I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Samstag, 3. September 2011

Ein Rindvieh und die Kiste

Es ist wichtig, dass ich den Kopf mal frei bekomme. Wir fahren zwar bald in den Urlaub, aber ein paar Tage sind es noch und die müssen ordentlich absolviert werden. Ich habe bald meinen letzten Arbeitstag bei den besten Kollegen der Welt und muß auch noch eine Übergabe machen... also keine Zeit für einen Kopf voller Gedanken und Trauer.
Die Welt ist da sehr unbarmherzig, aber auch sehr hilfreich. Es gibt keinen Schalter, den ich drücken könnte um sie kurz anzuhalten um innezuhalten. Das kommt einem sehr hart vor. Wirklich. Aber mit etwas Abstand betrachtet ist es genau das richtige.

Der Wecker klingelt und der Zeugwart antwortet auf meine Frage, ob ich jetzt laufen gehen soll oder besser erst heute Nachmittag, dass es besser wäre jetzt loszulaufen. Es soll warm werden und ich wäre dann schon durch und der Tag könnte bringen was er möchte, es wäre wurscht.
Er hat schon gute Ideen der Zeugwart. Aber es fällt mir nicht so leicht aufzustehen. Egal. Der Schweinehund bleibt beim Zeugwart im Bett liegen und leistet ihm Gesellschaft und ich stehe auf und ziehe mich an.
Als ich rausgehe liegt der Schweinehund alleine im Bett und dreht sich grad noch mal um, der Zeugwart ist aufgestanden.

Ich laufe los und genieße es vom ersten Moment an. Ich denke nach und habe das Glück, dass meine Gedanken sofort loslegen und anfangen die Erinnerungskiste für Sebastian zu füllen. So ist es gut. Laufen hilft.
Ich erinnere mich an die Schoten die er manchmal gebracht hat und an die guten Amerika Tipps. Sein Lachen hab ich immer bis in mein Büro gehört. Ich kann es gar nicht fassen und es kommt mir total unwirklich vor.
Wenn jemand stirbt denkt man oft noch lange derjenige kommt gleich wieder um die Ecke und alles war nur ein böser Traum. So geht es mir in diesem Fall.

Mir tun außerdem die Füße weh. Komisch, die Coffeeracer mit denen ich unterwegs bin, sind noch nicht so alt. Also entscheide ich die Runde etwas abzukürzen und drehe um. Als ich wieder vollkommen in Gedanken versunken bin und meine Kiste weiter packe höre ich ein jämmerliches Muuuuhhhhhhen.
Es reißt mich komplett raus und ich stelle fest, dass es praktisch genau neben mir muht. Ein Kälbchen der Rinderherde hat sich halb aus dem Gatter rausgeschafft.
Es kommt so aber weder vor noch zurück. Ich halte inne um dem kleinen Rindvieh gut zuzureden und merke schnell, dass das vergebene Liebesmüh ist.
Also gebe ich etwas Gas und renne zum nächstgelegenen Hof. Dort gebe ich Bescheid, dass ein kleines Rind feststeckt und dann laufe ich heim. Das war ein flotter Zwischen- bzw. Endsprint. Dabei nutze ich vor allem den Schritt nach hinten und sorge dafür, dass sich meine Leiste streckt. Das funktioniert gut und ich bin flott unterwegs.

Daheim angekommen schießt der Zeugwart noch ein paar Bilder von mir.

Ich trage übrigens das Tiger Balm Shirt... das jeder bekommen hat, der sich für einen Teamstartplatz beworben hat...
und meine neue Adidas Sportbrille, für die ich in Hamburg auf der Messe die optischen Gläser gekauft habe.

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