sightseeinghöhepunkt schlechthin auf. 
 
 
Sehr ungewöhnlicher Anblick, diese verschnörkelten Türme mitten in der Stadt. Die passen irgendwie so gar nicht hier her. Im Reiseführer steht, dass dieses imposante Bauwerk einen kompletten Straßenblock in Beschlag nimmt, und so ist es dann natürlich auch.






Um diese Uhrzeit interessieren sich allerdings ansonsten kaum Menschen für den Bau. Zu anderen Tageszeiten scheint das anders zu sein, zumindest läßt die Absperrung zum Anstellen darauf schließen. Der Kircheneintritt kostet 15EUR... ich nehme an, dass die umfassenden Baumaßnahmen um die Sagrada Familia fertigzustellen hauptsächlich durch die Besichtigungseinnahmen finanziert werden. Da kann man nur darauf hoffen, dass sich wirklich viele Touristen das Innenleben der Kirche ansehen möchten... denn wenn man sich auf der Homepage ansieht, was da noch alles gebaut werden soll, ist wohl noch viel Geld von Nöten.
 
Nachdem mittlerweile auch die Sonne hoch am Himmel steht und ich mir meine Schattenroute mehr als suchen muß, bin ich froh, dass es von hier aus nicht mehr weit zu meinem Hotel ist. Jetzt noch flott duschen und dann ab zum Frühstück und ins Büro. Ich bewege mich quasi von Klimaanlage zu Klimaanlage...ganz wie man es als Südländer eben so tut.


Sonntag, 12. Juli 2015

Hugenotten RTF

Kaum ist der Ironman vergangen bin ich mir über meine Motivation nicht mehr ganz so sicher. Obwohl ich ja noch nicht mal gestartet bin. Egal. Heute raffen wir uns zum Radfahren auf. Die Vereinsmädels wollen ebenfalls fahren und so tasten wir uns an eine gemeinsame Startzeit  heran und treffen uns um 8:30h vor Ort. Die Hugenotten RTF in Neu-Isenburg startet in dem Stadion, wo auch der Hugenotten Duathlon abgehalten wird. In Neu-Isenburg haben die es einfach mit den Hugenotten. Das hätten die sich damals sicherlich auch nicht träumen lassen.
 
Wir haben uns einstimmig für die 75km entschieden und die Vereinsmädels, weil die einfach grandios im Training sind, fahren zusätzlich mit dem Rad zum Start. Die Kilometer sparen der Zeugwart und ich uns. Wir fahren mit dem Auto. Sicher ist sicher.
 
Anfangs haben wir eine rote Ampel Phase und bleiben praktisch an jeder hängen. Das einer vorfährt und schon mal alle Ampel anstösst, ist zwar eine nette Idee, aber wir fahen ja zusammen Rad und von daher ist das doch keine wirkliche Option. So haben wir auf den ersten Kilometern gefühlte 20 rote Ampeln, die es per Stop & Go zu überwinden gilt. Wir haben außerdem drei verrückte Männer, die denken, sie müßten uns vieren mal zeigen wo der Hammer hängt und sich nicht nur unmöglich im Straßenverkehr verhalten, sondern auch noch richtig nervig sind. Sie geben quasi alles um den Radfahrer an sich in einem möglichst schlechten Licht bei jedem anderen Verkehrsteilnehmer erscheinen zu lassen.
 
Und mit anderen Verkehrsteilnehmern meine ich nicht nur uns. Auch entgegenkommende Autos werden ausgebremst, gefährliche Fußgängerüberholmanöver werden veranstaltet und das alles nur, so scheint es, weil man dringend beweisen möchte, dass die schneller fahren wollen als wir. Denn dass wir auch schneller fahren könnten, steht außer Frage. Ich frage mich aber, warum wir das dringend tun sollten, nur weil ein paar Affen vorausjagen.
 
Ich kann heute prima was wegtreten und auch mein Schalten klappt ganz hervorragend. Meine Beine sind durch den Lauf gestern keineswegs müde und so fahre ich wunderbar jede noch so kleine Lücke zu und bleibe überall herrlich dran. Da ich an meinem Crosser mit Rennradfelgen keinen Auflieger dran habe, bringt mir der Zeugwart bei, wie ich Unterlenker fahre um auch ein bischen aus dem Wind zu kommen. Wahnsinn... da geht noch was!
 
Wir müssen dann nur bei Gelegenheit meine Schalthebel etwas näher stellen. Denn in Unterlenkerposition komme ich zum schalten nicht ran. Da muß ich umgreifen. Aber das ist ja eine Kleinigkeit.
 
