I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 29. April 2014

Duschbeweihräucherung

Die Traglufthalle ist mittlerweile abgebaut. Als wir zum Schwimmbad kommen fehlt irgendwie etwas bei dem Anblick der Außenanlage. Schon komisch, wie man sich an so einen Anblick gewöhnen kann. Ich bin anscheinend augenmäßig recht unflexibel.

Der Plan, den ich für heute zusammengestellt habe sieht auf den ersten Blick gar nicht gravierend aus und ich überlege beim umziehen, ob das wirklich ausreichen wird für die Stunde. Wir schwimmen uns ein, weil es eben so drauf steht und dann geht das Programm auch schon los. Erst gibt es Technikübungen und dann kommt der eigentliche Kern des Plan: Sprints. Es wird gesprintet was das Zeug hält. Unglaublich. Und weil der Motivator heute mitsamt langsam -aber deutlich- wachsender Familie am Start ist, macht er seinem Namen auch gleich alle Ehre. Er motiviert. Und zwar mich.

Ich gebe also tatsächlich bei jedem aufgeschriebenen Sprint alles. Das ist total ungewöhnlich, weil ich ja sonst wirklich eher dazu neige bei Sprints zwar etwas schneller zu schwimmen, als normal, aber keineswegs so, dass ich am Ende der 25m wirklich geschafft oder aus der Puste wäre. Auch das lockere Zurückschwimmen brauche ich normalerweise nicht, weil ich nach 5 Sekunden am Rand rumhängen eh schon erholt bin. Heute ist das anders. Der Motivator tut was er kann und scheucht mich durchs Becken und zwar fast so oft, wie auf dem Plan steht. Ich bin so extrem aus der Puste, dass auch das lockere zum Start zurückschwimmen zur Erholung nicht ausreicht. 

Als es dann zum Trainingsteil "lange schwimmen ohne Luft zu holen" geht und ich mit sieben Zügen bis zum ersten Luft holen in die erste Bahn starte merke ich überraschend schnell, dass sieben Züge sehr viele Züge sind. Zumindest als luftholfreie Zeit gesehen. Die nächste Bahn wird mit 5 luftholfreien Zügen geschwommen, dann mit drei und dann geht' s wieder von vorne los. Einen Plan abzuschwimmen hilft mir wirklich ungemein dran zu bleiben. Auch wenn ich den heutigen Plan deutlich kürzen muß. Ich steige nach 58Minuten Schwimmzeit aus dem Wasser und mein ganzer Körper verlangt nach Erholung. 

Ich verschwinde unter der Dusche, obwohl ich vor Müdigkeit kaum mehr stehen kann. Die Dusche ist bevölkert von Damen (über Herren wäre ich zugegebenermaßen auch massiv überrascht gewesen) die sich selbst loben. Die eine ist ja so dünn geworden, die andere hat so eine hübsche Frisur und die nächste war ja noch niemals so durchtrainiert wie heute. Ich trage unter der Dusche keine Brille und kann deshalb kaum beurteilen ob alle Duschbeweihräucherungen gerechtfertigt sind, aber ich frage mich, warum keiner erwähnt, wie toll ich heute mein Training durchgezogen habe? Was stimmt mit der Wahrnehmung der Damen nicht? 

Und als ich dann irgendwann auch fertig geduscht und angezogen bin, da meldet sich auch mein Magen und schreit nach Essen. Und was macht der Flitzer? Der empfiehlt mir einen großen Yoghurt zum Abendbrot. Na dann lasse ich mir es mal schmecken.  

Sonntag, 27. April 2014

Kloßfrei auf dem Rad

Wie von vielen lange erwartet, regnet es heute und zwar dauerhaft und richtig. Als ich aufwache prasselt es draußen, außerdem bin ich müde und merke meine Beine. Wahrscheinlich von meinem krassen Lauf gestern? 

Der Zeugwart soll heute 4 Stunden Fahrrad fahren. Da frage ich mich doch, ob der Trainer den Wetterbericht nicht kennt? Nun ja, ich will mal nicht so kleinlich sein. Wird schon seinen Sinn haben, denn auf dem Weg zu großen Zielen gilt: was sein muß, muß sein. Der Zeugwart ist also mit vier Stunden gesetzt. Auf meinem Rehaplan steht heute Rolle fahren. 45 Minuten will der Trainer. Allerdings habe ich heute etwas anderes vor. Ich möchte draußen Fahrrad fahren. Das weiß der Trainer natürlich nicht. Ich habe es ihm nicht gesagt, weil es ja nie sicher ist, ob so ein guter Vorsatz auch in die Tat umgesetzt wird. 

Besser positiv überraschen als den Plan nicht erfüllen. Ganz klar. 

Der Zeugwart überredet mich, mit ihm zusammen draußen zu fahren. Er hat vollkommen recht, denn es bringt nichts, wenn ich es immer vor mir herschiebe. Ich habe alle passenden Klamotten um auch bei Regenwetter unterwegs zu sein, warum also nicht? Stimmt. Also ziehe ich mich mal wieder gemeinsam mit dem Zeugwart an. Das war schon lange nicht mehr der Fall. Es ist nicht besonders kalt draußen, aber eben regnerisch und windig. Also greife ich zur Windstopperhose und zum gleichartigen Shirt und ziehe eine Regenjacke drüber. Außerdem meine "dicken" Handschuhe.  Meine Sportbrille habe ich seit dem Unfall noch nicht ersetzt... also greife ich zum Ersatzexemplar. Sieht ein bisschen komisch aus, aber egal. Wahrscheinlich ist bei dem Wetter eh keiner draußen außer uns. 

Wir fahren los und ich bin total verkrampft. Mein rechter Ellbogen tut mir seit dem Unfall weh, wenn ich den Arm richtig durchstrecke. Allerdings haben wir wegen Knie, Zähnen und Allgemeinbefinden hier nichts weiter getan. Zu viele Baustellen sind auch nicht gut und ich bin sicher, das wird auch irgendwann nicht mehr schmerzen. Wenn ich nun aber so verkrampft Fahrrad fahre, dann merke ich den Ellbogen massiv. Das lenkt ein bisschen ab. 

