I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 30. Oktober 2012

Ganz nett, muss aber nicht sein

Nachdem ich als themenbegeisterter Leser das Buch "Barfuß auf dem Dixi Klo" von Lars Terörde förmlich verschlungen habe und mein gesamter Freundes und Bekanntenkreis es nicht abwarten konnte, dass ich endlich damit fertig wurde, um nicht weiter permanent von Kurzzitaten des Kaiserwerther Kenianers geplagt zu werden, lese ich jetzt Teil 2. 
Selbiger ist als Zeugwartsches Geburtstagsgeschenk ins Haus und somit auch in meine Hände gelangt. Druckfrisch möchte man sagen, denn zum Geburtstag war er nur angedacht, nicht aber fertig. Dann zog es sich etwas in die Länge, wie das eben so ist, wenn man viel Sport macht und ordentlich ißt, aber wenig an "ist ja noch zu übergeben" denkt. Kann ja mal passieren. Schlussendlich haben die Teamchefin und der Profiathlet dem Zeugwart aber doch sein Geburtstagsgeschenk übergeben. Und weil ich krank bin und da lesen besser ist als fernsehen, habe ich es mir gemopst. 

Die Fortsetzung heißt "Sind wir nicht alle ein bischen tri?", der Umschlag ist in der Gestaltung gleich gehalten und die Zusammengehörigkeit beider Bücher ist damit unmissverständlich. Für alle die, die das nicht vertstehen, hat Herr Terörde der Erklärung gleich drei Seiten zum Anfang des Buches gewidmet. 

Meine Erwartungen an das kleine Buch sind groß. 

Der erste Teil der Kenianergeschichten war einfach wunderbar, der Schreibstil herrlich, praktisch auf jeder Seite hat Herr Terörde mich zum lachen gebracht und durch seine Wortwahl förmlich dazu gezwungen, dass ich Kurzzitate streue. Ich habe das Buch so oft weiterempfohlen, dass es mittlerweile sehr viele Haushalt gesehen hat und jeder der es las, liebt den Kenianer und irgendwie ist den meisten auch der Schwager sympathisch. 
Band 1 war einfach prima unterhaltsam, ich wollte ihn gar nicht weglegen und habe ihn in einem Aufwasch ausgelesen. 

Jetzt also Band 2. Es ist schwer, wenn man in die Fußstapfen einer tollen Geschichte treten muß. Selbst wenn die gleichen Protagonisten (der Kenianer und das Weib) wieder dabei sind und es auch in diesem Buch wieder darum geht, dass der Schwager sportlich in seine Schranken zu weisen ist, so muß ich leider sagen, es kommt nicht an das erste Werk ran. 

Dieses Buch kann ich weglegen. Ich kann auch tagelang pausieren bis ich weiter lese, ich kann aber genauso leicht mehrere Geschichten ohne große Gefühlsregung hintereinanderweg lesen. Beides passiert selten, weil ich eigentlich ein Buch in die Hand nehme, es auslese und dann wieder weglege.Oder zumindest teilweise im Buch verschwinde. Bei diesem schleppt sich die Handlung irgendwie, ich tauche nicht richtig ein. 

Der Kenianer nimmt, ganz wie man es erwartet an Wettkämpfen teil, das Weib heißt das weniger gut , er unternimmt einen Ausflug zur Flanderrundfahrt und macht eine Alpenquerung. Die Flandernrundfahrt ist fast so nett geschrieben, wie der komplette erste Band. Aber es ist leider nur eine der vielen erzählten Geschichten im Buch. Der Kenianer hat nun offenbar mehr Wettkampferfahrung und scheinbar bleiben lustige Anekdoten dabei irgendwie auf der Strecke? Das ist schrecklich schade, denn der Kenianer hat Potential. Das erste Buch hat das ganz deutlich gezeigt. 
In diesem Band gibt es natürlich viele Geschichten, aber so lustig, wie im ersten Band sind sie einfach nicht. Es sind Geschichten von Wettkämpfen, von Vorbereitungen, vom Tasche packen, von der Hausrunde um vom ganz normalen Trainingsalltag eines Familienvaters. Und all das leider nicht genug mit Witz gespickt. Wenn man, so wie ich, den Vergleich zum ersten Buch hat. 

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