I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 21. August 2011

Ich hab eigene Athleten!

Wenn einen schon die ARD Popnacht weckt kann der Tag ja nur durchwachsen werden. Der Tag hat automatisch auch nicht so tolle Aspekte... ist ja klar, wo ja die Popnacht den Start macht. Ist total bescheuert diese Sendung, ehrlich. Aber was will man machen, wenn der Wettkampf früh startet und man besser ein bischen zu früh vor Ort ist.
Wir frühstücken ordentlich, der Zeugwart hat allerdings kaum Hunger und dann packen wir das Auto:


Wenn nur ein Athlet startet, dann geht's direkt mit dem Gepäck. Die blaue Kühltasche haben wir ordentlich gepackt um dem für heute angesagtem heißen Wetter zu trotzen. Es sollen immerhin über 30°C werden.

Wir fahren also gut gepackt nach Rodgau und werden vor Ort durch die Helfer hervorragend eingewiesen.  Der Himmel ist ein bischen bewölkt und die Sonne hat es gerade geschafft aufzugehen.
Kurz nach uns fährt dieser kleine Kerl mit seinem großen Gepäck  auf den Parkplatz. Das ist eine sehr souveräne Art sein Rad zu transportieren!


Der Zeugwart holt erst mal seine Startunterlagen und dann beginnen wir in aller Ruhe alles für den Wettkampf auszupacken. Es regnet ein paar Tropfen, aber weil der Himmel noch schön aussieht denken wir, dass das gar nichts macht und strafen den Regen mit Verachtung. Es könnte natürlich sein, dass uns das später zum Verhängnis wird, aber jetzt können wir nicht daran denken.

Wir entdecken Elli und Dani vom Triathlon Team Fechenheim (was ja seit kurzem unser Team ist) und stellen uns erst mal vor. Elli's Reifen ist platt und so wird dieser noch schnell ersetzt und ich hole die Pumpe noch mal aus dem Auto. der Zeugwart checkt derweil schon mal ein und baut seine Wechselzone auf. Da ist er ja wirklich souverän und routiniert mittlerweile.
Dann gehen auch die Damen in Richtung Wechselzone und checken ein.
Ich will mich gerade suchend nach der Teamchefin und dem Profiathleten umschauen, da kommen sie auch schon um die Ecke! Das nenne ich Timing.

Der Profiathletersatzathlet heißt heute Anja und so werden also die nächsten Athleten von uns in Richtung Wechselzone begleitet. Die Teamchefin bekommt noch schnell ihre Wettkampffrisur verpaßt... und

...dann geht -wie eigentlich immer- alles ganz schnell. Die Masse rollt auf den See zu und der Zeugwart drückt mir seine Schuhe in die Hand. Ich packe die weg und hab auch prompt dabei den ganzen Rest der Athleten verloren. Also natürlich nicht alle... die Masse strömt ja weiter in Richtung See, aber ich hab die Teamchefin verpaßt und Dani und Elli ebenfalls. Nun gut. Die werden mich schon hören, wenn sie den Berg hochstürmen. Ich habe keine Bedenken.

Der Startschuß geht an meiner Warteposition fast unter und ich merke es nur zufällig, dass offensichtlich bereits gestartet wurde. Nach wenigen Minuten rasen die ersten Athleten den Berg rauf. Der Führende hat ordentlich Vorsprung und ich zücke mal besser die Kamera, denn sicherlich kommen "meine" Athleten auch gleich den Berg hoch... und schon ist es auch soweit. Respekt, Dani ist wohl von Beruf Fisch und sprintet den Berg hoch. Sie hört meinen Schellenkranz und lächelt. Kurz nach ihr kommt Elli aus dem Wasser und beide werden vom Zeugwart dicht verfolgt. Das läßt er sich nicht nehmen und rast den Damen nach.

Die Teamchefin läßt den Athleten großzügigerweise 5Minuten Vorsprung und schießt dann auch nach einer respektablen Schwimmzeit in ihrem schicken Anzug aus dem See. Den erkenne ich ja von weitem und das Sportkind und ich schreien ihr noch zu, dass sie super ist und schon ist die Teamchefin vorbei.

