I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 30. April 2013

Regen genießen

Nachdem ich in Vorbereitung auf das morgige Radrennen "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" oder einfach "Henniger Turm Rennen" einen nicht enden wollenden Heimweg hinter mich gebracht habe, freue ich mich eigentlich auf mein Lauftraining. Weniger freue ich mich über das Frühlingswetter, was sich mir derzeit offenbart. Es regnet wie aus Eimern und wir haben 10°C. 

Frühling sieht tatsächlich etwas anders aus, in meiner Welt. Aber ich kann es nicht ändern. Weder den Trainingsplan, noch das Wetter. 

Also Regenjacke an, App's starten und los geht's. Innerhalb der ersten 3km bin ich nass bis auf die Haut. Warum sich meine Regenjacke, Regenjacke nennt ist mir klar. Allerdings hatte ich die Bezeichnung anders interpretiert, nämlich dass die Jacke Regen abhält, nicht genießt. Aber das war anscheinend ein Fehler oder einfach falsch gedeutet. 

Als ich wieder zu Hause ankomme bin ich total durchnässt. Ich errichte im Flur ein Mahnmal für durchnässte Läufer und wässere mit der Regenjacke und der durchtränkten Kappe den Steinfußboden. 

Dann beginne ich praktisch sofort zu frieren und zu zittern, und spare mir deshalb das Athletiktraining. Ich steige sofort und die warme Dusche. Warmes Wasser ist eine ganze Ecke angenehmer als Kaltes. Soviel ist sicher. 

Montag, 29. April 2013

Jeder wird gerne gelobt

Ich werde auch gerne gelobt, kann allerdings meistens nicht glauben, dass der Lobende tatsächlich mich meint und werte das Lob dann meistens ab. Ich mache meine eigene Leistung dann nieder, so dass der Lobende sich auch irgendwie bescheuert vorkommt. Der lobt ja schließlich nicht ohne Grund. Sonst könnte er oder auch sie ja einfach nur die Klappe halten.

Das ist dieses berühmte "Licht unter den Scheffel stellen". Ich finde meine Leistung ist normal und könnte oft sogar noch besser sein, weil ich ja weiß, wieviel ich gegeben habe, ob es anstrengend war oder eben nicht und deshalb finde ich dann oft, dass ich für das, was rausgekommen ist, nicht gelobt werden muß.

So auch meine gestrige Radrunde.
Ich finde, ich habe ziemlich lange gebraucht für die 90km. Außerdem finde ich es nicht lobenswert, dass ich drei Pausen gebraucht habe und vier machen konnte. Ich mache mich nieder, obwohl ich 90km auf tour war und das für andere eine ordentliche Masse an Kilometern ist. Ich würde gerne länger fahren -können- und schneller, berücksichtige dabei aber nicht, dass viele andere Menschen für 90km eher zum motorisierten Gefährt, als zum Rad greifen würden.

Mein Vergleich ist immer mit denen, die unerreichbar scheinen. So kommt es mir von außen betrachtet zumindest vor. Fahre ich 90km Rad denke ich, dass es auch gut 100 hätten sein können. Laufe ich 10km vergleiche ich mich mit denen, die sie schneller laufen oder länger können.

Es ist wie es ist. Ich kann tatsächlich 90km radeln... und in Köln werden wir dann sehen, ob ich auch Triathlon kann.
Obwohl ich bei anderen finde, dass jeder ein Triathlet ist, wenn er oder sie bei einer Volksdistanz startet... weil schon diese ganz kurze Distanz eine super Leistung ist. Die Koordination, das nasse auf dem Rad sitzen, das aus dem Becken kommen, das Laufen wie auf Eiern. All das ist in meinen Augen bei anderen eine prima Leistung und eine beneidenswerte Sache. Auch 10km Läufer, die ganz hinten im Feld ankommen, finde ich super, egal wie lange sie brauchen. Sie raffen sich auf und laufen! Das ist doch der Knaller überhaupt. Ich kann da prima fremdstolz sein.

Nur, wenn mich einer Triathlet nennt oder sagt, ich wäre sportlich... dann nimmt mein Gehirn diese Aussage für nicht so voll.
Ich sollte anfangen mich nur mit mir zu vergleichen. Das klingt hier wie eine Art Therapieblog. Aber gut. Ich werde mich ab sofort über Lob freuen. Man kann gute Vorsätze schließlich auch mitten im Jahr fassen.

Sonntag, 28. April 2013

Anfahren am Berg.

Der Wecker klingelt heute, wie so oft, wenn wir morgens zum radeln verabredet sind, früh. Dann lesen wir die Nachricht... die Vereinsmädels wollen lieber Indoor sporteln und so sind wir spontan nicht mehr verabredet. Das führt dazu, dass ich nach dem Frühstück ganz spontan auf der Couch in die Waagerechte kippe und einfach noch mal schlafe. Das tut gut und ganz offensichtlich verlangt der Körper danach, sonst würde ich schließlich nicht einfach so einschlafen können. 

Als ich wieder aufwache erinnere ich mich daran, dass ich den Vereinsmädels noch ein Foto von meinem gestrigen Werk, der neuen Balkonbepflanzung, schicken wollte. Das wird dann auch gleich gemacht. Und zwar mit dem Hinweis: 
Gester: Balkon
Heute: Hühnerberg

Und dann schrecke ich hoch. Das Telefon klingelt und ich werde gefragt, wann wir den losfahren möchten, weil Indoor Sport einfach nicht so schön ist, wie Outdoor Sport und eine Radtour mit uns eben unbedingt einem Indoor Training mit Fremden vorzuzuiehen ist. Wir verabreden uns und schon geht's los. Bei 9°C bin ich mir sicher auf die Überschuhe verzichten zu können und mit drei Schichten Obenrum plus einer Schicht untenrum gut anzogen zu sein. Wir sind diesmal sehr pünktlich am Treffpunkt und nach einer kurzen Begrüßung geht's auch schon los. 

Heute fahren wir wieder die Ironmanrunde. Wenn ich starten würde, was ich natürlich nicht tue, ich bin ja nicht lebensmüde, würde ich die Runde auch jedes Wochenende fahren, einmal oder zweimal. Einfach um jeden Stein, jedes Schlagloch und jede Bodenwelle zu kennen. Diesen Vorteil würde mir keiner nehmen können. Beim losfahren werden wir von einem Pärchen überholt. Er im Sky Trikot... sie mit knappen Radhosen. Das sieht frisch aus. Ich bin um meine Dreiviertelhose inklusive kniehoher Kompressionssocken dankbar. Außerdem sähe eine so knappe Hose an meinen Beinen auch nichts aus, aber das ist nur eine Nebenerkenntnis die sonst weniger was zur Sache tut. 

Die Autobahnbrücke drücke ich mit 28km/h weg. Das Frühstück und die kurze Schlafpause danach hatten offensichtlich Wirkung. Ich bin gespannt, wie es mit den anderen Bergen wird. Als nächstes kommt der Anstieg nach Bergen-Enkheim. Ich schalte rechtzeitig und zwar diesmal auch vorne und kurble was das Zeug hält. Klar, ich bin ja auch noch frisch. Der Zeugwart wartet oben, aber eine Pause brauche ich nicht, also geht's weiter. Ich schalte nur eine Idee schwerer, weil es hier noch so einen blöden innerdörflichen Hügel samt Engstelle gibt und ich den ja auch noch wegdrücken muß. Dann geht's durch die Wetterau. Es ist windig, bewölkt, kalt und irgendwann fängt es auch noch an zu tröpfeln. 

Am Hühnerberg bekomme ich einen Krampf und zwar natürlich an der steilsten Stelle, 30m vor "oben". Na super. Ich halte an, es geht ja schließlich um nix und mit Krampf weiterfahren ist auch irgendwie nicht möglich. Und als der Krampf dann verschwunden ist und mir -glaube ich- noch die Zunge und ein "Ätsch... jetzt mußt Du halt hochschieben" nachgerufen hat, steige ich auf mein grünes Rädchen und fahre einfach weiter. Anfahren am Berg macht mir keine Angst. Ich kann das mit dem Auto. Ich kann das mit dem Motorrad. Und: ich kann das auch mit meinem Rad. Ohne zu übertreiben... das habe ich wirklich drauf. 

Zwischendurch esse ich zwei Gels, spüle mit Wasser aus der Aeroflasche nach, obwohl das laut Dextro Energy ja nicht notwendig ist, trinke -auch während der Fahrt- aus meinen zwei anderen Flaschen und freue mich. Die Radtour macht mir richtig viel Spaß. Obwohl meine Füße empfindlich kalt sind. Ich hätte besser doch meine Überschuhe angezogen. Zukünftig ziehe ich die Überschuhe bis 14°C immer an. Jetzt kann ich es aber nicht ändern. Den Spaß verderben lasse ich mir aber dadurch auch nicht. 

In Bad Vilbel drücke ich den Berg hoch. Nicht, als wäre nichts gewesen, aber doch kraftvoll und ich komme gut vom Fleck. Außerdem habe ich eine grüne Welle, das ist natürlich auch viel Wert. Oben angekommen mache ich aber trotzdem eine Pause. Soviel Zeit muß sein. Der Zeugwart und die Vereinsmädels sind natürlich längst oben. Läääääängst. Aber so habe ich auch ein Empfangskommitee, als ich den Berg geschafft habe und oben ankomme. Sehr nett. 

In Bergen-Enkheim trennen sich dann unsere Wege. Der Zeugwart und ich fahren nämlich wieder runter vom Berg und in Richtung Heimat. Die Vereinsmädels hängen einfach so, weil sie's können, noch eine Runde dran. Die Beiden werden Anfang Juli allen zeigen, wo der Hammer hängt, soviel ist sicher.

Bis zu Hause haben der Zeugwart und ich ja genau 85km, das wissen wir ja von letzter Woche. Heute beschließen wir, dass es 90km werden sollen und so fahren wir noch eine kleine extra Runde und ich fahre mit einer beeindruckenden Kilometeranzahl auf den Hof. Das gefällt mir gut.


Als ich meine Radschuhe ausziehe merke ich, dass die Socken nicht die erste Wahl waren. Der Schuh hat gedrückt und meine Fußsohle schmerzt. Dank der fehlenden Überschuhe sind die Füße außerdem eiskalt. Aber beides kann ich bei der nächsten Radrunde ja ausbügeln. 


Freitag, 26. April 2013

Was will der Coach mir damit sagen?

