I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Off Season im La Clairière

Eigentlich war dieser Aufenthalt bereits für letzten Winter geplant, irgendwie sogar fast zur gleichen Zeit. Aber das hat damals wegen meines Fahrradunfalls nicht geklappt. Ich habe im letzten Jahr eher an Ärzte und Pflaster gedacht, als an Triathlon-Off-Season und Wellness. Obwohl wir im letzten Jahr durch den Unfall auch akut ausgebremst wurden.
 
So ist es auch heute hier. Ausgebremst. Erst fahren wir durch herrliche Winterlandschaften im Pfälzer Wald und als wir die Autobahn verlassen und uns durch kleine französische Bundesstrassen in Richtung des kleinen Örtchens La Petite Pierre machen, werden wir immer langsamer. Der Wald schluckt viele Geräusche und der Nebel tut sein übriges. Überall liegt hier im Elsaß noch etwas Schnee und die paar Autos, die uns hier begegnen sind ebenso langsam und vorsichtig unterwegs wie wir.
 
Alle Örtchen durch die wir hindurch fahren wirken wie ausgestorben. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gibt es allerdings tatsächlich wirklich angenehmeres als auf der Gasse rumzustehen. Die Franzosen schildern ihre Ortschaften hervorragend aus und so finden wir das La Clairière bio+spa hotel auf Anhieb. Der beschilderte Stein direkt am Eingang kommt mir aus einem Bloggerbericht gleich bekannt vor und schon sind wir da.
 
 
Der Empfang ist herzlich und die Einweisung vorbildlich. Das habe ich in diesem Jahr schon anders erlebt, umso schöner ist es, wenn man freundlich und zuvorkommend empfangen wird. Wir bekommen alles erklärt und erhalten einen Gutschein für einen Willkommensdrink in der Bar. Erst mal gehen wir aber hoch ins Zimmer. Der Zeugwart holt netterweise die Tasche, während ich vom großen Balkon noch mal kurz den Blick über das Elsaß schweifen lasse, ehe die Dunkelheit den Wald vollständig verhüllt hat. Wir sind hier fernab jeder Großstadt und wenn es dunkel wird, dann ist es eben auch gleich ordentlich dunkel. Hier kann man die Sterne noch zählen.

Wir sind hier bis Freitag, so dass wir den morgigen Tag bestmöglich planen möchten. Und wo läßt sich das meistens am Besten tun? In der Bar. Und hier wird uns auch, nachdem wir eine der zahlreichen Serviceklingeln gedrückt haben, gleich der Willkommensdrink serviert: Ingwertee mit Hibiskus, sehr lecker. Wir überlegen, dass zu einem umfassenden Hoteltest, nicht nur das Zimmer, der Wellnessbereich, das Restaurant und die Umgebung gehört, sondern auch Anwendungen, wenn sie schon angeboten werden. Und im La Clairière gibt es derer zahlreiche. Also wählen wir selbstverstänldich auch eine aus. Es wäre einfach zu schade, hier zu sein und genau das zu verpassen.
 
Anwendungen und Massagen sind für mich immer reine Luxusgüter, obwohl sie -gerade für Sportler- eigentlich super zur Regeneration dazugehören. Gerade nach den Radtouren, die der Zeugwart und ich in letzter Zeit so unternommen haben, findet mein Nacken eine Massage ganz sicher besonders herrlich.
 
Bei meiner heutigen "Entspannenden Rückpflege mit Arnika" nutze ich all meine Französisch Kenntnisse und die Masseurin und ich sind schnell Freunde. Sie weiß genau, wo es bei meinem Rücken so "Not tut" und findet rasch genau die Punkte, die von der Massage am meisten profitieren. Ohne Französischkenntnisse wäre es höchstwahrscheinlich eine Hand und Fuß Kommunikation geworden, da steh ich persönlich jetzt nicht so drauf. Allerdings sind wir auch in Frankreich und wen trifft man schon in Deutschland, mit perfekten Französischkenntnissen. Warum also unbedingt in anderen Ländern voraussetzen? Das macht wenig Sinn.

Während wir dann nach der Massage beim Abendessen sitzen, wässere ich schon mal die auf dem Hotelzimmer bereitliegenden Luffas im Waschbecken. Die sollen nämlich eine Stunde wässern, ehe man sie das erste Mal benutzt. Gut, dass ich die Anweisung gelesen habe!
 

Das Abendessen gibt es im Hotelrestaurant und weil wir mit Halbpension eingebucht wurden, bekommen wir ein Dreigang Auswahlmenü. Meine Französischkenntnisse reichen nicht ganz um die Karte vollumfassend zu übersetzen, aber die Deutschkenntnisse des Restaurantmitarbeiters tun das zu 100%. Also wissen wir genau was heute Abend serviert wird und verspeisen als Vorspeise eine Blumenkohlsuppe (statt Jacobsmuscheln, die auch im Angebot wären) und als Hauptgericht der Zeugwart eine Perlhuhnbrust und ich ein vegetarisches Püree samt Waldpilzen und Weisskraut. Beides ist sehr lecker. Zum Nachtisch gibt es eine Apfeltasche mit Zimtsahne und einem Himbeereisbällchen. Total lecker alles.
 

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