I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 26. Oktober 2012

Lesung von Frau Schmitt

Juchee... wir haben die Karten seit Wochen und heute ist es endlich soweit. Dieter Baumann tritt in der Käs auf. Heute möchte er uns über Körner und Currywürste erzählen. Ich bin gespannt und freue mich, denn schon beim BMW Expertentalk  im September hat mir seine Art gefallen. Gut, er war kleiner als ich dachte, aber was soll's. Wie er den Zieleinlauf in die Frankfurter "Feschthalle" beschrieben hat, war einfach toll. 

Wir begeben uns also nach Frankfurt, finden -erstaunlicherweise- auf Anhieb einen Parkplatz vor der Tür und spazieren froh gelaunt hinein. Ich habe beste Laune und nur noch ein bischen 0190er Stimme. Aber heute muß ich ja nicht viel sagen, Dieter wird reden. 
Ich habe genau so lange gute Laune, bis ich den lieblosen Computerausdruck lese, der an der Eingangstür hängt: "Die Veranstaltung mit Dieter Baumann wurde kurzfristig abgesagt." Ich glaub ich les' nicht richtig? Was ein Mist. Keiner in der Schlange am Eingang ist erfreut, jeder Flucht und ärgert sich. Sowas blödes, ehrlich. Dieter, was ist denn da bloß los? 

Wir bekommen unser Geld zurück, weil ich darauf bestehe, mich jetzt noch nicht für Februar festlegen zu wollen, wo wohl der Ersatztermin angedacht ist, und dann spazieren wir zurück zu dem wunderbaren Parkplatz... und machen ihn für den nächsten frei. Wie wir so zurücklaufen, kommen uns jede Menge Currywurstliebhaber entgegen und freuen sich auf den Dieter Baumann Abend. Entäuschung und Vorfreude ergeben kleine Nebelfelder auf der Straße, aber der Nebel vermischt sich nicht. 

Als wir im Auto sitzen, müssen wir überlegen, ob wir heimfahren  und dort oder auf dem Weg noch etwas essen. Und wie ich so darüber nachdenke auf was wir Hunger haben könnten, fällt mir ein, dass Frau Schmitt  auf ihrer Facebookseite angekündigt hat, dass sie heute Abend eine Lesung macht. Ich suche, dank der neusten Technik, alle Informationen in Windeseile zusammen und wir geben die Örtlichkeit in Toffifee's Navi ein. Die wird sie finden und in 6Minuten sind wir da. Das wäre immer noch überpünktlich. Hoffentlich ist Frau Schmitt nicht sauer, dass sie als unser Ersatzprogramm herhalten "muss" bzw. darf?! Ist ja nicht böse gemeint, sondern wirklich positiv. 

Die Örtlichkeit ist in der Kaiserpassage und ich bin sicher, ich bin heute das erste und ganz höchstwahrscheinlich auch das einzige Mal hier. Die Gegend ist nicht so meines und das, was es hier zu kaufen gibt, war mir bis eben so vollkommen unbekannt, dass ich überhaupt gar nichts von der Existenz wußte. Zum Shoppen muß ich also nicht noch mal kommen. Aber das ist jetzt ja auch egal, denn wir sind schon am Lesungsladen angekommen und treten ein. Ich wäre ja vorbei gelaufen... aber der Zeugwart hat die Lage im Griff. 

Ich bin ziemlich dicke mit Frau Schmitt. Immerhin lese ich schon so lange ihre Geschichten, dass ich das Gefühl habe, wir sind seit Jahren befreundet und deshalb gehe ich auf sie zu und sage "Hallo Frau Schmitt, Dieter Baumann ist nicht gekommen, also haben wir uns überlegt, dass wir doch gerne zu Dir kommen wollen." Oh Gott, die Arme. 
Sie muß sonstwas Verrücktes von mir denken. Wir haben uns schließlich noch niemals gesehen. 

Das ist die Gefahr am Internet... vollkommen Unbekannte kommen einem so bekannt vor, weil man ihre Geschichten liest und an ihrem Leben teilnehmen darf. Und schon weiß man viel über Fremde und findet sie sympathisch (oder manchmal auch nicht)... und dann passiert das. Frau Schmitt reagiert allerdings total nett und freut sich einfach nur, dass wir da sind. Wie es in ihr aussieht weiß ich natürlich nicht. 
Das Abendessen fällt flach bzw. fällt als zwei Brezeln aus. Und wir nehmen Platz. 

Ehe Frau Schmitt beginnen kann, müssen erst noch zwei Radfahrenden Zuspätkommer Platz nehmen und das Aufnahmegerät gestartet werden und dann geht's auch schon los. 

Wir laufen mit Frau Schmidt den Eppsteiner Volkslauf, kümmern uns um Frauenthemen Obenrum, Untenrum und um das BBP und freuen uns, dass der Verkäufer vom Falke Sportshop Sport BH's mit Bügeln bevorzugt. Wir laufen in Obertshausen-Hausen und lauschen ein paar wirklich sehr schwer auffindbaren Limericks, die sich erst gut versteckt hielten, als sie sich aber anhören lassen, einfach prima sind. 

Ich kenne fast alle Geschichten, die Frau Schmitt heute zum Besten gibt, was natürlich irgendwie klar ist, weil ich seit Jahren ihrem Blog folge, aber es ist ein Unterschied, ob man selbst liest, ob ob Frau Schmitt intoniert. Sie kann sehr gut vorlesen.

Nach etwas mehr als einer Stunde ist die Lesung fertig und wir applaudieren. Total gerechtfertigt, auch ordentlich lange. Ich fand's sehr schön, den Erlebnissen so zu lauschen. Es ist einfach etwas anderes nur zu lesen oder die Gedanken zum Leben zu erwecken.  

Schade Herr Baumann, dass Sie keine Zeit für uns hatten, aber Sie können versichert sein, dass wir trotzdem einen wunderbaren Abend erleben durften. Den hat uns nämlich Frau Schmitt versüßt. 

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