I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 15. Februar 2015

Winteröl?

Deutschland hat mich wieder. Nachdem mein Koffer, wie ein Kokon eingepackt wurde und erfreulicherweise unbeschädigt und vor allem komplett den Weg über Johannesburg zurück nach Frankfurt gefunden hat, sind wir seit Samstag Vormittag wieder in der Kälte. Damit keine Müdigkeit aufkommt, verabreden wir uns für heute früh gleich mal zum Fahrrad fahren. Die Männergruppe ist etwas anders zusammengesetzt als sonst, denn der Männerschnupfen setzt einige nach wie vor außer Gefecht. 

Nachdem der Führer in der roten Jacke etwas verzögert eintrifft, weil eine Brücke gesperrt war und diese ihm seine Orientierung etwas durcheinander gewürfelt hat, können wir loslegen. Das Ziel ist der Flughafen. Soweit ist der ja nicht weg, denke ich mir so. 

Auf dem Weg zum Flughafen machen sich die Männer, die natürlich vorne fahren, erst mal unbeliebt bei zwei älteren Damen. Statt nämlich in Ruhe womöglich mehrere Stunden abzuwarten, bis die Rehe verschwunden sind, fahren die Herren einfach an die Rehe ran. Und ich fotografiere dann auch noch, was die Damen wirklich an die Grenzen der Verzweiflung bringt. Unfassbar. 


Wenigstens bekomme ich beides gut auf's Bild: Männer und Rehe. Prima. Und ich höre mir -natürlich- auch die ausgiebigen Beschwerden der Damen an. Ohne was zu antworten. Weil ich einen guten Tag habe. 

Wir kommen irgendwann tatsächlich an den Flughafen und zwar so nah, dass der Zeugwart und ich intuitiv den Kopf einziehen und nach oben schauen, ob die Flieger wohl oben bleiben. Ehe wir weitere Geräuschdeutungen vornehmen können, treibt der Führer in der roten Jacke uns allerdings zur Weiterfahrt an. 



Ab einer gewissen Weite habe ich heute einfach keine Kraft mehr und das macht sich wirklich deutlich bemerkbar. Die Herren fahren und ich falle immer weiter ab. Ich trete wirklich was das Zeug hält, aber voran kommen tun nur die anderen. Ein Wunder, dass ich nicht umkippe. Irgendwann arbeite ich mich zurück an die Gruppe, was wohl eher daran liegen mag, dass die Herren langsamer machen, als dass ich einen plötzlichen Schub einlegen kann, und wir fahren zusammen über den Trail. Gemeinsam macht es noch ne Ecke mehr Spaß, als wenn alle vor mir herfahren. 





Da hört der Führer in der roten Jacke nun auch mein Rad quietschen und fragt, ob ich denn Winteröl aufgetragen hätte. Er vermutet, dass ich ein leichtes Sommeröl spazieren fahre und sich das bereits nach den ersten paar Dreckspritzern verflüchtigt hätte. Warum er das mit mir bespricht, frage ich mich... immerhin ist der Zeugwart für's Zeug zuständig und sogar anwesend, so dass man ihn direkt einbinden kann. Dass mir das Winteröl fehlt, bemerke ich natürlich noch ein paar Mal. Wahrscheinlich wäre ich mit Winteröl auch wesentlich fitter, als so. Ohne. Und ob es Sommeröl oder Winteröl ist, können wir so spontan während der Fahrt auch nicht herausfinden. Wir müssen das für später im Kopf behalten. 

Irgendwann bekommen wir den Weg zurück gezeigt, weil der Führer in der roten Jacke jetzt hier abbiegen wird, und wir fahren alleine zurück. Die Männer haben immer noch Kraft. Meine ist schon lange ausgegangen... keine Ahnung, warum Männer immer rumpiensen und dann doch noch Reserven haben?

Zu Hause vergessen wir natürlich nachzusehen, ob wir Winteröl daheim haben. War ja auch irgendwie klar. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Claudi,
    schön wieder von dir zu lesen :-)
    Mein MTB hat gestern auch gequietscht. Ich glaube ich habe auch kein Winteröl?
    Wahnsinn, was es nicht alles gibt :-)))
    Liebe Grüße
    Helge

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    1. So lernt man nie aus Helge... einfach mit den Männern Rad fahren. ;-) Der Zeugwart hat natürlich schon Winteröl besorgt... es kann also nichts mehr passieren.

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