I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Donnerstag, 29. November 2012

Ist denn heut' schon Weihnachten?

Es ist empfindlich kalt im Rhein-Main-Gebiet und so fahren der Zeugwart und ich mit einem Schneebewußtsein nach Darmstadt. Heute beginnt eine neue Trainingswoche im Triathlon Athletik Training des Core Sportclubs. Wir kümmern uns heute um Mentales Durchhaltevermögen. So steht's zumindest auf dem Plan... und auf der großen Tafel. 
Ach je. Die Tafel. Da isse wieder. Von ganz links bis ganz rechts steht alles voll. Offensichtlich hat keiner die Kreide geklaut. Was stimmt nicht mit den Fitten hier? 

Rechts sind wir dran... da steht nämlich Triathlon und Mental. Dann schaltet mein Hirn aus und konzentriert sich auf das Tagesereignis. Flo dreht nämlich die Zeit nach vorne und wir befinden uns mit einem Step Up in der Zukunft. 
Es ist Weihnachten. 
Und das, obwohl ich zwar gestern den Weihnachtsbaum geschmückt habe, aber bisher noch kein einziges Geschenk besorgen konnte. Ich bin ja schließlich entweder in Darmstadt oder renne Hausaufgaben. Tja. Und jetzt ist es soweit... plötzlich und unerwartet ist Weihnachten. Flo hat die 10.000 Step ups bis Weihnachten nämlich voll gemacht. Die ganze Box klatscht (Box heißt der Trainingsraum... habe ich gelesen.) Vielleicht ist es ja auch so, wie in Amerika und die Geschenke werden erst morgen früh ausgepackt? Egal. Ingo ruft zum Training und ich höre auf mir über Geschenke Gedanken zu machen. 

Wir machen uns heute warm mit Kettlebellswings, Kniebeugen und Dererlei auch noch gesprungen. Kurz, ehe ich zusammenbreche, geht's nach dem Warm-Up in die erste von 6 Runden. Es geht ja um mentale Stärke und deshalb kümmere ich mich heute um eine  Runde nach der anderen und schaue nicht zu weit nach vorn. 
Kettlebellswings waren ja für meine Rückenmuskelschmerzen letzte Woche verantwortlich. Mir wird übel, wenn ich daran denke. 
Die Runde beginnt. Step ups mit anschließenden Kettlebellswings und dem Y-L-Komplott gegen die Kennethmuskeln (Menschen, die Kenneth nicht kennen, was sehr schade ist, nennen die Muskeln übrigens langweilig Latissimus dorsi...). Der Y - L Komplott wird aus einer Kniebeuge heraus gestartet. Ich nehme 1kg pro Seite als Hantel in die Hand und strecke die Arme als Y in die Höhe. Über die Seite senke ich die Arme ab, nutze die Minipause um dem Kennethmuskeln eine Sekunde Erholung zu geben und führe sie dann wieder bis auf Schulterhöhe hoch. Dann knicke ich sie im rechten Winkel nach vorne ab (das L), führe die Hände runter und wieder hoch und lasse locker. Himmel, ist das anstrengend für diese Muskelpartie. 
Wir wiederholen diese Runde ein paar Mal, weil der Kennethmuskeln ja laut Ingo ruhig noch was vertragen kann, und dann machen wir 10Minuten step-ups am Stück. 

Step ups sind die Schritte hoch auf die Bank im Wechsel jeweils mit dem anderen Fuß hoch. 10Minuten am Stück gehen laut Uhr. Ich bekomme eine Box mit einer 10kg Scheibe drauf hingestellt. Das Konstrukt ist nicht ganz so hoch, wie die Bank. Ich schaffe 200 Stück Step ups und zwar am Stück. Ohne Pause! Krass. Mein Rekord am Stück bisher waren 30. Was ist denn jetzt passiert?
Es ist anscheinend das mentale Durchhalten. Steht ja schließlich an der Tafel. 

Nach den 10Minuten oder besser, nach den 200 Step ups am Stück, bin ich im Geiste locker 20cm größer als vorher. 

Wir machen mit dem Programm weiter und es gibt eine Entspannungsrunde bei der ich inständig hoffe, dass sich der Rücken, die Kennethmuskeln und meine Oberschenkel etwas ausruhen können. Wünsche sind hier irgendwie wie Schall und Rauch, obwohl ja heute hier Weihnachten ist. Schon komisch. Dabei hätte ich für Weihnachten eine Menge Wünsche gehabt... aber wie so oft kam es dieses Jahr einfach zu plötzlich. 

Nach dem vermeindlichen Ausruhprogramm machen wir 13Minuten am Stück Step ups, obwohl 12 Minuten an der Tafel stehen. Da ist schon mal Weihnachten und man wird trotzdem veräppelt. Ingo sagt, ich soll 246Stück am Stück machen und wir legen los. Nach 280Stück am Stück sind 13Minuten rum. Ich kann keine weiteren 20, sonst hätte ich es heute doch tatsächlich mit einem Kreuz an die Tafel geschafft. 

Das anschließende Programm ist anstrengend, die Kennethmuskeln schmerzen vom Feinsten und ich kann mich von der Matte kaum mehr hochbewegen so fix und alle bin ich. 

In der Dusche überlege ich nicht weiter, warum es keine Weihnachtsgeschenke gab. Das ist eh müßig, weil es ja auch keinen Weihnachtsmann gibt und Flo wahrscheinlich einfach so die Zukunft hergezaubert hat. 
Ich denke mir statt dessen meine Lieblings-cross-fit-Athletik-Übungen zusammen und hoffe, dass ich noch mal einen Workout machen kann, wo all diese Lieblinge versammelt sind. Gerade die Liegestütz auf Hanteln zum Beispiel sind wiederholungswürdig, da war ich so stark. Toll. Der Sandsackaufsteher ist auch nicht zu verachten und natürlich der Dinosaurierklimmzug.

Für heute sind die Kennethmuskeln und ich allerdings froh, dass keinerlei Liegestütz im Programm enthalten waren. Als wir zum Auto laufen zeigt das Thermometer 3°C. Schnee liegt allerdings nicht. Aber Weihnachten ohne Schnee sind wir ja gewöhnt. 

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