Wir fahren topfeben (bis auf ein paar Rampen, die tatsächlich vernachlässigbar sind) und drehen nach guten 45Minuten um. Da macht der Zeugwart auch ein Erinnerungsfoto von mir. 


Man kann den Dreck gut sehen, den das Rennrad bis fast zum Haaransatz hochgespritzt hat. Ich habe über die Monate anscheinend vergessen, dass es ratsam ist langsam durch Pfützen zu fahren. Nun ja. So hat die Regenjacke auch gleich doppelt ihren Sinn erfüllt. Wir bekomme nämlich auch einen ordentlichen Regenguss ab.

Nach dem Wendepunkt geht's mir irgendwie besser. Ich krampfe nicht mehr so extrem, ich habe mich an die hohe Trittfrequenz gewöhnt und ich kann ganz rund strampeln. Der Zeugwart ist überrascht und meldet, sogar er würde nun in seinem GA1 Bereich fahren. Ich freue mich. Angst habe ich derzeit keine und ich kann mir sogar vorstellen, dass ich gerade alleine fahren könnte. Mein Puls ist angestrengt aber nicht panisch, mein Herz klopft nicht bis zum Hals und der atemregulierende Kloß im Hals der mich die letzten Radausfahrten begleitet hat, ist verschwunden. Gut, dass es windig ist und ich sowieso ein paar Tränchen verdrücke, weil die Ersatzbrille nicht so gut abschirmt, wie die normale. Ist irgendwie schon überwältigend, wenn man auf einmal ohne Not Rad fahren kann. Als wäre ein Knoten geplatzt. Oder eben ein Kloß weggeschluckt. 

Wir sind nach 30km und 1:20h wieder zu Hause. Ich kann es kaum glauben und muß erst mal ein bisschen neben dem Rädchen stehen bleiben. Währenddessen sprintet der Zeugwart hoch, zieht sich die Laufschuhe an und ist auch innerhalb der nächsten Minute schon verschwunden. Er ist eben doch ein Wechselkönig. Irgendwann kriege auch ich die Kurve und lasse mein Rad los. Näher betrachtet muß es dringend abgewaschen werden. Und das vom Zeugwart auch. Also hole ich mir einen Eimer mit Wasser und rücke den beiden Dreckschleudern zu Leibe. Ordnung muß sein und Sauberkeit eben manchmal auch. 

Die Dusche ist einfach prima... so ganz ohne Kloß. 

Samstag, 26. April 2014

Abschied nehmen


Manchmal ist es Zeit um Abschied zu nehmen. Nach dem letzten Lauf hat mir glücklicherweise kaum mein Knie, dafür aber um so mehr mein Fuß weh getan. Das kann nichts mit dem Unfall zu tun haben... wohl aber mit der Laufdauer oder mit dem Laufschuh. Ich bin in der letzten Zeit ein paar mal meine alten, durchaus farbenfrohen, Asics Schuhe gelaufen. Die haben mich letztes Jahr in Köln begleitet und deshalb bereits eine ordentliche Laufzeit und viele Kilometer runter. Die gruselige Farbzusammenstellung hat mich nie gestört, außer im Geschäft gleich zu Beginn vielleicht. Unsere gemeinsame Zeit ist nun also abgelaufen. Ich muß den bunten Schuh aussortieren. Die Expanderschnürsenkel allerdings, die kommen in den nächsten Schuh. Die Waldwege werden nämlich ab sofort mit einem Brooks Adrenalin Trailschuh in Angriff genommen. Ist vielleicht etwas überdimensioniert, aber egal. Wenn's danach ginge bräuchte ich auch nicht so viele Hosen und Shirts. 

Heute laufe ich also mit einem anderen Schuh. Der Trainer hat wieder 30 Minuten mit Gehpausen, wenn nötig, auf den Plan geschrieben. Heute läuft die App von Runtastic mal wieder mit, weil ich mich langsam ran tasten will, wie das Programm funktioniert. Angemeldet habe ich mich nicht... muß man auch nicht. Alle Funktionen funktionieren trotzdem. Heute schaffe ich es sogar, dass ich nicht nur die Kilometer angesagt bekomme, sondern auch noch Musik hören kann. Ich kann auch ein Motivationslied aussuchen, was ich selbstverständlich tue. Wozu ich es brauche und wie ich es hören kann, weiß ich allerdings jetzt nicht, und wie sich dann herausstellt, nach dem Lauf immer noch nicht. Eine App- Bedienungsanleitung gibt es nämlich nicht. Glaube ich. 

Der Lauf beginnt mühsam. Sehr mühsam. Als mir der Ansager aus der App den ersten Kilometer ansagt, geht es dann. Ich muß also einfach ein bisschen laufen, dann wird's einfacher... wenn man das so sagen kann. Nach der Hälfte der Strecke kommt mir ein Läufer entgegen. Als er mich sieht läuft er gleich schneller... ich dagegen behalte mein Tempo bei. Über die Phase bin ich hinweg. Ich brauche nicht mehr aufzutrumpfen. Er offenbar schon. Wenigstens grüßt er freundlich während er so an mir vorbeischießt. 

Insgesamt bin ich heute wieder 30Minuten am Stück unterwegs. Ohne Gehpause. Ich freue mich sehr, denn das war jetzt schon der zweite "fast" normale Lauf. Es wird. Ganz bestimmt. Irgendwann. 

Freitag, 25. April 2014

Nicht im Trend

Nach dem Duschen hat sich mein Knie gestern schon sehr verspannt angefühlt. Knicken war unangenehm und gefühlt hatte es die Größe eines Fußballs. Wenn man allerdings draufgeschaut hat, dann war es glücklicherweise nur ganz normal groß. Sehr erfreulich. Meine Nerven spielen einfach nach wie vor verrückt, so ist es eben, da gibt es nichts zu rütteln. Zwar habe ich aus der Bloggergemeinde einen guten Tipp bekommen um die Nerven zu unterstützen, aber der hat bislang noch nicht zu einem großen Erfolg geführt. Andererseits ist das auch leicht gesagt, ich weiß schließlich nicht, wie es sonst wäre. Einen Vergleich habe ich ja nicht. Das leichte Drüberstreichen, was letzte Woche noch ziemlich schmerzhaft war, war gestern auf der Couch angenehm. Bizzelig zwar, weil ich erstens nicht alles merke und zweitens manchmal eine besonders empfindliche Stelle treffe, aber trotzdem angenehm. Wieder ein Fortschritt.