Wie bereits hinlänglich bekannt, brennt auf der Arbeit die Hütte und ich weiß weder vor noch zurück. Zuviel Streß ist auch nicht gesund und wenn man irgendwie so gar nicht weiß, wo einem der Kopf noch stehen könnte, zwischen der ganze Asche, so ist es gut, wenn man die Gedanken auch mal schweifen lassen kann. Das Büro und die Kollegen sind heute hochmotiviert und weil jeder mit Löscharbeiten gegen seinen eigenen Hüttenbrand vollends beschäftigt ist und es nur mir so vorkommt, als wäre es dringend nötig Holz nachzulegen, damit die Hütte auch morgen noch kraftvoll brennen kann, versuche ich ein paar Rätsel der Menschheit zu klären.

Der Coach hatte meinen Post zum letzten Darmstädter vor-Ort Training auf der Core Seite im Facebook verlinkt und betitelte ihn mit den Worten "Claudi cries me a River". Ich rätsel darüber seit Tagen. Er verlinkt öfter mal einen Blogeintrag, so dass mir dieser Umstand nicht komisch vorkam... aber nur äußerst selten versieht er die Posts mit eigenen Überschriften oder gar Einleitungen. Und wenn er das tut, dann kann ich mir immer einen Reim darauf machen. Immer, bis jetzt.

Und dumm sterben geht ja irgendwie auch nicht. Also denke ich darüber nach. Es gibt schließlich ein Lied aus den 60er, was auch Justin Timberlake gecovert hat, was "Cry me a River" heißt. Aber es wurde am Samstag im Club nicht gespielt, das weiß ich genau. Ich habe auch nicht weinen müssen... obwohl manche meiner Übungsausführungen sicherlich zum heulen aussahen. Weinen sah ich auch keinen anderen. Und Darmstadt liegt auch nicht wirklich am Fluß. Ich komme einfach nicht drauf. Was will der Coach mir damit sagen?

Heute packt es mich. Ich kann einfach nicht mehr. Erst der Morgenlauf, der mich quält, dann die Angst, dass Tom König mich auspioniert um an super Geschichten für seine Bücher zu kommen, im Anschluß dann die brennenden Hütten, die immerhin noch besser als brennende Tonnen sind und dazwischen immer die Frage... was will der Coach mir damit sagen?

Und dann greife ich zur Allzweckwaffe. Ich tue es einfach und ohne umschweife. Ich schaue im Internetz nach.
Erst auf Umwegen, in dem ich mich bei Facebook über die Core Seite und ein paar Crossfitverlinkungen stolpernd vorwärts taste und endlich irgendwann einen Hinweis zum Thema auftue. Das muß es sein: http://www.crymeariver.de/index.php/ Ganz klar. Hier ist die Lösung und genau hier findet sich auch der Spaß der Fitten vom Samstag. Das Internetz kann keine Geheimnisse bewahren, ist man gewieft und suchwillig, findet sich praktisch alles. Und so lese ich mich also schlau, dass es sich bei "Cry me a river" um einen Wettbewerb handelt. Es geht um ganz nette Preise und jeder kann mitmachen, weil es bei diesem Wettbewerb nicht um Gewichte stemmen oder sowas geht. Prinzipiell geht es zwar doch irgendwie darum zu einem Finale eingeladen zu werden, wenn ich alles richtig verstehe, aber unter allen Teilnehmern werden Preise verlost, die losgelöst von Leistung sind. Eine schöne Idee!

Ich habe leider - oder wegen Gottes Fügung- kein Springseil daheim. Glaube ich zumindest. Sonst hätte ich doch tatsächlich mal versucht 50mal Seil zu springen. Das wäre bestimmt ein Fest geworden.

Von Anfang. Irgendwie.

Alles neu lernen. So scheint mir das mit dem Morgenlauf zu sein. Ich komme mir vor, wie damals, als ich keinen Kilometer am Stück laufen konnte. Ich war sehr langsam und wirklich schnell aus der Puste. Ich mußte mich jeden zweiten Tag aus dem Bett quälen um laufen zu gehen. Eine wahrliche Überwindung. Tja... und jetzt habe ich ein déjà vu. 

Da ich gestern meine neue Brille abgeholt habe und dann eher auf der Couch versackt bin, fiel das Training gestern aus. Heute Abend sind wir verabredet und deshalb laufe ich früh. Mal wieder. Ich nehme mir vor 5Minuten länger durchzuhalten, als vor zwei Tagen. An der Kondition kann es schließlich nicht liegen, dass mir das morgendliche Laufen so schwer fällt. Aus der Puste komme ich auch nicht. Der Puls ist so niedrig, dass ich eher Bedenken habe umzukippen, als mich zu überanstrengen. Meine Pumpe mag Morgenläufe offensichtlich. Ich kann es mir nicht anders erklären. Schade, dass die Pumpe ganz offenbar mit meinem Schweinehund keinen guten Draht hat. Der hasst Morgenläufe nämlich. Ganz klar.

Ich laufe los und höre dabei ein tolles, sehr lustiges Hörbuch, in dem Tom König ausgiebig beschreibt, was ihm als Kunde in Deutschland schon so alles wiederfahren ist. Herrlich. Ich fühle mich in 98% der Fälle so, als hätte er das Buch über meine Erlebnisse verfasst und frage mich, ob ich wohl unter so extremer Beobachtung stehe? Ist Tom König mir womöglich permanent auf den Fersen um aus den haarstreubenden Erlebnissen, die ich manchmal habe, einen Bucherfolg zu stricken? Oder geht es ihm einfach genauso wie mir? Und wenn es ihm auch so geht... wem geht es bloß noch alles so? Und wenn wir viele sind, warum geht man mit uns als Kunden trotzdem so um, dass einem beim Zuhören der Geschichten die Tränen vor Lachen kommen?

Während ich das so durchsiniere, laufe ich die Strecke, über die ich mich auch vor zwei Tagen gequält habe. Sie ist genauso schwierig und zieht sich wie Kaugummi. Wieder habe ich das déjà vu, weil ich mich ja vor Jahren auch wochenlang immer über die gleiche Strecke gequält habe. Allerdings stellt man natürlich, wenn man immer die gleiche Strecke rennt, auch über die Zeit Veränderungen fest. Das ist das Praktische daran. Monoton trete ich den Weg und habe den Puls immer mal wieder im Blick. Der ist schon wieder so niedrig. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ich kaum von der Stelle komme. Ich quäle mich mal wieder so richtig.

Vielleicht muß ich mit dem Coach mal sprechen, dass ich zwei freie Tage in der Woche brauche, um mein soziales Leben im Einklang zu behalten und morgendliche Läufe so weit es geht zu vermeiden?

Heute laufe ich an der ersten Abzweigung die nach Hause führt vorbei.


Ich wollte ja verlängern und weil der Wille manchmal Berge versetzten kann, verlängere ich also. Ich laufe also nicht schneller oder besser als vor zwei Tagen, ich laufe lediglich länger. Also eine längere Quälerei. Das ist natürlich auch nicht so toll.

Die Wegverlängerung ermöglicht mir herrliche Ausblicke auf den Sonnenaufgang.


Und die entschädigen mich ein bischen für die Überwindungsschmerzen.

Ich bin nach einer halben Stunde zurück zu Hause. Ich friere, habe Durst und bin froh, dass ich laufen war. Auch wenn es sich schreckilch angefühlt hat. Ich hoffe, damit verlerne ich jetzt nicht das abendliche Laufen. Das wäre fatal.

Mittwoch, 24. April 2013

Kalter Versuch

Da ich heute Abend sozial mal wieder verplant bin und deshalb keine Möglichkeit besteht, dem Trainingsplan des Coaches gerecht zu werden, muß ich heute früh ran. Wie übel. Als der Wecker klingelt fühle ich, dass Sport schlecht ist. Ich frage mich auch, ob ich überhaupt jemals aufstehen kann. Ich bin müde und schon, dass ich weiß, dass ich laufen gehen wollte und zwar heute früh, hilft überhaupt nicht. 

Natürlich stehe ich trotzdem auf. War ja klar. 

Die Klamotten habe ich mir gestern schon rausgelegt. Jetzt die auch noch zusammen suchen wäre wahrscheinlich nicht möglich. Rein Physisch. 
Schon das Anziehen ist eine Herausforderung. 

Oft wird es dann ja besser, wenn ich loslaufe. Heute ist das nicht so. Ich laufe und mein Puls ist fast 20Schläge unter normal. Ich bin allerdings genauso schnell wie sonst. Wenn es sich nicht so schrecklich anfühlen würde, könnte ich ja über den niedrigen Puls froh sein. So isser zwar da, aber irgendwie auch egal. 
Ich laufe nur 3km in 20Minuten und bin dann endlich wieder zu Hause. Meine Augen tränen die ganze Zeit. Es ist kalt, obwohl 6°C sind und ich da normalerweise im Shirt rumrenne. Heute trage ich über dem Shirt noch eine Jacke und friere trotzdem. 

Morgens laufen ist einfach nicht meines. Als ich wieder oben bin, steht noch ein 20Minuten Athletik Programm an. Ich fleeze auf der Matte rum, stemme Gewichte und mache Liegestütz. Und dann gehe ich duschen. 

Frieren tue ich immer noch. 

Sonntag, 21. April 2013

Lernen für Köln

Zu spät, zu spät... wir sind zu spät. Weil wir unentschlossen sind, welches Outfit für die heute geplante Radausfahrt wohl das richtige sein könnte. Also müssen wir uns sputen um den Rest des Teams heute nicht zulange warten zu lassen. Innerhalb einer viertel Stunde sind wir am Treffpunkt. Ich hätte gedacht, dass wir 20Minuten brauchen. Nun gut. Der Zeugwart ist offensichtlich gut drauf? Das hätte ich mal vorher wissen sollen. 
Aber der Zug ist jetzt abgefahren. 

Die Vereinskameraden müssen ein bischen auf uns warten, aber es hält sich noch im Rahmen. Wir werden freudestrahlend begrüßt. Das ist toll. 

Als es losgeht nehmen wir gleich eine Autobahnbrücke mit, um dann den ersten Anstieg der Ironmanrunde wegzutreten: Bergen-Enkheim. Wie auch immer der Veranstalter dieses Stück nennt... es ist fies. Ich versuche Schwung zu holen, habe aber nur mäßigen Erfolg. Berge hochdrücken ist einfach unheimlich Kräfte zehrend. Oben geht's gleich um die Ecke und dann durch den alten Ort. Obwohl ich mir gar nicht so sicher über das Alter des Ortes bin. Es geht auf jeden Fall moderat weiter hoch und da ich im Schalten einfach nicht ganz so der Held bin, ist es anstrengender als ich es gerne hätte. In Bergen-Enkheim habe ich das vordere kleine Kettenblatt total vergessen. Das muß besser werden. 

