I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ich kann 10.

Heute muß ich alleine meine Hausaufgabe machen. Der Zeugwart kann noch nicht wieder rumrennen und so mache ich das also alleine. Es ist nämlich diese Woche vorbei mit dem Kuschelkurs und dem locker-daheim-Hausaufgaben machen. 

Kurzes warm-up mit Laufen und Ausfallschritten. Die ersten zwei "Runden" sind schrecklich und ich tue mich sehr schwer. Es ist windig, kalt und feucht hier draußen. Die Sonne schaut nur ab und an mal vorbei und überhaupt wäre ich lieber drin vor dem Fernseher oder auf der Couch oder Beides. Mir fallen viele Sachen ein, die ich grad lieber tät. Die Vereinsmädels fahren gerade Rad auf dem Ergometer... ich wäre heute mit ihnen draußen gefahren, aber der Handschlag hat gestern nicht statt gefunden. 

Aber weil es nichts nützt und ich ja nun schon mal hier bin, laufe ich auch weiter. Und schon geht's besser. Die Ausfallschritte werden einfacher und ich fühle mich plötzlich ganz gut. Nach dem Warm-up ist das eigentliche Programm dran und ich muß 200m Sprints machen und danach 10Kniebeugen. Das Workout ist fünf mal zu wiederholen. 
Puh. Fünf mal ist ordentlich. 
Hier ist ganz schön viel los am Main und ich habe einige Zuschauer. Das ist aber kein Problem. Sicherlich wissen die sofort bei der ersten Kniebeuge, dass ich ganz offensichtlich spinne und machen sich keine weiteren Gedanken darüber. Oder es interessiert sie nicht die Bohne und nur ich bin wieder diejenige, die sich sinnlos darüber Gedanken macht. 

Ich mache also meinen ersten Sprint, renne an einem älteren Ehepaar vorbei und weil ich unsere Windweste vom Tria-Team trage, hat der Herr gleich einen Grund seine Frau mit seinen Weisheiten zuzuquatschen. Die arme Frau bekommt also gleich von ihrem Gatten erklärt, dass ich meine Kniebeugen deshalb mache, weil ich beim Reinrennen ins Wasser meine Knie hoch anheben muß, um vorne loszuschwimmen. Aha. Der Herr verfolgt ganz offensichtlich den Ironman im Fernsehen?! Im vorbeigehen beurteilt er noch, dass ich die Kniebeugen genau richtig mache, nämlich den Hintern so rausstrecke, als würde ich mich aufs Klo setzen. Dann muß ich weiter sprinten und zwar außerhalb der Hörweite des Herren. Schade, ich hätte ihm gerne weiter gelauscht. 

Die nächsten Sprints sind im menschleeren Raum und auch die Kniebeugen finden nur unter der Beobachtung von ein paar Radlern statt, die aber natürlich nicht anhalten um mich mit ihren Weisheiten zu unterhalten. Und so laufe ich nach den Kniebeugen und Sprints locker wieder heim. 

Dort erwartete mich der Zeugwart samt Matte und Stoppuhr und schon gehts hier weiter. 

Ellbogenstütz, Seitenstütz und 10Liegestütz. Mir wird schlecht. 
Ich finde es ganz ätzend, hab im Arm kaum Kraft und kann mich kaum richtig halten. 

Ich schwanke, habe Durst und Hunger und weil ich mich so quäle, gibt mir der Zeugwart ganz zum Schluß noch einen alles entscheidenden Tipp: Ich soll bei den Liegestütz einfach mal meinen Hintern anspannen. 

Da isser wieder der Hintern. Oh man. Dieses ganze Athletiktraining dreht sich immer nur um meinen Hintern. Unglaublich. Ich spanne ihn also an und statt mich bei 5 Liegestütz vollkommen erschöpft abzulegen und mich danach weitere fünf zu quälen, mache ich mit angespanntem Hintern einfach 10 am Stück. Das ist doch was. 10 am Stück. Ich kann tatsächlich 10 am Stück! Hintereinander, ohne Pause. Irre. Und das nur, weil der Hintern angespannt ist. 

Nachdem ich noch zwei Durchgänge der Skispringer-Halteübung gemacht habe, soll ich stretchen. Ich greife zu unserer neuen Rolle und wälze mich ein bischen drauf rum. Auch mit unserer Rolle ist das Wälzen denkbar unangenehm. Gerade die Oberschenkel und meine Baustelle, der Rücken, tun wirklich  arg weh, wenn ich mich hier so drüber wälze. Angeblich soll es besser werden. Wann genau kann mir aber keiner sagen. Ich hoffe das Beste. 

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