Im Ziel, nachdem wir wirklich ganz toll Rad gefahren sind, gibt es heute Geburtstagskuchen für uns. Was natürlich grandios ist und prima zum Wochenendmotto paßt. Jeder sucht sich das Stück aus, was ihm am Besten schmeckt und so lassen wir die tolle Radausfahrt mit Kuchen ausklingen, wie sich das für eine waschechte RTF gehört.
 
Da mein neues Lebensjahr gerade beim Rad fahren so toll angefangen hat, bin ich wirklich sehr zuversichtlich, was es noch so alles bringen wird.
 

Samstag, 11. Juli 2015

Hitzelauf mit Schwamm

Manchmal wird man ja ganz apprupt ein Jahr älter und bei mir ist es heute mal wieder soweit. Je älter ich werde, desto weniger spannend sind Geburtstage, weil man irgendwie alles hat und wenn ich etwas haben will, dann kaufe ich es mir eher als auf eine Festlichkeit zu warten. Unspektakulär also. Deshalb verbringe ich Geburtstage mittlerweile auch fast wie jeden anderen Tag.
 
Heute ziehen Teamchefin, Profiathlet und kleines Sportkind um. Sie haben sich ein Domizil gekauft und es über die letzten Wochen und Monate zu ihrem gemacht. Nun ist es heute also an der Zeit mit Sack und Pack umzuziehen und alle Habseeligkeiten in die neuen Räumlichkeiten zu stellen. Ich bepflanze derweil die anderen schleppen und räumen, mal den Balkon, weil das auch irgendwie zum wohnlich machen dazugehört. Schließlich wollen wir in Kürze keine Ausreden im Sinne von... ich konnte ja keine Salatsoße mit frischen Kräutern machen, weil keine da waren, mehr hören. Zusätzlich putze ich Fenster. Im Gegensatz zu den üblichen Fensterreinigungsaktionen, die man daheim so macht, lohnt es sich hier richtig. Denn die Fenster sind fast undurchsichtig, wegen des ganzen Baustaubs. Nach der Aktion ist es in den Räumen noch heller als vorher. Wahnsinn.
 
Damit der heutige Tag für mich aber auch noch einen richtig sportlichen Aspekt hat, gehe ich am Nachmittag jetzt doch noch eine Runde laufen. Immerhin hat der Trainer das auf den Plan geschrieben. Geburtstagslauf oder so ähnlich. Ich soll 50Minuten laufen und bin 52Minuten unterwegs. Also das paßt ja fast perfekt. Die 2 Minuten wird er mir in meinem Alter und vor allem bei der Hitze nachsehen.

 
Ich laufe an lauter grillenden Menschen vorbei und wundere mich über all die, die bei absolutem Schwimmverbot trotzdem im Wasser rumplanschen. Und während ich mich so frage, warum die Menschen sich gerade gegen die sinnvollsten Verbote stellen, kommt auch schon der Rettungswagen. Einen der Sanitäter erkenne ich, er hat mir damals bei meinem Unfall auch geholfen. Ich hoffe, dass alles auch heute gimpflich ausgeht. 

 
Den See zu umrunden ist bei der Hitze keine schlechte Idee, so kann ich nämlich meinen Schwamm immer mal wieder naß machen. Aus den Hitzetagen kann man so einige lehrreiche Erfahrungen mitnehmen. Und an meinem Geburtstag ist es immer heiß.
 
Als ich heim komme weiß ich, dass ich des Trainers Anforderungen nicht perfekt erfüllt habe. Aber bei 34°C ist das jetzt auch nicht ganz so ein großes Thema. Hoffe ich.
 

Donnerstag, 9. Juli 2015

Fußtorpedos

Heute ist es kalt. Also wirklich ausgesprochen kalt. Im Vergleich zum Sonntag sind es heute 20°C weniger! Das ist doch unfassbar. Wer da wetterfühlig ist hat echt nichts zu lachen. Ich bin jung, dynamisch und nicht wetterfühlig und der Zeugwart tut es mir gleich. Das führt dazu, dass wir heute trotz widrigster Wetterverhältnisse, bewölkt und 19°C, an den Langener Waldsee fahren um zu schwimmen. Im Gegensatz zu letzter Woche ist heute nicht so viel los. Nach dem Ironman gönnen sich die Athleten erst mal eine Verschnaufpause... verständlichweise.
 
Nur der Windschattengeber, der Zeugwart und ich wollen uns heute in die Fluten stürzen. Dieses Mal in unseren eigenen Neo's. Die sind etwas zu groß, so dass das Wasser nicht so extrem aufgeheizt wird drin, sondern einen leichten Durchfluß hat. Bei so warmem Wasser kann das ein Vorteil sein.
 