Unsere Gruppe legt ein ordentliches Tempo vor, finde ich. Berg runter komme ich locker ran, Berg rauf  ist's etwas schwieriger. Aber es macht Spaß. Ich bin begeistert, wie die Kilometer so weggefahren werden. Die Vereinsmädels sind der Hammer. Deren Training zahlt sich richtig aus. Der Motivator ist ebenfalls mit dabei und hat eine Kondition wie ein Tier. Der ist einfach nicht müde zu kriegen... 


In Bad Vilbel denke ich mir so, dass ich ja wirklich gut dabei bin... und während ich noch so in vollkommener Selbstbewunderung versinke und dann doch merke, dass ich weiter ins Richtung "leicht" schalten muß, fahren die Vereinsmädels an mir vorbei und lassen mich bergauf buchstäblich stehen. Und als ich mir dann auch noch ein paar aufmunternde Worte anhören darf, im Sinne von "Super Claudi, Du machst das toll!" und das "toll" schon im Wind verhallt, weil die Damen mich schnell weit hinter sich lassen, bin ich überzeugt, dass das Training fruchtet. Deren. Bei meinem bin ich mir nicht so sicher. Aber um Berge ging es bei mir bisher ja auch nicht. 
Im letzten Jahr wäre ich hier zumindest mal überhaupt gar nicht hochgekommen. Von daher fruchtet es natürlich schon, das Training. So darf man das auch nicht sehen. Zuviel Licht sollte ich dann auch nicht unter den Scheffel stellen. Im Vergleich zum letzten und gar vorletzten Jahr läuft es heute wahnsinnig gut. 

Mitten am Berg stoppt mich eine rote Ampel. Und weil jede Menge Autos mit den Hufen scharren und ich ein rote Ampel Stopper bin, halte ich an. Am Berg. Ich schätze, das gibt eine kurze Laufeinheit zwischendrin. Hier jetzt wieder anfahren wird schwer. Und so ist es auch. Ich komme nicht wieder rauf. Also ein Stück schieben. Dann kommt eine flachere Stelle am Berg und ich steige wieder auf, klicke ein und fahre weiter. Die anderen warten oben auf mich. 

Da bin ich froh. Der Zeugwart versorgt mich mit einer weiteren Flasche, weil er top durchtrainiert ist und offensichtlich kaum was zu trinken braucht. Ich dagegen brauche Nachschub. Aber um so etwas auszutesten sind diese Radausfahrten da. Es ist also kein Drama, dass ich seine Flasche nehme, wenn er sie nicht braucht. Es ist absolut ok und gehört zum lernen. Lernen für Köln. 

Heute nutze ich übrigens das neue Cola Gel von Dextro Energy. Das ist lecker. Wir haben es zum testen letzte Woche in Bonn mitgenommen.  Ich vertrage es prima und es schmeckt mir außerordentlich gut. Kein Ekel beim trinken, und auch am Berg, wenn es anstrengend wird, bleibt es da wo es hingehört. Im Magen. Ich muß das beim Laufen noch austesten, dann könnte die Gelsuche endlich beendet sein. 

Nach 85km sind wir wieder daheim. Ein tolles Gefühl, trotz der ganzen Berge. Aber noch ne Runde könnte ich mir jetzt so spontan nicht unbedingt vorstellen. Gut, dass das die Vereinsmädels den Ironman machen und nicht ich. 

Ich höre aufmerksam in mich rein, ob denn jetzt noch laufen ginge. Und da kann ich schon eher sagen... ja, aber nicht mit diesen Schuhen. Wenn ich mir jetzt eine Gehpause, eine Toilette und einen Getränkeschluck gönne... dann könnte ich auf jeden Fall laufen. Wie lange und wie schnell ist natürlich unklar. Noch. 

Aber das übe ich dann ein anderes Mal. 

Als wir zu Hause sind, schaue ich auf den Live Ticker vom Hamburg Marathon. Denn da ist die Teamchefin heute am Start. Die läuft ja ganz prima und einfach ins Ziel und weil der Profiathlet und das Teammaskottchen gute Streckenbeobachter sind, haben wir nicht nur den Liveticker online, sondern eben auch deren Berichterstattung. Und als die Teamchefin im Ziel angekommen ist, meldet sie sich auch mit ihrer Medaille und erzählt, dass sie ein Schiff gewonnen hat, weil das ja auf dem Metall abgebildet ist. Toll gemacht! Ich bin Fremdstolz. Die Teamchefin hat wieder einen Marathon einfach so geschafft. Kein Wunder, dass sie die Chefin ist. 

Und ich muß wegen der Radausfahrt heute dann mal die Füße hochlegen. 

Samstag, 20. April 2013

Definiere Spaß

Das Geschrei ist groß, als wir heute in den Core Sportclub kommen. Es ist nicht zu überhören, dass die Fitten heute richtig viel Spaß haben. 
Wie das mit meinem Spaß heute aussieht, werden wir noch sehen. Ich freue mich auf jeden Fall, dass wir heute mal wieder hier sind und uns an der Tafel versuchen dürfen. 

Als ich mich umgezogen und an der Seite auf einer Bank Platz genommen habe, beginnt gerade ein neuer Spaßzyklus. Ganz offensichtlich ist die Definition von Spaß in diesen Hallen anders, als man sie üblicherweise kennt, aber der Spaß ist da. Direkt hier im Raum. Die Fitten springen Seil, dann geht's mit Kniebeugen. Sit-ups und Liegestütz weiter. Anscheinend schauen sie, wer schneller ist? Während ich noch Seil springen würde, sind die schon durch und wechseln  zur Dritt-nächsten Disziplin. Ich kann kaum so schnell schauen und scharf stellen, wie die Herren sich hier bewegen können. 

Spontan erinnere ich mich auch, dass die Besuche hier meist recht anstrengend sind und ich den Club selten ungeschwitzt und hellwach verlassen habe. Meist war ich naß und fix und fertig. Wir werden sehen, wie mir das heute alles gelingt. 

Der Zeugwart und ich bekommen das Workout erklärt und ich versuche mir alles zu merken. Nicht die Reihenfolge, die steht ja an der Tafel, sondern die Begrifflichkeiten. Welche Übung heißt wie. Meist muß ich die nämlich zu Hause dem Zeugwart auf deutsch übersetzen und erklären, was gemacht werden soll. Der Zeugwart ist kein guter Vokabellerner. Bei mir dagegen klappt's mit der Vokabellernerei ganz gut und mir fehlen immer nur ein paar Wenige. Hier zu turnen hat was von einer anderen Sprache. In vielfacher Hinsicht. 

Heute geht's für uns langsam aber nicht unfies los. Während die zwei fitten Herren noch um die Wette hecheln und angeschrieen werden, dass es nur so kracht, mühe ich mich mit Kettlebell Schaukeln und Minihanteln ab. Also Mini im Sinne von schnellen fitten Herren. Nur Mittelklein wenn man's ganz genau betrachtet. Und zwar mit den Augen eines Normalsterblichen. Dazu würde ich mich jetzt einfach mal zählen. 

Außerdem versuche ich meine Knie während ich an einer Stange rumhänge zum Bauch zu ziehen. Ich bin mir unsicher woran es liegt. An meiner Beweglichkeit kann es eigentlich nicht liegen. Ich kann mich für gewöhnlich verbiegen wie eine Brezel und bin sicherlich vom Themenkreis "eingerostet" sein, noch jahrelang entfernt. Trotzdem gibt es für mich kaum was Schwereres als an dieser dämlichen Stange zu hängen und meine Beine auch nur irgendwie gegen die Schwerkraft nach oben zu bewegen. Ich frage mich warum. 
Schon das Rumhängen ist so extrem anstrengend, dass ich ordentlich ins Schwitzen komme. Und das ist natürlich nicht so pralle, weil ja dann die Stange rutschig wird. 

Und während ich so Liegestütz auf Hanteln mache und mir dabei sofort wieder riesig stark vorkomme, frage ich mich, ob ich heute jemals wieder trocken werde. Ich bin mittlerweile einmal komplett durchgeschwitzt. Und wenn ich schreibe komplett, dann meine ich komplett. Inklusive Socken. Und auch hier frage ich mich wieder, warum. Was genau passiert denn bitte in meinen Socken so spannendes, dass die am Ende dieser Stunde -mal wieder- so richtig nass geschwitzt sind? Ein Phänomen?

Nachdem der Coach uns heute noch ausgiebig für unsere Seitstütz gelobt und dabei festgestellt hat, dass diese Übung für uns mittlerweile fast ein alter Hut ist und wirklich besonders gut klappt, gehen wir duschen. 
Heute habe ich das wirklich bitter nötig. 

Und weil wir schon mal in Darmstadt sind, fahren wir auch noch im Radladen vorbei. Hier waren wir letztes Jahr schon mal. Heute frage ich ganz konkret nach einem Triathlonrad. Können sie eines für meine Bein- und Oberkörperlänge machen? Wir werden umfassend informiert und ich bekomme fast ein paar zu viele Auskünfte für meinen kleinen Kopf. Ich werde mir das Thema Triathlonrad also nochmals durch den Kopf gehen lassen. 

Morgen fahren wir mit den Rädchen und die Teamchefin läuft den Hamburg Marathon. Das ist wieder mal ein ordentlich sportliches Wochenende. 

Freitag, 19. April 2013

Serienplatter

Ich stelle anscheinend gerade eine Serie auf. Und zwar im "platte Reifen machen". Was ein Mist. 

Der Zeugwart und ich drehen heute nach der Arbeit noch eine Runde auf dem Rad. Als ich meines aus dem Keller hochhole stelle ich fest, dass die Flasche zwischen den Aufliegerhörnern bei der letzten Tour für ordentlich Sauerei gesorgt hat. Vorne ist alles vollgespritzt. Aber darum kann ich mich jetzt nicht kümmern, wir wollen aufbrechen. 
Also Pulsuhr an, App starten und Tacho auf Null. Technik die begeistert quasi. Ich bin offenbar voll ausgestattet. Aber mehr geht ja immer. 