 
Heute früh fühle ich mich dafür wie durch den Wolf gedreht. Unglaublich, wie anstrengend 28 Minuten durch die Gegend schleichen für meinen Körper sind. Da kann man wirklich Depressionen bekommen, wenn man sich das genau überlegt. Andererseits kann ich aber auch sagen, dass viele Leute noch nicht mal ihren Hintern hochbekommen um überhaupt 28Minuten laufen zu gehen. Und viele andere auch an Selbstüberschätzung leiden und 28Minuten gar nicht schaffen würden. Es kommt also, wie immer, auch hier auf die Sichtweise an. Mir tut auf jeden Fall einiges weh heute früh. Angefangen bei meinen Oberschenkeln, über meinen Hintern zum Rücken und das alles zusammen fühlt sich einfach schlapp an. Als der Zeugwart aufsteht fühle ich mich allerdings ausgeschlafen. Weil er dann aber nach einer Stunde wieder rein kommt und ich da wieder tief eingeschlafen war merke ich, das Ausgeschlafen sein war ein Trugschluß. Eindeutig. Der Muskelkater wird mich heute wohl den Tag über so begleiten, davon kann ich sicher ausgehen.

 
Morgen wird wieder trainiert, denn heute steht  trainingsfrei in meinem Plan. Offensichtlich geht der Trainer diesbezüglich nicht mit dem Trend. Als ich nämlich zur Arbeit fahre begegnen mir zahlreiche Athleten, laufend und auf dem Rad. Entweder treibt das gute Wetter sie raus, oder der Trainingsplan. Es ist auf jeden Fall klar, dass wohl nur mein Trainer mir heute trainingsfrei aufgeschrieben hat.

Donnerstag, 24. April 2014

Einfach nur am Stück...

Mein Training von gestern und vorgestern konnte ich nicht so durchziehen, wie ich mir das dachte, ich war irgendwie unfit. Wenn man auf einmal richtig viel Zeit mit Nachdenken und Verantwortung verbringt, dann kann einen das ganz schön schlauchen. Einfach herrlich. Und so geschlaucht wollte ich eben einfach nicht auch noch spät raus. Heute dagegen war schon ganz früh klar, dass gelaufen wird, egal was passiert. Ganz einfach. Noch ehe ich zur Arbeit bin, habe ich deshalb die Laufklamotten rausgelegt und zwar in der Hoffnung, dass es einfach kein Zurück gibt, wenn ich heim komme. 

Und es gab kein Zurück. Manchmal bringt es eben doch etwas diese Selbstüberlistung. Ich habe mich also gleich angezogen und bin los. Den Weg vom letzten Wochenende. Da weiß ich wann die Kilometer rum sind und wie der Weg aussieht. Außerdem ist es ein geschäftiger Weg, so dass einem immer mal jemand begegnet. Er verbindet die zwei Dörfer und führt am Wald vorbei, außerdem liegt er in der Sonne. Bei dem heutigen Wetter ist das fast noch das Beste daran. 


Ich will heute versuchen länger am Stück zu laufen. 25Minuten nehme ich mir vor. Ich sage dem Zeugwart aber genau wo ich hinlaufe, damit er mich, falls mein Knie doch ein Gegenargument hat, zur Not einsammeln kann. Anfangs fällt es mir etwas schwer mit dem Laufen. Irgendwie eiere ich rum und habe auch nicht das Gefühl, als käme ich überhaupt vom Fleck. Komme ich aber, denn den ersten Kilometermarker erreiche ich nach nur kurzer Zeit. Gefühlt kurzer Zeit natürlich... in Wirklichkeit bin ich eine Ewigkeit unterwegs. Aber egal. Das Ziel ist 25Minuten am Stück zu laufen, nicht schnell oder weit, einfach 25Minuten am Stück. 

Nach 28Minuten bin ich wieder zurück zu Hause. Ich bin durchgelaufen. Wenn das Knie jetzt keine negative Reaktion zeigt, dann werte ich das als 100% Erfolg! 

Montag, 21. April 2014

Reebok ZQuick TR

Nachdem ich den ZQuick TR , der mir zum testen kostenfrei überlassen wurde, mittlerweile ein paar Wochen im Einsatz habe, findet mein rechter Fuß ihn extrem bequem. Für meinen linken Fuß ist der Schuh nicht ganz so perfekt. Eigentlich sind beide Füße so gleich, wie sich Füße eben gleich sein können und ich habe selten ein Thema mit ihnen. Aber der ZQuick TR drückt an der Ferse links und er scheuert. Ich muß ihn recht locker schnüren oder ihn eben mit einem Fersenpolster ausstatten.


Nachdem ich diese kleine Anpassungsmaßnahme für den Schuh gemacht habe, finde ich ihn bequem. Und zwar an beiden Füßen. 

Recht schick finde ich ihn auch. Nicht, dass es beim Sport auf einen schicken Schuh ankäme, aber ich will auch nicht mit so einem hässlichen Ding rumspringen. Und der dieser Reebok Schuh ist ja nicht nur für das Laufen gemacht, sondern kann auch im Studio oder im Crossfit gute Dienste leisten. Und gerade wenn man Athletiktraining macht, schaut man ja doch öfter mal in Richtung Füße. Da sollte es schon nicht allzu schlecht für die Augen sein. Im Lieferumfang enthalten sind -vielleicht auch aus diesem Grund- zwei verschiedene paar Schnürsenkel. Einmal in Schwarz und einmal in Lemon, eben die Farbe meines Schuhs. Beide gefallen mir und ich muß zugeben, dass ich mich bis jetzt nicht entscheiden konnte, welcher Schnürsenkel meinen Geschmack eher trifft. Aber das ich die Auswahl habe, das finde ich schon mal grandios. 

Damit fühle ich mich irgendwie an früher zurück erinnert. In den 90ern war ich Trägerin von L.A. Gear Schuhen und die verschiedenen Schnürsenkel waren damals eben Programm. Allerdings wurde damals gewebt und mit Tüllschnürsenkeln gearbeitet. Ganz so weit geht's mit den ZQuick TR's nicht. Bis ich mich endgültig entschieden habe, treibe ich also Sport wie Pippi Langstrumpf und kann mich nicht entscheiden. So einfach ist das. 


