I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 18. März 2012

Einer hat schon alles erlebt.

Es war schon früh im Jahr angekündigt und so war es heute wieder soweit... die Zeit rast ja bekanntlich und schwupdiwup ist auch schon wieder Weihnachten. Soweit sind wir noch nicht. 
Heute war die nächste Kampfrichterpflichtveranstaltung.
Und weil die Teamchefin und ich unser Amt offenbar ziemlich ernst nehmen, stehen wir früh auf und sind pünktlich am Waldstadion.

Leider zeigt es sich, dass die Veranstaltung praktisch 90% der Januar Veranstaltung wiederholt. Das finde ich total blöd... dafür hätte ich mir nicht den Sonntag um die Ohren hauen müssen. Die Info, dass wir insgesamt 95Kampfrichter der Gruppe 1, 15Kampfrichter der Gruppe 2 und 7 Einsatzleiter sind ist ganz nett, aber ob ich deshalb den ganzen Tag hier sitzen muss, bleibt dahin gestellt. 

Sehr interessant wird es, als die Diskussion auf die Triathlonstaffelwettbewerbe kommt. Wir erfahren, dass immer mindestens zwei Teilnehmer an einer Staffel teilnehmen müssen und niemals zwei nachfolgende Disziplinen von einem Teilnehmer absolviert werden dürfen. Einer von uns hat ja schon erlebt, dass sich ein Teilnehmer alleine für eine Staffel angemeldet hat!
Außerdem, und das ist wahrscheinlich für heute meine Liebilingsregel, wird mitgeteilt, dass es dem Staffelteilnehmer, der das Radfahren absolviert, nicht erlaubt ist, sich in der Wechselzone auf einer Rolle warm zu fahren. Das ist doch mal eine Mitteilung! Wunderbar. Nicht nur, dass ich niemals überhaupt darauf gekommen wäre, dass das ein Thema sein könnte... ich finde es einfach herrlich, dass jemand in unserem Kreis sitzt, der das bereits erlebt haben will. 

Es folgt außerordentlich viel Nähkästchenplauderei. Damals in Viernheim, kürzlich in Waldeck oder beim letzten Triathlon in Münster sind einige bemerkenswerte Dinge im Kampfrichteralltag passiert, die in meinen kleinen Kopf wirklich kaum reinpassen. Ich habe das Gefühl, die kommende Saison wird mir jede Menge erheiternde Zeiten bescheren. Wenn ich mir alleine vorstelle, dass ich bei einem Wettkampf die Wechselzone betreue und jemand seine Rolle mit einchecken möchte um sich warm zu fahren... genial. Das wird spannend. 

Nachdem wir ausreichend über das Tragen der Schwimmmützen (fast mein Lieblingswort heute) gesprochen haben, geht's ab ins Sportrestaurant. Hier erfahre ich, dass auch andere Teilnehmer die Notwendigkeit der Anwesenheit für die im Januar geschulten nicht nachvollziehen können. Wenigstens bin ich nicht alleine damit. 

Gleich nach dem Essen folgen weitere Highlights aus dem Kampfrichterleben. 
Der Nachmittag zieht sich denn noch etwas. 
Nachdem klar ist, dass die Sportordnung den Athleten ab sofort verbietet Laufräder oder Ersatzrahmen mitzuführen muß ich wirklich stark überlegen, ob das nun meine Lieblingsregel ist oder doch die vom Vormittag mit der Rolle. Ich kann mich kaum entscheiden. 
Aber -wie schon früher am heutigen Tag- bin ich auch dieses Mal sehr froh, dass genau wieder einer unter uns weilt, dem alles bereits passiert ist. Wir sind einfach uninformierte Frischlinge ohne wirkliche Ahnung. Da hat er einfach recht. 

Herrlich, dass ich bei jedem Schmankerl, dass unser Obmann erzählt, bereits im Voraus weiß, wem das wohl schon mal untergekommen ist oder wer das schon mal erlebt hat. Zum Beispiel, warum genau es verboten ist Gelpacks einfach so in die Pampa zu werfen. Ich würde es ja einfach nur als Umweltverschmutzung ansehen, aber es geht auch um die Gesundheit der Weidetiere... da sind wohl schon öfter welche von verendet, weil ihnen die Gelpäckchen nicht bekommen sind. Schlimm. 
Das muß man wirklich verhindern. 

Wer seine Oberkörperbekleidung nicht am Oberkörper, sondern in seiner Hand trägt, bekommt eine Verwarnung und muss seine Klamotten anziehen... der Wettkampf wird nämlich bekleidet absolviert. 
Ganz christlich wird uns auch klar gemacht, dass alles was in der Wettkampfbesprechnung gesagt wird ebenso gilt, wie das Wort in der Bibel. Ich bin unsicher in welchem der vielen Einzelbücher der Bibel vom Triathlon die Rede ist. Ob neues oder altes Testament wird auch nicht mitgeteilt. Diese Informationen gibt es vielleicht bei der nächsten Fortbildung? 

Bei allen Entscheidungen die ich zukünftig als Kampfrichter treffen werde, ist es wichtig Spitzengefühl an den Tag zu legen... das scheint hier das A & O zu sein. Gemeint ist wohl das Fingerspitzengefühl? 
Ich hoffe sehr, dass ich lerne wie man sich bei den Athleten gleichzeitig Respekt verschafft und für die Einhaltung der Regeln und Vorschriften sorgt, ohne zu pingelig zu sein. 

Die Balance ist da das Wichtigste... oder eben das Spitzengefühl. Wie man's nimmt, oder nennt. 

Zum Ende des Lehrgangs bekomme ich noch eine Neongelbe- und Neonrotekarte, eine Trillerpfeife, deren Ton sich wirklich gewaschen hat, meinen Gruselausweis, der ein Bild zeigt, das wirklich zum fürchten ist und eine gelbe Weste mit dem Aufdruck Race Marshall.

Vielleicht ziehe ich die demnächst einfach mal an, wenn ich mit dem Moped nach Frankfurt fahre... kommt bestimmt gut. 

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