Auch heute gibt es wieder einen Landstart und als die Meute so an mir vorbeirennt nehme ich mir vor einfach mal mitten drin mitzuschwimmen. Was soll schon passieren? Die erste Boje erreiche ich im Massenschwimmen unheimlich flott. Um mich rum sind überall Leute und vor mir haben sich zwei Herren eingegroovt, die einen wunderbar blasenverusachenden Beinschlag absolvieren. Einfach prima, was die zwei an Blasen fabrizieren und zwar auch genau so perfekt vor mir, dass ich förmlich auf einer Blasenwolke dahingleite. Hätte mein Neo jetzt noch ordentlich Auftrieb und wäre nicht so kanpp gehalten, wie das eben bei diesem Modell gewünscht und der Fall ist, ich würde auf dem Wasser oben drauf schweben. Und zwar mit ordentlich Geschwindigkeit. Natürlich.
 
Ich bleibe hinter den Herren, die  mir ganz herausragenden Wasserschatten bieten, und schwimme von Boje zu Boje immer hinterher. So, dass die Herren es nicht merken, sondern ungestört ihre Fußtorpedos weiternutzen und mein Hände beim Armzug immer den perfekten Abstand zur Fußsohle halten. Jetzt auf die Füße zu fassen könnte fatale Folgen haben. Nachher geben die noch Gas und sind dann weg? Das gilt es zu vermeiden.
 
So gleiten wir also munter durch den See. Ich heute mal als D-Zug und ohne auch nur die geringste Anstrengung. Dann werden die Herren langsamer. Oder ich werde schneller, weil ich mich ja die ganze Zeit ausruhen konnte? Weiß man nicht. Ich schwimme auf jeden Fall vorbei, wohl wissend, dass mein Minibeinschlag kaum dazu ausreichen dürfte die beiden Herren in meinem Schlepptau bis ans Ufer zu bringen. Bei meiner Geschwindigkeit saufen die eh vorher ab. Und das gilt es auch unbedingt zu vermeiden.
 
Ich schwimme gegen die Strömung und gegen den Wind und die Wellen, die sich anscheinend nur mich ausgesucht haben heute, zurück zum Ufer. Das war ja wirklich eine tolle Sache. Zugfahren im See. Das sollte mir einfach  mal öfter passieren. Die hatten halt einfach die perfekte Geschwindigkeit. Was für ein Glück! Ich sollte heute noch Lotto spielen, vielleicht ist das eine Strähne?
 

Mittwoch, 8. Juli 2015

Rasend

Das ist schon lange nicht mehr passiert, ich stehe extra früher auf um heute vor der Arbeit laufen zu gehen. Ich nehme das mal nicht als normal hin und freue mich deshalb umso  mehr, dass der Schweinehund heute offenbar einen Morgenlauf gestattet. Wegen meiner Bauchwehgeschichte war ich jetzt über eine Woche nicht laufen und habe lediglich den Night Run als Wettkampf in den Beinen... die Stunde, die der Trainer mir für heute aufgeschrieben hat, halte ich aus diesem Grund für nicht realistisch.
 
Man muß da der Realität einfach ins Auge blicken und so laufe ich schon mit dem Wissen los, dass ich heute meine kleine 4km Runde laufen werde. Mal sehen, ob die in einer ordentlichen Geschwindigkeit abzuarbeiten sind und wie ich mich dabei so fühle. Zuviel Schonung kann beim Laufen auch kontraproduktiv sein.
 
Es läuft großartig. Ich bin sogar zu schnell für meine Augen und schaffe es kaum den Weg richtig scharf zu stellen. Das mag allerdings auch an der frühen Uhrzeit liegen? Egal. Das Warum ist nicht entscheidend. Es ist wichtig, dass es so ist. Ich bin zu schnell. Wahnsinn. Das ist gefühlt noch nie passiert. Und ich laufe im Wald. Kaum vorstellbar, wie flott ich unterwegs wäre, wenn ich nicht im Wald, sondern auf dem flach geteerten Weg von früher, als ich noch regelmäßig am Main gelaufen bin. Mopsgeschwindigkeit wommöglich? Ich muß das demnächst einfach mal testen und an den Main laufen.

Und dann dort meine Trainingsrunde machen. Irgendwie fand ich den Lauf am Main immer angenehm. Ewig in eine Richtung und dann umdrehen um zurückzulaufen. Oder auf dem Damm hin und unten am Wasser zurück. Jetzt - im Alter - mag ich den Wald. Ab und an kreuzt mal ein Tier meinen Weg, meistens bin ich aber alleine mit den Bäumen und meiner Laufgeschwindigkeit. Das ist auch mal ganz angenehm.

