I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Montag, 30. Juli 2012

Badewannenferrari

Heute schwimmen wir im Freibad.
Das Wetter paßt zwar nicht wirklich dazu, aber in den letzten Tagen habe ich gelernt, dass wir nicht bei "Wünsch Dir was", sondern bei "So isses" sind und von daher gibt es keine Wahl. Die fleißigen Sportler ziehen sich um und lassen sich zu Wasser. Das ist wärmer als die Luft drumrum und so halte ich es ganz nach den Olympioniken und schwimme mich erst mal ein.
Ein beherzter Sprung ins Becken und schon ist mir warm. Irgendwie eine verkehrte Welt.

Nachdem wir uns eingeschwommen haben, sagt der Flitzer verrückte Sachen an und ich schwimme ihm einfach mal nach. Die Nachbarbahn hält sich komplett aus dem Anweisungseinzugsgebiet raus und schwimmt einfach ihren eigenen Stiefel und auf der anderen Nachbarbahn findet ein Flossentraining der besonderen Art statt. Ich habe also keine Fürsprecher und schwimme daher mal hinter dem Flitzer her. Was soll's.

Wir machen gefühlte 7km Techniktraining und ich stelle mir einfach vor, dass Ryan Lochte oder Paul Biedermann ihre Übungen ebenfalls regelmäßig machen um so flott zu sein, wie sie sind. Von nichts kommt halt nun mal nichts und schwimmen kommt halt von schwimmen.

Als der Flitzer kühn "Badewanne" schwimmen anordnet, weiß ich gar nicht wie mir geschieht. Er schwimmt los und es gleicht in keinster Weise seinen sonstigen Schwimmkünsten. Ich bin verwirrt und starte drei Menschenlängen hinter ihm ebenfalls ganz in Badewannenschwimmmarnier die Bahn. Tollkühn überhole ich ihn, fühle mich kurz wie Lochte als er Biedermann einfach stehen ließ, und -ganz im Gegensatz zu den Olympioniken- koste meinen temporären Erfolg voll aus.
Das passiert mir ja nie, dass ich gegen die Vereinsherren überhaupt in irgendeiner Disziplin "gewinne". Vielleicht im "umziehen", "Rad putzen" oder im "schnell-müd-werden", aber nichts sportliches. Und dann lege ich hier jetzt so einen Badewannenturboferrari hin. Herrlich. Es ist wirklich zum kringeln.

Leider kriegt der Flitzer dann doch relativ flott den Dreh raus und ich lege einfach schnell einen Zahn zu. Prole rum, dass ja alles total einfach wäre und hoffe, dass er mich nicht einholt. Tut er nicht. Glück gehabt. Das ist echt witzig. Vielleicht hacke ich darauf einfach monatelang rum. Mal sehen. Ist wahrscheinlich ungeschickt... ich werde darüber noch mal nachdenken.

Als wir fertig sind mit unserem Training macht der Zeugwart noch schnell eine Schwimmanalyse mit mir und wir stellen fest, dass dem Wintertechniktraining jede Menge Aufgaben bevorstehen. An meinem Armzug hat der Zeugwart jede Menge verbesserungswürdige Kleinigkeiten festgestellt, die es dann anzugehen gilt. Dafür ist der Sommer nicht die richtige Jahreszeit, aber der Winter. Ich bin gespannt.

Wir verlassen das Schwimmbad, bringen uns mit Hilfe der neusten Technik noch schnell auf den aktuell noch sehr niederschmetternden Olympiamedaillienstand und fahren nach Hause.

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