Es läuft ganz gut und schon als ich auf den Tacho schaue, nachdem wir den Hof gerade verlassen haben, steht der auf 28km/h. Aha. Das wird wohl etwas flotter heute. Ich habe meine normale Brille auf, so dass der Wind in die Augen fährt. Aber ich habe nur Sportsonnenbrillen und dafür ist der Frühlingshimmel heute etwas bewölkt. Oder meine Tönungen zu stark. Ich würde auf jeden Fall nicht richtig sehen können, weil einfach alles zu dunkel wäre. Gut, so sehe ich halt nicht richtig, weil meine Augen tränen. Wie man's macht, ist es verkehrt. 

Um den Kopf rum ist es ziemlich frisch. Wir haben nämlich nur unsere Helme auf. Keine Mützen drunter. 14°C ist in diesem April einfach etwas kühler, als sonst. 
Und weil wir uns nicht gleich  bei der dritten Ausfahrt irgendwas Schnupfiges mit heim nehmen möchten, fahren wir nach knapp 30Minuten eine Abkürzung nach Hause. 

Und dann nimmt meine Serie ihren Lauf. Den Klang des platten Hinterrades erkenne ich sofort. Das Ohr ist mittlerweile geschult. Ganz offensichtlich. 
Der Zeugwart rät zum aufpumpen und noch mal versuchen. Immerhin sind wir gleich daheim. Aber das nützt nur 50m was. Also steige ich ab und getreu dem Motto "wer sein Rad liebt, der schiebt" laufe ich mit meinen Klickpedalen neben dem grünen Rädchen mit dem platten Hinterrad her. Der Zeugwart fährt vor nach Hause und organisiert mir Turnschuhe. Ich laufe und schiebe. 

Und als er wieder bei mir ankommt, mache ich eine schnelle Wechselzone, gebe meinen Helm und meine Radschuhe an den Zeugwart ab und renne los. Mein Rädchen schiebe ich, während ich es am Sattel festhalte. Dabei kann ich gut auf den Tacho schauen und stelle fest, dass ich 9km/h laufe. 

Und nachdem ich die längste Wechselzone der Welt hinter mir gelassen und der Zeugwart uns das Abendessen kredenzt hat, baue ich mein Hinterrad aus und wechsle den Schlauch. Mit Beratung vom Zeugwart natürlich. Die habe ich dazugebucht während ich übe. 
Ich hätte das Hinterrad auch einfach so mit zum Treffpunkt nehmen können am Sonntag. Dann hätten die Vereinsmädels gleich mal testen können, ob sie einen Schlauchwechsel noch üben müssen oder ob es paßt. 

Aber jetzt ist der Schlauch gewechselt und das Rädchen also fit für die Ausfahrt am Sonntag. Und ich hatte ein Koppeltraining, wenn auch kein Langes. 

Donnerstag, 18. April 2013

Laute Läufergrüße

Heute gehe ich nach der Arbeit einkaufen. Der Zeugwart und ich habe neues Sprudelwasser entdeckt und weil es das nur in dem für mich logistisch günstig gelegenen Supermarkt gibt, kaufe ich also ein. Der Kofferraum meines Großraumgefährts ist binnen kürzester Zeit wunderbar gut gefüllt und so ordere ich eine helfende Hand, als ich auf den Parkplatz fahre. Diese neumodische Technik ist wirklich prima.

Als der Zeugwart mit seinen helfenden Händen aus der Tür schreitet, ist er noch im Raddress. Er ist nämlich, ganz gemäß dem Core Trainingsplan heute geradelt. Er berichtet von wahnsinnigen Geschwindigkeiten mit denen er das schnellste Rad der Welt über die Autobahnbrücken getrieben hat und als ich dann noch erfahre, wo er heute schon so überall langefahren und nach dem Rechten gesehen hat, beschließe ich den Wunsch nach gleitender Arbeitszeit heute Abend in mein Nachtgebet mit aufzunehmen. Diese Flexibilität ist eigentlich nicht mit Geld aufzuwiegen.

Als der kleine Kofferraum leergeräumt ist, geht der Zeugwart duschen und ich lege den Laufdress an. Ich kann schließlich nicht in der Zeitung groß im Sportdress abgedruckt sein, um dann doch faul auf der Couch rumzuliegen. Außerdem habe ich auch Lust zu laufen. So einfach ist das.
Also das mobile Gerät, was nicht nur MP3 Spieler und Handy, sondern auch GPS und damit Laufstreckenaufzeichner ist, an den Arm und los.

Ich laufe flott, oberer GA2-Bereich, so wie der Coach es eingetragen hat und höre mein Hörbuch. Und wie ich so die übliche Laufstrecke nehme, weil ich einfach Routine gut finde, kommt mir eine Dame entgegen gelaufen. Die läuft auch öfter, weil ich sie nämlich hier schon ein paar Mal gesehen habe. Wir grüßen uns immer kurz, weil das alle Läufer bei uns eben so machen. Entweder heben wir die Hand, oder nicken oder es wird -je nach dem wie kurzatmig man eben ist- auch mal "Hallo" gesagt. Heute starrt sie mich an. Sie starrt und ich komme mir irgendwie komisch vor. Und als ich mein hörbares "Hallo" loswerde, reisse ich sie aus der Erstarrung und sie ruft mir ein " Ach HALLO" entgegen, dass es nur so kracht. Ups. So enthusiastisch war sie noch nie.
Ein weiterer Läufer schaut mich ebenfalls durchdringend an und grüßt besonders laut und freundlich. So viel Aufmerksamkeit hat die Teamkleidung bisher nicht hervorgerufen. Das wird doch nicht etwa an dem Zeitungsartikel liegen?

Lesen so viele Menschen heutzutage noch eine Tageszeitung? Eine interessante Fragestellung.

Dann ruft die Teamchefin an und unterhält mich den kompletten restlichen Lauf. So ein mobiles Gerät ist dafür wirklich außerordentlich prima. Angestöpselt mit den Kopfhörern klappt das Telefonieren wirklich super und so erfahre ich neuste Hochzeitsplanungsdetails die für eine Trauzeugin ja immer sehr wichtig und hochinteressant sind.

Ich nehme die Teamchefin dann noch mit rein, als ich mit Laufen fertig bin, weil ich jetzt noch ein Athletikprogramm absolvieren darf.

3 Runden von verrückten Übungen inklusive Liegestütz und dann noch 4 Runden von weiteren Übungen. Nach 3 Runden hat die Teamchefin aber genug und wir legen auf. Sie muß später selbst noch athletisch ran, um sich für den anstehenden Hamburg Marathon mit letzten Möglichkeiten in Wettkampfform zu bringen, und deshalb verstehe ich, dass sie meine weiteren 4 Runden heute nicht mit mir durchhalten will.  
Ich überlege mir während ein paar Bodenübungen dann noch, ob man den Kandidatinnen von der aktuellen Topmodel Staffel nicht besser mal ordentlich was zu essen hinstellt und als hätte ich es gewußt, spaziert Heidi mit den Mädels mal schön in den Supermarkt. Aber anstatt sich, wie ich es tun würde, mit einer großen Tüte Dorito Chips zu versorgen, packen die Mädels Salat und Grünzeug ein. Eine komische Welt irgendwie.

Und auf diese Chips hätte ich wirklich mal wieder Appetit.


Der Zeugwart, Joey, der Blog und ich in der Zeitung

Heute steht ein Lauf auf dem Plan. Den mache ich natürlich. Aber später. Nach Feierabend quasi, wenn ich bei strahlendem Sonnenschein den Frühling genießen darf.
Vorher muß ich allerdings noch dringend vermelden, dass der Zeugwart, Joey, der Blog und ich es in die Zeitung geschafft habe. Oh was freue ich mich darüber!

Hier kann man den Bericht auch online lesen. Die Zeitung selbst sieht man hier: 



Boah was bin ich stolz!

Dienstag, 16. April 2013

Koordinativ zulegen

Irgendwie muß ich jetzt wieder zurück zur Normalität finden. Wie soll ich das machen, nach einer Woche Tapering und dem schönen Wochenendtrainingslauf? Wie kann ich zurück zur Normalität, wo Läufer auf der anderen Seite der Welt Opfer eines irrsinnigen Bombenanschlags wurden? Was genau ist denn eigentlich normal, wie äußert sich Normalität. Was um Himmels Willen haben wir Menschen für Werte in diesen Tagen? 

Im letzten Jahr ist der Flitzer durch Boston gelaufen und kam so rund um diese Zeit ins Ziel. Rund um die Zeit, zu der vollkommen wahnsinnige Menschenhasser Bomben zünden. Bei einer Sportveranstaltung. Das macht mich irgendwie fassungslos. Diese Ohnmacht, die man erlebt, weil man einfach gar nichts tun kann. Überall die Bilder aus Boston. Dank Internet wußten wir gestern ja praktisch schneller Bescheid als das Fernsehen. Die Welt ist anders geworden. 
Und mit dem gestrigen urplötzlichen Ende des Boston Marathons ganz offensichtlich wieder eine Idee mehr. 

Der Zeugwart und ich dürfen heute Sport nach Wunsch machen. Wir hätten pausieren dürfen, wenn ich den HM gelaufen wäre. Aber da ich weniger gelaufen bin, möchte ich mich nicht unnötig schonen und so marschieren wir los. Es ist warm wie im Sommer heute. Obwohl die Sonne kaum bis an den Erdboden scheint, weil sie hinter den Wolken ist. 
Wir laufen los und ich komme gut voran. Mein Schienbein tut mir nur ein bischen weh, wenn ich mit der Ferse aufkomme. Da ich allerdings mittlerweile zu 80% Mittelfuß laufe paßt das schon. 

Der Zeugwart und ich analysieren noch ein paar Laufstile von anderen Läufern und ich versuche den Kniehub nach vorne und die Ferse nach hinten zu beachten. Zusätzlich versuche ich dabei nicht ordentlich auf die Schnauze zu fallen. Solche koordinativen Aufgabenstellungen sind wirklich eine Herausforderung. Gerade nach einem extrem stressigen und emotional vollkommen unauffälligen Arbeitstag. Eigentlich hatte ich den Kopf mit anderen Themen voll. Nun gut. 
Koordinativ kann ich auf jeden Fall noch zulegen. 

Als der Zeugwart zu Hause sein App ausliest und mir erzählt, dass wir stets mit 9km/h und manchmal sogar mit 10oder 11km/h durch die Gegend gerannt sind, muß ich mich wundern. So flott hat es sich nicht angefühlt. 
Aber die Gefühle sind sowieso heute noch im Büro. So scheint es zumindest. Baff bin ich trotzdem. Der Zeugwart hat also frei nach Joey Kelly einfach mal relaxed gemacht. Prima! 