Heute sehe ich im Wald auf einer Lichtung ein Reh. Es steht da und beobachtet mich. Wahrscheinlich will es sicher gehen, dass ich ungefährlich bin. Wenn das Reh wüßte, wie wahnsinnig schnell ich so auf einen Mittwoch Morgen unterwegs bin, würde es nicht einfach so dastehen und schauen. Es verkennt die Situation also vollkommen und so steht es da und schaut, während ich in meinem rasenden Tempo vorbeijage.

Ich bin nach 4km daheim, was erfreulich ist, wo die die Strecke ja nachweislich die Länge hat. Also hier schon mal alles richtig gemacht. Der Tag kann ja locker so weitergehen... es läuft förmlich.
 

Dienstag, 7. Juli 2015

Abkühlung gefällig

Nachdem ich mich vom Ironman am Sonntag und dem ausführlichen Drumrum noch nicht wieder ganz erholt habe, finde ich aber, dass Schwimmen in dem üblicherweise recht kühlen Wasser der Halle, heute ganz nett sein könnte. Ich fühle mich immer noch ziemlich heiß, obwohl die Außentemperatur bereits gut abgekühlt hat. Muß wohl an dem Freudschen Versprecher von Bas liegen...  was anderes wüßte ich jetzt nicht. 

Ich freue mich auf jeden Fall zum ersten Mal in dieser Sommersaison auf ein gut gekühltes Becken im Hallenbad und packe, auf Geheiß des Zeugwarts, auch alle meine neuen und alten Schwimmbrillen ein um sie auf der 25m Bahn auszuprobieren. Da wäre es schließlich einfacher, als im See. Also auf so total logische, praktische Dinge komme ich ja manchmal nicht selbst. Unglaublich aber wahr... ich hätte meine Viper erst am Donnerstag im See getestet. Nun ja. 

Heute schwimme ich also mit meinen neuen Schwimmbrillen, aber natürlich nicht gleichzeitig. Jede ist mal dran und wird auf Herz und Nieren durchgeschwommen. Beide sind dicht und sitzen prima. 


Was will man mehr? Vor allem auch bei der Cressi, die ich ja nur auf der Messe mal Probe getragen haben. Ich bin mit meinen Expokäufen mehr als zufrieden. 

Sonntag, 5. Juli 2015

Unsere Fünf - Ironman Frankfurt

Da isser wieder, dieser besondere Sonntag im Juli, der, auf den ich immer gut ein Jahr hinfiebere und der dann doch immer ganz plötzlich auf einmal da ist. Eingeleutet von der verlegten Swimnight am Dienstag, dem Night Run am Donnerstag, dem Messebesuch am Freitag und der obligatorischen Hilfe beim Check in gestern, ist heute endlich IRONMAN Sonntag. Einer der tollsten Tage, die Frankfurt mir so bieten kann. Und ich war bisher noch niemals als Athlet auf der Strecke. Ironman und Frankfurt schaffen es seit Jahren mir als Zuschauer meinen längsten Tag des Jahres zu gestalten und mich genauso fertig zu machen, wie die Langdistanztriathleten auf dem Kurs. Reife Leistung. 

Dieses Jahr wird es sicherlich anstrengender als zuvor, weil aus unserem Verein fünf Starter auf der Strecke unterwegs sein werden. Fünf Freunde, die für den Zieleinlauf am Römerberg im letzten Jahr -und auch bereits davor- alles gegeben haben. Die weder frühe Uhrzeiten, noch Kälte oder Regen gescheut haben, um sich auf den heutigen Tag vorzubereiten. Der Zeugwart und ich hatten teilweise das Radvergnügen mit den Starterinnen und sind auch mal die ein oder andere Trainingsrunde mitgefahren. Ein bisschen Ironmanluft schnuppern war also auch für uns drin. Obwohl unser Training sicherlich in keinster Art und Weise mit dem der fünf Freunde zu vergleichen war.

Der Zeugwart und ich stehen heute wieder früher auf, als unter der Woche und fahren in die Stadt, als am Langener Waldsee der Startschuss fällt. Wir haben uns gegen den See entschieden, denn dort sind bereits Begleiter und ich finde es schön, wenn die Athleten so Anlaufstellen haben und nicht alle auf einem Fleck warten. Das macht es zwar für die Anfeuerer etwas anstrengender, aber das paßt schon. Wir kümmern uns also, dass wir unsere Fünf in der ersten Radrunde erwischen und platzieren uns an der Frankfurter Ignatz-Bubis-Brücke. Weil wir dieses Jahr irgendwie schon fast zum alten Anfeuere-Eisen gehören, haben wir sogar Klappstühle dabei. 

