I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Dienstag, 23. Dezember 2014

Limes und viel Wasser

Der Zeugwart hat sein Weihnachtsgeschenk bereits gestern bei Radsport 360° abgeholt und so ist es irgendwie klar, dass wir das neue Familienmitglied heute mal kurz ausfahren. Dass wir nur kurz unterwegs sein werden, scheint aber nur in meiner Planung vorhanden zu sein... dazu später mehr. 

Das neue Rad vom Zeugwart ist ein Crosser und so bleibt das MTB heute im Keller und die zwei Crosser sollen ihren Spaß haben. Gleich an der ersten Kreuzung biegt der verrückte Zeugwart mal nach links in die Wiese ab und wir fahren ordentlich durch Matsch und Wasser. Sein Crosser scheint schlammig-rutschigen Untergrund ähnlich zu mögen, wie meiner. Wahrscheinlich sind wir hier, 5,80m von daheim entfernt, schon das erste Mal komplett eingesaut. 

Bei mir ist das heute nicht so wild, ich habe nämlich seit gestern Überschuhe, die meine Winterschuhe zusätzlich vor Schmutz schützen und auch noch wasserdicht und windundurchlässig sind. Also, wenn ich in dieser Kombination nun kalte Füße bekomme... dann weiß ich es auch nicht. Meine Oberschenkel lassen mich heute schon früh wissen, dass ich heute nicht schnell und weit kommen werde, weil sie einfach vorher zumachen wollen. Und weil es schwierig ist, mit dem Zeugwart und seinem Crosser mitzuhalten. Unglaublich schwierig. 

Ich muß unbedingt mit Andreas vom Radladen sprechen. Da wird es doch bestimmt eine Lösung geben, die dem Zeugwart einen Riegel vor die Beschleunigung schiebt. Was war das schön, als er noch mit seinem MTB gefahren ist. 14kg schwer und kaum beweglich. Aber heute muß ich hinterher, da beißt die Maus keinen Faden ab. 

Wir fahren erst ein bisschen durch bekanntes Terrain und suchen einen Zugang zum Main... bis wir dann auf dem Limes Radweg landen. Der ist herrlich! Super ausgeschildert und landschaftlich absolut sehenswert. 


Ab und an steht mal ein informatives Schild, dass wir -wenn wir langsamer unterwegs wären- durchaus auch lesen könnten. Geht aber nicht. Wir sind zu schnell... also der Zeugwart ist zu schnell. Ich hechle nur hinterher. Wenigstens hat er vorher nicht steif und fest behauptet, er wäre unfit. Das ist ja schon mal was. Über diesen Radweg, der an der Grenze des Limes entlangführt, fahren wir auch an dieser Klosterruine vorbei, die der Zeugwart natürlich erst mal kreuz und quer mit seinem neuen Fahrrad erkundet. 



Gut, dass wir heute farbenfrohe Kleidung anhaben. So sind wenigstens zwei Farbtupfer hier im Wald unterwegs. Die Strecke ist wirklich schön, die Beschilderung ist prima und wir entdecken jede Menge  neue Wege. Und das eigentlich recht nah vor der Haustür. Zumindest glaube ich das. Irgendwann wird die Umgebung immer feuchter und rechts und links vom Weg steht das Wasser im Wald. Der Weg sieht fast so aus, als wird der immer mal wieder überschwemmt, sagt der Zeugwart... und kaum gesagt, stehen wir auch schon vor einem reissenden Bach, der tatsächlich den Weg überschwemmt. Und zwar auf mehreren Metern. Ziemlich ordentlich. 


Aber wir haben keine Wahl, denn wir wollen hinten unter der Autobahn durch und dann in Richtung Hanau. Also machen wir eine Krisenbesprechung und schauen, so gut es eben vom "Ufer" aus geht, welcher Weg höchstwahrscheinlich der Beste sein dürfte. Wie abenteuerlich... 
Es empfiehlt sich, wegen einem großen Ast und einem Stein, irgendwie mehr links als rechts durchzufahren und zwar in einem kleinem Gang, permanent tretend und ohne Angst. Was soll schon passieren? Wir müssen ja durch... 




Von so ein "bisschen" Wasser lassen wir uns also schon mal nicht aufhalten. Besonders lustig finde ich es allerdings, dass wir noch nicht mal 1km weiter tatsächlich vor einer Wassermasse stehen, die wirklich unüberwindbar ist. Unter der besagten Autobahnbrücke, wo wir lang fahren müssen um weiter zu kommen, steht das Wasser ordentlich tief. Wir können nicht wirklich abschätzen, wo es überhaupt lang geht und wir haben auch keine Referenz um zu wissen, wie tief das Wasser tatsächlich ist. Außerdem gibt es einen Zulauf von links, der ganz schön Wellen macht. Hier kommen wir nicht durch. Auf keinen Fall. 

Also drehen wir wieder um. Und wir fahren nochmal durch die Wegüberschwemmung. Wie abenteuerlich. Der Zeugwart hat eine super Hose an, bei der das Wasser abperlt, meine Hose ist bis zum Knie nass. Aber meine Füße sind trocken. Sind halt super die Schuhe und die Überschuhe natürlich auch. Und sauber sind die jetzt auch, ganz ohne schrubben. 

Der Zeugwart und ich fahren noch flott über das Kino zurück, weil wir unsere Karten für den obligatorischen Weihnachtsfilm abholen, und sind dann nach 51km wieder daheim. Ich bin fix und alle... und frage mich, ob ich wohl noch vor den Feiertagen auf Andreas vom Radladen zugehen soll, oder besser nach dessen Urlaub. 

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