I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 16. August 2011

Lauftalent?

Die Firma Skinfit ist ja Hersteller meiner Triathlonhose und weil's bei denen einkaufstechnisch folgendermaßen abläuft:
  1. Anprobe im Showroom in Darmstadt
  2. Bestellung vor Ort
  3. zwei Tage später Lieferung per DHL nach Hause
  4. Zahlung auf Rechnung
ist anscheinend auch vieles andere unkompliziert.
So erhielt ich -weil ich ja dank der Triahose in der Kundenkartei bin- vor Wochen eine Einladung zu einem Infoabend im Hause Skinfit per Email. Angekündigt wurde eine Veranstaltung / Vortrag zum Thema Biomechanik und Belastung beim Laufen. Es drehte sich also weitesgehend um die Laufökonomie. Der Zeugwart und ich beschlossen teilzunehmen und ich meldete uns kurzerhand an. Nach einer kurzen Bestätigungsemail war alles palletti.

Pünktlich wie die Sportler nun eben mal so sind -schließlich kann man ja beim Startschuß auch nicht sagen ich komm später nach- fanden wir uns daher heute in Darmstadt ein, um dem Vortragenden zu lauschen.

Michael Schneider stellte sich bereits amüsant vor: Er war schon länger ambitionierter Läufer und Büroalltagsabsitzer und irgendwann plagten ihn Knieschmerzen. Da ihm kein Arzt weiterhelfen konnte mußte er quasi eine Ausbildung zum Pysiotherapeuten machen.
Er hat sich dann mit diversen Weiterbildungen irgendwann auch selbst geholfen und festgestellt, dass ihm genau diese Art des Heilens oder Helfens besonderen Spaß macht. Er hat sich selbstständig gemacht, sein Unternehmen ist auch im Netz zu finden.

Der Start war also gemacht und der Vortrag bearbeitete dann gleich mal die verschiedenen Laufphasen. Hierbei hat Michael vor allem die Streckung der Hüfte hervorgehoben und viel Wert auf einen initialen Bodenkontakt und einen wenig Fersenbetonten Laufstil gelegt. Dafür ist die Rumpfstabilität wichtig, die er uns mehrfach ans Herz gelegt hat. Besonders schön fand ich, dass er -obwohl er sicherlich das Idealbild immer vor Augen hat- trotzdem viel Wert darauf legte, dass wir die Läufer sind und wir eben auch besondere Eigenarten haben. Man könne uns alle nicht über einen Kamm scheren.

Wichtig sei, dass wir gesund und gerne laufen. Jeder nach seinen Möglichkeiten.

Eigentlich ein ungewöhnliches Statement für so einen Vortrag. Ich bin es eher gewöhnt, dass die "dicken" gleich mal vom laufen zum walken überredet werden oder dass ein einziger Laufstil als der einzig wahre geprägt wird. Diese Herangehensweise fand ich sehr angenehm.
Er hat auch erzählt, dass in dem Buch "Die Laufformel" von Jack Daniels, der im übrigen gar nichts mit dem Whiskey zu tun hat, die verschiedenen Lauftypen gut vorgestellt und analsysiert werden. Grob ist dort nach talentierten und nicht so talentierten und eher fleißigen bzw. eher faulen Läufern eine Gruppierung vorgenommen. Und genauso sieht er jeden einzelnen Läufer eben auch.

Zusätzlich gibt es natürlich immer auch viele Einflußfaktoren auf unseren Laufstil, dazu zählt z.B. die mentale Verfassung, das Körperbewußtsein des Läufers, die Beweglichkeit, die Maximalkraft und natürlich auch das eben schon erwähnte Lauftalent. Laufen kann eigentlich jeder, weil es in den Genen so angelegt ist, aber ob man eben ein Talent dafür hat besonders schnell oder besonders ausdauernd zu sein steht auf einem anderen Blatt. Ob der Läufer auf seinen Körper hört und ob ihm sein eigener Laufstil bewußt ist ist ebenfalls zu klären.

Besonders interessant fand ich, dass er einige "Vorurteile" über das Laufen mit dem Zusammenstellen mehrere Studien widerlegen konnte. Zum Beispiel, dass die Arthrosehäufigkeit bei Läufern und Nichtläufern gleich hoch ist (Lane et al 1986; Konradsen et al 1990). Ich höre nämlich besonders oft, dass sich Läufer schaden und Arthrose hinaufbeschwören würden, eben weil sie laufen gehen... diese Studien widerlegen das ja.
Außerdem hat Mechelen (1990) festgestellt, dass die Anzahl der Laufverletzungen auf harten wie auf weichen Böden gleich hoch ist. Auch dazu höre ich von Läufern immer wieder viele Weisheiten, dass Asphalt die Gelenke kaputt macht, oder Waldboden schlecht für die Muskulatur sei. Ganz verrückt. Da mag ich's ja einfach mal mit nackten Zahlen untermauert. Prima! Hat mir gut gefallen.

Am Ende des Vortrags gab es natürlich noch die Möglichkeit Fragen zu stellen.

Das ich wegen des Hin- und herfahrens nicht dazu gekommen bin selbst laufen zu gehen muß ich nicht erwähnen... das mache ich morgen.
Da habe ich ein laufendes Vorstellungsgespräch. Ich bin gespannt. Es ist mein erstes dieser Art und ich werde berichten! ;-)

1 Kommentar:

  1. Klingt nach einem sehr informativen und interessanten Abend! Muss mal nachfragen, ob Skinfit solche Infoabende auch bei uns macht? Übrigens: Ich find Skinfit einfach toll! :-)
    liebe Grüße aus Wien! (auch hier ist der Sommer hinter der Ecke gestanden und hat plötzlich "Buh!" gemacht...)
    Sabine

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.