I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 29. Juni 2012

Wonnemar Wismar

Nachdem der Wetterbericht für heute eigentlich vielversprechend ist, wir aber aus der Erfahrung der letzten Tage viel gelernt haben, entscheiden wir uns für einen Wassertag.

Wasser von oben kennen wir und wenn es dann auch noch rundrum ist, kann man es wenigstens als Trainingsmedium nutzen. Wir fahren nach Wismar in das dortige Spaß- und Erlebnisbad Wonnemar.
Man parkt kostenfrei, das ist ja schon mal äusserst sympathisch.

Da ist der eine Euro Ferienzuschlag auf den Eintritt fast zu verschmerzen. Warum man ein Bad allerdings gerade in der Ferienzeit teurer macht, wenn Familien das Angebot nutzen können und möchten? Reines Profitdenken? Mehr eingesetztes Personal kann es nicht sein. Nicht, dass ich schon mal da war...aber wenn am Eingang eine Schlange von einer einzigen -dabei aber sehr freundlichen- Mitarbeiterin abgerfertigt wird, sagt das schon einiges.

Im Bad angekommen verstehen wir das ausgeklügelte Spind-Chip-Prinzip schnell und marschieren durch die Duschen in den Wasserbereich. In der Damendusche ist ein Herr gerade dabei mal durchzuwischen. Er grüßt freundlich.

Wir suchen uns zwei Liegen und werden auch gut fündig. Liegen gibt es hier wirklich mehr als ausreichend.
Ausserdem hat der Innenausstatter ein Faible für tiefe Plastikstühle. Die gibt es ebenfalls im Überfluss. Alle ordentlichst aufgestellt und sofort wieder in Reih und Glied gerückt, wenn einer ausbüchst. Der Stuhlordner ist diesbezüglich vorbildlich am Start und extrem engagiert.

Der Zeugwart testet 90% der angebotenen Rutschen und ist hochzufrieden. Alle gut in Schuss, keine gefährlichen Ecken und Kanten, so wünscht der sportliche Rutscher das. Das Rutschen ist mit und ohne Reifen möglich, ein grosser Spass für Groß, Klein und eben auch einen Zeugwart.

Wir nutzen das Aussenbecken samt Strömungskanal. Der scheint zeitgesteuert und beginnt daher spontan. Sehr schön. Wenn er aus ist, gehen die Massagestrahlduschen. Eine ältere Dame genießt letztere und hat dabei sichtlich ihren Spaß, den Zeugwart und mich "unabsichtlich" mit zu beregnen. Herrlich, hätte auch meiner Oma einfallen können, so ein Till Eulenspiegel Scherz.
Der hat in Wismar schliesslich auch seine Einsätze gehabt und sich sogar in einem Backstein der St. Marienkirche verewigt. Allerdings ist der mittlerweile abhanden gekommen. Schade.
Die Oma geniesst ihr Tun noch, bis der Kanal an- und die Dusche abgestellt wird. Herrlich.

Es ist Zeit zum Mittagessen. Für uns. Sämtliche anderen Schwimmbadbesucher haben ihre Speisung schon erledigt und so ist das Restaurant praktisch leer. Die Speisekarte am Eingang ist eine lieblos gestaltete Schaukastenleuchtreklame. Da könnte man mehr draus machen.
Im Selbstbedienungsteil könnte man mal trocken abziehen, aber gut. Ist ja ein Schwimmbad. Und da ist es halt nass.
Die Salattheke gleich in der Mitte wirkt nicht besonders einladend. Eher wie in einer Kantine. Gut auf Salat waren wir eh nicht aus.

An der eigentlichen Theke gibt man seine Bestellung auf und bekommt dann sein Essen frisch gemacht. Das gefällt mir gut.

Wir entscheiden uns für Currywurst mit Pommes bzw. Poteitos, wie die Country Potatoes hier herzerfrischend heissen. Letztere werden für den Zeugwart frisch zubereitet. Meine Currywurst möchte ich "falsch", nämlich als Bratwurst.
Ich bekomme sofort zu spüren, das das hier unüblich ist, denn erstens werde ich angeschaut, als sei ich mächtig verwirrt und zweitens ist die Bratwurst mehr als schwarzknusprig gebraten. So eine Wurstkruste war mir bis dahin vollkommen unbekannt.
Der Zeugwart erhält zu seinen Poteitos noch Surkriem. Nach kurzem Überlegen weiss ich, dass es sich um den Hausbegriff der Sour Cream handelt.

Nach einer entspannenden Lesepause gehe ich zum Trainingsteil des Tages über.
Im Recht kühlen Sportbecken kann ich Bahn 4 ganz für mich alleine nutzen. Da das Wonnemar ein so breites Angebot bietet ist das Sportbecken wirklich leer.
Nur ganze 4 Bahnen lang habe ich Gesellschaft, aber den Herren hole ich immer wieder ein. Das macht ihm keinen Spass. Das verstehe ich. Er wollte wohl sowieso raus und nur kurz schwimmen...
Der Zeugwart beobachtet meine Schwimmkünste, gibt Tipps und verbessert. Ich habe also praktisch meinen eigenen Trainer dabei. Luxus pur.

Als wir das Bad wieder verlassen, müssen wir am Automat unser Essen nachzahlen. Das einzige Zahlungsmittel im Bad ist nämlich der Eintrittschip. Am Automat steht ein Schild, dass ich dafür bzw. hier meine Schuhe ausziehen soll. Rebellisch lasse ich die Schuhe an, zahle und verlasse das Bad.

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