Irgendwie rede ich mir aber ein, das Mitführen selbiger ist lediglich der angekündigten Hitze geschuldet... auch wenn ich im tiefsten Innern weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist. 

Während ich mich mit Kreide noch dran mache für unsere Fünf möglichst sinnhafte Anfeuerung auch noch auf die Straße zu malen, kümmert sich der Zeugwart um die perfekte Kamerapespektive. Dieser Ironman ist einzigartig und die Momente gehören alle eingefangen. Ob unsere Fünf nochmal zusammen starten werden? Bei der Hitze? Unter diesen Bedingungen? Wer weiß das schon? Also finde ich es wichtig, so viele Momente festzuhalten, wie nur irgendwie möglich sind. 


Während ich noch die Kreide auf die Straße bringe und dabei auch vor der Laufstrecke nicht halt mache, kommt schon die Polizei Straßensperre. Ich bin so vertieft, dass ich das fast nicht mitbekomme. Gut, dass ich den Zeugwart habe und den Hubschrauber, denn beide kündigen die Näherung der Feldspitze verlässlich an. 





Als Sebastian Kienle an uns vorbeifährt verliert er eine gelbe Flasche, die ich von der Strasse räume, damit keiner drüberfährt. Später erfahre ich, dass es wohl sein geheimes Iso gewesen ist. Leider bin ich diesbezüglich ein Banause und trinke es vor der Möglichkeit einer chemischen Detailanalyse aus, es ist einfach blöd, wenn man durstig ist. 

Dank der wahnwitzigen Geschwindigkeit von Jan Frodeno ist die Radstrecke für uns heute wirklich äußerst kurzweilig. Zuerst die Führung, dann haken wir unsere Fünf der erwarteten Reihenfolge entsprechend nacheinander ab, dann kommen ein paar Alterklasseathleten und schwups... noch ehe der Besenwagen kommt, ist der Jan schon wieder da. Also daran können wir uns nicht erinnern, dass es sowas schon mal gegeben hat. Früher hatte man eine Verschnaufpause ehe die Spitze wieder durchgeradelt kam. Heute ist es anders... verschnaufen war gestern. 

Wir erwischen Jan Frodeno noch am Eingang zur zweiten Wechselzone, ehe wir uns dringend eine kurze Wurstpause gönnen müssen. 


Als Anfeuerer kann man zwar fast überall sein, aber es bringt auch nichts, wenn man dabei zusammenklappt. Also ist es umso wichtiger, sich auch an der Strecke, und nicht nur darauf, richtig zu versorgen. Wir haben für diesen Fall ausreichend Wasser im Auto und spazieren nun zum Auffüllen der mitgeführten Flaschen erst mal dort hin. Unsere Fünf sind alle auf der Radstrecke und während die führenden Herren auf der Laufstrecke bereits alles geben, jonglieren der Zeugwart und ich mit unserer Verpflegung. 


Unser nächster Stopp ist der Ausgang der Wechselzone, wo wir nun die waren Helden des heutigen Tages in den nächsten Stunden von der Radstrecke zurück erwarten: unsere Fünf. Wir sind uns sicher, dass sie an der Reihenfolge nichts geändert haben und so fiebern wir mit gut funktionierendem Liveticker mit, wann die letzten Meter endlich absolviert sind. 



Und während wir so abwarten, wann denn nun einer unserer Fünf kommt, steht auf einmal auf der anderen Seite des Laufkanals Lisabet. Sie ist Nummer fünf und sollte eigentlich noch auf dem Rädchen sein. Ich bin so verwirrt, dass ich zweimal hinschauen muß. Da steht sie tatsächlich... aufrecht, fit und mit ihrem rotem Beutel. Sie hat das Rennen kurz nach Beginn der zweiten Radrunde abgebrochen. Mir kommen fast die Tränen, während sie ganz zufrieden aussieht. 

Kein Zieleinlauf, kein Lohn für die viele Mühe, keine Quälerei auf dem Marathon... jetzt sind es nur noch vier. Ich schwöre mir, dass ich alles dran setzen werde, diese vier den Römerberg hinauf zu schicken. Das muß einfach was werden. 

