I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Hysterie des Körpers

Wird das jetzt hier ein Buchblog? Oh Gott... besser nicht. Derer gibt es schon haufenweise im Netz und man muß nun wirklich nicht noch einen hineinwerfen. Das ist absolut überflüssig. Aber da ich krank bin, fällt das Training flach und ich lese. Lesen kann auch eine Art Training sein. Ich hole mir z.B. oft Motiviation. Nicht nur um nach der Krankheit voller Ehrgeiz ins Training zu starten, nein, vor allem auch dafür einen ordentlichen Schreibstil an den Tag zu legen, oder irgendwann mal selbst ein Buch zu schreiben. So frei nach dem Motto... was der kann, das kann ich auch. Warum habe ich das bloß so selten bei Wettkämpfen? Was weiß ich. 

Ich habe also wieder mal gelesen. Die "Hysterie des Körpers" von Joey Kelly.


Nicht etwa, weil man mit der Planung meines Gewinns -zumindest mir gegenüber- bisher auch nur ansatzweise einen Hauch von Schritt weiter gekommen wäre, nein... einfach so. Es ist das Lieblingsbuch der Frau Duck und hat sie so motiviert, dass sie mich erst kürzlich wissen ließ, sie würde auch irgendwann bald mal "Ultra" machen wollen. Aha. Ich bin baff. 
Wie sie bloß auf sowas kommt. Wegen eines Buches? Wahrscheinlich nicht nur wegen eines Buches... aber eben auch deshalb. Also rein mit dem Lesestoff. Schlafen und lesen hilft bestimmt beim gesund werden. 

Joey läuft in diesem Buch, das im rororo - Verlag erschienen ist, durch die deutsche Wildnis, wie er selbst so schön schreibt. Zu Fuß von Nord nach Süd oder genauer: von Wilhelmshaven zur Zugspitze. Und zwar nicht nur bis hin zum Berg, nein, er klettert auch noch rauf. Alleine das finde ich ja schon total irre. Aber gut. Vorher noch schnell einmal durch Deutschland, was soll's also?
Das Buch ist frei von der Leber weg geschrieben, als hätte er Tagebuch geführt, während der drei langen Wochen, die er für die Unternehmung gebraucht hat. Es ist außerdem gespickt mit vielen Bildern von damals und heute. Bilder von damals findet man deshalb, weil Joey die Erlebnisse der Deutschlanddurchquerung mit Erlebnissen aus seiner Kindheit und Jugend auf einen Nenner bringt.
Der Leser wird in vielen Kapiteln nicht durch Deutschland, sondern durch die Kelly-Familienchronik und die Anfänge von Joeys Sportlerleben geführt. Wie er bei einem Wettkampf genau pünktlich im Ziel sein mußte, damit der Hubschrauber ihn passend zu seinem Auftritt an die Bühne fliegen konnte und wie er dann dort in Sportklamotten auftrat. Und wie ihn alle mitsingenden Kellys angeschaut haben, als hätte er nicht alle Tassen im Schrank und warum er aber trotzdem immer weiter Sport gemacht hat. All das erfährt man in den Zwischensequenzen.

Sein Trip durch Deutschland ist hart. Seine Auflage ist, dass er nur ißt, was er so findet... die Jahreszeit, die er sich für seine Unternehmung ausgesucht hat, unterstützt das nicht so wirklich. Aber da er schon mal losgegangen ist, bringt er es auch zu Ende.
Wie so vieles in seinem Leben. Joey ist ein Kämpfer, er gibt nicht auf, er bringt alles zu Ende oder ins Ziel und ich habe das Gefühl, dass er nur schwer stillhalten kann. Irgendwas treibt diesen Mann immer wieder an. An zu extremen Wettkämpfen und oftmals auch verrückten Spektakeln. 

Sein Buch liest sich leicht und schnell. Es ist nicht wirklich kompliziert oder massiv anspruchsvoll, hat viele Bilder und eine ordentlich große Schrift, als dass man sich nun wochenlang mit den 211 Seiten rumquälen müßte. Es geht einfach von der Hand und irgendwie will man auch wissen wie es weitergeht und ob Joey am Ende wirklich auf dieser Zugspitze steht. Und ganz nebenbei tourt man noch ein bischen durch sein Leben. Gut gemacht. 

Ich habe nach der Lektüre des Buches noch nicht mal ansatzweise das Gefühl auch mal "Ultra" machen zu wollen. Ich scheue ja sogar noch vor der Marathondistanz... also irgendwie ist die Frau Duck da abenteuerlustiger als ich. Kein Problem. Ich hoffe, sie sagt rechtzeitig Bescheid, damit ich sie beim "Ultra" machen unterstützen kann. Wir werden sehen.

Und sollte ich Herrn Kelly wirklich irgendwann noch mal treffen, weil mein Gewinnspiel-Gewinn eingelöst wird, dann werde ich ihn fragen, wie um alles in der Welt er auf solche Ideen kommt und warum er niemals aufgibt. 

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