Tja... damit ist mein Seeeinsatz bereits beendet. Alle meine Athleten sind an Land und ich kann es gar nicht glauben, wie schnell alle waren. Richtig prima... die haben mich ganz schön gehetzt mit der Kamera.
Wir stellen uns an die Radstrecke und ich nutze den Schellenkranz ein bischen... denn man hört ihn so gut. Nach gefühlten Sekunden schießt Dani auf dem Rad an mir vorbei. Durch das Teamoutfit ist sie gut zu erkennen und ich schaffe gerade noch rechtzeitig abzudrücken.

Selbstverständlich ist ihr der Zeugwart dicht auf den Fersen und auch Elli ist nicht weit. Schon kommt auch Anja und dann renne ich in Richtung Wechselzone und hoffe noch jemanden auf Ausgang derselben anzutreffen. Klar treffe ich da jede Menge Athleten, aber "meine" sind gerade durch. Ich sehe noch die letzten Haare wehen, schon sind sie weg auf der Laufstrecke.
Dann warte ich eben auf die Teamchefin und hoffe, dass ich ihren schicken Anzug schön ins Bild setzen kann.

Da kommt Lothar Leder aus dem Wasser raus. Meine Athleten haben ihm ganz schön Strecke und Zeit abgenommen. Ich wußte er wird sich sputen müssen, wenn er sie kriegen möchte, aber das er so chancenlos ist, ist beeindruckend. Sie haben ihn alle gut abgehängt und ich hoffe die Teamchefin kommt bald... dann läßt sie ihn auch ganz locker stehen.

Sie kommt angerannt wie nicht ganz gescheit und der Anzug sieht wirklich super aus. Ich bin schwer begeistert.
Nachdem sie auch auf die Laufstrecke gewechselt ist muß ich die Seite wechseln damit sichergestellt ist, dass ich den Zieleinlauf nicht verpasse.

Jetzt habe ich das Vergnügen neben absoluten Profizuschauern zu stehen. Die Herrschaften haben keinerlei Ahnung, weder vom Ablauf des Wettkampfes an sich, noch davon wie der Verein in Rodgau die Sache regelt noch von Tuten oder Blasen. Letzteres schließe ich einfach aus den vielen dämlichen Sprüchen. Wenn ich nicht auf meine Athleten warten würde und ich gern noch ein paar Fotos schießen wollte, wär ich schon längst weg. Standortwechsel auf Grund von nervigen Mitzuschauern sind ja meine Spezialität. Normalerweise hilft auch mein Schellenkranz, aber die ignorieren ihn einfach. Unfassbar... die Nervigen haben ein dickes Fell.

Ach da flitzt die Dani ja schon um die Ecke. Prima gemacht... den Vorsprung vom Schwimmen sauber ausgebaut und ab ins Ziel.
Anja kommt ebenfalls, sie hat gut aufgeholt und schießt an mir vorbei als wäre jemand hinter ihr her. Ist ja auch so, Elli kommt mit dem Zeugwart im Nacken. Und das, obwohl er verletzt war und kaum trainiert hat. Respekt, er bleibt locker unter einer Stunde und ich stürme gleich mal ins Ziel um Getränke anzureichen.

Dann beginnt es leicht zu tröpfeln und weil ich aus Zucker bin stürme ich zum Auto um mir meine Regenjacke zu organisieren.

Als ich vom Auto zurückkomme gießt es wie aus Eimern... und die Teamchefin rennt ins Ziel. Klasse gemacht! Auch sie blieb souverän unter eine Stunde und hat die Zeit des Profiathleten einfach mal pulverisiert.
Herzlichen Glückwunsch an meine Athleten! Super gemacht!
Es ist müßig zu erwähnen, dass Lothar Leder es natürlich auch nicht vor der Teamchefin ins Ziel geschafft hat. Sie sitzt bereits bei leckerem Zielkuchen während er irgendwann ins Ziel rennt. Es ist immer wieder schön, wenn man als Altersklasseathlet einen Profi so stehen läßt. ;-)

Der Zeugwart gönnt sich noch eine Massage und wir sitzen im strömenden Regen bei 17°C an den Biertischen und warten auf die Parkplatzfreigabe. So komme ich auch zu einem zweiten Stück Streuselkuchen... sehr lecker. Von heißen über 30°C haben wir den ganzen Tag nix gemerkt.

Wir hoffen übrigens der Tur-Tur und Frau Duck sind gut heim gekommen und nicht zu naß geworden!

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