I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Mittwoch, 24. Oktober 2012

In meiner Welt

Ich bin gerädert. Außerdem klingt meine Stimme heute noch spannender als gestern. Rauchig, piepsig und na ja, irgendwie ungewöhnlich. Die Erkältung hat mich im Griff, allerdings schieße ich fleißig dagegen, mit heißem Ingwerwasser, Gelomyrthol, Nasenspray und Sulagil. Außerdem lutsche ich Neoangin und halte hauptsächlich den Mund. 

Gestern Abend bekam ich noch eine Antwort auf meine "Claudi stellt viele Fragen zum Bonn Marathon"- Email. Allerdings war ich total baff, ob der Antwort und hab mich erst mal gewundert. Gut, dass ich mittlerweile gelernt habe, zwar gleich eine Antwort zu schreiben, diese aber mindestens ein- besser zweimal zu überdenken und zwar ehe ich sie los werde. Das ist nicht nur im beruflichen Leben hilfreich, sondern kann auch im Privatleben oftmals sinnvoll sein. 

Heute früh erschien mir der Antworttext von gestern Abend zu fürsorglich. Ich hatte versucht alles zu richten und möglichst viel vorauszusehen. Das ist allerdings gar nicht meine Aufgabe. Ich habe bei einem Gewinnspiel gewonnen und gehöre zu den glücklich Auserwählten. Ich habe g e w o n n e n. Ich habe keine Arbeit, außer dem Lauftraining. Man hat mir eine Art Abenteuer, etwas dass man nirgends kaufen kann zugelost, etwas Besonderes, nichts Alltägliches. Ich sollte wirklich nur noch auf Empfang gepolt sein. Warum muss ich überhaupt diese ganzen Fragen stellen? Was läuft da verkehrt? 

Die Antwort auf meine Fragen-Email war knapp, aber präzise. Joey Kelly läuft mit dem Turm und mir den Halbmarathon in Bonn. Alle weiteren Fragen kann man mir nicht beantworten. 

In meiner Welt läuft so etwas normalerweise anders. Ich lehne mich zurück, ich bin der Gewinner, ich erwarte einfach das Gesamtpaket. Ich bin nicht schuld, dass Herr Lanz seine Saalwette verloren hat und am 14.10. einen Marathon laufen sollte. Ebenso kann ich nichts dafür, wer mit wem Sponsorenverträge abgeschlossen hat. Ich habe keinen Einfluß auf Werbeetats, Einkünfte oder Medienbeziehungen. All das liegt nicht in meinem Tanzbereich. 

In meiner Welt hätten sich der Star, der Sponsor und alle anderen Beteiligten zusammengesetzt, und hätten ein Alternativprogramm ausgearbeitet. 
Man hätte festgestellt, was es für Möglichkeiten gibt und hätte den beiden Gewinnern das ausgearbeitete, vollständig durchgeplante, Alternativprogramm zugeschickt mit dem Hinweis, "dass der Gewinn am 14.10. ja nun bedauerlicherweise nicht so statt gefunden hat, wie ursprünglich mitgeteilt, man sich nun aber ausgiebig Gedanken dazu gemacht hat und deshalb nun gerne das beiliegende Alternativprogramm vorstellen möchte. Man entschuldigt sich nochmals, weil es wirklich blöd und äußerst kurzfristig lief und hofft, dass das Programm was nun (zum Bonn Halbmarathon) ausgearbeitet wurde, für das Ganze Schlamassel rund um die Veranstaltung in Köln eine Entschädigung sein kann." 

So, in dieser Art, funktioniert meine Welt. Offenbar scheint sie allerdings nur für mich oder zumindest nur für einen ganz kleinen Teil der Menschheit so zu funktionieren? Was weiß ich. 

Ich habe den Ball heute zurückgespielt und habe die Beteiligten animiert in die Planung einzusteigen und mir kurzfristig Bescheid zu geben, wie mein Gewinn denn nun im Detail aussehen wird, wie die Planung ist und was für Kosten ggf. auf mich zukommen, weil ja ein Teil des Gewinns bereits beim Kölnwochenende eingelöst wurde. 
Ich bin ehrlich... ich erwarte eigentlich keine Kosten für mich, denn es ist eindeutig nicht mein Fehler, dass ich um den Gewinn, den ich im Juli gewonnen habe, tatsächlich zu erhalten, nochmals anreisen muss, wohin auch immer. Ich erwarte außerdem zusätzlich keine Kosten, weil ich irgendwie auch eine Wiedergutmachung erwarte. Keine muss vor mir auf die Knie fallen oder um Verzeihung betteln, aber es wäre trotzdem schön, wenn auf die "kleinen" Leute geachtet würde und meine Enttäuschung nicht noch mit weiteren Kosten verbunden würde. Ein "Pech gehabt, so tickt die Medienwelt eben", möchte ich hier nicht akzeptieren. 

Ich bin gespannt. Vor allem als ich heute zusätzlich lese, dass der Turm in Bonn gerne den Marathon laufen möchte und davon ausgeht, dass Joey selbiges mit ihm zusammen tut. Deshalb ist es ungeschickt, nicht alles ausgearbeitet den Gewinnern vorzulegen... dermaßen ungeschickt.

2 Kommentare:

  1. Bin absolut gespannt wie die Geschichte weiter geht-und vielleicht solltest du Joey mit deiner rauchigen Stimme mal anrufen-vielleicht wirkt es :-)

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  2. Leider habe ich seine Telefonnummer nicht, aber ich finde es eine super Idee! :-)

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