I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 14. November 2010

Ich lieg auf Büchern!

Auf Büchern liegen, Knie frei machen, nach hinten oben hören, sich ausrichten -lassen- klingt nach einem weiteren Seminar bei Giga! ...oder nach Esoterik?

Heute früh, nach einer recht kurzen Nacht machten wir uns wieder mal auf in Richtung Otto-Fleck-Schneise um eine Fortsetzung unseres Seminars vom April zum Thema "Ökonomische Lauftechnik" mitzumachen. Also reisten wir schon fertig in Laufklamotten an, verpaßten erst mal die richtige Ausfahrt und parkten dann im richtigen Parkhaus. Es ist ja nicht so, als wären wir noch nie dort gewesen.

Im Foyer wartete schon Anette von www.swimpower.de und Giga, der Alexandertrainer. Ein sehr fröhliches Wiedersehen und dann ging's auch schon los in Richtung Sprintdiagnostik. Beim zweiten Mal kennt man die Gegebenheiten ja bereits ganz gut... ich fühlte mich gleich zu Hause.
In der Sprintdiagnostik angekommen haben wir uns unserer Jogginganzüge entledigt und noch auf die restlichen Teilnehmer gewartet.

Dann ging's los und als erstes sollten wir mal die Schuhe und Strümpfe ausziehen. Die anderen Seminarteilnehmer bekamen die erste Runde gezeigt und hatten ein sichtliches Thema mit dem Knie frei machen... bei mir ging's flott und schon fing Giga an mit mir an meinem Problem zu arbeiten. Ich habe nach einem langen Lauf oftmals Probleme auf dem rechten Beckenknochen, so als würde meine Haut darauf scheuern und innen eben wund werden. Von außen ist nichts zu sehen. Giga nahm sich der Sache an und richtete mich erst mal aus. Lustig... ich stand total schief, aber alle anderen fanden es gerade. So antrainiert habe ich mir die schiefe Sicht auf die Welt, dass ich -stehe ich offensichtlich gerade- ein schiefes Gefühl habe. Ganz schön trickreich, was das Gehirn so mit einem macht...

Es folgten einige Übungen über die Bahn rückwärts rutsch-hüpfen, dann rückwärts laufen, dann vorwärts laufen...eigentlich alles aus dem ersten Kurs bekannt, und doch wieder neu zu erfahren. Ich rutsche wirklich oft zurück in die erlernten Schemata. Erstaunlich, wo ich doch bereits seit längerer Zeit übe. Aber immerhin mache ich mittlerweile instinktiv einiges richtig, das ist schon mal klasse. Wir absolvierten alle Übungen barfuß, was auch eine gute Erfahrung war. Wo kann man das sonst -im November- schon machen?

Die Übung mit dem Fahrradschlauch, die mir letztes Mal sehr viel gebracht hat habe ich dieses Mal auch noch mal machen können...sehr spannend, dass es ohne zu überlegen, ohne Überwindung einfach so gleich richtig gut geklappt hat. Ich bin losgeschossen wie verrückt und habe als Tip mit auf den Weg bekommen wenn ich schneller werde die Schrittfrequenz zu erhöhen.
Im Augenblick werden meine Schritte größer, wenn ich schneller laufe-eigentlich ein Gegensatz- und dadurch länger und langsamer. Richtig und sinnvoll für mich und meine Voraussetzungen wäre aber, dass die Schritte flotter und kleiner bzw. kürzer werden. Aha. Also etwas woran ich arbeiten kann. Prima. Genau so habe ich mir das vorgestellt.

Sehr geholfen mein Hüftreiben (nicht Leiden) zu kontrollieren hat mir außerdem, die Arme beim laufen über den Kopf lang nach oben zu strecken und dabei die Handflächen nach Außen zu drehen. Sieht total bedeppert aus bringt aber unheimlich viel gegen das Hin- und Herschwanken und für den richtigen Schwung. Der kommt nämlich -entgegen meiner Annahme- nicht aus den Armen, sondern aus meinen Miniausgleichsmuskeln im Rumpf. Ich muß die Minimuskeln einfach etwas mehr benutzen... ist ja ganz einfach. *grins*
Wenn ich also ins Schwanken gerate hab ich einfach mal flott die Arme hochgenommen und nach innen geschaut. Und tataaaaa flux ging's richtig. Echt prima.

Dann hat Giga uns noch auf Bücher gelegt. Klingt witzig und ist einfach sehr angenehm. Es geht im Grunde darum mit Hilfe eines Buches den Kopf im Liegen so zu positionieren, dass der Kopf weiterhin auf der Wirbelsäule "liegt", genau wie im stehen. Die Beine sind dabei angewinkelt, die Füße stehen flach auf dem Boden, der Po und die Schulterblätter berühren den Boden. Die Wirbelsäule hat also ihre natürliche Biegung auch beim auf dem Boden liegen, absichtlich wird nix runter gedrückt. Sehr angeneh. Ich hab mir gleich mal das Buch "Lauftraining für Triathleten" zum drauf liegen ausgesucht... die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Nachdem wir uns noch ausgerichtet mit freien Knien gegen die Wand gestellt haben bekamen wir noch beigebracht, wie wir uns mit Anwendung der Alexandertechnik hinsetzen. Das war ebenfalls sehr spannend und ungewohnt. Ich war allerdings froh, dass ich hauptsächlich zuschauen konnte, denn der Kurs war ziemlich anstrengend.

Jetzt gehe ich eine Runde an den Main, wir haben 18°C, die Sonne scheint und das scheint einfach perfekt um die Knie frei zu machen!

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