Ich mag den Reebok Schuh sehr für mein Athletik Training. Meine Füße fühlen sich mit der flexiblen Sohle äußerst wohl und haben ein gutes Gefühl. Dadurch, dass der Schuh recht niedrig geschnitten ist, finde ich die Knöchelbeweglichkeit außerdem recht angenehm. Ich kann mit dem Schuh gut auf der Matte rumturnen und auch Übungen, die oft barfuß durchgeführt werden, damit machen. Klar, ist der Schuh nicht so beweglich wie ein Vibram Five Fingers oder komplett barfuß, allerdings werden die Füße auch nicht so kühl, weil ich Socken anziehen kann. Bei den derzeitigen Temperaturen finde ich die Sockenvariante deutlich angenehmer, das muß ich zugeben. 

Sonntag, 20. April 2014

Tageslichtsporttag

Gestern hatte ich ein äußerst interessantes Duscherlebnis nach dem anstrengenden Radtraining. Bei uns kommt das Wasser von oben und so konnte ich die Temperatur natürlich mit dem Kopf fühlen, trotzdem war das Wasser, als es beim Knie ankam extrem heiß. Die Nerven spielen meinem Gehirn einen Streich, das ist klar. Trotzdem fühle ich eben, was ich fühle, und das ist heiß. Viel zu heiß, zumindest gerade in dem Moment am Knie. Und weil das Wasser von oben kommt und die Duschkabine meine Ausweichbewegungen einschränkt, greife ich zum Temperaturregler und stelle das Wasser auf kalt. He he... natürlich bringt das nur bedingt was für mein Knie, aber für meine Lachmuskeln umso mehr. Denn so dusche ich also nun kurzfristig eisig. Das kann sicherlich gesundheitsfördernd sein, oder eben ziemlich bescheuert. 

Die Nerven im Knie wachen auf und mein Gehirn muß nun eben neu lernen die Signale zu deuten. 

Heute starte ich einen neuen Versuch im laufen. Ich bin müde von gestern und von vorgestern, deshalb male ich mir heute also keine Höchstleistungen aus. Trotzdem wäre es irgendwie fatal an Ostern, bei vier möglichen Tageslichtsporttagen, nicht möglichst viel auszunutzen vom schönen Wetter. In kurz/kurz geht's also raus. 30Minuten. 

Ich laufe eine neue Strecke und lasse deshalb das Runtastic Programm mitlaufen. Das sagt mir die Entfernung an, denn ich habe keinen Foodpod mit meiner Suunto Quest Uhr gekoppelt. Und weil Runtastic die Entfernung auch in Echtzeit ansagt, kann ich mir die Wegstellen merken und weiß dann für das nächste Mal, wie weit ich bin. 

Weil ich weiß, dass meine Beine heute eher müde sind, nehme ich mir 3x10Minuten laufen vor und mache dazwischen eine Minute Gehpause. Das paßt ja ungefähr mit den 30Minuten. Es ist anstrengend. Und während ich mich so den Weg entlang schleppe und wieder mal eine Gehpause mache, summt es am Wegesrand so gewaltig, dass ich die musikalische Untermalung sogar durch die Musik im Kopfhörer wahrnehmen kann. 


Ich kann durch eine Öffnung in der Hecke schauen und blicke auf eine Lichtung auf der von Bienen nur so wimmelt. Lauter Sportbienen. Muss ja so sein. Kein Wunder, dass auf unserem Balkon ständig welche zu Gast sind. Jetzt wird mir einiges klar. 

Samstag, 19. April 2014

Quälerei nach Trainerwunsch

Unser Vereins - Hauptsponsor hat uns bei der Beschaffung von neuer Wettkampfkleidung unterstützt und so werden der Zeugwart und ich in Zukunft also besonders atmungsaktiv unterwegs sein. Und natürlich gut sichtbar, schon von weitem. Der Zeugwart hat einen Einteiler bestellt. Ich habe einen Zweiteiler. Irgendwie ist mir das angenehmer... immerhin bekomme ich den leichter aus, falls ich während des Wettkampfs oder kurz davor auf die Toilette muß. Ich erinnere mich nur allzu gut an den verlorenen Smiley beim Köln Marathon, als ich mich aus dem Einteiler rausquälen mußte, weil ein Dixistop bei Km 14 eben einfach dringend erforderlich war. Das sollte mit einem Zweiteiler besser gehen. Hoffe ich. 

Ich muß bis zur Vorführung der Wettkampfkleidung außerhalb von Balkon oder Wohnung allerdings noch dringend gefühlte 50kg abnehmen, aber das ist ein anderes Thema. Wie bereits gestern beschrieben hat der Arbeitsfrust ja mittlerweile glücklicherweise ein Ende und ich kann außerdem wieder Sport machen... es sollte also irgendwie einen Weg zur vorführtauglichen Zweiteilerfigur geben. 

Heute trage ich also den Zweiteiler beim Training. Er paßt immerhin ziemlich gut und kann sich, auch wenn dieses Jahr keine Wettkämpfe anstehen, bei denen er Ausgang bekommt, doch schon mal an den Sport gewöhnen. Der Trainer hat eine Trittfrequenz aufgeschrieben und 45Minuten Rollentrainingsdauer. Wir haben, auf Grund mysteriöser Umstände über die der Zeugwart eher nicht reden möchte, an unserer Rolle keinen Trittfrequenzanzeiger, so dass ich erst mal zähle um die richtige Frequenz rauszufinden. Zählen geht gut und so steigt der Puls auch gleich in den vom Trainer gewünschten Bereich an. 

Was eine Quälerei. Ich soll die Trittfrequenz dauerhaft konstant halten und weil es auf dem Plan steht, mache ich das natürlich auch. Und nach 30 Minuten quäle ich mich so richtig. Jetzt merke ich, warum es Trainingsplan heißt. Aber es ist ja der Wunsch des Trainers, also quäle ich mich. Vollkommen fertig steige ich nach 45Minuten ab. Die Dusche lohnt sich richtig. 

Freitag, 18. April 2014

Auch im Wald gibt's Wind.