Montag, 15. April 2013

Kelly Lebensgefühl im Wald

So liefen Joey und ich also herrlich einträchtig durch den Wald.


Und morgen geht es dann einfach mit dem Trainingsplan des Coaches weiter, so, als wäre nichts geschehen. Aber trotzdem mit ein bischen "Kelly-Lebensgefühl". Mein Bein erholt sich heute einfach noch ein bisschen. Soviel Zeit muß einfach sein. 

Sonntag, 14. April 2013

Der Joey Kelly Tag

Der Wecker klingelt viel zu früh. Im Hotel gibt es nämlich Sonntags erst ab 7:30h Frühstück. Das wäre für den Halbmarathon ja sowieso etwas knapp geworden, um es mal vorsichtig zu sagen. Der Lauf startet heute nämlich schon um 8:45h, Treppunkt wäre um 7:45h gewesen. 
Aber heute ist das alles egal. Wir laufen ja separat. Im Wald. Quasi ein Trainingslauf zusammen mit Joey ohne Halbmarathonmassen. 

Wir kommen, dank halb gesperrter Stadt, etwas verspätet zum Treffpunkt. Das ist aber nicht weiter wild, heute lerne ich eh noch viel dazu, was das Leben und seine Entspannung angeht. Joey winkt uns auf den Parkplatz ein und ich schnaufe kurz durch, ehe ich aussteige. Lange erwartet, kann ich das jetzt irgendwie nicht glauben. Denn wenn ich jetzt aussteige sagt Joey Kelly mir gleich Hallo. Für ihn bestimmt was alltägliches, aber für mich total besonders.

Wir geben uns die Hand und er gibt uns sofort das Gefühl herzlich Willkommen zu sein. Und weil das so ist, bin ich spontan auch nicht mehr aufgeregt sondern entspannt. Anspannung scheint es in der Welt des Joey Kelly sowieso nicht zu geben. So sieht es für mich auf alle Fälle aus. Und für diese paar Stunden heute passen der Zeugwart und ich uns perfekt an. 

Er zeigt uns, wo wir später duschen können, seine Flaschensammlung von Magnumsektflaschen die es beim Raab für die Treppchenplätze gibt, seine Hochseiltrainingsanlage und eine sehr abwechslungsreiche Fahrzeugsammlung. Darunter auch ein Stoccar mit Stefan Raab auf der Motorhaube. Verrückt. Aber zum Wegwerfen wirklich irgendwie zu schade, das verstehe ich. Joey sammelt einfach gerne. Und bei dem vielen Platz bietet sich das ja förmlich an. 

Nachdem wir noch einen tollen Blick auf den Kölner Dom genossen haben, laufen wir los. Das Tempo ist angenehm. Ich habe offensichtlich oft genug erwähnt, dass ich nicht die Schnellste bin? Sehr gut. Die Strecke ist schön. Jeder Läufer, Spaziergänger und Hundeführer grüßt unsere kleine Laufgruppe. Liegt das am Teamdress vom Zeugwart und mir? Daran liegt es nämlich oft daheim. Wahrscheinlich hier nicht. Hier ist es wohl Joeys Bekanntheitsgrad. Na gut. 

Er erzählt und fragt auch ganz viel. Über meine vergangenen Wettkämpfe über die die noch kommen sollen und über den Verein. Er freut sich, dass ich mich für die Mitteldistanz in Köln angemeldet habe. Weil das ein toller Wettkampf ist, sagt er. Und dann will er wissen, wann ich den Ironman mache.
Ha ha, da muss ich spontan lachen. Und antworte, dass ich meine sportliche Karriere höchstwahrscheinlich nach der Mitteldistanz in Köln erschöpft an den Nagel hängen muss. Das lässt er aber nicht gelten. Da ist er irgendwie wie die Teamchefin. 

Er, der in seinem Leben schon so viele Wettkämpfe gemacht hat und einfach nicht müde wird. Er, der einen unbändigen Ehrgeiz und eine wahnsinnige Lust am Leben an den Tag legt. Er, der sich in der heutigen Welt ganz offensichtlich seine ganz eigene Ruhe bewahrt hat und sich zumindest äußerlich durch nichts aus der Ruhe bringen läßt.
Für ihn ist meine Antwort einfach unbefriedigend. Er ist nicht damit zufrieden und ermutigt mich, dass ich die Ironmandistanz auch versuchen soll. Er ist sich sicher, dass ich das schaffen kann. 

Von meiner Medaille und mir möchte er unbedingt ein Foto nach dem Kölner Wettkampf. Er versichert mir ehrlich und es wirkt, als kommt es von Herzen, dass er sich freuen würde, über so ein Bild. Ich verspreche es. Natürlich. Wer kann schon behaupten, dass das Zielfoto erst mal an Joey Kelly geschickt werden soll? Viele Menschen wird es nicht geben.

Wir laufen weiter. Mein Bein schmerzt ein paar Mal, so dass ich kurze Gehpausen mache. Dem Zeugwart kommen die gerade recht. Ist ja immerhin der erste längere Lauf nach einer Weile. Außerdem wurde er damit ja Freitag Nachmittag überrascht.
Gehpausen sind für Joey überhaupt kein Thema. Nicht, dass er zu irgendeiner Zeit einen erschöpften Eindruck gemacht hätte...aber gut. Er steckt zurück, weil es eben um mich geht bei diesem Lauf. Einfach sehr nett.

Irgendwann fragt er so aus dem Nichts nach meinem Alter und antwortet sich selbst mit: "30"!?! Wow. Ich habe mich offensichtlich gut gehalten. Und das auch noch während eines Laufes! Na dann. Was soll bitte überhaupt noch schief gehen?

Im Gespräch fragt Joey uns, ob wir vielleicht heute Abend noch in den Zirkus Flic Flac gehen möchten. Er hat nämlich Eintrittskarten, die er uns geben könnte. Da der Zeugwart und ich uns mit dem heutigen Tag und den vielen Geschichten ein Lebensmotivationsbeispiel nehmen, sagen wir spontan ja. Das Spektakel ist sicherlich absolut sehenswert.


Als wir wieder zurück am Start sind gehen wir duschen und bekommen etwas zu trinken. Joey schreibt noch eine Widmung in mein bzw. sein Buch und ich glaube, die hat was mit dem Ironman zu tun.

Nachdem wir noch ein Zeitungsfoto gemacht haben verabschieden wir uns. Herzlich und irgendwie wie alte Freunde. Und Joey erinnert mich noch mal daran, dass er gerne das Zielfoto aus Köln geschickt hätte. Herrlich.

Der Zeugwart und ich fahren irgendwie beseelt vom Hof. Beseelt und hungrig. Also halten wir erst mal an um etwas zu essen. Dabei erfahren wir so ganz nebenbei, dass meine Nennnichte heute das Licht der Welt erblickt hat. Unfassbar. Auf einmal ist sie da. Wir freuen uns riesig. Ihre Mama und sie sind wohlauf, was will man mehr? Heute ist ein wirklich toller Tag.

Dann fahren wir nach Köln. Wir wollen noch die angsteinflössende Treppe anschauen und ein bischen die Sonne genießen. Bei 20Grad ist der lange Winter wirklich fast vergessen.

Die Abendplanung mit dem Besuch im Zirkus beginnt mit einem absolut einzigartigen Toilettenbesuch. Weil der eigentlich kaum zu toppen ist, sind wir total gespannt, was noch kommt. Und wir werden nicht enttäuscht. Das Programm ist atemberaubend. Wir sind wirklich total gefesselt. Was ein gigantischer Abschluss für das Joey Kelly Erlebnis. Fast besser als eine Medaille. Soviel ist sicher.


Und vielleicht mache ich zukünftig doch wieder bei solchen Gewinnspielen mit. Was sind schon Sachpreise gegen Geschichten, die das Leben schreibt und einen solch tollen Trainingslauf? Ein herrlicher Tag geht zu Ende. 

Und der hätte besser einfach nicht laufen können.

Samstag, 13. April 2013

Bonn Marathonmesse

Auf der Fahrt nach Bonn werde ich bei 160 km/h von einem Fahrschulauto überholt. Das gibt mir zu denken.

Der Zeugwart und ich finden die Marathonmesse mit Hilfe neuster Smartphone Navigation. Es ist ein großes Festzelt auf einem Platz mitten in der Innenstadt. Ich hole mir meine Startunterlagen ab. Sicher ist sicher. Wer weiß, wie sich das Wochenende noch entwickelt?

Die Startunterlagen befinden sich in einem Umschlag. Da ist die Nummer drin und ein Fotogutschein. Mehr nicht.
Der Umschlag kommt in einen Beutel und ich kriege gesagt, dass es das TShirt draußen gibt. Gut. Also wieder raus. An der Startnummer ist ein Shirt-Gutschein dran. Den wirft der Shirt Verantwortliche in eine Box und ich nehme mir ein Shirt vom Stapel. Größe M. Das ging flott. Als ich mit dem Shirt weiterziehe und zurück schaue, stehen Unmengen an Menschen in einer Schlange um ihr Shirt zu bekommen. Irgendwie habe ich hier offensichtlich was richtig gemacht.

Ansonsten ist die Messe übersichtlich. Mitnehmerchen gibt es so gut wie gar nicht. Ich mache ein Laufjackenschnäppchen und schieße einen Sport BH von Moving Comfort. Ich freu mich. Die Jacke ist eine Windstopperjacke von Gore. Das ist wirklich total prima.

Am O-Motion Stand treffen wir Martin, mit dem wir wegen des Gewinnspiels mittlerweile schon öfter in Kontakt standen. Nach einem kurzen Schwatz verabschieden wir uns bis heute Abend, denn wir gehen gemeinsam Essen und marschieren weiter über die Messe.

Groß ist sie nicht. Und ganz besondere Schnäppchen finden sich ebenfalls nicht. Schuhe für 100€ fallen für mich nicht in den Schnappeimer. Da bin ich vielleicht komisch.
10% Rabatt sind ebenfalls nicht ganz so der Knaller. Wir decken uns noch mit Dextro Energy Produkten ein, kaufen dabei auch das neue Colagel, und ich frage mich, ob Dextro die Produkte morgen auch in Joeys Wald angeboten werden. Schließlich sagt der Herr vom Stand, dass die Versorgung an der Strecke geritzt ist.

Nachdem wir die Messe ausreichend mit unserer Anwesenheit bedacht haben, schlendern wir noch ein bischen durch die Innenstadt von Bonn. Die ist wirklich ganz schön. Nachdem wir fertig sind, laufen wir zum Auto zurück.

