I know of no single factor that more greatly affects our ability to perform than the image we have of ourselves. (..) The most dramatic changes that take place…occur when you abandon a concept of self which had previously limited your performance. My job is to let go of the concepts and limiting images which prevent me from perceiving and expressing my greatest potential.”


(Timothy Gallwey, author of Inner Game of Tennis; in The Total Runner by Dr. Jerry Lynch)

Sonntag, 29. September 2013

Die RTF und die Temperatur

RTF's sind einfach Gewöhnung, fährt man einen Sonntag eine, ist es -wenn's nur irgendwie klappt- am nächsten Sonntag wieder so. Heute ist so ein "wieder so" Sonntag. In Bad Homburg findet eine RTF statt. Treffpunkt ist vor dem neuen Fahrrad Denfeld, geparkt wird auf einem Firmenparkplatz 30m entfernt. Schon die Ausschilderung zum Start ist vorbildlich, und so wissen der Zeugwart und ich ganz schnell wo es langgeht. 

Es ist kalt in Bad Homburg aber die Strecken versprechen, dass zumindest mir kurzfristig bestimmt recht warm wird. Wir planen das Fahren der 70km Runde und weil 1000hm dabei stehen, bin ich total unbesorgt was die Temperaturen angeht. 

Bei dieser RTF hat man die Möglichkeit beim Radladen Laufräder und Rennräder zu testen. Das ist natürlich Musik in des Zeugwarts Ohren und so hat er bereits vor Tagen, als unsere RTF Teilnahme sicher wurde, einen Laufradsatz reserviert. 


Mit dem Laufradsatz, der am Hinterrad mit einer ganz speziellen Narbe ausgestattet ist, von der ich keine Ahnung habe -klar- testet der Zeugwart heute ein Gerät von Garmin. Das zeigt ihm nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Geschwindigkeit, Kilometerstand und Stand- bzw. Fahrort sondern, dank der speziellen Narbe im Hinterrad, auch die Wattzahl, die der Zeugwart tritt. Der Umbau wird fachmännisch direkt vor Ort durchgeführt und dabei bekommt der Zeugwart auch gleich neue Bremsbeläge, weil die bei den Zipp Felgen eben passend sind. 

Bei mir ist heute wieder mal die TomTom Uhr am Start. Die Radhalterung funktioniert auf dem Triathlonrad nicht, deshalb trage ich die Uhr am Arm. Während wir die Räder zusammenbauen und auf die Testlaufräder warten, starte ich die Uhr, die sich nach dem letzten PC Kontakt wieder mal auf Englisch umgestellt hat, 20ml aus Versehen. Da ich bisher keine Tastensperre entdeckt habe, ist der eine Bedienknopf ständig in meiner Berührungszone. Das nervt. So hat die Uhr dann allerdings flott das GPS Signal gefunden, als wir losfahren wollen. Das ist natürlich auch was wert. Was überwiegt kann ich leider nicht sagen... das Glück des schnellen Findens oder das genervt sein. 

Wir steigen auf die Räder und ich kann nur falsch rum aufsteigen, weil ich mein rechts Bein nicht so hoch schwingen kann, dass ich über das Rad komme. Die Leiste schmerzt immer noch. Nervig. So übe ich also falsch rum aufsteigen, so übliche Sachen einfach mal anders zu machen, kann ja auch hilfreich sein. Beim anfahren nutze ich das Ziehen und Drücken meines linken Beines, das rechte ist einfach nur am Pedal. Paßt irgendwie, aber gut ist es nicht. Die ganze Kraft nur mit einem Bein aufzubringen ist halt nicht so effizient, wie mit zweien. Nachdem mich dann auch noch ein Rollerfahrer so knapp überholt, dass ich seinen Spiegel am Ellbogen merke, sage ich dem Zeugwart, dass ich nur die 40km Runde fahren werde. Heute scheint nicht mein Tag. 

Der Zeugwart und die Zipp Laufräder fahren weiter auf die 70km Runde... und weil er sich spontan entscheidet, dass ihm 80km zu weit sind, fährt er heute einfach mal den Sandplacken rauf. Respekt. So wird Faulheit also bei dieser RTF belohnt. Wahrscheinlich wären die 10km außen rum weniger anstrengend gewesen? 

Ich fahre mein Tempo, wobei man das heute eher weniger Tempo nennen kann. Die Strecke ist anstrengend. Nach Wehrheim geht es ewig nur bergauf. Allerdings überhole ich ganze vier Radfahrer und das nur mit links. Die Radler, die an mir vorbei ziehen zähle ich nicht... das ist mir zu anstrengend. Egal. Hoch nach Wehrheim wird mir ordentlich warm, runter ist es dann schrecklich kalt. Selbst meine Windstopperkleidung kommt hier an ihre Grenzen. 

Die Streckenausschilderung ist vorbildlich und so komme ich irgendwann wieder am Start an und hole mir ein Stück Streuselkuchen. Während ich auf den Zeugwart warte, betrachten sich Trauben von Menschen mein Rad und debattieren darüber, ob es wohl ein 26 Zoll Rad ist, ob es ein Triathlonrad ist und was die Besonderheiten sind. Die Menschen fragen sich, ob es ein Serienmodell ist, sie machen Fotos und starren. Ich schaue einfach nur zu und sitze in der Sonne. 

Als der Zeugwart zurück kommt, gratuliert ihm das Garmingerät zur persönlichen Bestzeit. Herrlich, wenn Geräte versuchen einen zu motivieren. 

Den Nachmittag verbringen wir im Krankenhaus. Ich kann mein Bein nämlich weder zum aus- oder anziehen noch zum Treppe hochsteigen anheben. Festgestellt wird eine Entzündung und womöglich eine Zerrung. Kein Wunder, dass nix ging. Am Trainingszustand lag es also nicht. Das ist ja auch was wert. 


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