Manchmal läuft es einfach. Da bemüht man sich jahrelang, hält größte Grausamkeiten, schreckliche Langweile und unfassbare Dummheit praktisch ohne Widerstand aus, läuft ständig gegen Wände und wird immer ausgebremst. Gefangen, wie ein Tier in einem Käfig, ausweglos und ohne Möglichkeiten. 
Und dann? Dann passiert es einfach so, aus dem Nichts. Ein Angebot, auf das ich seit extrem langer Zeit gehofft, es aber niemals für möglich gehalten habe. Eine Möglichkeit, die mir immer extrem weit weg erschien, unwirklich und so, als würde sie für mich niemals real. ENDLICH. Einfach so passierte... ein Versuch wie viele. Besondere Bemühungen in die eine Richtung und dann schlägt es einfach so ein, wie eine Glücksbombe. 

Es läuft beruflich gerade gigantisch. Dafür war es auch höchste Zeit und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Deshalb muß ich heute auch erst mal ausschlafen. Wenn man Leidenschaft und Beruf verbindet, dann kann das ziemlich anstrengend sein. Und wunderbar natürlich. 

Jetzt gilt es herauszufinden, wann es sportlich denn auch wieder rund läuft. Auf meinem Trainingsplan steht ein Lauf drauf heute. Mit Gehpausen um mich an die Dauermethode heranzuführen. Ach. Also irgendwie findet mein Kopf das ziemlich doof. Ich bin vom Kopf her einfach der Meinung, dass Laufen nicht so dramatisch ist, solange wir von 1 Stunde oder weniger reden. Mein Kopf sagt, das ist kein Problem und dass ich mich nicht so gehen lassen soll. Der Trainer weiß es natürlich besser, denn der kennt die gesundheitlichen Themen und berücksichtigt die natürlich. Gut, dass ich ihn habe. 

Heute steht also ein Lauf mit Gehpausen von insgesamt 30 Minuten auf dem Plan. Ich wähle eine 5km Runde dafür aus. Die schaffe ich natürlich nicht in 30Minuten, das ist klar. Aber es wird grob in den Plan passen und so kann ich von a nach b laufen und muß nicht nach der Hälfte der Zeit umdrehen. Eine ganz neue Lauferfahrung. 

Es ist ziemlich windig heute und natürlich weht mir der Wind gefühlt nur entgegen. So habe ich für den Kopf, der sich ja sowieso sportlich massiv unterfordert fühlt, wenigstens eine Gegenwindausrede. Ich bin froh, als ich den Wald erreiche, weil ich so naiv bin und glaube, dass es im Wald mit dem Wind besser wird. Wird es aber nicht. Auch im Wald gibt's Wind. Ich tapse also nun über den Waldweg und kämpfe gleichzeitig noch mit dem Wind. Also, so war das nicht geplant. Wie vom Trainer vorgegeben, mache ich eine Gehpause nach 20 Minuten und bin dann nach 38 Minuten wieder zurück an der Haustür. 

Mein Kopf findet das ist nicht so super. Mein Knie fühlt sich wabbelig an und meine Oberschenkel fragen, ob's eigentlich noch geht. Ich bin wirklich geschafft. Deshalb muß ich auch nach dem Duschen erst mal ein bisschen auf der Couch schlafen. Und dann später mit schweren Beinen aufwachen. War das geplant? 

Dienstag, 15. April 2014

Klopf, klopf

Na das fängt ja schon mal gut an. Die erste richtige Trainingswoche und schon wird geschludert... oh oh. Das Jahresziel klingt zwar nicht so krass, aber trotzdem wäre es gut, wenn das Schludern nicht gleich am ersten Trainingstag anfängt. Nun ja. Jetzt ist es nicht mehr zu ändern. Das Kind ist quasi bereits "buchstäblich" in den Brunnen gefallen. 

Dafür war ich heute wieder mal beim Zahnarzt. Ich sollte eigentlich nur hin, wenn ich Schmerzen oder Probleme habe. Gut. Schmerzen habe ich keine, das ist ganz erfreulich und Probleme habe ich seit einigen Tagen auch keine mehr... aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich kraftvoll zubeißen kann, wie der Bieber in der Werbung. 

Der Erklärbär legt heute deshalb ordentlich Hand an den Zahn. Es wird gerüttelt, gedrückt und geklopft dass sich die Balken biegen könnten, wenn welche da wären. Sind aber keine da. Auch gut.  Aufmachen tut auch keiner, obwohl der Erklärbär jedem Zahnbewohner, falls es denn welche gibt, deutlich klar macht, dass es gut wäre, wenn jetzt geöffnet würde. 
Mein unfestes Gefühl bestätigt der Erklärbär nicht. Er gibt sogar die ausdrückliche Genehmigung zum Brötchen abbeißen. Alles ist fest und total belastbar. Ich soll mich trauen und den Zahn nutzen. Er wäre top in Schuss. 

Das klingt doch schon mal ganz gut. Ich gehe also sofort los und beschaffe ein Brötchen. Mal sehen, wann ich mich traue da rein zu beißen. Wahrscheinlich werde ich direkt dann ins Brötchen beißen, wenn ich auch trainiere. Kann also nicht mehr lange dauern. Ich kann ja nicht ewig schludern. 

Montag, 14. April 2014

Alles zu seiner Zeit.

Ein Jahr ist mein Ausflug mit Joey Kelly nun schon her. Wahnsinn, was ein Jahr so schnell vergeht. Unglaublich. Vor allem auch, was in dem Jahr bis heute so alles passiert ist. Abseits des schweren Fahrradunfalls, der erste Radsturz überhaupt in meinem Leben, über die Mitteldistanz in Köln bis zum geordneten Training durch IQ Athletik. Es tut sich schon eine Menge in so einem Jahr. 

Ab heute starten der Trainer und ich wieder "voll" durch. Der Trainingsplan ist meinem derzeitigen Leistungsvermögen natürlich angepasst. Ich backe dieses Jahr kleine Brötchen und mache "dem kleinsten Licht" was er im Kader hat wirklich alle Ehre. Der Plan beginnt heute gleich mal mit einem offiziellen Ruhetag. Da macht sich der Trainer aber gleich mal beliebt, obwohl er das überhaupt nicht nötig hat. 

