I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 1. September 2013

Köln Triathlon - Rad fahren

Der Ratschlag des Zeugwarts war, dass ich immer eine drei vorne haben soll auf dem Rad. Dann würde schon alles passen. Das klappt bislang auch ganz gut. Meinen Tacho hatte ich ja genullt, als ich mein Rad gestern aufgehängt habe und so weiß ich, dass es bis Köln nicht mehr weit sein kann. Der Zubringer nach Köln ist 16km lang, bis zur ersten Wende. 

Ich kann die Teammitglieder, die an der Strecke stehen um uns zu unterstützen, schon von weitem hören, so einen Lärm machen sie. Herrlich. 

Die Radstrecke ist hubbelig und mein Rücken tut mir weh. Die Prellung findet den Schwimmschlag nicht lustig und so merke ich jetzt jeden Gullideckel und jede Bodenwelle. Und gerade letztere gibt es einige auf dieser Radstrecke. Schon die ersten Baustellenabdeckungen auf der Deutzer Brücke sind so unangenehm, dass meinem Rücken nach Wärme, Ruhe und Frieden ist. Aber wir haben ja erst 17km... da kommt noch was. 

Die Aeroposition fällt mir rückentechnisch immer schwerer, so dass ich mehr auf dem Oberlenker fahre, als ich das geplant hatte. Damit schaffe ich auch nur noch selten die drei vorne... ich bewege mich nun immer mit 27 oder 28km/h vorwärts. Aber immerhin, vorwärts. Das ist ja schon mal was. Es gab Zeiten, da wäre ich abgestiegen und hätte den Wettkampf für beendet erklärt. Heute nicht. Hier ist gar nichts beendet, bis ich nicht in dieses Ziel eingelaufen bin. 

Das Rädchen und ich fahren nun auf die große Runde, die ungefähr 55km lang ist. Sie führt nach Norden, am Fühlinger See vorbei, durch ein paar Dörfer und dann wieder zurück in die Stadt. Im Feld gibt es Gegenwind vom Feinsten und aus meinen 28km/h werden 22km/h. Aber mehr Kraft kann ich einfach nicht aufwenden. Ich habe dem Wind einfach nicht mehr entgegen zu setzen. So einfach ist das manchmal. Immer wieder sehe ich Vereinskollegen auf der Strecke und wir rufen entweder oder klatschen. Irgendwann ist es bei mir soweit, dass ich nur noch winke oder mit dem Kopf nicke. Hier draußen ist die Strasse wirklich sehr schlecht. Ich gehe ständig aus dem Sattel um die Schläge auf den Rücken so gering wie möglich zu halten, aber irgendwie hilft das nur partiell. 

Madita holt mich ein und ich sehe sie noch eine ganze Weile vor mir, ehe sie ihr Raketen Triebwerk anschaltet und das Ironmantraining auf die Strasse brennt. Dann ist sie weg und ich bin wieder ganz alleine auf der Strecke. Wieder in Richtung Köln läßt der Wind nach und ich schaffe die drei wieder vorne. Nicht dauerhaft, aber doch einen signifikanten Teil der Strecke. Mein Rücken tut mir mittlerweile so weh, dass ich nicht traurig darüber wäre, wenn man mich nicht auf die letzte Radrunde lassen würde. Ich weiß nicht, wie spät es ist, aber irgendwann wird man nicht mehr aus Köln rausgelassen, weil man es vor der Aufhebung der Straßensperrung nicht in die Wechselzone schaffen würde. Als ich die letzte Wende ansteuere gehe ich bei jeder Bodenwelle aus dem Sattel. Der Zeugwart merkt, dass ich schmerzen habe. 

Keiner hält mich auf, als ich auf die letzte Radrunde fahre. So langsam bin ich also gar nicht. Das fühlt sich zwar nicht gut an, weil die Prellung immer noch schmerzt, aber zufrieden macht es mich trotzdem. 

Auf dem Weg raus aus der Stadt sehe ich die Teamchefin, wie sie mir auf dem Rad entgegen kommt, und ich sehe ein paar unserer Vereinsmänner auf der Laufstrecke. Die führt nämlich an der Radstrecke teilweise entlang. Hier sitzt auch der Profiathlet auf einer Mauer und macht ein Bild von mir, als ich irgendwann auch endlich in Richtung Radziel fahre. 


Ich fahre ein letztes Mal den Bogen über die Matte und biege in die Wechselzone ein. Am Absteigebalken steht die Kölnbekannte, das ist toll. Der Zeugwart steht am Zaun und ist stolz wie Bolle, weil ich das Radfahren auch einfach so geschafft habe. 

Ich finde meinen Wechselplatz nur, weil die Teamchefin ihr Rädchen genau daneben geparkt hat und leere meinen Beutel aus. Außerdem lese ich noch einen Zettel, den mir die Teamchefin geschrieben hat. Es geht um lächeln und das Ziel. Da hat sie recht... jetzt geht es ja nur noch darum ins Ziel zu laufen. Was sind schon die 21km, wo ich heute schon so viele hinter mir habe? 

Der Zeugwart verabschiedet mich auf die Laufstrecke und -obwohl ich den Weg gestern nicht abgerannt bin- ich finde den Weg sofort und bin mitten im Getümmel. Hier ist später dann auch das Ziel und deshalb brennt hier die Luft. Damit habe ich wenig Erfahrungen, normalerweise brennt bei mir ja nur die Hütte... Luft fühlt sich anders an, wenn sie brennt. Ganz klar. 


2 Kommentare:

  1. Ich aktualisiere jetzt einfach so lange, bis der nächste Post kommt :-)*klick*

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Jetzt dürftest Du alles Aktualisierungen haben. :-)

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.