Dabei entdecken wir, wie durch Zufall unser Hotel. Wie lustig. Es ist total zentral gelegen und wirklich nur 20m vom Parkhaus entfernt. Nach dem einchecken holen wir das Auto und suchen das Zimmer. Das Hotel ist eine Mischung aus Seniorenresidenz und Hotel, so dass alles sehr breit gebaut ist. Unser Zimmer schaut auf einen Klostergarten und ein bischen altes Gemäuer. Hübsch. Das Bad ist rollstuhlgerecht. Wir können hier zu dritt oder viert duschen, falls Bedarf wäre. Das Waschbecken gibt sofort preis, dass wir eigentlich in einem Sporthotel sind. Auf der Keramik steht "Laufen". Wie lustig.


Freitag, 12. April 2013

Neuer Schwerpunkt

Es wäre einfach viel zu einfach, wenn es wäre wie es sein soll. Allerdings wäre es auch langweilig, wenn alle Pläne immer so passen würden, wie man sie gemacht hat. Flexibilität ist in der heutigen Zeit ja das A und O. Und so übe ich mich in diesem Jahr also erneut in schier endloser Flexibilität. 

Als heute mein Telefon klingelt, weiß mein Bauch bereits, dass Flexibilität angesagt ist. Irgendwie ahnt er was. Die Nummer kenne ich nicht, aber egal. Der Bauch ist schnell. Mein Geist muß das erst noch gesagt bekommen, aber gut. Ich geh ran, wie man das halt so macht und höre "Hallo, hier ist Joey Kelly." Und dazu sage ich: "Ja, ne, is klar und hier ist Claudi." 
Und dann sagt Joey, nachdem ich ihm spontan das Du angeboten habe, weil ich ja so flexibel bin, dass wir in Bonn nicht den Halbmarathon laufen. Also er nicht. Er fragt ob ich nicht lieber mit ihm seine übliche Waldrunde laufen möchte. 

Gut, da wird es dann keine Medaille geben, wenn wir fertig sind. Aber es werden auch nicht 10.000 andere um Joey drumrumtanzen und sich meinen Gewinn unter den Nagel reißen wollen, indem sie sich dem Laufpulk anschließen. 

Die Waldrunde hätten wir allerdings auch schon im November letzten Jahres laufen können... dafür hätte ich nicht diesen Halbmarathon im Training in den letzten Wochen so nach vorne stellen müssen. Der Coach und ich hätten einfach ganz geruhsam alles in Richtung Köln und Mitteldistanz aufbauen können. Aber gut, hinterher ist man eben immer ein bischen schlauer. Hätten wir das gemacht, wäre es sicherlich auch verkehrt gewesen. 

Auf einen weiteren Halbmarathon warten und wieder dafür Trainingsschwerpunkte setzen um mich dann wieder endlos der Vorfreude hinzugeben um dann wieder skeptisch zu sein, ob es klappt oder nicht... das ist einfach zu viel Flexibilität in diesem Jahr. Ich muß auch auf den Zeugwart und meine Freunde achten. Die ertragen einfach nicht soviel hin und her, Vorfreude und Traurigkeit, weil alles kurz bevor steht um dann doch nicht zu klappen. 
So ist der Gewinn nach diesem Wochenende dann abgehakt und ich bin sicher, das Treffen und der Trainingslauf werden schön. Mein Bein findet es bestimmt nicht verkehrt, wenn ich nicht 21km volle Pulle durch Bonn renne. Mein Freundeskreis kann meine Emotionen dann auch endlich abhaken und darf sich nur noch ein paar Geschichten über den Trainingslauf anhören. Dann ist's aber auch gut. 

Für heute Abend liegt der Schwerpunkt im Tasche packen. Das hätte er sowieso gelegen. Die Checkliste ob Startnummernband, ChampionChip und Teamshirt gepackt sind, hat allerdings mit Joey's Anruf bei mir einen weiteren, aber denkbar anderen, Schwerpunkt bekommen: welches Duschgel packe ich ein um bei Joey Kelly nach dem Lauf zu duschen? 

Wenn es einfach wäre, würde es  Fußball heißen. Soviel ist sicher. 

Donnerstag, 11. April 2013

Zunehmend.

Ich laufe nicht. Schon seit Sonntag gehe ich nur noch. Auch wenn ich es eilig habe. Ich gehe halt, soviel Zeit muß sein. Das Schienbein bzw. die Wade und überhaupt alles am Unterschenkel geht mit. Langsam und bedächtig. Mit flachen Schuhen, ohne Experimente. Außerdem kühle ich das Bein  und nehme Entzündungshemmer. Natürlich nicht stark dosiert. Aber gut. Immerhin. Kleinvieh macht vielleicht auch Mist. 

Wahrscheinlich nehme ich über die sportfreie Woche gleich ordentlich zu... weiß man nicht. Über meine zusätzlichen Gramms würde ich mich auf jeden Fall nicht ganz so doll freuen. Die müssen immerhin am Sonntag mit über die Strecke geschafft werden... aber egal. Sportler verbrennen ja dank ihrer ungeheuren Muskelmasse sowieso immer ordentlich Kalorien von daher wird es sich die Woche bestimmt in Grenzen halten.

Über ein paar zusätzliche Gramms bei zwei neuen Erdmitbürgern freue ich mich dafür umso mehr. Die Zwillinge, deren Eltern ja seit kurzem auch Nachts erreichbar sind, nehmen zu und das ist ganz prima. Ich würde sicherlich mehr Gramm pro Woche schaffen, wenn ich mich anstrenge... aber die Zeiten ändern sich, und so ist es bei mir eben so, dass ich genau nicht zunehmen möchte. Und bei den Zwillingen ist es eben genau andersrum. Die sollen unbedingt zunehmen.

Und weil sie ihren Eltern damit offensichtlich eine besonders große Freude machen, freuen der Zeugwart und ich uns gleich mit. Und mein Bein wird ganz sicher fit sein bis zum Bonner Lauf.

Dienstag, 9. April 2013

Der Gewinn schafft mich.

Ich bin irgendwie im falschen Film glaube ich. Dieser Joey Kelly Gewinn schafft mich wirklich. Zumindest sieht alles derzeit danach aus. 

Heute bekomme ich nämlich kurz vor Feierabend die Info, dass bisher noch unklar ist, ob und wie das "Essen, Fachsimpeln und Relaxen auf Joey Privatanwesen" nach dem Lauf statt finden kann. Joey hat familiäre Verpflichtungen, so dass bisher nicht klar ist, wie lange und ob überhaupt er sich Zeit nehmen kann. 
Ich verstehe die familiären Verpflichtungen, so soll das jetzt nicht klingen. Ich finde Familie ist wichtig und man muß seine Prioritäten eben richtig setzen. Offensichtlich gerade, wenn man berühmt und damit oft unterwegs ist. Inseln für die Familie zu schaffen ist notwendig. 

Aber, wenn die Erklärung Tatsache ist, dann weiß man das nicht erst seit heute. Solche Ereignisse werden Monate im Voraus geplant. Daran hätte man nun wirklich bei der Laufauswahl denken können... der Bonn Lauf ist ja nicht der Einzige im April. Was mit drin ist, in diesem Gewinn, ist doch schon seit letztem Jahr klar. Ich laufe ja schon bald wieder den JP Morgan Lauf mit... 

Welche unbekannte, allmächtige Macht hat eigentlich etwas dagegen, dass ich diesen Gewinn aus der Running einfach so eingelöst bekomme, wie ich ihn nun mal gewonnen habe? Ist das üblich? Ich muß mir zukünftig ernsthaft überlegen, ob ich solche "Ereignisgewinnspiele" noch mal mitmache und diese Umsetzungen nochmals ertragen kann. Sachpreise sind echt wesentlich einfacher.... scheint mir. 


Montag, 8. April 2013

So kann man auch tapern.

Ich bin unsicher und mache mir Gedanken über den Bonner Halbmarathon. Mein Schienbein zwickt und zwackt. Oft muß ich sogar sagen, dass es richtig weh tut. Der Schmerz ist an der Innenseite des Unterschenkels, nicht am Knochen, er zieht von der Sehne vorne am Knöchel seitlich den Unterschenkel hoch. Bei Belastung, also zum Beispiel einem flotteren Gang über den Büroflur, der normalerweise schon mal überhaupt gar nicht als Belastung zählt, zieht es bis ins Knie. 
Schön ist das nicht. 

Ich schone also weiter. Ich denke auf die 5 Tage mehr oder weniger laufen kommt es auch nicht mehr an. Wichtig wäre, dass die Schmerzen weg sind bis Sonntag und ich mir mit dem Start in Bonn nicht irgendwas noch zusätzlich kaputt mache.

Die Planung was wann wie wo genau passiert mit Joey Kelly in Bonn habe ich auch bisher noch nicht erfahren. Der Gewinn ist wirklich ziemlich spannend... ich bleibe also geduldig. Klar ist auf jeden Fall, dass der Zeugwart und ich am Samstag nach Bonn unterwegs sind um die Startnummer abzuholen. Was dann sonst noch passiert ist bisher zwar noch unklar, wird sich aber bestimmt ergeben. Wenn es eben Zeit dafür ist. 

Und so wird das Bein sicherlich auch heil sein, wenn eben Zeit dafür ist. Nämlich am Sonntag morgen um 8:45h, wenn der Startschuß fällt. 

Und im Anschluß geht es ja mit Joey Kelly zusammen auf sein Anwesen zum Essen, Fachsimpeln und Klönen. Das schafft mein Bein auf alle Fälle. Soviel ist sicher.  

Bis dahin mache ich also eine recht eigenwillige Form des Taperns. Aber ich mache was. 

Sonntag, 7. April 2013

Der Herr im App

Der Frühling kommt soviel ist sicher. Irgendwann bestimmt. Heute zeigt er sich zumindest mal von der sonnigen Seite und scheint sich an den Kalendermonat und seinen Zuständigkeitsbereich zu erinnern. Richtig frühlingshaft warm ist es zwar noch nicht, aber bei 10°C läßt es sich wirklich super draußen sporteln. 

Der Zeugwart und ich machen heute eine Radtour. Wir nehmen uns die Ironmanstrecke vor, zumindest zum Teil und beginnen unten am Main. Die ersten beiden fiesen Anstiege sind unsere und voller Motivation legen wir los. 