Weil Nummer 1 total schockiert ist, dass er Lisabet bei uns am Rand stehen und anfeuern sieht, beschließen wir, dass wir den anderen Startern nicht sagen, dass sie abgebrochen hat. Vor allem Madita soll ihren Wettkampf durchziehen können ohne auf Abbruchgedanken zu kommen. So stellen wir uns das vor. 

Als alle auf der Laufstrecke sind, suchen wir einen vom Flitzer organisierten Zuschauerverpflegungspunkt auf. Hier grillt der Flitzer Würstchen und serviert Brat- oder Rindscurry Worscht mit entsprechender Soße, stilsicher von Papptellern mit Kuchengabeln. Ich frage mich, warum der Flitzer das nicht schon viel früher so durchgeführt hat, bis mir klar wird, dass er sonst immer selbst am Start steht und den Marathon selber läuft. Da kann er natürlich nicht zur Mittagszeit für uns grillen. Klar. 

Unsere Fünf bzw. die vier, die noch auf der Strecke sind haben es nicht leicht. Das ist aber keine Besonderheit, denn alle haben mit den Temperaturen zu kämpfen und einige Athleten auch mit Blessuren. Auch bei den Zuschauern merkt man die Erschöpftheit mit jeder Stunde, die sie länger an der Strecke stehen. 

Mittlerweile sind zwei unserer Fünf im Ziel und Madita hat sich, trotz all unserer Unterstützung, zur Aufgabe entschieden. Auch sie wird das Rennen heute nicht auf dem Römerberg beenden. Der Zeugwart und ich verabschieden uns für heute aus dem Frankfurter Geschehen. Wir fahren heim und verfolgen den Zieleinlauf unserer letzten Vereins-Finisherin über die HR Übertragung. Sie hat ihren ersten Ironman ins Ziel gebracht. Unfassbar, was für eine Leistung! 

Samstag, 4. Juli 2015

You are hot!

Ironman-Samstag. Das könnte eigentlich eine offizielle Kalendertagangabe sein, denn den gibt es in Frankfurt seit Jahren. Und ich persönlich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass irgendjemand nicht den Samstag vor dem Ironman als diesen benennen würde. Für den Zeugwart und mich ist es ein arbeitsreicher Samstag. Wochenendarbeit gehört für uns normalerweise nicht zum Arbeitsalltag. Wir sind eher die Montag bis Freitag Büromenschen und verbringen das Wochenende sportlich, aber in Freizeit. Heute machen wir Beides. Wir integrieren den Sport eben einfach nur in die Arbeit. Luxus wer das kann. 

In der Wechselzone am Langener Waldsee ist heute die Hölle los. Der Waldsee hat heute außer für die Triathleten, die ihr Fahrrad einchecken wollen, nämlich auch noch für die Badegäste geöffnet. Und verständlicherweise ist der Andrang bei angesagten 39°C auch entsprechend groß. Die Region ist vollkommen mit Autos zugeparkt. Ob das alles so im Sinne des Erfinders ist? Selbst die Shuttlebusse, die mit Athleten gefüllt zwischen der Stadt und dem Waldsee pendeln sind blockiert und kommen kaum durch. Dieser Blogpost könnte auch Verkehrschaos am Waldsee heißen, wenn ich darauf noch näher eingehen wollte.

Soll er aber nicht und irgendwie finde ich es auch netter, nicht auf den Verkehr sondern auf die Athleten einzugehen. Schließlich steht dieses Wochenende und damit auch der heutige Samstag ja ganz im Zeichen der Langdistanz und damit auch im Zeichen von zahllosen durchtrainierten Menschen, die alle morgen ordentlich einen Raus hauen wollen. Sie werden nicht nur ihrem Schweinehund sondern auch uns Zuschauern und Unterstützern zeigen, dass sich das lange Training und der viele Verzicht auf Couch, Parties und Zeit mit Freunden um Radausfahrten, Lauftraining und Schwimmeinheiten durchzuziehen, für diesen einen Moment auf dem Römerberg, wenn sie durch das Meer an Zuschauern dem Zielbogen entgegenlaufen, gelohnt hat.

Heute habe ich die Gelegenheit auch ein paar Bilder mit Profis zu machen. Allen voran Bas, der ab sofort eh der tollste von allen ist. Zwangsläufig, denn als wir dieses Bild machen... 


... sagt der Bas doch glatt im Anschluß zu mir: Wow, you are hot! Was natürlich in keinster Weise auf die Temperatur meines T-Shirts zurückzuführen ist. Klar oder? Die Doppeldeutigkeit wird ihm gleich darauf klar und wir können beide prima lachen. Irgendwie bleibt You are hot trotzdem das Zitat des Tages.