Ich habe nun ein paar Wochen versucht selbst die Kurve zu bekommen, Trainingseinheiten zu machen, sinnvoll aufeinander abgestimmt und langsam steigernd. Allerdings bin ich dafür nicht geeignet. Das muß ich einfach einsehen. Ich bin dafür zu faul wirklich zu steigern. Oder ich bin nicht ehrgeizig genug. Es fällt mir einfacher, wenn der Trainer sagt, das paßt, mach das, als wenn ich mir so was selbst überlegen soll. Außerdem kann er mit den richtigen Übungen im Athletikbereich an den richtigen Wochentagen, abgestimmt auf den Heilungs- und Erholungsprozess sicherlich mehr erreichen, als ich, wenn ich mal eine Kniebeuge mache. Ich lege die Reha nun also vollkommen in seine Hände und bin guter Dinge dabei. 

Das Ziel, das mit den Ärzten abgesprochen ist, lautet: 10km laufen im Dezember. Das sollte drin sein. Und wenn alles so paßt, wie ich es mir vorstelle, dann möchte ich wieder ohne zu zittern Fahrrad fahren und auch noch mal bei einer Mitteldistanz starten. 

Alles zu seiner Zeit eben. 

Sonntag, 13. April 2014

Kiwi Yoghurt -Produkttest Fitnessguru


Vor einiger Zeit habe ich von Fitnessguru ein paar Testprodukte zugeschickt bekommen und der Zeugwart ist selbstverständlich, da ordentlich am trainieren, die perfekte Testperson. Außerdem kann man dem Zeugwart auch so einiges vorsetzen und er probiert. Da ist der Zeugwart eben einfach ein interessierter und neugieriger Zeitgenosse. Ich muß mich immer erst mal rantasten. 

Heute probiert der Zeugwart One Whey Kiwi Yoghurt. Wir haben ein Sachez mit 30er Pulver, das mit 300ml Wasser angerührt werden soll. Von Yoghurt ist die Konsistenz daher weit entfernt. Aber so ist die Anweisung und bei einem Test wird natürlich alles so gemacht, wie es sein soll. Logisch. Kreativ werden können wir immer noch. 

one whey soll dem Sportler dabei helfen Fett zu verbrennen und Muskeln aufzubauen. Es soll außerdem die übliche Regenerationszeit verkürzen. Solche Eigenschaften bei einem Test festzustellen, ist natürlich schwierig. Wir testen daher eher den Geschmack und die Konsistenz. 

Kiwi ist nicht so unsers. Und um es Yoghurt zu nennen ... nun, da sollte man etwas weniger Wasser zum anrühren nehmen. 

Freitag, 11. April 2014

Sport mit Bienen

Wir haben einen Bienenstock ganz in der Nähe. Oder viel mehr... wir wohnen offensichtlich so extrem naturverbunden, dass sehr viele Insekten, darunter auch zahlreiche Bienen, auf unserem Balkon dauerhaft zu Gast sind. Ich mache es natürlich nicht besser, in dem ich die Balkonkästen mit zahlreichen blühenden rosa, pink und weissfarbenen Blumen bepflanze, das weiß ich. Insekten mögen Blumen und so bringt die eine Auskundschafterbiene natürlich gleich nachdem sie im Bienenstock die Richtung angetanzt hat, viele Freunde mit. 

Natur hin oder her. Ohne geht's eben nicht. Paßt ja auch soweit. Ich bin zwar ein Stadtmensch, aber ein Sommer ohne Balkonblumen geht irgendwie gar nicht. Und weil es so herrlich draußen ist, nutze ich den Balkon heute wieder um Rolle zu fahren. 

Die Bienen lieben mein Rädchen und die Rolle. Ich bin ihnen einfach nur egal. Aber das Rädchen! Schon als ich adrett gekleidet rauskomme sitzen Bienen am Rahmen und auf den Bremsen, bevölkern den Lenker und prüfen, ob der Sattel auch für Bienenpo's bequem ist. Andere, das sind wahrscheinlich eher die technikinteressierten, als die Sportlichen, untersuchen die Rolle ganz genau. Die Technik hinten, die Anstellklappe und die Kabel. Alle Bienen sind hochinteressiert. Sogar die Vorrichtung, auf der das Vorderrad leicht erhöht ruht wird genauestens ausgekundschaftet. 

Ich teile beherrscht aber deutlich mit, dass ich nun gedenke hier sportlich aktiv zu werden und deshalb um sofortige Freigabe des Sportgerätes bitte. Dann wische ich mit meinem Handtuch leicht am Rädchen entlang. Die Bienen fliegen auf und verziehen sich auf die Balkonkästen. Ich nehme Platz und fange an zu treten. 


Ich bin zwar skeptisch, ob diese sportliche Einheit bienenfrei bleibt... aber ich kann mir ja nun weder von Ausreden noch von Bienen die Tage bestimmen lassen. Fremdbestimmt ist man sowieso viel zu oft. 

Heute lese ich weiter und die Zeit verfliegt nur so. Der Kindle war einfach die beste Anschaffung seit langem. Unfassbar, dass ich mich so lange gegen dieses Knallergerät gewehrt habe. Verstehen muß ich das nicht. 


Nachdem ich abgestiegen bin, zum Handtuch greife und mir durch die tropfnassen Haare fahre, sind die Bienen wieder dran. Als hätten sie gewartet. Ich bin etwas überrascht, denn vier Stück fliegen zielstrebig direkt vom Blumenkasten wieder auf mein Rad. Allerdings ist jetzt nur der auf dem Lenker liegende Kindle interessant. Und das Oberrohr. Zum Umblättern reicht das Gewicht einer Biene beim Kindle allerdings nicht aus. Ich könnte hierzu sicherlich die ein oder andere Forschung betreiben. Oder ich lasse es und gehe einfach duschen. Vorher baue ich aber noch die Rolle ab und stelle sie rein... nicht dass die Bienen allzu sportlich oder besitzergreifend werden. 

