I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Freitag, 26. April 2013

Von Anfang. Irgendwie.

Alles neu lernen. So scheint mir das mit dem Morgenlauf zu sein. Ich komme mir vor, wie damals, als ich keinen Kilometer am Stück laufen konnte. Ich war sehr langsam und wirklich schnell aus der Puste. Ich mußte mich jeden zweiten Tag aus dem Bett quälen um laufen zu gehen. Eine wahrliche Überwindung. Tja... und jetzt habe ich ein déjà vu. 

Da ich gestern meine neue Brille abgeholt habe und dann eher auf der Couch versackt bin, fiel das Training gestern aus. Heute Abend sind wir verabredet und deshalb laufe ich früh. Mal wieder. Ich nehme mir vor 5Minuten länger durchzuhalten, als vor zwei Tagen. An der Kondition kann es schließlich nicht liegen, dass mir das morgendliche Laufen so schwer fällt. Aus der Puste komme ich auch nicht. Der Puls ist so niedrig, dass ich eher Bedenken habe umzukippen, als mich zu überanstrengen. Meine Pumpe mag Morgenläufe offensichtlich. Ich kann es mir nicht anders erklären. Schade, dass die Pumpe ganz offenbar mit meinem Schweinehund keinen guten Draht hat. Der hasst Morgenläufe nämlich. Ganz klar.

Ich laufe los und höre dabei ein tolles, sehr lustiges Hörbuch, in dem Tom König ausgiebig beschreibt, was ihm als Kunde in Deutschland schon so alles wiederfahren ist. Herrlich. Ich fühle mich in 98% der Fälle so, als hätte er das Buch über meine Erlebnisse verfasst und frage mich, ob ich wohl unter so extremer Beobachtung stehe? Ist Tom König mir womöglich permanent auf den Fersen um aus den haarstreubenden Erlebnissen, die ich manchmal habe, einen Bucherfolg zu stricken? Oder geht es ihm einfach genauso wie mir? Und wenn es ihm auch so geht... wem geht es bloß noch alles so? Und wenn wir viele sind, warum geht man mit uns als Kunden trotzdem so um, dass einem beim Zuhören der Geschichten die Tränen vor Lachen kommen?

Während ich das so durchsiniere, laufe ich die Strecke, über die ich mich auch vor zwei Tagen gequält habe. Sie ist genauso schwierig und zieht sich wie Kaugummi. Wieder habe ich das déjà vu, weil ich mich ja vor Jahren auch wochenlang immer über die gleiche Strecke gequält habe. Allerdings stellt man natürlich, wenn man immer die gleiche Strecke rennt, auch über die Zeit Veränderungen fest. Das ist das Praktische daran. Monoton trete ich den Weg und habe den Puls immer mal wieder im Blick. Der ist schon wieder so niedrig. Aber ich habe auch das Gefühl, dass ich kaum von der Stelle komme. Ich quäle mich mal wieder so richtig.

Vielleicht muß ich mit dem Coach mal sprechen, dass ich zwei freie Tage in der Woche brauche, um mein soziales Leben im Einklang zu behalten und morgendliche Läufe so weit es geht zu vermeiden?

Heute laufe ich an der ersten Abzweigung die nach Hause führt vorbei.


Ich wollte ja verlängern und weil der Wille manchmal Berge versetzten kann, verlängere ich also. Ich laufe also nicht schneller oder besser als vor zwei Tagen, ich laufe lediglich länger. Also eine längere Quälerei. Das ist natürlich auch nicht so toll.

Die Wegverlängerung ermöglicht mir herrliche Ausblicke auf den Sonnenaufgang.


Und die entschädigen mich ein bischen für die Überwindungsschmerzen.

Ich bin nach einer halben Stunde zurück zu Hause. Ich friere, habe Durst und bin froh, dass ich laufen war. Auch wenn es sich schreckilch angefühlt hat. Ich hoffe, damit verlerne ich jetzt nicht das abendliche Laufen. Das wäre fatal.

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