Nachdem ich mich auch noch passend mit der RedBull Cola Dose zu Sebastian aufs Bild gepackt habe, kann für heute nichts mehr schief gehen. Habe ich vielleicht ein Bild mit dem Europameister 2015 im Kasten? Das wird sich morgen entscheiden. In der Hitze von Frankfurt.

Unsere Vereinsstarter, in diesem Jahr ganze fünf an der Zahl, haben ihre Räder ordentlich abgestellt und auch ihre Beutel entsprechend aufgehängt. Für die fünf Freunde kann morgen eigentlich nichts mehr schief gehen. Alle haben gut trainiert und hoffentlich den Biß, sich von den äußeren Bedingungen ihren Tag nicht verderben zu lassen.

Fast schon traditionsgemäß fahren der Zeugwart und ich im Anschluß an den Bike-Check-In heute zum Pastaessen in die Pizzeria. Ich merke mir sowas ja nicht, aber der Zeugwart sagt wissend, dass wir hier auch bereits im letzten Jahr nach dem Check in verschwitzt gegessen haben.

Freitag, 3. Juli 2015

Vielseitige Expo

Im Sommer macht man die besten Schnäppchen auf der Ironman Messe in Frankfurt. Im Winter geht's dann zur Marathon Mall. So hat jedes Event auch sein Gutes für Menschen, wie den Zeugwart, der dringend immer das Neuste Zeug braucht, oder generell gerne Zeug hat. Ich werde nicht müde ihm immer wieder mitzuteilen, dass wir das ganze Zeug nicht brauchen, weil wir mit dem Zeug was daheim vorrätig ist, sicherlich eine ganze Weile auskommen werden. Aber egal. Einen Zeugwart kann man nicht einfach so umerziehen und ich muß ja auch zugeben, dass er mit dem ganzen Zeug was er immer so anbringt meistens Schnäppchen macht und in 8 von 10 Fällen auch Dinge anschleppt, die wir tatsächlich gut gebrauchen können.

Wir verbringen unseren Freitaglichen Feierabend also auf der Ironman Expo, die sich in diesem, wie auch bereits im letzten Jahr, auf dem Frankfurter Mainkai eingerichtet hat. Direkt am Eisernen Steg treffen sich dieses Jahr die Athleten nicht nur um ihre Registrierungsunterlagen abzuholen, sondern auch um sich was die Ironman Fanklamotten angeht auszustatten. Geht man dann nach dem Einkauf der Ironman Artikel weiter, so betritt man eine ordentlich große Expo, mit vielen Zelten.

Hier kann man gar nicht anders, als von Stand zu Stand zu schlendern und sich in das Angebot reinzuwühlen. Ganz nebenbei gibt's natürlich auch noch Fachgespräche, allerdings nur, wenn man fachgesprächstauglich aussieht.

Ich bin heute auf der Suche nach einer Schwimmbrille. Meine ist ja kaputt gegangen und nun habe ich mir gedacht, dass das neuste Modell von Zoggs genau in mein Beuteschema passen würde. Die Brille ist zwar grün/weiß, aber sie kann von klaren Scheiben auf dunkle Scheiben wechseln und macht das selbstständig, je nach Lichteinfall. Das ganze lässt sich Zoggs natürlich ordentlich bezahlen, aber ich habe bald Geburtstag und finde, das ist eine tolle Geschenkidee. Auf der Suche nach der Schwimmbrille der Wahl pflastern meinen Weg -natürlich- unheimlich viele weitere Schwimmbrillen. Die Auswahl hier ist unerschöpflich und so komme ich irgendwie auf den Trichter, dass diese teure, unglaublich vielseitige Brille vielleicht doch nicht die Brille der Wahl ist.

Wenn ich mir zwei Schwimmbrillen kaufe, eine klare für die Halle und eine getönte für den See, dann vergesse ich sie nicht in der jeweiligen Tasche und ich könnte mich von der, die super gepaßt hat, an eine andere, zweite, vortasten. Zu guter letzt ist es auch tatsächlich so, dass die zwei Schwimmbrillen, die ich mir kaufe, wesentlich weniger kosten, als die eine, die es hätte werden sollen. Aber das ist nur ein angenehmer Nebeneffekt.

Meine Wahl fällt auf eine Cressi Schwimmbrille für die Halle. Klarglas und angenehmer Sitz. Cressi kenne ich als Marke bereits vom tauchen, und war da auch immer zufrieden. Beim Ersatz für meine Schwimmbrille für Draußeneinsätze greife ich auf Altbewährtes zurück und kaufe das Arena Modell, was mir jetzt kaputt gegangen ist. Immerhin hat es zwei Jahre Einsatz im zeugwartschen Haushalt verschwommen und setzt sich nun, repariert, als Ersatzbrille zur Ruhe. Die Viper paßt einfach super auf meine Augen- und Kopfform...