Donnerstag, 10. April 2014

Nachbarschaftskontrolle


Warum auch immer, es ist geschehen. Der Wettergott hat ein Einsehen mit mir. Oder mit dem Sport?  Meine Narbe schmerzt und das Wetter ändert sich. 
Ehe ich heute also mit dem Ausreden überlegen beginne, stelle ich die Rolle auf den Balkon. Warm ist es nicht, aber trocken. In der Nachbarschaft ist einiges los, so dass ich die ersten Minuten nur damit beschäftigt bin, Kinder Häusern zuzuordnen und Rasen mähende Männer im Geiste anzufeuern. 

Weil ich davon natürlich irgendwann genug habe, Rasen dann einfach kurz genug gemäht sind und alle Kinder in den Häusern stecken, wo sie auch hingehören, greife ich zum Kindle und lese. Ich könnte natürlich auch Löcher in die Luft starren, aber lesen ist doch schöner. Der Kriminalroman, den ich gerade lese, geht wirklich leicht von der Hand. Der Kindle ist einfach ein prima Radbegleiter. 

Als ich nass geschwitzt absteige habe ich 60Seiten gelesen, alle nachbarschaftlichen Rasen haben eine adäquate Kürze und der Hund von gegenüber hat seinen Besitzer davon überzeugt, dass ständiges Sitz und Platz machen einfach blöd ist. Bis auf den Hundebesitzer sind also alle zufrieden. 

Ich mache noch ein Bild von meiner Kurbeleinstellung, weil ich heute mit dem Trainer telefoniert habe und ihm erzählen konnte, dass wir langsam wieder starten können. Natürlich nicht mit dem Training für eine Mitteldistanz. Wir starten langsam und machen alles ohne zu übertreiben. 


Mein Jahresziel haben die Ärzte limitiert und nur mit größter Beachtung meines Körpergefühls gestattet. Wenn es so weitergeht mit der Erholung wie bisher, dann ist ein 10km Lauf am Ende des Jahres ein gesundes Ziel, was mein Knie und mein Kiefer höchstwahrscheinlich gut vertragen. Radeln und Schwimmen als Alternativtraining sind gut und erwünscht, aber gerade Rad fahren bauen wir langsam auf. Mein Kopf und ich. 

Und ab Montag ist dann auch wieder mein Trainer mit an Bord. Er freut sich auf das Training, hat er gesagt.  

Dienstag, 8. April 2014

Rolle fliegen

Ich möchte sportlich etwas tun, aber so richtig trauen tue ich mich auch nicht. Die Laufrunde hat mir gut getan, allerdings hatte ich auch ordentlich Muskelkater gestern. Rad fahren alleine fühlt sich nicht gut an, sagt mein Bauch. So machen das bestimmt Menschen, die so richtige Sportmuffel sind. Ausreden suchen und finden, was das Zeug hält. Genial. Man kann so tatsächlich seine Zeit verbringen und sich wirklich relativ plausibel erklären, warum Sport nicht geht. Extrem unser Verstand. 

Ich will mich nicht unnötig aufhalten, also ziehe ich mich einfach um und schaffe die Rolle auf den Balkon. Wenn es eben Laufen nicht ist und Rad fahren draußen auch nicht. Dann gehe ich eben auf die Rolle. Ich lasse mir doch nicht von so einer beknackten Ausrede den Tag versauen. Als ich fertig bin mit dem Aufbau stelle ich fest, dass es draußen verdammt windig ist. Wow. Ehe ich also auf der Rolle festfriere oder mitsamt der Rolle wegfliege, wie Mary Poppins, baue ich alles wieder ab und im Wohnzimmer wieder auf. 

Langsam anfahren muß ich nun nicht mehr. Ich bin nämlich nun warm und zwar mehr als ausreichend. Ich kann heute mit Widerstand fahren. 30Minuten und ich fühle mich richtig gut dabei. So kann es weitergehen. 

Sonntag, 6. April 2014

Die Jahre vergehen

Heute fahren der Zeugwart und der Motivator zusammen die RTF in Rüsselsheim. Es gibt dort zwar auch eine kurze Strecke, allerdings ist die noch immer zu lange für mich. Also schlafe ich länger und versuche dann gegen halb 10h aus unserem Bett aufzustehen. Ich bin in der letzten Nacht schrecklich stark gealtert und komme nun deshalb kaum hoch. 

Es könnte natürlich auch am Schwimmmuskelkater liegen und ich bin noch genauso alt wie gestern. Weiß ich jetzt nicht so genau. Bis ich aus dem Bett rausgekrabbelt bin, vergeht auf jeden Fall ein bisschen Zeit. 

Ich will heute sportlich sein, deshalb ziehe ich mir meine Sportklamotten an und überlege, was ich machen könnte. Ich möchte eigentlich gerne Rad fahren. Da wäre ich allerdings alleine und irgendwie fühlt sich das nicht angenehm an. Deshalb gehe ich lieber laufen. Quälen möchte ich mich heute schließlich nicht. 

Das Laufen geht ganz gut. Ich laufe 20Minuten am Stück, mache dann eine Gehpause und laufe dann mit zweimal 10Minuten plus Gehpausen wieder zurück. Insgesamt schaffe ich so 5km und bin eine gefühlte Ewigkeit unterwegs. Aber ich finde einen neuen Weg. Das ist ein Erfolg. Ich finde gut zurück nach Hause, mittlerweile kenne ich mich in der Gegend schon ganz gut aus. 

Jetzt tut mir endgültig aber alles ordentlich weh. Der Lauf hat mich gefühlt noch weitere 20 Jahre altern lassen...


Freitag, 4. April 2014

Ich fühl mich wie Joghurt.

Es klingelt an der Tür. Ich überlege mir schnell, welche Geburtstage sonst noch so zur Debatte stehen könnten und ob ich alle wichtigen Infos zu Ostern am Start habe, ehe ich öffne. Nicht, dass wieder jemand den Geburtstag von Jesus an einem anderen Tag feiert, als ich. Man will ja schließlich vorbereitet sein, falls jemand wieder ne komische Idee hat. 

Heute hat allerdings keiner eine lustige Idee, die man mit mir besprechen möchte. Es ist lediglich der Postbote, der mir ein Testpaket übergibt. Reebok schickt mir ein paar Schuhe. Wie nett. Nach dem Vorbild von Hochgeschwindigkeitsreifen wurde der ZQUICK TR entwickelt und weil man sich nun Feedback wünscht, darf ich loslegen. Paßt ja prima, ist nämlich kein reiner Laufschuh, so dass ich ihn vielseitig einsetzen kann. 