Ich glaube, wir sind die einzigen Rennradfahrer auf der Welt, die bei roten Ampeln anhalten und stehen bleiben. Zumindest bekomme ich heute dafür einige Beispiele geliefert, in denen sich Rennradfahrer wirklich überhaupt gar nicht an die Verkehrsregeln halten. Interessant, dass wirklich gar nichts passiert dabei. Glücklicherweise! 
Ich werde von einer Autofahrerin so knapp überholt, dass ich den Corsa quasi fühlen kann. Weil die alte Dame dann an der roten Ampel zum stehen kommt, klopfe ich freundlich an das Beifahrerfenster und erkläre ihr die Verkehrsregeln, nämlich, dass sie Abstand halten muß. Ich werde unfreundlich darauf hingewiesen, dass Radfahrer auf der Strasse nichts zu suchen haben und dass sie die Verkehrsregeln ja wohl schon länger kennen würde als ich. Nachdem wir uns nicht einigen können und ich sie schon zwei Ampelphasen aufgehalten habe resigniere ich und fahre weiter. Das nächste Überholmanöver macht sie wenigstens großzügig. Aha, also doch was gelernt? 

Wir drücken schön Bergen-Enkheim hoch, sparen uns das Hochstädten Kopfsteinpflaster und nehmen uns zusätzlich noch den Hühnerberg vor. Hier hat unser Triathlon Team ordentlich Stimmung auf die Strasse gepinselt  und für unsere heutige Tour kann ich die auch gut gebrauchen. Der Hühnerberg ist wirklich ganz schön steil. 

Heute übe ich außerdem das Trinken aus der Aeroflasche. Allerdings muß ich schnell feststellen, dass das ganz offensichtlich mehr Übung erfordert als ich auf einer Tour einlegen kann. Ich verschlucke mich zahlreich, was wirklich unangenehm ist. Außerdem spritzt das ganze Rad voll und klebt. Bäh.

Aus dem Sattel gehen klappt heute nicht. Mein Schienbein bzw. die Wade findet das unschön und so lasse ich es schnell wieder. Die Berge drücke ich also im sitzen hoch heute. Dabei habe ich keinerlei Schmerzen, es paßt also offensichtlich? 

Während der ganzen Tour läuft übrigens mein neues Mountainbike Pro App mit und der Herr mit der tiefen Stimme gibt mir äußerst nachdrücklich und wirklich regelmäßig Auskunft über die Distanz, die Geschwindigkeit und die Fahrtzeit. Leider scheine ich so konzentriert, dass ich ihn immer erst wahrnehme als er sein letztes "Minuten" sagt und dann wieder schweigt. Ich werde die Handhabung also noch perfektionieren müssen. 
Vor allem, weil der Herr im App die Reifenwechselphase unserer Tour nicht als Pause registriert und uns deshalb einen wesentlich schlechteren Schnitt ausspuckt, als wir am Ende zu Hause ankommen. Ich vertraue hier doch besser dem Fahrradtacho, der zählt die Panne nicht mit. Ich habe mir nämlich eine Scherbe ins Hinterrad gefahren. Netterweise nimmt sich der Zeugwart der Sache gleich an... allerdings wird das in Köln nicht gehen. Deshalb nehme ich mir vor daheim wenigstens den Schlau zu flicken. 
Und den Herrn im App nehme ich mir dann gleich danach vor. 


Samstag, 6. April 2013

Heute kann ich nicht.

Heute ist Sportfrei. Das liegt einerseits daran, dass das Schienbein nach Meinung praktisch aller zugänglichen Experten einen Ruhetag benötigt und ich es nicht übertreiben soll, und andererseits muß ich mich heute in der Mission Hochzeit betätigen. Heute sucht die Braut nach einem Brautkleid, und was könnte eine bessere Sportausrede sein, als dass ich das Brautkleid mitaussuche? Immerhin bin ich Trauzeugin. Es ist also irgendwie auch eine Pflicht, dass ich mich heute auf die Braut konzentriere. 

Die Braut hat wahrscheinlich heute früh schon mehrere Stunden Sport gemacht und wird -nachdem wir zurück sind- sicherlich noch ein bischen was dranhängen. Sie ist einfach dermaßen engagiert und durchorganisiert, dass kein Zweifel daran besteht, dass sie alles unter einen Hut kriegt. 

So fahren wir also nach Frankfurt und begeben uns in den Brautladen in die Bethmannstrasse. Direkt am Catwalk ist für mein Schienbein und mich ein Platz reserviert und zusätzlich ist genug Platz für die Brautmama und Bibi. Wir setzen uns alle und harren aus, während die Teamchefin ihre Topmodel Qualitäten auspackt. Mein Schienbein pocht.  

Inmitten von gefühlt mehreren hundert Brautkleidern, aufgeregten Bräuten und ruhigen, versierten Verkäuferinnen tritt die Teamchefin aus der Umkleide, hier liebevoll Zauberkugel genannt, heraus. Uns stockt der Atem, weil die Teamchefin eben sonst niemals im langen Kleid rumläuft und so ein Brautkleid uns eben einfach nicht ganz so häufig begegnet. Man ist den Anblick einer Braut einfach auch nicht gewöhnt. So geht es mir zumindest. Und natürlich sind wir alle begeistert. 
Gut, es gibt höchstwahrscheinlich auch kein Kleid, in dem die Teamchefin nicht gut aussehen würde. Wobei sie das selbst nicht glauben kann, weil Kleider einfach nicht so sehr ihr Ding sind. Aber ich weiß es und manchmal wissen Trauzeuginnen einfach eine Idee mehr als die Braut dazu. Die Braut muß sich aber auch über ganz andere Dinge Gedanken machen, von daher paßt das schon. Immerhin will so ein Eheversprechen auch gedichtet werden, die Torte ausgesucht, die Tischdeko klar gemacht werden... das macht sich ja nicht von alleine. 

Wir beschauen also ein paar Kleider an der Teamchefin und natürlich ist ihr Kleid auch dabei. Es steht ihr hervorragend, ist einfach wie für sie gemacht, unterstreicht ihren Typ und gefällt mir. Nicht, dass es auf Letzteres ankäme, aber ich bin froh, dass ich nicht so tun muß, nur weil es ihr eben gefällt. Ich finde das Kleid ist wirklich etwas ganz Besonderes und allen werden die Augen raus und die Münder offen fallen, wenn sie damit ihren großen Auftritt hat. Außerdem sieht man es ihr an, dass sie sich wohl fühlt. Und eigentlich kommt es sowieso nur darauf an. Dem Profiathlet gefällt sie, egal was sie trägt, da könnte sie auch im Triathloneinteiler, im Badeanzug oder im Jogginganzug-Couch-Schlabberlook heiraten. Und gerade deshalb weiß ich, dass auch er total begeistert sein wird. Frauen in Brautkleidern sind einfach zu 99% der absolute Hammer. 

Nachdem die Mission Brautkleid also abgeschlossen ist und eine durchaus glückliche und vor allem zufriedene Braut sich wieder in Richtung Berg aufmacht, weil ganz sicher heute noch weiteres Sportprogramm auf dem Plan steht, spaziere ich in die Stadt zum Zeugwart. Der hätte gerne mit ausgesucht, aber weil das ein Frauending ist, ist er eben in die Stadt gegangen. Das Wetter hier ist wirklich äußerst ungemütlich. Sprühregen, es ist kalt, also irgendwie zwar Aprilwetter, aber ein paar Grad mehr wären wirklich nett. 

Ich kann nur hoffen, dass sich das Wetter demnächst mal berappelt und in den Kalender schaut. Es wäre wirklich schön, wenn wir doch noch einen Frühling bekämen. Immerhin hat der Core Sportclub bereits Termin für die Outdoor Saison bekannt gegeben und so wäre es doch wirklich ganz passend, wenn die Teilnehmer dieser Outdooreinheiten nicht mit Schal und langen Klamotten bestreiten müßten. Nicht, dass einem nicht warm werden würde, bei den Übungen, die der Coach sich für sowas ausdenkt, aber ein bischen Wetterunterstützung fänd ich hierfür trotzdem ganz angebracht. 

Freitag, 5. April 2013

Kein Beinschlag

Am Freitag wird geschwommen. Heute das letzte Mal in der Traglufthalle. 

Nachdem ich, zugegebenermaßen nach einer leicht unkoordinierten Suchaktion, auch meinen "unter dem Neo tauglichen" Badeanzug gefunden habe und mal wieder durch die eigentliche Auswahl der Trainingsutensilien total überrascht bin, schnappt sich der Zeugwart den Neoprenanzug und wir fahren zum Ort des Geschehens. 

Das Überstrecken meines rechten Fußes um in den Neopren einzusteigen ist schmerzhaft. Na gut. Dafür ist es schnell vorbei. In meinem Neoprenanzug bin ich wirklich in Null,Nix drin. Ich gewinne damit wirklich jeden Blumentopf. 

Das Wasser ist nicht ganz so frisch, aber frisch genug und so schwimme ich einfach los. Was soll man im Schwimmbad auch sonst machen? Beinschlag ist heute allerdings nicht drin. Mein Schienbein ist zwar gewillt, aber dieser Schmerz ist dagegen. Also heute nur Arme. Na super. 

Mir ist langweilig, nur Arme macht keinen Spaß. Außerdem bin ich des Beckens überdrüssig. Ich bin nun wirklich lange genug im Becken eingesperrt gewesen. 

Ich will endlich wieder draußen schwimmen. Seit Oktober schwimme ich jetzt hier im Becken immer hin und her. Ich habe einfach keine Lust mehr dazu. 50m und nur Kacheln. Endlose Kacheln. Kaputte Kacheln, deckige Kacheln, ein paar wenige sind auch sauber... aber es bleiben eben Kacheln. 

Im nächsten Monat beginnt die Freiwassersaison endlich wieder. Natürlich nur, wenn bis dahin alle Seen wieder frei und nicht mehr von Eis bedeckt sind. Das ist in diesem Jahr eine gar nicht ganz so klare Sache. 
Ich freu mich auf jeden Fall schon jetzt. 

Donnerstag, 4. April 2013

8 und 9 auf der Schmerzskala

Nächste Woche Sonntag, also am 14. April, ist der Halbmarathon in Bonn. Ich stehe zwar bisher nicht auf der Startliste, aber meine Teilnahme ist fest eingeplant, weil ich Joey Kelly ja nun schlecht alleine laufen lassen kann. Er zählt auf mich, es sei denn natürlich, dass er sich wieder spontan um-entscheidet und Markus Lanz wieder bei irgendeiner beknackten Wetteinlösung unterstützen möchte. Ich auf jeden Fall bin bereit und habe nicht vor mit Markus Lanz eine Saalwette einzulösen. Sicherlich habe ich es ein bischen einfacher, immerhin kennt Herr Lanz mich überhaupt nicht und käme deshalb sicherlich auch nicht auf die Idee mich diesbezüglich anzusprechen. Obwohl das garantiert ein super Blogeintrag werden würde. 