Mit Schwimmbrillen bin ich nun ausgesprochen gut ausgestattet. Nächste Woche probiere ich Beide gleich mal aus! Weil ich fleißig schwimmen werde.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Prominenter Nightrun

Jedes Jahr im Juli kündigt sich nicht nur mein Geburtstag, sondern auch der Ironman Frankfurt an. Und ich muß zugeben, seit dem es den Ironman gibt, freue ich mich auf die Ironman Woche fast noch mehr als auf meinen Geburtstag. Weil es einfach nicht mehr so spannend ist, als Erwachsener Geburtstag zu haben... man bekommt sowieso noch viel mehr immer das geschenkt, was man sich wünscht oder vorher selbst gekauft hat. Oder Geschenke fallen total flach. Ich bin nicht so der große Kuchenesser, also ist ein großer oder toller Geburtstagskuchen für mich auch nicht sonderlich verlockend. Beim Ironman dagegen gibt es das volle Programm. Zumindest für mich... Spannung, Spiel und "Schokolade"... wer wird gewinnen? Wie schlagen sich unsere Vereinskollegen? Klappt alles? Ironkids und Nightrun lassen, zusätzlich zu den Ironmännern, auch die Angehörigen spielen und die Schokolade gibt es für mich in Form der Messe. 

Also irgendwie habe ich mit meinem Geburtsmonat hier mal eben den richtig großen Wurf gemacht. Wunderbar. 

Diese Woche ist es also wieder soweit und heute, wie jedes Jahr vor dem Ironman am Donnerstag, ist Nightrun Zeit. Für meine Firma ist das eine Art Teamevent. Zumindest starten so viele Teams, dass es  so rüberkommt. Toll! 

In Frankfurt haben wir heute den ganzen Tag weit über 30°C und auch als ich mein Auto in die Parkgarage unter dem Frankfurter Römerberg zeigt die Temperaturanzeige in der Innenstadt sogar 38°C an. Respekt. Für den Nightrun eine ordentliche Temperatur. Da wird bei mir sicherlich keine Zeit unter 30Minuten rauskommen. Wir werden sehen. 

Ich laufe heute als Erste von meinem Staffelteam. So können die anderen Beiden, bestehend aus meinen Arbeitskollegen Paula und Shane, später aufholen. Unser Team möchte unter 1:30h für die 15km bleiben... 


Ich komme ganz gut durch, habe aber nach wie vor Bauchschmerzattacken, wie letzte Woche im Wald, und muß deshalb drei bis vier Gehpausen machen und den Bauchschmerz weggehen. Richtig weg geht er nicht. Aber ich kann jetzt mein Team auch nicht hängen lassen und deshalb nehme ich doch noch mal die Beine in die Hand und krame meinen Kampfgeist hervor. Mit seiner Hilfe sammle ich auch noch ein paar Läufer ein. 

Paula läuft als nächstes und ist ratz-fatz wieder da. Sie schafft die Strecke über 10Minuten schneller als ich. Jahrelanges Training scheint sich also auszuzahlen? Als sie an Shane übergibt und sich kurz erholt hat, gehen wir ihm auf der Strecke etwas entgegen um einen gemeinsamen Zieleinlauf zu machen. Shane kommt nach 23 Minuten um die Ecke und wir rennen mit ihm gemeinsam ins Ziel. Seine Geschwindigkeit (er läuft insgesamt 25Minuten auf die 5k) kann ich prima halten und ganz locker mitlaufen. Hier im Schatten. Das Hitzebrett ist auch auf der anderen Mainseite gewesen. 

Mein Team ist dank der hervorragenden Leistung meiner beiden Teammitglieder tatsächlich unter 1:30h geblieben! Super toll! Wir haben unser Ziel erreicht, auch wenn ich nicht gerade viel dazu beigetragen habe. Ich war nach 33 Minuten bei der Übergabe. Beim letzten Nightrun den ich hier bei so einer Temperatur mitgemacht habe, habe ich noch fast 10Minuten länger gebraucht. Für mich individuell betrachtet also ein voller Erfolg! 

Der Zeugwart ist mit einem eigenen Team gestartet und auch das hat natürlich die 1:30h weit unterboten. Der Flitzer und der Motivator haben, genau wie der Zeugwart, eine unfassbar tiefe 20 auf die Strecke gebrannt.