I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 9. Juni 2012

Ironman Swimday

Ich habe große Pläne für heute. 
Ich möchte unbedingt die volle Ironmanschwimmstrecke durchschwimmen. 

In Langen ist heute Ironman Swimday, wo der Veranstalter des längsten Tages im Jahr, die Ironmanschwimmstrecke im See absteckt. Man kann also die Originalstrecke schwimmen. Volle 3,8km. 

Im letzten Jahr war ich nach der ersten Runde so fertig, dass ich aufgehört habe. 

Also auf ein Neues. In diesem Jahr möchte ich durchschwimmen, denn dank des regelmäßigen Vereinstrainings bin ich mittlerweile fitter und dann schauen wir mal. 


Heute ist es windig in Langen. Die Haare fliegen, der See wirft Wellen. Schön ist es zwar... aber den Wind könnte man wirklich abstellen. Leider findet keiner den Schalter. 


Vor dem Start tummeln sich die Athleten am Ironman Verkaufsstand und machen ausgiebig Schnäppchen. Der Zeugwart entdeckt tolle Sachen und weil wir gut im verhandeln sind machen wir aus den ausgiebigen Schnäppchen einen wahrlich wunderbar großen Schnapp. Klasse. 

Langsam geht's ans Schwimmen. Ich ziehe also meinen Neoprenanzug an und der Respekt in meinem Bauch wächst. 3,8km ist schon eine andere Hausnummer, als der läppische Km den ich am Donnerstag im Becken geschwommen bin. Ich konnte mich zwischendurch abstoßen, das entfällt heute komplett. 

In der ersten Startgruppe halten mich alle für eine Ironmanteilnehmerin und meine Aufklärungsversuche werden weggewischt mit den Worten, ich soll mich nicht unnötig klein machen. Gut, bei 1,60m nicht wirklich eine Kunst, aber egal. Es sind noch zwei Minuten bis zum Start und ich drücke mal meine Uhr ab. Die zwei Minuten kann ich später abziehen. 

11h. Es geht los. Die Gruppe setzt sich in Bewegung und mein Start aus dem Stand funktioniert ganz gut. Die erste Boje als Ziel vor Augen und ich kann gut durchziehen. Atmen kann ich nur nach links. Von rechts kommen die Wellen und der Wind. Aber nach links ist eh meine Schokoladenatemseite. 
Als ich ganz hinten im See angekommen bin, sind 19Minuten um. 
Dann geht es quer rüber mit dem Wind von hinten und dann zurück zum Ufer. Jetzt kommt der Wind von links und ich muß nach rechts atmen, sonst gibts keine Luft, sondern nur Wasser. Die Wellen sind ätzend. Zusätzlich werden die DLRG Boote bewegt... die ebenfalls Wellen bringen. 

Nach 49Minuten beginnt mein Landgang.


Ich hoffe sehr, dass dort in vier Wochen ein Teppich für die Athleten liegen wird. Mit den ganzen Steinen ist das wirklich äußerst unangenehm. Ein kurzes Hallo an den Zeugwart, der dort netterweise ausharrt, und weiter geht's. 

Jetzt schwimme ich die kleinere Runde. Hier bin ich noch nie rausgeschwommen. Ich kreuze zwar die Strecke des City Triathlons vom letzten Jahr, aber so weit am Ufer war ich damals nicht. Wunderbar. Es macht mir total viel Spaß, obwohl ich Gegenwind habe. Den kann ich schon beim Radfahren nicht leider. Pech. Ist ja nicht mehr weit jetzt. 
Vor der Wende hinten überhole ich eine Gruppe Herren. Die tun mir noch nicht mal leid. Das ist Besonders heute. Sonst tun mir die Leute immer leid und ich mache oft sogar langsam um sie nicht zu überholen. Aber heute habe ich das Ziel klar vor Augen... die 3,8km. Und wer mir zu langsam ist, wird halt einfach stehen gelassen. So einfach ist das -heute-. 

Und dann sehe ich das Ufer vor mir. Die letzte Boje ist passiert und wie beim Zeugwart vor dem Schwimmen angekündigt reisse ich die Arme nach oben und jubel. 


Wahnsinn. Ich habe es geschafft. 3,8km in 1:33Std. !!!



Die Vereinsherren waren selbstverständlich schneller... allerdings sind die auch im Ironmantraining. Und sich mit Männern zu messen ist eh nicht so schlau. Zumindest nicht beim Sport. ;-) 
Ich bin stolz. 3,8km. Wunderbar. 

Ob mich die Tage jemand auf den weißen Streifen auf der Stirn anspricht, den die Badekappe da hinterlassen hat? Ich bin gespannt. 

Morgen fahren wir zum Tri-Star nach Worms. Der Profiathlet und der Zeugwart wollen sich ins Wettkampfgetümmel stürzen und die Teamchefin und ich werden die Wartezeit mit einem Eis und dem Maskottchentier bei bestem Wetter am schönen Rhein verbringen. So ist der Plan. 

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