Egal. Nächste Woche Sonntag ist es also soweit und in Bonn fällt der Startschuss. Endlich wird mein Gewinn eingelöst! Ich mache ja derzeit deshalb ein HM orientiertes Training, oder wie man das halt so nennt. 

Heute gehe ich aus diesem Grund mal wieder laufen. Nach der harten, schweren Arbeit ist es ja dank der Zeitumstellung noch hell und so nutze ich also das helle, wenig frühlingshafte Wetter und die Begleitung des Zeugwarts. Der hat heute ja schon eine Schwimmeinheit hinter sich und läuft trotzdem mit. Toll! 

Heute probiere ich ein GU-Gel trinke ein paar Schluck Wasser nach und dann ziehen wir uns fertig an und laufen los. Das GU Gel schmeckt nach Maoam und hat auch irgendwie so eine Kaubonbon Konsistenz. Irgendwie finde ich genau das nicht ganz so prickelnd. Na ja. Ich würge es mir also rein und denke an die Worte des Pfälzerwaldläufers, der nie Gel nimmt. 

Wir laufen und am Main sagt der Zeugwart, dass wir erst mal gegen den Wind laufen um auf dem Rückweg Rückenwind zu haben. 
Gut, ich hab ja keine Ahnung von Wind und laufe einfach mit. Wir sind ganz gut unterwegs, treffen den Motivation, der mit seinem Rädchen auf dem Heimweg ist und dann passiert's. Oh je. In meinem Schienbein sticht es urplötzlich, bis hoch ins Knie und ich kann kaum auftreten. Irgendwie wie ein Krampf, aber eben nicht ganz, sondern ein Stich. Eine glatte 8 auf der Schmerzskala. Wir stehen mitten im Wind, weil ich kurz einfach nicht weiterlaufen kann. 
Aber im Wind ist es saukalt, bei 7°C ist es einfach ziemlich ungemütlich geschwitzt stehen zu bleiben. Also laufen wir weiter. Das Schienbein muckt ein bischen, aber hier kann ich es jetzt nicht ändern. Schon gar nicht im Wind. Der übrigens gefühlt von hinten kommt... 

Langsam wird mir außerdem schlecht. Nur ein bisschen, aber trotzdem merkbar. Der Magen rumort und findet den Wind anscheinend ebenfalls nicht so prima. Oder das Kaubonbon Gel? Keine Ahnung.  Der Wind kommt jetzt von vorne und zwar ordentlich. Das Schienbein muckt noch einige Male, aber wir sind ja noch nicht daheim, also nützt es dem Schienbein auch nichts. Heim muß es ja auf alle Fälle. 

Und weil der Schienbeinschmerz mit seiner glatten 8 auf der Schmerzskala noch nicht auszureichen scheint um mir den heutigen Lauf so richtig zu vermiesen, fängt mein Magen vom feinsten an zu krampfen. Hier würde ich sogar eine spontane 9 vergeben. Außer dass ich mich übergebe, macht der Magen jegliche Spirenzchen, die so in seiner Macht stehen. Ganz offenbar hat ihm entweder Mandarine nicht gefallen oder GU im Allgemeinen. Richtig schlecht ist mir außerdem. 

Zu Hause, ohne Belastung, weil was trinken nun wirklich nicht als Belastung zählt und mein Puls in kürzester Zeit wieder unten ist, krampft der Magen noch ein bisschen. Die vom Zeugwart servierte Cola trinkt sich aber gut und als sich der Magen dann endlich wieder beruhigt hat, gehe ich duschen. 
Das Schienbein kühle ich über seine gesamte Länge und creme es nach dem Duschen außerdem mit Mobilat ein. 

Jetzt muß ich mich nur noch entscheiden, wie ich mich sinnvollerweise nun bis zum Halbmarathon weiter verhalte. Laufpause und erst mal schwimmen und radeln und dann einfach starten und durch den Schmerz durchlaufen, falls er wieder kommt? Oder besser noch einen langen Lauf am Sonntag machen? 
Unbekanntes Gel werde ich auf jeden Fall erst mal keines mehr nehmen.... das ist zumindest schon mal sicher. 

Mittwoch, 3. April 2013

Ich im Heft!

Das hätte ich ja wirklich fast komplett verdrängt... aber glücklicherweise eben nur fast. Ein Bericht von mir ist im aktuellen Wettkampfausschreibungs-begleitheft vom diesjährigen Churfranken Triathlon abgedruckt. 
Ich freue mich total! 

Zum Training bin ich deshalb vor lauter Freude irgendwie doch nicht gekommen. Aber morgen dann eben. Es ist ja jetzt auch länger hell. 

Montag, 1. April 2013

Ostermontag

Heute ist offiziell Ruhetag. Das liegt daran, dass ich derzeit noch keinen neuen Trainingsplan von Coach Ingo habe, weil er sicherlich noch damit beschäftigt ist meine Leistung vom Karfreitag im Bootcamp entsprechend anzurechnen. Sicherlich wird dabei herauskommen, dass ich nicht noch mal vor Köln trainieren muß... oder so irgendwie in der Richtung?  

Weil aber heute die Sonne wunderbar scheint und es einfach frevelhaft wäre das gute Wetter inklusive Tageslicht nicht ausnutzen, steht heute auf alle Fälle laufen auf dem Plan. 

Bevor wir aber laufen gehen können, müssen wir unbedingt die Kohlehydratspeicher auffüllen. Ich habe immerhin schon seit gestern Abend Hunger, der zwei Stunden Lauf quer und rundrum durch den Park hat mich einfach geschlaucht.

Und wie das bei Athleten so üblich ist, gibt es heute ein herrliches Frühstück beim Motivatorehepaar. Die hatten gestern Gäste, die offenbar weniger Sport treiben als wir und deshalb nur einen Bruchteil unseres Hungers mitgebracht haben. Auf jeden Fall sieht der Tisch so extrem reichlich gedeckt aus, dass ich kaum glauben kann, dass dies nur ein Restefrühstück ist.

Das Restefrühstück ist extrem umfangreich, die Auswahl gleicht einem 5Sterne Hotel und der Zeugwart und ich sorgen dafür, dass wirklich viele Tiegel, Töpfe, Brettchen und Teller leer gefuttert werden. Es ist aber auch viel zu lecker, als dass man was zurücklassen könnte.

Nachdem klar ist, dass wir wirklich überhaupt gar nicht mehr essen können und der Ostermontag mit seinen üblichen familiären Verpflichtungen ruft, fahren wir heim. Wir brauchen erst mal eine kleine Verdauungspause auf der Couch. Aber weil wir später noch Besuch vom verlobten Teamoberhaupt bekommen, müssen wir uns doch irgendwie sputen.

Wir ziehen uns also an und los geht's. Es ist ein blöder Lauf und zusätzlich äußerst unangenehm. Ich komme nicht vom Fleck und finde alles anstrengend. Es kann allerdings nicht daran liegen, dass ich total vollgefuttert bin oder seit 7 Tage durchgängig Sport mache. Es muß irgendwie an etwas anderem liegen. Zu allem Überfluß trete ich noch in ein Loch und habe daraufhin Schienbeinschmerzen. Man man man. Das ist ja wirklich ein knaller Lauf.
Nachdem wir zurück sind und ich das Schienbein etwas gekühlt habe sagt mir meine Pulsuhr, dass ich 51Stunden bräuchte um mich von den Osterfeierlichkeiten zu erholen. Das glaube ich gern. Mir ist auch total nach ausruhen zu Mute. Gut, dass ich morgen einen Ruhetag eingeplant habe.

Das Abendessen mit der Teamchefin und dem Profiathleten, der bislang übrigens noch nicht damit begonnen hat an seinem verlobten Waschbärbauch herumzuarbeiten, so dass bis zur Hochzeit ein Waschbrettbauch dabei herauskommt, ist ausgesprochen lecker. Der Profiathlet bleibt dem Training weiterhin fern. Die Teamchefin ist, wie erwartet, stets fleißig, arbeitet den Trainingsplan ordentlich ab und hat das Osterwochenende meist mehr mit Rad fahren und laufen statt mit Ostereier suchen verbracht.
Außerdem haben die Beiden die volle Aufmerksamkeit auf ihre Verlobung und die damit üblicherweise folgende Hochzeit gelegt und können uns also schon heute mit einigen Planungsdetails am Glück teilhaben lassen. So ist die Örtlichkeit mit einem einfach wunderbaren Namen längst gefunden, reserviert und damit fest gemacht. Namen von Örtlichkeiten sind selten wichtig, aber dieser gefällt mir einfach außerordentlich gut. Das Datum steht ebenfalls und wirft den Zeugwart und mich in unserer Urlaubplanung vollkommen plötzlich und irgendwie auch etwas unerwartet auf Anfang zurück. Zumal wir, bedingt durch einen glücklichen und ebenfalls nicht erwarteten Umstand, den Hochzeitsfeierlichkeiten auf keinen Fall fern bleiben können. Ich wurde nämlich als Trauzeugin befragt und gewünscht. Das ist eine wunderbare Ehre, steht man der Braut ja nicht nur während der Vorbereitung ihres großen Tages und am selbigen bei, sondern ist eigentlich für die Ehe irgendwie immer ein wichtiger Bestandteil.

Der Zeugwart und ich haben unsere Trauzeugen damals, als wir noch jung waren, zumindest wohlbedacht ausgewählt. Dass sie für uns wichtig sind, auch nach den Hochzeitsfeierlichkeiten und dass wir -falls es doch mal zu Problemen käme- Hilfe oder Rat bei ihnen erhalten würden. Uns war wichtig, dass sie ähnlich ticken und unsere Werte und Vorstellungen teilen. Nicht einfach irgendwie dahergelaufen sind oder kurzfristige Freunde. Sie sind ja für immer mit unserer Hochzeit verbunden, da kommen sie immerhin nicht mehr raus.

Und so steht mir also ein trainings- und planungreicher Sommer bevor. Denn als Trauzeugin kann man natürlich einfach nur unterschreiben und sich zurücklehnen... oder man macht eben eine Idee mehr. Wir werden sehen.