Als erstes setze ich den Schuh heute mal auf dem Weg zum Schwimmbad ein. Ehe ich ihn größer beanspruche habe ich gerne einen unverfänglichen Test, wie fußverträglich das neue Exemplar denn so ist. Nichts ist schlimmer und nerviger, als ein Athletiktraining wegen eines Schuhwechsels unterbrechen zu müssen oder im Wald mit einer Blase zu stehen. Zum Schwimmtraining ist eine kurze Strecke und der Schuh kann schon mal erste Auffälligkeiten zeigen, wenn er welche hat. 

Heute schreibt der Zeugwart einen Schwimmplan. Er hat ihn irgendwo gelesen und weil er keinerlei Hilfsmittel fordert, finde ich ihn gut. Dieses ständige Pullbuoy mit Pullbuoy ohne ist mir heute zuviel... das weiß ich jetzt schon. Außerdem ist das Schwimmbecken heute schon für die Wettkämpfe am Wochenende vorbereitet und die Gitter sind schon am Beckenrand befestigt. Da kann man eh nur schlecht was hinlegen. Gut als, dass der Plan das heute sowieso nicht vorsieht. Perfekt ausgesucht vom Zeugwart. 

Dank des Gitters und der unfreundlichen Kühle des Beckens nehme ich zum einsteigen die Treppe. Wenigstens kann ich meinen Körper so langsam an das Wasser gewöhnen. Ist zwar ein Trugschluss, dass es damit angenehmer wird. Aber egal. 

Es werden sich heute 300m eingeschwommen und dann geht's mit 6x100m weiter. Die 600m werden mit Sprints begonnen und dann pro 100m locker ausgeschwommen. Ich mache keine Pause zwischen den 100ertern. Ich gebe es mir heute richtig. Die nächsten 600m sind wieder als 6x100m getarnt und haben die Sprints am Ende. Was es nicht viel umanstrengender macht. Ich schwimme zwischen den beiden Sprintblöcken 300m locker und dann noch ein bisschen aus.

Auf dem Weg nach Hause weiß ich, dass morgen Muskelkater am Start sein wird. Aber darum kann ich mich jetzt nicht kümmern. Ich habe Hunger. Zu Hause falle ich über einen Joghurt im Kühlschrank her. Und das erinnert mich an den Flitzer. Der sagt nämlich auch immer nach einem harten Training, dass er jetzt erst mal einen Joghurt braucht. Und weil ich offensichtlich so fertig bin, sage ich zum Zeugwart, dass ich mich wie Joghurt fühle, lache mich schlapp und schaffe es erst dann den Joghurt überhaupt zu essen. Ich muß den Versprecher aber nicht klar stellen... der Zeugwart weiß nämlich sofort, was ich gemeint habe und dass ich mich wie der Flitzer fühle. 

Mittwoch, 2. April 2014

Die Fliege sitzt

Nachdem mich der erste April mit Neuigkeiten komplett überhäuft und geschockt hat, war die Nacht wieder wenig erholsam. Ich habe dann glücklicherweise festgestellt, dass viele der schockierenden Informationen als Aprilscherz gemeint waren und habe meinen Herzschlag diesbezüglich wenigstens wieder etwas normalisiert. 

So kann ich heute irgendwie wohlgemut zum Erklärbär in die Praxis aufbrechen. Es wäre schwerer gewesen, wenn die Gruselgeschichten von gestern tatsächlich wahr gewesen wären. Vor Ort angekommen, sagt der Erklärbär ich soll mich ins Wartezimmer setzen und kriegt dafür später gleich eins aufs Dach, weil ich damit ja mein Kärtchen nicht gleich an der Rezeption vorgelegt habe. Wir haben heute ja ein neues Quartal. Man man man... immer diese Ärzte. Einfach zu vorschnell. 

Heute holt mich der Engel zur Behandlung ab. Wie schön. Sie ist zurück und am Start um den Erklärbär zu unterstützen. Das freut mich sehr. Obwohl ich insgesamt nicht wirklich froh über den heutigen Termin bin. Der Erklärbär will heute nämlich meinen wurzelbehandelten Zahn füllen. Da bin ich ja mal gespannt. 

Ich setze mich auf den Behandlungsstuhl und direkt landet eine Fliege auf mir. Die scheint es großartig zu finden, dass ich hier sitze. Na bravo. Die Fliege nervt mich die ganze Zeit... sie landet ständig woanders auf mir und dass, obwohl ich gewaschen bin. Gott, was ist das anstrengend mit so einer Fliege. 

Als der Erklärbär kommt und mich nach "mit Betäubung" oder "ohne" fragt, entscheide ich mich spontan für "ohne". Ich habe die letzte Wurzelbehandlung ohne Betäubung ausgehalten und kann mir nicht vorstellen, dass die Füllung heute schlimmer werden könnte. Gott was bin ich naiv. 

Der Engel und der Erklärbär geben heute wirklich wieder mal alles. Es wird erklärt, abgesaugt und gespült was die Instrumente hergeben. Und die Fliege? Die sitzt auf meiner Hand. Natürlich. Genau da, wo ich sie spüren kann. Muß ja so sein. Aber da die Hand das geheime Zeichen ist, das der Erklärbär und ich ausgemacht haben, falls es weh tut, ertrage ich die extrem nervige Fliege also einfach ohne zu zucken. 

Obwohl es weh tut und ich zweimal einen guten Grund hätte sie anzuheben. Aber heute bin ich stark. Die Wärme und der Druck im Zahn werden ganz sicher vergehen. Und weil der Engel wieder so herrlich liebenswert geschaut hat und der Erklärbär mir mit seiner Stimme und den zahlreichen Erklärungen zwar weh getan, aber es sicherlich nicht so gemeint hat, versuche ich alles um die Fliege mit raus zu nehmen, als wir fertig sind. Erst lenke ich sie noch ab, weil ich ja mein Autogramm heute gebe... und dann überrasche ich sie mit einer blitzschnellen Wendung und gehe zügig aus dem Raum. 

In 14 Tagen komme ich wieder. Nach laufen ist mir heute nicht. Der Zahn drückt. Vielleicht ist es ja morgen schon besser.